DE2736070A1 - Verfahren zur herstellung von ethylenglykol - Google Patents
Verfahren zur herstellung von ethylenglykolInfo
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Description
•CHLEISSHEIMERSTR 299
•000 MÖNCHEN 40
PF 5O-O1-1512 A
809808/0780
In der DT-OS 27 21 734 ist ein Verfahren der oxidativen Carbonylierung
eines Alkohols mit. Sauerstoff und Kohlenmonoxid in Gegenwart eines bestimmten Katalysatorsystems zur Herstellung
von Oxalsäureestern beschrieben. Oxalsäureester werden als Lösungsmittel und als Ausgangsstoffe für Farbstoffe sowie
bei der Herstellung von Pharmazeutika gewerblich verwertet, doch findet sich in der Literatur keinerlei Hinweis auf die
Möglichkeit der überführung von Oxalsäureestern in der Dampfphase
in das technisch wertvolle Ethylenglykol.
Es wurde nun ein wirksames Verfahren der Dampfphasenhydrierung von Oxalsäureestern zur Herstellung von Ethylenglykol gefunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf die Herstellung von Ethylenglykol durch Hydrieren von Oxalsäureestern bei erhöhten
Temperaturen und bei verhältnismäßig niedrigen Wasserstoffdrucken in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators gerichtet,
zum Beispiel eines Kupfer-Zinkchromit-Katalysators, eines Kupfer/Aluminiumoxid-Katalysators oder anderer gemischter
Kupfer- und Metalloxid-Hydrierungskatalysatoren sowie diese enthaltender Trägerkatalysatoren und Mischungen davon, die
sich als Katalysatoren für die Hydrierung von Oxalsäureestern in der Dampfphase zur Erzielung hoher Ausbeuten an Ethylenglykol
eignen.
Für die Herstellung von Alkoholen und Glykolen durch Hydrieren bestimmter Ester einbasischer und höherer zweibasischer Säuren
in der flüssigen Phase und von Estern der Hydroxyessigsäure in der Dampfphase sind'bereits einige Verfahren bekannt.
In einer Veröffentlichung von H. Adkins in R. Adams et al, Organic Reactions, Bd. VIII, Kap. 1, John Wiley and Sons,
Inc., New York, 1954, S. 1-27, ist ein allgemeiner Mechanismus für die Flüssigphasenhydrierung von Estern zu Alkoholen angegeben,
wobei erwähnt wird, daß Diäthyloxalat in der flüssigen Phase eine gute Ausbeute an Ethylenglykol liefert, jedoch nur
dann, wenn bei einem Druck gearbeitet wird, der viel höher liegt als bei der Flüssigphasenhydrierung übliche Drucke, d. h. höher
als 280 Atmosphären.
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In der US-PS 2 305 104 ist ein Verfahren für die Dampfphasenhydrierung
von Alkylestern von Hydroxyessigsäure angegeben, wobei eine mit einem Doppelkatalysator beschickte Reaktionszone bei Temperaturen zwischen 150 und 300 eC und Drucken von
10 bis 1000 Atmosphären oder darüber verwendet wird.
In den GB-PS 55524O und 575 380 sind Verfahren für die katalytische
Dampfphasenhydrierung von Hydroxyessigsäure und ihren Derivaten (Estern) bzw. einem Ester der Glykolsäure bei Temperaturen
von 150 bis 3OO 0C und Drucken von 1O bis 10OO Atmosphären
zur Erzeugung von Ethylenglykol angegeben.
Ethylenglykol ist ein wichtiges Handelsprodukt, das in Flüssigkeiten
zum Abeisen und Frostschutz, in hydraulischen Flüssigkeiten,
bei der Herstellung von Alkydharzen, Lösungsmitteln und Polyesterfasern Verwendung findet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Ethylenglykol durch katalytische Dampfphasenhydrierung von
Oxalsäureestern, insbesondere Oxalsäuredialkylestern, zum Beispiel Oxalsäuredimethyl-, -diethyl-, -dipropyl- und -dibutylester,
wobei der Oxalsäureester zusammen mit Wasserstoff bei erhöhten Temperaturen und verhältnismäßig niedrigen Wasserstoff
drucken mit der jeweils gewünschten Durchsatzgeschwindigkeit in einem Durckreaktor über einen geeigneten Hydrierungskatalysator
geleitet wird. Durch Verwendung einer Oxalsäureesterbeschickung, die weitgehend entschwefelt worden ist,
werden unter den erfindungsgemäßen Betriebsbedingungen Nebenreaktionen
bei einem Minimum gehalten, und die Aktivität des Hydrierungskatalysators wird in starkem Maße erhöht, denn
Schwefelverunreinigungen verursachen schon in sehr geringen Mengen sehr rasch Einbußen an katalytischer Aktivität und damit
niedrige Ausbeuten an Ethylenglykol.
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Aufgabe der Erfindung ist in erster Linie die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Ethylenglykol in hoher Ausbeute
und bei hohem Umwandlungsgrad der Reaktionsteilnehmer durch katalytische Hydrierung eines Oxalsäureesters.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, bei welchem praktisch schwefelfreie Oxalsäureester
in der Dampfphase bei Temperaturen und Drucken zu Ethylenglykol hydriert werden, bei welchen die Aktivität des Hydrierungskatalysators
und die Ausbeute am höchsten sind.
