DE2736933A1

DE2736933A1 - Verfahren zur herstellung von gelenkig miteinander verbundenen plattenteilen

Info

Publication number: DE2736933A1
Application number: DE19772736933
Authority: DE
Inventors: Siegfried Dipl Ing Seidel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1977-08-16
Filing date: 1977-08-16
Publication date: 1979-02-22

Description

Verfahren zur Herstellung von gelenkig miteinander verbundenen
Plattenteilen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von gelenkig miteinander verbundenen Plattenteilen aus thermoplastischem Kunststoff.
Um derartige Gelenke, sogenannte Filmscharniere, herstellen zu können, hat man Versuche durchgeführt, indem die Platten an der zu biegenden Stelle mechanisch geschwächt wurden, sei es durch Ausfräsungen oder durch Perforierung. Man hat hier festgestellt, daß diese Verbindungen z.T. nur für wenige Abbiegungen geeignet sind. Sie sind auch deshalb von Nachteil, da die Abbiegung, wenn nur auf einer Seite eine Materialschwächung vorgesehen ist, bei dickeren Platten nur in einer Richtung erfolgen kann. Die vorliegende Erfindung löst nun das aufgetauchte Problem dadurch, daß der eine Plattenteil der ebenen Gesamtplatte in einer Abkantvorrichtung eingespannt und der andere Plattenteil vorzugsweise um einen Winkel größer als 900 abgekantet und hiernach zumindest in die gestreckte Lage zuruckgebogen wird. Hierdurch ist es überraschenderweise möglich geworden, mit nur einem Abkantvorgang ein Filmscharnier herzustellen, das eine relativ hohe Lebensdauer hat und das, im Gegensatz zu den Erwartungen, obwohl nur in einer Richtung abgekantet wurde, in beide Richtungen benutzbar ist. Als vorteilhaftes Material für das erfindungsgemäß Verfahren haben sich Plattenteile aus kristallinen, thermoplastischen Massen wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyamide, Polyester oder Acetalharzen gezeigt. Da zur Abdeckung für Leerräume in Sicherungslasttrennnvnteilungen Je nach abzudeckendem Leerraum - die Sicherungstrennschalter und die Verteilungen sind nicht mittelpunktsymmetrisch aufgebaut - einmal eine Abbiegung des Scharniers in der einen und einmal in der anderen Richtung notwendig ist, hat sich das erfindungsgemäße Verfahren besonders für derartige Blenden als vorteilhaft erwiesen. Weiterhin ist es möglich, Toleranzen auszugleichen, indem das abgebogene Plattenteil nochmals abgekantet ist, so daß der seitlich liegende Blendenteil die Höhe der Abdeckung in bezug auf den Boden der Verteilung ausgleichen kann.
Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren näher beschrieben und die Anwendung weiter erläutert.
Es zeigen Fig. 1 und 2 die Abkantung der Plattenteile in der Abkantvorrichtung und die Fig. 3 bis 6 in vergrößertem Maßstab die Bildung eines Filmscharniers durch Verbiegen der beiden Plattenteile gegeneinander.
Fig. 7 zeigt ein Anwendungsbeispiel für das Filmscharnier bei einer Blende für Sicherungslasttrenner in Stab-Verteilungen, Fig. 8 und 9 Draufsicht und Vorderansicht auf eine Verteilung mit links angeordnetem Sicherungslasttrenner, wohingegen die Fig. 10 und 11 die Verwendung der gleichen Blende bei in der Verteilung rechts angeordneten Sicherungslasttrennschaltern zeigen.
Die Gesamtplatte 1 ist in Fig. 1 mit dem Plattenteil 2 in die aus den Backen 3 und 4 bzw. dem beweglichen Anpreßteil 5 bestehende Abkantvorrichtung eingespannt. Das Anpreßteil 5 wird aus der in Fig. 1 ersichtlichen Lage in die aus Fig. 2 ersichtliche gebracht, d.h. das Plattenteil 6 wird im Verhältnis zu dem Plattenteil 2 um einen Winkel gebogen, der größer als 900 ist.
Hiernach werden die Backen 3 und 4 gelöst, so daß die Plattenteile 2 und 6 etwa die aus Fig. 3 ersichtliche Lage einnehmen.
Werden die Teile 2 und 6 in die ebene Lage zurückgebogen, so ergibt sich eine Einschnürung 7, die als Knickstelle bei Weiterbewegung der Plattenteile 2 und 6 dient. Eine zweite Einschnürstelle 8 bildet sich bei diesem Vorgang, wie dies aus Fig. 5 zu ersehen ist. Die Fig. 6 zeigt die Gesamtplatte mit einem Filmscharnier, das durch zwei Einachnürungen 7 und 8 gebildet ist und die Plattenteile 2 und 6 gelenkig miteinander verbindet.
Aus dem anwendungsbeispiel Fig. 7 ist der Blendenausschnitt 9 zu erkennen. Der Blendenausschnitt 9 ist in dem größeren Plattenteil 2 vorgesehen und der Plattenteil 6 bildet einen Lappen zum wahlweisen rechtwinkeligen Abbiegen bei der Montage der Blende.
In den Fig. 8 bis 11 ist die in die Stab-Verteilung eingebaute Blende zu ersehen. Der Sicherungslasttrennschalter, der durch den Blendenausschnitt 9 herausragt, trägt das Bezugszeichen 10.
Im Bereich des Sicherungslasttrennschalters 10 wird die Blende durch den Trennschalter gehalten, wohingegen an der Frei stelle der Lappen 6 notwendig ist, um die Blende am Boden der Verteilung abstützen zu können. In Fig. 8 ist die andere Lage des Lappens gestrichelt angedeutet, die die Blende für eine Anordnung des Sicherungslasttrennschalters nach Fig. 10 verwendungsfähig macht.
Die Vorteile der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Blende bestehen darin, daß nur eine Blendenausführung für Geräteeinbau links oder rechts notwendig ist, ohne daß, wie oben erwähnt, zur Bildung des Filmscharniers auf beiden Seiten eine Einfräsung vorgesehen werden muß. Das Plattenmaterial für die Blende kann gestanzt werden. Es ist kein aufwendiges Spritzteil erforderlich, um die Abstützung durch den Lappen 6 zu erreichen.
Hinzu kommt, daß die Blende nicht abgebogen, d.h. flach geliefert werden kann, so daß sich eine raumsparende Verpackung für die Blenden ergibt. Hervorzuheben ist weiterhin noch die hohe nechanische Biegefestigkeit des Scharniers, die mit normalen Einfräsungen nicht erreichbar ist. Darüber hinaus ist die Handhabung des Verfahrens relativ einfach.
4 Patentansprüche 11 Figuren L e e r:f e i t e

Claims

Patentananruche 1. Verfahren zur Herstellung von gelenkig mitelnander verbundenen Plattenteilen aus thersoplastisehem Kunststoff, d a d u r c h g e k e n n z e i e h n e t, daß der eine Plattenteil (2) der ebenen Gesaitplatte (1) in einer Abkantvorrichtung (3,4,5) eingespannt und der andere Plattenteil (6) vorzugsweise um einen Winkel größer als 900 abgekantet und hiernach zumindest in die gestreckte Lage zurückgebogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenteile (2,6) aus kristallinen, thermoplastischen Massen wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyamide, Polyester oder Acetalharzen bestehen.
3. Nach den Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 hergestellte Gesamtplatte, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Abdeckblende fUr Leerräume in Sicherungslasttrennerverteilungen (10) dient.
4. Plattenteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es mehrfach abgekantet ist.