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Verfahren zur Herstellung von Piperonal
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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur erstellung von Piperonal.
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Piperonal ist die Basis für Heliotrop-Geruchzusammensetzungen und
wird in weitem Masse für Parfüme und zur Parfümierung für übliche kosmetische Präparate
verwendet. Darüber hinaus ist es sehr gut brauchbar als ein industrielles Material
für die Herstellung von Arzneimitteln und Droge', landwirtschaftliche Chemikalien
und dergleichen und als ein Glanzmittel beim Plattieren von Metallen. Industriell
wird Piperonal derzeit hauptsächlich durch Isolieren von Safrol von dem ätherischen
bl von Ocotea cymbarum und Oxidieren mit Ozon oder Dicbromat hergestellt. Da jedoch
die natürlichen Rohstoffquellen, von denen auch Safrol erhalten werden kann, zum
Erschlpfen neigen, brachten jedoch die letzten Jahre eine wachsende Nachfrage nach
stabiler
Versorgung mit Piperonal durch seine industrielle Synthesc aus Erdölchemikalien
mit sich.
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Herkömmliche Verfahren zur Herstellung von Piperonal können in zwei
Gruppen eingeteilt werden: dic eine geht von 1,2-Methylendioxybenzol aus, das von
Pyrocatechol hergestellt wird, und die andere geht von 3,4-Dihydroxybenzaldehyd
aus. Es wurde gefunden, dass die erstere für industrielle Anwendungen vorteilhafter
ist.
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Es sind verschiedene Vertatiren zum Herstellen von Piperonal aus 3,4-Dihydroxybenzaldehyd
bekannt.
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(1) Um das Ausgangsmaterial oder 3, 1-Diiiydroxybenzaldehyd herzustellen,
ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, dass das Kondensieren von Pyrocatcchol mit
Glyoxylsaure in wässrigem Alkali und dann Oxidieren der entstehenden Dihydroxymandelsäure
umfasst (Japanese Patent Application Disclosure No. 2,952/175).
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Die mit iiesem Verfahren erreichbare Ausbeute beträgt höchstens 77
%, (2) Ein Verfahren zum Herstellen von Piperonal aus 3,t-Dihydroxybenzaldehyd umfasst
das Umsetzen von 3,4-Dihydroxybenzaldehyd mit Methylenchlorid und Alkali in einem
nicht-protischen (non-protic) polaren Lösungsmittel wie Dimetiiylsulfoxid und liefert
eine 61 %ige Ausbeute von Piperonal (Britisches Patent No. 1 097 270). Ein anderes
Verfahren umfasst das Umsetzen von 3,4-Dihydroxybenzaldehyd mit Methylenchlorid
in wässrigem Alkali unter dem Einfluss eines zwisclieiiphnsen- I,cwegten Katalysators
wei quartärer Ammoniumverbindung und liefert eine 70 bis 73 %ige Ausbeute an Piperonal.
Zbcr der in diesem Verfahren verwendete Katalysator ist teucr und aufgrund seiner
Natur leicht sowohl in wässrigen als auch organischen Phasen löslich. Dementsprechend
ist die Wiedergewinnung des Katalisators zu niedrig, um dieses Verfahren praktisch
durchführbar zu machen (Japanese Patent Application Disclosure Nos. 23,265/'76 und
113,9n,7/'77). In jedem Falle kann keines dieser Verfahren zufriedenstellende Ausbeuten
bezogen auf die Menge des Eusgangsmaterials, liefern. Weiterhin haben James 11.
Clark et al.
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noch ein anderes Verfahren beschrieben, bei dem 3,4-Dihydroxybenzaldehyd
mit
Dibrommethan in N,N-Dimethylformamid unter dem Einfluss eines Uberschusses von Kaliumfluorid
oder Cäsiumfluorid umgesetzt wird, um eine 90 neige Ausbeute an Piperonal zu liefern
(Tetrahedron Lctters, No. 3h, Seiten 33('1 - 3364, 1976).
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Dieses Verfahren ist deshalb von Vorteil, weil keine starke Base verwendet
wird, die Reaktionszeit relativ kurz ist und eine hohe Ausbeute erhalten werden
kann. Jedoch muss ein teures Fluorid in hohem Uberschuss als ein halogen-auffangendes
kittel verwendet werden und kann nicht wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden,
da seine Fluorkomponente in dem verwendeten Dihalogenmethan stöchiometrisch durch
die Halogenatome ersetzt ist. Folglich ist dieses Verfahren für industrielle Anwendungen
nicht zufriedenstellend. Weiterhin erreicht die mit diesem Verfahren erzielbare
Ausbeute, wenn sie auf die Menge des verwendeten Pyrocatechols bezogen wird, nicht
70 7.
