DE2748833A1 - Verfahren zum vernetzen von polymeren mit azo-estern - Google Patents
Verfahren zum vernetzen von polymeren mit azo-esternInfo
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Description
Dr.«-lnr\ V "r.r ΛΥ·*ζ
S München 86, Pienzenauctstr. 28
LUPBROZ GmbH
Wasserburg bei Günzburg
Verfahren zum Vernetzen von Polymeren mit Azo-estern
IE 2318 27^8833
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vernetzen oder
gleichzeitigen Vernetzen und Verschäumen von Polymeren mit Hilfe von eine hohe Zersetzunga- bzw. Anspringtemperatur
aufweisenden Azo-estern.
Es galt bisher als allgemeine Begel * dass Azoverbindungen
nicht zur Abspaltung eines Yasserstoffatoms von einem Kohlenstoffatom befähigt und daher nicht als Vernetzungsmittel für Polymere geeignet sind. In der US-PS 3 152 107 wird
erstmalig eine Ausnahme von dieser allgemeinen Begel erwähnt; es handelt sich dabei um die Vernetzungswirkung unsymmetrischer aromatischer Azoverbindungen» bei denen die
Azogruppe (-NsH-) an einer Seite unmittelbar mit dem aromatischen Kern und an der anderen Seite mit einem aliphatischen Best verknüpft 1st» welcher am α-Kohlenstoffatom
eine stark elektrophile Gruppe (z.B. eineCarbonamidgruppe)
aufweist. Spezielle Beispiele für solche Azoverbindungen sind die Verbindungen der Formeln:
CH5 CH5 CH5
C6H5-H=N-C-CH3 C6H5-N=N-C-CH2-CH-CH3 C6H5-N=N-CONH2 CONH2
Diese Azoverbindungen haben bisher keine praktische Anwendung gefunden» und zwar wahrscheinlich aufgrund ihres relativ hohen Preises und ihrer Farbe» die vermutlich auf das
Vorhandensein der an den aromatischen Ring gebundenen» chromophoren Azogruppe zurückzuführen ist. Diese Farbe
stellt bei zahlreichen Anwendungen einen schweren Nachteil dar» da der zersetzte bzw. abgespaltene Best des Vernetzungsmittels eine unerwünschte Verfärbung des Polymeren verursacht .
Eine zweite Ausnahme von der vorgenannten allgemeinen Regel findet sich in der US-PS 3 776 885. In dieser Patentschrift
sind symmetrische und unsymmetrische» aliphatisch« Azo-äther der allgemeinen Formeln II und III beschrieben:
E2 | ' R2 |
t
0-R |
Xi Xl |
R1-C-N=N-C-R1 | R2-C-N=N-C-R5 | ||
ι
R-O |
R1 0-R6 |
(ID (IH)
Diese Azoverbindungen können im Temperaturbereich von 120 bis 2300C erfolgreich als Vernetzungsmittel für Polymere
eingesetzt werden. Wenn man diese Azo-äther (II) und (III) mit den erfindungsgemäss verwendeten Azo-estern (I) vergleicht,
zeigt es sich jedoch, dass die Azo-ester eine höhere Zersetzungstemperatur aufweisen· obwohl sie Verbindungen
mit analoger Struktur darstellen (d.h. sie werden aus denselben Ketonen erzeugt). Weitere Unterschiede
der erfindungsgemäss verwendeten Azo-ester (I) sind ihre einfachere und billigere Herstellung» ihre geringere
Flüchtigkeit, ihr FeststoffCharakter (in vielen Fällen)
und ihre höchstens geringe Toxizität. Beispielsweise ist der Azo-äther 2,2'-Azo-bis-(2-methoxypropan) eine giftige
Flüssigkeit, während der entsprechende Azo-ester, d.h. 2,2l-Azo-bis-(2-acetoxypropan), ein farbloses Pulver vom
Fp. 1030C darstellt. Analog ist der Aao-äther 1,1'-Azobis-(i-methoxycyclohexan)
ein bei etwa O0C erstarrendes orangegelbes Ul1 wogegen der entsprechende Azo-ester, d.h.
1,1•-Azo-bis-(i-acetoxycyclohexan) ein farbloses Pulver
vom Fp. 91 bis 940C darstellt.
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IE 2318
Das Vernetzen von Polymeren wird gewöhnlich mit Hilfe von organischen Peroxiden und Diperoxiden durchgeführt. Peroxide
können jedoch nicht eingesetzt werden, wenn der Erweichungspunkt höher als die Anspring- bzw. Zersetzungstemperatur des Peroxids liegt, da sich das Peroxid ansonsten vor seiner vollständigen Vermischung mit dem Polymeren zersetzen würde.
Andererseits ermöglicht die hohe Anspringtemperatur der erfindungsgemäss verwendeten Azo-ester deren Vermischung mit Polymeren» deren Erweichungstemperatur höher
1st als die Anspringtemperatur der Peroxide, wie von Dicumylperoxid, α»α'-Bis-(tert.-butylperoxy)-p(m)-diisopropylbenzol» 2,5-Dimethyl-2»5-bis-(tert.-butylperoxy)-hexan, 2»5-Dimethyl-2»5~bis-(tert.-butylperoxy)-hexin-(3)
oder Di-tert.-butylperoxid. Azo-ester können während der
Vernetzung ohne Druckanwendung eine Verschäumung bewirken; Peroxide besitzen diese Fähigkeit nicht. Die Vernetzung
mit den Azoestern unter Druck liefert jedoch in derselben Weise und Grössenordnung wie bei der Verwendung von Peroxiden kompakte» ungeschäumte Polymere.
Die handelsüblichen» im technischen Verfahren als Initiatoren eingesetzten Azoverbindungen sind symmetrische Azonitrile der allgemeinen Formel IV:
2 2
IT IT
IT IT
R1-C-H*N-C-R1 (IV)
CsH CsN
Das gebräuchlichste Azonltril ist 2»2'-Azo-bis-isobutyronitril. Der Zersetzungs- bzw. Anspringtemperaturbereich der
Azonitrile liegt um etwa 60 bis 800C unterhalb jenes der
vorgenannten vernetzenden Peroxide und um etwa 80 bis 1100C
unterhalb jenes der Azo-äther (II) und (III) sowie der er-
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findungsgemäss verwendeten Azo-ester (I). Diese Azonltrile
sind nicht dazu in der Lage» Vernetzungsreaktionen bei Polymeren herbeizuführen (vgl, das nachstehende Beispiel 4).
Durch die Erfindung wird ein Verfahren zum Vernetzen von
Polymeren (wie Polyäthylen oder Äthylen/Vinylacetat-Copolymeren)
bei Temperaturen oberhalb 17O0C geschaffen» welches von den mit der Verwendung der herkömmlichen Vernetzungsmittel
verbundenen Problemen nicht oder nur in abgeschwächtem Masse betroffen ist. Erfindungsgemäss werden
gesättigte und ungesättigte Homo- und Copolymere in Gegenwart von 0,5 bis 20 £ eines als Vernetzungsmittel dienenden
Azoesters (I) bei Drücken von 0 bis 21,1 kp/cm (0 bis
300 psia) und Temperaturen oberhalb 1700C (jedoch nicht
bei so hoher Temperatur, dass das Polymere in einem wesentlichen Ausmass abgebaut wird) vernetzt. Man kann die
Azo-ester (I) allein oder in Kombination mit anderen Vernetzungsmitteln, wie anderen Azo-estern, Azo-äthera oder
Peroxiden, einsetzen. Ausserden) kann man die Azo-ester in
Kombination mit einem anderen Vernetzungsmittel der vorgenannten Art und einem Verschäumungs- bzw. Treibmittel
verwenden.
Die erfindungsgemäss als Vernetzungsmittel verwendeten Azoester besitzen · wie erwähnt die allgemeine Formel I
2 2
IT IT
IT IT
R1-C-N=N-C-R1 (I)
R-COO R5
in der R5 -OOC-R oder einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest
bedeutet,
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R ein Wasserstoffatom oder ein Hieder-alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl- oder Aralkylreat ist·
R. und H2 unabhängig voneinander jeweils einen Alkyl-»
Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylrest (wobei jeder dieser Reste eine Alkylverzweigung aufweisen kann) darstellen»
wobei
12 1 2
-(CH2)C-* einer alkylsubstituierten Tetramethylengruppe
oder einer alkylsubstituierten Pentamethylengruppe verknüpft sein können und
R und R auch zu RR in Form von -CH2-CH2-, -CH2-CH2-CH2-,
alkylsubstituiertem -CH2-CH2- oder alkylsubstituiertem
-CH2-CH2-CH2- verknüpft sein können.
Die Azo-ester (I) sind gut brauchbare Vernetzungsmittel für Polymere, die die Polymeren gleichzeitig unter Atmosphärendruck zum Schäumen bringen,
12 3 Sie bevorzugten Reste R, R * R und R der erfindungsgemäss
verwendeten Azo-ester (I) sind Alkylfeste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylreste mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, Arylreste mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen und
Aralkylreste mit 7 bis 11 Kohlenstoffatomen. Alle diese Reste können nicht-störende Substituenten, wie Alkylreste
oder Halogenatome (z.B. Chlor- oder Bromatome) aufweisen. Beispiele für bevorzugte Arylreste sind die Phenyl- und
Naphthylgruppe, für bevorzugte Aralkylreste die Benzylgruppe sowie Phenylalkyl- und Naphthylalkylreste.