Zu den Aufgaben der Erfindung gehören schließlich neue optimale Betriebsbedingungen für die katalytische Dampfphasenhydrierung
eines Oxalsäureesters zu Ethylenglykol.
Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst, gemäß welcher Ethylenglykol aus einem Oxalsäureester, wie Diethyloxalat,
hergestellt wird, indem ein praktisch schwefelfreier Oxalsäureester der katalytischen Dampfphasenhydrierung bei erhöhter
Temperatur und verhältnismäßig niedrigem Wasserstoffdruck unter Bildung von Ethylenglykol neben dem entsprechenden Alkohol
unterworfen wird.
Die Reaktion kann durch folgende schematische Gleichung dargestellt
werden:
OO
ROCCOR + 4H2 HOCH2CH2OH + 2R0H
ROCCOR + 4H2 HOCH2CH2OH + 2R0H
Oxal- Ethylen- Alkohol
säure- glykol
ester
Darin bedeutet R eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-
oder Aralky!gruppe, die andere Substituenten enthalten kann,
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zum Beispiel Alkoxy-, Amino-, Carboxy- und Cyangruppen, die
die erfindungsgemäße Reaktion nicht stören. Der durch die Hydrierung des Oxalsäureesters neben dem gewünschten Ethylenglykol
gebildete Alkohol läßt sich aus dem Reaktionsgemisch ohne Schwierigkeiten abtrennen und durch die oxidative
Carbonylierungsreaktion, beispielsweise nach der oben genannten DT-OS, wieder in einen Oxalsäureester überführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren der katalytischen Dampfphasenhydrierung
kann in jedem beliebigen hierfür geeigneten Reaktor, zum Beispiel einem Rohrreaktor durchgeführt werden, worin
ein zu hydrierender Oxalsäureester, der bis zum dampf- oder gasförmigen Zustand erwärmt ist, zusammen mit Wasserstoff
bei den gewünschten Drucken und Temperaturen über einen Hydrierungskatalysator geleitet wird, der in Form eines
Festbetts, einer Wirbelschicht oder eines sich bewegenden Betts vorliegen kann. Da in der Dampfphase verlaufende Hydrierungsreaktionen
im allgemeinen exotherm sind, können in dem und/oder außerhalb des Reaktors Kühleinrichtungen angewandt
werden, um die Temperatur innerhalb des gewünschten Bereichs zu halten. Die aus dem Hydrierungsreaktor austretenden
dampfförmigen Reaktionsprodukte können nach beliebigen bekannten Methoden, zum Beispiel durch Kondensation, .gewonnen
und anschließend einer fraktionierten Destillation zur Abtrennung des Ethylenglykols und Alkohols von nichtumgesetztem
Material und Nebenprodukten unterworfen werden. Die Umsetzung wird im allgemeinen in cyclischer oder kontinuierlicher Arbeitsweise
durchgeführt, und es kann eine entsprechende Rückführung überschüssigen oder nichtumgesetzten Wasserstoffs oder
Oxalsäureesters angewandt werden.
Die Oxalsäureester, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden können, entsprechen der allgemeinen Formel
OO
ROCCOR,
ROCCOR,
worin R die oben angegebene Bedeutung hat. Die bei dem Hydrierung sverfahren zur Herstellung von IHhvjl cnglykol bevorzugt
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verwendeten Ester sind diejenigen, in deren Formel R eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, zum Beispiel
Oxalsäuredimethyl-, -diethyl-, -dibutyl- und -diamylester. Die Ester werden vorerhitzt und verdampft, was durch
ihren Dampfdruck ermittelt werden kam, um zu gewährleisten, daß praktisch der gesamte Ester im Dampfzustand vorliegt, wenn
er zusammen mit Hasserstoff über das Katalysatorbett geleitet wird. Das Katalysatorbett wird bei einer Temperatur gehalten,
bei welcher eine Kondensation des Oxalsäureesters oder des gebildeten Ethylenglykols verhindert wird. Temperatur und
Druck der Reaktion werden so gewählt, daß die aus der Reaktionszone austretenden Reaktionsprodukte in der Gasphase vorliegen.
Bei der Hydrierung von Oxalsäureestern wird Wasserstoff im allgemeinen im Überschuß über die stöchiometrisch erforderliche
Menge für die Oberführung des Oxalsäureesters in Ethylenglykol und den entsprechenden Alkohol verwendet. Das bevorzugte
Molverhältnis von Wasserstoff zu Oxalsäureester, die in den Reeaktionsabschnitt eintreten, liegt bei 30 : 1.
Bei dem Verfahren können auch höhere oder niedrigere Verhältnisse von Wasserstoff zu Oxalsäureester angewandt werden,
solange der Ester im Dampfzustand vorliegt und der Wasserstoff in wenigstens der stöchiometrischen Menge von 4:1
verwendet wird.
