DE2748263C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyethylen durch
Polymerisation von Ethylen als solchem oder in Kombination mit Comonomeren
oder Telogenen (Modifizierungsmitteln) bei erhöhten Temperaturen und Drücken
in einem länglichen, röhrenförmigen Reaktor, mit dem relativ hohe Umwandlungen
erzielt werden, ohne daß sich die optischen oder physikalischen
Eigenschaften des Produktes verschlechtern.
Die Polymerisation von Ethylen in einem länglichen, röhrenförmigen Reaktor
bei erhöhten Temperaturen und Drücken in Gegenwart von freie Radikale oder
freien Sauerstoff liefernden Initiatoren, die sich bei oder unterhalb der
Polymerisationstemperatur unter Bildung von freien
Radikalen zersetzen, zu festem Polyethylen ist gut bekannt.
Es sind verschiedene Arten von röhrenförmigen
Reaktorsystemen entwickelt worden und werden auch angewandt.
Eine der grundlegenden Methoden besteht darin,
einen unter Druck stehenden Strom aus Ethylen, dem Initiator
und gegebenenfalls einem Modifizierungsmittel
in ein Ende eines röhrenförmigen Reaktors einzuführen,
der eine Reaktionszone und eine Kühlzone umfaßt. Wegen
des exothermen Charakters der Reaktion nimmt die Temperatur
mit Ablauf der Reaktion bis zu einer maximalen
Temperatur zu, wobei erhebliche Wärmemengen freigesetzt
werden. Um heftige und unkontrollierbare Reaktionen und
Explosionen zu vermeiden, sowie mit dem Ziel, die Umwandlung
zu verbessern, müssen Methoden zur Steuerung oder
Kontrolle der freigesetzten Wärme angewandt werden. Eine
Methode zur Wärmesteuerung besteht darin, einen länglichen,
röhrenförmigen Reaktor zu verwenden, der ein gewisses
Maß der Temperaturkontrolle dadurch ermöglicht, daß
er ein relativ großes Verhältnis von wärmeabführender
Oberfläche zu Reaktorvolumen ermöglicht. Somit wird auf
diese Weise die Temperatursteuerung dadurch erreicht,
daß man den Reaktor mit einem Kühlmantel versieht.
Es wurde ferner gefunden, daß man eine wirksame Steuerung
der Polymerisationsreaktion erreichen und eine wesentliche
Steigerung der Umwandlung erzielen kann, wenn man statt
das Ethylen an einer Stelle in den Reaktor einzuführen, es in
Form von Nebenströmen an einem oder mehreren stromabwärts gelegenen
Punkten in das Reaktionsrohr einführt. Das eingeführte
Ethylen dient sowohl als Kühlmittel als auch
als Monomeres für die weitere Polymerisation, vgl.
US-A-37 25 378.
Ein weiteres Verfahren, bei dem mehrere Nebenströme angewandt
werden, ist in der US-A-36 28 918 beschrieben.
In dieser Patentschrift sind drei Reaktionszonen, drei
Kühlzonen und zwei Monomeren-Nebenströme offenbart, wobei
einer vor der zweiten Reaktionszone und der andere vor
der dritten Reaktionszone in einen röhrenförmigen Reaktor
eingeführt werden, der im Bereich der Kühlzonen einen
größeren Durchmesser als im Bereich der Reaktionszonen
aufweist.
Aus der DE-OS 21 24 011 ist ein u. a. Verfahren zur Polymerisation von
Ethylen bekannt, bei dem Ethylen in einem röhrenförmigen Reaktor mit einer
1. Reaktionszone, gefolgt von einer Kühlzone, der eine 2. Reaktionszone,
mit einer 2. Kühlzone folgt, polymerisiert wird. Der Initiator wird
in die jeweilige Reaktionszone eingeführt, und die Polymerisation erfolgt
bei 149 bis 345°C, einem Druck von 980 bar bis 3430 bar und einer Strömungszahl
größer als 0,307 m²/s.
Im allgemeinen sucht man bei sämtlichen herkömmlichen
Polymerisationssystemen eine möglichst große Umwandlung
zu erzielen, ohne daß sich die optischen und physikalischen
Eigenschaften des gebildeten Polymeren verschlechtern.