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Es sind aber auch verschiedene Verfahren zur llerstellung von Piperonal
aus 1,2-Methylendioxybenzol bekannt, (1) Das Ausgangsmaterial oder 1,2-ethylendioxybenzol
kann durch Verfahren hergestellt werden, bei denen Pyrocatechol mit Methylenciilorid
und Alkali in einem nicht-protischen (non-protic) polaren Lösungsmittel wie Dimethylsulfon
umgesetzt wird, um eine usbeute von 91 bis 99 % zu liefern (Britisches Patent No.
1 097 270 und Japanese Patent Application Disclosure Nos. 5,963/'76 und 13,773/'76).
Zusätzlich sind auch andere Verfahren, die hohe Ausbeuten an 1,2-Methylendioxybenzol
liefern, verfügbar. Dementsprechend wäre e. vom industriellen Standpunkt aus von
grossem Vorteil, wenn Piperonal aus 1,2-Methylendioxybenzol mit guter Ausbeute und
hoher Selektivität hergestellt werden könnte.
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(2) Ein typisches Verfahren zur Herstellung von Piperonal aus 1,2Methylendioxybenzol
ist von P.P. Shorygin et al. (J. Gen.
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Chem. (UDSSR), 8,975, 1938) angegeben worden. Dies ist ein zweistufiges
Verfahren. In dem ersten Verfahrensschritt wird 1,2-Methylendioxybenzol mit Formalin
in Petroleumbenzin unter des Einfluss von Chlorwasserstoffgas und Zinkchlorid umgesetzt,
um Piperonylchlorid zu bilden (mit einer 70 bis 78 folgen Ausbeute, bezogen auf
die Menge an 1,2-Methylendioxybenzol, das an
der Reaktion teilgenommen
hat). hierauf folgt der zweite Verfahrensschritt, bei dem das Piperonylchlorid mit
einer äquimolaren Menge Hexamin in 60 X Alkohol umgesetzt wird, um eine 70 bis 80
teige Ausbeute an Piperoiial zu liefern. Von E.D.Laskina et al. (Chemical Abstracts,
57,9714, 19(32) ist ein anderes Verfahren beschrieben worden, bei dem 1,2-Methylendioxybenzol
mit Formalin in Anwesenheit eines grossen Uberschusses des Natriumsalzes von m-Nitrobenzolsulfonsäure,
Chlorwasserstoff und eines Aluminium-Katalysators umgesetzt wird, um eine 42,4 wiege
Ausbeute an Piperonal zu liefern.
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Jedoch sind diese herkömmlichen Verfahren fitr industrielle Anwendungen
nicht völlig zufriedenstellend, da die Ausbeute und insbesondere Selektivität (d.h.
die Ausbeute an Piperonal, bezogen auf die Menge an 1,2-Methylendioxybenzol, das
an der Reaktion teilgenommen hat) aufgrund der reichlichen Bildung von Teer-Nebenprodukten
ziemlich begrenzt sind, das Verfahren für die Reaktion kompliziert ist und die grosse
Menge an Metallhydroxid, das als Nebenprodukt gebildet wird, als Abfall beseitigt
werden muss.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein leicht durchführbares
Verfahren zur Herstellung von Piperonal aus 1,2-Methylendioxybenzol zu schaffen,
das gute Ausbeute und insbesondere hohe Selektivität, bezogen auf die Menge des
Ausgangsmaterials, liefert.
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Als ein Ergebnis intensiver Forschungen nach einem leicht durchführbbren
Verfahren, bei dem die Nachteile der herkömmlichen Verfahren beseitigt sind und
das eine hohe Ausbeute an Piperonal liefern kann, wurde nun gefunden, dass Piperonal
mit guter Ausbeute und hoher Selektivität dadurch erhalten werden kann, dass 1,2-Methylendioxybenzol
mit einem N-Alkylformanilid und einem Kondensationsmittel umgesetzt trd, wobei letzteres
eine oder mehrere Verbindungen umfasst, die aus der Gruppe, bestehend aus Phosgen,
Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid, Thionylchlorid, Thionylbromid, Sulfurylchlorid,
Sulfurylbromid,
Phosphortrichlorid und Phosphorpentachlorid, ausgewählt
sind, und dann das entstehende Reaktionsprodukt hydrolysiert wird.