Sie erfindungsgemäss verwendeten Azo-ester (I) können bei
Temperaturen oberhalb 1850C mit gutem Erfolg als Vernetzungsmittel für Polymere eingesetzt werden. Sie Vernetzungswirkung der Azo-ester setzt bei etwa 1700C ein,
wobei die Temperatur bei einer bestimmten Azoverbindung
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von der Art der Substituenten abhängt. Die Obergrenze für den Temperaturbereich wird durch die Abbau- bzw. Zersetzungstemperatur
des jeweiligen Polymeren oder Copolymeren bestimmt. Der optimale Vernetzungstemperaturbereich beträgt
180 bis 23O0C. Die Azo-ester (I) werden in Anteilen von
0,5 bis 20 Gew.-# (vorzugsweise 2 bis 7 Gew.-^) bei einer
Reaktionsdauer von 10 bis 100 Min. eingesetzt. Der Reaktordruck kann im Bereich von 0 bis 21,1 kp/cm (0 bis 300 pei)
liegen. Man kann für die Vernetzung zwei Azo-ester (I) in Kombination untereinander, mit Azo-äthern oder mit Peroxiden
verwenden. Azoinitiatoren entwickeln bei ihrer Zersetzung Stickstoff und können daher beim drucklosen Arbeiten
als Treib- bzw. Verschäuraungsmittel fungieren. Um ein verschäumtes,
vernetztes Polymeres mit der gewünschten Zellenstruktur
zu erzielen, kann man den Azo-ester (I) mit einem anderen Vernetzungsmittel mit etwas niedrigerer
Anspringtemperatur (wie einem Peroxid), Azo-äther (vgl. US-PS 3 776 885) oder Azo-ester mit passenden, eine
niedrigere Anspringtemperatur verleihenden Substituenten, kombinieren. Ferner kann man die Azo-ester (I) gemeinsam
mit vernetzenden Peroxiden mit relativ niedriger Anspringtemperatur, wie Perketalen oder Percarbonatestern, einsetzen.
Ausserdem können die Azo-ester (I) mit typischen Treibmitteln, wie Azodicarbonamid, Sulfohydrazinen und
Natriumbicarbonat plus Carbonsäuren kombiniert werden.
Weiterhin kann man die Azo-ester (I) im Gemisch mit sowohl einem Vernetzungsmittel mit niedrigerer Anspringtemperatur
als auch einem Verschäumungs- bzw. Treibmittel verwenden.
Spezielle Beispiele für erfindungsgemäss verwendbare Azoester (I) sind:
1. 2,2l-Azo-bis-(2-formyloxypropan),
2. 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan),
3. 2,2·-Azo-bis-(2-propionoxypropan),
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4. 2,2l-Azo-bis-(2-benzoyloxypropan),
5. 1,1'-Azo-bis-(1-formyloxycyclohexan),
6. 111 '-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan),
7. 1,1*-Azo-bis-(1-propionoxycyclohexan),
θ. 1,1' -Azo-bis-(1-benzoyloxycyclohexan),
9. 2,2·-Azo-bis-(2-formyloxy-4-methylpentan),
10. 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan),
11. 2,2f-Azo-bis-(2-acetoxybutan),
12. 1,1'-Azo-bis-(i-acetoxy-1-phenyläthan),
13. 1,1'-Azo-bis-(1-acetoxymethylcyclohexan),
14. 1,1'-Azo-bis-(i-acetoxy-3,3,5-trimethylcyclohexan),
15. Y,Y'-Azo-bi8-(Y-valerolacton),
16. 2,2f-Azo-bie-(2-ac etoxy-3-methylbutan),
17. 1,1*-Azo-bis-(1-acetoxymethylcyclohexan),
18. 1-tert.-Butylazo-1-acetoxycyclohexan
19. 2-tert.-Butylazo-2-acetoxybutan,
20. 2-tert. -Butylazo^-acetoxy^-methylpentan,
21. 2-tert.-Butylazo^-acetoxy-Srmethylhexan und
22. 1-tert.-Butylazo-1-acetoxy-3,3»5-trimethylcyclohexan.
Beispiele für Polymere, die mit Hilfe der Azo-ester (I) vernetzt
oder vernetzt und verschäumt werden können, sind Polyäthylen, Äthylen/Vinylacetat-Copolymere, Äthylen/Propylen-Copolymere
(EPH), Äthylen/Propylen/Dieh-Copolymere (EPDM), Styrol/Bu-
tadien-Kautschuk, Acrylnitril/Biitadien/Styrol-Kautschuk und
PVC.
Vernetzbare Polymerzusammensetzungen können ausser den Polymeren und dem Vernetzungsmittel andere für vernetzbare
Materialien gebräuchliche Komponenten, wie Hilfsstoffe (co- agents). Beschleuniger (Promotoren), Verstärkungsmittel, Füll
stoffe (z.B. Holzkohle, !TiO2, CaCO5, Calciumsilikat oder
Aluminiumsilikat) oder Antioxidantien, enthalten.
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Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung; Teil-
und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht» sofern es nicht anders angegeben ist.
In den Beispielen wird die Vernetzung von Polymeren und Copolymeren mit Hilfe verschiedener Azo-Vernetzungsmittel
der allgemeinen Formel I erläutert.
Das zu vernetzende Polymere wurde als Pulver mit 5 Gew.
des Vernetzungsmittels unter Zuhilfenahme eines Lösungsmittels (z.B. Aceton oder DiChlormethan) homogen vermischt.
Das Lösungsmittel wurde dann vom Gemisch abgedampft. Die Vermischung des Polymerpulvers mit dem Vernetzungsmittel
konnte aber auch ohne Lösungsmittel vorgenommen werden. Der Rückstand bzw. das Gemisch wurde dann während 40 Min.
bei etwa 20O0C und Atmosphärendruck der Vernetzung unterworfen.
Die in den Beispielen eingesetzten Vernetzungsmittelmengen betrugen jeweils 5 Gew.-1» (bezogen auf das
100 i» reine Vernetzungsmittel) und waren nicht einander
äquivalent, da die Verwendung äquivalenter Anteile der Vernetzungsmittel für deren vergleichende Beurteilung nicht
sehr aussagekräftig ist.
Der Vernetzungsgrad wurde in üblicher Weise wie folgt bestimmt: Das in Streifen geschnittene» vernetzte Polymere
wurde in ein feinmaschiges Stahlnetz eingepackt und 1 Std. mit siedendem Xylol (80 ml Xylol auf 2 g vemetztes Polymeres)
unter Rückfluss extrahiert; danach wurde das Stahlnetz mit warmem Xylol nachgespült» das Xylol bei 1500C vollständig
verdampft und der Gewichtsverlust» welcher dem gelösten Polymeranteil entspricht, bestimmt. Daraus ergab
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sich der ungelöste Polyaeranteil, der - ausgedrückt in Prozent
des ursprünglichen Polymergewichte - den Vernetzungsgrad angab.
Beispiel I^ (Orientierungabeispiel)
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Sichte (0,918) mit einem
Schaelzindex von 70 g/10 Min. wurde mit je 5 % der nachstehenden
Vernetzungsmittel 30 Min. bei 1900C unter Atmosphärendruck
vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad» %
a) 5 S* Dicumylperoxid 78
b) 5 * 2,5-Bis-(tert.-toutylperoxy)-2,5-di-
methylhexin-(3 ) 79
c) 5 i> 1»3»5-Tris-(2-(tert.-butylperoxy)-
propyl-(2))-benzol 92
d) 5 1» 1»1 '-Azo-bis-O-methoxycyclohexan)
(= Azo-äther) 95
e) 5 5^ 1»1 '-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan) 5
f) 5 # !,i'-Azo-bis-d-acetoxy-i-phenyläthan) 27
Der Azo-ester e) wurde nochmals, aber bei einer um 200C höheren
Temperatur, nämlich 30 Min. bei 2100C unter Atmosphärendruck,
vernetzt:
e) 5 £ 1»1 ·-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan) 86
Saraus folgt, dass man mit den erfindungsgemäas verwendeten
Azo-estem Vernetzungsgrade der gleichen Grössenordnung wie
mit Peroxiden und Azo-äthern (d) erzielen kann, aber erst bei höheren Temperaturen.
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Hochdruckpolyäthylen niederer Dichte (0f918) mit einem
Schmelzindex von 70 g/10 Min. in Pulverform wurde mit 5 % der nachstehenden Vernetzungsmittel 40 Min. bei 2050C unter
Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad» 1»
a) 5 # 1,1-Bis-(tert.-butylperoxy)-3»3»5-
trimethylcyclohexan 82
b) 5 f> tert.-Butylperbenzoat 85
c) 5 Ji Dicumylperoxid 82
d) 5 % a>a'-Bis-(tert.-butylperoxy)-diiso-
propylbenzol 89
e) 5 1> 2,5-Bis-(tert.-butylperoxy)-2,5-di-
methylhexin-(3) 83
f) 5 # 1»1 '-Azo-bis-O-methoxycyclohexan)
(= Azo-äther) 71
g) 5 i» 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 78
h) 5 # 2,2l-Azo-bis~(2-acetoxy-4-methylpentan) 74
i) 5 # 1»1 '-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan) 75
i) 5 # Y»Y*-Azo-bis-(Y-valerolacton) 64
Die Vernetzungsgrade der Azo-ester liegen also auch bei 2050C
in der gleichen G-rössenordnung wie die der Peroxide» die alle
als Vernetzungsmittel industriell eingesetzt werden (Perbenz ο at allerdings nur in Abwesenheit von Füllstoffen) und
wie der des Azo-äthers f). Das Azovalerolacton j) fällt mit
einem Vernetzungsgrad von 64 1» etwas ab. Bei genauer Auswertung
der Zahlen stellt man fest» dass die Vernetzungsgrade
der Azo-ester g), h) und i) zwischen denen der Peroxide und dem des Azo-äthers f) liegen. Das mit den Azoverbindungen
f) und j) vernetzte Polyäthylen war feinporig verschäumt.