Beispielsweise kann man mit den oben beschriebenen
Verfahren, bei denen zwei Reaktionszonen oder drei Reaktionszonen
angewandt werden, eine Umwandlung von etwa
20 bis 25% erreichen. Es wurde bislang von der Fachwelt
angenommen und beobachtet, daß, wenn man Umwandlungen von
etwa 25% erzielt, sich sowohl die optischen als auch die
physikalischen Eigenschaften schnell verschlechtern
und zwar unabhängig von den angewandten Drücken und
Temperaturen.
Von den Eigenschaften des Polyethylens wird insbesondere
die Trübung nach einer Reihe von Mechanismen beeinträchtigt.
Die Trübung nimmt mit zunehmendem Gehalt
an Bestandteilen mit hohem Molekulargewicht zu. Wenn
man eine hohe Strömungszahl und vorzugsweise eine Strömungszahl
von mehr als 0,307 m²/s aufrechterhält,
erreicht man eine größtmögliche turbulente
Strömung und hält die Bildung von langen geradkettigen
Ketten auf einem Minimum, die überwiegend bei einer laminaren
Strömung gebildet werden. Wenn man andererseits
den mittleren Druck der Reaktionszone steigert, erreicht
man eine Verbesserung der Trübung, indem die Menge von
langkettigen Verzweigungen abnimmt, wodurch der Anteil
von Bestandteilen mit hohem Molekulargewicht in der Molekulargewichtverteilung
vermindert wird. Eine Zunahme der
Durchschnittstemperatur oder der Maximaltemperatur in
der Reaktionszone führt zu langkettigen Verzweigungen
bei der Polymerisationsreaktion. Der erhöhte Anteil an
Bestandteilen mit hohem Molekulargewicht in der Molekulargewichtsverteilung
des Produkts führt zu einer erhöhten
Trübung. Weiterhin ist bekannt, daß die durch eine höhere
Umwandlung erreichte Zunahme der Polymerkonzentration im
allgemeinen dazu führt, daß die Möglichkeit zur Bildung
von langkettigen Verzweigungen an bestehenden Polymermolekülen
begünstigt wird. Es wurde daher allgemein angenommen,
daß höhere Umwandlungen zu größeren langkettigen
Verzweigungen führen, wodurch die Trübungsqualität
des Produkts vermindert wird, d. h. ein Produkt mit
größerer Trübung gebildet wird.
Die Erfindung betrifft den durch die Ansprüche gekennzeichneten
Gegenstand.
Es wurde nun erfindungsgemäß überraschend festgestellt,
daß man eine wesentliche Steigerung der Umwandlung erreichen
kann und dabei dennoch eine hohe Trübungsqualität
erzielen kann oder daß man eine wesentliche Steigerung
der Umwandlung bei einer nur geringen Zunahme des Trübungswerts
erreichen kann. Insbesondere hat sich unerwarteterweise
gezeigt, daß die vorausgegangenen Druck- und Temperatur-
Bedingungen, denen die Reaktionsmasse während der
Polymerisationsreaktion in einem röhrenförmigen Reaktor
unterworfen worden ist, für die Bestimmung der Produktqualität
wesentlich bedeutsamer sind als das absolute
Maß der erzielten Umwandlung. Daher ist es möglich, bei
einer Umwandlung der monomeren Reaktionsmasse zu dem
Polymeren von mehr als 25% ein Produkt mit hoher Qualität
herzustellen. Die Tatsache, daß man bei der Umwandlung
von mehr als 25% ein qualitativ hochwertiges Produkt
herstellen kann, steht im Gegensatz zu der bisherigen
Auffassung der Fachwelt.
Diese hohen Umwandlungen erreicht man mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Es
wird eine Strömungszahl von mindestens 0,307
m²/s in den Reaktionszonen angewandt und
es wird ein Druckabfall in dem röhrenförmigen Reaktor zwischen
dem Einlaß der ersten Reaktionszone und dem Auslaß
der letzten Reaktionszone von nicht mehr als etwa 413 bar
aufrechterhalten, wenn man bei einem Betriebsdruck
zwischen 1722 und 3445 bar
am Einlaß der ersten Reaktionszone arbeitet.
Der hier verwendete Begriff "Strömungszahl" steht für die
Massenströmungsgeschwindigkeit in
m/s multipliziert mit dem Durchmesser in m.