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Das heisst, dass die Erfindung auf dem Ergebnis beruht, dass N-Alkylformanilide
1, 2-Methylendioxybenzol formylieren können, um Piperonal mit guter Ausbeute und
hoher Selektivität herzustellen, im Gegensatz zu Dimethyltormamid, das üblicherweise
als ein Formylierungsmittel in der Vilsmeier Reaktion verwendet wird, von dem jedoch
gefunden wurde, dass es nur eine sehr niedrige Ausbeute und Selektivität an Piperonal
liefert.
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Durch das Verfahren der Erfindung wird das gewünschte Produkt odertPlperonal
mit guter Ausbeute und hoher Selektivitit hergestellt, wie es durch die folgende
Reaktionsformel dargestellt ist.
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wobei das Kondensationsmittel (a) eine oder mehrere Verbindungen umiasst,
die aus der Gruppe, bestehend aus Phosgen, Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid,
Thionylchlorid, Thionylbromid, Sulfurylchlorid, Sulfurylbromid, Phosphorrrichlorid
und Phosphorpentachlorid, ausgewählt ist bzw. sind.
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Das bedeutet, dass 1,2-Methylendioxybenzol (II) mit einem N-Alkylformanilid
(I) und einem Kondensationsmittel (a) wie Phosgen oder Phosphoroxychlorid umgesetzt
wird und das entstehende Reaktionsprodukt dann hydrolysiert wird, um Piperonal (III)
und ein N-Alkylanilin (IV) zu bilden.
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Das Verfahren nach der Erfindung wird bevorzugt durchgeführt, indem
ein N-Alkylformanilid (I) mit einem Kondensationsmittel (a) wie Phosgen oder Phosphoroxychlorid
umgesetzt wird, um ein zusätzliches Produkt (im folgenden als "Amidchlorid" bezeichnet)
zu bilden, das Amidchlorid mit l,2-Methylendioxy benzol (II) umgesetzt wird und
dann das entstehende Reaktionsprodukt hydrolysiert wird.
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Zusätzlich erleichtert das Verfahren gemäss der Erfindung die Rückgewinnung
des N-Alkylanilin (IV), das zusammen mit Piperonal (III) gebildet wird. I,as s(
erhaltene N-Alkylanilin kann mit Ameisensäure umgesetzt werden, um ein N-Elkylformanilid
(I) zu bilden, das dann in das Verfahren der Erfindung zurückgeführt werden kann.
Dies macht tas Verfahren nach der Erfindung ausserdem vorteilhaft für industrielle
Anwendungen Kurz zusammengefasst, liefert die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Piperonal, das die Verfahrensschritte der Reaktion von 1,2-Methylendioxybenzol
mit einem N-Alkylformanilid und einem Kondensationsmittel, das eine oder mehrere
Verbindungen umfasst, die aus der Gruppe, bestehend aus Phosgen, Phosphoroxychlorid,
Phosphoroxybromid, Thionylchlorid, Thionylbromid, Sulfurylchlorid, Sulfurylbromidm
Phosphortrichlorid und Phosphorpentachlorid, ausgewählt ist bzw. sind, und die nachfolgende
Hydrolysierung des entstehenden Reaktionsproduktes umfasst.
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Die N-Alkylformanilide, die zur Durchführung der Erfindung verwendet
werden können, werden durch die folgende allgemeine Formel dargestellt
worin R eine RIkylgruppe mit 1 bis 1 Kohlenstoffatomen ist.
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Typische Beispiele für diese Verbindungen sind N-Methylforma nilid,
N-Äthylformanilid, N-Isopropylformanilid, N-(n-Propy L)-formanilid, N-(n-flutyl)formaji
lid, N-Isobutylformanilid,
N-(sec-Butyl)formanilid und N-(tert-Butyl)formanilid.
Von diesen Verbindungen werden N-Methylformanilid und N-Äthylformanilid am meisten
bevorzugt. 1,2-Methylendioxybenzol kann in irgendeine. gewünschten enteil verwendet
werden. Vom praktischen Standpunkt ist es jedoch wünschenswert, 0,1 bis 15 Mole
und vorzugsweise 0,3 bis 10 Mole 1,2-Methylendioxybenzol pro Mol des N-Alkylformanilids
zu verwenden. Es ist auch wünschenswert, 0,3 bis 5 Mole und vorzugsweise 0,7 bis
2 diole eines Kondensationsmittels wie Phosgen oder Phosphoroxychlorid pro Mol des
N-Alkylfor.anilids zu verwenden.