- 10 -
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Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Sichte (0*918) mit
einem Schmelzindex von 70 g/10 Min. wurde mit je 5 % der
nachstehenden Vernetzungsmittel 40 Min. bei 21O0C unter
Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, Jt
a) ohne Vernetzungsmittel 10
b) 5 % Lauroylperoxld 65
c) 5 % tert.-Butylperoctoat 76
d) 5 % 1,1-Bis-(tert.-butylperoxy)-3.3»5-tri-
methylcyclohexan 77
e) 5 % tert.-Butyl-per^fStS-trimethylhexanoat 69
f) 5 1· 3t3-Bis-(tert.-butylperoxy)-buttersäure-
äthylester 75
g) 5 % Dicumylperoxid 75
h) 5 % 2,5-Bis-(tert.-butylperoxy)-2,5-di-
methylhexan 74
i) 5 % 2,5-Bis-(tert.-butylperoxy)-2,5-di-
methylhexin-(3) 79
d) 5 % 1»1•-Azo-bis-ii-methoxycyclohexan)
(= Azo-äther) 71
k) 5 1> 2t2l-Azo-bis-(2-acetoxy)-propan 75
1) 5 i» 2»2'-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) 71
m) 5% ld t-Azo-bis-(1-acetoxycyclohexan) 79
n) 5 % 1*1'-Azo-bis-(1-acetoxy-3»3»5-trimethyl-
cyclohexan) 71
o) 5 % iti'-Azo-bis-d-acetoxy-i-phenyläthan) 40
Auch hier liegt der mit den Azo-estem (k, 1* m» n) erzielte
Vernetzungsgrad in der gleichen Grössenordnung wie der mit dem Azo-äther j) und den Peroxiden erzielte Vernetzungsgrad.
Auffallend ist der nur 40 % betragende Vernetzungsgrad des
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Azo-estere ο). Sas mit den Azoverbindungen j) bis o) vernetzte
Polyäthylen war feinporig verschäumt.
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte (0,915 bis 0,918) mit einem Schmelzindex von 17 bis 22 g/10 Min. wurde
mit je 5 % nachstehender Vernetzungsmittel 40 Min. bei
2100C unter Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, %
a) ohne Vernetzungsmittel 2,7
b) 5 ?t 2,2»-Azo-bis-isobutyronitril 4,3
c) 5 5^ Di-(3,5»5-trimethylhexanoyl)-peroxid 63
d) 5 f> tert.-Butylperoctoat 55
e) 5 # 1,1-Bis-(tert.-butylperoxy)-3,3,5-tri-
methylcyclohexan 80
f) 5 Ί» tert.-Butyl-per-3»5»5-trimethylhexanoat 46
g) 5 i> tert.-Butylperbenzoat 82
h) 5 i> 3»3-Bis-(tert.-butylperoxy)-butter-
säureäthylester 74
i) 5 1> Dicumylperoxid 81
j) 5 % a,al-Bis-(tert.-butylperoxy)-diiso-
propylbenzol 54
k) 5 i> 2,5-Bie-(tert.-butylperoxy)-2,5-di-
methylhexan 81
1) 5 % 2,5-Bis-(tert.-butylperoxy)-2,5-di-
methylhexin-(3) 84
m) 5 % 1,1'-Azo-bis-ii-methoxycyclohexan)
(= Aeo-äther) 73
n) 5 f> 1,1 '-Azo-bis-O-phenoxycyclohexan)
(= Azo-äther) 78,5
o) 5 % 2,2l-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 63
p) 5 i» 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxybutan) 59
q) 5 Jt 2,2»-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) 78,5
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Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, i»
r) 5 Ί» 1»1 '-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan) 70
s) 5 Ί» 1»1'-Azo-bis-O-acetoxymethylcyclohexan) . 70
t) 5 * 1,1t-Azo-bis-(1-aoetoxy-3t3»5-tri-
methylcyclohexan) 86
u) 5 + ifi'-lzo-bis-Ci-acetoxy-i-phenyläthan) 60
▼) 5 Si YfY'-Azo-bis-CY-valerolacton) 41
Ausser den schon in den vorhergehenden Beispielen relativ
schlechten Azo-eetern u), p) und v) zeigt auch der erstmals geprüfte Azo-ester p) einen niederen Vernetzungsgrad. Die
Vernetzungsgrade der übrigen Azo-ester liegen wieder in der gleichen Grössenordnung wie die der Azo-äther (m und n) und
die der als Vernetzungsmittel verwendbaren Peroxide (e, g, h» it j, k, 1), wobei.j)t das eines der besten industriell
genutzten Vernetzungsperoxide darstellt» mit einem Vernetzungsgrad von nur 54 £ aus dem Rahmen fällt. Das 2,2·-
Azo-bis-isobutyronitril b), das zu den Azoverbindungen mit tertiärem C-Atom gehört» zeigt erwartungsgemäss keine Vernetzungsfähigkeit» wogegen die beiden Peroxide c) und d)
mit ähnlich niederen Anspringtemperaturen wie das Azo-bisisobutyronitril (b) Vernetzungsgrade von mehr als 50 5t bewirken. Bemerkenswert ist der hohe Vernetzungsgrad von 86 £»
der mit dem Azo-ester t) erzielt wurde. Das mit den Azoverbindungen m) bis v) vernetzte Polyäthylen war feinporig verschäumt .
Der nachfolgende Versuch gibt einen Hinweis auf die unterschiedlichen Anspringtemperaturen von Azo-estern, Azo-äthem
und Peroxiden. Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte
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(0,915 bis 0,918) mit einem Schmelzindex von 17 bis 22 g/
10 Min. wurde mit je 5 # nachstehender Vernetzungsmittel 40 Min. bei 17O0C, 1800C, 19O0C, 20O0C, 21O0C und 22O0C
unter Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine Vernetzungsgrad (#) bei
äquivalenten Mengen) 1700C 180*C 1900C 2000C 2100C 2200C
a) ohne Vernetzungsmittel 0,23 1>9 2,6 2,8 3»4 4-,O
b) 5 * Dicumylperoxid 88,5 88 93,5 92 91 94
c) 5 1» 1,1'-Azo-bis-(i-
methoxycyclohexan) 1,6 29,5 79,5 82,5 75 74
d) 5 # 2,2'-Azo-bis-(2-
acetoxy-4-methyl-
pentan) 10,5 28,6 81 79 82 81
e) 5 # 1,1'-Azo-bis-(1-
acetoxycyclohexan) 2,1 2,2 2,0 2,6 4»0 77
Bei obiger Versuchsanordnung springt das Dicumylperoxid bereits unter 1700C an, der Azo-äther c) zwischen 1800C und 1900C,
der Azo-ester e) aber erst zwischen 2100C und 2200C. Der Azo·
ester d) dagegen springt bereits zwischen 1800C und 1900C
(ebenso wie der Azoäther c)) an. Dies ist die Auswirkung einer allgemeinen Regel für Azoinitiatoren, nach der Alkylsubstitution
in ß-Steilung zum C-Atom, das mit der Azogruppe verbunden
ist, eine Aktivitätserhöhung (= Erniedrigung der Anspringtemperatur) bewirkt; eine solche fi-Fosition stellt
die 4-Stellung im Azo-ester d) oder die 3- und 5-Stellung
im Cyclohexanring dar (s. Azo-ester t) aus Beispiel 4). Das mit den Azoverbindungen c) bis e) vernetzte Polyäthylen war
feinporig verschäumt.
Niedermolekulares Äthylen-Vinylacetat/Copolymer-Pulver (= EVA-PuIver)
mit einem Äthylenanteil von 37 £» einem Vinylacetat-
- 14 809818/0484
anteil von 63 £ und einem Schmelzindex bei 19O0C von etwa
25 g/100 Hin., das 6 f> gefällte Kieselsäure enthält, wurde
mit Je 5 f der nachstehenden Vernetzungsmittel 40 Hin. bei
22O0C unter Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, i»
a) ohne Vernetzungsmittel 25
b) 5 £ Lauroylperoxid 27
c) 5 )t tert.-Butylperoctoat 49
d) 5 % Dicumylperoiid 79
β) 5 5* 1»1' -Azo-bis-(1 -methoxycyclohexan)
(= Azo-äther) 80
f) 5 Ji 2,2*-Azo-bie-(2-acetoxrpropan) 74
g) 5 % 2,2l-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) 76
h) 5 £ 1»1'-Azo-bis-(i-acetoxycyclohexan) 46
i) 5 1» YiY'-Azo-bis-iy-valerolacton) 85
Mit Ausnahme von h) liegen die Vernetzungsgrade der Azo-ester
im gleichen Bereich wie die des Azo-äthers e) und des Dicumylperoxids d). Der hier so wenig wirksame Azo-ester h) hatte
sich in der Polyäthylenvernetzung immer als sehr wirksam erwiesen. Bemerkenswert ist die gute Vernetzungswirkung des
Azovalerolactons i) für BVA (85 50» das im Polyäthylen eine
ziemlich schlechte Effektivität entfaltet. Das mit den Azoverbindungen e) bis i) vernetzte EVA war feinporig verschäumt .
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte (0,918) mit einem Schmelzindex von 70 g/10 Hin. wurde mit Kombinationen nachstehender Azoverbindungen (Azo-ester) (Gesamtmengen jeweils
- 15 -809818/0484
5 f>) 40 Min. bei 2150C unter Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, i»
a) 2,5 1» 2,2l-Azo-bis-i2-acetoxypropan) +
2,5 1» 111 '-Azo-bis-CI-acetoxycyclohexan) 79
b) 2,5 f> 1»1 '-Azo-bis-f 1-acetoxycyclohezan) +
2,5 % YiY'-Azo-bie-iy-valerolacton) 78
c) 1,7 3* 2,2f-Azo-bis-(2-acetoxypropan) +
1»7 i» 1t 1 '-Azo-bis-i 1-acetoxycyclohezan) +
1,7 i> 2,2f-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) 74
Kombinationen der erfindungsgemässen Azo-ester geben also die
gleichen guten Vernetzungsgrade wie jeder dieser Azo-ester für sich. Das Polyäthylen war feinporig verschäumt.
