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Erntemaschine für Früchte
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Die Erfindung bezieht slch auf eine selbsttätige Erntevorrichtung
für Früchte, Insbesondere für Nüsse.
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Entsprechend einer weltverbreiteten üblichen Weise geschieht das Ernten
von Baumfrüchten mit Hilfe einer von Hand geführten Stange, die die Früchte auf
die Erde fallen läßt.
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Es gibt auch mechanische Hilfsmittel, die die zu erntenden Früchte
wie beispielsweise Nüsse, Elcheln, Äpfel, Pflaumen, Oliven, Südfrüchte usw. von
den Bäumen und Sträuchern schütteln. Immer fallen die Früchte frei auf die Erde
und erleiden durch den Aufprall, besonders, wenn sle reif oder empfindlich sind,
Schaden. Es sind desgleichen Vorrichtungen zum Aufsammeln der zu Boden gefallenen
Früchte Im Gebrauch; was die Arbelt des Aufsammelns erleichtert. Jedoch sind diese
zum einen In der Anschaffung Im Vergleich zur Nutzung teuer und zum anderen wird
die Beschädigung nicht ausgeglichen.
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Außerdem werden die Früchte mit Erde beschmutzt aufgelesen und damit
sich der Einsatz lohnt, wird oft mehrere Tage lang gewartet, während die auf der
Erde liegenden Früchte teilweise anfangen zu faulen. Zum Beispiel genügt im Fall
von Nüssen nicht eln einfaches Waschen mit Wasser, um sie wieder in
einen
zufrledenstellenden und appetitlichen Zustand zu versetzen. Es ist notwendig, auf
Reinigungsmittel zurUckzugreifen, sogar auf Chlor. Es müssen dann außerdem noch
die zusammen mit den Nüssen aufgesammelten Verunreinigungen wie kleine Zweige, und
klelne Steine, die dleselbe Größe und Dtchte wle die Nüsse haben, entfernt werden
und danach die Früchte kalibriert werden. Dlese Maschinen führen ihre Arbeit von
demjenigen Boden aus, äuf dem beispielsweise unter einem Baum eine reiche und mengenmäßig
große Ernte liegt, wobei manchmal allein die große Menge den Einsatz dieser Maschinen
behindert. Um dlese Mängel zu beheben, ist es Aufgabe der Erfindung, eine Erntemaschine
für Früchte verfügbar zu machen, die sich In früchteschonender Art und wirtschaftlich
einsetzen läßt.
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Die Lösung der Aufgabe ergibt slch Im wesentlichen für Baumfrüchte
aus dem Wortlaut des Hauptanspruches.
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Eine solche Erntemaschine für Früchte bietet viele Vorteile dadurch,
daß die heruntergefal lenen Früchte nicht mehr die Erde berühren, sondern direkt
durch ein Auffangtuch, ohne Spezialvorrichtung gesammelt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung befindet sich das Sammeltuch
normalerweise zusammt..igefaltet am Fahrzeug und es läßt sich In eine trichturförmige
Gebrauchsstellung bringen. Durch dlese Faltbarkelt wird zwischen den Erntegängen
die geerntete Menge überelnandergehäuft um weniger Platz einzunehmen und leicht
zwischen den Bäumen durchzufahren.
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Ferner fallen die geernteten Früchte durch Ihr Eigengewicht und ohne
weiteres Zutun In die Entleerung. Ste werden so entweder zum Einsacken, gemäß ihrer
Größe, nachdem sle einen Kallbrator passiert haben oder zu einer Lagerschütte oder
zu einem Brecher oder Schalenentferner bei Nüssen je nach Art der gesammelten Früchte
geleitet.
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Die auf das Sammeltuch fallenden Früchte laufen weder Gefahr beschmutzt,
beschädigt, oder durch den Aufprall zerstört zu werden, noch slch mit Verunreinigungen
zu vermengen, die sich gerade unter dem Baum befinden. Auf diese Weise werden eine
Relhe von Aufbereitungsarbeitsgängen vermieden.
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Es ist offenbar, daß die erfindungsgemäße Erntemaschine für Früchte
ohne Spezialvorrichtung für Früchte von allen Bäumen, die geschüttelt werden können,
Verwendung finden kann.
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Die vorgeschlagene Erfindung wird nach der Beschreibung einer bevorzugten,
jedoch nicht begrenzenden Ausführungsform nachstehend unter Bezugnahme auf die ZeIchnung
näher erläutert.