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Die Erfindung kann aus der nun folgenden detaillierten Beschreibung
bevorzugtg Ausführungsformen besser verstanden werden In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein N-Alkylformanilid mit einem Kondensationsmittel wie Phosgen
oder Phosphoroxychlorid umgesetzt, um ein Zusatzprodukt zu erhalten, das hier im
folgenden als "Amidchlorid" bezeichnet ist.
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Dieses Amidchlorid wird zu 1,2-Methylendioxybenzol hinzugegeben, das
auf der Reaktionstemperatur gehalten wird. Nachdem die Reaktionsmischung stehen
gelassen worden ist, wird das entstehende Reaktionsprodukt hydrolysiert. Spezieller
wird ein Kondensationsmittel wie Phosgen oder Phosphoroxychlorid in ein N-Alkylformanilid
unter wirksamem Rühren eingeführt, um ein Amldchlorld zu bilden. Dieses Amidchlorid
ist ein Zwischenprodukt, das dazu dient, eine Aldehydgruppe in das Molekül von 1,2-Methylendioxybenzol
einzuführen. Obgleich die oben beschriebene Reaktion in Abwesenheit irgendeines
Lösungsmittels durchgeführt werden kann, wird es bevorzugt, l,2-Methylendioxy benzol
oder ein inertes organisches Lösungsmittel als das Ldsungsmittel für die Reaktion
zu verwenden. Wenn kein Lösungskittel verwendet wird, kann das entstehende Amidchlorid
entweder so, wie es ist, oder als eine Lösung in 1,2-Methylendioxybenzol oder einem
inerten organischen Lösungsmittel verwendet werden. Das Amldchlorld oder eine Ladung
desselben wird in dem Te.peraturbereich gehalten, der es erlaubt, es in Lösung zu
halten,
und dann wird es kontinui.-llich oder intermittierend unter wirksamem RUhren zu
1,2-Methylendioxybenzol (oder einer Mischung aus 1,2-Methylendioxybenzol und einem
inerten organischen Lösungsmittel), das vorher auf eine Temperatur erhitzt worden
ist, bei der es mit dem Amidchlorid reagiert, hinzugegeben. Auf diese Weise kann
die Reaktion von 1,2-Methylendioxy benzol mit dem Amidchlorid vorzugsweise durchgeführt
werden, während die Reaktion zwischen Amid(btllorid-Molekülen unterdrückt wird.
Danach wird das entstehende Reaktionsprodukt hydrolysiert, um das gewünschte Endprodukt
oder Piperonal zu erhalten.
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In dieser Ausführungsform ist die Reaktion zur Synthese eines Amidchlorids
wie folgt gekennzeichnet: (1) Der Reaktionstemperatur wird so lange keine besondere
Beschränkung auferlegt, wie sie niedriger als der Wert, ei dem Zersetzung oder Polymerisation
stattfindet, ist. Zum Zwecke der Unterdrückung der Reaktion zwischen Molekülen des
gebildeten Amidchloride ist es jedoch wünschenewrt, solche Temperaturen zu verwenden,
die im Bereich von -40° bis 100°C und vorzugsweise -200 bis 700C liegen und die
es gestatten, dass die Reaktionsmasse in Lösung bleibt.
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(2) Ein Kondensationsmittel wie Phosgen oder Phosphoroxychlorid wird
vorteilhafterweise über eine Zeitdauer eingeführt, die so kurz wie möglich ist,
aber es kann über eine längere Zeitdauer eingeführt werden, wenn niedrigere Temperaturen
verwendet werden. Praktisch kann sie von 5 Minuten bis zu 15 Stunden und vorzugsweise
von 10 Minuten bis 5 Stunden variieren.
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(3) Die Reaktion wird üblicherweise unter Atmosphärendruck durchgeführt,
obgleich Drucke unter Atmosphärendruck und Drucke über Atmosphärendruck angewendet
werden können.
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(4) Wenn jedoch das Kondensationsmittel Thionyl('xlorid, Thionylbromid,
Sulfurylchlorid oder Sulfurylbromid umfasst, wird die Reaktion mit einem N-Alkylformanilid
vorteilhafterweise unter verringerte Druck, insbesondere unter einem Druck im Bereich
von 20 bis 400 mm Hg, und bei einer Temperatur im Bereich von 00 bis 800C und vorzugsweise
400 bis OOC durchzeführt.