Beispiel 8
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Sichte (0,918) mit einem
Schmelzindex von 70 g/10 Min. wurde mit Zweierkombinationen aus hochanspringendem Peroxid und Azo-ester (a, b, c), sowie
einer Kombination aus einem als Vernetzungsmittel wirksamen Azo-äther und einem Azo-ester (d) im Vergleich zu einem
Peroxid (f), einem Azo-ester(g) und einer Kombination aus zwei Azo-estern. (e) (Gesamtmengen jeweils 5 f>) 40 Min. bei
2150C unter Atmosphärendruck vernetzt:
- 16 909818/0484
IR 2318
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad»
a) 2,5 # Dicumylperoxld +
2,5 56 2*2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 80
b) 2,5 * 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(tert.-butyl-
peroxy)-hexin-(3) +
2,5 i» 1,1·-Azo-bis-(1-acetoxycyclohexan) 75
c) 2,5 * 1,3»5-Tris-(2-(tert.-butylperoxy)-
propyl-(2))-benzol +
2,5 J* 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) 75
d) 2,5 £ 1*1*-Azo-bis-(1-methoxycyclohexan
(= Azo-äther) +
2,5 £ 1,1'-Azo-bis-i1-acetoxycyclohexan) 73
e) 2,5 £ 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) +
2,5 Ί» 1»1' -Azo-bis-(1 -acetoxycyclohexan) 84
f) 5 % Dicumylperoxid 86
g) 5 % 1,1'-Azo-bie-Ci-acetoxycyclohexan)
(= Azo-ester) 82
Kombinationen von Vernetzungsmitteln unterschiedlicher Strukturklassen (Peroxide, Azo-äther, Azo-ester) geben ebenfalls
gute Vernetzungsgrade, die aber etwas unter denen liegen, die man bei Verwendung von Peroxid oder Azo-ester allein oder
einer Kombination von zwei Azo-estem erzielt. Das Polyäthylen war feinporig verschäumt, ausser im Falle des Beispiels f) (5 £ Dicumylperoxid), wo ein im wesentlichen unverschäumtes Polyäthylen vorlag» das einige Blasen aufwies, da
sich bei der thermischen Zersetzung von Dicumylperoxid in Polyäthylen gasförmige Bestandteile, wie Methan, bilden.
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte (0,918) mit einem Schmelzindex von 70 g/10 Min. wurde mit Zweierkombinationen
aus Verschäumungemlttel (Azodicarbonamid) und Azo-ester, sowie
- 17 009818/0484
IH 2318
Dreierkombinationen aus Verschäumungsmittel (Azodicarbonamid), hochanspringendem Peroxid bzw. Azo-äther und Azo-ester 40 Hin.
bei 2250C unter Atmosphärendruck vernetzt (Gesamtmengen an
Vernetzungsmittel jeweils 5 #). Zum Vergleich wurde mit zwei
Peroxiden» zwei Azo-estern, dem Verschäumungsmittel Azodicarbonamid und Azobisisobutyronitril jeweils einzeln für sich
unter den gleichen Bedingungen vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, Jt
a) 1,5 Ί» Azodicarbonamid +
5 1» 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 66
b) 1,5 1» Azodicarbonamid +
5 £ 1»1 '-Azo-bis-fi-acetoxycyclohexan) 68
c) 1,5 £ Azodicarbonamid +
2,5 ?6 Dicumylperoxid +
2,5 56 2,2·-Αζο^ίβ-(2-αθθΐοχνρΓορβη) 77
d) 1,5 i» Azodicarbonamid +
2,5 % 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(tert.-butyl-
peroxy)-hexin-(3) +
2,5 i» 1»1 '-Azo-bis-O-acetoxycyolohexan) 75
e) 1,5 ^ Azodicarbonamid +
2,5 1» 1,1'-Azo-bis-ii-methoxycyclohexan)
(= Azo-äther) +
:,5 * 2,2'-i
2,5 i> Z,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 75
f) ohne Zusätze 8
g) 1,5 56 Azodicarbonamid 30 h) 5 Ί» Azobisisobutyronitril 15
i) 5 Ί» Dicumylperoxid 79
3) 5t 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(tert.-butyl-
peroxy)-hexin-(3) 91
k) 5 i» 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 73
1) 5 % 1,1'-Azo-bis-Ci-acetoxycyclohexan) 70
In Gegenwart des Verschäumungsmittels (Azodicarbonamid) sind
die erzielten Vernetzungsgrade meist etwas niedriger als ohne
- 18 -609818/0484
IR 2318
^3 27A8833
Verschäumungsmittel. Die Azodicarbonamid enthaltenden Kompositionen a) bis e) und g) waren grobporig verschäumt» h)»
k) und 1) feinporig verschäumt, i) und j) bis auf geringe Blasenbildung unverschäumt und f) unverschäumt.
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Sichte (0,915 bis
0,918) mit einem Schmelzindex von 17 bis 22 g/10 Min. wurde mit Zweierkombinationen aus Verschäumungsmittel (Azodicarbonamid) und Azo-ester, sowie Dreierkombinationen aus
Verschäumungsmittel (Azodicarbonamid), hochanspringendem Peroxid bzw. Azo-äther und Azo-ester 40 Hin. bei 2250C unter Atmosphärendruck vernetzt. Zum Vergleich wurde mit zwei
Peroxiden, zwei Azo-estern und Azobisisobutyronitrll jeweils eineein für sich unter den gleichen Bedingungen vernetzt. Die Gesamtmenge an Vernetzungsmittel betrug in allen
Fällen 5 *:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, i»
a) 1,5 H Azodicarbonamid +
5 fL 2,2l-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 26
b) 1,5 i» Azodicarbonamid +
5 % liV-Azo-bis-O-aoetoxycyclohexatt) 43
c) 1,5 1> Azodicarbonamid +
2,5 H Dicumylperoxid +
2,5 f> 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 67
d) 1,5 £ Azodicarbonamid +
2,5 Jt 2,5-Dimethyl-2,5-bie-(tert.-butyl-
peroxy)-hexin-(3) +
2,5 H 1,1'-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan) 78
e) 1,5 f> Azodicarbonamid +
2,5 % 111 *-Azo-bie-( 1-methoxycyclohexan)
U Azo-äther) +
2,5 Jl 2,2l-Azo-bis-(2-acetoxypropan)
- 19 -Ö09818/0A84
IR 2318
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, i*
f) ohne Zusätze 5
g) 5 f> Azobisisobutyronitril 4
h) 5 Ί» Dicumylperoxid 79
i) 5 # 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(tert.-butylperoxy)-
hexin-<3) Θ9
j) 5 ?6 2,2l-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 74
k) 5 # 1,1 •-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan) 79
Ähnlich wie in Beispiel 9 erfolgt auch hier in Gegenwart des
Verschäumungsmittels Azodicarbonamid eine geringere Vernetzung als ohne Verschäumungsmittel· Die Azodicarbonamid enthaltenden Kompositionen a) bis e) waren grobporig verschäumt,
g), j) und k) feinporig, h) und i) bis auf geringe Blasenbildung unverschäumt und f) unverschäumt.
Beispiel 11
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte (0,918) mit einem Schmelzindex von 70 g/10 Min. wurde mit verschiedenen Anteilen
(0,2 bis 5 #) eines erfindungsgemäss geeigneten Azo-esters,
d.h. von 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan), und zum Vergleich von Dicumylperoxid 40 Minuten bei 2200C unter Atmosphärendruck
vernetzt.
- 20 -
Vernetzungsmittel- Vernetzungsgrad (in $>) erzielt mit
anteil, %
2,2·-Αζο-Μβ-(2-αθβΐ- Dicumyl-
ozypropan) peroxid
0 | 0,5 | 0,5 |
0,2 | 7 | |
0,4 | 25 | |
0,5 | 28 | 72 |
0,6 | 33 | |
0,8 | 60 | |
1,0 | 62 | 70 |
1.5 | 71 | |
2 | 76 | 71 |
3 | 80 | 72 |
4 | 81 | 77 |
5 | 82 | 58 |
Während mit Dicumylperoxid bei einer Konzentration von 0,5 #
nahezu der maximale Vernetzungsgrad erzielt wird, tritt diese Wirkung mit dem Azo-ester erst bei Konzentrationen von 1 bis
1,5 Jt ein· Das mit der Azoverbindung vernetzte Polyäthylen
war feinporig verschäumt.
- 21 -
809816/0484
IH 2318
Der nachfolgende Versuch gibt einen Hinweis auf die unterschiedlichen Anspringtemperaturen des in den bisherigen Beispielen noch nicht angewandten 1» 1 '-Azo-bis-(i-formyloxycyclohexans) (R = H) und des analogen Acetoxyüerivats,
1,1'-Azo-bis--(i-acetoxycyclohexan) (R = CH,). Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte (0,918) mit einem
Schmelzindex von 70 g/10 Hin. wurde mit je 5 ^ der oben genannten Azoverbindungen 40 Min. bei 1900C, 2000C, 2100C,
2200C und 23O0C unter Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzunge- Vernetzungsgrade (in $>) erzielt mit:
temperatur, 0C 5 ^ 1,1'-Azo-bie-(1- 5 # 1,1'-Azo-bie-
formyloxycyclohexan) (1-acetoxycyclo-
hexan)
190 2,7
200 4»0
210 13t5
220 79
230 78
Dieser Versuch zeigt eindeutig, dass die Pormyloxyverbindung eine noch höhere Anspringtemperatur aufweist als die
Acetoxyverbindung. Die Differenz der Anspringtemperaturen mag fast 100C betragen. Das Polyäthylen war in beiden Fällen feinporig verschäumt.
