DE2737791A1 - Verfahren zur herstellung von salzen dihalogenierter isocyanurate - Google Patents
Verfahren zur herstellung von salzen dihalogenierter isocyanurateInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Salzen dihalogenierter
Isocyanurate
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Bildung von Salzen dihalogenierter
Isocyanurate, nämlich Salze von dichlorierten oder dibromierten Isocyanuraten,
durch Umsetzung eines areinosubstituierten "Biazins mit einer halogenhaltigen,
im wesentlichen aus N'atriunhypochlorit, Lithiumhypochlorit, Kaliinihypochlorit,
NatrJumhypobromit, Kaliumhypobromit, Lithiumhypobromit und Calcium
-Jiypochlcrit bestehenden Verbindung in einem wässrigen Medium.
Cyanursäure wird gewöhnlich wie folgt in zwei tautomeren Formen dargestellt:
HN
1 '
Die Bezeichungen "Dichlorisocyanursäure1· und "Dichlorisocyanurat" beziehen
sich auf das Salz bzw. die Säure in irgendeiner tautcmeren Form.
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Cyanursäure ist das Hauptprodukt aus dem Erhitzen von Harnstoff, Biuret oder
Mischungen derselben in einem Ofen bei Temperaturen von etwa 2(X)-35O C. Leider
besteht das gebildete Produkt nur zu etwa 80 % au3 Cyanursäure, wobei der Rest
desselben aminosubstituierte Triazinverunreinigungen umfaßt. Diese enthalten
gewöhnlich etwa 25 £ Ammelid und geringere Mengen anderer Verunreinigungen,
wie Ammelin, Melamin, Ammelin/Ammelid-Ko^plexe und Cyanursäure/iMelamin-Komplexe.
Diese Cyanur-säure-Produktmischung wird zweckmäßig als rohe Cyanursäure bezeichnet. Da es ziemlich* schwer ist, die rohe Cyanursäure zur Gewinnung von
reiner Cyanursäure in ihre Komponenten zu trennen, sind verschiedene Verfahren zum Reinigen von roher Cyanursäure durch Umwandlung der Triazinverunreinigungen in Cyanursäure durch Säurehydrolyse vorgeschlagen worden. Diese Umwandlung ist manchmal als Säuredigerierungsverfahren bezeichnet.
Das Säuredigerierungsverfahren umfaßt das Mischen der rohen Cyanursäure mit
einer starken Mineralsäure zur Bildung einer 10-15 $ ungelöste Feststoffe enthaltenden Aufschlämmung. Die als geeignet genannten Mineralsäuren sind Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure, wobei Schwefelsäure bevorzugt wird. Die Aufschlämmung wird unter Rückflußtemperaturen (etwa 10^0C.) oder
bei höheren Temperaturen unter Druck digeriert. Diese Digerierungsverfahren führen zur Hydrolyse des größten Teils der Triazinverunreinigungen in Cyanursäure.
herabgesetzt werden. Die Bildung einer gereinigten Cyanursäure ist jedoch für
die wirksame Umwandlung derselben in Chlorisocyanursäure!und deren Salzen, insbesondere Natrium-, Lithium- oder Kaliumsalze, nach bekannten Verfahren wesentlich.
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Di- und Trichlorisocyanursäure sind durch Mischen von Cyanursäure mit Natriumhydroxid
und anschließendes Chlorieren durch Zugabe von Chlor hergestellt worden.
Insbesondere Dichlorisocyanursäure ist durch Mischen von Cyanursäure und Natriumhydroxid in einem Mol-Verhältnis von 1:2 und anschließendes Chlorieren
der Mischung; durch Zugabe von Chlor, gewöhnlich in zwei Stufen, bis zu einem
pH-Wert zwischen 1,7 und J,5 hergestellt worden. Dieses Verfahren erfordert
lange Verweilzeiten für die Chlorierungsreaktiori bis zur etwaigen Beendigung,
weshalb die Reaktoren zur Erzielung ausreichender Verweilzeiten und Ausbeuten
relativ groß sein müssen.
In einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Natriumdichlorisocyanuratdihydrat
wird 1 Mol Trinatriuncyanurat nit 2 Mol Trichlorisocyanursäure chloriert.
Diese Reaktion hat Nachteile, da sie zur Erzielung des notwendigen Reaktionste.ilnehmers
für das Verfahren eine getrennte Trichlorisocyanursäurequslle erfordert.
Bei einem anderen Verfahren zur Herstellung von Chlorisocyanursäurnn werden
gereinigte Cyanursäure und unterchlorige Säure in einem wässrigen Medium bei
einer Temperatur von 0-50 C. ungesetzt. Das molare Verhältnis von Cyanursäure
su unterchlorieer Säure wird vorher so gewählt, daß man ein Produkt mit dem
gewünschten Maß an Chlorierung erhält, d.h. ein molares Verhältnis von Cyanursäure
zu unterchloriger Säure von 1:2 liefert Dichlorisocyanursäure, während ein molares Verhältnis von 1:3 Trichlorisocyanursäure liefert.
Erfindungsgemäß können nun Salze dihalogenierter Isocyanurate direkt aus aminosubstituierten
Tria?.inen ohne notwendiges vorheriges Reinigungsverfahren hergestellt werden, indemfoan ein aminosubstituiertes Triazin mit mindestens stöchio«
netrischen Mengen einer halogenhaltigen Verbindung aus der Gruppe von Natrium-,
hypobromit
Lithium- oder Kaliumhypochlorit oder Natrium-, Lithium-, Kali um-/oder Calciumhypochlorit
in einem wässrigen Medium bei Temperaturen von 35-?0°C. und einem pH-Wert von 6,5-11,0 weniger als etwa 5 Minuten zur vollständigen N-Halogenie-
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rung aller verfügbaren, N-halogenierbaren Stellen auf den Triazinmolekül und
zur Entfernung jeglicher Ν,Ν-dihalogenierter exocyclischer Stickstoffatome
umsetzt, das Reaktionsmedium zur Ausfällung eines Salzes eines dihalogenierten
Isocyanurates abkühlt und das Salz eines dihalogenierten Isocyanurates gewinnt .
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Bildung von Salzen dihalo^enierter
Isocyanurate, nämlich Salze von dichlorierten oder dibromierten Isocyanu^aten,
direkt aus aminosubstituierten Triazinen in wirtschaftlich einfacher und wirksamer Weise. Die Umwandlung erfolgt ohne gleichzeitige Metallkorrosionsprobleme wie bei den bekannten Digerierungsverfahren, ohne die Notwendigkeit
großer kostspieliger Säuredigerierungsreaktoren und ohne lange, bei bekannten
Chlorierungsverfahren zwecks Beendigung erforderlicher Verweilzniten. Es erlaubt weiterhin die Gewinnung von Salzen dihalogenierter Isocyanurate in
au/3erordentlich hohen Ausbeuten und ungewöhnlich hchen Reinheiten bei relativ
kurzer Zeit, d.h. unter etwa 5 Minuten.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird ein aminosubstituiertes Triazin, wie
Melamin, Ammelin, Ammelid, Ammelin/Ammelid-Komplex und Cyanursäure/MelaiRin-Komplex, mit einer ausreichenden Menge einer halogenhaltigen Verbindung zur
vollständigen N-Halogenierung aller verfügbaren, N-halogenierbaren Stollen
auf dem Triazinmolßkiil und zur Entfernung jeglicher N,N-dihalogenierter exocyclischer Stickstoffatome gemischt. Man kann auch rohe, Ammelid und andere
aninosubstituierte Triazinverunreinigungen enthaltende Cyanursäure mit einer
halogenhaltigen Verbindung mischen und erfindungsgemäß zur vollständigen N-Halgenierung aller verfügbaren, N-halogenierbaren Stellen auf dem Triazinmolekül und zur Entfernung jeglicher N,N-dihalogenierter exocyclischer Stickstof fatone behandeln. Die hier verwendete Bezeichnung "aminosubstituierte
Triazine" bezieht sich auf die oben aufgeführten, besonderen aminosubstituierten Triazine sowie auf rohe Cyanursäure.
