DE2751446C3 - Vorrichtung zum Steuern eines Absperrorgans für eine Öffnung in einem Schmelzgefäß - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern eines Absperrorgans für eine Öffnung in einem SchmelzgefäßInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Steuern eines Absperrorgans für
eine öffnung in einem Schmelzgefäß nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der DE-OS 1458181 beschrieben.
Bei diesem bekannten Verfahren wird zum Abtasten der Niveauschwankungen eines Metallbades in einer
Kokille mittels eines Objektivs, dessen Achse schräg fur senkrechten Achse am Eintrittsende der Kokille
Hegt, ein optisches Bild der Oberfläche des Metallbades im Inneren der Kokille erzeugt.
Auf einem Teil dieses Bildes, der soweit als möglich vom Bild des mit hoher Temperatur auf einem Ab-
»pefrorgan einer Gießpfanne in die Kokille einflie- !enden Metallstrahls entfernt ist, wird wenigstens eine
Fotozelle gerichtet, die so angeordnet wird, daß sie von den Änderungen der Niveauhöhe des Metallbades
nach beiden Seiten einer mittleren Niveauhöhe beeinflußt wird, die der normalen gewünschten Niveauhöhe
entspricht. Die Vorrichtung ist in der Weise zu einem Regler ausgebildet, daß das Abfließen des Metalls aus
der Gießpfanne durch das Absperrorgan geregelt
ι ο
wird, wobei die Regelung derart erfolgt, daß die Oberfläche des Metallbades in der Kokille auf einer
im wesentlichen konstanten Niveauhöhe gehalten wird.
Durch diese bekannte Vorrichtung kann die Überwachung des Niveaus von einem Arbeiter, der entsprechend
seiner Beobachtung den Zufluß des geschmolzenen Metalls über das Absperrorgan regelt,
vermieden werden. Eine solche Arbeit ist heikel und mühevoll und führt zu ungenauen Ergebnissen.
Ähnlich ist es beim Feststellen des Gießendes beim Ausgießen von geschmolzenem Stahl aus einem
Schmelzgefäß, beispielsweise einem Konverter oder einer Schmelzpfanne. Das Gießende kann dort durch
Überwachen des Schlackenflusses im Fluß des geschmolzenen Stahls durch direkte Beobachtung erkannt
werden. Jedoch ist es auch hier mit einer Sichtbeobachtung schwer, den geschmolzenen Stahl und
die Schlacke voneinander zu unterscheiden, so daß Fehler auftreten können. Beispielsweise kann das
Gießende zu spät erkannt werden, so daß sich Schlacke in den geschmolzenen Stahl mischt, wodurch
nichtmetallische Einschlüsse vergrößert, die Qualität herabgesetzt und besonders während eines Stranggusses
die Erzeugung von Aufbrüchen und kleinen Löchern heriieigeführt wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, welche beim Ausgießen von geschmolzenem Metall aus dem Schmelzgefäß den richtigen Zeitpunkt
des Gießendes erkennt und das Absperrorgan rechtzeitig sperrt.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Es wird darauf hingewiesen, daß aus der DE-AS 1 758 170 bereits ein Verfahren zum Überwachen des
Frischvorganges bei einem Stahlkonverter durch optisches Messen der Strahlungsintensität der Konverterflamme
und zum Umwandeln dvr ermittelten Meßwerte in elektrische Größen bekannt ist. Bei diesem
Verfahren werden ausschließlich die Strahlungsintensität der ausgeworfenen Stahl- und Schlackenteilchen
gemessen, und zwar mit einer industriellen Fernsehkamera.
Auch geht ai^ der DE-PS 2637421 hervor, daß
an dem für den Zeitrang der Anmeldung der vorliegenden Erfindung maßgeblichen Tag, bereits ein Verfahren
zum Anzeigen des Gießendes beim Vergießen von Metallen aus Gießgefäßen mit am Boden angeordnetem
Ausguß, vorgeschlagen worden war, bei dem die Strahlungsintensität des Gießstrahls unmittelbar
nach dem Austreten aus dem Ausguß erfaßt und ihre Änderung beim Übergang Metall/Schlacke
zum Beenden des Gießvorganges benutzt wird. Ebenso wie bei der DE-AS 1 758170 geht aus der
DE-PS 2637421 eine Vorrichtung zur Durchführung des angegebenen Verfahrens hervor.
