-
Verfahren zur Waschung von Flächengebilden aus Polymeren
-
nie vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Waschung von
Flächengebilden, die aus Polymeren bestehen und in bekannter Weise durch Fällung
mit Elektrolyten oder thermische oder elektrische Koagulation hergestellt werden.
-
Diese Flächengebilde enthalten abhängig von ihrem Herstellungsverfahren
Flüssigkeiten und darin gelöste Stoffe.
-
Durch Auswaschen mit einer geeigneten Waschflüssigkeit, können diese
aus den Flächengebilden ausgewaschen werden.
-
Üblicherweise werden sie zu diesem Zweck mit der Waschflüssigkeit
berieselt und anschließend auf mechanischem Wege, z.B. auf Quetschen, Pressen oder
in Schnecken von der Hauptmenge der Waschflüssigkeit befreit und getrocknet.
-
Es wurde nun gefunden, daß die Waschung mittels einer auf die Flächengebilde
einwirkenden Druckdifferenz durchgeführt werden kann. Durch die Einwirkung der Druckdifferenz
werden diese von der auf sie aufgebrachten Waschflüssigkeit
durchströmt
und dabei von Lösungsmittelresten und Verunreinigungen befreit.
-
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Waschung von
flüssigkeitshaltigen Flächengebilden aus Polymeren, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß sie mittels einer auf sie einwirkenden Druckdifferenz von 1 Torr bis 6 bar von
einer Waschflüssigkeit durchströmt werden.
-
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das flüssigkeitshaltige
Flächengebilde auf ein Transportband oder eine Transportwalze aufgebracht, die durchströmbar
sind, wobei das Transportband aus einem oder mehreren übereinanderliegenden Geweben
aus Metall und/oder Kunststoff und/oder Textil mit gleichen oder unterschiedlichen
offenen Flächen bestehen kann, und über eine geeignete unter Druckdifferenz stehende
Vorrichtung geführt.
-
Geeignet sind z.B. bekannte Saugvorrichtungen wie Rohrsauger, Saugkästen,
Foilkästen, Saugwalzen und Trommelfilter. Die jeweils günstigste Druckdifferenz,
die naturgemäß in gewissem Umfang von der Art der eingesetzten Flächengebilde abhängt,
kann durch einfache Versuche leicht ermittelt werden. Die auf das Flächengebilde
einwirkende Durckdifferenz kann 1 mbar bis 6 bar, vorzugsweise 100 mbar bis 2 bar,betragen.
Besonders bevorzugt ist eine Druckdifferenz von 200 bis 500 mbar.
-
Die Verweilzeit des Flächengebildes in der Waschvorrichtung kann zwischen
0,1 und 600 Sekunden liegen. Bevorzugt sind Verweilzeiten von 0,5 bis 150 Sekunden
und besonders bevorzugt von 1 bis 50 Sekunden.
-
Zur erfindungsgemäßen Waschung der Flächengebilde können Waschflüssigkeiten
unterschiedlicher Temperatur verwendet werden. Die geeignete Temperatur hängt dabei
u.a. ab von der Art der Waschflüssigkeit selbst, von der Art des Flächengebildes
und der darin enthaltenen Stoffe bzw. den daraus auszuwaschenden Verunreinigungen.
Die optimale Temperatur der Waschflüssigkeit kann jedoch durch wenige Versuche jeweils
leicht festgestellt werden. Falls Wasser als Waschflüssigkeit verwendet wird, kann
die Temperatur beispielsweise im Bereich von 5 bis 95°C, bevorzugt von 10 bis 80°C
und besonders bevorzugt von 20 bis 60°C gewählt werden.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf alle Flächengebilde angewendet
werden, die durchströmbar sind. Es ist besonders geeignet für Flächengebilde, die
durch thermische, elektrische oder chemische Koagulationsverfahren wie Gefrierkoagulation,
Elektrolytfällung oder Elektrophorese hergestellt werden. Derartige Flächengebilde
enthalten eine Vielzahl von Poren, die mit Flüssigkeit und darin gelösten Verunreinigungen
gefüllt sind. Diese Flüssigkeit wird verdrängt und durch frische ersetzt, indem
man dem Flächengebilde Waschflüssigkeit zuführt und gleichzeitig nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine Druckdifferenz auf das Flächengebilde einwirken läßt. Dadurch wird
in kurzer Zeit eine intensive Waschung erzielt.
-
Als Flächengebilde im Sinne der Erfindung werden dreidimensionale
Gebilde angesehen, deren eine Dimension wesentlich kleiner ist als die anderen.
Das Gebilde besteht aus beliebig geformten Polymerteilchen, die so zusammenhängen,
daß sie einen porösen Körper bilden, der durchströmbar ist bzw. durch den Waschvorgang
durchströmbar
wird. Als bevorzugtes Flächengebilde werden Folien
angesehen. Die Dicke der Flächengebilde beträgt 0,1 bis 50 mm, bevorzugt 0,3 bis
10 mm, besonders bevorzugt 0,5 bis 5 mm.
