DE2745966B2 - Entstückungswerkzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine handbetätigte Vorrichtung zum Herausziehen von vielpoligen elektrischen Bauelementen, insbesondere integrierten Schaltkreisen aus Steckfassungen, mit einem torförmig über das Bauelement greifenden und sich im Betriebsfall auf der Fassung und/oder der die Fassung aufnehmenden Platine abstützenden Abstützelement, mit einem damit verbundenen ersten Griffstück, mit einem in dem Abstützelement geführten, über ein weiteres Griffstück relativ zu dem Abstützelement bewegbaren, mit einer Greifvorrichtung zur Erfassung des Bauelementes versehenen Zugelement und mit einer Feder, die das Zugelement relativ zum Abstützelement in einer Endlage zu halten sucht.

Mit zunehmender Integrationsdichte der auf einem Chip angeordneten integrierten Schaltkreise vergrößert sich auch die Anzahl der am Chip angeordneten Kontaktstifte. Werden nun derartige Bauelemente über Steckfassungen auf den Schahplatinen befestigt, so entsteht beim Auswechseln, d. h. beim Abziehen der Bausteine von der Steckfassung die Gefahr, daß die Kontaktstifte entweder abgerissen oder verbogen werden.

Zwar ist es zum Entstücken von in Steckfassungen angeordneten elektrischen Bauelementen bekannt, klauenförmige Entstückungswtrkzeuge zu verwenden, die zangenförmig über das Bauelement greifen. Bei i> derartigen Entstückungswerkzeugen besteht jedoch die Gefahr, daß beim Ausziehen des Bauelementes aus der Steckfassung das Bauelement verkantet wird und sich dadurch einzelne Kontaktstifte verbiegen.

Eine Vorrichtung zum Entstücken nach dem Oberbe-

griff des Anspruchs 1, die diesen Nachteil vermeidet, ist aus der US-PS 38 96 533 bereits bekannt Bei der bekannten Vorrichtung wird durch Betätigung der Griffstücke eine Feder gespannt deren Kraft beim Loslassen der Griffstücke bewirkt daß das Bauelement herausgezogen wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die es ermöglicht die Bauelemente aus der Steckfassung mit geringstem Kraftaufwand und beschädigungsfrei abzuziehen.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine solche Anordnung der Griffstücke und der Feder, daß die auf die Griffstücke ausgeübte Betätigungskraft im Sinne des Ausziehens des Bauelementes und die Kraft der Feder demgegenüber als Rückstellkraft wirkt. gelöst

Durch diese Maßnahme wird erreicht daß die Betätigungskraft (Handkraft) unmittelbar, d.h. ohne Zwischenspeicherung in einer Feder, zum Herausziehen der Bauelemente dient wobei die Feder eine reine Rückstellfeder ist Deshalb kann diese Feder als reine Rückstellfeder viel schwächer dimensioniert werden als die Feder der bekannten Vorrichtung, die für die größte vorkommende Ausziehkraft bemessen sein muß. Hinzu kommt daß von Hand eine sehr gut dosierbare, notfalls aber auch sehr hohe Ausziehkraft aufgebracht werden kann.

Außerdem wird bei einem solchen Entstückungswerkzeug, ähnlich wie bei der bekannten Anordnung nach der US-PS 38 96 533, die Ausziehkraft als Abstützkraft auf die Steckfassung und die Leiterplatte zurückgeleitet Die in das Werkzeug eingeleitete Druckkraft des Betätigers über den Daumen wird durch eine Haltekraft durch Zeigefinger und Mittelfinger ausgeglichen. Es ist deshalb nicht notwendig, den Bausteinträger besonders zu halten. Die Abstützkraft bewirkt eine exakte Auflage des Werkzeuges auf dem Bausteinträger, die Ausziehkraft wirkt dadurch parallel zur Ziehrichtung der Kontaktstifte, wodurch ein

so Verbiegen der Kontaktstifte vermieden wird

Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht die Greifvorrichtung aus zwei schwenkbar in einem Führungselement gelagerten Hebeln, deren einer Hebelarm über eine Federkraft auf einer mit dem zweiten Griffstück über einen Außenbügel verbundenen Achse aufliegt und deren anderer Hebelarm Greifklauen zur Erfassung der Bauelemente aufweist.