3, | 7 |
4» | 0 |
78 | |
82 | |
74 |
- 22 -
Ö09818/0484
IE 2318
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Sichte (0,918) mit einem Schmelzindex von 70 g/10 Hin. wurde mit je 5 1» nachstehender vier Vernetzungsmittel (zwei Peroxide und zwei
Azo-ester) 40 Min. bei Temperaturen von 1200C his 2200C
unter Atmosphärendruclc vernetzt. Dieser Versuch zeigt von allen bisher·ausgeführten Versuchen am deutlichsten die
grosse Temperaturspanne zwischen den Anspringtemperaturen
der Azo-ester und der hochanspringenden Vernetzungsperoxide
(der Vernetsungsgrad bei der ungefähren Anspringtemperatur
wurde unterstrichen).
Vernetzungs- Vernetzungsgrade (in £), die mit Je 5 £ der
temperatur, folgenden vier Vernetzungsmittel bei den
0C links angegebenen Temperaturen erzielt wurden:
peroxid butylperoxy)- bis-(2- bis-(1-
2,5-dimethyl- acetoxy)- acetoxy-
hexin-(3) propan cyclo-
(= Luperox 130) hexan)
120 9,5 0,05
130 £2. 0,1
HO 62 33
150 86 56. -
160 91 78 -
170 91 78
180 91 78
190 ' 88 78
195
200 76 87
205 - -
210
220
0,3 | 2,5 | - | 5 |
3 | 5 | 5 | |
5 | 5 | 80 | |
18 | 80 | ||
J55. | |||
71 | |||
80 | |||
80 |
- 23 -Q09818/(H84
IR 2318
Beispiel 14
Der nachfolgende Versuch dient der Bestimmung der Anspringtemperatur
des Y,Y'-Azo~bis-(Y-valerolactons) in der Polyäthylenvernetzung.
Zum Vergleich wurden die schon in den vorhergehenden Beispielen geprüften drei Azo-ester» 2,2·-
Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan), 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan)
und 1,1'-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan) im gleichen
Versuch eingesetzt.
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte (0,918) mit einem Schmelzindex von 70 g/10 Min. wurde mit ie 5 % der
vier oben genannten Azo-ester 40 Min. bei Temperaturen von 180 bis 2300C unter Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel Vernetzungsgrade (in f>) bei 0C
(keine äquivalenten 180 190 2QQ 21Q 22Q 23Q
Mengen;
a) 5 # 2,2'-Azo-bis-(2-
acetoxy-4-methyl-
pentan) 39 70 69 63 63 60
b) 5 $ 2,2'-Azo-bis-(2-
acetoxypropan) 3 7 44 69 70 78
c) 5 1> Y»Y'-Azo-bis-(Y-
valerolacton) 4 4 4 82 78 74
d) 5 $ 1,1'-Azo-bis-(1-
acetoxycyclohexan) 0 3 4 5 70 78
Das Polyäthylen war feinporig verschäumt.
- 24 -
909818/0484
IR 2318
Beiapiel 15
Durch diesen Versuch wurde die ungefähre Mindestvernetzungszeit ermittelt, die zur Erreichung eines guten Vernetzungsgrades erforderlich ist» wenn oberhalb der Anspringtemperatur vernetzt wird. Als Repräsentant für alle anderen Azoester wurde in diesem Versuch das 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan) (5 H) eingesetzt» mit dem Hochdruckpolyäthylen
niederer Sichte (0,918) vom Schmelzindex 70 g/10 Min. bei
2150C für eine Dauer von 5, 10, 15» 20, 25, 30, 35 und 40
Hinuten bei Atmosphärendruck vernetzt wurde:
Vernetzungszeiten, Min. | Vernetzungsgrade (in 56), die mit |
bei 2150C erzielt wurden | |
5 | 0,5 |
10 | 72 |
15 | 75 |
20 | 77 |
25 | 75 |
30 | 75 |
35 | 75 |
40 | 75 |
Es genügt also ein Zeitraum von 5 bis 10 Minuten, um den fast maximalen Vernetzungsgrad zu erzielen.
Beispiel 16
In allen vorhergehenden Beispielen war die Vernetzung drucklos (also bei 1 atm) durchgeführt worden» wobei immer ein
verschäumtes Material erhalten wurde. Im vorliegenden Beispiel wurde zum ersten Mal unter Druck vernetzt. Zu diesem
- 25 -909818/0484
IR 2318
Zweck wurde Hochdruckpolyäthylen niederer Dichte (0,918) vom Schmelzindex 70 g/10 Min., das 5 Ί» 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan)
homogen eingearbeitet enthielt» in einem Zylinder zwischen zwei beweglichen genau eingepassten Kolben unter
Druck bei 24O0C drei Stunden vernetzt. Zylinder mit Kolben
befand sich zwischen zwei Stahlplatten, die an ihren Ecken durch vier Schrauben mit Muttern gegeneinander gedrückt werden
konnten. Durch Anziehen der Schraubenmuttern wurde der Druck erzeugt; während der Vernetzungszeit wurden die Muttern
mehrmals nachgezogen.
Auf diese Weise wurde eine dünne, vernetzte, blasenfreie
Polyäthylenplatte erhalten, deren Vernetzungsgrad bei 70 fL
lag.
Dieser Versuch dient der Bestimmung der Anspringtemperatur des 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxybutans) und des 2,2*-Azo-bis-(2-acetoxy-3-methylbutans)
in der Polyäthylenvernetzung. Als Vergleichssubstanz diente das 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxypropan).
Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Dichte (0,918) mit einem Schmelzindex von 70 g/10 Min. wurde mit je 5 ^ der oben genannten
Azo-ester 40 Min. bei Temperaturen zwischen 160 und 23O0C unter Atmosphärendruck vernetzt:
- 26 -
909818/0484
Vernetzunge- Vernetzungsgrade (in £), die mit je 5 5t der foltemperatur, genden drei Vernetzungsmittel bei den links
0C angegebenen Temperaturen erzielt wurden:
2,2»-A«o-bis- 2,2»-Azo-bis- 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxy- (2-acetoxy- (2-acetoxy-3-propan) butan) methylbutan)
160 | 0 | 0 | 0 |
170 | 0,3 | 3,5 | 0,5 |
180 | 0,5 | 5 | 1,0 |
190 | 9 | 6 | 69 |
200 | 78 | 68 | 73 |
210 | 82 | 80 | 72 |
220 | 78 | 72 | 67 |
230 | _ | 69 | _ |
Fünf verschiedene Synthese-Kautschuke wurden mit zwei Peroxiden (einem Perketal und einem Dialkylperoxid) und vier
der erfindungsgemäss geeigneten Azo-ester unter Atmosphärendruck 40 Min. bei 22O0C vernetzt. Die Vernetzungsmittel wurden in Mengen von je 5 J* eingesetzt; sie wurden
auf einer Walze, bei etwa 80 bis 1000C in den Kautschuk eingearbeitet.
Die Bestimmung des Vernetzungsgrades erfolgte in der gleichen Weise wie vorne für Polyäthylen beschrieben wurde, also
durch Extraktion mit der 40- bis 80fachen Volummenge siedendem Xylol. Unter diesen Bedingungen löste sich der unbehandelte Kautschuk fast vollständig (zu 99 bis 100 Jt) auf,
zeigte also einen Vernetzungsgrad von 0 bis 1 £.
- 27 -909818/0484
IR 2318
Vernetzungsmittel
(keine äquivalente
Mengen)
(keine äquivalente
Mengen)
Vernetzungsgrade (in #) folgender Kautschuke:
■ι ^ Buna
AP 201 AP 241 AP 258 hüls
1502
Buna2) Buna5^ Buna4^ Buna5^
CB 10
1,1-Bis-(tert.-butylperoxy)3.3»5-trimethylcyclohexan
79
Dicumylperoxid 53
a) 5
b) 5
c) 5
d) 5
e) 5 $> -YfY'-Azo-bis-
(γ-valerolacton) 1»6
f) 5 1» 1,1'-Azo-bis-(1-
acetoxycyclo-
hexan) 0,1
2,2'-Azo-bis-
(2-acetoxy-
propan)
1.5
2,2'-Azo-bis-(2-acetoxybutan) 0,8
85 | 68 | 76 | 98 |
91 | 79 | 94 | 98 |
55 | 74 | 93 | 98 |
63 | 78 | 93 | 98 |
70 | 65 | 75 | 97 |
91
97
1) Buna AP 201: Äthylen-Propylen-Kautschuk
2) Buna AP 241:
3) Buna AP 258:
Äthylen-Propylen-Athylidenorbornen-Kautschuk,
sehr schnell
Athylen-Propylen-lthylidenorbornen-Kautschuk,
extrem schnell
4) Buna hüls 1502: Styrol-Butadien-Kautschuk
5) Buna CB 10: Polybutadien-Kautschuk
Überraschenderweise wurde der AP-Kautschuk (= Buna AP 201), der keine Doppelbindungen enthält, von den Azo-estern überhaupt
nicht vernetzt, im Gegensatz zu den beiden Peroxiden. Die anderen vier Kautschuke, die Doppelbindungen enthalten,
wurden von den Peroxiden und Azo-estern in etwa gleicher
Weise vernetzt.
Weise vernetzt.
- 28 -
809818/0484
IR 2318
Der mit Azo-estern behandelte Kautschuk war stark verschäumt .