Weiterhin wird es bevorzugt, die Reaktiv
in Abwesenheit irgendeines Lösungsmittel durchzuführen, obgleich 1, Methylendioxybenzol
und/oder inertes organisches Lösungsmittel als Lösungsmittel flir die Reaktion verwendet
werden können.
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Das so erhaltene Amidchlorid oder eine Lösung desselben wird auf einer
Temperatur im Bereich von -10° bis 60°C und vorzugsweise 200 bis 500C gehalte Die
Reaktion des Amidchlorids mit 1,2-Methylendioxybenzol wird durchgeführt, indem das
Amidchlorid oder eine Lösung desselben zu 1,2-Methyledioxybenzol bei einer Tempertur
im Bereich Von 50° bis 120°C und vorzugsweise 60° bis 100°C über eine Zeitdauer,
die von 5 Minuten bis 15 Stunden und vorzugsweise von 10 Minuten bis 10 Stunden
variiert, zugegeben wird und dann die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur über
eine Zeitdauer die von 5 Minuten bis 10 S anden und vorzugsweise von 10 Minuten
bis 3 Stunden variiert, erhitzt wird. Das entstehende Reaktionsprodukt kann hydrolyisiert
werden, und zwar entweder direkt oder nach Abkühlen auf Raumtemperatur, um Piperonal
zu bilden.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
N-Alkylformanilid, 1,2-Methylendioxybenzol und ein Kondensationsmittel wie Phosgen
oder Phosphoroxychlorid in einen einzigen Reaktor eingegeben und reagieren gelassen.
Spezieller wird eine Mischung aus einem N-Alkylformanilid und 1,2-Methylendioxybenzol
und, wenn es gewünscht wird, einen inerten organischen Lösungsmittel, gebildet.
Dann wird ein Kondensationsmittel wie Phosgen oder Phosphoroxychlorid zu der Mischung
unter wirksamen Rühren hinzugegeben und reagieren gelassen.
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In dieser Ausführungsform ist es möglich, das Kondensationsmittel
hinzugegeben und die Reaktion bei einer gleichen Temperatur im Bereich von 50° bis
100°C und vorzugsweise 60° bis 80°C durchzuführen. Jedoch wird im Hinblick auf die
Ausbeute an Piperonal und die Rückgewinnung der als Nebenprodukt gebildeten N-Alkylanilins
das Kondensationsmittel vorzugsweise beie iner Temperatur im Bereich von -40° bis
100°C und vorzugsweise
200 bis 700C hinzugegeben, um so vorzugsweise
das Amidchlorid zu bilden, das das Zusatzprodukt von dem N-Alkylformanilid mit dem
Kondensationsmittel ist, und danach wird die Hauptreaktion bei einer Temperatur
im Bereich von 50° bis 110°C und vorzugsweise 60° bis 1100C durchgeführt. Die Reaktionszeit
kalln von 1 bis 30 Stunden uiid vorzugswei s von 2 bis 15 Stunden vorlieren, wobei
die Zeit die zur Zugabe des kondensationsmittels erforderlich ist, eingeschlossen
ist, die von 5 Minuten bis 15 Stunden und vorzugsweise von 10 Minuten bis zu 10
Stunden variieren kann. I)ie Reaktion wird ii licherweise unter Atmosphärendruck
durchgeführt, obgleich Drucke unter ;\tmosphärendruck und über Atmosphärendruck
verwendet werden können. Wenn jedoch das Kondensationsmittel Thionylchlorid, Thionylbromid,
Sulfurylchlorid oder Sulfurylbromid umfasst, wird die Reaktion vorteilhafterweise
unter verringertem Druck durchgeführt, insbesondere unter einem Druck im Bereich
von 20 bis 400 mmlait.
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In jeder der oben beschriebenen Ausführungsformen kann das entstehende
Reaktionsprodukt durch herkömmliche Verfahren lehandelt werden. Beispielsweise kann
das Reaktionsprodukt unter wirksamem Rühren in Wasser geschüttet werden, das auf
einer Temperatur im Bereich. von 00 bis 1000C und vorzugsweise () bis 80°C gehalten
wird, und dadurch hydrolysiert werden, um das gewünschte Endprodukt oder Piperonal
und ein N-Alkylanilin, das rückgeführt werden kann, zu bilden. Die entstehende Mischung
wird direkt mit einem Lo ungsmittel wie Benzol, Toluol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Dichloräthylen und dergleichen extrahiert. Die verbleibende wässrige Phase wird
mit Alkali neutralisiert, und das so freigesetzte N-Alkylanilin wird mit einem Lösungsmittel,
wie oben beschrieben, extrahiert.