Die vorliegende Erfindung zeigt erstmals eine Vorrichtung zum Steuern eines Absperrorgans für eine
öffnung in einem Schmelzgefäß auf, welche nicht nur das Gießende feststellt oder anzeigt, sondern welche
den Gießvorgang selbst automatisch beendet.
Die erfiindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß bei Fehlern, die bei herkömmlicher Sichtbeobachtung;
auftreten können, beseitigt, die nichtmetallischen Einschlüsse im geschmolzenen Metall
reduziert und daß Verfahren stabilisiert werden kön-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Figuren im folgenden näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 im Schema die Ausführungsform einer in einer Stranggußeinrichtung eingesetzten erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 ein zur Erläuterung der Erfindung dienendes Blockdiagramm,
Fig. 3 in einem Blockdiagramm den Farbfernseher und das Signalunterscheidungsgerät, und
Fig. 4 eine Ausführungsform ähnlich wie die nach
Fig. 1 mit einem Konverter.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie sie beispielsweise in einer Stranggußeinrichtung
angewendet wird, ist schematisch in Fig. 2 gezeigt. Sie besteht aus einer Kombination einer
für Infrarotstrahlen empfindlichen Kamera A, einem Farbfernseher B, einem Signalunterscheidungsgerät
C und einem Absperrorgan D für die ausfließende Stahlschmelze.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Kamera A zum Umwandeln der unsichtbaren, von einem Objekt
kommenden Infrarotstrahlung in verstärkte Videosignale an einer Stelle angebracht, die mehr als 2 m von
der Stranggußeinrichtung entfernt ist, so daß ein Fluß 6 aus geschmolzenem Stahl zwischen einer Gießpfanne
2 und einer Gießwanne 3 fotografiert werden kann. Das Farbfernsehgerät B und das Signalunterscheidungsgerät
C sind in einem Schaltkasten 1 untergebracht. Die Kamera A und das Farbfernsehgerät
B sind elektrisch leitend miteinander verbunden. Die zum Absperren des Ausflusses von geschmolzenem
Stahl dienende Absperrvorrichtung besteht beispielsweise aus einer Kombination eines Querschiebers
4 mit einem hydraulischen Zylinder 5. Das heißt, daß der Querschieber 4 mit einer gleitenden öffnungs-
und Verschlußplatte 4', die ein Loch 4" hat, versehen ist, die im Durchgang des Querschiebers für
den Fluß aus geschmolzenem Stahl so angeordnet ist, daß sie seitlich zum Durchgang bewegbar ist (flacher
Querschieber mit ebenem Sitz). Die gleitende öffnungs- und Verschlußplatte 4' ist mit einein Ende eines
Kolbenschiebers 4'" eines hydraulischen Zylinders S verbunden und ein magnetisch gesteuertes
Ventil 5', das am hydraulischen Zylinder 5 angebracht ist, ist mit der Ausgangsseite des Signalunterscheidungsgerätes
elektrisch leitend verbunden, so daß der hydraulische Zylinder 5 durch öffnen und Schließen
des magnetgesteuerten Ventils mittels eines Signals vom Signalunterscheidungsgerät C betätigt wird.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist das Farbfernsehgerät B so ausgebildet, daß es die von der Kamera A
abgegebenen Videosignale in verschiedene Farben umwandelt, so daß der Strom aus geschmolzenem
Stahl zwischen der Gießpfanne 2 und der Gießwanne 3 durch Bildlinien 8 in der Mitte sämtlicher
Bildlinien 7 des Farbfernsehgerätes gezeigt werden können. Wenn in dem aus der Gießpfanne 2 nach unten
fließendem Strom aus geschmolzenem Stahl auch Schlacke mit nach unten fließt, erscheint diese in den
Bildzeilen 8 für den Strom aus geschmolzenem Stahl wegen der Bildzeilen 9. Das heißt, daß das Emissionsvermögen für Infrarotstrahlung der Schlacke höher als
das (ε = 0,28) des geschmolzenen Stahls ist und daß, wenn Schlacke beigemischt ist, in den Bildzeilen 8 ein
Fleck mit großer Helligkeit erscheint. Beispielsweise sind als im Fernsehbild rangezeigte Zusammensetzung
ein Strom aus geschmolzenem Stahl (rot) aus der Gießpfanne 2 von ungefähr 20 X 40 mm (die Größe
des aufgezeichneten Bildes variiert mit dem Abstand zwischen der Kamera A und dem von der Gießpfanne
2 nach unten fließenden geschmolzenen Stahl) und Schlacke (gelb) im geschmolzenen Stahl von etwa
3 — 5x3 — 5 mm als Aufzeichnungsbilder auf einer
Bildfläche von etwa 150x 150 mm gezeigt.
