DE2741280A1 - Ventilanbohrschelle - Google Patents
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Description
Dipl.-Ing. A. Spalthoff, Patentanwalt, 43 Essen
"Ventilanbohrschelle"
Die Erfindung betrifft eine Ventilanbohrschelle mit einem
Gehäuse, welches einen Führungsstutzen für einen Bohrer aufweist,
der außerdem zur Aufnahme eines auf die herzustellende Anbohrung einer Rohrleitung aufsetzbaren Ventils dient
und einen seitlichen Anschlußstutzen für eine Abzweigleitung besitzt, in welchen ein Hilfsabsperrorgan einsetzbar
ist, welches in seiner Schließlage einen axialen Durchflußkanal des Gehäuses oberhalb der Durchtrittsöffnung der Gehäusewandung
in den Anschlußstutzen verschließt, wobei das
Hilfsabsperrorgan mittels einer Hülse in den Anschlußstutzen
einschraubbar ist, in welcher eine Stellstange abgedichtet und verschiebbar angeordnet ist, welche mit dem Hilfsabsperrorgan
verbunden ist.
Eine derartige Ventilanbohrschelle ist durch die GB-PS 19
bekannt. Als Hilfsabsperrorgan dient bei der bekannten Ventilanbohrschelle eine Kugel, welche an der Stellstange befestigt
ist, die in einer Stopfbuchse dichtend geführt ist, welche in eine Hülse eingeschraubt ist, die hinwiederum mit dem Anschlußstutzen
durch Schraubung befestigt ist.
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Dipl.-Ing. A. Spalthoff, Patentanwalt, 43 Essen
Nach Herstellen der Anbohrung in der Rohrleitung wird nach
Hochziehen des Bohrers die Stellstange betätigt, so daß die Kugel in den axialen Durchflußkanal des Gehäusesgplangt und
damit von dem aus der Rohrleitung austretenden Druckmedium beaufschlagt wird. Der Druck preßt die Kugel gegen die obere
Mündung des axialen Durchflußkanals an, so daß dieser nach außen abgedichtet ist. Nach Auswechseln des Bohrers gegen
einen Ventileinsatz wird durch teilweises Schließen des Ventils die Kugel aus ihrem Sitz gedruckt, wobei der im Durchflußkanal
herrschende Überdruck die Stellstange nach außen schiebt, so daß die Kugel den axialen Durchflußkanal freigibt
und durch vollständiges Schließen des Ventils die Anbohrung geschlossen werden kann. Nunmehr kann das Hilfsabsperrorgan
entfernt und die Abzweigleitung an den Anschlußstutzen angeschlossen werden. Die bekannte Ventilanbohrschelle besitzt
einmal den Nachteil, daß die Betätigung der Kugel durch Verschwenken der Stellstange sehr leicht zu Undichtigkeiten führen
muß, da die Stopfbuchse nicht nur in axialer, sondern auch in radialer Richtung beansprucht wird. Weiterhin erfordert die
Verwendung einer Kugel eine vergleichsweise große Bauhöhe des Gehäuses und damit eine vergleichsweise große Länge des Ventileinsatzes,
da die Kugel zu ihrer Unterbringung während des Bohr- und Verschlußvorganges praktisch den ganzen Querschnitt des Anschlußstutzens
benötigt.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die
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Aufgabe zugrunde, eine Ventilanbohrschelle der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher unter Vermeidung vorerwähnter Nachteile und Erreichung einer leichten Handhabung und einwandfreien
Punktion eine erhebliche Reduzierung der Bauhöhe des Gehäuses sowie des Ventileinsatzes erreicht wird.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Hilfsabsperrorgan
als Platte ausgebildet ist, welche mit einem oder mehreren in die zu verschließende Öffnung des axialen Durchflußkanals
in ihrer Schließlage eingreifenden Arretierungsansätzen od.dgl. ausgerüstet und mit der Stellstange in Richtung der
Längsachse des Durchflußkanals verschiebbar verbunden sowie durch diese geführt ist, wobei die von der Platte durchsetzte Durchtrittsöffnung
in der Gehäusewandung gegenüber dem Querschnitt des Anschlußstutzens
als Verengung ausgebildet ist, welche sich außerhalb des Mündungsbereiches des Anschlußstutzens in Form einer
mit ihr fluchtenden Ausnehmung in der Innenwandung des Gehäuses mindestens bis in dessen gegenüberliegenden Bereich erstreckt.
