DE2755428C3 - Auswechselbare Überlastungskontrolle für Lastketten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine auswechselbare Überlastungskontrolle für Lastketten, bei der eine geeichte, mehrteilige Kontrolleinheit zwei in den durchgehenden Strang der Lastkette einhängbare Klauen verbindet und durch Verformung Überlastungen anzeigt.

Derartige Vorrichtungen werden angewandt, wenn Zweifel darüber bestehen, daß die Tragfähigkeit der Lastkette mit der zu hebenden Last übereinstimmt. Einerseits müssen deswegen solche Vorrichtungen kurzerhand an die betreffende Lastkette angebracht und auch leicht wieder abgenommen werden können. Andererseits muß die Kontrolle schnell und irrtumsfrei auszuführen sein.

Bekannt ist die Einschaltung eines geeichten Ringes in die Anschlagkette mit Hilfe von zwei Schäkeln, deren Bolzen in Kettenglieder der Lastkette einführbar sind. Nachteilig ist hieran, daß die Lastkette getrennt werden muß. Gefährlich werden solche Überlastungskontrollen, wenn die Tragkraft der Lastkette so weit überschritten wird, daß der geeichte Ring bricht. Dann geht die Verbindung an der Trennstelle der Lastkette verloren.

Bekannt ist ferner der Ersatz der Schäkel durch Steckschlösser. In die einander zugekehrten Steckschloßhälften läßt sich nicht nur das geeichte Glied, sondern auch ein dreigliedriges Kettenstück der Anschlagkette einführen. Der Nachteil, daß die Anschlagkette an der Überlastungskontrolle getrennt werden muß, wird hierdurch nicht beseitigt Eine tatsächlich vorhandene Überlastung kann auch nur durch eine genaue Vermessung der geeichten Kettenglieder festgestellt werden. Das ist zeitraubend und erfordert besondere Kenntnisse.

Die eingangs bezeichnete Überlastungskontrolle ist ebenfalls bekannt Ihre Klauen sind als für sich bekannte Verkürzungsklauen ausgebildet, wie sie für Anschlag-

lu ketten gebräuchlich sind, so daß die Lastkette nicht getrennt zu werden braucht Die Kontrolleinheit besteht aus drei Kettengliedern gleicher Proportionen wie die Kettenglieder der Lastkette. Durch einen optischen Vergleich der Kontrolleinheit mit der im Nebenschluß befindlichen Teillänge der Lastkette wird eine Überlastung sichtbar.

Schwierigkeiten ergeben sich bei solchen auswechselbaren Kontrolleinheiten daraus, daß der Vergleich mit der im Nebenschluß befindlichen Lastkette ausgeführt werden muß. Das setzt eine verhältnismäßig starke Verformung der Kontrolleinheit voraus. Geringere Überlastungen, die gleichwohl gefährlich sein können, erfordern ein Nachmessen der Kontrolleinheit. Dies ist umständlich und zeitraubend, weil bei solchen Vergleichsmessungen die Klauen ausgeschwenkt werden müssen. Ein Mann muß mit den ausgeschwenkten Klauen das 3gliedrige Kettenstück unter Spannung halten, während ein zweiter Mann die Messung durchführt. Außerdem bewirkt der Einbau eine wesenl-

iü liehe Verkürzung des Kettenstranges durch die große Anzahl der entlasteten Kettenglieder. Dies hat zur Folge, daß bei einer Überlastungskontrolle in mehrsträngigen Anschlagketten auch bei gleichmäßiger Lastverteilung in jeden Strang Kontrollgeräte eingebaut werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auswechselbare Überlastungskontrolle, deren Einbau keine Trennung und nur eine unwesentliche Verkürzung der Lastkette voraussetzt, so auszubilden, daß kein

« Nachmessen der Kontrolleinheit erforderlich wird, wobei die Lastkette nicht mehr im Nebenschluß liegt. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kontrolleinheit aus Zug- oder Scherstiften besteht und an jeder Klaue auf jeder Seite der eingehängten Kette eine Hälfte je einer Stiftkupplung ausgebildet ist.

Die die Kontrolleinheit bildenden Zug- bzw. Scherstifte brechen bei Überlastung der Lastkette. Sie haben den besonderen Vorteil, daß die für die Belastung der

w Kontrolleinheit notwendige Verkürzung der Lastkette sehr gering gehalten wird. Dadurch und durch die Anordnung der Lastkette in der Mitte zwischen den beiden Stiftkupplungen kann man die dynamischen Belastungen der Lastkette beim Brechen der Kontrolleinheit so stark vermindern, daß keine gefährlichen Beanspruchungen der Lastkette auftreten können.