Im Vorliegenden sei die Erfindung weiter erläutert, wobei
auf die beigefügte Zeichnung bezug genommen ist, deren
einzige Figur in schematischer Weise einen erfindungsgemäß
eingesetzten röhrenförmigen Reaktor mit vier Reaktionszonen
zeigt, der mit Nebenströmen versorgt wird
und Zonen unterschiedlichen Durchmessers aufweist, wodurch
eine hohe Umwandlung, eine Steuerung der Grenzschicht
der Reaktionszone und die Steuerung des Druckabfalls
erreicht werden.
Erfindungsgemäß
kann man die herkömmlichen Verfahren um zusätzliche
Reaktionszonen ergänzen, wodurch sich eine überraschende
Steigerung der Umwandlung des Monomeren zu dem Polymeren
erzielen läßt, ohne daß die Qualität des Produktes verschlechtert
wird, was dadurch erreicht wird, daß man die
Bereiche der Betriebstemperatur in den vorausgehenden
Reaktionszonen absenkt.
Mit dem erfindungsgemäß verwendeten röhrenförmigen
Reaktor mit vier Reaktionszonen, in die zwei Kühlgasströme
eingeführt werden, erreicht man unter
Aufrechterhaltung einer hohen Qualität des Produkts eine
Umwandlung von 28% oder mehr, wobei sich
insbesondere ein hinsichtlich der Trübung qualitativ
hochwertiges Produkt dadurch ergibt, daß man die Betriebstemperatur
(ΔT) in den ersten drei Reaktionszonen um 5 bis 30%, bevorzugt um etwa
33,3 bis etwa 50°C oder 15 bis
20%, vermindert.
Wenn es auf die Trübung nicht ankommt, kann man wegen
der weniger restriktiven Temperaturverminderungen in den
ersten Abschnitten des Reaktors und der positiven Wirkung
der vollständigen Ausnutzung der zusätzlichen Reaktionszone
noch größere Steigerungen der Umwandlung erzielen
(d. h. eine Zunahme der Umwandlung um bis zu 10
bis 12%). In allen Fällen arbeitet man, um die Gleichmäßigkeit
des Produkts in jeder sich anschließenden
Zone auf ein Maximum zu bringen, bei einem minimalen
Druckabfall.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in keiner Weise darauf
beschränkt, über die zwingenden Bedingungen des Anspruchs 1 hinaus in irgendeinem bestimmten röhrenförmigen Reaktor
durchgeführt zu werden oder bestimmte Modifizierungsmittel,
Comonomerensysteme, Betriebsdrücke, Betriebstemperaturen
oder Initiatorsysteme anzuwenden, wenngleich
es bevorzugt ist, daß der Druckabfall über den gesamten
Reaktor auf weniger als etwa 413 bar vom
Einlaß der ersten Reaktionszone bis zum Auslaß der letzten
Reaktionszone beträgt.
Der röhrenförmige Reaktor kann ein längliches, mit einem
Mantel versehenes Rohr sein, das in mindestens 8 Abschnitte
oder Blöcke aufgeteilt ist und eine geeignete Festigkeit
und einen Innendurchmesser von etwa 12,7 bis 76,2 mm
und vorzugsweise von etwa 25,4 bis
63,5 mm aufweist. Der röhrenförmige
Reaktor besitzt üblicherweise ein Längen/Durchmesser-Verhältnis
von etwa 1000 : 1 bis 60 000 : 1. Die spezifisch
angewandte Länge hängt von der besonderen Röhrengestalt
ab, die für die ausreichende Wärmeabführung erforderlich
ist.
Der röhrenförmige Reaktor wird bei Drücken von etwa
1378 bis 4134 bar betrieben.
Der Druck wird vorzugsweise
bei etwa 2067 bis 3445 bar
gehalten.
Die in dem Reaktor aufrechterhaltene Temperatur ist variabel
und hängt überwiegend von dem angewandten Initiatorsystem
ab. Die Temperaturen liegen im
Bereich von 150 bis 350°C, bevorzugter
bei etwa 160 bis 327°C oder darüber oder noch bevorzugter
bei etwa 165 bis 315°C, wobei die Temperaturen in den
verschiedenen Reaktionszonen verschieden sein können.