Durch die schlitzartige Ausgestaltung der Durchtrittsöffnung für die Platte ergibt sich ein wesentlich niedrigeres Gehäuse, was mit
einer entsprechenden Materialersparnis verbunden ist. Außerdem besitzt der im allgemeinen aus Messing bestehende Ventileinsatz
eine erheblich geringere Höhe, da der von der Ventileinrichtung auszuführende Hub stark verringert ist. Ein weiterer Vorteil be-
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steht in der Möglichkeit der Verwendung einer steigenden
Spindel, welche in ihrer Ausführung vergleichsweise einfach ist. Der bzw. die Arretierungsanschläge bewirken,daß ein seitliches
Wegdrücken der Platte durch den Überdruck verhindert wird, da diese die Platte unter Erzielung einer einwandfreien
Dichtwirkung sicher in der zu schließenden öffnung des Durchflußkanals
festlegen.
Vorteilhaft ist die Verengung in dem mittleren Bereich des Anschlußstutzens
vorgesehen, wobei die oberen Stirnkanten der Verengung und der Ausnehmung als Dichtsitz für die Platte und
die unteren Stirnkanten der Verengung und der Ausnehmung als Dichtsitz für das Ventil der Ventileinrichtung ausgeführt sind.
Durch die Verengung ergibt sich somit ein wesentlich geringerer Hub als bei der bekannten Anordnung, bei welcher sich dieser über
den ganzen inneren Durchmesser des Anschlußstutzens erstreckte.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Platte an ihrer Oberseite mit einem ringförmigen Ansatz versehen, so daß sie
durch den Überdruck des nach Herstellung der Anbohrung in der Rohrleitung ausströmenden Druckmediums unter Zentrierung fest
gegen ihren Dichtsitζ gedrückt wird, und infolgedessen ein
seitliches Wegdrücken der Platte durch den Überdruck nicht möglich ist. Es ist jedoch auch möglich, anstelle des ringförmigen
Ansatzes die Oberseite der Platte sowie die Kanten der diesem
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zugeordneten Dichtsitz mit einander angepaßten Ab schräglingen
auszuführen.
Durch die DT-PS 855 3^4 ist eine Ventilanbohrschelle der hier
in Rede stehenden Art bekannt, bei welcher in einen seitlichen Anschlußstutzen eine Hülse einschraubbar ist, in welcher eine
Spindel dichtend angeordnet ist, welche an ihrem vorderen Ende starr mit einer keilförmigen Dichtplatte versehen ist. Die Dichtplatte ist als Schieber ausgeführt und macht besondere paßgenaue
Führungen innerhalb des Gehäuses erforderlich, die sich nur sehr schwer in einem derartigen Gehäxss verwirklichen lassen. Demgegenüber
gewährleistet die gdenkige und verschiebbare Verbindung zwischen Stellstange und Platte nach der Erfindung ein völlig
selbsttätiges Verschließen des axialen Durchflußkanals, ohne daß es besonderer paßgenauer#Führungen in der Gehäusewandung bedarf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnungen näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine geschnittene Ansicht der Ventilanbohrschelle und Fig. 2 eine Seitenansicht der Fig. 1 vom Anschlußstutzen her
gesehen.
