DE2744042C2 - Wärmetauscher zur thermischen Behandlung von feinkörnigem Gut - Google Patents
Wärmetauscher zur thermischen Behandlung von feinkörnigem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher zur mehrfach gestuften thermischen Behandlung von feinkörnigem Gut in durch Gasleitungen miteinander verbundenen Zyklonabscheidern, die vom Abgasstrom eines Brennofens, vorzugsweise eines Drehrohrofens
nacheinander durchströmt werden, wobei in Strömungsrichtung des Abgasstromes wenigstens die zwei
untersten Wärmetauscherzyklone annähernd auf gleicher Höhe paarweise angeordnet sind und die verbindende Gasleitung aus dem ersten gasableitenden Zyklon des Zyklonpaares vertikal ausmündet, anschließend bogenförmig umgelenkt und in den zweiten Zyklon des Zyklonpaares annähernd horizontal einmündet.
Für die Behandlung von feinkörnigem Gut in einem Brennofen-Abgasstrom, insbesondere für die Vorwärmung und Entsäuerung von Zementrohmehl mittels gesonderter Brennstoffzufuhr in einen Schwebegaswärmetauscher gibt es bekannte und in großer Zahl verwendete Einrichtungen, die jeweils aus mehreren gasseitig hintereinandergeschalteten und mittels Rohrleitungen verbundenen Zyklonabscheidern bestehen. Der
überwiegenden Zahl der verschiedenen Bauarten eines solchen Systems ist gemeinsam, daß die vom Behandlungsgas nacheinander durchströmten Zyklonabscheider, mit relativ großen Abständen angeordnet sind, um
dem zu behandelnden feinkörnigen Gut das Durchlaufen der Einrichtung allein zufolge der Schwerkraft zu
ermöglichen und bei der gesonderten Zufcuerung von Brennstoff in den Wärmetauscher genügend lange Ausbrennstrecken insbesondere in den Rohrleitungen /wischen dem EJrennofen und der heißesten Stufen des
Wärmetauschers zu erhalten. Die Folge dieser Bauweise ist naturgemäß eine relativ große Bauhöhe der als
Mehrfach-Zyklonwärmetauscher bekannten Vorrichtung (DE-PS 12 82 232).
Aus der US-PS 32 35 239 ist ein Mehrfach-Zyklonwärmetauscher für eine Zementherstellungsanlage bekannt, bei dem die von heißen Behandlungsgasen aus
einem Drehofen und aus einer Brennkammer mu Zusatzfeuerung nacheinander durchströmten Zyklonab-
scheider horizontal nebeneinander angeordnet sind. Die Folge dieser Bauweise ist eine räumlich sehr große Bautiefe des Wärmetauschers. Die zwangsläufig langen gas-
und gutführenden Leitungen erfordern zusätzliche Investitionskosten. Schließlich führen die langen Gaslei-
tungcn zu hohen Druckvcrlusten in der Anlage, so daß
deren Wirtschaftlichkeit stark beeinträchtigt wird. Ebenso sind verfahrenstechnische Schwierigkeiten zu
erwarten, da bedingt durch die hohen Druckverluste in den langen Gasleitungen Gutanbackungen an den Lei
tungswänden zu erwarten sind.
