DE2749492C2 - Antithrombosemittel - Google Patents

Antithrombosemittel

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DE2749492C2 DE19772749492 DE2749492A DE2749492C2 DE 2749492 C2 DE2749492 C2 DE 2749492C2 DE 19772749492 DE19772749492 DE 19772749492 DE 2749492 A DE2749492 A DE 2749492A DE 2749492 C2 DE2749492 C2 DE 2749492C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein AntithrombosemitteL Thrombosen werden in Venen oder Arterien gebildet In den Venen ist dabei wahrscheinlich die Koagulation und Fibrinablagerung von entscheidender Bedeutung. Die Thrombose wird hierbei gewöhnlich durch Auflösung der Ablagerung oder durch chirurgischen Eingriff mit nachfolgender prophylaktischer Verabreichung von Antikoagulantien entfernt In den Arterien spielt das Fibrin wahrscheinlich eine sekundäre Rolle. Hier dürfte der Anfangsschritt der Thrombosebildung in der Adhäsion der Blutplättchen an der Gefäßwand entweder aufgrund freien subendothelialen Kollagens oder einer bereits existierenden Gefäßablagerung oder Verletzung liegen. Der adhäsiven Phase folgt die lokale Freigabe von intrazellulären Faktoren der Blutplättchen, welche eine weitere Adhäsion und Aggregation der Blutplättchen induzieren. Danach werden Fibrin und wahrscheinlich Lipide abgelagert, wobei fortschreitend ein Muralthrombus aufgebaut wird, der den Blutkreislauf in der Hauptarterie oder einer anderen Arterie, am häufigsten im Koronar- oder Zerebralkreislauf, embolisiert oder endgültig verstopft
Es ist bekannt, daß die Blutlipide bei der Bildung der Thrombosen in den Venen und in den Arterien eine wesentliche Bedeutung haben. Die Blutlipide sind jedoch auch als Inhibitoren für das fibrinolytische Enzymsysiem und als Hauptfaktor für abnormale Blutplättchenfunktionen und gegebenenfalls als Mittler für arterielle Schädigungen, wodurch die erste Ablagerung von Blutplättchen an der Arterieninnenwand verursacht wird, bekannt Es ist in Versuchen, die in vivo an Ratten, Kaninchen und Hunden durchgeführt wurden, beobachtet worden, daß die Dihomo-y-linolensäure der Formel:
CH3-(CHJ)4-CH = CH-CH2-CH=CH-CH2-CH = CH-(CHj)6-CO2H
als Inhibierungsmittel gegen die Blutplättchenaggregation wirksam ist (vgl. z. B. (1) Willis A. J., Comai K, Kuhn D. C. und Paulsrud JM 1974, Prostaglandins, Vol. 8, Seiten 509 bis 519 und (2) Rose J. C, Johnson M, Ramwell P. W. und Kott, P. A., Proc. Soc. Experimental Biol. Med., 1975, Vol. 148, Seiten 1252 bis 1256).
Die wirksamen Dosen pro Gramm Körpergewicht der Versuchstiere würden zu sehr hohen Dosen führen, wenn man sie auf die Verabreichung beim Menschen übertragen würde. Doch selbst wenn so hohe Dosen beim Menschen verabreicht werden könnten, würden die Kosten die praktische Anwendung unmöglich machen, da die Dihomo-y-linolensäure eine schwer zugängliche Verbindung ist
Es ist nun gefunden worden, daß /-Linolensäure der Formel:
CH3-CH2-CH = CH-CH2-CH = CH-CHj-CH=CH-(CHj)7CO2H
überraschenderweise ebenfalls als Inhibierungsmittel gegen die Blutplättchenaggregation wirksam ist und daß sich die inhibierende Wirksamkeit der Dihomo-y-linolensäure gegen die Blutplättchenaggregation bereits bei niedrigeren Dosen zeigt als bisher angenommen wurde. Insbesondere ist das pharmazeutische Gemisch, das sowohl die besser zugängliche /-Linolensäure als auch die Dihomo-y-linolensäure als Wirkungskomponenten enthält, als Antithrombosemittel einsetzbar.
Gegenstand der Anmeldung ist ein Antithrombosemittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es wirksame Mengen an einem Gemisch von /-Linolensäure oder deren funktionellen Derivaten und Dihomo-y-linolensäure oder deren funktionellen Derivaten enthält.