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— ο -
Die aminosubstituierten Triazine werden in ausreichenden Mengen zur Bildung
einer aminosubstituierten Triazinaufschlämmung in der wässrigen Reaktionslösung verwendet. Die Konzentration der aminosubstituierten Triazinaufschlämmung
ist nicht entscheidend. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sind jedoch Aufschlänrnuri.jskorjzentrationen von 2-20 Gew.-# des aminosubstituierten Triazins,
bezogen auf das Gewicht der Reaktionslösung, zweckmäßig. Aufschlämmunnskonzentrationen
unter etwa 2 Gew.-^ sind im Hinblick auf die geringen behandelten
Materialmengen nicht wirtschaftlich, während Aufschlämnunpskonzentrationen
über etwa 20 Gew.-ί schwer zu handhaben und daher nicht empfehlenswert sind.
Bevorzugt wird eine Aufschlämraungskonzentration zwischen 6-1*4- Gew.-ii, bezogen
auf das Gewicht der Reaktionslösung.
Die aminosubstituierte Triazinaufschlarcmung erhält man entweder durch Mischen
des trockenen amincsubstituiertesn Triazins und der halogenhaltigen Verbindung
in Wasser oder durch Mischen wässriger Lösungen eines oder beider Materialien.
Die erfindangsgemäß verwendete, halogenhaltige Verbindung wird aus der Gruppe
von Natrium-, Lithium- und Kaliumhypochlorit, Natrium-, Lithium-, Kaliumhypobromit,
Calciumhypochlorit und unterchloriger Säure ausgewählt. Diese Verbindungen
können einzeln oder in Kombination verwendet werden.
Zur vollständigen Umwandlung des aminosubstituierten Triazins in das Salz
eines dihalogenicrten Isocyanurates müssen mindestens stöchiometrische Mengen der halogenhaltigen Verbindung zum vollständigen N-Halogenieren aller verfügbaren,
N-halogenierbaren Stellen auf dem Triazinmolekül und zur Entfernung jeglicher
Η,Ν-dihalogenierter exocyclischer Stickstoffatome verwendet werden. Diese
Mengen variieren mit dem besonderen, aminosubstituierten Triazin sowie mit
dem Ausgangsmaterial und dem gewünschten halogenieren Triazinprodukt.
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Salze von Dlchlorisocyanuraten werden gebildet, wenn das Mol-Verhältni3 von
halogenhaltiger Verbindung zu Melamin 11:1, das Verhältnis von halogenhaltigen
Verbindung zu Ammelin 8:1 oder das Verhältnis von halogenhaltiger Verbindung
su Ammelid 5:1 i3t. Das Mol-Verhältnis von halogenhaltiger Verbindung zu aninoeubstituierten Tr iaz in komplexen oder zu roher Cyanursäure wird aus der oben
genannten Stöchianetrie auf der Grundlage dos besonderen, anwesenden, aminosubstituierten Triazine bestimmt.
Jede Stöchiometrie unter der angegebenen führt zur unerwünschten Bildung einer
Mischung, die halogenierte, aminosubstituierte Triazine und halogenierte Isocyanursäuren oder ihre Salse enthält und erhebliche Reinigungsverrahren zur
Herstellung praktisch reiner Salze dihalogenierter Isocyanurate erfordert.
Die stöchionetrischo Reaktion führt zur Bildung von 1 Mol Stickstofftrichlorid
für jede, aus dem Triazinmolekül entfernte, exocyclische Ammogruppe. Das während der Reaktion gebildete Stickstofftrichlorid kann durch übliche Verfahren,
wie Durchspülen des Reaküonsmediums mit einem inerten Gas und Entfernung des
ausgespülten Stickstofftrichloride als Abgasstrom, entfernt werden. Es können
auch andere bekannte Verfahren zur Stickstofftrichloridentfemung aus einem
Reaktionsraedium angewendet werden, die nicht Teil der vorliegenden Erfindung
sind.