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Jeder dieser Extrakte wird unter verringertem Druck durch herkömmlichc
Verfahren destillicrt, um nicht-umgesetztes 1,2-Methylendioxybenzol, das gewünschte
Endprodukt oder Piperonal, nicht-umgesetztes N-Alkylformanilid und das Nebenprodukt
oder N-Alkylanilin zu erhalten. Das durch Destillation erhaltene Roh-Piperonal kann
von Alkohol durch herkömmliche Verfahren umkristallisiert werden, um Piperonal hoher
Reinheit herzustellen, das für die Verwendung in Parfümierungszusammensetzungen
geeignet
ist.Die oben beschriebene llydrolyse kann auch durchgeidhrt werden, indem das Reaktionsprodukt
in eine aR-lische Lösung gegossen wird.
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Im Hinblick auf die Ausbeute und Selektivität von Piperonal und die
Rückgewinnung des Nebensprodukte oder N-Alkylanilins besteht die am meisten bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung darin, dass Phosgen oder Phosphoroxychlorid als das
Kondensationsmittel verwendet wird und die llauptreaktion durclgeführt wird, während
die Reaktion zwischen Molekülen des Amidchlorids, das das Zusatzprodukt von dem
N-Alkylformanilid mit dem Kondensationsmittel ist, unterdrückt wird.
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Die Kondensationsmittel, die bei der Durchführung der Erfindung verwendet
werden können, umfassen Phosgen, Phosphoroxychlorid, Phosphoroxybromid, Thioiiylchlorid,
Thionylbromid, Sulfurylchlorid, Sulfurylbromid, Phosphortrichlorid und Phosphorpentachlorid.
Vom Standpunkt der Ausbeute und der Selektivität von Piperonal ist es wünschenswert,
Phosgen oder Phosphoroxychlorid zu verwenden. Bei industriellen .Rnwendungen wird
jedoch Phosgen gegenüber Phosphoroxychlorid bevorzugt. Die Gründe hierfür sind,
dass das Gewicht des Phosphor oxychlorids, das für die Durchführung der Erfindung
erforderlich ist, etwa 1,5 Lial so hoch ist wie das von Phosgen, da die Erfindung
eine äquimolare Reaktion vorsieht, dass Phosphoroxychlorid eine niedrigere Reaktionsrai.e
und eine niedrigere Ausbeute als Phosgen liefert, dass Phosphoroxychlorid etwa 2,5
al so viel Alkali wie Phosgen für den Zweck der Neutralisation der während der Hydrolyse
gebildeten Säure erfordert und dass Phosphoroxychlorid das Beseitigen von Abwasser
erfordert, das Phosphorverbindungen enthält.
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Wenn es gewünscht wird, können inerte organische Lösungsmittel bei
der Durchführung der Erfindung verwendet werden. Typische Beispiele für diese Lösungsmittel
sind Benzol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid
und 1,2-Dichloräthan,
Um die Erfindung wei er zu erläutern werden
die folgenden Beispiele angegeben.
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Beispiel 1 In eine Mischung aus 97,(3 g (0,80 Mol) 1,2-Methylendioxyenzol
und 108 g (0,80 Mol) N-Methylformanilid wurden 87,1 g (0,88 Mol) Phosgen bei 500C
über eine Zeitdauer von 1 Stunde eingeführt. Dann wurde die Mischung auf 150C abgekühlt.
Andererseits wurden 29,3 g (0,24 Mol) 1,2-Methylendioxybenzol in einen anderen Reaktor
eingebracht und auf 900C gehalten.
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Die obige Mischung wurde zu diesem Reaktor über eine Zeitdauer von
5 Stunden hinzugegeben. Nach Beendung der Zugabe wurde die Reaktionsmischung 30
Minuten bei 90°C gehalten, in Eiswasser geschüttet und 1 Stunde lang stehen gelassen.
Dann wurde die entstandene Mischung mit Toluol extrahiert. Durch Vakuumdestillation
wurde Toluol entfernt, und das Destillat bei 840 bis 850C/30 mmHg wurde dann aufgesammelt,
um G3,4 g (0,52 Mol) nicht-umgesetztes 1,2-Methylendioxybenzol zurückzugewinnen.
