-
Zug- und druckfeste Gerüstspindel
-
Die Erfindung betrifft eine zug- und druckfeste Gerüstspindel, insbesondere
für Bauzwecke, die an einem Ende drehsch1issig rit einem ersten Anschlußteil verbunden
ist und mit ihrem anderen Ence teleskopisch in ein einen zweiten Anschlußteil bildendes
Soindelrohr vorragt.
-
Cerüstspindeln werden auf dem Bausektor zu recht unterschiedlichen
Zwecken herangezogen. Sie dienen einmal als Fuß- oder opfspindel zur Veränderung
der Oerüsthöhe, wobei in der Pegel eine druckfeste Verbindung ausreichend ist, d.h.
die auf der Spindel sitzende Mutter muß sich lediglich am Ende eines zugehörigen
Gerüstrohres abstützen. Dies gilt auch beispielsweise für Grabenstutzer, Rahmenstützen
für Schaltische und dgl., da es dort vornenlich auf die Übertragung von Druckkräften
ankommt.
-
Zug- und druckfeste Verbindungen sind jedoch beispielsweise für Richtstreben
erforderlich, wie sie beim Aufstellen von Fertigbetonteilen benötigt werden, und
für Spindelstreben, wie sie i Gerüstbau zum Abstützen von Kopf- und Fußspindeln
über eier begrenzten Stützlänge notwendig sind. Bei den bekannten Spindelkonstruktionen
ist nun die auf der Spindel sitzende Mutter ständig mit de Spinelrohr in Eingriff.
Beim Anschließen der Spindel und des cpidelrohres auf vorgegebene längen muß man
daher ständig nachstellen, was zudem unter Einwirkung der Anschlußlasten erfolgt
und damit recht mühsam und ermüdend ist.
-
Der Erfindung liegt nun die AufEabe zugrunde, eine möglichst universell
verwendbare Gerüstsplndel zu schaffen, die sich bequem,
schnell
und mit geringem Kraftaufwand auf Jede gewünschte Stützlange einstellen läßt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß zwischen Mutter und
Spindelrohr eine lösbare Spannkupplung eingeschaltEt. Auf diese Weise wird es bei
Verwendung als Spindelstrebe oder wichtstrebe möglich, die Spindel und das Spindelrohr
einerseits ar. den Jeweiligen Anschlußpunkten so zu befestigen, daA diese Teile
sich zunEchst frei gegeneinander in Längsrichtung einstellen können. Anschließend
läßt sich die Mutter frei auf der SPindel bis zur Anlage arr Spindelrohr drehen,
und dann wird die Spannkupplung geschlossen, mit der eine weitgehend starre Verbindung
zwischen Mutter urd Spindelrohr hergestellt werden kann. Bei geeigneter Mutterlänge
werden somit auch Spindel und Spindelrohr weitgehend bieresteif mlteinander verbunden,
was größere Knickfestigkeit ergibt und damit größere Abstützweiten ermöglicht. Diese
feste Verspannung ermöglicht zudem eine größere freie Stützlänge beim Einsatz als
Kopf- oder Fußstütze.
-
Von den an Mutter oder Spindelrohr vorgesehenen Kupplungsteilen kann
wenigstens einer gegenüber seinem Träger um die Spindelachse drehbar angeordnet
sein, um eine Verbindung wenigstens ir größeren Dreheinstellungsbereich der Mutter
zu ermöglichen.
-
Der an der Mutter angeordnete Kupplungsteil läßt sich an zinke Betätigungsorgan
anbringen, das mit der Mutter durch eine lösbare Mitnahmeverbindung drehschlüssig
verbindbar ist und damit ;;ahlweise zum Verdrehen der Mutter und zum Schließen der
Sparr.zurplung verwendet werden kann.
-
So lädt sich das Betätigungsorgan zwischen einer Mitnahr::estellung
und einer Drehstellung längsverschiebbar auf der Mutter antringen.
-
Die Mitnahmeverbindung kann dabei ein zu einem Ende der Mutter hin
angebrachtes Mehrkantprofil aufweisen, an das sich zum anderen Ende hin eine Zylinderfläche
mit dem lichten Durchmesser des Mehrkantprofils anschließt. Damit bleibt die Zentrierung
zwischen der Zylinderfläche der Mutter und dem inneren Mehrkantprofil des Betätigungsorgans
auch in der Spannstellung erhalten, und der Mitnahmeeingriff ist leicht und schnell
herzustellen und zudem äußerst robust.
-
Der axiale Einstellbereich des Betätigungsorgans läßt sich durch an
beiden Enden der Mutter vorgesehene radiale Vorsprünge begrenzen.