Die bevorzugten funktionellen Derivate der y-Linolensäure und Dihomo-/-Iinolensäure sind die Ci — C4-AI-kylester, insbesondere die Methyl- und Äthylester und die Glyzeride der Säuren.
Gewünschtenfalls kann das erfindungsgemäße Mittel dadurch hergestellt werden, daß man reine y-Linolen säure (oder ein funktionelles Derivat davon) und reine Dihomo-y-linolensäure (oder ein funktionelles Derivat davon) mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger vermischt. Es ist jedoch auch möglich, die /-Linolensäure in Form der üblicherweise erhältlichen öle, die einen hohen Anteil an /-Linolensäure enthalten, einzusetzen.
Zur Zeit gibt es nur wenige öle, die einen hohen
y-Linolensäureanteil aufweisen. Seit kurzem kommen
als öllieferanten die Samen der Evening Primrose (Oenothera biennis L) in Frage. Das aus dieser Pflanze
extrahierte öl enthält die /-Linolensäure und die Linolsäure in Form der Triglyzeride. Ein anderer Ausgangsstoff für die y-Linolensäure sind die Samen der Borago Officinalis, deren ölextrakte einen höheren
3 4
Gehalt an /-linolensäure und kleinere Mengen an Schmiermittel, Aromamittel, Konservierungsmittel,
ünolsäure aufweisen. Kürzlich durchgeführte Untersu- Eindickungsmittel oder Emulgiermittel,
chungen an Pilzen, welche durch Fermentation kulti- b) Bei der Verabreichung der erfindungsgemäßen viert werden können, haben ergeben, daß diese Mittel durch Injektion betrifft der Ausdruck
eventuell auch als Öllieferant in Frage kommen. s pharmazeutisch verträglicher Träger sterile, flüssi-
Die obigen Samenölextrakte können als solche in den ge Injektionslösungen oder Suspensionen. Diese
erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden oder Lösungen sind vorzugsweise isotonisch in bezug
können auch gewünschtenfalls fraktioniert werden zu auf die Blutflüssigkeiten in der Nähe der beabsich-
einem Gemisch, das die Triglyzeride der y-LinoIensäure tigten Injektionsstelle. Der Träger ist im allgemei-
und Linolsäure als einzige Fettsäurekomponenten ίο nen ein Antioxydationsmittel, Puffer, Bakteriostat, enthält, wobei der y-Linolensäuregehalt z. B. 90% ein gelöster Stoff, welcher das verabreichte Mittel
betragen kifin. Die aus den oben erwähnten Saatölex- isotonisch in bezug auf die Blutflüssigkeit machL ein
trakten dabei gewonnenen Triglyzeride der Linolsäure Suspendierungsmitte! oder ein Eindickungsmittel
können in den erfindungsgemäßen Mitteln zusätzlich Die Injektionslösungen oder Injektionssuspensio-
vorliegen. Es wird angenommen, daß die Verwendung 15 nen werden üblicherweise aus sterilen Pulvern, der Saatölextrakte eine stabilisierende Wirkung auf die Granulaten oder Tabletten hergestellt.
Dihomo-y-linolensäure oder die funktioneilen Derivate
davon hat Die oben angegebenen Verabreichungsformen stellen
Die Dihomo-y-linolensäure oder das funktioneile die gängigsten Verabreichungsformen dar. Es ist auch Derivat davon wird im allgemeinen zu dem Saatölex- 20 möglich, die erfindungsgemäßen Mittel z. B. rektal zu trakt (oder einer entsprechenden anderen y-Linolensäu- verabreichen und lokal auf der Haut und den Nägeln zu requelle) in der gewünschten Konzentration hinzugege- verwenden. Die wirksamen Substanzen werden jedoch ben. vorzugsweise oral verabreicht, wobei die Form der
Aus dem Extraktöl, das die Dihomo-y-linolensäure Kapseln bevorzugt wird.