Beispiel 19
In diesem Beispiel wurde Polyäthylen in Gegenwart von 5 i>
Buss mit 5 Ί» Azo-ester oder Peroxid vernetzt. Hochdruckpolyäthylenpulver niederer Sichte (0,918) vom
Schmelzindex 70 g/10 Hin. wurde mit 5 ί» Plammruss und
5 f> Vernetzungsmittel (Azo-ester bzw. Peroxid) vermischt
und anschliessend 40 Min. bei 2150C unter Atmosphärendruck vernetzt:
Vernetzungsmittel (keine äquivalenten Mengen) Vernetzungsgrad, #
a) ohne Buss und Vernetzungsmittel 5
b) 5 Ί» Buss, ohne Vernetzungsmittel 10
c) 5 1> Buss +
5 Ί» 1»1-Bis-(tert.-butylperoxy)-3»3»5-tri-
methylcyclohexan 65
d) 5 5* Buss +
5 f> Dicumylperoxid 84
e) 5 Ί» Buss +
5 i» 2,2f-Azo-bis-(2-acetoxypropan) 84
f) 5 # Buss +
5 Ji 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxybutan) 85
g) 5 ί Buss +
5 f> 2,2l-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) 72
h) 5 # Buss +
5 Ί» lii'-Azo-bis-ii-acetoxycyclohexan) 75
i) 5 Ji Buss +
5 £ Y,-y*-Azo-bie-(Y-valerolacton) 81
Alle hier geprüften Azoverbindungen ergaben gute Vernetzungsgrade, wobei e), f) und i) ebenso gut vernetzten wie Dicumyl-
- 29 -Θ09818/0484
IR 2318 3/
peroxid. Buss hatte also keine nachteilige Wirkung auf die
Vernetzung von Polyäthylen mit Azo-eatern.
Beispiel 20
Polyäthylen niederer Dichte wurde mit Jeweils 10 Milliäquivalenten
der nachstehenden Vernetzungsmittel bei 204»50C
am Monsanto-Rheometer 100 vernetzt:
Vernetzungsmittel 1-tert.-Butylazo-1-acetoxy-
cyclohexan
Mg» kg.cm | (in-lb.) | ) | 4, | 03 | 199» | (3 | 0 | ,50) |
Mt , kg.cm | (in-lb.) | 1, | 24 | 140, | (1 | 0 | ,08) | |
cm (in-lb.) | 2, | 79 | (2 | ,42) | ||||
T090 (Min.) | ||||||||
TS2 (Min. | ||||||||
ist das maximale Drehmoment, M, das minimale Drehmoment;
M^ ist somit die Differenz zwischen dem maximalen und
minimalen Drehmoment (d.h. der Vernetzungsgrad). Tqqo isi:
die Zeit bis zur Erzielung von 90 % von M„-ML (Vernetzungsgrad). Tgp is* die Zeit bis zu einem Drehmoment von 2,30
kg.cm (2 in-lb.) oberhalb M^ (d.h. die "Anvulkanisationszeit";
scorch time).
Das zu vernetzende Polymere wurde mit Hilfe eines C.U.-Brabender-Mischers
^Rollstift (roller style^ Kopf mit fixierter Klinge/
der mit einem für Temperaturkonstanz sorgenden Flüssigkeitsumlaufsystem
ausgestattet war, homogen vermischt. Vor der Zugabe des Vernetzungsmittels wurde das Polymere
bei 1100C geschmolzen.
Der Versuch ergab, dass 1-tert.-Butylazo-1-acetoxycyclo-
- 30 -
909818/0484
IR 2318 3^
hexan bei 204»50C kein wirksames Vernetzungsmittel ist.
Beispiel 21
Polyäthylen niederer Dichte wurde während 40 Min. bei 2350C und einem Druck von 28,1 kp/cm2 (400 psi) mit H
des folgenden-unsymmetrischen Azo-esters vernetzt:
Veraetzungsmit- Vernetzungsmittel Vernetzungstelanteil· i»
gradt £
i-tert.-Butylazo-i- 86
acetoxycyclohexan
Der Versuch ergab» dass unsymmetrische Azo-ester Polyäthylen
niederer Dichte bei 2350C wirksam vernetzen.
Der Vernetzungsgrad wurde wie folgt bestimmt: Das in Streifen geschnittene» vernetzte Polymere wurde in ein
Draht behältnis gegeben und 3 Stunden mit unter Bückfluss kochendem (1100C) Xylol (80 ml Xylol auf 2 g vernetztes
Polymeres) extrahiert. Das Behältnis wurde mit Xylol nachgespült und bei 1500C getrocknet. Dann wurde der Gewichtsverlust bestimmt. Der daraus ermittelte ungelöste Anteil
ergab - ausgedrückt in £ des ursprünglichen Polymergewichts - den Vernetzungegrad.
Einige der in den Beispielen verwendeten Azoverbindungen wurden wie folgt hergestellt:
609818/0484
IR 2318 ο/
Herstellung von 1,1 '-Azo-bis-O-methoxycyclohexan) :
N = N CH,0
2,62 g (0,114 Grammatom) Natrium wurden in 100 ml Methanol eingetragen.
Sie erhaltene Natriummethylatlösung wurde bei 200C
unter Rühren mit einer Lösung von 10 g (0,038 Mol) 1,1·-Αζο-bis-(i-chlorcyclohexan)
in 75 ml η-Hexan versetzt. Nach weiterem 90 Min. langem Rühren bei 25 bis 300C wurde das Reaktionsgemisch
unter Rühren in 400 ml Wasser eingegossen. Sie organische Phase wurde mit 500 ml Wasser ausgewaschen und
mit K2CO, getrocknet. Dann wurde das Hexan bei 400C im
Vakuum vollständig abgedampft. Man erhielt so ein gelbes öl» das bei der Lagerung bei O0C erstarrte und 89 Ί* 1,1'-Azobis-(i-methoxycyclohexan)
enthielt; Ausbeute 6,2 g (57 96 d.Th.)
Herstellung von 1,1'-Azo-bis-O-phenoxycyclohexan):
C6H5O OC6H5
35 g (0,21 Mol) Natriumphenolat-trihydrat wurden in 4OO ml
η-Hexan suspendiert. Sie Suspension wurde bei 200C unter
Rühren mit einer Lösung von 26,3 g (0,1 Mol) 1,1'-Azo-bis-(1-chlorcyclohexan)
in 100 ml η-Hexan versetzt. Zur Vervollständigung der Reaktion wurde das Gemisch 3 Std. bei
200C und dann 3 Std. bei 300C gerührt. Dann wurde der Ansatz
unter weiterem Rühren in 400 ml Wasser eingegossen, wonach weitere 15 Min. gerührt wurde. Anschliessend wurde
die wässrige Phase abgetrennt und die organische Phase zwei·
- 32 909818/0484
IR 2318
mal mit 1n Natronlauge und danach mit Wasser gewaschen und
über K2CO, getrocknet. Sas Hexan wurde bei 4O0C im Vakuum
vollständig abgedampft und der gelbe Rückstand aus Aceton umkristallisiert. Man erhielt ein weisses Pulver vom Fp.
bis 1200C und einem Gehalt an 1,1'-Azo-bis-(i-phenoxycyclohexan) von 53 £; Ausbeute: 7t5 g·
a) Methylcyclohexanon-azin
H -N
111 g (1 Hol) Methylcyclohexanon-Isomerengemisch (bestehend
aus 61 Ji 3-Methylcyclohexanon, 31 # 4-Methylcyclohexanon
und 8 56 Cyclohexanon) wurden im 4-Halskolben, der mit
Rückflusskühler, Rührer, Tropftriehter und Thermometer
versehen war, unter Rühren und Kühlung mit 50 g (0,5 Mol) 50 ?tigem Hydrazinhydrat bei etwa 20 bis 4O0C versetzt. Anschlieseend wurde 6 Std. bei 2O0C nachgerührt. Das gesamte Reaktionsgemisch wurde in einen Scheidetrichter gegossen, den man nach dem Verschliessen 40 Std. bei Raumtemperatur stehen Hess. Die untere, wässrige Phase wurde
abgetrennt und die obere Phase dreimal mit 70 ml Wasser gewaschen und mit etwa 5 g MgSO..3 H2O getrocknet. Die so
erhaltenen 103 g rohes Azin wurden im Vakuum destilliert und gingen bei 19O°C/3O Torr über. Man erhielt so 74 g
(68 f> d.Th.) des Methylcyclohexanonazin-Gemisches als
gelbes Ul.
- 33 -
909818/0484
IR 2318 3Q
b) 1,1'-Azo-bis-Q-chlormethylcyclohexan)
21 g (0,0965 Mol) obigen Methylcyclohexanon-azins wurden
in einem 4-Halskolben, der mit Rückflußkühler, Rührer·
Thermometer und Chloreinleitungsrohr versehen war, in 150 ml CCl. gelöst. Man leitete unter Rühren, Kühlung
und Ausschluss von Luftfeuchtigkeit bei 10 bis 150C etwa 2,6 Ltr. (etwa 0,105 Mol) Chlorgas ein und Hess
bei 10 bis 150C 10 Min. nachrühren. Sann wurde ein langsamer Strickstoffstrom durch die gesamte Apparatur
geblasen, um alles Chlor mit dem Azin zur Reaktion zu bringen. Anschliessend wurde das CCl. im Wasserstrahlvakuum
bei 60 bis 700C abgezogen. Man erhielt so 60 g des !,i-Azo-bis-ii-chlormethyicyclohexans) als rötlichbraunes Öl mit einem Reinheitsgrad von 51 #·
c) 1,1 '-Azo-bis-O-acetoxymethylcyclohexan)
CH3
28,4 g obigen 1,1,-Azo-bis-O-chlormethylcylohexans) wurden
unter Rühren und Kühlung portionsweise in eine Aufschlämmung von 41 g wasserfreiem Natriumacetat in 300 ml
Eisessig bei etwa 200C eingetragen. Das Gemisch wurde 3 Std. bei Raumtemperatur nachgerührt, anschliessend in
1,5 Ltr. Wasser geschüttet und 30 Min. nachgerührt. Zur besseren Phasentrennung wurde die Azoverbindung in 100 ml
- 34 909818/0484
IR 2318 Q
Essigsäureäthylester gelöst und das gesamte Gemisch im
Scheidetrichter absetzen gelassen. Nach Abtrennen der unteren wässrigen Phase wurde die organische Phase mit
überschüssiger NaHCO,-lösung bis zur alkalischen Reaktion gewaschen und mit MgSOy*3 HgO getrocknet. Der Essigester wurde im Vakuum bei 6O0C abgezogen. Im Kolben verblieben 51 g 111 '-Azo-bie-O-acetoxymethylcyclohexanon)
als dunkelrötlichbraune Flüssigkeit mit schwachem Geruch und einem Beinheitsgrad von 55 £.