Ferner ist aus der DE-AS 15 42 462 ein Wärmetauscher bekannt, der aus mehreren, miteinander über Gasleitungen verbundenen Zyklonabscheidern besteht, die
vom Abgasstrom eines Drehrohrofens nacheinander
durchströmt werden. In Strömungsrichtung der Abgase
gesehen sind zum Beispiel die zwei untersten Wärmetauscherzyklone etwa auf gleicher Höhe paarweise angeordnet, wobei die diese Zyklone miteinander verbindende Gasleitung aus dem gasableitenden ersten Zy-
klon senkrecht ausmündet, nach sehr kurzer Distanz bogenförmig umgelenkt wird, teilweise abwärts geführt
ist und schließlich in den /weiten Zyklon annähernd horizontal einmündet. Dieser Wärmetauscher enthält
keine zur Vorkalzination des Gutes innerhalb des Wär-
J5 metauschcrs angeordnete Kalzinationszone und keine
Brennstoffzuführungen und keine Luftzufühmngen zur Bereitstellung von Brennstoffwärme innerhalb der Kalzinationszone. Der hier bekannte Wärmetauscher zeigt
ebenfalls eine räumlich große Bautiefe: verbunden mit
dem langen für die Kalzinierung und Sinterung ausgelegten Drenrohrofen ist die Gesamtanlage unvertretbar
aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ohne Verzicht auf
höchstmögliche Wirksamkeit der Wärmetauscherein
richtung, das heißt ohne Verringerung der Zyklonstu
fenzahl, sowohl die Bauhöhe als auch die Bautiefe eines solchen Mehrfach-Zyklonwärmetauschers spürbar zu
verringern und durch Anordnung einer Zusatzfeuerung im Wärmetauscher eine so große thermische Entlastung
des Brennofens zu erzielen, daß gleichzeitig der Einsatz von Kurzbrennöfen möglich wird.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Verbindungsleitung zwischen dem untersten Zyklonpaar und die Abgasleitung des Drehrohr-
ofens und/oder der Guteinlaufbereich des Drehrohrofens jeweils mindestens eine Brennstoff-Zuführung
und jeweils mindestens eine Verbrennungsluft-Zuführung aufweisen, wobei die Brennstoff-Zuführung und
die Verbrennungsluft-Zuführung unmittelbar nach der
Mt Ausmündung der Verbindungsleitung aus dem ersten
gasabtleitenden Zyklon angeordnet sind.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die nach dem Schwebegasprinzip arbeitenden Zyklonwärmetauscher mit Zusatzfeuerung, insbesondere für die Vorwär-
h5 mung und die Entsäuerung des Kalziumkarbonalanteils
eines Zcmcntrohmchls sowohl in der Bauhöhe als auch
in der Bautiefe gedrungen und kompakt ausgeführt werden können. ßci gleicher thermischer Wirksamkeit des
Wärmetauschers werden dessen Investitionskosten gesenkt.
Mit I iilfc der gestuften Reaktionsstrecke im Wärmetauscher
wird ein wesentlicher Teil der für die Behandlung des Gutes erforderlichen Wärme^rbeit aus
dem Drehrohrofen in den Wärmetauscher integriert, so daß mit großem Vorteil ein sogenannter Kurzdrehofen
eingesetzt werden kann. Hierdurch kann die gesamte Zementherstellungsanlage als Kompaktanlage konzipiert
werden, deren Investitionskosten entsprechend niedrig angesetzt werden und die Gesamtwirtschaftlichkeit
des Zementherstellungsprozesses kann verbessert werden. Zweckmäßig ist hierbei, daß die Zyklonpaare in
Strömungsrichtung des Abgasstromes übereinander angeordnet sind.