Das Signalunterscheidungsgerät dient zur Bestim-
ii> mungdes Verhältnisses der Fläche der (gelben) BiIdzeüen
für die Schlacke und der Fläche der (roten) Bildzeilen für den Strom aus geschmolzenem Stahl,
wie sie durch das Farbfernsehgerät B gezeigt werden, zum Vergleich dieses Flächenverhältnisses mit einem
I) vorbestimmten Sollwert und zum Abgeben eines
Steuersignals, wenn es größer als der Sollwert ist. Ein Beispiel ist in Fig. 3 gezeigt.
Das heißt, daß Rechner 10 und 11, in welchen die (roten) Bildzeilen 8 des vom Farbfernsehgerät B ge-
.•(I zeigten Stioms aus geschmolzenem Stahl durch eine
Fläche α und die (gelben) Bildze., .n der Schlacke
durch eine Hache b repräsentiert sind .jid ein Rechner
12, in welchem das Flächenverhältnis bla x 100
bestimmt wird, vorgesehen sind, so daß das b^rech-
_■> nete Fläche η verhältnis der Bildzeilen hier mit dem in
einer S' *zvorrichtung 13 im voraus gesetzten Sollverhältnis verglichen wird und wenn es größer als der
Sollwert ist, ein Steuersignal zum Schließen des Absperrorgans abgegeben wird.
tu Wenn gemäß der vorgeschlagenen Vorrichtung zur
selbsttätigen Kontrolle die Kamera A während eines Stranggußvorgangs auf den aus der Gießpfanne 2
nach der Gießwanne 3 nach unten fließenden Strom aus geschmolzenem Stahl gerichtet wird und der Zu-
Ii stand auf dem Farbfernsehgerät B gezeigt wird, wird
das Flächenverhaltnis der Bildzeilen für den geschmolzenen
Stahl und die Schlacke, sobald sich letztere beimengt, berechnet. Es wird zur Verhinderung
des Ausflusses von Schlacke im Endabschni:! des
jo Gießvorgangs mit dem im voraus gesetzten Sollwert
verglichen. Wenn es größer als das Sollverhältnis ist. wir J sofort ein Steuersignal ausgelöst, und das Absperrorgan
für den Ausfluß von geschmolzenem Stahl selbsttätig in Gang gesetzt, um das für den Ausfluß
r, des geschmolzenen Stahls vorgesehene Absperrorgan an der Gießpfanne zu sperren. Deshalb werden in eine
Bramme eingebrachte nichtmetallische Einschlüsse merklich vermindert.
Die vorliegende Erfindung ist anhand einer in einer
-,(ι Stranggußausrüstung angewendeten Ausführungs
form beschrieben worden. Es ist jedoch auch möglich, sie wie nach F i g. 4 zum Umfüllen von Stahl aus einem
Konverter 14 in die Gießpfanne 2 zu verwenden. Eir· Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfin-
-,-, dung wird im folgenden erklärt.
Im Fall wurde ein aluminiumberuhigter Stahl, bestehend
aus 0,05% Kohlenstoff, 0,21% Mangan.
