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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Farbspritzverfahren, das die Erzielung
einer scharf begrenzten Farbaufbringung längs der Begrenzungslinie zwischen zu bemalender
und nicht zu malender Fläche extrem erleichtert und in besonders vorteilhafter Weise
ermöglicht, und die Erfindung betrifft ferner ein speziell ausgestaltetes Klebeband
zur Durchführung des Verfahrens Bei der Farbaufbringung auf Gebäude, Schiffe, Kraftfahrzeuge,
Waggons oder Maschinenteile zum Zwecke des Korrosionsschutzes, der Feuerfestmachung
oder der Einfärbung ist man in den letzten Jahren fast vollständig vom üblichen
Bürstenanstrich auf das moderne Farbspritzen übergegangen. Dies ist selbstverständlich
auf die Leichtigkeit, die hohe Wirksamkeit, die Tatsache, daß ein besonderes Geschick
nicht erforderlich ist und außerdem auch auf die Arbeitsersparnis zurückzuführen,
die das Farbspritzen mit sich bringt. Das Farbspritzen ist jedoch nicht frei von
einigen Nachteilen, von denen der schwerwiegendste in der Schwierigkeit zu sehen
ist, eine klar und scharf definierte Begrenzungslinie zwischen der zu bemalenden
und der nicht zu bemalenden Fläche zu erzeugen.
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Zur Überwindung dieses Problems war es bisher übliche Praxis, die
nicht zu malende Fläche mit einer Schutzplatte oder -pappe zu schützen oder anderweitig
diese Fläche abzudecken mit einem Schutzmaterial, z. B. alten Zeitungen (im folgenden
einfach Schutzabdeckung genannt), die an ein handelsübliches Klebeband festgeklebt
wurden, um die nicht zu malende Fläche davor zu schützen, daß sie mit versprühter
Farbe bedeckt wurde.
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Diese Art der Anwendung eines üblichen bekannten Klebebandes ist in
den Figuren 1 und 2 der beigefügten Zeichnung veranschaulicht.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich, wird etwa die halbe Breite der Klebeseite
eines handelsüblichen, einseitig mit Klebstoff versehenen
Klebebandes
1' an der Kante einer Schutzabdeckung 4 in solcher Weise festgeklebt, daß die verbleibende
halbe Breite des Klebebandes über die Kante der Schutzabdeckung 4 hinausragt; die
Kante 1'a der vorstehenden Hälfte des Klebebandes 1' wird sodann, wie in Figur 2
gezeigt, längs der Begrenzungslinie A auf der nicht zu malenden Fläche in solcher
Weise aufgeklebt, daß sie nicht in die zu malende Fläche hineinragt.
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Bei dieser bekannten Verfahrensweise mußte der diese Arbeiten ausführende
Maler besondere Sorgfalt darauf verwenden, wie die eine halbe Breite des Klebebandes
1' längs der Kante der Schutzabdeckung 4 aufzukleben war und zweitens mußte er besonders
sorgfältig darauf achten, daß die Kantenlinie 1'a des Klebebandes, an dem die Schutzabdeckung
4 befestigt war, exakt längs der Begrenzungslinie A festgeklebt wurde. Insbesondere
der letztgenannte Arbeitsvorgang erfordert vom Maler hochgradig Geschick und Sorgfalt,
da er das Aussehen der fertigen Malerarbeit direkt beeinflußt.
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Diese Art von Vorbereitungsarbeit für das nachfolgende Malen war,
insbesondere im Haus- und Schiffsbau und in solchen Fällen, wo die Malerarbeiten
an hoch gelegenen Stellen zu erfolgen hatten, schwierig und ohne eine Arbeitsbühne
kaum durchzuführen oder, falls es sich um schwer zugängliche Stellen handelte, sehr
zeitaufwendig. Insbesondere bei kurvenartigen oder durchbrochenen oder gebogenen
Begrenzungslinien war die Leistungsfähigkeit stark verschlechtert, da besondere
Schwierigkeiten auftraten; so mußten z. B. am Klebeband zahlreiche Einschnitte gemacht
werden, zwischen denen nur ein recht schmaler Zwischenraum verblieb, um das Klebeband
gleichmäßig biegen zu können und eine möglichst exakte konvex oder konkav gebogene
Linie zu erzielen unter Überlappung oder Abtrennung der ausgeschnittenen Teile zur
Anpassung an die Begrenzungslinie, längs welcher das Band festzukleben war, wie
dies in den Figuren 2'(a) und 2'(b) veranschaulicht ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Farbspritzverfahren anzugeben, bei
dem die Abdeckung oder der Schutz der nicht zu bemalenden Fläche in besonders wirksamer
Weise erfolgt unter völliger Ausschaltung der aufgezeigten Nachteile bei bekannten
Verfahren.