Anschliessend wurde das Destillat bei 131 bis 134 0C/10 mmHg aufgesammelt, um 7(3,8
g (0,512 ol) Piperonal mit einer Reinheit von 99,5 Xn ZU verhalten. Die Ausbeute
(ausgedrückt in Werten des Molprozentsatzes, bezogen auf die Menge des verwendeten
N-Methylformanilids) und die Selektivität (ausgedrückt in Werten des Molprozentsatzes,
bezogen auf die Menge an 1,2-Methylendioxybenzol, das umgesetzt worden war) von
Piperonal waren 64,0 % (Ausbeute) und 98,5 % (Selektivität). Dieses Produkt besass
einen Schmelzpunkt von 37°C.
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Die Ergebnisse der Analyse des Produktes durch Gaschromatographie,
kernmagnetische Resonanz-Spektroskopie, Massenspektroskopie und Infrarot-Spektroskopie
standen in völliger Ubereinstimmung mit denen einer authentischen, bekannten Probe.
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Die wässrige Phase, die nach der oben beschriebenen Extraktion mit
Toluol verblieb, wurde durch Zugabe :on Natriumhydroxid alkalisiert und dann mit
Toluol extrahiert.
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Durch Vakuumdestillation wurde das Toluol entfernt und das Destillat
bei 1110 bis 1130C/50 mmilg wurde dann aufgesammelt, um 64,5 g (0,603 Mol) N-Methyl:inilin
zu gewinnen. Seine RUckgewinnung betrug 75,4 5, Nachfolgend wurde das Destillat
bei 1510 bis 1530C/50 mmg aufgesammelt, um 6,7 g (0,050 Mol) N-Methylformanilij
zu gewinnen. Seine Rückgewinnung betrug 6,3 . Das so gewonnene N-Methylanilin konnte
mit Ameisensäure umgesetzt werden, um N-Methylformanilid zu bilden.
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Beispiel 2 In eine Mischung aus 97,7 g (0,80 Mol) 1,2-Methylendioxybenzol
und 108 g (0,80 Mol) N-Methylformanilid wurden 80,0 g (0,81 Mol) Phosgen bei 500C
über eine Zeitdauer von 1 Stunde eingeführt. Dann wurde die Reaktionsmischung 5
Stunden lang auf 700C erhitzt, in Eiswasser gegossen und 1 Stunde lang stehen gelassen.
Danach wurde die entstandene Mischung in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt,
um 48,0 g (0,393 Mol) 1,2-Methylendioxybenzol und 58,9 g (0,392 Mol) Piperonal zu
erhalten. Die ausbeute an Piperonal betrug 49,0 t0 und die Selektivität von Piperonal
betrug 9G,3 Q. Die Rückgewinnung von N-Methylanilin betrug 64,2 % und die von N-Methylformanilid
betrug 2,3 %.
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Vergleichsbeispiel 1 Das Verfahren von Beispiel 2 wurde mit der ausnahme
wiederholt, dass 58,5 g (0,80 Mol) Dimethylformamid anstelle des N-Methylformanilids
verwendet wurden. Als Erbebnis betrug die Umwandlung von 1,2-Methylendioxybenzol
2,5 t. Die Ausbeute an Piperonal betrug 0,1 % und die Selektivität von Piperonal
betrug 16,2 %.
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Vergleichsbeispiel 2 Das Verwahren von Beispiel 2 wurde mit der Ausnahme
wiederholt, dass 58,5 g (0,80 Mol) Dimethylformamid anstelle von N-Methylformanilid
verwendet wurden und dass das Phosgen über
eine Zeitdauer von 40
Minuten bei 85° bis 90°C eingeleitet und die Reaktionsmischung dann 7,5 Stunden
lang auf 90°C erhitzt wurde. Als Ergebnis betrug die Umwandlung von 1,2-Methy lendioxybenzol
12, %. Die Ausbeute an Piperonal betrug 4,1 % und die Selektivität von Piperonal
betrug 33 tr.
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Beispiel 3 Das Verfahren von Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
dass Phosphoroxychlorid anstelle des Phosgens verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle I zusammengestellt.
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Beispiel 4 Das Verfahren von Beispiel 2 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
dass N-Äthylformanilid anstelle des N-hethylformanilids verwendet wurde und dass
das Phosgen bei 80°C anstatt bei 50°C eingeleitet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle I zusammengestellt.
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Beispiel 5 Das Verfahren von Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
dass N-Isopropylformanilid anstelle des N-Methylformanilids verwendet wurde und
dass 1,2-Dichloräthan als das Lösungsmittel für die Reaktion in einer Menge, die
gleich der des N-Isopropylformanilids war, und als das Lösungsmittel für die Extraktion
anstelle von dem Toluol verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
I zusammengestellt.
