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Photographische Kamera
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Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera, insbesondere
Sofortbildkamera, mit einem Motorantrieb und einer dem Kameraauslöser zugeordneten,
dessen Auslöseweg begrenzenden Sperre, welche eine ungewollte, unmittelbar an die
Verschlußablauffreigabe anschließende Freigabe des Motorantriebs verhindert.
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Bei einer handelsüblichen Sofortbildkamera mit Motorantrieb, wird
bei der Auslöserbetätigung der Verschlußablauf und beim Loslassen des Auslösers
der Motorantrieb freigegeben. Der Motorantrieb bewirkt den Antrieb der zur Aus förderung
des belichteten Bildes und zur Verteilung des Entwicklervorrats innerhalb der Bildeinheit
dienenden Quetschrollen. In manchen Aufnahmesituationen ist es nun nicht vorteilhaft,
im Anschluß an die Belichtung sofort den Motorantrieb in Gang zu setzen, z. B. wenn
das Geräusch des Motorantriebs im Moment der Aufnahme stören würde oder wenn bei
kalter Witterung eine sofortige Entwicklung die Bildqualität verschlechtern würde.
Zu diesem Zwecke ist es bei dieser Kamera erforderlich, den Auslöser gedrückt zu
halten und erst dann los zulassen, wenn das Geräusch des Motorantriebs nicht mehr
stört oder die Kamera sich in einer für die Bildentwicklung geeigneten Umgebungstemperatur
befindet.
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Obwohl diese Maßnahme hilft, die vorstehend genannten Aufnahmesituationen
zu meistern, kann sie jedoch nicht als besonders vorteilhaft angesehen werden, wenn
es darum geht, den Auslöser eine längere Zeit, beispielsweise während einer Vortragsveranstaltung,
in gedrücktem Zustand zu halten. Eine Kamera, welche auch in solchen Fällen Abhilfe
schafft, ist durch die DT-OS 2 510 654 bekanntgeworden. Bei dieser Kamera ist eine
von Hand betätigbare Sperre vorgesehen, welche wahlweise in den Bewegungsweg des
Auslösers bringbar ist und den bei ungehindertem Auslöseweg sowohl die Verschlußablauffreigabe
als auch den unmittelbar daran
anschließenden Ablauf des Motorantriebs
für den Aufnahmematerialtransport und das Verschlußspannen steuernden Auslöser derart
begrenzt, daß nur die Verschlußfreigabe erfolgen kann. Erst nach Rückstellung der
besagten Sperre und erneuter Auslöserbetätigung erfolgt die Ingangsetzung des Motorantriebs.
Voraussetzung dafür, daß der Motorantrieb nicht in Gang gesetzt wird ist jedoch,
daß sich die Sperre im Auslöseweg befindet. Insbesondere dann, wenn eine unbemerkte
Aufnahme gemacht werden soll ist jedoch das Einschalten der Sperre lästig oder kann
vergessen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kamera der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß die den Auslöseweg begrenzende Sperre sowohl selbsttätig
wirksam als auch selbsttätig unwirksam wird.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Sperre mittels
eines Stellglieds durch den in seine Ausgangslage zurückgekehrten Kameraauslöser
im Wechsel selbsttätig eine erste und eine zweite Lage einnimmt, so daß die Sperre
in der ersten Lage einen kurzen, der Freigabe des Verschlußablaufs zugeordneten
Auslöseweg begrenzt, und in der zweiten Lage einen langen, der Freigabe des Motorantriebs
und/oder einer Verschlußspannung zugeordneten Auslöseweg freigibt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung dient ein zur Steuerung
der Kamera vorgesehenes, mit dem Motorantrieb verbundenes Schaltrad als Stellglied
für die Sperre, indem der Auslöser bei einer ersten Betätigung den Verschlußablauf
freigibt und bei seinem Rücklauf das Schalt rad betätigt, welches seinerseits die
Sperre aus dem Bewegungsweg des Auslösers bringt. Das Schaltrad betätigt bei einer
zweiten Auslöserbetätigung einen Schalter, welcher den Motorantrieb in Gang setzt
und nach einem bestimmten Drehwinkel des Schaltrads selbstätig wieder stillsetzt
sowie die Sperre in den Bewegungsweg des Auslösers bringt. Während der zweiten Auslöserbetätigung
wird gleichzeitig der Verschluß gespannt.
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Durch die erfindungsgemäßen Mittel und deren Zuordnung wird auf zuverlässige
Weise und mit einfachen Mitteln erreicht, daß die Verschlußablauffreigabe jeweils
separat erfolgt, wodurch eine kurze, weiche sowie verwacklungsfreie und geräuscharme
Verschlußauslösung erreicht wird. Die separate Verschlußablauffreigabe bringt außerdem
den Vorteil, daß die Bildausförderung nicht vor der Verschlußauslösung erfolgen
kann, so daß diesbezügliche Justierarbeiten entfallen. Darüber hinaus wird in besonders
vorteilhafter Weise erreicht, daß die Ingangsetzung des Motorantriebs zu einem willkürlich
gewählten Zeitpunkt erfolgen kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sowie den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Die Zeichnung zeigt jeweils in schematischer Darstellung in der Fig.
1 die aufnahmebereite Kamera im Schnitt; Fig. 2 die Kamera gemäß Fig. 1 nach der
ersten Auslöserbetätigung im Schnitt; Fig. 3 die Kamera gemäß Fig. 1 nach der zweiten
Auslöserbetätigung im Schnitt und Fig. 4 eine Ansicht der Verschlusses gemäß der
Kamera nach Fig. 1.