Die durch die Stickstofftrichloridproduktior. geschaffenen explosiven Bedingungen können auf einem Minimum gehalten werden, indem man die Reaktion bei
einem pH-Wert von 6,5-10,0 in Anwesenheit überschüssiger Mengen der halogenhaltigen Verbindung durchführt. Die halogenhaltige Verbindung wird vorzugsweise in Mengen von 2-30 % oberhalb der stöchiometrischen, zur vollständigen
N-Halagenierung aller verfügbaren, N-halogenierbaren Stellen auf dem Triazinmolekül und zur Entfernung jeglicher N ,N-dihalogenierter exocyclischer Stickstoffatome notwendigen Menge verwendet. Wird z.B. Natriumhypochlorit als
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ΊΟ -
halogenhaltig Verbindung bei diesen höheren pH-Werten verwendet, dann wird
ein großer Teil des gebildeten Stickstofftrichlorida schnell durch Hydrolyse
in Monochloramin, Natriumchlorid und Stickstoff gemäiJ den folgenden theoretischen
chemischen Reaktionen umgewandelt:
NCl3 + 2NaOH NH2Cl + 2NaOCl
NH2Cl + NaOH < » NaOCl + NH3
2NH3 + 3NaOCl 3NaCl + N3 + 3H3O
Diese Realctionsbedingur.gen sind nur sur Herstellung der Alkalimetallsalze
halogenierter Isocyanursäure^ wirksam.
Die Umwandlung der arcinosubstituierten Triazine in Salze dehalogenierter Isocyanurate
erfolgt bei pH-Werten von 6,5-11.0 und Temperaturen von 35-70 C. Höhere Temperaturen sollten aufgrund einer erhöhten Triazinringspaltang, die
die Produktausbeute verringert, nicht verwendet werden. Die maximale Umwandlung
der arainosubstituierten Triazine in Salze chlorierter Isocyanursäure
erreicht man bei pH-Werten von 6,5-10,0 und Temperaturen von 35-70 C, vorzugsweise
bei pH-V/er ten zwischen 7,5-9fO und Temperaturen zwischen 35-55 C. Die
maximale Umwandlung der aninosubstituierten Triazine in Salze bromierter Isocyanursäuren
erreicht man bei pH-Werten von 10,0-11,0 und Temperaturen von
35-7Ü C, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 55-70°C.
Die Reaktion zwischen dem arcinosubstitcöerten Triazin und der halogenhaltigen
Verbindung ist unter den Arbeitsbedingungen auüerst schnell, wobei vollständige
Umwandlungen innerhalb von Minuten erreicht werden. Ss gibt jedoch eine konkurrierende
Reaktion, die eineSialtung des Triazinringes bewirkt und mit etwas
langsamerer Geschwindigkeit verläuft. Ua die Umwandlung der aminosubstituierten Triazine in Salze dihalogenierter Isocyanurate möglichst hoch und gleichseitig
die Spaltung des Triazinringes möglichst niedrig zu halten, erfolgt die
Reaktion in weniger als etwa 5 Minuten vorzugsweise in weniger als etwa 2
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Minuten. Diese Reaktionszeiten können durch Verwendung üblicher Reaktoren
erreicht werden. Reaktionszeiten bis zu 90 Sekunden sind mit üblichen Rohrreaktcren möglich. Ein Rohrreaktor ist eine längliche rohrförmige Reaktionskammer, wobei die Beschickung den Reaktor an einem Knde betritt und das Produkt
am anderen Ende austritt. Die Reaktion erfolgt innerhalb des Rohres, das durch äußerliche Quellen erhitzt wird. Die Verwendung von Rohrreaktoren erhöht
die Bildung der Salze dihalogenierter Isocyanurate gemäß der vorliegenden
Erfindung erheblich und eliminiert die Notwendigkeit für Reaktoren größerer Art.
