DE2745149B2 - Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo - Google Patents
Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'-TetrachlorthioindigoInfo
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B7/00—Indigoid dyes
- C09B7/10—Bis-thionapthene indigos
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthionidigo, um den .?■>
Farbstoff, wie er durch bekannte Synthesen erhalten wird, in eine als Farbpigment verwendbare günstige
Form zu bringen.
Die für die Herstellung von 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo beschriebenen Verfahren führen zu einem
Produkt das für den Einsatz als farbstarkes, den anwendungstechnischen Erfordernissen genügendes
Pigment in jedem Fall nachbehandelt werden muß.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die bekannten, zur Herstellung des Farbstoffs dienenden
Synthesen durch entsprechende Maßnahmen so zu modifizieren, daß ein feinverteilteres Tetrachlorthioindigo
erhalten wird, das keiner Nachbehandlung bedarf, um es in eine farbstarke Pigmentform zu überführen.
Diese Maßnahmen führten jedoch zu keinem den Anforderungen der Praxis wirklich genügenden Ergebnis.
Man ist daher nach wie vor auf die Nachbehandlung des durch die Synthese erzeugten Produktes zum Zweck
seiner Überführung in die Form eines farbstarken «· Pigments angewiesen.
Soweit die bekannten Nachbehandlungsverfahren mit Lösungsmitteln arbeiten, sind die verwendeten Mengen
an Lösungsmitteln vergleichsweise groß und die Maßnahmen zu ihrer Regenerierung aufwendig. Beim
Arbeiten mit großen Mengen an Lösungsmitteln besteht darüber hinaus ein erhebliches Sicherheitsrisiko, was
teure Sicherheitsmaßnahmen erforderlich macht.
Soweit die Methoden zur Nachbehandlung auf einer Salzvermahlung beruhen, werden, um zu einigermaßen i:
befriedigenden Produkten zu gelangen, vergleichsweise große Mengen an Salz benötigt. Dies bedeutet nicht nur
eine Verteuerung des Nachbehandlungsprozesses, sondern auch eine häufig unzulässige Abwasserbelastung.
Auch nimmt der Mahlprozeß verhältnismäßig lange ■ Zeiten in Anspruch.
Auch ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigopigmentes, bei dem ein
Rohprodukt mit einer Reinheit von mindestens 80% in Chlorsulfonsäure gelöst und bei Temperaturen unter (i'>
200C hydrolysiert wird, weist insofern Nachteile auf, als
bei diesem Verfahren unverhältnismäßig große Mengen Chlorsulfonsäure — meist 1000 Teile Chlorsulfonsäure
auf 50 Teile Tetrachlorindigo — benötigt werden. Diese Nachbehandlung wirkt sich wegen der unangenehmen
Geruchseigenschaften der Chlorsulfonsäure, insbesondere bei der Hydrolyse infolge der sich hierbei
entwickelnden gasförmigen Salzsäure, äußerst störend aus und ist in der Praxis kaum zufriedenstellend
beherrschbar.
In der älteren Patentanmeldung P 27 34 951Δ wird ein
Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo beschrieben, bei dem ein nach bekannten
Verfahren hergestelltes Rohprodukt zusammen mit Schwefelsäure oder einer nicht oxidierenden Säure bei
einer Viskosität, bei der noch Scherkräfte auftreten, auf
einem Kneter behandelt und nachher mit Wasser hydrolysiert wird. Wenn dieses Verfahren auch hinsichtlich
seiner Durchführbarkeit und auch im Hinblick auf die erreichbare Pigmentqualität gegenüber dem Sund
der Technik Vorteile aufweist, so müssen diese Vorteile durch den Einsatz von schweren Mischwerkzeugen, wie
z. B. Knetern, zur Bewältigung der bei diesem Verfahren auftretenden Scherkräfte erkauft werden.
Die Anmelderin hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem die verschiedenerlei,
im vorstehenden genannten Nachteile dieser bekannten Verfahren vermieden werden.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß diese Aufgabe ohne einen aufwendigen Knetprozeß gemäß
der Erfindung nicht nur gelöst, sondern darüber hinaus ein Pigment mit hervorragenden koloristischen Eigenschaften
erhalten wird, wenn ein nach bekanntem Verfahren hergestellter Farbstoff mit konzentrierter
Schwefelsäure im Gewichts-Verhältnis Farbstoff zu Schwefelsäure von ca. 1 :5 bis 1:12 behandelt und
danach in Schwefelsäure bei ca. 700C hydrolysiert wird,
wobei die Endkonzentration an Säure nach der Hydrolyse ca. 2—10% beträgt.