Mit 1 ist die Rohrleitung bezeichnet, auf der mittels der Schellen 2 das Gehäuse 3 unter Zwischenordnung einer Dichtung
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4 aufgesetzt ist. Das Gehäuse 3 besitzt einen axialen Durchflußkanal
5, an dessen oberem Ende sich das Innengewinde 7 befindet^nwelches
wahlweise ein nicht dargestellter Bohrer oder aber, wie aus der Zeichnung ersichtlich, eine Ventileinrichtung
8 einschraubbar ist. Am Gehäuse ist ein seitlicher Anschlußstutzen
9 vorgesehen, in welchen eine Hülse 10 eingeschraubt ist, in der eine Stellstange 11 dichtend und verschiebbar angeordnet
ist, welche mittels des Gelenkes 12 mit dem Hilfsabsperrorgan
in Form einer Platte 14 verbunden ist. Die Verbindung ist derart, daß eine Verschiebung und Führung der Platte
14- in Richtung der Längsachse des Durchflußkanals 5 in. dem Gelenk
12 möglich ist, um die Platte 14 in ihre Dichtlage zu bringen.
Die von der Platte 14 durchsetzte Durchtrittsöffnung 15 in
der Wandung des Gehäuses 3 ist gegenüber dem Querschnitt des Anschlußstutzens 9 als Verengung 15 ausgebildet. Zu dieser Verengung
15 ist eine mit ihr fluchtende Ausnehmung 16 in der gegenüberliegenden
Gehäusewandung vorgesehen, welche sich ggf. bis zur Verengung 15 hin erstrecken kann. Die Ausnehmung 16
dient der Aufnahme der Platte 14 in ihrer Schließlage. Die oberen Stirnkanten 17 der Verengung 15 und der Ausnehmung 16 sind
als Dichtsitz für die Platte 14 ausgebildet, während die unteren Stirnkanten 18 der Verengung 15 als Dichtsitz für das Ventil
19 der Ventileinrichtung 8 dienen.
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Um eine einwandfreie Dichtwirkung und Arretierung der Platte 14 in ihrer Schließlage in der vom Dichtsitz 17 begrenzten
öffnung zu erreichen, ist diese mit einem ringförmigen Ansatz
20 ausgerüstet, welcher durch den Überdruck des nach Herstellung der Anbohrung in der Rohrleitung ausströmenden
Druckmedium fest in die zu verschließende öffnung gedrückt wird und daher ein unbeabsichtigtes seitliches Herausschieben
der Platte nicht möglich ist.
Der Querschnitt der schlitzartigen Verengung 15 ist so bemessen,
daß dieser in etwa dem Durchflußquerschnitt der Bohrung in der Versorgungsleitung 1 entspricht.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist wie folgt:
Zunächst wird das nicht weiter dargestellte Bohrwerkzeug in den mit Innengewinde 7 versehenen Führungsstutzen 21 des Gehäuses
3 eingeschraubt und durch Betätigen des Bohrers die Anbohrung 22 in der Rohrleitung 1 hergestellt. Nach Zurückziehen
des Bohrwerkzeuges wird über die Stellstange 11 die Platte in den Durchflußkanal 5 vorgeschoben, bis sich ihr freies Ende
in die Ausnehmung 16 auf der dem Anschluß stutz en 9 gegenüberliegenden
Seite des Gehäuses 3 erstreckt. Nach Entfernen des Bohrwerkzeuges findet ein Druckausgleich statt, so daß durch
den Druck des aus der Bohrung 22 austretenden Mediums die Platte 14 mit ihrem Rand 23 fest gegen den Dichtsitz 17 im axialen
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Durchflußkanal 5 angepreßt und durch ihren Arretierungsansatz
20 sicher in dieser Lage gehalten wird. Nunmehr kann die Ventileinrichtung 8 in das Innengewinde 7 des Führungsstutzens 21 des Gehäuses 3 eingeschraubt werden, welches in
herkömmlicher Weise ausgebildet ist. Durch Betätigen der Gewindespindel 24 der Ventileinrichtung 8 wird dessen Ventil 19 in
Richtung auf seinen Dichtsitz 18 im Durchflußkanal 5 bewegt.