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Beispiel 6 Das Verfahren von Beispiel r> wurde mit der Ausnahme
wiederholt, dass N-(n-Butyl)formanilid anstelle des N-Isopropylformanilids verwendet
wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
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Tabelle I Beispiel R-Gruppe in Piperonal (Mol-%) Rückgewinnung (Mol.-%)
N-Alkylformanilid Ausbeute Selektivität N-Alkylanilin N-Alkylformanilid 3 Methyl
56,2 97,0 70,4 5,2 4 Äthyl 45,4 93,5 58,2 4,8 5 Isopropyl 48,2 97,2 62,4 5,6 6 n-Butyl
38,0 95,3 52,5 7,5 Anmerkung: 1) Die Ausbeute von Piperonal ist in Werten des Molprozentsatzes,
bezogen auf die verwendete Menge von N-Alkylformanilid, ausgedrückt.
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2) Die Selektivität von Piperonal ist in Werten des Molprozentsatzes,
bezogen auf die Menge von 1,2-Methylendioxybenzol, das umgesetzt worden ist, ausgedrückt.
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Beispiel 7 Das Verfahren von Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
dass Phosphoroxybromid anstelle des Phosgens verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel 8 Das Verfahren von Beispiel 2 wurde mit der ausnahme wiederholt,
dass das Phosgen über eine Zeitdauer von 0,5 Stunden bei 700C eingeführt wurde und
dass nachfolgend die Reaktionsmischung 3 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten
wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel 9 Das Verfahren von Beispiel 2 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
dass Thionylchlorid anstelle des Phosgens verwendet wurde und dass die Reaktion
unter einem verringerten Druck von 60 bis 80 mmHg durchgeführt wurde. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel 10 Zu 108 g (0,80 Mol) N-Methylformanilid, das in einem Eiswasserbad
gekühlt wurde, wurden 95,2 g (0,80 Mol) Thionylchlorid tropfenweise unter Rühren
hinzugegeben. Nach Beendigung der Zugabe wurde die Mischung 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
stehen gelassen und dann 1 Stunde auf 400 bis 50 0C unter einem verringerten Druck
von 60 bis 80 mmg erhitzt. Zu der entstandenen gelben Mischung wurden 97, g (0,80
Mol) 1,2-Methylendioxybenzol hinzugegeben und auf 10C gehalten. Danach wurde die
Reaktion mit 1,2-Methylendioxybenzol in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel 11 Zu der gelben Mischung, die nach dem Verfahren von Beispiel
10 erhalten worden war, wurden 15 g o-Dichlorbenzol anstelle des 1,2-Methylendioxybenzols
hinzugegeben. Danach wurde die Reaktion mit 1,2-Methylendioxybenzol in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme durchgeführt, dass 122 g (1,0 Mol) 1,2-Methylendioxybenzol
in den anderen Reaktor gegeben wurden.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel 12 Das Verfahren von Beispiel 10 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
dass Thionylbromid anstelle des Thionylchlorids verwendet wurde. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel 13 Das Verfahren von Beispiel 10 wurde mit der ausnahme wiederholt,
dass Sulfurylchlorid anstelle des Thionylchlorids verwendet wurde. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel 14 Das Verfahren von Beispiel 10 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
dass N-Äthylformanilid anstelle des N-ethylformanilids verwendet wurde. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Beispiel R-Gruppe in Kondensations- Piperonal (Mol.-%) Rückgewinnung
(Mol.-%) N-Alkylform mittel Ausbeute Selektivität N-Alkylanilin N-Alkylformanilid
anilid 7 Methyl Phosphoroxybromid 57,3 99,7 71,0 6,4 8 " Phosgen 40,5 92,5 57,2
1,5 9 " Thionylchlorid 47,2 88,5 62,0 3,5 10 " " 55,6 95,1 70,5 4,2 11 " " 53,7
93,8 71,0 3,4 12 " Thionylbromid 51,6 90,3 68,4 1,3 13 " Sulfurylchlorid 34,2 83,2
53,6 2,7 14 Äthyl Sulfurylbromid 49,3 94,2 60,3 2,8 Anmerkungen: 1) Die Ausbeute
von Piperonal ist in Werten des Molprozentsatzes, bezogen auf die verwendete Menge
von N-Alkylformanilid, ausgedrückt.
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2) Die Selektivität von Piperonal ist in Werten des Molprozentsatzes,
bezogen auf die Menge an 1,2-Methylendioxybenzol, das umgesetzt worden ist, ausgedrückt.