Das Mischen des aminosubstituierten Triazine und der halogenhaltigen Verbindung zur Bildung der Aufschlämmung sowie das Erhitzen des wässrigen Mediums
erreicht, man in üblicher Weise. Mischen und Erhitzen können getrennt oder in
einer einzigen Stufe erfolgen. Da es sich um eine exotherme Reaktion handelt, erreicht man die Temperaturkontrolle des wässrigen Reaktionsmediums leicht
durch übliche äußerliche Kühlmittel. Dann wird die Reaktion bis zur Beendigung kommen gelassen. Da die Reaktion sich von dunkel orangefarben bis zu einem
blassen Gebl bei Beendigung verändert, kann die Reaktion colorimetrisch überwacht werden.
Nach beendeter Reaktion wird die wässrige, die Salze der dihalogenierten Isocyanurate enthaltende Lösung in üblicher Weise zur Ausfällung der Salzkristeile
abgekühlt. Die Reaktionslösung wird vorzugsweise schnell in weniger als etwa 10 Minuten auf unter etwa 20°C, vorzugsweise unter etwa 10°C, abgekühlt. Das
Abkühlen ist wesentlich zur Vermeidung von Triazinverlusten aufgrund einer Ringspaltung und zur Verringerung der Löslichkeit der Salze der dihalogenierten
Isocyanurate im Reaktionsmedium. Die ausgefällten Kristalle werden von der Reaktionsmischung durch übliche Flüssigkeits/Feststoff-Trennverfahren gewonnen.
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Dann können die gewonnenen Kristalle wahlweise getrocknet und gelagert werden.
Das Trocknen kann in üblicher Weise zur Entfernung von restlicher Feuchtigkeit und zur Bildung eines frei fließenden kristallinen Produktes durchgeführt
werden. Diese Verfahren sind bekannt und bilden keinen Teil der vorliegenden Erfindung.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie
EU beschränken. Falls nicht anders angegeben, sind alle Prozentangaben Gew.-.J>.
Beispiel 1
Versuch 1 Herstellung von liatriumdichlorisocyanurat-dihydrat
Es wurde eine 7,65 g (0,0593 Mol) Probe roher Cyanursäure hergestellt aus Harnstoff
mit 78,8 i Cyanursäure, 17,65 % Amme-lid, 3,35 % Ammelin und 0,19 h
Molain und zu 86,4 g einer wässrigen, 15Λ5 g Natriumhypochlorit enthaltenden
Lösung zugegeben. Diese Zugabe erfolgte in weniger als 2 Sekunden. Die wässrige Lösung hatte einen pH-Wert von 8,6 und eine Temperatur von 26°C. Fast
sofort nach der Zugabe wurde die Reaktionslösung tief orangefarben und veränderte
sich nach 90 Sekunden zu blaß gelb. Nach Zugabe von roher Cyanursäure stieg die Reaktionstemperatur auf kO C. und wurde 2 Minuten auf diesem V/ert
gehalten. Dann wurde das Reaktionsgefäß in einem Eisbad abgeschreckt und die
Reaktionslösung schnell innerhalb von 2 Minuten auf 100C. abgekühlt. Das Reaktionsgefäii
wurde aus dem Eisbad genommen und der kristallisierte Niederschlag von der Aufschlämmung abfiltriert, gewaschen und zur Entfernung von Oberfiächenvasser
bei UO C. getrocknet. Der Niederschlag wurde als reines Natriumdichlorisocyanurat-dihydrat
identifiziert. Die Gesamtausbeute betrug 13,73 g, was einer Ausbeute von 90,6 %, bezogen auf die Ausgangstriazine, entsprach.
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Versuch 2 bis 5 und Vergleichsversuch A
Beispiel 1 wurde unter Verwendung von Amme-lid, Ammelin und Melamin anstelle!
der rohen Cyanursäure wiederholt. Verfahrensbedingungen und Ergebnisse sind in
Tabelle I aufgeführt.