Eine Ausführiingsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beispielsweise näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Ausziehwerkzeug,

F i g. 2 einen Querschnitt und

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des erfindungsgeniaßcn Aus/iehwcrkzeuges.

Das Entstückungswerk/eug besteht aus einem ersten Ciriffstiick I. das fest mit einem torfönniueii. als

Innenbügel ausgebildeten Abstützelement 2 in Verbindung steht In diesem Innenbügel 2 ist ein Führungselement 3 beweglich geführt, wobei der Hub des Führungselementes 3 durch Schrauben 4, die in Ausnehmungen des Innenbügels 7 eingreifen, beschränkt wird. Zwischen dem Innenbügel 2 und dem Führungselement 3 ist ein Federelement 5 angeordnet Eine im Führungselement 3 angeordnete Greifvorrichtung zur Erfassung eines Bauelementes besteht aus zwei über Achsen 14 gelagerten Hebeln Sl Jeweils ein Hebelarm 7 der Hebel 6 wird über eine Feder 8 auf eine Achse 9 gedrückt Der andere Hebelarm 10 ist als Greifklaue zur Erfassung des Bauelementes ausgebildet Die Greifvorrichiung steht über die Achse 9 mit einem Außenbügel 11 in Verbindung. Dieser Außenbü- is gel 11 wiederum ist über ein Rohr 12 mit einem zweiten Griffstück 13 verbunden. Das zweite Griffstuck 13 dient zur Aufnahme von Zeigefinger und Mittelfinger der Bedienperson.

Zum Entstücken eines in einer Steckfassung angeordneten Bauelementes wird das Entstückungswerkzeug auf das Bauelement aufgesetzt und mit leichtem Daumendruck über die Greifeinrichtung mit ihren Greifklauen 10 an dem Bauelement verrastet Das Abstützelement 2 sitzt dabei am Rand der Steckfassung oder auf der Platine auf. Über das zweite Griffstück 13 kann nun mit Hilfe von Zeigefinger da- Bauelement in einfacher Weise aus der Steckfassung gezogen werden.

Die in das Werkzeug eingeleitete Druckkraft Jes Betätigers durch den Daumen wird durch die Haltekrafl über Zeigefinger und Mittelfinger ausgeglichen. Der Bausteinträger muß deshalb nicht besonders gehalten werden. Die Abstützkraft bewirkt eine exakte Auflage des Werkzeuges auf dem Bausteinträger, die Ausziehkraft wirkt dadurch parallel zur Ziehrichtung der Kontaktstifte, womit ein Verbiegen der Kontaktstifte vermieden wird.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Handbetätigte Vorrichtung zum Herausziehen von vielpoligen elektrischen Bauelementen, insbesondere integrierten Schaltkreisen aus Steckfassungen, mit einem torförmig über das Bauelement greifenden und sich im Betriebsfall auf der Fassung und/oder der die Fassung aufnehmenden Platine abstützenden Abstützelement, mit einem damit verbundenen ersten Griff stück, mit einem in dem Abstützelement geführten, über ein weiteres Griffstück relativ zu dem Abstützelemenl bewegbaren, mit einer Greifvorrichtung zur Erfassung des Bauelementes versehenen Zugelement und mit einer Feder, die das Zugelement relativ zum Abstützelement in einer Endlage zu halten sucht, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der Griffstücke (1,13) und der Feder (5), daß die auf die Griffstücke (1, 13) ausgeübte Betätigungskraft im Sinne des Ausziehens des Bauelementes und die Kraft der Feder (5) demgegenüber als Rückstellkraft wirkt

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifvorrichtung aus zwei schwenkbar in einem Führungselement (3) gelagerten Hebeln (6) besteht, deren einer Hebelarm (7) über die Kraft einer weiteren Feder (8) auf einer mit dem zweiten Griffstück (13) über einen Außenbügel (U) verbundenen Achse (9) aufliegt und deren anderer Hebelarm (10) Greifklauen zur Erfassung des Bauelementes aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub des Zugelementes (3, 6) durch im Führungselement (3) angeordnete, in Ausnehmungen des als liinenbügel ausgebildeten Abstüteelementes (2) eingreifende Anschlagschrauben (4) begrenzt ist

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet da3 die Rückstellfeder (5) zwischen Innenbügel (2) und Führungselement (3) angeordnet ist