Die Erfindung hat den Vorteil, daß jede Überlastung der Lastkette sofort in der Überlastungskontrolle sichtbar wird, ohne daß die Kontrolleinheit nachgemessen zu werden braucht. Gleichwohl arbeitet die Überlastungskontrolle mit ausreichender Genauigkeit, weil sich die Stifte hinreichend genau eichen lassen.

Bei der Erfindung erübrigt sich das Verlegen der zwischen den Klauen befindlichen Teillänge der Lastkette in den Nebenschluß. Deswegen ist es /weckmäßig, auf einer Seite der beiden identischen Klauen eine offene Kettenführung auszubilden, die in einer Tasche endet und deren gegenüberliegendes Ende

zwischen den beiden Kupplungshälften verläuft.

Die identische Ausbildung der Kupplungen führt zu einer technischen Vereinfachung der Uberlastungskontrolle, die nur aus kongruenten Teilen besteht Die Kettenführung sorgt für eine einfache Handhabung der Klauen und eine Ausrichtung der Kettenglieder, die ihrerseits zu einer Verminderung der dynamischen Belastung beim Brechen der Stifte führt

Im einzelnen kann man so vorgehen, daß die Kettenführung einen durchgehenden Kanal erhält, dessen Wände einen Schenkel der Kettenglieder umfassen und an je einer zur betreffenden Wand rechtwinklig verlaufenden Führungsfläche enden, und daß die Führungsflächen zur Unterstützung beider Schenkel eines Kettengliedes dienen, das auf einem ι-ί abgerundeten Boden der Tasche abgestützt ist

Diese Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil, daß nur drei aufeinanderfolgende Glieder der Lastkette in die Überlastungskontrolle ei"bezogen zu werden brauchen. Die beiden Endglieder liegen dann in einer Ebene und im Boden der Klauentaschen, während das Verbindungsglied durch die Verkürzung der Lastkette entlastet ist, solange die Kupplungen nicht ansprechen.

Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere r> Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei Ausführungsformen anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigt

F i g. 1 in der Mitte die Lastkette im Normalzustand, links nach Anbringen der auswechselbaren Oberla- ju stungskontrolle, die in Draufsicht wiedergegeben ist und rechts eine Seitenansicht des links in der Figur wiedergegebenen Gegenstandes und

Fig.2 eine abgeänderte Ausführungsform links in Draufsicht und rechts in Ansicht. j >

Die Lastkette ist allgemein mit 1 bezeichnet und weist Kettenglieder auf, die abwechselnd zu einander senkrechten Ebenen verlaufen. Jedes Glied der Lastkette hat zwei Schenkel 2 bzw. 3 und je eine Rundung 4 bzw. 5, welche die beiden Schenkel 2 und 3 miteinander 4(1 verbinden. Die Überlastungskontrolle hat je eine Klaue 6 bzw. 7. Die Klauen 6 und 7 sind identisch ausgebildet. In die Überlastungskontrolle sind gemäß dem in F i g. 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel zwei mit ihrer Hauptebene in der Zeichenebene liegende Kettenglie- v> der 9 bzw. 10, sowie ein dazu senkrecht verlaufendes Verbindungsglied 11 einbezogen. Das Einbeziehen der Kettenglieder 9—11 bedeutet, daß die Teillänge der Kette in diesem Bereich verkürzt wird. Die anschließenden und in ihrer Stellung dem Kettenglied 11 w entsprechenden Glieder 12 und 13 stellen die Verbindung zu den übrigen Kettengliedern des Lastkette her, so daß diese nicht getrennt zu werden braucht

In jeder Klaue 6 bzw. 7 ist eine Kettenführung 8 vorgesehen. Sie weist einen durchgehenden Kanal 15 π auf, der einen rechteckigen Querschnitt besitzt. Der Boden des Kanals 15 ist bei 16 ersichtlich. Der Kanal hat eine Breite, die die Dicke des Kettenstahles um ein Geringes übersteigt Seine senkrecht zum Boden verlaufenden Wände 17 bzw. 18 führen die hinter der Zeichenebene liegenden Gliedschenkel 3 des Kettengliedes 11 bzw. der Kettenglieder 12 und 13, soweit diese noch von den Klauen erlaßt werden. An die senkrechten Kanalwände 17 und 18 schließen sich beiderseits rechtwinklig verlaufende Führungsflächen 20 und 21 an. Die Führungsflächen unterstützen die Unterseite der beiden Gliedschenkel 2 und 3 der einbezogenen Kettenglieder 9 und 10. Während der Kanal 15 der Kettenführung 8 durchgeht, enden die Flächen 20 und 21 an Abrundungen 22 bzw. 23 eines Bodens einer Tasche 24, in die die Rundung 4 bzw. 5 je eines der Kettenglieder 9 und 10 paßt.