Als Rohprodukt eignet sich hierbei unabhängig von dem jeweiligen Herstellungsverfahren dieses Rohproduktes
jedes 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo, einschließlich solcher Produkte, die infolge des jeweiligen
Herstellungsverfahrens noch starke Verunreinigungen, wie z. B. Braunstein, enthalten. Bei Verwendung
konzentrierter Schwefelsäure und nachfolgender Hydrolyse des gelösten Rohpigments wird hierbei ein
zusätzlicher Reinigungsprozeß durchgeführt, bei dem ■ die verwendete Menge an konzentrierter Schwefelsäure
die Verunreinigungen in eine lösliche, leicht auswaschbare Form bringt. Die verwendete konzentrierte
Schwefelsäure wirkt sich auf die Qualität des Pigments besonders günstig aus, wenn sie eine Konzentration von
ca. 95—96% aufweist. Die Menge an konzentrierter Schwefelsäure, die hierbei notwendig ist, hängt verständlicherweise
von der Reinheit des eingesetzten Tetrachlorthioindigos ab. Wird beispielsweise ein
praktisch keine Verunreinigungen aufweisendes Rohprodukt eingesetzt so reicht ein Gewichtsverhältnis von
Rohprodukt zu konzentrierter Schwefelsäure von 1 :5 bereits aus, um gute Ergebnisse zu erzielen. Bei einem
Rohprodukt, das jedoch ca. 20% Verunreinigungen an Braunstein enthält ist ein Verhältnis von Rohprodukt zu
konzentrierter Schwefelsäure von ca. 1 :12 notwendig, um gute Ergebnisse zu erzielen. Auch die Zeit, während
der das Rohprodukt unter gleichzeitigem Rühren in der konzentrierten Schwefelsäure verweilt, ist von der
Reinheit des Produktes und damit der verwendeten Menge an konzentrierter Schwefelsäure, aber auch von
der Temperatur abhängig. Im allgemeinen wird bei reineren Rohprodukten die Behandlungszeit kürzer sein
als bei Verwendung einer stark verunreinigten Rohware. Die während der Behandlungszeit angewandten
Temperaturen können im allgemeinen bei Verwendung einer hochprozentigeren Rohware tiefer liegen als beim
Einsatz einer stark verunreinigten Rohware, wie sich
dies aus den beiden Ausführungsbeispielen ergibt Bei Beachtung dieser Zusammenhänge ist es für den
Fachmann leicht, für die jeweils verwendete Rohware optimale Verfahrensbedingungen festzulegen. Die Wasservorlage,
die für die Hydrolyse der behandelten Rohware verwendet wird, kann schwanken. Im allgemeinen
wird die Menge des für die Hydrolyse benötigten Wassers so bemessen, daß nach der
Hydrolyse in der Pigmentsuspension eine Konzentration an verdünnter Schwefelsäure von ca. 2 bis 10%
vorliegt Innerhalb dieser Grenzen erreicht man insbesondere im Hinblick auf das Sedimentieren des
Pigmentes in der Suspension und das nachfolgende Auswaschen der Säure die günstigsten Ergebnisse. Bei
der Hydrolyse von mit Schwefelsäure behandelten Rohprodukten tritt naturgemäß eine Erwärmung ein,
die innerhalb gewisser Grenzen für die Reinheit und Farbstärke des Pigmentes von Bedeutung ist Zweckmäßigerweise
wird bereits vor der Hydrolyse des mit Schwefelsäure behandelten Rohproduktes das Wasser
auf 70° C aufgeheizt Nach Neutralwaschen des Niederschlages kann das feuchte Preßgut gegebenenfalls mit
einem Netzmittel behandelt werden.
210 g einer gemahlenen, bezogen auf das Pigment ca. 80%igen 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo-Rohware werden
während einer Zeitdauer von etwa 35 bis 45 Minuten in 2380 g 95%iger konzentrierter Schwefelsäure
unter Rühren ohne Klumpenbildung eingetragen und etwa 16 Stunden bei 80° C gerührt Nach Eingießen in 28
Liter Wasser einer Temperatur von 70°C wird auf 95°C erwärmt und bei dieser Temperatur weitere 30 Minuten
gerührt Anschließend wird das Pigment durch Waschen mit Wasser von der Schwefelsäure und den löslichen
Verunreinigungen befreit Nach der Trocknung bei etwa 80° C erhält man ein farbstarkes Pigment, das einen
klaren Farbton aufweist und frei von manganhaltigen Verunreinigungen ist
30 g einer gemahlenen, von Verunreinigungen freien 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo-Rohware werden während
40 Minuten in 163 g 96%iger konzentrierter Schwefelsäure unter Rühren ohne Klumpenbildung
eingetragen. Bei einer Temperatur von 30° C wird vier Stunden nachgerührt und danach in 4 Liter Wasser einer
Temperatur von 70° C gefällt. Nach weiterem Erhitzen auf 95° C wird 30 Minuten lang nachgerührt, das
Pigment neutralgewaschen und nach dem Absaugen getrocknet und so ein Pigment guter Farbstärke und
hervorragender Brillanz erhalten. Vor dem Trocknen kann der angefallene Preßkuchen gegebenenfalls mit
5% eines Netzmittels versetzt werden, wodurch die Verteilbarkeii in Medien verbessert wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'Tetrachlorthioindigo, dadurch gekennzeichnet,
daß ein nach bekanntem Verfahren hergestellter Farbstoff mit konzentrierter Schwefelsäure
im Gewichtsverhältnis Farbstoff zu Schwefelsäure von ca. 1 :5 bis 1 :12 behandelt und danach in
Schwefelsäure bei ca. 700C hydrolysiert wird, wobei
die Endkonzentration an Säure nach der Hydrolyse ca. 2—10% beträgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwefelsäure-Konzentration 95-96% beträgt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772745149 DE2745149B2 (de) | 1977-10-07 | 1977-10-07 | Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772745149 DE2745149B2 (de) | 1977-10-07 | 1977-10-07 | Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2745149A1 DE2745149A1 (de) | 1979-04-12 |
DE2745149B2 true DE2745149B2 (de) | 1979-08-09 |
DE2745149C3 DE2745149C3 (de) | 1980-04-24 |
Family
ID=6020914
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772745149 Granted DE2745149B2 (de) | 1977-10-07 | 1977-10-07 | Verfahren zur Nachbehandlung von 4,4'-, 7,7'-Tetrachlorthioindigo |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2745149B2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2916400A1 (de) * | 1979-04-23 | 1980-11-13 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von lasierenden pigmentformen des 4,4',7,7'-tetrachlorthioindigo |
-
1977
- 1977-10-07 DE DE19772745149 patent/DE2745149B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2745149A1 (de) | 1979-04-12 |
DE2745149C3 (de) | 1980-04-24 |
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