Herstellung von 1»1'-Azo-bis-(1-acetoxy-3»3»5-trimethyl
cyclohexanjT
a) 3»3»S-Trimethylcyclohexanon-azin
In einem 4-Halskolben» der mit Rückflusskühler» Rührer»
Tropftrichter und Thermometer versehen war» wurden 701 g (5tO Mol) 3»3»5-Trimethylcyclohezanon und 200 ml Isopropanol vorgelegt. Unter Rühren und Kühlung wurden
125 g (2 Mol) 80 £iges Hydrazinhydrat bei Temperaturen
unter 4O0C zulaufen gelassen. Anschliessend wurde
3 1/2 Std. bei 850C nachgerührt» unter Rühren in 1 Ltr.
Wasser gegossen und im Scheidetrichter absetzen gelassen. Nach Abtrennen der unteren wässrigen Phase schüttelte man die organische Phase mit 500 ml Wasser; dabei
schieden sich das AzIn als festes weisses Produkt ab»
das abgesaugt» mit Wasser nachgewaschen und an der Luft getrocknet wurde. Man erhielt so 64 g (11»5 £ d.Th.) des
3»3»5-Trimethylcyclohexanon-azins als weisses Pulver vom Pp. 135 bis 137°C
- 35-909818/0484
IE 2318
b) 1,1 l-Azo-bis-(i-chlor-3»3»5-trimethylcyclohexan)
55t3 g (0,2 Mol) obigen 3»3»5-Trimethylcyclohexanon-azins
wurden in einem 4-Halskolben, der mit Rückflusskühler,
Rührer» Thermometer und Chloreinleitungsrohr versehen wax, in 400 g CCl, gelöst. Unter Rühren, Kühlung und
Ausschluss von Luftfeuchtigkeit wurden etwa 15 g (etwa 5»3 Ltr; etwa 0,21 Hol) Chlorgas langsam bei 10 bis 200C
eingeleitet. Anschliessend wurde 10 Hin. nachgerührt und danach ein langsamer Stickstoffstrom durch die gesamte
Apparatur geblasen, um alles Chlor mit dem Azin zur Reaktion zu bringen. Das CCl. wurde im Vakuum bei 600C abdestilliert
und so 50 g (72 jfi d.Th.) der rohen Dichlorazοverbindung
als orangefarbenes Pulver gewonnen.
Nach Umkristallisieren aus n-Pentan erhielt man 27 g (38 56 d.Th.) des reinen 1,1 f-Azo-bis-(i-chlor-3,3,5-trimethylcyclohexans)
als fast weisses, leicht gelbes, geruchloses Pulver mit einem Schmelzpunkt von 149 bis 1510C
und einem Reinheitsgrad von 98,1 i».
- 36 909818/0484
IR 2318
c ) 1,1* -Aao-bis-( 1 -acetoxy-3» 3» S-trimethylcyclohexan)
26.5 g (0,075 Mol) obigen 1,1 '-AzO-I)Ia-(I-chlor-3,315-triaethylcyclohexans) wurden unter Rühren und Kühlung
portionsweise in eine Aufschlämmung von 32 g (0,39 Mol) wasserfreiem Natriumacetat in 280 ml Eisessig bei etwa
200C eingetragen. Das Gemisch wurde 3 Std. bei Raumtemperatur nachgerührt, anschliessend unter Rühren in
1,5 Ltr. Wasser gegossen» wobei die Acetoxyazoverbindung
als helle feiη kristalline Substanz ausfiel, und 30 Min.
nachgerührt. Nach Absaugen, Nachwaschen mit Wasser und Trocknen an der Luft erhielt man das 1,1VAzo-bis-(iacetoxy-3»3»5-trlmethylcyclohexan) als schönes weissgraues Pulver in einer Ausbeute von 29,7 g (98 i» d.Th.)
und einem Fp. von 109 bis 1130C Nach Umkristallisieren aus Aceton wurden 16 g der weissen kristallinen Azoverbindung mit einem Pp. von 111 bis 1150C und einem jodometrisch bestimmten Gehalt von 104 % gewonnen.
- 37 -
909818/0484
Iß 2518 tö 27A8833
Herstellung von 1,1'-Azo-bis-p-acetoxycyclohexan) in einer
Stufe aus dem Cyclohexanon-azin:
+ Cl2
+ NaOOCCH3
in HOOCCH,
CH3COO 0OCCH3
In einem 4-Halskolben, der mit CaClg-Rohr, Rührer» Thermometer
und Chloreinleitungsrohr versehen war, wurden 22 g (0,114 Mol) Cyclohexanon-azin in 300 ml Eisessig gelöst.
Nach Zugabe von 38 g (0,464 Mol) wasserfreiem Natriumacetat und 10 Min. Rühren wurden unter Ausschluss von Luftfeuchtigkeit
bei 200C langsam 8,5 g (etwa 3 Ltr.; 0,12 Mol) Chlor
eingeleitet. Anschliessend wurde ein langsamer Stickstoffstrom durch die ganze Apparatur geblasen und danach 30 Min.
bei 200C nachgerührt. Der Ansatz wurde unter Rühren in 2 Ltr.
Wasser gegossen, wobei die Azoverbindung als feinkristallines Produkt ausfiel, weitere 30 Min. gerührt, abgesaugt, gut mit
Wasser nachgewaschen und an der Luft getrocknet. Man erhielt so 25 g (71 $>
d.Th.) 1,1 '-Azo-bis-O-acetoxycyclohexan)
als fast farbloses, schwach gelbliches, kristallines Pulver mit einem Schmelzpunkt von 91 bis 940C und einem Reinheitsgrad
von 99 %·
- 38 -
909818/0484
Herstellung von 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) in
einer Stufe aus Methylisobutylketon-azin
-> CH .COO OOCCH.
^. j -J
In einem 4-Halskolben, der mit CaClg-Rohr, Rührer, Thermometer und einem Chloreinleitungsrohr versehen wart wurden 30 g
(0,153 Mol) Methylisobutylketon-azin in 400 ml Eisessig gelöst. Nach Zugabe von 50 g (0,61 Mol) wasserfreien Natriumacetat und 10 Min. langem Rühren wurden unter Ausschluss von
Luftfeuchtigkeit 11,6 g (etwa 4»1 Ltr.; 0,164 Mol) Chlor bei
200C langsam eingeleitet. Anschliessend wurde ein langsamer
Stickstoff strom durch die Apparatur geblasen und danach 1 Std.
bei 20°C nachgerührt. Bann wurde das Gemisch unter Rühren in 1,5 Ltr. Wasser eingegossen, wobei sich die Azoverbindung als
öl abschied. Nach weiterem 30 Min. langem Rühren Hess man
im Scheidetrichter absetzen und trennte die untere wässrige Phase ab. Die obere Azo-Phase wurde mit überschüssiger NaHCO,-Lösung bis zur alkalischen Reaktion gewaschen. Nach dem Absetzen und Abtrennen der wässrigen Phase wurde die Azoverbindung mit MgSO.*3 H2O getrocknet. Man erhielt so 31,5 g
(64 £ d.Th.) 2,2>-Azo-bis-(2-acetoxy-4-methylpentan) als
gelbliches öl mit mittelstarkem Geruch und einem Reinheitsgrad von 97 1>·
- 39 -
909818/0484
Herstellung von 1,1'-Azo-bis-(1-formyloxycyclohexan) in
einer Stufe aus Cyclohexanon-azin
+ Cl2
/—\ + NaOOCH / \ /—\
H )=N-N=/ H ) in HOOCH / H V-N=N-/H \
HCOO OOCH
In einem mit CaClp-Rohr, Rührer, Thermometer und Chloreinleitungsrohr
versehenen 4-Halskolben wurden 64 g (0,94 Mol)
wasserfreies Natriumformiat in 300 ml wasserfreie Ameisensäure unter Rühren eingetragen. Dann wurden unter Rühren 44 g
(0»228 Mol) Cyclohexanon-azin bei 200C zugegeben. Dann wurde
10 Min. nachgerührt, auf O0C abgekühlt und unter Rühren und
Ausschluss von luftfeuchtigkeit bei O0C (Eis-Kochsalz-Kühlung)
langsam 17,6 g (etwa 6,2 Ltr.; 0,248 Mol) Chlorgas eingeleitet. Anschliessend wurde ein langsamer Stickstoffstrom
durch die ganze Apparatur geblasen und 1 1/2 Std. nachgerührt, wobei die Temperatur auf folgende Weise von
O0C auf +250C gesteigert wurde: 15 Min. bei O0C, 15 Min.
bei +50C, 15 Min. bei +100C, 15 Min. bei +150C, 15 Min. bei
+200C und 15 Min. bei +250C Dann wurde das Reaktionsgemisch
unter Rühren in 2 Ltr. Wasser gegossen, wobei die Azoverbindung als weisses feinkristallines Produkt ausfiel.