Die Bezeichnung 11NaOCl/Amino-Triazin-Verhältnis" bedeutet das Mol-Verhältnis
von Natriumhypochlorit zu. aminosubstituiertem Triazin in der Reaktionslösung.
Die Bezeichnung ίη I hydrolysiertes A-iinotriazin" bedeutet den Prozentsatz
der in chlorierte Isocyanurate umgewandelten, aminosubstituierten Triazine,
Die Bezeichnung ".£ gewonnenes Triazin" bedeutet die gewonnene Menge an chlorierten
Isocyanuraten, ausgedrückt als % Triazine, bezogen auf ICO ■% Ausgangstriazine.
Die Versuche 2 bis 5 zeigen, daß eine vollständige Umwandlung der aninosubstituierten
Triazine durch Verwendung stöchionetrischer Mengen an Hatriunhypochlorit
erreicht wird. Werden veniger als stochtnetrische Mengen verwendet,
dann wird das Maß an Hydrolyse drastisch verändert, wie sich in Vergleichsversuch
A zeigt.
Versuch 6 bis 10 und Vergleichsversuch B bis F
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei der pH-Wert der Reaktion und d«as Mol-Verhältnis
von Natriumhypochlorit zu aminosubstituiertem Triazin gemäß Angaben
in Tabelle II variiert wurden. Für jeden pH-Wert wurden 2 Versuche durchgeführt;
in einem war das Mol-Verhältnis von Natriunhypochlorit zu aminosubstituiertem
Triazin etwas unter der theoretischen Menge, der andere Versuch wurde mit richtiger Stöchiometrie, d.h. mit überschüssigem Natriumhypochlorit, durchgeführt.
In allen Fällen zeigten die Versuche mit den niedrigen Mol-Verhältnissen ein geringeres Maß an Hydrolyse und niedrige Gesamtriazinausgleiche. V/ie in
Versuch 9 und 10 gezeigt, erhöht sich die Triazininstabilität bei pH-Werten
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oberhalb 9,0. Die Reaktionsprodukte der Vergleichsversucha enthielten Mischungen
chlorierter Aminotrazine und chlorierter Isocyanurate. Die Bezeichnung "NaCC]/
Triazin-Verhältnis" bedeutet das Mol-Verhältnis von Natriumhypochlorit zum geßamten
Triazingehalt der Lösung aus 78,8 % Cyanursäure, 17,65 % Ammelid, 3,35
$> Ammelin und 0,19 ",'■>
Melamin.
Bei spiel
k
Versuch 11 bis 16
Beispiel zeigt die Verwendung von Alkalimetall- und Erdalkalinetallhypochloriten
zur Herstellung verschiedener halogenierter Isocyanurate.
Beispiel I wurde mit unterachledliehen, halogenhaltigen Verbindungen anstellt
von Natriurnhypochlorit v/iederholt. Das aminosubstituicrte, verwendete Triazin,
die angewendeten Verfahrensbedingungen und die Ergebnisse sind in Tabelle 111
aufgeführt.
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Vers.
CO 4
O
O
co 5
co
O
CO
CD
CO
CD
Aminoeubstitut-Triazin
Ammelid
Ammei id« Ammelin
Melamin Ammelid
Aufschlän.-
Reaktions-
IiI PH
5 3
2,3
Temp (°C) 50-55
50-55 55-60 55-60 50-55
Reaktzeit (Min)
2 2 2 2
NaOCl/ Aminotriazin Verhältn.
571 5/1 8/1
. 11/1 3/1
% hydrolya.
Aminotriazin |
4, gewonn.