Die Hydrierungskatalysatoren, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden können, sind in der Literatur beschrieben,
und jeder beliebige bekannte Hydrierungskatalysator oder ein Gemisch solcher Katalysatoren, die sich für
die Oberführung von Estern in Alkohole eignen, kann eingesetzt werden. So kann man Katalysatoren verwenden, die zusammen
mit ihrer Herstellung in den US-PS 2 094 611, 2 305 104
und 3 374 184 beschrieben sind. Ganz allgemein können Hydrierungskatalysatoren, die Kupfer in elementarer Form oder in
Verbindung mit Sauerstoff enthalten, sowie andere Hydrierungsmetalloxide, die in Verbindung mit Kupfer verwendet werden,
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iff
mit oder ohne Träger eingesetzt werden. Besonders bevorzugte Katalysatoren sind die Kupfer-Zinkchromit- oder Kupferchromit-Katalysatoren,
die mit Barium- oder Natriumhydroxid verstärkt sein können und in Wasserstoff reduziert worden sind. Zu
Beispielen für außer den oben genannten für die erfindungsgemäßen Zwecke geeigneten Hydrierungskatalysatoren gehören
ZinkZKupferZCadmiumZChromit, Kupferammoniumchromat, Zink-Chromoxid,
Raneynickel, Nickel auf Kieseiguhr und Chromite von Mangan und Magnesium. Weitere geeignete Katalysatoren
sind Zusammensetzungen, die Zinn, Silber, Cadmium, Zink oder Platin enthalten, sowie Chromoxide dieser Metalle. Viele
gut geeignete Hydrierungskatalysatoren sind im Handel erhältlich, zum Beispiel der Kupfer-Zinkchromit-Katalysator
(Girdler T-359), Kupferbariumchromit (Harshaw Cu 11O7)-Katalysatoren
und der natriumhydroxidverstärkte Kupferchromitkatalysator (Houdry 536 CP).
Die Hydrierungskatalysatoren können nach beliebigen hierfür geeigneten Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch
Fällen oder Fusion. Die bevorzugten Kupferchromit- und Kupfer-Zinkchromit-Katalysatoren
sind gefällte Katalysatoren und können nach dem in GB-PS 575 380 angegebenen Verfahren hergestellt
und dann in Wasserstoff reduziert werden. Ein Kupferchromithydrierungskatalysator
kann beispielsweise durch Neutralisation von 1 Mol Chromtrioxid und 1 Mol Kupfer(II)nitrattrihydrat
in wäßrigem Ammoniumcarbonat bis zu einem pH-Wert von 7 hergestellt werden. Der Niederschlag wird gewaschen und
getrocknet und dann bei 400 0C calciniert. Der calcinierte
Katalysator wird dann auf Teilchengrößen gebracht, die Maschenöffnungen von 2057 bis 1204 Mikron oder 2057 bis 5OO Mikron
entsprechen, und in Wasserstoff beispielsweise 17 Stunden bei 2OO eC reduziert.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Gasphasenhydrierungskatalysatoren
können in kurzer Zeit an Aktivität verlieren oder abgebaut werden, was auf eine Reihe verschiedener
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Faktoren und Bedingungen zurückzuführen ist, die eingeschränkt, bekämpft oder beseitigt werden müssen, um die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens zu steigern. Bei solchen Reaktionen ist Katalysatorvergiftung und der sich daraus ergebende Verlust
an Katalysatoraktivität offenbar eine Folge unkontrollierter oder fehlerhafter Verteilung der Reaktionswärme, wodurch Hydrogenolyse
des gebildeten Äthylenglykols und andere Faktoren chemischer Art verursacht werden, zum Beispiel bei der Hydrierung
von Diäthyloxalat die Bildung von Kupfersalzen (Oxalate und Glykolate), 2-Ethoxyethanol, Ethylglykolat sowie von polymeren
Estern, zum Beispiel Polyglykolaten oder polymerem Ethylenoxalat, die, wenn sie sich auf der Katalysatoroberfläche niederschlagen,
die Hydrierungsaktivität des Katalysators vermindern. Oxalsäureester selbst polymerisieren weder im Vorerhitzer noch
im Reaktor noch auf der Katalysatoroberfläche. Zu weiteren Faktoren gehören Katalysatorgifte, wie Schwefel oder Halogenverbindungen,
die mit dem eingeführten Wasserstoff oder dem zu hydrierenden Oxalsäureester mit dem Katalysator in Berührung kommen
können, zum Beispiel Schwefelwasserstoff und organische Sulfate sowie eine Kombination der vorstehend genannten Faktoren und
andere Ursachen. Die Menge an bei der Reaktion gebildeten Nebenprodukten ist im allgemeinen ein Indiz für Katalysatorverschlechterung
.
