DE2362132C2 - Einrichtung zur thermischen Behandlung von feinkörnigem Gut mit mehreren einem Wärmetauschersystem zugeordneten Zusatzbrenneinrichtungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur thermischen Behandlung von feinkörnigem Gut, insbesondere zum Brennen von Zement, die einen Ofen, vorzugsweise einen Drehrohrofen zum Fertigbrennen des Gutes aufweist, dem abgasseitig ein vorzugsweise aus mehreren Zyklonabscheidern bestehendes Wärmetauschersystem zum Vorwärmen des Gutes mit Hilfe der heißen Ofenabgase nachgeschaltet ist, wobei die Gasführung zwischen Ofec und Wärmetauschersystem mit einer Brennstoffversorgung in Verbindung steht und in die Gasführung wenigstens eine Gutzufuhrleitung des Wärmetauschersystems mündet

Es ist beispielsweise für die H&stellung von Zement bekannt, daß durch eine Zusatzbrenneinrichtung in der Gasführung zwischen Drehrohrofen und Wärmetauschersystem die notwendige Entsäuerung des Zementrohgutes im Wärmetauschersystem fast vollständig durchgeführt werden kann, so daß im Drehrohrofen praktisch nur noch die Klinkerbildung, d.h. das Fertigbrennen des Gutes durchgeführt zu werden braucht. Hierdurch ergibt sich eine erhebliche thermische Entlastung des Drehrohrofens, so daß in der Regel eine Leistungssteigerung ohne nennenswerte Vergrößerung der Abmessungen der Einrichtung möglich ist. Bei modernen Zcmentbrennanlagen weist jedoch die Gasführung zwischen dem Ofen und dem Wärmetauschersystem, insbesondere bei großen Durchsatzleistungen, derartige Abmessungen auf, daß es erhebliche Schwierigkeiten bereitet, die zusätzliche Verbrennungszone im Bereich des Wärmetauschersystems optimal zu führen, um auch bei allen Lastzuständen die gewünschte vollständige Kalzinierung des Aufgabegutes vor der Einleitung in den Ofen zu erreichen.

Oer Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Einrichtung so zu verbessern, daß sie allen Anforderungen des Betriebes und auch unabhängig von den Grö3enabmesstingen eingesetzt werden kann. Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß die Gasführung in wenigstens zwei Teilstränge aufgeteilt und jeder Teilstrang für sich an die Brennstoffversorgung angeschlossen ist. Hierdurch wird erreicht, daß selbst bei Einrichtungen für größte Durchsatzleistungen die Strömungsquerschnitte im Bereich der zusätzlichen Verbrennungszone begrenzt werden können, so daß einmal eine optimale Brennstoffausnutzung und zum anderen eine optimale Entsäuerung des Rohgutes in jedem Teilstrang gewährleistet ist. Mit Hilfe dieser erfindungsgemäßen Ausbildung läßt sich insbesondere die für eine störungsfreie und nahezu vollständige Entsäuerung des Gutes erforderliche flammenlose Verbrennung in der Zusatzverbrennungszone auch bei Teillastbetrieb einstellen, da durch die mögliche Begrenzung der Einzelströmungsquerschnitte, der jedoch keine Begrenzung der Gesamtströmungsquerschnitte gegenübersteht, eine homogene Dispersion des Rohgutes über den gesamten Strömungsquerschnitt im Bereich der Brennstoffzufuhr eingestellt warden kann, so daß im Falle der Entsäuerung von feinkörnigem Zementrohgut zwar die eingeführten Brennstoffmengen mit den in den Ofenabgasen enthaltenen Sauerstoff- !-· mengen bzw. mit zusätzlich eingeführter, vorzugsweise aufgeheizter Verbrennungsluft unter Wärmeabgabe reagieren, daß jedoch durch den hohen Wärmeverbrauch des Entsäuerungsvorganges soviel Wärme in diesem Bereich verbraucht wird, daß sich keine Flamme ausbilden kann. Hierdurch wird außerdem vermieden, daß bereits im Endbereich des Wärmetauschersystems

Sintervorgänge auftreten, die zu Störungen durch Anbackungen etc. führen würden. Die Einrichtung ist anhand einer schematischen