„o 0,02% Silizium, (.,014% Phosphor, 0,01% Schwefel
und 0,064% Aluminium in fester Lösung, Rest Eisen in einem Konverter geschmolzen und eine Bramme
von einer Dicke von 270 mm und eine/ Breite von 1800 mm bei einer Gießgeschwindigkeit von 1 m/min
b5 durch Stranggießen hergestellt; dabei wurde eine
Ausführungsform einer Einrichtung zur automatischen Überwachung des Stahlflusses aus der Gießpfanne
gemäß der vorliegenden Erfindung benutzt.
Eine in einer Gießpfanne von einem Fassungsvermögen von 250 Tonnen bei 1565° C enthaltene Stahlschmelze
wurde bei 4,52 Tonnen/min gegossen, wobei ein Querschieber verwendet wurde. Zu einem Zeitpunkt
(Endphase des Gießvorgangs), als die in der Gießpfanne verbliebene Menge des geschmolzenen
Stahls klein wurde, wurde das Bildzeilen-Flächenverhältnis der Bramme voreingestellt (beispielsweise auf
12%), und das Ergebnis wurde in den Schaltkreis zum selbsttätigen Schließen des Querschiebers gegeben,
um den Ausfluß des geschmolzenen Stahls und der Schlacke zu beenden.
Bei der Analyse der nichtmetallischen Einschlüsse in der erhaltenen Bramme wurde festgestellt, daß sie
im Vergleich zu einer herkömmlichen Bramme, bei der der Ausfluß in Sichtbeobachtung angehalten
wurde, merklich kleiner geworden waren.
In der Endphase des Gießvorganges wurde vom obenerwähnten geschmolzenen Stahl eine Probe genommen,
und die Einschlüsse im Stahl wurden verglichen, wobei folgende Resultate erhalten wurden.
Einschlüsse in der Stahlschmelze aus der Gießwanne (auf 10 kg Stahlschmelze
bezogen)
Einschlüsse im Erzeugnis (auf 10 kg Bramme bezogen)
Erfassung durch
Sichtbeobachtung (herkömmliche Methode)
Erfassung nach
der neu vorgeschlagenen
Methode
Sichtbeobachtung (herkömmliche Methode)
Erfassung nach
der neu vorgeschlagenen
Methode
I 50 bis 200 mg 8 bis 5 mg
IO bis 20 mg 0,5 mg
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Steuern eines Absperrorgans für eine Öffnung in einem Schmelzgefäß, aus
der eine in zunehmendem Maße mit Schlacke versetzte Metallschmelze austritt, gekennzeichnet
durch eine auf den Austrittsbereich der Öffnung gerichtete, auf Infrarotstrahlen ansprechende
Farbfernsehkamera (y4), durch ein an die Färbfernsehkamera [A) angeschlossenes Farbfernsehgerät
(B) und durch ein an das Farbfernsehgerät
(B) angeschlossenes Signalunterscheidungsgerät (C), das bei Überschreiten eines vorgegebenen
Verhältnisses der der Schlacke entsprechenden hellen Flächenbereiche (9) im Farbfernsehbild (7)
zu dem der Metallschmelze entsprechenden weniger hellen Flächenbereichen (8) im Farbfernsehbild
(7) die Überführung des Absperrorgans (D) in die Spprrstellung auslöst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Signalunterscheidungsgerät
(C) eine Setzvorrichtung (13) zur Einstellung eines nicht zu überschreitenden Soll-Verhältnisses
der Flächenbereiche (8, 9) enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzgefäß aus
einer Schmelzpfanne (2) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzgefäß aus
einem Konverter (14) besteht.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenr-eichnet, daß das Absperrorgan
(D) einen flachen Querschieber (4) mit ebenem Sitz, einen hydra· -»sehen Zylinder (5)
zur seitlichen Bewegung des Querschiebers (4) und ein elektromagnetisch gesteuertes, durch ein
Signal des Signalunterscheidungsgerätes (C) betätigbares Ventil (5') zum Betätigen des Zylinders
(5) aufweist.
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