-
Dabei muß der rückseitige Vorsprung nicht unbedingt an der Mutter
selbst vorgesehen sein, er kann auch durch eine schmale Cern-enmutter gebildet sein,
die zudem den Vorteil einer festeren Verspannung der mutter auf der Spindel und
dadurch der Spindel mit dc Spindelrohr ergibt. Bei gelöster Gegenmutter läßt sich
dann das etätigungsorgan zum rückseitigen Mutterende hin abziehen, kann also ebenso
leicht ausgewechselt werden, wie bei einen lösbar <m der toter angebrachten Vorsprung,
etwa einer Schraube.
-
Der Vorsprung am spannseitigen Ende der Futter läßt sich dagegen vortilhafterweise
als Ringbund ausbilden, der mittels Kurvenflächen der Spannkupplung gegen das Spindelrohr
verspar.rrar ist und unter Umständen zur Zentrierung von Mutter, Betätigungsorgan
und Spindelrohr herangezogen werden kann.
-
Die Spannkupplung läßt sich im Prinzip als einfache Grobgewindekupplung
ausbilden. Besser erscheint es Jedoch, wenn Mittel vorgesehen sind, einem unbeabsichtigten
Lösen der Kupplung entregenzuwirken, beispielsweise also eine Rastvorrichtung. Als
zweckmäßig hat sich Jedoch die Ausbildung als BaJonettkupplung erwiesen, die zwar
über Kurven- bzw. Schraubenflächen anzieht, dann aber über Radlalflächen mit großer
Rückhaltekraft oder gar mit einer flachen Rastausnehmung hält.
-
Wenn die Spindel, beispielsweise als Fuß- oder Kopfstütze in einen
Gerüstverband eingefügt werden soll, sind bei den verschiedenen Gerüstsystemen an
den Enden der Gerüstrohre meist irgendwie beschaffene Kupplungselemente vorhanden.
Um diese Gerüstrohre unmittelbar als Spindelrohre ausnutzen zu können, läßt sich
das an der Mutter vorgesehene Kupplungsmittel am Betätigungsorgan oder mit diesem
zur Anpassung an Kupplungsmittel unterschiedlicher Spindelrohre austauschbar vorsehen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den rohrseitigen Kupplungsteil mittels eines
Adapters am Spindelrohr bzw. am entsprechenden Gerüstrohr zu befestiger. Auf diese
Weise wird eine praktisch universelle Einsatzmöglichkeit eröffnet.
-
Die Zeichnung gibt die Erfindung beispielsweise wieder und zwar zeigen
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der wesentlichen Teile einer erfindungsgemäßen
Gerüstspindel, Fig. la einen Teilschnitt nach der Linie Ia-Ia in tr. 1, Fig. 2 eine
Abwicklung des zugehörigen BaJcnettverschlusses, Fig. 3 bis 5 verschiedene Einsatz-
und Anschlußmöglichkeiten, Fig. 6 eine Abwicklung eines Verbandes aus Kopfsplncieln
und Spindelstreben und Fig. 7 den Einsatz einer erfindungsgemäßen Geristspindel
als flichtstrebe.
-
In Fig. 1 ist mit 1 eine übliche Spindel bezeichnet, die als Vollstab
mit Rechteck-Gewindegängen oder auch als Fohr mit angewalzten oewindeflLngen ausgebildet
sein kann. 2 ist ein Spindelrohr, das einen ersten Anschlußteil bildet, in den die
Spindel eintaucht und das über ein Betätigungsorgan 3 mit einer auf der Spindel
sitzenden Mutter 4 verspannt werden kann.
-
Das Betätigungsorgan 3 besitzt zwei an einen mittleren nabenteil angesetzte
Hebelansätze 34. Die Mutter 4 besitzt an unteren Ende in Fig. 1 außen eine Sechskantfläche
41, oben einen Ringbund 42 und dazwischen eine Zylinderfläche 43, die dem Innenkreis
der Sechskantfläche 41 entspricht. Anstelle der Sechskantfläche kann auch ein Rippenprofil
vorgesehen sein.
-
Dieser Sechskantflächs entspricht eine wiederum sechskantförmige Schlüsselfläche
31 des Betätigungsorgans, das ferner um den Bund 42 herumgreift und zwei Nocken
32 aufweist. Diese bilden mit am Spindelrohr 2 angebrachten Kurvenstücken 21, die
nach Fig. 2 Jeweils eine Schrägfläche 22, eine Riegelfläche 23 und eie Anschlag
24 aufweisen, einen Bajonettverschluß, der als Spannkupplung zwischen dem Bund 42
der Mutter und dem Spindelrohr 2 wirkt.
