DE2735750C2 - Flachgewebtes Papiermachergewebe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein flachgewebtes Papiermachergewebe nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei der Papierherstellung wird eine flüssige Suspension aus Zellulosefasern auf ein bewegliches Papiermachergewebe aufgebracht, durch das'überflüssige Flüssigkeit abtropft. Dadurch entsteht eine feuchte Schicht aus Zellulosefasern und solchen Füllstoffen oder anderen Materialien, die für das herzustellende Papier geeignet sind. Die Schicht wird anschließend durch einen Walzenspalt geführt, in dem weitere Flüssigkeit entfernt wird. Gegebenenfalls wird die Schicht zum Trocknen über geheizte Walzen geführt.

Bei dein gattungsgemäßen Papiermachergewebc (DE-OS 20 64 085) wird die Grundgewebestruktur durch die Kettfaden und Schußfäden gebildet. Im Bereich der Enden der Grundgewebestruktur sind einige der Schußfäden durch weitere Schußfäden ersetzt, die wesentlich stärker sind als die ersetzten Schußfäden. Dadurch hat das Papiermachergewebe nicht über seine Länge konstanten Aufbau; dieser ändert sich vielmehr infolge der weiteren Schußfäden im Bereich der Geweheenden. Die weiteren Schußfäden liegen außerdem innerhalb der Grundgewebestruktur, in der sie mit den Kettfaden verwebt sind. Da die weiteren Schußfäden andere Eigenschaften haben als die Kettfaden und die ίο Schußfäden, weist das Gewebe im Bereich seiner Enden andere Entwässerungseigenschaften auf als im übrigen Gewebebereich.

Dies kann dazu führen, daß auf dem mit dem Gewebe zu behandelnden Papier Markierungen gebildet werden, die insbesondere für hochwertiges Papier unerwünscht sind. Da die weiteren Schußfäden innerhalb der Grundgewebestruktur liegen, werden die weiteren Schußfäden und die Kettfaden einem Verschleiß unterworfen. Das gesamte Gewebe hat dadurch nur eine begrenzte Lebensdauer.

Aus der DE-AS 21 26 995 ist ein Papiermachergewebe mit Ken- und Schußfäden bekannt, das aus Gewebebahnen gebildet wird, die durch Hilfskettfäden miteinander verbunden werden. Im Nahtbereich geht das Gewebe infolge der Hilfskettfäden aus einem zweilagigen in ein dreilagiges Gewebe über. Dadurch hat dieses PapiermachergeTvebe ebenfalls im Nahtbereich einen anderen Aufbau als im übrigen Gewebebereich. Die Hilfskettfäden liegen innerhalb der Grundgewebestruktur, so daß die Kettfäden, welche an der Außenseite des Papiermachergewebes vorgesehen sind, einem starken Verschleiß unterliegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Papiermachergewebe so auszubilden, daß es über seine gesamte Länge gleiche Eigenschaften hat und die Grundgewebestruktur im Einsatz nur einem geringen Verschleiß unterworfen ist.

Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Papicrmachergewebe erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Beim erfindungsgemäßen Papiermachergewebe hat die Grundgewebestruktur über die gesamte Gewebelänge durchgehend gleichen Aufbau, wird also auch im Bereich der Gewebeenden durch die Schußfäden und die Kettfäden gebildet. Dadurch weist das erfindungsgemäße Papiermachergewebe über seine Länge durchgehend gleiche Eigenschaften auf, so daß mit ihm auch hochwertige Papiere behandelt werden können, ohne daß Markierungen auf dem Papier zu befürchten sind. Die in einer Ebene außerhalb der vom Grundgewebe gebildeten Ebene liegenden zusätzlichen Schußfäden schützen die darunter befindlichen Grundgewebestruktur, so daß nur die zusätzlichen Schußfäden, nicht jedoch die Grundgewebestruktur einem Verschleiß ausgesetzt ist.

In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Gewebes angegeben.

Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in einem Querschnitt ein erfindungsgemäßes Papiermachergewebe,

Fi g. 2 teilweise im Längsschnitt einen Endbercieh eines erfindungsgemäßen Papiermachcrgewcbcs mit eib5 nein einzigen, eine Schlaufe bildenden Garn.

Fig. 3 eine Webschlagpatrone für das Gewebe gemäß den Fig. 1 und 2,

F i g. 4a bis 41 in Längsschnitten den Verlauf der ein-

/einen Kettfaden eines Rapports in Übereinstimmung mit der Schlagpatrone gemäß F i g. 3.