Durch die Maßnahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Hydrogenolyse und die damit einhergehende Nebenproduktbildung
auf der Katalysatoroberfläche sowie Vergiftung und Verschlechterung des Katalysators durch in der Beschickung enthaltene
Stoffe und Verlust an Katalysatoraktivität auf ein Minimum gesenkt. Die Hydrierungskatalysatoraktivität kann durch eine
Reihe von Variablen beträchtlich gesteigert werden, nämlich durch (1) Vorreduktion des Hydrierungskatalysators, besonders
eines kupferhaltigen Katalysators, zur Verminderung oder Verhinderung
der Oxalationenvergiftung sowie zur Erhöhung der Hydrierungsaktivität des Katalysators, (2) Entfernung von Schwefel
aus dem einzuführenden Oxalsäureester, vorzugsweise bis zu
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weniger als 0,4 ppm Schwefel, (3) Verwendung eines praktisch
schwefel- und halogenfreien Wasserstoffs, (4) Verwendung eines Katalysatorbetts, das mit inerten Trägerstoffen, wie tafelförmigem
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid und Glasperlen, verdünnt oder vermischt ist, wodurch die Verteilung der Reaktionswärme
verbessert und lokale Oberhitzungen in dem Bett vermindert oder vermieden werden und damit das Ausmaß der Hydrogenolyse
eingeschränkt wird, und (5) Reinigung des Reaktionskatalysatorsystems von Zeit zu Zeit, falls nötig, mit Wasserstoff während
einer Unterbrechung des Betriebs zur Zersetzung von Verunreinigungen, insbesondere Kupfer(II)oxalat, die sich auf der Katalysatoroberfläche
angesammelt haben können. Die Reinigung mit Wasserstoff kann bei Reaktionstemperaturen (Katalysatorbetttemperaturen)
und Reaktionsdrucken erfolgen und nimmt im allgemeinen 5 bis 20 Stunden in Anspruch.
Die Vorreduktion der Hydrierungskatalysatoren, wie Kupferchromit oder Kupferζinkchromit, erfolgt zur weitgehenden Reduktion
der Kupferverbindungen, wie Kupferoxid, zu metallischem Kupfer. Sie wird am zweckmäßigsten mit Wasserstoff in einer dafür geeigneten
Vorrichtung bewirkt. Die im einzelnen angewandten Reduktionsmaßnahmen sind allgemein bekannt und können von Katalysator
zu Katalysator verschieden sein. Reduktionen mit Wasserstoff werden im allgemeinen bei einer Temperatur von 1OO bis 450 0C mit
Wasserstoffdrucken von 0,01 bis 10 Atmosphären durchgeführt.
Alle bei der Reaktion gebildete Kupferoxide werden in Gegenwart des Wasserstoffes rasch zu metallischem Kupfer reduziert.
Schwefel kann gewöhnlich in Form eines organischen Sulfats, wie Ethylhydrogensulfat, Diethylsulfat und Di-n-butylsulfat
als Verunreinigung in dem entsprechenden zu hydrierenden Oxalsäuredialkylester
zugegen sein. Da solcher Schwefel, der in dem Oxalsäureester in Mengen bis zu 700 ppm enthalten sein kann,
den Hydrierungskatalysator, insbesondere Kupferchromit rasch vergiftet, muß er aus dem Beschickungsoxalat soweit wie möglich
entfernt werden, vorzugsweise bis zu Mengen von weniger als
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0,4 ρ{πη. Ein Beispiel für ein zweckmäßiges Verfahren zur
Verainderung des Schwefelgehalts von Oxalsäurediethylester
ist die Behandlung des Esters mit Natriumethoxid (Natriumethylat) bei einer Temperatur von 80 °C und gegebenenfalls
anschließende Neutralisation von etwa nichtumgesetztem Natriumethoxid mit Essigsäure und Destillation der Oxalatlösung, wobei das gebildete nichtflüchtige Natriumsulfat
zurückbleibt. Zur Vermeidung der möglichen Bildung gemischter Ester und anderer Nebenreaktionen können in gleicher Weise
auch zum Beispiel Natriummethylat und Natriumbutylat zur Behandlung des jeweiligen Oxalsäuredialkylesters verwendet
werden.
Schwefelwasserstoff und/oder Chlorwasserstoff, der eine Verunreinigung in der Wasserstoffbeschickung sein und Katalysatorvergiftung verursachen kann, kann mit Hilfe eines beliebigen der herkömmlichen Gaswaschsysteme vollständig oder weitgehend entfernt werden. Zweckmäßige Verfahren bestehen darin,
das Gas durch ein Bett aus einer Mischung von Fe2O3 mit Flugasche oder durch ein Bett aus CuO/ZnO zu leiten.*
Bei der Durchführung des erfindunsgemäßen Verfahrens wird
im allgemeinen ein praktisch schwefelfreier verdampfter
Oxalsäureester zusammen mit praktisch schwefelfreiem Wasserstoff über einen vorreduzierten Hydrierungskatalysator,
der bei einer Reaktions-(Katlysatorbett)-Temperatur von 150 bis 300 *C, vorzugsweise zwischen 200 und 230 °C gehalten