Triazin |
100 | 85 |
100 | 84 |
100 | 71 |
100 | 72,5 |
44,0 | 78,0 |
ι CO
Vers. | A -f hl | £* | Reaktions- | KTaOCI/ | i> hydrolye. | Ί» gevonn. | • | K) | |
• |
B
6 |
konzentr. |
Temp
eC |
Triazin Verb. |
Aminotriazin | Triazin | CO | ||
C . 7 |
lU | Pi |
45
45 |
2f48/I
Tf 34/1 |
64r8
87,7 |
94,5
87,1 |
|||
19811 |
0
8 |
8,0
8,0' |
8,6
8,6 |
45
45 |
2,48/1
3J34/1 |
70 f0
ioo' |
75,9
88,9 |
||
690/ |
8.0
8,0 |
45
45 |
2,48/1
3,34/1 |
90,2
100 |
71,8
90,2 |
||||
E
9 |
9,0
9,0 |
||||||||
P
10 |
8,0
8,0 |
9,8
9,8 |
45
45 |
2.48/1
3J34/1 |
90,0
100 |
75,0
82,4 |
|||
8,0
8,0 |
45
43 |
2,48/1
3,34/1 |
78.4
100 |
70,8
75,8 |
|||||
Anfan
Vers, besch
Anfangsiick.
vexv.halogen- Aufschl.
hiSVer
cn
co
cn
Reaktions- Re a Kttemp· zeit MoI-pjl ^C (Min) Verhält.
1» hydrolys. ^
Amino- % gewonn.
triazin· Triazine
11 CCA*
LiOCl
7f6 8f6 45-50 lf5 3?34/l
cd 12 Ammelid LiOCl 5,0 8,6 50-55 lf5 5f0/1
2 13 Ammelid LiOCl 5f0 8,6 50-55 2,5 5,0/1
14 CCA
Ca(OCl)2 8,2 8,6 45-50 2,0 3,34/1
15 Ammelid HaOBr
3r0 10r6 60-65 5,0
16 CCA
KOCl
7,0 8,5 55
rohe Cyanursäure
5,5/1
1,0 3,34/1
Produkt
100 | 85f5 |
Lithium-dichlor-
isocyanurat |
ro |
100 | 79,1 |
Litbium-dichlor-
isocyanurat |
|
100 | 74,0 |
Lithium-dichlor-
isocyanurat ,, |
|
100 | 87,0 |
Calciu!h-di(di- ?
chlor-*iso- cyanurat) |
|
97.0 | 75,0 |
Natriutn-dibrora-
isocyanurat |
|
100 | 86,8 |
Kalium-dichlor-
isocyanurat |
|
χ co
Claims (12)
- PatentansprücheilJ- Verfahren zur Herstellung von Salzen dihalogenierter Isocyanurate ans arainosubstituierten Triazinen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein arainosubstituiert.es Triazin mit mindestens stöchiometrischen Mengen einer halogenhaltigen Verbindung aus der Gruppe von Natrium-, Lithium- und 'Kaliunhypoehlorit,Natrium-, Lithium- oder Kalimihypobromit und Calciumhypoohlorit in einem wässrigen Medium bei einer Temperatur von 35-70°C. und einem pH-Wert von 6,5-11,0 für weniger als 5 Minuten zur vollständigen ΪΙ-Halogenierung aller verfügbaren, N-halogenierbaren Stellen auf dem Triazinmolekül und zur Entfernung jeglicher N,H-dihalogenierter exocyclischer Stickstoffatome umsetzt, das Reaktionsmedium zur Ausfällung eines Salzes eines dihaloRenierten Isocyanuratcs abkühlt und das Salz gewinnt.
- 2.- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als aminosubstituiertes Triazin Melamin, Ammelin, Ammelid, ein Anmelin/Ammelid-Komplex, ein Cyanursäure/Helamin-Komplex oder rohe Cyanursäure verwendet wird.
- 3·- Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wässrige Medium 2-20 Gew.-'·' aminosubstituiertes Triazin, bezogen auf das Gevricht der Reaktionslösung, enthält.
- <*.- Verfahren nach Anspruch Ibis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions- »edium für weniger als 2 Minuten auf einer Temperatur zwischen 35-55°C. und bei einem pH-Wert zwischen 7,5-9,0 gehalten wird.