Erfindungsgemäß geeignete Initiatoren sind freie Radikale
liefernde Substanzen. Beispiele für solche freie Radikale
liefernden Substanzen sind, ohne daß hierdurch die Erfindung
eingeschränkt werden soll, Sauerstoff; Peroxidverbindungen,
wie Wasserstoffperoxid, Decanoylperoxid, tert.-Butylperoxyneodecanoat,
tert.-Butylperoxypivalat, 3,5,5-Trimethylhexanoylperoxid,
Diäthylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-
äthylhexanoat, tert.-Butylperoxyisobutyrat, Benzoylperoxid,
tert.-Butylperoxyacetat, tert.-Butylperoxybenzoat, Di-tert.-
butylperoxid, und 1,1,3,3-Tetramethylbutylhydroperoxid;
Alkalimetallpersulfate, -perborate und percarbonate; und
Azoverbindungen,wie Azo-bis-isobutyronitril. Bevorzugt
sind die organischen Peroxide.
Es versteht sich, daß man auch Mischungen aus den oben angegebenen
Initiatoren in die verschiedenen Reaktionszonen
einführen kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Ausgangsmaterial
Ethylen oder überwiegend Ethylen zusammen mit
einem Telogen (Modifizierungsmittel) oder Comonomeren
verwendet werden. Beispiele für bekannte Telogene oder Modifizierungsmittel,
wie sie hierin angesprochen werden,
sind gesättigte aliphatische Aldehyde, wie Formaldehyd,
Acetaldehyd u. dgl., gesättigte aliphatische Ketone, wie
Aceton, Diethylketon, Diamylketon u. dgl., gesättigte aliphatische
Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol u.
dgl., Paraffine oder Cycloparaffine, wie Pentan, Hexan,
Cyclohexan u. dgl., aromatische Verbindungen, wie Toluol,
Diethylbenzol, Xylol u. dgl., und andere Verbindungen, die
als Kettenabbruchmittel wirken, wie Tetrachlorkohlenstoff,
Chloroform etc.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch dazu angewandt
werden, Copolymere von Ethylen mit einem oder mehreren polymerisierbaren,
ethylenisch ungesättigten Monomeren, die eine
Gruppe der folgenden Formel
CH₂=C
aufweisen und durch Additionspolymerisation polymerisiert
werden können, herzustellen. Diese Copolymeren können mit
oder ohne Anwendung von Modifizierungsmitteln bereitet
werden. Polymerisierbare ethylenisch ungesättigte Monomeren,
die die Gruppe der folgenden Formel
CH₂=C
aufweisen und die durch Additionspolymerisation polymerisiert
werden können, sind beispielsweise α-Monoolefine,
wie Propylen, Butene, Pentene etc., Acrylsäure,
Halogenacrylsäure, Methacrylsäure, deren Ester, Nitrile
und Amide, wie Acrylsäure, Chloracrylsäure, Merthacrylsäure,
Cyclohexylmethacrylat, Methylacrylat, Acrylnitril, und Acrylamid;
Vinylhalogenide und Vinylidenhalogenide; N-Vinylamide;
Vinylcarboxylate, wie Vinylacetat; N-Vinyl-arylderivate,
wie Styrol; Vinylether, Vinylketone oder andere Vinylverbindungen,
wie Vinylpyridin u. dgl. Die Comonomeren, Telogene
und Modifizierungsmittel werden dazu verwendet, die
Eigenschaften des gebildeten Ethylenpolymeren zu modifizieren.
Demzufolge umfaßt der hierin verwendete Ausdruck
"Polyäthylen" neben Homopolyäthylen auch die in dieser Weise
modifizierten Äthylenpolymeren.
Die Trübung ist eine Produkteigenschaft, die sich in Abhängigkeit
von der Reaktorkonstruktion und den Betriebsbedingungen
ändert. Für Polyethylenfolien hoher Klarheit
ist im allgemeinen eine Trübung im Bereich von etwa 3,5
bis 5,0% erforderlich. Für Folien mittlerer Klarheit genügt
im allgemeinen eine Trübung im Bereich von etwa 5,0
bis 7,5. Wie bislang angenommen wurde, verschlechtern sich
die Trübungseigenschaften mit einer Steigerung der Betriebstemperatur,
einer Verminderung des Betriebsdrucks und/oder
einer Zunahme der Umwandlung zu den Polymeren. Überraschenderweise
ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich
höhere Umwandlungen als sie bislang für möglich erachtet
wurden, wobei im Vergleich zu den herkömmlichen
Verfahren, die bei niedrigeren Umwandlungen arbeiten,
gleiche oder bessere Trübungseigenschaften erzielt werden.