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Die Sofortbildkamera gemäß Fig. 1 befindet sich im belichtungsbereiten
Zustand, in welchem sich der Verschluß 13, 14 in einer gemäß Fig. 4 durch eine Klinke
15 arretierten Spannstellung befindet.
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Wird nun der Auslöser 1 ein erstes Mal in Pfeilrichtung A betätigt,
so bewegt dessen Arm 1a einen am Kameragehäuse 11 schwenkbar
gelagerten
Hebel 2 entgegen der Kraft einer Feder 3 im Gegenuhrzeigersinn. Dies bewirkt die
Verschwenkung eines am Hebel 2 angreifenden, ebenfalls schwenkbar gelagerten Hebels
6, welcher im Uhrzeigersinn schwenkend die Klinke 15 betätigt.
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Die Klinke 15 ihrerseits gibt die vorgespannte Offnungslamelle 13
frei, welche in die die Belichtungsöffnung 17 freigebende Stellung schwenkt. Nach
Maßgabe der beleuchtungsabhängigen Steuerung einer elektronischen Zeitbildungssteuervorrichtung
(nicht dargestellt) gibt ein Elektromagnet 16 die vorgespannte Schließlamelle 14
zum Ablauf in die Schließstellung frei.
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Der Auslöseweg wird bei der ersten Auslöserbetätigung durch eine federbeaufschlagte,
in dessen Bewegungsweg ragende und schwenkbar gelagerte Sperre 4 begrenzt, so daß
der Hebel 2 nur in eine erste, strichpunktiert angedeutete Stellung I gelangen kann,
in welcher ausschließlich die Verschlußfreigabe erfolgt.
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Während der ersten Auslöserbetätigung in Pfeilrichtung A gelangt eine
an dem Arm 1a des Auslösers 1 befestigte, gegen ein drehbar gelagertes Schalt rad
8 vorgespannte Feder 7 in eine erste Kerbe 8a des Schaltrads 8. Wird der Auslöser
1 losgelassen, so gelangt dieser unter Wirkung einer nicht dargestellten Feder entgegen
der Pfeilrichtung A in seine Ausgangslage zurück und dreht dabei das Schaltrad 8
um einen bestimmten Betrag im Uhrzeigersinn.
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In dieser in Fig. 2 dargestellten Lage hat das Schaltrad 8 mittels
seines Vorsprungs 8b einen Arm 4a der Sperre 4 im Uhrzeigersinn verschwenkt und
damit die Sperre 4 aus dem Bewegungsweg des Auslösers 1 gebracht.
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Während dieser ersten Auslöserbewegung ragt ein Kontaktarm eines in
der Offenstellung befindlichen Schalters 9 des nicht näher dargestellten Motorantriebs
in eine Vertiefung 8e des Schaltrades 8 hinein.
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Wird nun der Auslöser 1 ein zweites Mal in Pfeilrichtung A betätigt,
so wird dessen Weg nicht mehr von der Sperre 4 begrenzt und es erfolgt eine Verschwenkung
des Hebels 2 bis zur strichpunktiert angedeuteten Stellung II.
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Dabei wird mittels des Hebels 6 der Verschluß gespannt, indem der
in Pfeilrichtung C bewegte Hebel 6 gemäß Fig. 4 die Offnungslamelle 13 von der strichpunktiert
angedeuteten Ablaufstellung in die dargestellte Spannstellung bewegt und an der
Klinke 15 verrastet. Gleichzeitig wird über einen Vorsprung 13a der Offnungslamelle
13 auch die Schließlamelle 14 in die dargestellte Spannstellung gebracht.
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Während der zweiten Auslöserbetätigung in Pfeilrichtung A gelangt
die Feder 7 des Auslöserarmes 1a in eine zweite Kerbe 8c des Schaltrades 8, so daß
der in seine Ausgangslage entgegen der Pfeilrichtung A zurücklaufende Auslöser 1
das Schaltrad 8 wieder um einen bestimmten Betrag im Uhrzeigersinn dreht.
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Diese zweite Drehung des Schaltrades 8 bewirkt, daß der in die Vertiefung
8e ragende Kontaktarm des Schalters 9 über eine Rampe 8d aus der Vertiefung 8e heraus
und in die Schalterschließstellung bewegt wird. Dies setzt den Motorantrieb in Gang,
welcher auf bekannte, nicht dargestellte Weise eine belichtete Bildeinheit aus der
Kassette 12 und mittels Quetsch- und Transportrollen in Pfeilrichtung B aus der
Kamera herausfördert.
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Das mit dem Motorantrieb getrieblich verbundene Schaltrad 8 dreht
sich dabei so lange im Uhrzeigersinn weiter, bis die Vertiefung 8e wieder in den
Bewegungsweg des Schalters 9 gelangt und den Schalter 9 öffnet, so daß der Motorantrieb
stillgesetzt wird und die Kamera wieder die aufnahmebereite Ausgangslage einnimmt.
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In dieser in Fig. 1 dargestellten Ausgangslage nimmt der Vorsprung
8b des Schaltrades 8 eine Stellung ein, in welcher dieser die Sperre 4 nicht beeinflußt,
so daß diese mit dem Arm 4a an einem ortsfesten Anschlag 10 anliegend wieder ihre
in den Bewegungsweg des Auslösers 1 ragende Sperrstellung einnimmt.