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Es zelgen: Fig. 1 einen schematischen Seltena.;frlß einer Erntemaschine
In Erntestel lung für Baumfrüchte, Fig. 2 eine schematische Draufslcht, teilweise
im horizontalen Schnitt entlang der Linie ll-ll In Fig. 1, Fig. 3 elne schematische
DraufsIcht auf das erfindungsgemäße Erntesammeltuch und Fig. 4 ein Schema ferner
abgewandelten Ausführungsform.
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Die erfindungsgemäße Erntemaschine für Früchte weist ein Chassis 1
auf, das wie andere Maschinen auch auf vier Rädern 2 verfahrbar Ist, von denen zwei,
die von der gleichen Achse getragen werden, von einem Motor 3 beispielsweise einem
Dieselmotor
angetrieben werden, wobei diese Anordnung es der Vorrichtung ermöglicht, sich auf
jedem Terratn zu bewegen.
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Derselbe Motor 3 dient gleichfalls dazu, andere mechanische Teile
anzutreiben, die Im folgenden erwähnt werden.
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Die Erntemaschine weist ferner einen hydraulischen Steuerkreis 10
für die Steuerung und andere hydraulIsche Vorrichtungen auf, dte nachfolgend beschrieben
werden.
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Die Erntemaschine ist gleichfalls mit Vorrichtungen 4 zum Schütteln
eines früchtetragenden Baumes, dte geerntet werden sollen, ausgerüstet, die die
Früchte zum Herunterfallen brlngt. Dlese Vorrichtungen 4 können von beliebiger Konstruktion
sein, jedoch gemäß elner bevorzugten,aber In keiner Weise die Erfindung begrenzenden
Form, wetsen sle zwel zur Längsachse des Chassis 1 parallel verlaufende Arme 11
auf, welche um ihr äußeres Ende 12, das ein Gelenk bildet, kippbar angebracht sind.
Diese Arme 11 tragen am anderen vorderen Ende 13 Vorrichtungen 14, die den Baum
5 mit beweglichen Backen 17 umgreifen. Die Greifbacken 17 sind mit Kissen aus nachgiebigem
Material ausgekleidet, um den Baum beim Schütteln zu schützen. Die Greifvorrichtungen
14 für den Baum 5 welsen ferner einen hydraulischen Vibrator 16 beliebiger Bauart
auf und eine Hubvorrichtung 18, welche vom hydraulischen Steuerkreis 10 abgezweigt
ist und die zum Steuern der beweglIchen Greifbacken 17 dient.
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Die Arme 11 bestehen aus Teleskopelementen, wedurch sie verkürzt werden
können, um die Schüttelvorrichtung 4 im Innern des Chassisrahmens l unterzubringen,
oder um sie bis zu einem bestlmmten Abstand nach vorn zu verlängern. Diese Arme
11 sind je mit einer Kippvorrichtung 21 und einer hydraulIschen Höheneinstellvorrichtung
22 versehen. Diese hydraulIschen Etnstelivorrichtungen für die Stellung der Schüttelvorrichtung
4 werden gleichfalls vom hydraulischen Steuerkreis 10 aus gesteuert,
der
ebenfalls Auslösevorrichtungen aufweist, die auf einem zentralen Armaturenbrett
am Steuerstand der Maschine zusammengefaßt sind.
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Um zu verhindern, daß sich die vom geschüttelten Baum 5 herunterfal
lenden Früchte auf der Erde ausbreiten, weist die erfindungsgemäße Erntemaschine
für Früchte ein Sammeltuch 6 auf, welches unter dem Baum entfaltet wird, und Früchte
bel ihrem Fall aufhält und sle sammelt.
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Dleses Sammeltuch 6 wird in jeder geeigneten Art durch dns Chassis
der Erntemaschine abgestützt. Normalerweise Ist es auf dem Chassis zusammengefaltet,
um die äußeren Abmessungen der Maschine zu verringern und ein Durchfahren zwischen
den Bäumen zu ermöglichen. Es wird bei einem Erntegang in die ßebrauchsstellung
entfaltet, wie sle in Fig. 1 dargestellt ist.
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Das Sammeltuch 6 weist vorzugswelse eln Skelett aus leichten Metallrohren
auf, die mit einer Plane, beispielsweise aus einer gewebeverstärkten Plastlkfolle
oder aus Gumml oder einem anderen ähnlichen Tuchmaterlal überzogen sind.