Das der Tasche gegenüberliegende Ende der Kettenführung 8 verläuft zwischen zwei angeschmiedeten ösen 26 bzw. 27. Senkrecht zur Ebene der Flächen 20 und 21 verläuft eine zentrale Ausnehmung bzw. Bohrung 28 bzw. 29 durch jede der ösen 26 und 27, Scherstifte 30 bzw. 31 lassen sich durch die fluchtenden Ausnehmungen 28,29 in den ösen 26 und 27 der beiden Klauen 6 bzw. 7 einführen, sobald die richtige Verkürzung der Teillänge der Lastkette 1 vorhanden ist, die aus den Gliedern 9—11 besteht.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig.2 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 im wesentlichen dadurcn, daß die ösen 26 und 27 so angeordnet sind, daß die Ausnehmungen bzw. Bohrungen 28 und 29 nicht senkrecht zu den Flächen 20 und 21, sondern in einer dazu parallelen Ebene verlaufen. Infolgedessen sind die in die Ausnehmungen 28 bzw. 29 einlegbaren und nur durch ihre Längsachsen 35 bzw. 36 wiedergegebenen Stifte auf Zug beansprucht. Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 handelt es sich dagegen um Scherstifte.

Da die ösen 28 und 29 in jeder Klaue vorhanden sind, bilden sie je eine Hälfte einer Kupplung, deren verbindendes Glied der betreffende Zug- oder Scherstift ist.

Bei Gebrauch der Überlastungskontrolle können die beschriebenen Klauen 6 und 7 von je einer Seite der Lastkette leicht angebracht werden, weil die Kettenführung 8 offen ist. Nach Einhängen der Klauen 6 und 7 werden die Bohrungen 28 bzw. 29 miteinander ausgefluchtet und die Zug- oder Scherstifte eingebracht. Danach ist die Überlastungskontrolle betriebsbereit.

Wird jetzt die Lastkette überlastet, se tritt ein Bruch der Zug- oder Scherstifte ein, was optisch und akustisch die Tatsache der Überlastung anzeigt. Da jedoch nur eine geringe Verkürzung der Kette vorgenommen worden ist, was durch den Doppelpfeil 37 in der linken Darstellung der F i g. 1 angedeutet ist, tritt keine nennenswerte dynamische Belastung der Lastkette ein, so daß die Belastung rechtzeitig wieder aufgehoben werden kann, bevor die Lastkette 1 zu Schaden kommt.

Da die Zug- oder Scherstifte 30, 31 bzw. 35,36 leicht ausgewechselt werden können, läßt sich die Überlastungskontrolle vielfach verwenden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Auswechselbare Oberlastungskontrolle für Lastketten, bei der eine geeichte, mehrteilige Kontrolleinheit zwei in den durchgehenden Strang der Lastkette einhängbare Klauen verbindet und durch Verformung Überlastungen anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrolleinheit aus Zug- oder Scherstiften (30, 31, 35, 36) besteht und an jeder Klaue (6,7) auf jeder Seite der eingehängten Lastkette (1) eine Hälfte (26, 27) je einer Stiftkupplung ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite der beiden identischen Klauen (6, 7) eine offene Kettenführung (8) ausgebildet ist, die in einer Tasche (24) endet und deren gegenüberliegendes Ende zwischen den beiden Kupplungshälften (26,27; verläuft

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenführung (8) einen durchgehenden Kanal (IS) aufweist, dessen Wände (17,18) einen Schenkel (3) der Kettenglieder (11 — 13) umfassen und an je einer zur betreffenden Wand (17,18) rechtwinklig verlaufenden Führungsfläche (20, 21) enden, und daß die Führungsflächen (20, 21) zur Unterstützung beider Schenkel (2, 3) eines Kettengliedes (9, 10) dienen das auf einem abgerundeten Boden (22) der Tasche (24) abgestützt ist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungshälften (26, 27) je eine senkrecht zur Kettenführung verlaufende Ausnehmung (28, 29) zum Einstecken eines Scherstiftes (30,31) aufweisen.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (28,29) parallel zur Kettenführung (8) verlaufen und auf Zug belastete Stifte (35,36) aufnehmen.