Zeichnung eines Ausführungsbeispieles näher erläutert Einem Drehrohrofen 1 ist ein Wännetauschersystem 2 nachgeschaltet, das beispielsweise in bekannter Weise aus einer Mehrzahl abgasseitig hintereinander geschalteter Abscheidezyklone besteht, wobei das thermisch zu

■50 behandelnde feinkörnige Gut, vorzugsweise Zementrohmehl über die die Abscheidezyklone verbindenden Abgasleitungen stufenweise entgegen der Strömungsrichtung der Abgase geführt und aufgeheizt und schließlich über die schematisch angedeutete Gutaustragsleitung 3 in die Einlaufkammer 4 des Drehrohrofens eingeführt wird.

Erfindungsgemäß ist nun die zwischen dem Drehrohrofen 1 und dem Wärmetausrhersystem 2 befindliche Gasführung in zwei Teilstränge £ und 6 aufgeteilt In diese beiden Teilstränge mündet jeweils eine Brennstoffversorgung 7 und 8 sowie im Bereich der Einmündung der Brennstoffversorgung jeweils eine Gutzufuhrleitung 9 und 10 auf dem Wärmetauschersystem. Durch die Aufteilung der von der Einlaufkammer ausgehenden Gasführung zum Wärmetauschersystem in zwei Teilstränge können die beiden Teilströmungsquerschnitte ohne Beeinträchtigung des Gesamtströmungsquerschnittes kleingehalten werden. Hierdurch kann ohne besondere Verteilerorgane, die infolge der hohen Gastemperaturen in diesem Bereich keine ausreichende Standzeit aufweisen, eine gleichmäßige Verteilung des in jeden Teilstrang eingeführten Gutes über den gesamten Querschnitt erreicht werden, so daß auch bei Teillastbetrieb und entsprechender Reduzierung der jeweils den Teilsträngen zugeführten Brennstoffmenge die flammenlose Verbrennung im Bereich der Teilstränge optimal abläuft.

Das Wärmetauschersystem kann in bezug auf die Anordnung der durch Gasleitungen miteinander verbundenen üblichen Abscheidezyklone beliebig geschaltet sein, wobei die Zufuhr des kalten Rohgutes an seinem oberen Ende erfolgt (Pfeil 11) und der Abzug der Ofenabgase über einen Ventilator 12, wobei insgesamt gesehen das Rohgut die heißen Gase im Gegenstrom durchläuft. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Wärmetauschersystem, wie durch die gestrichelte Trennlinie 13 angedeutet, in zwei Parallelsysteme aufgeteilt ist, wodurch die Verfügbarkeit der gesamten

Anlage wesentlich verbessert ist, so daß beispielsweise bei einem Schaden in einem Wärmetauschersystem dieses abgeschiebert werden kann, während die Gesamtanlage, wenn auch mit verminderter Leistung, aber ohne Beeinträchtigung der Qualität des erzeugten Zementklinkers weiterbetneben werden kann. Je nach Größe der geforderten Durchsatzleistung können auch drei oder mehr Teilstränge der Gasföhrung zwischen Wärmetauschersystem und Ofen mit entsprechenden Zufuhrleitungen für das zu behandelnde Gut und entsprechenden Versorgungsleitungen für Brennstoff vorgesehen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einrichtung zur thermischen Behandlung von feinkörnigem Gut, insbesondere zum Brennen von Zement, die einen Ofen, vorzugsweise einen Drehrohrofen zum Fertigbrennen des Gutes aufweist, dem abgasseitig ein vorzugsweise mehrere Zyklonabscheider aufweisendes Wärmetauschersystem zum Vorwärmen des Gutes mit Hilfe der heißen Ofenabgase nachgeschaltet ist, wobei die Gasführung zwischen Ofen und Wärmetauschersystem mit einer Brennstoffversorgung in Verbindung steht und in die Gasführung wenigstens eine Gutzufuhrleitung des Wärmetauschersystems mündet, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasführung in wenigstens zwei Teilstränge (5, 6) aufgeteilt und jeder Teilstrang für sich an die Brennstoffversorgung (7,8) angeschlossen ist.