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Gemäß elner bevorzugten Ausführungsform, jedoch nicht als Begrenzung
der Erfindung zu verstehende Verwirklichung und gemäß Fig. 3 besteht das Sammeltuch
6 aus vier Vierten 23a, b, c und d. Jedes dleser Viertel welst seinerseits eine
gewisse Anzahl von fächerartigen Stangen 25 auf, dte das Skelett für das Sammeltuch
darstellen und die alle an einem der Enden an elner gemeinsamen Achse 28 angelenkt
sind. Diese Achse 28 dient gleichfalls als Achse für einen Zahnkranz 29. Es gibt
vier solcher Zahnkränze, die miteinander verbunden sind, wobel eine von ihnen durch
elnen hydraulischenAntrieb 31, der gleichfalls von der hydraulischen Steuerung 10,
vom selben Armaturenbrett der Maschine aus gesteuert wird, angetrieben wird.
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Von den Fächerstangen eines jeden Viertels 23a, b, c und d des Sammeltuches
6 ist eine erste Stange 26, die parallel zur Längsachse der Erntemaschine angeordnet
Ist, fest. Eine letzte Stange 27, die senkrecht zur Längsachse der Erntemaschine
verläuft, wenn das Sammeltuch 6 entfaltet Ist, sitzt fest auf der Achse 28 des Zahnkranzes
29. Die Plane des Sammeltuches 6, die die Stangen 25, 26, 27 eines jeden Viertels
des Sammeltuches 6 bedeckt, verbindet diese elastisch In der Art eines Fächers miteinander.
Wenn der Motor 31 des Zahnkranzes 29 die letzte Stange 27 Im Sinne des Pfeils zum
Drehen bringt nimmt ste bei Ihrem Durchlauf alle Stangen 25 auf und bringt sle In
elne Stellung parallel zur ersten Stange 26, indem sie zur glelchen Zelt die Plane
zusammenfaltet. Da die vier Zahnkränze 29 miteinander In Eingriff stehen, drehen
sle slch zur gleichen Zelt und dadurch entfaltet sich das ganze Sammeltuch 6 gleichzeitig.
Wenn sich der Motor 31 Im umgekehrten Slnne dreht, wird die Plane durch eine umgekehrte
Bewegung der beweglichen Stangen, und dadurch desgleichen das Sammeltuch 6 entfaltet.
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Schließlich wird das Tuch 6 durch Uberbrückungen, die die Zwlschenräume
zwischen den Stangen 26 und 27 bedecken und mit ferner Ausnehmung 39 für den Durchgang
des Baumstammes 5 versehen sind, vervollständigt.
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, hat das Sammeltuch 6, wenn es entfaltet
Ist, die Form eines Trichters, um die geernteten Früchte durch Ihre Schwerkraft
In seiner Mitte anzusammeln. Es Ist an diesem Punkt mit einer Verengung 7 versehen,
durch welche die Früchte, wenn die Maschine zum Ernten von Nüssen bestimmt Ist,
In einen Kalibrator mit allgemein bekannter Form, Insbesondere elnen Drehtrommelkallbrator,
hindurchfallen. Dieser Kalibrator 8 ist zwischen den Armen 11 angeordnet. Er welst
belspielswelse drei Abschnitte auf, die Jeder mit elner Austrittsverengung 32, 33,
34 für jede Größe von Nüsse@ wie sie der Kallbrator 8 ausgewählt hat. Durch diese
Austritte können die
Nüsse direkt eingesakt werden, ohne daß sie
die Erde berührt haben, also ohne daß sie beschmutzt werden oder slch In ihrem Aussehen
verändern können. Der KalIbrator 8 weist außerdem ein Gitter 35 zum Entfernen von
Verunreinigungen wie grünen Nußschalen, klelnen Zweigen usw. auf. Dieses Gltter
wird von elner geeigneten, beliebigen Vorrichtung geschüttelt, die ausgehend von
der Achse 36 des Kailbrators bewegt wird, und vom Motor 3 über eine mechanische
Vorrichtung 37 mit einem Kardan 38 und einem Geschwindigkeitsregler mechanlsch angetrieben
wird.
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Der Kallbrator weist ferner elne Horizontaleinstellung 9 auf.