oder ein funktionelles Derivat davon enthält, kann nach 25 Die erfindungsgemäßen Mittel werden gewöhnlich üblichen Methoden das entsprechende pharmazeutisch durch Vermischen der Substanzen hergestellt, wirksame Mittel durch Zumischen eines pharmazeutisch Die Pulver für die orale Verabreichung in Form einer
verträglichen Trägers hergestellt werden. Das pharma- homogenen Dispersion der wirksamen Substanzen in zeutische Mittel wird vorzugsweise in Form der zu einem genießbaren pulverisierten festen Träger werden verabreichenden Dosen hergestellt wobei jede räum- 30 hergestellt, indem man die Substanzen vermischt und lieh getrennte Einheit eine bestimmte Dosis der aktiven vermahlt oder indem man eine Paste aus dem Bestandteile enthält Das erfindungsgemäße Mittel lisgt pulverisierten Träger und der wirksamen Substanz in einer Form vor, die für die orale, rektale, parenterale herstellt oder indem man eine Lösung der zu oder lokale Verabreichung geeignet ist vermischenden Substanzen herstellt und das Gemisch
Der Ausdruck »pharmazeutisch verträglicher Trä- 35 dann trocknet Als inerte Träger sind z. B. geeignete ger« erfaßt den weiten Bereich der üblichen Trägersub- Calciumcarbonate Calciumsilikat Talk, Calciumsulfat, stanzen, welche zusammen mit den wirksamen Substan- Kaolin, Hartparaffin, Bienenwachs, Kieselgur und zen verwendet werden können. Der Ausdruck »pharma- Magnesiumstearat Diese Träger können ersetzt oder zeutisch verträglich« schließt aus, daß für die erfin- ergänzt werden durch Bindemittel wie Zucker, Stärke, dungsgemäßen Mittel Träger verwendet werden, die, 40 Laktose und Pektin. Als Aroma- bzw. Geschmacksstoffe abhängig von der Verwendungsart schädlich sein können in das; Pulver Zucker und/oder aromatische könnten. Substanzen, wie lösliches Kakaopulver eingearbeitet
Ohne von der obigen allgemeinen Definition der werden. Als Lösungsmittel für den Fall, daß der pharmazeutisch verträglichen Träger abweichen zu pulverisierte feste Träger mit der Lösung der gewünschwollen, kann jedoch als Leitfaden festgehalten werden, 45 ten wirksamen Substanz angeteigt werden soll, sind z. B. daß alle die Substanzen als Träger ausgeschlossen sind, geeignet Wasser, Alkohol, Chloroform und Sorbitol, die toxisch sind oder andere schädliche Eigenschaften Die Tabletten können durch Verpressen der oben
aufweisen oder die nicht zu den pharmakologischen beschriebenen Pulver zu zusammenhängenden Platt-Eigenschaften der wirksamen Substanzen passen. chen der entsprechenden Größe hergestellt werden. Als pharmazeutisch verträgliche Träger kommen z. B. 50 Um die Herstellung der Tabletten zu erleichtern, kann die folgenden Substanzen in Abhängigkeit zu der Art den Pulvern vor dem Preßvorgang vorzugsweise ihrer Verabreichung in Frage: Bindemittel umi/oder Schmiermittel, wie Stärke, Pektin,
Gelatine, Gummiarabikum, Methylzellulose, Carboxyl-
a) Bei den oral verabreichbaren Formen werden unter mcthylzellulose (vorzugsweise in Form des Natriumsaldem Ausdruck pharmazeutisch verträgliche Träger 55 zes), Talk, Stearinsäure und Magnesiumstearat zugefügt genießbare koherente feste Arzneimittelträger in werden, sofern diese Bindemittel nicht bereits vorhan-Form von Tabletten, überzogenen Tabletten, den sind. Die so hergestellten Tabletten können z. B. mit genießbare Behälter in Form von Kapseln oder Zucker überzogen werden, um das äußere Erschei-Zäpfchen, genießbare und üblicherweise aromati- nungsbild, den Geschmack und die Lagerbeständigkeit sierte pulverisierte feste Träger, wie Pulver oder 60 zu verbessern und mit einem Spalt versehen werden, um Granulate oder üblicherweise aromatisierte ge- die Verabreichung in kleineren Mengen zu erleichtern, nießbare flüssige Medien, wie Sirups oder Elixiere, Die Kapseln können hergestellt werden, indem man
verstanden. Da die wirksamen Substanzen nor- die wirksamen Bestandteile des erfindungsgemäßen malerweise flüssig sind, sollte die Trägersubstanz Mittels mit einer Kapsel oder Hülle aus Gelatine, im allgemeinen geeignet sein, eine Flüssigkeil 65 Glycogelatine oder einem anderen geeigneten Material aufzunehmen und daher ist der Träger z. B. ein umhüllt. Die wirksamen Bestandteile des erfindungsge-Verdünnungsmittel, Dispersionsmittel, oberflä- mäßen Mittels können gewünschtenfalls unter Stickstoffchenaktives Mittel, Suspensionsmittel, Bindemittel, atmosphäre mikroverkapselt werden. Die zu verwen-
5 6
denden Materialien werden so ausgewählt, daß sie im Methylesters der Dihomo-y-linolensäure und der J
Verdauungstrakt die wirksamen Bestandteile des Gemische, enthaltend die Ester der /-Linolensäure und
Mittels freigeben. Üblicherweise liegt daher der Dihomo-y-linolensäure wird durch die folgenden in (
Schmelzpunkt dieser Stoffe unterhalb der Körpertem- vitro und in vivo pharmakologischen Versuche gezeigt,
peratur oder die Stoffe sind im Magensaft löslich, d. h. 5 . .,,_,.