wird, bei einem Wasser stoff druck von 1 bis 70 Atmosphären,
vorzugsweise 1O bis 33 Atmosphären, und einer Durchsatzgeschwindigkeit (die Volumina der Gasmsichung aus Oxalsäureester und Wasserstoff berechnet bei gewöhnlicher Temperatur
und gewöhnlichem Druck, die pro Stunde über eine Volumeneinheit des Hydrierungskatalysatorbetts geleitet werden) von
3OO bis 20 000 Stunde'1, vorzugsweise 8000 bis 15 000 Stunde"1,
geleitet. Di« auf Flüssigkeit und Stunde bezogene Durchsatzgeschwindigkeit des Oxalsäureeesters (berechnet als das Flüssigkeitsvolumens des Esters pro Volumeneinheit des Hydrierungskatalysators) , der in Dampfform über den Katalysator geleitet
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wird, beträgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Ο,ΟΟ1 bis
5,0 Stunde" , vorzugsweise 1,0 bis 3,5 Stunde
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
In allen diesen Beispielen werden die Hydrierungsversuche in einem geraden Rohrreaktor mit einem Innendurchmesser von
25 mm und einer Länge von 91 cm durchgeführt, der mit einem Heizmantel versehen ist, um das Katalysatorbett auf Reaktionstemperatur zu bringen. Ein Hydrierungskatalysatorbett (1OO ml)
(mit oder ohne inertem Verdünnungsmittel) wird in der Mitte des Reaktionsrohrs angeordnet und mit Stopfen aus Glaswolle
in Position gehalten. Ein Metallspiralendurchgang für die Verteilung und Zirkulierung der Dämpfe wird am oberen Ende
des Katalysatorbetts angebracht. Zum Verdampfen des Oxalsäureesters und Vorheizen des Wasserstoffs vor dem Eintritt in den
Hydrierreaktor wird ein mit Glasperlen gefülltes Heizrohr angewandt. Die aus dem Reaktor austretenden dampfförmigen
Produkte und Nebenprodukte werden in einen geraden wassergekühlten Rohrkühler und dann in eine Flüssigkeit-Gas-Trennvorrichtung eingeführt, die Reaktionsprodukte werden durch
Gas-Flüssig-Chroraatographie (glc) und NMR-Spektren auf Ethylengykol. Alkohol, nichtumgesetzten Oxalsäureester und Nebenprodukte analysiert. Das Etylenglykol und der entsprechende
Alkohol können dann durch fraktionierte Destillation von dem Kondensat abgetrennt werden.
Der Hydrierungsreaktor wird mit 100 ml eines bei 213 °C
mit 1 Atmosphäre Wasserstoff vorreduzierten Kupfer-Zinkchromit-Katalysators (Girdler T-359) ohne inertes Verdünnungsmitel beschickt. 260 ppm Schwefel enthaltendes Diethyloxalat und Wasserstoff werden auf 190 *C vorerwärmt,
wodurch das Diethyloxalat verdampft wird. Die gasförmige Mischung aus verdampftem Oxalat und Wasserstoff wird in den
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Reaktor und über den Katalysator von 215 0C unter einem Wasserstoffdruck
von 70 Atmosphären mit einer Durchsatzgeschwindigkeit (SV) von etwa 4900 Stunde und einer auf Flüssigkeit
und Stunde bezogenen Durchsatzgeschwindigkeit (LHSV) von 0,3 Stunde geleitet. Die Freisetzung von Reaktionswärme
ist festzustellen. Die Reaktion wird insgesamt 9 Stunden fortgeführt und dabei werden ständig Flüssigkeitsproben entnommen.
Die Gas-Flüssig-Chromatographie der flüssigen Produktproben ergibt 11,7 bis 18,9 Gewichtsprozent Ethylengykol,
44,5 bis 62,7 Gewichtsprozent Ethanol und 6,4 bis 30,9 Gewichtsprozent nichtumgesetztes Diethyloxalat neben
9,7 bis 22,6 Gewichtsprozent nichtbestimmten Nebenprodukten. Die Analyse des Katalysators ergibt die Gegenwart von 0,14 Gewichtsprozent
Schwefel gegenüber 0,09 Gewichtsprozent Schwefel auf dem Katalysator vor Gebrauch, und die Gegenwart von Kupferoxalat.
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird unter Verwendung eines vorreduzierten bariumverstärkten Kupferchromitkatalysators
(Harshaw Cu 1107) wiederholt. Die Reaktion wird insgesamt
während 18 Stunden fortgeführt, und es werden ständig Proben von flüssigem Produkt entnommen. Die Analyse dieser
Proben ergibt 5,0 bis 12 Gewichtsprozent Ethylenglykol, 21 bis
42 Gewichtsprozent Ethanol und 29,1 bis 40,9 Gewichtsprozent nichtumgesetztes Diethyloxalat. Die Verschlechterung des Katalysators
wird wiederum durch den Schwefelgehalt der Diethyloxalatbeschickung verursacht. Die theoretische Ausbeute an
Ethylenglykol und dem entsprechenden Ethanol durch katalytische Hydrierung von Diethyloxalat unter Verwendung stöchiometrischer
Mengen der Reaktanten beträgt 4O bzw. 60 Gewichtsprozent.