Die höheren Umwandlungen sind dadurch möglich,
daß man einen
Röhrenreaktor mit vier Reaktionszonen
verwendet, wobei man die Bereiche des Betriebsdrucks und
der Betriebstemperatur entsprechend auswählt, indem insbesondere
der Druckabfall auf einem Minimum gehalten wird
und die Maximalbetriebstemperaturen der ersten drei Reaktionszonen
in der angegebenen Weise vermindert werden. Im allgemeinen zeigt, wenn
das reagierende Fluid durch den Reaktor strömt, das gebildete
Produkt einen höheren und weniger geeigneten Trübungswert
als Folge der Druckverminderung, der Verweilzeit
bei der hohen Temperatur und des Angriffs des gebildeten
Polymeren durch freie Radikale an jeder Stelle, an der
zusätzlicher Initiator eingeführt wird. Dies führt zu
Verzweigungsreaktionen und damit zu einer Zunahme der
Trübung. Bislang wurde daher angenommen, daß es nicht möglich
ist, bei hohen Umwandlungen in einem Reaktor mit vier
Reaktionszonen ein Ethylenpolymeres zu bilden, das ein
Produkt mit annehmbaren optischen und physikalischen Eigenschaften
liefert, das zur Herstellung von klaren Filmen
oder Folien geeignet ist. Der Ausdruck "Trübung", wie er
hierin verwendet wird, steht für den Prozentsatz des durch
eine Polymerprobe geführten Lichtes, der durch eine Vorwärtsstreuung
von dem einfallenden Strahl gestreut wird
und der nach der ASTM-Vorschrift D-1003-61 gemessen wird.
Geeignete physikalische Eigenschaften der mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugten Polymeren schließen eine Dichte von
etwa 0,91 bis 0,935 g/cm³ und vorzugsweise von etwa 0,92
bis 0,93 g/cm³ und einen Schmelzindex von etwa 0,1 bis
40 und vorzugsweise von etwa 0,3 bis 30 ein.
Der "Schmelzindex" des Polymeren steht für das Gewicht
des Harzes (in g), das im Verlauf von 10 Min. bei einer
Temperatur von 180°C durch eine Standard-Düsenöffnung
gepreßt wird, wenn man auf das geschmolzene Polymere eine
Standard-Kraft einwirken läßt (siehe die ASTM-Vorschrift
D-1238-57 T).
Zur weiteren Verdeutlichung der vorliegenden Erfindung
dient die beigefügte Zeichnung, in der ein röhrenförmiger
Reaktor zur Herstellung von Polyethylen dargestellt
ist. Die Beschickungsgase werden über die Leitung A in
einen Vorerhitzer eingeführt, der die Beschickung auf ihre
Anfangstemperatur erhitzt. Der röhrenförmige Reaktor C
besitzt acht Zonen mit einem Innendurchmesser von 12,7 mm
bis 76,2 mm. Die vier Reaktionszonen
(1, 3, 5 und 7) besitzen einen um etwa 6,35 mm
geringeren Durchmesser als die vier Kühlzonen 2, 4, 6 und 8.
Der Initiator wird nach dem Vorerhitzer und auch am Ende
der Kühlzone 2, 4 und 6 eingeführt, nachdem das Minimum
der Anfangstemperatur erreicht ist. Im Bereich des Endes
der Kühlzonen 2 und 4 werden Monomeren-Nebenströme zur
Kühlung und zur Verminderung des Druckabfalls eingeführt.
In der folgenden Tabelle sind die inneren Durchmesser der
Röhren einer jeden Zone, die berechneten Strömungsgeschwindigkeiten
einer jeden Zone und die errechneten Strömungszahlen
einer jeden Reaktorzone einer besonderen Anordnung
angegeben. Bei der besonderen Anordnung variieren die Durchmesser
der verschiedenen Zonen innerhalb der oben angegebenen
Größenbereiche der Röhren.