z. B. bei pH-Werten von 2 oder darunter oder von 9 und Eingesetzte Matenahen und Verfahren
darüber. Es wurden die folgenden Versuchsmaterialien ver-
Die sirupartigen Mittel und die Elixiere werden wendet:
hergestellt, indem man die wirksamen Substanzen des A
Mittels in einem wässerig-flüssigen Medium löst oder io 1. In vitro Untersuchungen: y-Linolenat (Methyl- *# suspendiert, wobei das flüssige Medium süßende ester), Reinheit 98%;
Substanzen, wie Zucker, Saccharin, mehrwertige Aiko- Dihomo-y-linolenat (Methylester), Reinheit >99%. '^
hole, wie Glyzerin oder Sorbitol und/oder andere 2. In vivo Untersuchungen an Pavianen: Es werden |, Geschmacksstoffe, wie Äthanol, Chloroform oder Kapseln verwendet, die,0.35 g eines Öls enthalten, *
Zitrate enthält. Bei der Anwendung der erfindungsge- l5 das aus den Samen der Evening Primrose mäßen Mittel in Form von Suspensionen können (Oenethera biennis/Lamarkiana) extrahiert wurde,
oberflächenaktive Substanzen, wie Glyzerinmonostea- Das Extraktöl enthält 70% Linolsäure und 7% '^
rate, Aluminiummonostearate und/oder Äthyloleate y-Linolensäure überwiegend in Form ihrer Tri- 1J
hinzugesetzt werden, um die Suspension zu stabilisieren. glyzeridester. Zu dem Extraktöl wurde das ,/!
Um die Löslichkeit der erfindungsgemäßen Mittel, die in 20 Dihomo-y-linolenat (Methylester) in den nachfol-Form von Lösungen eingesetzt werden, zu erhöhen, gend beschriebenen Mengen hinzugefügt,
können geeignete Hilf süßungsmittel, wie Alkohole,
Chloroform und Trichloräthylen verwendet werden, Blutentnahme
falls diese nicht bereits in dem Mittel vorhanden sind.
Die Thixotropic und Viskosität der flüssigen Medien 25 Für die Untersuchungen der Blutplättchenaggregakann durch Zusätze geeigneter Mengen an Pektin, tion wurde Blut von der Oberschenkelvene des Pavians Gelatine, Gummitragacanth, Carboxymethylzellulose (Papio cynocephalus) bzw. von der Anticubitalvene des \, oder Agar-Agar eingestellt werden. Es können auch Menschen mit einer Kunststoffspritze, die eine Trinatri- f Farbstoffe in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbei- umzitratlösung (Endkonzentration 038%, 0,19% bei tet werden. 30 menschlichem Plasma) enthält, genommen. Das mit
Die in Form von Injektionslösungen vorliegenden Blutplättchen angereicherte Plasma (PRP) wurde erfindungsgemäßen Mittel können hergestellt werden, hergestellt, indem eine Gesamtmenge von Blut von indem man Lösungen und/oder Suspensionen mittels 120 g zentrifugiert wurde und die obenauf schwimmenüblicher steriler Medien, wie öl oder Wasser, herstellt. de Schicht mittels einer silikonisierten Pipette abge- ^1 Die Injektionslösungen des hydrolysierten Öls können 35 nommen und in einen Kunststoffbehälter gegeben || hergestellt werden, indem man Albumin als Lösungs- wurde. ^;
hilfsmittel für die freie Säure zusetzt Vorzugsweise $J
werden die Mittel isotonisch in bezug auf die Untersuchungen der Blutplättchenaggregation I
Körperflüssigkeit gemacht und auf die gewünschten /
Viskositäten eingestellt. 40 Es wurde ein modifizierter Versuch nach der