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Der Hydrierungsreaktor wird mit 50 ml eines bei 225 0C mit
70 Liter je Stunde Wasserstoff bei Atmosphärendruck in 4,5 Stunden vorreduzierten natriumhydroxidverstärkten Kupferchromitkatalysators
beschickt, der nach Beispiel 4 von US-PS 3 374 184 hergestellt worden ist (im Handel als Houdry
536 CP-Katalysator erhältlich). Der Katalysator wird im Verhältnis von 50 ml zu 50 ml mit tafelförmigem Aluminiumoxid
mit einer Teilchengröße vermischt, die Sieböffnungen von 2057 bis 1204 Mikron entspricht. Diethyloxalat wird durch
Umsetzung mit Natriumethoxid bei 80 °C, anschließende Neutralisation
des nichtumgesetzten Ethoxids mit Essigsäure und Destillation des Diäthyloxalats bis zu einem Schwefelgehalt
von 17 ppm entschwefelt, zusammen mit Wasserstoff auf 200 0C vorgewärmt und in den Reaktor und über den Katalysator
mit einer Temperatur von 215 "C unter einem Wasserstoffdruck
von 3,15 Atmosphären mit einer SV, bezogen auf das Volumen des Katalysatorbetts von 100 ml von 500 Stunde und einer
LHSV von Diethyloxalat von 0,5 Stunden geleitet. Es wird die Freisetzung von Reaktionswärme beobachtet, die vom Anfang
des Versuchs, wenn das Gasgemisch aus Diethyloxalat und Wasserstoff das Katalysatorbett berührt, durch das Bett
nach unten wandert. Flüssigkeitsproben werden alle 15 Minuten entnommen, und die Reaktion wird 10 Stunden durchgeführt,
zu welcher Zeit die Katalysatoraktivität offentsichtlich infolge einer Schwefelvergiftung abnimmt. Die Gas-Flüssig-Chroma
tographie der entnommenen Proben zeigt Ausbeuten von 20 bis 37,5 Gewichtsprozent Ethylenglykol, 30 bis 34 Gewichtsprozent
Ethanol und 100-prozentige Umwandlung von Diethyloxalat. Der mit inertem Aluminiumoxid verdünnte Katalysator vermindert
die Intensität der freigesetzten Reaktionswärme und beschränkt das Ausmaß der Hydrogenolyse.
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Die in Beispiel 3 beschriebene Arbeitsweise wird unter Verwendung eines Katalysators der gleichen Art, der 17 Stunden unter
1 Atmosphäre Wasserstoff bei 2OO 0C vorreduziert worden ist, und
von Diethyloxalat, das wie in Beispiel 3 beschrieben bis zu einem Schwefelgehalt von weniger als 0,2 ppm mit Natriumethoxid
entschwefelt worden ist, wiederholt. Vor dem Vorwärmen und Vermischen mit dem verdampften Diethyloxalat wird der Beschickungswasserstoff durch einen Sulfidwäscher geleitet, der eine Mischung
aus Fe3O3 und Flugasche enthält. Die Reaktionsbedingungen sind
folgende: Temperatur des Katalysatorbetts 200 0C, 31,5 Atmosphären
Wasserstoffdruck, Dampfdurchsatzgeschwindigkeit 3000 Stunde und LHSV O,2 bis 0,5 Stunde . Die Hydrierung wird 95 Stunden
fortgeführt, nach welchen der Katalysator unbeeinträchtigt erscheint,
was sich aus einer stabilen Lage der freigesetzten Reaktionswärme bei weniger als 1/3 der Länge des Katalysatorbetts
und der gleichbleibend hohen Selektivität zu Ethylenglykol bei 100-prozentiger Umwandlung von Diethyloxalat ergibt.
Proben des kondensierten flüssigen Reaktionsprodukts werden alle 15 Minuten entnommen und durch Gas-Flüssig-Chromatographie
analysiert. Diese Analysen der Proben ergeben 36,2 bis 40 Gewichtsprozent Ethylenglykol, Wasserkonzentrationen von 0,6 bis
1,7 Gewichtsprozent, 0 Gewichtsprozent Diethyloxalat (100-prozenige
Umwandlung des Diethyloxalats) und Spurenmengen von Ethylglykolat und Diethylenglykol· ,
Beispiel 5
Der Hydrierungsreaktor wird mit 53 ml Kupferchromitkatalysator
mit einer Teilchengröße, die Maschenweiten von 2Ο57 bis 1204 Mikron entspricht, verdünnt mit 5O ml tafelförmigem Aluminiumoxid mit derselben Teilchengröße beschickt. Der Katalysator
wird durch Neutralisieren einer Lösung von 1 Mol Chromtrioxid und 1 Mol Kupfer(II)nitrattrihydrat in 2 Liter Wasser von Zimmertemperatur mit einer Lösung von Ammoniumcarbonat bis zu einem
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pH-Wert von 7 hergestellt. Der Niederschlag wird gewaschen und getrocknet und bei einer Temperatur von 400 0C calciniert und
durch Mahlen und Sieben auf eine Teilchengröße gebracht, die Sieböffnungen von 2057 bis 1204 Mikron entspricht. Der Katalysator
wird dann 54 Stunden unter 1 Atmosphäre Wasserstoff bei 2OO 0C vollständig reduziert. Durch Behandlung mit Natriumethoxid
bis auf einen Schwefelgehalt von weniger als O,4 ppm entschwefeltes Diethyloxalat und Wasserstoff werden
auf 2OO 0C vorgewärmt, um das Diethyloxalat zu verdampfen.