Das Verhältnis des über die Nebenströme zugeführten
Monomeren zu dem über den Einlaß zugeführten Monomeren
muß derart gesteuert werden, daß sich eine maximale
Ausnützung des in dem Beschickungsstrom vorhandenen
Kühlvermögens erreichen läßt, wobei gleichzeitig die
gewünschte Wärmeverteilung erreicht wird, um die Polymerisationsreaktion
bei der gewünschten Betriebstemperatur
zu halten und einen Teil des zugeführten Monomeren
zu polymerisieren. Wenn das Verhältnis von über den
Nebenstrom zugeführten Monomeren zu dem über den Einlaß
zugeführten Monomeren zu groß wird, kann die Temperatur
nach dem Vermischen unterhalb der für die Initiatorwirkung
liegenden Temperatur gewisser Initiatoren liegen,
so daß in diesem Fall zusätzliche Wärme erforderlich ist,
um die Mischung wieder auf eine für den Initiator geeignete
Temperatur zu bringen.
Die Temperatur des eingeführten Monomeren hängt von seinem
Verhältnis zu dem über den Einlaß zugeführten Monomeren
ab und sollte möglichst niedrig gehalten werden, um eine
optimale Kühlwirkung zu erzielen. Um ein großes Wärmereservoir
zu ermöglichen, kann man Monomere verwenden,
die auf eine Temperatur unterhalb der Raumtemperatur
abgekühlt sind. Die tiefste Temperatur, auf die die einzuführende
Monomerenbeschickung bei einer gegebenen Anzahl
von Einführungsstellen abgekühlt werden kann, hängt auch
von der sich ergebenden Temperatur der Reaktionsmischung
nach der Einführung dieses Monomeren ab, die ihrerseits
in gewissem Ausmaß an das verwendete Initiatorsystem
angepaßt werden muß. Somit hängen die spezifisch
angewandten optimalen Betriebsbedingungen von dem jeweiligen
Fall ab und variieren auch in Abhängigkeit
von den angestrebten Eigenschaften des Produkts. Die
Strömungsgeschwindigkeit, die Aufteilung der Monomerenbeschickung
in Nebenströme und den über den Einlaß zugeführten
Strom, die Temperatur der über die Nebenströme
zugeführten Monomerenbeschickung, die Einführungsstellen
für Gas und Nebenströme und der Initiator müssen bei einer
gegebenen Polymerisationstemperatur und einem gegebenen
Polymerisationsdruck auf die angewandte Reaktorkonstruktion
und das angewandte Initiatorsystem angepaßt werden.
Diese Anpassung kann der Fachmann jedoch ohne weiteres
vornehmen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyethylen durch Polymerisation von
Ethylen oder überwiegend Ethylen zusammen mit einem Telogen oder
einem oder mehreren anderen copolymerisierbaren ethylenisch-ungesättigten
Monomeren, die eine Gruppe CH₂=C aufweisen, in einem
länglichen, röhrenförmigen Reaktor mit einem Einlaß und einem Auslaß
bei einem Druck von 1378 bar bis 4134 bar, einer Temperatur von 150
°C bis 350°C und einer Strömungszahl von mindestens 0,307 m²/s,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) einen Reaktor mit mindestens vier Reaktionszonen verwendet, wobei jeder Reaktionszone eine Kühlzone folgt, und in dem man einen Ethylennebenstrom in die erste und zweite Kühlzone und eine freie Radikale liefernde Substanz in den Anfangsbereich einer jeden Reaktionszone einführt;
- b) die Betriebstemperatur in den Reaktionszonen, die der letzten Reaktionszone vorgeschaltet sind, um 5 bis 30% gegenüber der letzten Reaktionszone vermindert und
- c) die Druckunterschiede zwischen den Reaktionszonen auf einem Minimum hält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einem Betriebsdruck zwischen 1722 bar und 3445 bar
am Einlaß der ersten Reaktionszone arbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckabfall zwischen dem Einlaß der ersten Reaktionszone
und dem Auslaß der letzten Reaktionszone nicht mehr als 413 bar
beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einer Strömungszahl von mindestens 0,372 m²/s
arbeitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Produkt mit einem Trübungswert von etwa 3,5 bis
etwa 7,5 herstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Bereich der Betriebstemperatur um 15 bis 20% vermindert.
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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