Vorzugsweise wird ein Konservierungsmittel z. B. turbidimetrischen Technik von Born (Bom, G. V. R, «-Tocopherol in die erfindungsgemäßen Mittel eingear- Aggregation of blood platelets by adenosine diphosphabeitet Es hat sich gezeigt, daß der Zusatz von te and its reversal. Nature (Lond), 194, 927, 1962) «-Tocopherol in einer Menge von etwa 0,1 Gew.-% durchgeführt 0,2 ml PRP wurden bei 37°C in einem ausreichend ist 45 Mikroaggregometer (A. D. G. Instruments Ltd, Codico-
Die erfindungsgemäßen Mittel für die rektale te, Herts) gerührt und mit einer Standardlösung von Verabreichung können in Form von Zäpfchen vorliegen, Adenosindiphosphat (ADP), wie vorher beschrieben, die übliche, für diesen Zweck eingesetzte Trägersub- titriert (Sim, A. IC, McCraw, A. P. und Sim, M. F, An stanzen, wie neutrale Fette, Polyäthylenglycol oder evaluation of the effect of flurbiprofen[2-(2-f]uoro-4-bi-Derivate davon enthalten. 50 phenylyl)propionic acid] on platelet behaviour, Throm-
Die erfindungsgemäßen Mittel für die lokale Verab- bos. Res, 7, 655, 1975). Die Konzentration an ADP, die reichung auf der Haut oder den Nägeln können in Form ausreicht um eine Zweiphasenaggregationsreaktion zu von Cremes oder Lotionen, die gewünschtenfalls induzieren, wurde als Kontrollwert für jede PRP-Probe übliche Trägersubstanzen enthalten, vorliegen. verwendet
Die Gesamtmenge an wirksamen Bestandteilen in 55 In der in vitro Untersuchung wurden die Methylester einer Dosierungseinheit sollte nicht über die anzuwen- in sinkenden Konzentrationen zum PRP gegeben bis dende Menge hinausgehen, sollte jedoch auf der keine inhibierende Wirkung bezüglich der Aggregation anderen Seite ausreichend sein, um eine Wirkstoffmen- mehr beobachtet werden konnte, ge zu verabreichen, die bei Verabreichung einer kleinen In der in vivo Untersuchung wurde die ADP-Konzen-
Zahl von Dosen erreicht wird. Die Menge der 60 tration erhöht, und zwar ausgehend vom Kontrollwert, Verabreichung hängt von der gewünschten pharmako- bis eine gleichwertige irreversible Aggregation der logischen Wirkung ab. Blutplättchen eintrat Die Differenz der Konzentratio-
Das erfindungsgemäße Mittel für die orale Verabrei- nen des ADP zwischen dem Kontrollwert (vor der chung liegt im allgemeinen m Form von Kapseln vor, die Dosierung) und der Konzentration, welche notwendig das Extraktöl als solches oder in mikroverkapselter 65 war, um die irreversible Aggregation nach der Form enthalten. Dosierung auszulösen, liefert ein Maß für den
Die Inhibierungswirksamkeit gegen Blutplättchenag- Inhibierungseffekt der Testsubstanz für die Zeit der gregation des Methylesters der y-Linolensäure, des Blutentnahme.
In vivo Untersuchungen am Pavian
Es wurden Paviane (Papio cynocephalus) aus einer kleinen Gruppe von Tieren ausgewählt, von denen bekannt war, daß sie relativ empfindlich gegen ADP und andere Aggregationsmittel sind. Dieses Phänomen und ein weiteres eventuelles »Thrombose«-Phänomen wurde bei etwa 6% der in diesem Labor untersuchten 500 Tiere beobachtet.
Drei von diesen Pavianen wurden Oralkapseln verabreicht die das öl der Evening Primrose enthielten und zusätzlich das Dihomo-y-linolenat (Methylester). Es wurde nach folgendem Schema vorgegangen:
Tag 1: 2 Kapseln und 100 mg Dihomo-y-linolenat
(Methylester), Dosis: 15,4 mg/kg;
Tag 8: 2 Kapseln und 25 mg Dihomo-y-linolenat (Methylester), Dosis: 3,9 mg/kg;
Tag 15: 2 und 12,5 mg Dihomo-y-linolenat (Methylester), Dosis: 1,9 mg/kg.