Die das verdampfte Diethyloxalat und Wasserstoff enthaltende Mischung wird in den Reaktor und über den Katalysator bei
220 0C unter einem Wasserstoffdruck von 31,5 Atmosphären mit
einer Durchsatzgechwindigkeit von 10 OO0 Stunde" und einer
LHSV von 1,5 Stunde geleitet. Die Reaktion wird 460 Stunden fortgeführt, wobei nur eine geringfügige Verschlechterung des
Katalysators zu beobachten ist. Erst nach 110-stündigem Gebrauch
des Katalysators ist die Bildung von Spurenmengen nichtselektiver Nebenprodukte, d. h. von 2-Ethoxyethanol,
Ethylglykolat und Diethylether zu beobachten. Flüssige Proben des Reaktionsprodukts werden alle 30 Minuten entnommen
und durch Gas-Flüssig-Chromatographie analysiert. Die Analy sen der Proben ergeben eine über 95-prozentige Selektivität zu
Ethylenglykol bei 100-prozentiger Umwandlung des Diethyloxalats und Ausbeuten von 36,8 bis 39,6 Gewichtsprozent Ethylenglykol, 0,83 bis 1,58 Gewichtsprozent Wasser, 0 Gewichtsprozent nichtumgesetztes Diethyloxalat und Spurenmengen von
2-Ethoxyethanol, Ethylglykolat und Diethylether, und Ethanol als Rest.
Beispiel 6
Der Hydrierungsreaktor wird mit der in Beispiel 5 beschriebenen
Mischung aus Kupferchromitkatalysator und Aluminiumoxid in der dort gleichfalls angegebenen Menge beschickt. Diethyloxalat
mit einem Schwefelgehalt von weniger als 0,2 ppm und Wasserstoff werden zum Verdampfen des Diäthyloxalats auf 200 0C
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erwärmt. Das Gasgemisch Oxalat/Wasserstoff wird in den Reaktor eingeführt und bei 232 0C (Temperatur des Katalysatorbetts)
unter einem Wasserstoffdruck von 14 Atmosphären mit einer
SV von 120OO Stunde"1 und einer LHSV von 1,8 Stunden"1 über
den Katalysator geleitet, wobei die Diethyloxalatbeschickung
etwa 2,8 Molprozent beträgt. Die Umsetzung wird 14 Stunden fortgeführt, und alle 15 Minuten werden Proben des kondensierten
Reaktionsprodukts entnommen. Die Analyse der flüssigen Proben ergibt im Durchschnitt 34 Gewichtsprozent Ethylenglyköl,
52 Gewichtsprozent Ethanol, 3 Gewichtsprozent Wasser, O Gewichtsprozent Diethyloxalat und Spurenmengen von
Ethylglykolat.
Der Reaktor wird mit der in Beispiel 5 beschriebenen Mischung aus Kupferchromit und Al2O3 in der dort angegebenen Menge beschickt.
Di-n-butyloxalat mit einem Schwefelgehalt von weniger
als 0,4 ppm und Wasserstoff werden auf 200 0C erwärmt, und
das gasförmige Gemisch aus Oxalat und Wasserstoff wird in den Reaktor eingeführt und bei einer Temperatur von 230 0C
unter 31,5 Atmosphären Wasserstoffdruck mit einer SV von
12 0OO Stunde" und einer LHSV von 2,0 Stunde" über das
Katalysatorbett geleitet. Während der Reaktion ist die Freisetzung von Reaktionswärme zu beobachten, die die Temperatur auf etwa 255 0C erhöht. Die Reaktion wird 12 Stunden
fortgeführt, und Proben des kondensierten flüssigen Produkts werden alle 15 Minuten entnommen. Die Gas-Flüssig-Chromatographie der entnommenen Proben ergibt 24,6 bis 27,3 Gewichtsprozent Ethylenglykol, 59,3 bis 71,5 Gewichtsprozent Butanol,
0,95 bis 1,76 Gewichtsprozent Wasser und Spuren von Ethanol und Butylglykolat bei einer Umwandlung des Di-n-Butyloxalats
von .100 %.
809808/0750
Beispiel 8
Die in Beispiel 7 beschriebene Arbeitsweise wird unter Verwendung des gleichen vorreduzierten Katalysators wiederholt.
Reaktionsbedingungen: Temperatur des Katalysatorbetts 230 "C, 14 Atmosphären Wasserstoffdruck, Dampf-SV 12000 Stunde" ,
LHSV 0,3 Stunde" , Di-n-butyloxalatkonzentration 2,9 Molprozent.
Es erfolgt eine exotherme Reaktion. Die Hydrierung wird IS Stunden fortgeführt, und alle 15 Minuten werden
Flüssigkeitsproben entnommen. Die gas-flüssig-chromatographi-
sche Analyse der Proben des Reaktionsprodukts ergibt 22,5 bis
2fi/2 Gewichtsprozent Ethylenglykol, 53 ils €3,5 Gewichtsprozent Butanol, 1j3S bis 1,B1 Gewichtsprozent Wasser, J ,O bis
2 Gewichtsprozent Ethanol und Ό Gewichtsprozent nichtumgesetzten ^i-n-lmtyloxalat. i)ie "theoretische Ausbeute -an Ethy-
lenglykol und Butanol der kataIytischen Hydrierung von Di-n-
butyloxalat unter Verwendung stochlometrischer Mengen der
Reaktanten .betragt 2 9., 5 Gewichtsprozent Ethylenglykol und
7O,3 Gewichtsprozent-Butanol.