Aus der DE-PS 12 50 059 ist zwar eine Einrichtung zum Vorerhitzen von Zementrohmehl in mehreren nebeneinander
und in Stufen übereinander angeordneten Zyklonen bekannt, die nacheinander von den Abgasen
eines Drehrohrofens durchströmt werden. F;nige Zyklone weisen dabei eine Wirbelkammer auf, die auf dem
Zyklon aufgesetzt ist. Von dieser Wirbelkammer geht horizontal ein Abgasrohr zu einem gasseitig nachgeschalteten
Zyklon. Hierdurch kann zwar die Verweilzeit des Gutes im heißen Ofenabgasstrom intensiviert werden,
eine wesentliche Reduzierung der Bauhöhe der Wärmetauschereinheit läßt sich jedoch dadurch nicht
erreichen. Abgesehen davon, daß zusätzlich nicht unbeträchtliche Investitionskosten für die Wirbelkammer anfallen,
fehlt es bei dieser Einrichtung an einer Zusatzfeuerung für die gesonderte thermische Behandlung des
Gutes im Wärmetauschersystem.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Drehrohrofen-Abgasleitung und/oder die Zyklon-Verbindungsleitung über eine Luftleitung mit
einem Gutkühler für das im Drehrohrofen fertig behandelte Gut in Verbindung stehen. Hierdurch kann der
gestuften Brennstrecke im Wärmetauscher vorgewärmte Verbrennungsluft zugeführt werden, die vorzugsweise
an der heißesten Stelle aus dem Gutkühler entnommen wird.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Der einem Drehrohrofen 1 mit Gutkühler 2 vorgeschaltete
Zyklonwärmetauscher 3 weist ein auf etwa gleicher Höhe angeordnetes Zyklonpaar 4, 5 auf, dem
ein weiteres Zyklonpaar 6, 7 übergeordnet ist. Ein Doppelzyklon 8 bildet den Abschluß des Zyklonwürmeiauschers
3. Der erste Zyklon 4 des untersten Zyklonpaars 4, 5 steht über eine Abgasleitung 9 mit dem Drehrohrofen
1 in Verbindung. Das Zyklonpaar 4,5 ist über eine Verbindungsleitung 10 miteinander verbunden, die nach
der etwa vertikalen Ausmündung aus dem ersten Zyklon 4 bogenförmig umgelenkt ist und teilweise abwärts
geführt wird und dann in den gasseitig nachfolgenden Zyklon 5 des untersten Zyklonpaares horizontal einmündet.
Von dem Zyklon 5 führt wiederum eine Gasleitung 11 in den ersten Zyklon 6 des übergeordneten Zyklonpaares
6, 7, die ebenfalls auf gleicher Höhe nebeneinander angeordnet sind und durch eine umgelenkte
und teilweise abwärtsgeführie Gasleitung 12 miteinander in Verbindung stehen. Der letzte Zyklon 7 des oberen
Zyklonpaares ist dann über eine weitere Gasleitung S3 mit dem Doppelzyklon 8 verbunden, aus dem eine
Abgasleitung t4 zu einem Abgasgebläse 15 geführt ist.
An der Abgasleitung 9 ist eine Brennstoff-Zuführung 16 und eine Verbrennungsluft-Zuführung 17 angeordnet.
Außerdem weist die Abgasleitung 9 im Bereich des Ofeneinlaufkopfcs eine Einrichtung 18 für einen Teilgusab/.ug
auf. Die Verbindungsleitung 10 zwischen dem untersten Zyklonpaar 4, S weist kurz nach der Ausmündung
aus dem gasseitig ersten Zyklon 4 ebenfalls eine gesonderte Brennstoff-Zuführung 16' und eine Verbren-■j
nungslui't-Zuführung 17' für die Zuführung heißer Kühlerabluft
auf. In der zwischen dem Doppelzyklon 8 und dem oberen Zyklonpaar verlaufenden Gasleitung 13 ist
eine Zuführungsleitung 20 für das zu behandelnde Gut angeordnet.