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Wenn die erfindungsgemäße Maschine auf abschüssigem Gelände arbeiten
soll, muß der Kallbrator 8 obligatorisch eine horizontale Stellung elnnehmen. Die
Horlzontaieinstellung 9 ermöglicht die Wiederherstellung der waagerechten Stellung
des Kallbrators 8 in jeder Lage der Maschine.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform übernimmt der Kalibrator 8
die Funktion des Sortierens und ermöglicht die Beseitigung der mit den Nüssen elngesammelten
grünen Nußschalen sowie der kleinen Zweige. Für diesen Fall muß er mit Zwlschenräumen
19 für di Beseitigung dieser unerwünschten Gegenstände versehen seln.
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Die erfindungsgemäße Erntemaschine ist mit einem Ventilator 30 verstehen,
der in Höhe des Kaltbrators 8 arbeitet. Außerdem kann sie einen zwelten Ventilator
aufweIsen, der Luft über das entfaltete Sammeltuch 6 bläst. So kann der größte Teil
der mit den Früchten herabgefallenen Blätter entfernt werden.
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Blswellen ist elne zwlschen diesen beiden Möglichkeiten gemische Lösung
je nach dem Zustand der Bäume oder Sträucher In der Erntezelt und dem zwischen den
Bäumen verfügbaren Raum einsteil-und deshalb anwendbar.
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Wenn gemäß den zu erntenden Früchten kein Kallbrator 8 erforderlich
ist, versteht es sich von selbst, daß sein Platz von jeglicher anderen VorrIchtung
eingenommen werden kann.
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Die durch die Verengung 7 ankommenden Früchte können In eine Zerkleinerungsvorrichtung
hineinfallen oder In einem Vorratsbehälter gelagert werden, wobel diese Zerklelnerungsvorrichtung
oder der Vorratsbehälter den Platz des Kallbrators zwischen den Armen 11 elnnehmen
kann.
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Bel der erfindungsgemäßen Erntemaschine sind offenslcht-Ilch elne
Anzahl von (abgewandelten) Ausführungsformen möglich.
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So kann beispielsweise ein Sammeltuch 6 vorgesehen werden, von dem
jeweils die Hälfte In Aktion tritt und daher können zwei hydraulIsche Antriebe 31
vorgesehen werden, die in Reihe gespelst werden, wobei der zwelte das Antrlebsfluld
erst aufnimmt, nachdem der erste seine Tätigkeit beendet hat und den zu ihm gehörenden
Tel 1 des Sammeltuches zusammengefaltet hat.
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Es kann ebenfalls jedes andere System für das Entfalten des Sammeltuches
6 angewandt werden. Das hängt von der Art der Arbelt ab, die die Erntemaschine verrichten
soll. Die Erntemaschine kann auch In jedem Maßstab hergestellt werden, Insbesondere
für kleine "Zwergwuchs" genannte Bäume oder Sträucher, wie die Nußsträucher, die
beispielsweise Im Süden von Frankreich, In Spanien und anderen Mlttelmeerländern
angetroffen werden.
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In der In Fig. 4 dargestellten abgeänderten Ausführungsform weist
die Erntemaschine ein Sammeltuch 6 auf, das von zwei hydraullschen Antrieben 31a,
31b angetrieben wird, die gleichzeltlg gespeist werden, wobei sie sich Im umgekehrten
Sinne drehen und jeder das Öffnen und das Schließen einer Längshälfte des Tuches
6 steuern. Jede Hälfte des Tuches 6, das In Fig.
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4 entfaltet dargestellt ist, welst eine erste feste Stange 41 auf,
die parallel zur Längsachse der Erntemaschine angeordnet Ist,
elne
äußere bewegliche Stange 42, die fest mit der Weile des einen der hydraulischen
Antrlebe 31a, 31b verbunden ist und eine bestimmte Anzahl von Zwischenstangen 43,
die frel angebracht sind. Jede der Zwischenstangen 43 trägt zwei Innere Rollen 44
und äußere Rollen 45,dle auf den jeweiligen parallelen inneren Laufbahnen 46 und
äußeren Laufbahnen 47 laufen, die die Drehung der Zwischenstangen um die Motorachsen
31a und 31b sicherstellen. Die beiden äußeren Stangen 42 sind derart ausgebildet,
daß sie den Baum 5 umfassen können. Sle können durch dieselben Laufbahnen 46, 47
oder durch unabhängige Führungsorgane gehalten werden.
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