-
Als besonders geeignetes Polymermaterial gelten natürliche oder synthetische
Kautschuke. Geeignete Synthesekautschuke sind Homo- oder Copolymerisate von konjungierten
Dienen mit 4 bis 8 C-Atomen und deren Chlorsubstitutionsprodukte. Beispielhaft seien
die Monomeren Butadien, Isopren, Dimethylbutadien, 2-Chlorbutadien (Chloropren)
und 2,3-Dichlorbutadien genannt. Ebenso geeignet sind Copolymerisate dieser Monomeren
mit Vinylaromaten wie Styrol undet -Methylstyrol sowie Acrylnitril und Methacrylnitril.Besonders
bevorzugt sind Folien aus Polychloropren und Butadienacrylnitrilcopolymerisaten.
Das Verfahren eignet sich aber auch zur Waschung anderer Folien, z.B. aus Äthylen-Propylen-Terpolymerisaten
und Xthylenvinylestercopolymerisaten.
-
Die Flächengebilde enthalten abhängig von ihren Herstellungsverfahren
verschiedene Flüssigkeiten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beseitigt werden
können. Beispielhaft seien Wasser, Alkohole, Aceton, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Toluol, Xylol, aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Heptan,
Cyclohexan oder halogenhaltige Kohlenwasserstoffe wie Chloropren, Dichlorbuten,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Chlorbenzol erwähnt. Vorzugsweise enthalten
die Flächengebilde Wasser.
-
Als Waschflüssigkeit sind die obengenannten Lösungsmittel geeignet,
die die in den Flächengebilden vorhandenen Verunreinigungen durch einen Verdrängungs-
und/oder Lösungsvorgang entfernen. Als bevorzugt einsetzbare Waschflüssigkeit gilt
Wasser.
-
Das Waschverfahren wird so durchgeführt, daß auf der Seite des Flächengebildes
mit höherem Druck eine Schicht von warmer oder kalter Waschflüssigkeit aufgetragen
wird, die dann,hervorgerufen durch die bestehende Druckdifferenz,in das Flächengebilde
eindringt und es durchströmt.
-
Nach dem Waschvorgang können die Flächengebilde in bekannter Weise
auf mechanischem Wege, z.B. durch Quetschen, von der Hauptmenge der Waschflüssigkeit
befreit und anschließend auf thermischem Wege zu Ende getrocknet werden.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
-
Beispiel 1 - 4 Eine durch Gefrierkoagulation hergestellte Polychloroprenfolie
von 1,7 mm Dicke mit einem Natriumacetatgehalt von etwa 2 Gew.-t wurde nach bekannten
und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewaschen. Nach dem bekannten Verfahren
wird im Vergleichsbeispiel die Folie mit Warmwasser von 30°C beidseitig besprüht,
wobei sich an der Oberseite ein Wasserfilm ausbildet, der durch schwache Neigung
der Folie an einer Seite abläuft.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die gleiche Folie durch eine
Vorrichtung geführt, in der zwischen Ober- und Unterseite der Folie eine Druckdifferenz
besteht. In den vorliegenden Beispielen wird an der Unterseite der Folie mittels
einer Vakuumpumpe ein Unterdruck erzeugt. Gleichzeitig wird die Oberseite der Folie
so mit Wasser von 30°C besprüht, daß während der gesamten Waschzeit ein geschlossener
Wasserfilm von ca. 1 - 2 mm Dicke auf der Folie erhalten bleibt.
-
Die Waschung wurde bei unterschiedlichen Verweilzeiten und Druckdifferenzen
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Dabei
wurde die nach der Waschung in der Folie noch vorhandene Menge an Natriumacetat
im Vergleichsbeispiel 1 gesetzt und bei den erfindungsgemäßen Beispielen in Relation
dazu angegeben.
-
Tabelle 1
Beispiel erweilzeit Druckdifferenz relativer |
tsecj rmbar7 Natriumacetat- |
gehalt |
Vergleich 30 - 1 |
1 10 200 0,32 |
2 30 200 0,32 |
3 10 440 0,23 |
4 30 440 0,23 |
Beispiele 5 - 7 Eine Polychloroprenfolie, hergestellt durch Fällungskoagulation
mittels einer 10 %igen Kochsalzlösung, wurde wie in Beispiel 1 beschrieben bei unterschiedlichen
Verweilzeiten gewaschen. Der Salzgehalt der Folie nach dem Waschvorgang ist in Relation
zu dem einer konventionell gewaschen Folie, bei der es gleich 1 gesetzt wurde, angegeben.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
-
Tabelle 2
Beispiel Verzweilzeit Druckdifferenz relativer |
[sec] [mbar] Salzgehalt |
Vergleich 30 - 1 |
1 15 200 0,78 |
2 20 200 0,69 |
3 30 200 0,49 |
Beispiele 8 - 10 Eine Butadien-Acrylnitrll-Kautschukfolie, hergestellt
durch Fallungskoagulation mittels einer 10 eigen Kochsalzlösung, wurde wie in Beispiel
1 beschrieben bei unterschiedlichen Verweilzeiten gewaschen. Der Salzgehalt der
Folie nach dem Waschvorgang ist in Relation zu dem einer konventionell gewaschenen
Folie, bei der er gleich 1 gesetzt wurde, angegeben. Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle aufgeführt.
-
Tabelle 3
Beispiel Verweilzeit Druckdifferenz relativer |
[sec] [mbar] Salzgehalt |
Vergleich 30 - 1 |
1 15 200 0,62 |
2 20 200 0,53 |
3 30 200 0,23 |