Sobald das Ventil 19 auf seinem Hub die Platte 14 erreicht und
diese von ihrem Sitz 17 abhebt, wird diese selbsttätig durch den Überdruck aus dem Durchflußkanal 5 herausgeschoben, so daß das
Ventil 19 seinen Hub bis auf seinen Dichtsitz 18 zu Ende führen kann. Nach erfolgter Absperrung des Durchflußkanals 5 kann die
Hülse 10 mit Hilfsabsperreinrichtung aus dem Anschlußstutzen
ausgeschraubt und an diesem die nicht weiter dargestellte Abzweigleitung
angeschraubt werden. Die Hülse mit Hilfsabsperrorgan kann dann bei einer anderen Ventilanbohrschelle wieder Verwendung
finden.
Die Verengung 15 im mittleren Bereich des Anschlußstutzens 9
ergibt eine erhebliche Beschränkung des Hubes des Ventils 19, weil dieses nicht mehr über den ganzen Durchmesser des Anschlußstutzens
bewegt werden muß, was hinwiederum eine erhebliche Verringerung der Bauhöhe des Ventileinsatzes 8 zur Folge
hat, ebenso wie eine Verringerung der Bauhöhe des Anschluß-Stutzens 21 des Gehäuses 3·
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Claims (7)
1. Ventilanbohrschelle mit einem Gehäuse, welches einen Führungsstutzen
für einen Bohrer aufweist, der außerdem zur Aufnahme eines auf die herzustellende Anbohrung einer Rohrleitung
aufsetzbaren Ventils dient, und einen seitlichen Anschlußstutzen für eine Abzweigleitung besitzt, in welchen ein Hilfsabsperrorgan
einsetzbar ist, welches in seiner Schließlage einen axialen Durchflußkanal des Gehäuses oberhalb der Durchtrittsöffnung
der Gehäusewandung in den Anschlußstutzen verschließt, wobei das Hilfsabsperrorgan mittels einer Hülse in den Anschlußstutzen einschraubbar
ist, in welcher eine Stellstange abgedichtet und verschiebbar angeordnet ist, welche mit dem Hilfsabsperrorgan verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsabsperrorgan als Platte (14) ausgebildet ist, welche mit einem oder mehreren in die
zu verschließende Öffnung des axialen Durchflußkanals (5) in ihrer
Schließlage eingreifenden Arretierungsansätzen (20) od.dgl. ausgerüstet
und mit der Stellstange (11) in Richtung der Längsachse des Durchflußkanals (5) verschiebbar verbunden sowie durch diese geführt
ist, wobei die von der Platte (14) durchsetzte Durchtrittsöffnung (15) in der Gehäusewandung gegenüber dem Querschnitt des Anschlußstutzens
(9) als Verengung ausgebildet ist, welche sich außerhalb des Mündungsbereiches des Anschlußstutzens (9) in Form
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einer mit ihr fluchtenden Ausnehmung (16) in der Innenwandung
des Gehäuses (3) mindestens bis in dessen gegenüberliegenden Bereich erstreckt.
2. Ventilanbohrschelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verengung in dem mittleren Bereich des Anschlußstutzens (9) vorgesehen ist.
3. Ventilanbohrschelle nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Stirnkanten (17) der Verengung (15)
und der Ausnehmung (16) als Dichtsitz für die Platte (14) ausgeführt
sind.
4. Ventilanbohrschelle nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren
Stirnkanten (18) dr Verengung (15) und der Ausnehmung (16)
als Dichtsitz für das Ventil (19) der Ventileinrichtung (8) gestaltet sind.
5. Ventilanbohrschelle nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtsitze
für die Platte (14) und das Ventil (19) und die diesem zugeordneten Bereiche der Platte (14) als einander angepaßte Abschrägungen
ausgeführt sind.
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6. Ventilanbohrschelle nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der folgenden, dadurch Kekennzeich.net, daß die Platte
(14) an ihrer Überseite mit einem ringförmigen Ansatz (20) versehen
ist.
7. Ventilanbohrschelle nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
der Verengung (15) in etwa dem Durchflußquerschnitt der Bohrung (22) in der Versorgungsleitung (1) entspricht.
R 0 9 8 1 ι / 0 S 5 2
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