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Ein weiteres Ziel ist die Schaffung eines zur Durchführung dieses
Verfahrens geeigneten Klebebandes, das, um diese Aufgabe lösen zu können, längs
jedem Kantenbereich auf der Vorder- und Rückseite des Bandes jeweils im anderen
Kantenbereich über eine bestimmte Breite klebend gemacht ist, während die restliche
Bandbreite nicht-klebend verbleibt.
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Das erfindungsgemäße Farbspritzverfahren ermöglicht in besonders wirksamer
und vorteilhafter Weise eine Aufteilung der für das Malen erforderlichen Vorbereitungsarbeiten
in zwei einfache Verfahrensschritte, nämlich das Festkleben des erfindungsgemäßen
Klebebandes längs der Begrenzungslinie zwischen zu malender und nicht zu malender
Fläche und anschließendes Ankleben der Schutzabdeckung am oberen, leicht zugänglichen
Klebeteil des Bandes, was vergleichsweise leicht durchführbar ist, weil das Band
bequem gehandhabt werden kann, wenn es der Begrenzungslinie unter exakter Angleichung
angepaßt wird, und weil die Schutzabdekcung ohne allzu große Vorsicht und Genauigkeit
angeklebt werden kann, sofern dafür gesorgt wird, daß sie über die Begrenzungslinie
nicht hinausragt.
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Die Erfindung wird durch die beigefügte Zeichnung näher veranschaulicht,
in der die bereits abgehandelten Figuren 1 bis 2'(b) den Stand der Technik und die
Figuren 3 bis 8 die Erfindung erläutern, wobei darstellen: Figuren 1 und 2 perspektivische
Schemaansichten eines bekannten Abdeckverfahrens zum Schutze der nicht zu bemalenden
Fläche,
Figuren 2'(a) und 2'2'(b) Schaubilder eines zur Durchführung
des bekannten Verfahrens verwendeten Klebebandes, das konkav bzw. konvex gebogen
ist unter Überlappung oder Abtrennung der zahlreichen Einschnitte, Figur 3 eine
perspektivische Ansicht zur Erläuterung der Konstruktion eines erfindungsgemäßen
Klebebandes, Figur 4 eine perspektivische Ansicht zur Erläuterung einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung, Figur 5 eine schematische Ansicht einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung und Figuren 6 bis 8 Teilansichten weiterer
vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung.
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Bei der Erläuterung vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung
wird zum besseren Verständnis gleichzeitig Bezug genommen auf das angegebene bekannte
Verfahren unter Verwendung gleicher Bezugszeichen für gleiche Bauteile.
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Ein Klebebandkörper 1, wie er in den Figuren 3 und 4 gezeigt wird
und bei dem es sich um ein selbsklebendes Band handelt, besteht in der Regel aus
einem thermoplastischen Folien- oder Papiermaterial, wobei la eine der Kantenlinien
und B1 die Breite des Klebebandkörpers 1 (im folgenden einfach Klebeband 1 genannt)
bedeuten. Eine Klebefläche auf der rückwärtigen oder unten liegenden Seite des Bandes
längs der Kantenlinie 1a ist mit 2 bezeichnet, wobei die Breite dieser Klebefläche
etwa 1/2 bis 1/4 der Breite B1 des Klebebandes 1 ausmacht.
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Die Klebefläche 3 auf der vorderen oder oben liegenden Seite des Bandes
ist längs der Kantenlinie 1b, welche der Kantenlinie 1a
gegenüber
liegt, aufgebracht und hat eine Breite B3, die etwa 1/2 bis 1/4 der Breite des Bandes
1 ausmacht.
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Soll nur derjenige Bereich, der oberhalb der Begrenzungs- oder Grenzlinie
A von Figur 4 liegt, gemalt werden, so wird die Kantenlinie 1a des Bandes 1 genau
mit der Begrenzungslinie A in Einklang gebracht und die auf der Rückseite des Bandes
1 befindliche Klebe- oder Haftfläche 2 wird am Endabschnitt oder im Grenzbereich
der nicht zu bemalenden Fläche festgeklebt. Im vorliegenden Falle und unter Bezugnahme
auf Figur 4 ist der rechts oben befindliche Bereich oberhalb der Klebefläche 2 des
Bandes 1 nicht-klebend, da dieser Bereich nicht mit Klebemittel versehen ist, was
die Handhabung des Klebebandes 1 sehr erleichtert und das Klebrigwerden der Finger
verhindert. Es ist daher sehr einfach, das Klebeband 1 genau entlang der Begrenzungslinie
A zu führen, selbst wenn es sich um eine gekrümmte oder unterbrochene Begrenzungslinie
handelt, von einer geraden Begrenzungslinie gar nicht zu sprechen, da diese Klebeoperation
mit einem Klebeband geringer Breite durchführbar ist. Die Leichtigkeit, mit der
die Klebefläche gekrümmt oder gebogen werden kann, ermöglicht ein extrem wirksames
Festkleben des Bandes 1 an jeder beliebigen Stelle.