.:o Im Betrieb der Anlage durchströmen die Abgase des
Drehrohrofens 1 nacheinander die über die Abgasleitung 9 und die Verbindungsleitung 10 und die Gasleitungen
U bis 13 verbundenen Zyklone 4 bis 8 des Zyklonwärmetauschers 3 und werden schließlich über die Abis
gasleitung 14 von dem Systemgebläse 15 abgesaugt Das dem Zyklonwärmetauscher 3 bei 20 aufgegebene feinkörnige
Behandlungsgut durchwandert — jeweils vom Gas mitgenommen und sodann im nächsten Zyklon vom
Gas getrennt — jede Zyklonstufe im Gleichstrom, wobei der Zyklonwärmetauscher insgesamt jedoch im Gegenstrom
arbeitet. Das fertigbehandelte feinkörnige Gut wird schließlich aus dem Zyklonwärmetauscher in
die Einlaufkammer 19 des Drehrohrofens aufgegeben, in dessen Sinterzone das Gut gesintert und anschließend
als gekühltes Sintergut aus dem Kühler 2 abgezogen wird. Zum intensiveren Stoff- und/oder Wärmetausch
wird in die Verbindungsleitung 10 des unteren Zyklonpaares 4, 5 über die Brennstoff-Zuführung 16' Brennstoff
und über die Verbrennungsluft-Zuführung 17' heiße Kühlerabluft als Verbrennungsluft eingegeben, so
daß bereits in dieser Verbindungsleitung eine intensive thermische Behandlung des Gutes stattfinden kann, welches
nachfolgend in dem Zyklon 5 dieses Zyklonpaares abgeschieden und in die Abgasleitung 9 eingeführt wird.
Dort wird das Gut in einer zweiten Prozeßstufe einer weiteren Wärmebehandlung unterzogen, zu der über
die Brennstoff-Zuführung 16 eine entsprechend geregelte Brennstoffmenge und über die Verbrennungsluft-Zuführung
17 die entsprechend erforderliche Verbrennungsluft in die Abgasleitung geführt wird. Das im Zyklonwärmctauscher
fertig behandelte Gut wird aus dem Zyklon 4 des untersten Zyklonpaares abgeschieden und
über die Ofene;nlaufkammer 19 dem Drehrohrofen 1
zur Sinterung und hiernach dem Kühler 2 zur Gutkühlung
zugeleitet.
Die erfindungsgemäße Bauweise für den Zyklonwärmciauscher
mit zweigestufter gesonderter Brennstrekke gestattet vorteilhafterweise für den Bau eines fünfstufigen
Systems die annähernd gleiche Bauhöhe, die sonst ein dreistufiges System hat. Außerdem wird durch
die Integrierung einer zweigestuften gesonderten Brennstreckc im Zyklonwärmetauscher der Drehrohrofen
ganz erheblich von Wärmearbeit entlastet, so daß in diesem lediglich die Sinterung des Gutes durchgeführt
zu werden braucht, was den Einsatz eines sogenannten Kurzofens ermöglicht. Die Vorteile dieser Anlage
sind nicht nur auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern lassen sich auch bei Zyklonwärmctausehern
anderer Bauweise erreichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Wärmetauscher zur mehrfach gestuften thermischen Behandlung von feinkörnigem Gut in durch
Gasleitungen miteinander verbundenen Zyklonabscheidern, die vom Abgasstrom eines Brennofens,
vorzugsweise eines Drehrohrofens nacheinander durchströmt werden, wobei in Strömungsrichtung
des Abgasstromes wenigstens die zwei untersten Wärmetauscherzyklone annähernd auf gleicher Höhe paarweise angeordnet sind und die verbindende
Gasleitung aus dem ersten gasableitenden Zyklon des Zyklonpaares vertikal ausmündet, anschließend
bogenförmig umgelenkt und in den zweiten Zyklon des Zyklonpaares annähernd horizontal einmündet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (10) zwischen dem untersten Zyklonpaar (4, 5) und die Abgasleitung (9) des Drehrohrofen*, (1) und/oder der Guteinlaufbereich des Drehrohrofens jeweils mindestens eine Brennstoff-Zuführung (16) und jeweils mindestens eine Verbrennungsluft-Zuführung (17) aufweisen, wobei die
Brennstoff-Zuführung (16') und die Verbrennungsluft-Zuführung (17') unmittelbar nach der Ausmündung der Verbindungsleitung (10) aus dem Zyklon
(4) angeordnet sind.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasleitung (9) und/oder die
Verbindungsleitung (10) über eine Luftleitung (21, 22) mit einem Gutkühler (2) für das im Drehrohrofen
(1) fertigbehandelte Gut in Verbindung stehen.
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