DE2750159B2

DE2750159B2 - Infusionslösung zur Behandlung von hepatischer Encephalopathie und ein Verfahren zu deren Herstellung

Info

Publication number: DE2750159B2
Application number: DE2750159A
Authority: DE
Inventors: Guenter Dr. Wien Kleinberger
Original assignee: Lentia Chem U Pharm Erzeugnisse - Industriebedarf 8000 Muenchen GmbH
Current assignee: Leopold Pharma Gesmbh Graz At
Priority date: 1977-11-09
Filing date: 1977-11-09
Publication date: 1979-09-06
Also published as: BE871860A; FR2408347B1; IT7869444A0; GB2007503B; SE7811446L; DE2750159A1; CA1103160A; NL7810654A; GB2007503A; IT1108758B; CH636766A5; JPS5729446B2; DE2750159C3; US4259353A; FR2408347A1; JPS5489014A

Description

Es ist bekannt, daß bei Patienten mit nepalischer Encephalopathie, besonders solchen in praecoma oder coma hepaticum der Gehalt an den verzweigter. Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin erniedrigt und jener an den aromatischen Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan höher ist als normal, siehe Fisher et aL,AmJ.Surg. Bd. 127, Seite 40(1974).

Da derartige Patienten auch einer parenteralen Ernährung bedürfen, wurde gemäß DE-OS 25 56 100 vorgeschlagen, Nährlösungen mit mindestens der essentiellen Aminosäuren zu verwenden, bei denen ganz bestimmte Relationen zwischen den verzweigtkettigen Aminosäuren und den aromatischen Aminosäuren einzuhalten sind, wobei vor allem der Gehalt an Tryptophan und an Phenylalanin limitiert wird. Dadurch soll ein übermäßiger Tryptophantransport zum Gehirn vermieden werden und gesichert werden, daß kein zu hoher Gehalt an Phenylalanin im Plasma auftritt

In der Arbeit von E Fisher etaL, Surgery VoI 80, No. 1, 77—91,1976, wurde schließlich darauf hingewiesen, daß der Grad an nepalischer Encephalopathie entscheidend vom Faktor der Konzentration an den verzweigten Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin zu der an aromatischen Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan abhängt Es wird daher darauf hingewiesen, daß es mit Nährlösungen, deren Zusammensetzung so kalkuliert ist daß sie auf eine Normalisierung des Aminosäurespiegels im Plasma hinzielt auch eine Verbesserung der Encephalopathie erreicht wird, obwohl sie auch etwas an aromatischen Aminosäuren enthalten.

In der Praxis zeigte sich jedoch, daß mit solchen

Lösungen eine Besserung des Aminosäurespiegels nur sehr langsam erzielt wird.

Überraschenderweise konnte nun gefunden werden, daß die hepatische Encephalopathie sehr günstig beeinflußt werden kann, wenn man wesentlich höhere Dosen nur einer einzigen verzweigtkettigen Aminosäure, nämlich des L-Valins verabreicht wobei die Dosen von etwa 20—85 mg/kg Körpergewicht pro Stunde betragen. Eine derartig hohe Valingabe ist nur möglich,

ίο wenn diese von der Ernährung des Patienten getrennt wird und in Form einer Infusion intravenös verabreicht wird, die nur L-Valin allein, jedoch keine andere

Aminosäure enthält Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach

is eine Infusionslösung zur Behandlung von hepatircher Encephalopathie, dadurch gekennzeichnet daß sie als einzigen Wirkstoff L-Valin enthält

Die erfindungsgemäße Infusionslösung kann außerdem noch übliche Kalorienspender, nämlich Zucker und/oder Zuckeralkohole bis zu einer Konzentration von maximal 5Gew.% und ferner auch übliche Elektrolytzusätze enthalten.

Zur Herstellung dieser Infusionslösung wird einfach Valin in Wasser aufgelöst, und mit einer für Infusionen vertretbaren, wasserlöslichen Base, nämlich Dimethylaminoäthanol, Diäthylaminoäthanol oder Aminoäthanol, neutralisiert, bis der physiologische pH-Wert von etwa 7,5, vorzugsweise 7,4, eingestellt ist Die ev. bis zur Konzentrationsgrenze bis zu 5% vorhandenen Zucker und Zuckeralkohole können der wäßrigen Lösung vor oder nach der Valinzugabe einverleibt werden. Besonders geeignet ist hierzu Xylit

Bei der Verabreichung kann die Valinzufuhr durch die alleinige Verabreichung den Bedürfnissen des Patienten angepaßt werden. So kann z. B. die ersten Stunden hindurch eine höhere Dosis, z. B. von rund 80 mg/kg Körpergewicht pro Stunde gegeben werden und nach Erreichung eines höheren Spiegels im Plasma etwas herabgesetzt werden, z. B. auf rund 20 oder 30 mg/kg.

Während der Verabreichung des Valins wird der Patient ausschließlich parenteral ernährt

Beispiel

12,5 g Valin werden in Wasser gelöst und mit 7,2 ml einer 0,1 η Natronlauge anneutralisiert und auf den physiologischen pH-Wert von 7,4 eingestellt Die Mischung wird dann mit Wasser ad infundi auf 250 ml aufgefüllt Ebenso können auch Infusionsvolumina von ! 00 und 500 ml hergestellt werden.

Claims

1 Patentansprüche:

1. Infusionslösung zur Behandlung von hepatischer Encephalopathie, dadurch gekennzeichnet, daß sie als einzigen Wirkstoff L-Valin enthält

2. Verfahren zur Herstellung einer Infusionslösung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß L-Valin in Wasser gelöst und mit einer Base aus der Gruppe Natronlauge, Dimethylaminoäthanol, Diäthylaminoäthanol oder Aminoäthanol bis zur Erreichung des physiologischen pH-Wertes von etwa 7,5 neutralisiert wird.