20
Alle drei Tiere wogen etwa 6,5 kg, wobei es sich um zwei Männchen und ein Weibchen handelte. Die am Tag 1, 8 und 15 behandelten Tiere waren jeweils dieselben. Es wurden Blutproben vor der Verabreichung der Mittel (Tag I, 8 und 15) und 3 Stunden nach jeder Verabreichung genommen. Der Effekt, der durch ADP induzierten Blutplättchenaggregation wurde in allen Proben bestimmt. Wie der Tabelle anhand der minimalen ADP-Konzentrationen zu entnehmen ist, hatte sich jeweils die am vorausgegangenen Behändlungstag verabreichte Wirkstoffdosis voll abgebaut.
Ergebnisse
Blutplättchenaggregation in vitro Die inhibierende Wirkung des y-Linolenats (Methyl-Tabelle
ester) und Dihomo-y-linolerrats (Methylester) bei der durch ADP induzierten Aggregation bei menschlichen Blutpiättchen in vitro ist in den Fig. la und Ib wiedergegeben. Die Ordinate zeigt die prozentuale Lichtdurchlässigkeit. Auf der X-Achse ist die Zeit in Minuten nach der durch ADP induzierten Aggregation von Blutpiättchen in menschlichem Blut angegeben. Die F i g. 1 a und 1 b zeigen die Wirkung des Methylesters der y-Linolensäure bzw. Dihomo-y-linolensäure. Je geringer die prozentuale Durchlässigkeit ist, desto größer ist der Einfluß auf die Blutplättchenaggregation. So ist zu ersehen, daß bei der Kontrolle (ohne Zusatz des erfindungsgemäßen aktiven Wirkstoffs) ein starker Anstieg der prozentualen Durchlässigkeit infolge starker Aggregation erfolgt. Dagegen tritt bei verschiedenen Konzentrationen des aktiven Wirkstoffs im Plasma ein vergleichsweise sehr geringer Anstieg der prozentualen Durchlässigkeit auf. Bekanntlich ist die prozentuale Durchlässigkeit ein Maß für die Aggregation der Blutpiättchen, wobei ansteigende prozentuale Durchlässigkeit für steigende Blutplättchenaggregation steht. Die mit einem Stern versehenen Prozentangaben geben die endgültige Konzentration an Wirkstoff Methylester im Plasma an. Das Dihomo-y-linolenat (Methylester) scheint der aktivere Ester zu sein. Das Aktivitätsverhältnis liegt bei etwa 2 :1 (geschätzt).
Blutplättchenaggregations-Untersuchungen am Pavian
Die Wirkung von 3 verschiedenen oral verabreichten Dosen an Dihomo-y-linolenat (Methylester) in Mengen von 100 mg, 25 mg und 12,5 mg zusammen mit 0,7 g des ölextrakts der Evening Primrose (d. h. zwei Kapseln) bei der von ADP induzierten Blutplättchenaggregation ist in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Dosis Pavian Minimale ADP-Konzentration für die (μΜ Endkonz.)
Blutprobe sekundäre Aggregation 3 Std. nach der
vorder Verabreichung
Verabreichung
0,7 g öl der Evening Primrose
100mg Dihomo-y-linolenat (Tag 1) 0,7 g öl der Evening Primrose
25 mg Dihomo-y-linolenat (Tag 8) 0,7 g öl der Evening Primrose
12,5 mg Dihonso-y-liaolcnat (Tag 15)
A (Männchen) 2,5 12,5
B (Weibchen) 0,4 2,0
C (Männchen) 7,0 35,0
D (Männchen) 1,0 5,0
E (Weibchen) 0,3 0,6
F (Männchen) 5,0 25,0
G (Männchen) 1,5 7,5
H (Weibchen) 0,35 0,35
K (Mässchcs) 7,0 35,0
Die Versuche zeigen eine ähnlich gute Inhibierung für die durch ADP induzierte Blutplättchenaggregation bei allen drei Versuchen, bei denen unterschiedliche Mengen an Dihomo-y-linolenat eingesetzt wurden. Der Inhibienmgseffekt machte sich insbesondere bei den männlichen Tieren bemerkbar. Es wird vermutet, daß die Versuchstiere je nach Geschlecht unterschiedlich auf die Testsubstanzen reagieren.
Anhand der obigen Versuche konnte gezeigt werden, daß sowohl y-Iinolenat als auch das Dihomo-y-Iinolenat wirksame Inhibitoren gegen die durch ADP induzierte «5 Blutplättchenaggregation in vitro und daß insbesondere die Gemische, die die beiden obigen Verbindungen enthalten, wirksame in vivo Inhibitoren darstellen.