Der Reaktor wird mit der gleichen Menge und der gleichen Art vorreduziertem verdünntem Katalysator, wie in Beispiel 5
beschrieben, beschickt. Diisobutyloxalat mit einem Schwefelgehalt von weniger als 0,3 ppm und Wasserstoff werden auf
200 0C erwärmt. Die dampfförmige Oxalat-Wasserstoff-Mischung
wird in den Reaktor eingeführt und bei einer Temperatur des Katalysatorbetts von 220 0C unter einem Wasserstoffdruck
von 14 Atmosphären mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 12 000 Stunde und einer auf Flüssigkeit bezogenen Durchsatzgeschwindigkeit
von 3,0 Stunde" über den Katalysator geleitet. Durch die einsetzende exotherme Reaktion wird die
Temperatur auf 260 0C erhöht. Die Umsetzung wird 25 Stunden
809808/0750
fortgeführt, und alle 15 Minuten werden Proben des kondensierten
flüssigen Produkts entnommen. Die gas-flüssig-chromatographische
Analyse der entnommenen Proben ergibt-23,9 bis 27,8 Gewichtsprozent
Ethylenglykol, 57,2 bis 70,9 Gewichtsprozent Isobutanol,
0,90 bis 1,65 Gewichtsprozent Kasser und Spurenmengen
von Ethanol und Isobutylglykolat bei 100-prozentiger Umwandlung
des Diisobutyloxalats.
B e i s ρ i e 1 IO
unter Verwendung der gleichen Menge und der gleichen Art
vorreduzierten verdünnten Katalysators wie in Beispiel 9 wird eine Diroethyloxalatschmelze und Wasserstoff auf 200 0C
erwärmt. Die Dampf mischung, die weniger als 0,2 ppm Schwefel
enthält, wird in den Reaktor eingeführt und bei einer Temperatur
von 225 eC unter einem Wasserstoffdruck von 21 Atmosphären mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 15 000 Stunde"
und einer auf Flüssigkeit bezogenen Durchsatzgeschwindigkeit von 3,0 Stunde" über den Katalysator geleitet. Die Freisetzung
von Reaktionswärme ist festzustellen. Die Umsetzung wird 36 Stunden fortgeführt, und alle 15 Minuten werden Proben des kondensierten
flüssigen Produkts entnommen. Gas-flüssig-chromatographische Analyse der Proben ergibt 36,5 bis 47,3 Gewichtsprozent
Ethylenglykol, 35,3 bis 46,1 Gewichtsprozent Methanol, 0,48 bis 1,02 Gewichtsprozent Wasser und Spurenmengen Ethanol
und Methylglykolat bei 100-prozentiger Umwandlung des Dimethyloxalats.
809808/0750
Claims (15)
- P a tent a η s ρ r fl c h eVerfahren zur Herstellung von Ethylenglykol, d a -rch gekennzeichnet, daß in der Dampfphase ein Gasgemisch aus einem Oxalsäureester der FormelOO ROCCOR ,worin R eine Alkyl- oder Aralkylgruppe, gegebenenfalls mit die Umsetzung nicht beeinflussenden Substituenten bedeutet, mit Wasserstoff bei einem Druck von 1 bis 70 Atmosphären, einer Temperatur von etwa 150 bis 3OO 0C, einer Durchsatzgeschwindigkeit von etwa 30OO bis 2O 000 Stunde' und einer auf Flüssigkeit bezogenen Durchsatzgeschwindigkeit von etwa O,OO1 bis 5,0 Stunde" in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators umgesetzt und das Ethylenglykol gewonnen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Oxalsäureester Dimethyloxalat, Diethyloxalat oder Dibutyloxalat verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von etwa 2OO bis 230 °C durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Umsetzung bei einem Druck von etwa 10 bis 33,3 Atmosphären durchgeführt wird.809808/0750ORIGINAL273607Q
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von etwa 8000 bis 15 OOO Stunde" gearbeitet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mit einer auf Flüssigkeit bezogenen Durchsatzgeschwindigkeit von 1,0 bis 3,5 Stunde gearbeitet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein Molverhältnis von Wasserstoff zu Oxalsäureester von 4:1 bis 30:1 verwendet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein Oxalsäureester mit einem Schwefelgehalt von weniger als 0,4 ppm verwendet wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß praktisch schwefelfreier Wasserstoff verwendet wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Hydrierungskatalysator ein kupferhaltiger Katalysator verwendet wird, der einer Vorreduktion in Wasserstoff bei einer Temperatur von etwa 1OO bis 450 0C und einem Wasserstoffdruck von etwa 0,01 bis 10 Atmosphären unterworfen worden ist.809808/0750-V-
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß als Hydrierungskatalysator Kupferzinkchromit, Kupferchromit, Kupferbariumchromit oder mit Natriumhydroxid verstärktes Kupferchromit verwendet wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein Katalysator verwendet wird, der mit einem inerten Trägermaterial verdünnt ist.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß als inertes Trägermaterial Aluminiumoxid, Siliciumdioxid oder Glasperlen verwendet werden.
- 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Hydrierungskatalysator von Zeit zu Zeit unter den Reaktionsbedingungen mit Wasserstoff gereinigt wird.
- 15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine gasförmige Mischung aus Oxalsäureester und Wasserstoff verwendet wird, die durch Erwärmen des Esters in Wasserstoff zur Verdampfung des Esters erhalten worden ist.809808/0750
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