- 5.- Verfahren nach. Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsmedium für weniger als 2 Minuten auf einer Temperatur zwischen 55-7O°C. und bei einem pH-Wert von 10,0-11,0 gehalten wird.809811/069 RORIGINAL INSPECTED
- 6.- Verfahren zur Herstellung eines Alkalimetalldichlorisocyanurates aus einem aminosubstituierten Triazin, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem wässrigen Medium ein aminosubstituiertes Triazin mit einem Alkalihypochlorit aus der Gruppe von Natrium-, Kalium- und Lithiumhypochlorit bei einer Temperatur von 35-Tü C. und einem pH-Wert von 6,5-10,0 weniger als 5 Minuten umsetzt, wobei das Alkallmetallhypochlorit in Mengen von 2-30 % oberhalb der stöchiometrisch zur vollständigen fl-Chlorierung aller verfügbaren, N-chlorierbaren Stellen auf dem Triazinmolekül und zur Entfernung jeglicher exocyclischen Ν,Ν-Dichlorstickstoffatome notwendigen Menge verwendet wird, das Reaktionsmedium zur Ausfällung des Alkallmetalldichlorisocyanurates abkühlt und dieses gewinnt.
- 7,- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als aminosubstituiertes Triazin Melamin, Ammelin, Arrnelid, ein Ammeiin/Ammelid-Komplex, ein Cyanursäure/Melamin-Konplex oder rohe Cyanursäure verwendet wird.
- 8.- Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das wässrige Mediun 2-20 Gev.-,ί aminosubstituiertes Triazin, bezogen auf das Gewicht der Reaktionslösung, enthält.
- 9.- Verfahren nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur zwischen 35-55°C gehalten wird.
- 10.- Verfahren nach Anspruch 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Reaktion zwischen 7,5-9,0 gehalten wird.
- 11.- Verfahren nach Anspruch 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in weniger als 2 Minuten durchgeführt wird.
- 12.- Verfahren nach Anspruch 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionslösung zur Ausfällung des Alkalimetalldichlorisocyanurates schnell aufunter 200C. abgekühlt wird.809811/069513·- Verfahren nach Anspruch 6 bis 12, dadurch Rekennzeichnet, daß das Alkalimetallhypochlorid mit Melamin umgesetzt und das Alkalinetallhypochlorit in Mengen von 2-30 £ über einem Mol-Verhältnis von Alkalimetallhypochlorit zu Melamin von 11:1 verwendetwird.14,- Verfahren nach Anspruch 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallhypochlorid mit Ammelin umgesetzt und das Alkalimetallhypochlorit in Mengen von 2-30 f> oberhalb eines Mol-Verhältnisses von Alkalimetallhypochlorit zu Ammelin von 8:1 verwendet wird.15·- Verfahren nach Anspruch 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallhypochlorit mit Ammelid umgesetzt und das All.alinetallhypochlorit in Mengen von 2-30 % oberhalb eines Mol-Verhältnisses von Alkalimetallnypochlorit zu Ammelid von 5:1 verwendet wird.16,- Verfahren zur Herstellung von Natriumdichlorisocyanurat-dihydrat a\is roher Cyanursäure, dadurch gekennzeichnet, daß man ausreichende Kennen roher Cyanursäure mit Natriumhypochlorit in einem wässrigen Medium zur Bildung einer 6-14 gew.-^igen rohen Cyanursäureaufschlämmung, bezogen auf das Gewicht der Lösung mischt, wobei das Natriumhypochlorit in Mengen von 2-30 i oberhalb der stöchiometrisch zur vollständigen H-Chlorierung aller verfügbaren, n-chlorierbaren Stellen auf dem Triazinmolekül und zur Entfernung jeglicher exocyclischer M,N-Dichlorstickstoffatome notwendigen Menge verwendet wird, die Aufschlämmung bei einer Temperatur von 35-55°C. und einem pH-Wert zwischen 7,5-9»O für weniger als 5 Minuten umsetzt, sie zur Ausfällung von Natriumdichlorisocyanuratdihydrat auf unter 20°C. abkühlt und dieses gewinnt.Der Patentanwalt:809811/0695
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