Es wird vermutet, daß die y-Linolenatverbindungen weniger aktiv sind als die Dihomo-y-linolenatverbindungen, die y-Linolensäure ein Vorläufer der Dihomo-y-linolensäure in der Stoffwechselkette ist und die D3iomo-y-linolensäure wahrscheinlich ein Vorläufer der Verbindung bzw. Verbindungen ist, die für die Inhibierung der Blutplättchenaggregation in vivo verantwortlich ist Die erfindungsgemäßen Mittel können sowohl für die akute Behandlung (die Dihomo-ylinolenatverbindungen zeigen eine wirksame Inhibierung mit einer starken Anfangswirkung, selbst bei Verabreichung von relativ kleinen Dosen) als auch für die prophylaktische Behandlung (y-Linolenatverbindungen zeigen ebenfalls eine wirksame Inhibierung, es wird
jedoch angenommen, daß die Anfangswirkung etwas geringer ist) eingesetzt werden.
Es wurde weiterhin gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Mittel eine nützliche lipid- und cholesterin-regulierende Wirksamkeit aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden oral vorzugsweise in einer Einzeldosis der Dihomo-y-linolensäure (oder der funktionellen Derivate davon) von wenigstens 40 mg, insbesondere wenigstens 60 mg, bei weiblichen Versuchstieren bzw. Versuchspersonen aufgrund der bei den Geschlechtern beobachteten unterschiedlichen Wirkungen von wenigstens 80 mg, verabreicht. Es wird
angenommen, daß die y-Linolensäure und die funktionellen Derivate davon etwas weniger aktiv sind und daher beträgt die minimale Einzeidosis an y-Linolensäure oder der funktionellen Derivate davon vorzugsweise wenigstens 60 mg, insbesondere wenigstens 80 mg, oder bei weiblichen Versuchstieren bzw. Versuchspersonen wenigstens 100 mg. Es ist von Vorteil, einen Typ einer Kapsel zu formulieren, um die gewünschte Einzeldosis für die orale Verabreichung zur Verfugung zu stellen. Diese Kapseln enthalten die wirksamen Bestandteile im Gemisch in den in der folgenden Tabelle angegebenen Mengen.
Gehalt an Bevorzugter Insbesondere be- Aktivsubstanz Gehalt an vorzugter Gehalt Aktivsubstanz an A.kSivsubstanz
Dihomo-y-linolensäure
(oder funktionelles Derivat davon)
γ-Linolensäure
(oder funktionelles Derivat davon)
40-250mg 60-150mg 80-150mg
60-500 mg 80-250 mg 100-250 mg
Für die Verabreichung der obigen Dosen können mehr als eine Kapsel oder andere Doseneinheiten in der Praxis als Einzeldosis verabreicht werden. So können z. B. zwei der in den folgenden Beispielen 3 bis 5 beschriebenen Kapseln als minimale bevorzugte Dosis der beiden aktiven Bestandteile verabreicht werden. Falls gewünscht, können mehr als zwei Kapseln oder andere Einheitsdosierungsformen als Einzeldosis verwendet werden. Für die Langzeitbehandlung werden vorzugsweise niedrigere Dosen an wirksamen Bestandteilen verwendet. Die dafür vorgesehenen Mengen an wirksamen Substanzen in den erfindungsgemäßen Mitteln sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt
Gehalt an Bevorzugter Insbesondere be- Aktivsubstanz Gehalt an vorzugter Gehalt Aktivsubstanz an Aktivsubstanz
Dihomo-y-linolensäure
(oder funktionelles Derivat davon)
γ-Linolensäure
(oder funktionelles Derivat davon)
10-25Omg 15-150mg 20-150mg
15-5OOmg 20-250mg 25-250mg
Die erfindungsgemäßen Mittel sind für die Behandlung bzw. die vorbeugende Behandlung von Venen- und Arterienthrombosen geeignet Dabei werden die erfindungsgemäßen Mittel in Dosen von 15 bis 500 mg, insbesondere von 20 bis 250 mg und vorzugsweise von 25 bis 250 mg y-Linolensäure oder ein funktionelles Derivat davon zusammen mit einer Dosis von 10 bis 250 mg, insbesondere von 15 bis 150 mg und vorzugsweise von 20 bis 150 mg Dihomo-y-linolensäure oder ein funktioneiles Derivat davon verabreicht Die Dosis wird vorzugsweise täglich verabreicht und kann vorteilhaft über eine längere Zeit angewendet werden.