Nach weiterem 20 Min. langem Rühren wurde das Produkt abgesaugt und mit Wasser nachgewaschen. Die Azoverbindung wurde
dann von der Nutsche genommen und in 800 ml 8#ige Natriumbicarbonatlösung
eingetragen. Nach 20 Min. wurde das Produkt abgesaugt, gut mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
Man erhielt so 49,5 g (77 $> d.Th.) des 1,1'-Azo-bis-(1-formyloxycyclohexans)
als schneeweisses, geruchloses Pulver mit einem Schmelzpunkt von 97 bis 99,50C und einem Reinheitsgrad
von 99,5 #. Die erhaltene Azoverbindung war nicht schlagempfindlich, zeigte bis 2000C keine erkennbare Zersetzung
und wies keine explosiven Eigenschaften auf (im
909818/4O 484
Hach mehrmaligem Umkristallisieren aus Aceton erhielt man
farblose Kristalle vom Pp. 99 bis 100,50C.
ber.: 59,55 7,85 9,92 22,67 * get.: 59,89 7,82 10,00 22,29 # (0 aus Differenz ermittelt)
Herstellung von 2,2'-Azo-bis-(2-acetozybutan) in einer Stu-
f e ans Methyläthylketon-azin
CH3COO 0OCCH3
In einem mit CaCl2-ROhT, Rührer, Thermometer und Chloreinleitungsrohr versehenen 4-Halskolben wurden 114 g (1,39 Mol)
wasserfreies Natriumacetat in 900 ml wasserfreie Essigsäure unter Rühren eingetragen. Sann wurden unter Rühren 96 g
(0,684 Mol) Methyläthylketon-azin bei 200C zugegeben. Sann
wurde 10 Min. nachgerührt und bei 22 bis 280C unter Rühren
und Ausschluss von Luftfeuchtigkeit 48,6 g (etwa 17,2 Ltr.; 0,684 Mol) Chlorgas langsam eingeleitet, wobei nach Zugabe
von etwa 4/10 dieser Chlormenge weitere 114 g (1,39 Mol)
wasserfreies Natriumacetat innerhalb 5 bis 10 Min. langsam zugefügt wurden. Man rührte 1 Std. bei 300C nach» Danach
wurde das Reaktionsgemisch unter Rühren in 2250 ml Wasser
eingegossen und 15 Min. nachgerührt. Nach Abtrennen der wässrigen Phase wurde die flüssige Azoverbindung mit 300 ml
6 £iger NaHCO,-Lösung unter 30-minütigem Rühren gewaschen,
die wässrige Phase wurde im Scheidetrichter abgetrennt und die gleiche Bicarbonatwäsche wurde einmal wiederholt. An-
schliessend wurde mit 210 ml 14 #iger NaCl-Löaung gewaschen.
Man trocknete mit 20 g MgSO. und erhielt das 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxybutan)
als grünlichbräunliche, angenehm ketonartig riechende Flüssigkeit in einer Ausbeute von 121 g
(68 # d.Th.) und einem Reinheitsgrad von 99 1>\
Dichte = 1,007 bei 200C; n^° = 1,4360.
Herstellung von 2,2'-Azo-bis-(2-acetoxy-3-methylbutan) in
einer Stufe aus Methylisopropylketon-azin
11 ' ' + WaOOPfTT · ' · · ^
5 3in HOOCCH, 5II ^
CH3COO 0OCCH3
In einem mit CaClg-Rohr, Rührer, Thermometer und Chloreinleitungsrohr
versehenen 4-Halskolben wurden 76 g (0,926 Mol) wasserfreies Natriumacetat in 600 ml wasserfreie Essigsäure
unter Rühren eingetragen. Unter Rühren wurden dann 38,3 g (0,228 Mol) Methylisopropylketon-azin bei 200C zugegeben. Es
wurde 10 Minuten nachgerührt und bei 220C unter Rühren und
Ausschluss von Luftfeuchtigkeit 16,2 g (etwa 5,7 Ltr.; 0,228 Mol) Chlorgas langsam eingeleitet. Dann wurde 1/2 Std.
bei 220C, 1/2 Std. bei 260C und 1 Std. bei 3O0C nachgerührt
und anschliessend unter Rühren auf 1,2 Ltr. Eiswasser gegossen. Es wurde 15 Minuten nachgerührt, wobei die Azoverbindung
erstarrte. Die Azoverbindung wurde abgesaugt, mit Wasser nachgewaschen und in 150 ml Pentan gelöst. Die Lösung
wurde mit 200 ml 6#iger NaHCO3-Lösung unter 30minütigem Rühren
gewaschen und die wässrige Phase im Scheide trichter abgetrennt; die gleiche Bicarbonatwäsche wurde einmal wiederholt.
Dann wurde eine Wäsche mit 210 ml 14#iger NaCl-Lösung
vorgenommen und mit Na«S0^ getrocknet. Das Pentan wurde sodann
im Vakuum bei 20 bis 300C abgedampft. Das 2,2*-Azo-bis-
- 42 909818/0484
IR 2318 . -,
4?~ 27A8833
(2-acetoxy~3-iaethylbutan) blieb dabei als schwach grünliches,
stark riechendes, kristallines Produkt zurück; Ausbeute: 26 g (40 i» d.Th.), Pp. 55 bis 62°C, Reinheitsgrad
98 i». Durch Umkristallisation aus der etwa 10-fachen Menge
45^igen wässrigen Äthanols erhielt man die reine Azoverbindung
als weisses, feinkristallines, geruchloses Pulver
vom Pp. 62 bis 64° | C. | H | 26 | N | 2 | O | 4 | % MG = | I | 286, | 36 |
Elementaranalyse: | 0H | 9 | ,15 | 9 | ,78 | 22 | ,35 t | I | |||
ber.: | 58,72 | 8 | ,90 | 10 | ,34 | 22 | ,52 f | ||||
gef.: | 58,24 | ||||||||||
(0 aus Differenz ermittelt)
Ende der Beschreibung
- 43 -
909818/0484
Claims (8)
1. Verfahren zum Vernetzen oder gleichzeitigen Vernetzen
und Verschäumen von gesättigten und ungesättigten Homo- und Copolymeren, dadurch gekennzeichnet , dass man
a) mit 100 Gew.-Teilen der Polymeren 0,5 bis 20 Gew. eines Materials vermischt, das mindestens einen
Azo-ester der Formel I
(D
heinhaltet, wobei
R ein Wasserstoffatom oder einen Nieder-alkyl-,
Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylrest bedeutet,
1 2
R und R unabhängig voneinander jeweils einen
Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylrest (wobei jeder dieser Reste eine Alkylverzweigung aufweisen kann) darstellen, wobei
R und R auch miteinander zu einem Rest R1R in
-C-
R-COO
Form einer Tetramethylengruppe [-2 Pentamethylengruppe [-(CH2)C-J* alkylsubstituierten Tetramethylengruppe oder alkylsubstituierten
Pentamethylengruppe verknüpft sein können und
ORIGINAL
IR 2318 « I /:t^o
R und R auch miteinander zu einem Rest RR in Form einer Äthylengruppe [-(CHg)2 -J* Trimethylengruppe
[-(CH2),-], alkylsubstituierten Äthylengruppe
oder alkylsubstituierten Trlmethylengruppe verknüpft sein können und
R* ein Heat -OOC-R oder ein Alkyl-, Cycloalkyl-
oder Aralkylrest ist, und
b) das Polymergemisch auf eine Temperatur oberhalb 1700C (jedoch nicht bis zu der Temperatur, bei
welcher das Polymere in einem wesentlichen Ausmas s abgebaut wird) unter einem Druck von 0 bis
21,1 kp/cm (0 bis 300 psia) bis zur Vernetzung
oder Vernetzung und Verschäumung erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man als Polymeres Polyäthylen, ein Äthylen/ Vinylacetat-Copolymeres oder einen Äthylen/Propylen-Kautschuk,
Äthylen/Propylen/Äthylidennorbornen-Kautschuk,
Styrol/Butadien-Kautechuk oder Polybutadien-Kautschuk
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das Polymergemisch bei Atmosphärendruck
auf eine Temperatur von 180 bis 2300C erhitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3t dadurch gekennzeichnet, dass das mit den Polymeren vermischte Material
einen Azo-ester in Kombination mit einem Azoräther oder Peroxid beinhaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
dass das mit den Polymeren vermischte Material zwei verschiedene Azo-ester der allgemeinen Formel I
beinhaltet.
ORIGINAL INSPECTED
IR 2318 ο 27^8833
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet»
dass das mit den Polymeren vermischte Material 2,2'-Azobis-(2-acetoxypropan)ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet·
dass das mit den Polymeren vermischte Material 2,2'-Azobis-(2-acetoiybutan) ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet»
dass das mit den Polymeren vermischte Material aus einem Azo-ester der allgemeinen Formel I sowie mindestens einem
Verschäumungs- bzw. Treibmittel» Aso-äther und/oder organischem Peroxid besteht.
Priority Applications (9)
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---|---|---|---|
DE19772748833 DE2748833A1 (de) | 1977-10-31 | 1977-10-31 | Verfahren zum vernetzen von polymeren mit azo-estern |
NLAANVRAGE7810560,A NL188852C (nl) | 1977-10-31 | 1978-10-23 | Werkwijze voor het verknopen of gelijktijdig verknopen en opschuimen van verzadigde homo- en copolymeren, alsmede gevormd voortbrengsel, geheel of ten dele vervaardigd onder toepassing van een aldus verkregen polymeer. |
FR7830306A FR2407235A1 (fr) | 1977-10-31 | 1978-10-25 | Reticulation de polymeres avec des esters azoiques |
CA314,641A CA1132295A (en) | 1977-10-31 | 1978-10-27 | Crosslinking of polymers with azo-esters |
SE7811173A SE7811173L (sv) | 1977-10-31 | 1978-10-27 | Forfarande for rymdfornetning av polymerer med azoestrar |
JP13332678A JPS5485264A (en) | 1977-10-31 | 1978-10-31 | Method of crosslinking and expanding saturated or unsaturated*homo or copolymer |
IT7829339A IT1206648B (it) | 1977-10-31 | 1978-10-31 | Processo per la reticolazione di polimeri con azo-esteri. |
GB7842655A GB2009183A (en) | 1977-10-31 | 1978-10-31 | Crosslinking of Polymers with Azo Esters |
BE191480A BE871701A (fr) | 1977-10-31 | 1978-10-31 | Procede de reticulation, et produits obtenus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19772748833 DE2748833A1 (de) | 1977-10-31 | 1977-10-31 | Verfahren zum vernetzen von polymeren mit azo-estern |
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