Das Papiermachergewebe mit bekannter Duplex- oder Semiduplexwebstruktur enthält Kettgarne 11 und Schußgarne 12, die zusammen eine Grundgewebestruk- s tür bilden. Eine Duplexwebstruktur ist ein integriert strukturiertes Doppellagengewebe, bei dem jede Lage ihre eigenen Kettfaden und Schußfäden aufweist Die Lagen sind hierbei durch Verweben der Kett- oder Schußfäden de^r einen Lage mit den betreffenden Fäüen der anderen Laije verbunden. Bei einer Semiduplexwebstruktur handelt es sich um eine Webstruktur mit einer einzigen Lage Von Kettfäden und zwei separaten Lagen von Schußfäden die mit der Kettfaden-Lage verwebt sind. Einige der Kettgarne 11 des Papiermachergewebes sind zur Bildung von Schlaufen 13 umgebogen. Das Papiermachergewebe weist ferner auf einer der beiden Seiten des Gewebes zusätzliche Schußgarne 14 auf, die an der Oberseite des Gewebes flottierend ^geordnet und beispielsweise mit jedem zwölften Kettgarn 11 verwebt sind. Im Ausführungsbeispiel ist für jedes in der Grundgewebestruktur vorhandene Schußgarn 12 ein zusätzliches Schußgarn 14 vorgesehen. Die zusätzlichen Schußgarne 14 werden über die ganze Länge des Grundgewebes vorgesehen. Entsprechend ihren Eigenschäften werden die zusätzlichen Schußgarne so gewählt, daß sie die Abnutzung des Gewebes während des Gebrauchs auf einer Papierhersteiiungsmaschine verringern. Die Schußgarne 14 haben vorzugsweise eine hohe Abnutzungsfestigkeit oder Antislip-Eigenschaften. Diese Eigenschaften können auch durch ein geeignetes Harz oder durch eine andere Behandlung, der das Garn 'unterworfen wird, erhalten werden. Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die Abriebfestigkeit der zusätzlichen Schußgarne 14 größer ist als die Abnutzungsfestigkeit der anderen Garne des Papiermachergewebes. Bei Geweben, bei denen ein Saum aus Kettgarnschlaufen am Gewebeende hergestellt wird und dabei die Kettgarnschlaufen im wesentlichen in der gleichen Ebene wie der Gewebekörper liegen, enden die zusätzlichen Schußgarne 14 in den Unterseiten der Schlaufen 13. Diese liegen in einer Ebene A, die in bezug auf die die Unterseite des gesamten Papiermachergewebes enthallende Ebene B nach innen versetzt ist (F i g. 2). Die in der Ebene B liegenden zusätzlichen Schußgarne 14 befinden sich somit außerhalb der vom Grundgewebe gebildeten Ebene A. Infolge dieser Ausbildung wird der Saum durch die zusätzlichen Schußgarne 14 und insbesondere durch die Masse dieser zusätzlichen Schußgarne geschützt.

Der Durchmesser oder eine entsprechende Größe der zusätzlichen Schußgarne 14 ist nicht größer als der Durchmesser oder die entsprechende Größe der in der Grundgewebestruktur enthaltenen Schußgarne 12. Die zusätzlichen Schußgarne 14 können aus herkömmlichen, in der Webtechnik verwendeten Garnen bestehen. So können harzbeschichtete oder unbeschichtete monofiie oder multifile Synthetikgarne, Glasseidengarne oder Metallgarne verwendet werden.

Besonders vorteilhaft ist es, für die zusätzlichen Schußgarne 14 und die Schußgarne 12 jeweils eine gleiche Zahl von Garnen zu verwenden. Gegebenenfalls kann aber auch eine geringere Dichte solcher zusätzlichen Schußgarne 14 genügen. Allerdings bringt ein Verhältnis von kleiner als 1 :2 von zusätzlichen Schußgarnen 14 zu den Schußgarnen 12 keine wesentliche Verbesserung der Abriebfestigkeit. Die Größe der Flottierung der zusätzlichen Schußgarne 14 auf der Gewebeoberseite kann entsprechend den besondere« Gegebenheiten variieren. Im Idealfall flottieren die zusätzlichen Schußgarne 14 über drei Rapporte des Grundgewebes. Es können jedoch auch Flottierungen über zwei oder mehr als drei solcher Rapporte ausreichend sein. Die zusätzlichen Schußgarne 14 sollen üblicherweise auf der Walzenseite des Gewebes vorhanden sein, um den Schlaufensaum gegen übermäßige Abnutzung zu schützsn. Insbesondere wenn gesponnene Garne verwendet werden, ist es vorteilhaft, die zusätzlichen Schußgarne 14 auf der Papierseite des Gewebes anzuordnen, wodurch eine bessere papierformende Oberfläche erhalten wird Unter Umständen ist es vorteilhaft, die zusätzlichen Schußgarne 14 sogar auf beiden Seiten des Gewebes vorzusehen. Das Gewebe kann ferner einen 3 :1 Körper aufweisen.

Das Papiermachergewebe ist für Formgewebe und für Trocknergewebe geeignet und kann bei einschichtigen und vielschichtigen Geweben verwendet werden.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (11)

Patentansprüche:

1. Flachgewebtes Papiermachergewebe mit wenigstens einer Lage aus Schußfäden, die zur Bitdung einer Grundgewebestruktur mit Kettfaden verwebt sind, und mit zusätzlichen Schußfäden an wenigstens einer Seite des Grundgewebes im Bereich der Gewebeenden, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schußfäden (14) flottierend und über die gesamte Länge des Grundgewebes (11,12) angeordnet sind und in einer Ebene (B) außerhalb der vom Grundgewebe gebildeten Ebene fliegen.

2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schußfäden (14) über drei Rapporte des Grundgewebes (11,12) flottieren.

3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der zusätzlichen Schußfäden (14) höchstens gleich dem Durchmesser der Schußfäden (12) des Grundgewebes (11,12) ist.

4. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schußfäden (14) und die Schußfäden (12) des Grundgewebes (11,12) in gleicher Anzahl vorgesehen sind.

5. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jeweils zwei Schußfäden (12) des Grundgewebes (11,12) ein zusätzlicher Schußfaden (14) vorgesehen ist.

6'. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schußfäden (14) auf der Walzenseite des Gewebes vorgeseher; sind.

7. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schußfäden (14) auf der Papierseite des Gewebes angeordnet sind.

8. Gewebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schußfäden (14) gesponnene Garne sind.

9. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgewebe (11, 12) eine Semi-Duplex-Gewebebindung aufweist.

10. Gewebe nach Anspruch!), dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgewebe (11, 12) einen 3 :1 Körper aufweist.

11. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Schußfäden (14) synthetische Garne sind.