Wenn eine Behandlung der Thrombose in kürzerer Zeit gewünscht wird, wird vorzugsweise eine höhere Menge der wirksamen Substanz eingesetzt Danach enthalten die erfindungsgemäßen Mittel üblicherweise einen Anteil an Dihomo-y-linolensäure oder eines funktionellen Derivats davon in einer Dosis von 40 bis 250 mg, insbesondere 60 bis 150 mg und vorzugsweise 80 bis 150 mg zusammen mit y-Linolensäure oder eines funktionellen Derivats davon in einer Menge pro Dosis von 60 bis 500 mg, insbesondere 80 bis 250 mg und vorzugsweise 100 bis 250 mg.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden durch die folgenden Beispiele näher erläutert
Beispiele 1 bis 5
Es wurde ein pharmazeutisch wirksames Mittel hergestellt das eine Dosierungseinheit des Samenextraktöls von Oenothera biennis L mit einem Zusatz von Methyl-dihomo-y-linolenat enthält, wobei das natürliche öl in weiche Gelatinekapseln, die nach üblichen
so Verfahren hergestellt worden sind, eingekapselt worden ist
Das öl wurde nach einem der üblichen Extraktionsverfahren aus den Samen extrahiert Solche Extraktionsverfahren sind z. B. das Kaltpreßverfahren, das Pressen der teilweise gekochten Samen in Schneckenpressen oder die Lösungsmittelextraktion (vgL J. Chem. Soc, 1961,2728).
Die ölextrakte dieser Samen enthalten im allgemeinen etwa 7 bis 26% y-Linolensäure und etwa 70 bis 72% linolsäure, wobei die Säuren überwiegend in der Form der Triglyzeridester vorliegen. Die Analyse zeigt üblicherweise folgendes Ergebnis:
Spezifisches Gewicht 0,923
Jodzahl 154
Esterzahl 191
Nicht-verseifbarer Anteil 1,52%
Säurezahl 1,4
Bei der Fraktionierung erhält man eine Ausbeute von 97.0% Fettsäuren in Form der Methylester. Die Anteile der Methylester sind wie folgt verteilt:
Palmitat
Stearat
Oleat
Linolat
y-Linolenat
6,14%
1,58%
10,15%
72,60%
8,87%
Für den Fall, daß der Gehalt an y-Linolensäure und Li.iolsäure unterhalb des gewünschten Bereiches liegt, wird der Gehalt an diesen Säuren durch Zugabe der gewünschten Mengen entsprechend eingestellt. Die gegebenenfalls zuzusetzenden Mengen an Säuren '5 werden aus anderen Samenextraktionen geliefert, die einen höheren Gehalt der entsprechenden Säuren aufweisen oder durch Säurekonzentrate in Form der Methyl- oder Äthylester ausgeglichen, die aus vorhergehenden ölextrakten erhalten wurden oder die durch
chemische Synthese hergestellt worden sind.
Zu dem öl wird als passendes Konservierungsmittel z.B. *-Tocophi;rol in Konzentrationen von 0,1% hinzugefügt.
Die Gelatinekapseln, die das Extraktöl, das wie oben beschrieben hergestellt worden ist, enthalten, weisen die in der folgenden Tabelle angegebenen Anteile an aktiven Bestandteilen auf.
10 Tabelle
Bei- Aktive Bestandteile pro Kapsel (mg)
spiele γ-Linolensäure Dihomo-y-linolensäure
(Triglyzerid) (Methylester)
45
45
45
45
45
10 20 30 40 50
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:
1. AntithrombosemitteL enthaltend wirksame Mengen an einem Gemisch von /-Linolensäure oder deren funktioneilen Derivaten und Dihomo-y-Iinolensäure oder deren funktionellen Derivaten.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die y-Linolensäure und/oder Dihomo-y-linolensäure in der Form ihrer d _4-Alkylester oder Glyzeride vorliegen.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ester die Methyl- oder Äthylester sind.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die /-Linolensäure in Form eines Öls, das einen hohen Gehalt an <5 /-Linolensäure aufweist, vorliegt
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das öl das Extrakte] von Oenothera biennis L oder Borago officinalis ist
6. Mittel nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das öl aus einer Fettsäurefraktion, enthaltend die Triglyzeride der /-Linolensäure und Linolsäure, besteht
7. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form von räumlich getrennten Dosierungseinheiten für die orale Verabreichung vorliegt, die je 10 bis 250 mg Dihomo-y-linolensäure oder deren funktionellen Derivate und 15 bis 500 mg /-Linolensäure oder deren funktionellen Derivate enthalten.
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