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Als nächstes wird eine Schutzabdeckung 4, z. B. alte Zeitungen oder
dergleichen, auf die auf der Vorder- oder Oberseite des Bandes 1 befindliche Klebeschicht
3 in solcher Weise aufgeklebt oder angepappt, daß der Endabschnitt der Schutzabdeckung
4 nicht hineinragt in die oberhalb der Begrenzungslinie A befindliche Fläche, die
gemalt werden soll. Das Festkleben kann in diesem Falle vergleichsweise achtlos
geschehen, da ein breiter Bereich vorliegt, innerhalb welchem das Ankleben erfolgen
kann.
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Die Kante der Schutzabdeckung 4 kann sich innerhalb eines vergleichsweise
breiten Randbereichs befinden, nämlich im Bereich (B1-B3). Dies ist selbstverständlich
sehr viel leichter zu erreichen als im Falle des bekannten Verfahrens, wo die Schutzabdeckung
4
der Begrenzungslinie A genau angepaßt werden muß; selbst wenn beim erfindungsgemäßen
Verfahren die Schutzabdeckung 4 in die zu malende Flächeetwashineinragt, ist dies
völlig unproblematisch, da der hineinragende Teil mit einer Schere oder anderweitig
abgeschnitten werden kann vor dem durch Farbspritzen bewirkten Malen.
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Das Farbspritzen wird somit ausgeführt, sobald das Klebeband 1 mit
seiner an der Rückseite befindlichen Klebefläche 2 längs der Begrenzungslinie A
festgeklebt und die Schutzabdeckung 4 auf die auf der Vorderseite des Bandes 1 befindliche
Klebefläche 3 aufgeklebt ist. Das Farbspritzen kann sodann erfolgen, ohne daß auf
die Begrenzungslinie geachtet werden muß, d. h., daß ohne weiteres etwas in die
nicht zu malende Fläche hine inge spritzt werden kann, da diese ausreichend geschützt
ist. Nach Entfernen des Klebebandes 1 zusammen mit der Schutzabdeckung 4 wird eine
scharf abgesetzte und klar begrenzte Malerarbeit erzielt.
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Das erfindungsgemäße Farbspritzverfahren ist vielseitig verwendbar
und erweist sich z. B. als besonders wirksam beim Abdecken oder Schützen der Glasteile,
wenn Kraftfahrzeug- oder Waggonfenster zu malen sind, oder zum Bemalen scharf begrenzter
Bereiche, z. B. mit unterschiedlichen Farben, von Maschinen oder dergleichen, welche
gekrümmte oder unebene Oberflächen haben.
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Es erweist sich selbstverständlich als vorteilhaft, ein Klebeband
des angegebenen Typs zu verwenden zum Festkleben genau längs der Begrenzungslinie
A; gemäß weiterer vorteilhafter Ausführungsformen kann jedoch die auf der Vorderseite
des Klebebandes 1 befindliche Klebefläche zum Ankleben einer Schutzabdeckung 4 auch
unterbrochen ausgestaltet sein, wie dies in Figur 6 gezeigt wird. Je nach speziellem
Verwendungszweck des Bandes 1 kann ferner die Klebefläche 2 von der Kantenlinie
1a etwas abgesetzt sein, wie dies aus den Figuren 7 und 8 ersichtlich ist.
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Wird das Klebeband 1 auf eine gekrümmte oder gebogene Begrenzungslinie
A aufgebracht, wie dies in Figur 5 veranschaulicht ist, so kann dessen Verwendung
nach Anbringung mehrerer Einschnitte erfolgen, um es der Begrenzungslinie A besser
anpassen zu können durch Überlappung der Einschnitt-Teile.
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Die erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile lassen sich wie folgt zusammenfassen:
(a) Die genaue Festlegung der Begrenzungslinie ist sehr leicht wegen der Verwendung
eines vergleichsweise schmalen Bandes in der Anfangs-Verfahrensstufe, (b) das Ankleben
der Schutzabdeckung kann ohne besondere Achtsamkeit erfolgen wegen des vergleichsweise
breiten Randabschnitts, der zum Ankleben zur Verfügung steht, und (c) die Farbspritzoperation
unter scharfer Begrenzung der zu malenden Flächen ist in besonders wirksamer Weise
durchführbar wegen der erzielten Verbesserung beim Abdecken und Schutz der nicht
zu malenden Flächen.
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Dem Fachmann bieten sich selbstverständlich zahlreiche Abänderungen
und Modifikationen im Rahmen der Erfindung an.
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