-
Löst man diesen BaJonettverschluß, so läßt sich das BetvtiFung organ
3 axial so weit verschieben, bis seine Schlüsselfläche 32 die Sechskantfläche 41
der Mutter erfaßt. In diese Eingriffsstellung kann somit die Mutter ohne Einwirkung
irgendwelcher
Zwangs- oder Spannkräfte mittels des Betãtigungsorpars
frei verdreht werden. Man kann also die wirksame Spindellänre mit geringstem Kraftaufwand
nach Belieben verändern, um die Gerüstspindcl in vorgegebene Anschlußabschnitte
einzupassen. Anschlißend wird lediglich das Betätigungsorgan 3 axial verschoben
und die <pannkupplung geschlossen. Spindelrohr, Spindel und Mutter werden dadurch
über das Betätigungsorgan zu einer zug- und druckfesten Baueinheit verspannt.
-
Nach unten in Fig. 1 kann der axiale Einstellweg des BetEtigungsorgans
3 durch fest oder lösbar an der Mutter angebrachte adialvorsprünge 44 begrenzt sein..
-
Durch diese Radialvorsprünge oder durch andere leihte Ausformungen
kann sichergestellt werden, daß sich das Betãtigungsorgan 3 auf der Sechskantfläche
41 leicht ankeilen lädt, damit es aus einer oberen Eingriffs lage nicht unbeabsichtigt
herabfallen kann. Ein anderer Zweck der Vorsprünge 44 besteht darin, ein unbeabsichtirtes
Lösen des Betätigungsorgans von der Mutter zu verhindern. Diese aufgabe kann auch
durch einen lösbar angebrachten Anschlag wie eie kleine Anschlagschraube beweirkt
werden oder durch eine Gegenmutter 5.
-
Ein solcher lösbarer Anschlag ermöglicht dann den Austauscn des ganzen
Betätigungsorgans zur Anpassung an anders beschaffene Kupplungsmittel eines Spindelrohres
2. Mittels der S.egenrutter 5 kann zudem eine feste Verspannung zwischen Spindel
und Mutter erzielt werden, wenn eine völlig spielfreie Verbindung erforderlich ist.
-
Nach Fig. 3 wird das Spindelrohr durch das Stielrohr 10 eines erüstturmes
gebildet, wobei an dem über die Streben 6, 7 vorstehenden Teil die BaJonett-Kurvenstücke
21 fest angebracht sind. Dabei dient die Spindel 1 als Kopfspindel und trägt oben
ein U-tück 8.
-
In Fig. 4 ist die entsprechende Verwendung als Hubspindel mit einer
Fußplatte 9 dargestellt.
-
Fig. 5 zeigt den Einsatz als Kopfspindel entsprechend Fig. 3 mit einem
Stielrohr 10, das anders beschaffene Kupplungsmittel aufweist. Zur Anpassung könnte
einmal das Betätigungsorgan 3 ausgetauscht werden. Hier ist Jedoch davon ausgegangen,
daß ein Adapter 11 zwischengeschaltet wird, der die unveränderten Kurvenstücke
21
aufweist und beispielsweise durch eine Verbindunrshülse 12 oder dgl. an das Stielrohr
angeschlossen wird.
-
In Fig. 6 wird die Abwicklung eines Verbandes aus Kopfspindeln und
Spindelstreben gezeigt. Dabei sind zu der sonst unveränderten Spindel 1 herkömmliche
Muttern 13 ohne Kupplungsmittel einresetzt, sodaß sie auf beliebigen Stielrohren
10 aufsetzt werden können.
-
Die freien Enden der Spindeln sind dabei über Rohrschellen oder dgl.
14 durch erfindungsgemäße Spindelstreben 15 all. oteren Ende Jeweils eines benachbarten
Stielrohres 10 abgestützt. Gerenmuttern sind dort nicht unbedingt erforderlich,
können aber wiederum von Vorteil sein.
-
Dagegen sind solche Gegenmuttern 5 unerläßlich, wenn die enrüstspindel
nach Fig. 7 als Richtstrebe 16 eingesetzt werden. soll, wie sie zum Aufstellen von
Fertigbetonteilen 17 oder dgl. erforderlich sind. Dabei kann nämlich durch die kleinste
Längenänderung ein Wechsel der Kraftrichtung von Zug auf Zug erfolgen, was dort
verhältnismäßig größere Lageränderungen des Fertigbauteie3 mit sich bringen würde.
-
Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht in der Verwendung als Grabenspindel,
wobei nach Belieben U-Stücke 8 oder ebene rußplatten 9 angeschlossen werden können.
Diese Teile lassen sich starr oder nach Bedarf um eine oder mehrere Achsen schwenkeinstelltar
anbringen. Anstatt einen Adapter 11 zwischenzuschalten cder das ganze Betätigungsorgan
3 auszuwechseln ist es auch mUglich, einen z.B. die Nocken 32 tragenden Teil auswechselbar
am Eetätrrungsorgan 3 anzubringen.
-
Leerseite