DE2735178C2 - Verwendung von Aminomercaptanen als alterungsbeständig machende Mittel in Polymeren - Google Patents
Verwendung von Aminomercaptanen als alterungsbeständig machende Mittel in PolymerenInfo
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Description
R7
R,
b)
c)
d)
substituiert ist, wobei R7 und R8 entweder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
eine Cycloalkylgruppe mit S bis 12 Kohlenstoffatomen,
eine verzweigte acyclische Gruppe mit einer Kette mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, wobei jedes
oder
eine alicyclische Aralkyl- oder Arylgruppe mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen steht,
0 oder 1 bedeutet,
0 bis 12 ist und
R2, Rj, Ri, Rs und R6 jeweils aus Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bestehen, wobei diese Substituenten gleich oder verschieden sein können, als alterungsbeständig
machende Mittel in Polymeren, die auf die Polymerisation von 1,3-Butadien oder Isopren, gegebenenfalls in Mischung mit kleineren Mengen Styrol, Acrylnitril oder Methyl-(meth)acrylat zurückgehen, in
einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des Polymeren.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aminomercaptan aus p-Anilinophenyl-carbamylmethylsulfid oder>(p-Anilino-phenyl-carbamyl)-ethylsulfid besteht.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aminomercaptan aus N-(4-Anilinophenyl)-ff-mercaptoacetamid besteht.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aminomercaptan aus N-(4-Anilinophenyl)-a-mercaptoacetamid oder N-(4-Anilino-phenyl)-j8-mercaptopropionamid besteht.
m
/i
Ri
In der US-PS 36 58 769 werden alterungsbeständige Polymere beschrieben, die in der Weise hergestellt
werden, daß Acrylmonomere, welche Ν,Ν'-disubstituierte p-Phenylendiamineinheiten als Substituenten aufweisen,
mit Vinyl- oder Dienomonomeren copolymerisiert werden.
In einem Artikel von Meyer, Tewksbury und Pierson in »High Polymers«, Band XIX, E. M. Fetles, Interscience,
New York, 1964, wird in Kapitel 2 der Einbau aliphatischer Mercaptane in Polydiene in wechselnden
Mengen bechrieben, wobei angegeben wird, daß die in Frage kommende Reaktion eine Addition des Mercaptans
an die Polymerdoppelbindung ist. Das Ausmaß, bis zu welchem die erhaltenen Adduktpolymeren sich in
ihren Eigenschaften von den Polymerreaktanten unterscheiden, hängt von dem Umsetzungsgrad ab.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die im Anspruch 1 definierten Aminomercaptane sich in
hervorragender Weise als alterungsbeständigmachende Mittel für Polymere, welche auf die Polymerisation von
1,3-Butadien oder Isopren, gegebenenfalls in Mischung mit kleineren Mengen Styrol, Acrylnitril oder Methyl-(meth)acrylat
zurückgehen, eignen.
In der DE-OS 20 25 336 wird die Einführung der Gruppierung
NH(C=OL-
in:konjugierte'Dienpolymere beschrieben, und zwar mittels einer Polymerisationsmethode, bei deren Durchführung
ein ungesättigtes Amid verwendet wird, das die antioxidierend wirkende Gruppierung gemäß obiger
Formel enthält und als Copolymeres bei der Polymerisation des konjugierten Diens eingesetzt wird.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, in Weiterbildung dieses Standes der Technik Polymere, welche
auf die Polymerisation von 1,3-Butadien oder Isopren, gegebenenfalls in Mischung mit weiteren Comonomeren,
zurückgehen, dadurch in noch vielseitigerer Weise alterungsbeständig zu machen, daß mehrere Methoden zum
Einbringen des Stabilisierungsmittels angewendet werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung durch die Verwendung der im Anspruch 1 angegebenen Amino- s
mercaptane gelöst.
Erfindungsgemäß können die eingesetzten Aminomercaptane in die genannten Polymeren nach 3 Methoden
eingebracht werden. Die erste Methode besteht in der Kettenübertragungsreaktion. Eine weitere Methode ist
die freie radikalische Additionsreaktion, welche es ermöglicht, die Aminomercaptane in Polymere einzubringen,
die unter Verwendung von Ziegler-Natta-Katalysatormethoden erzeugt worden sind. Die dritte Methode
besteht in einem Vermählen und Härten, wobei es überraschend ist, daß auch bei Anwendung dieser Methode
ein wirksamer Dauerschutz erzielt werden kann.
Die Erfindung ermöglicht daher die Einbringung der spezifizierten Aminomercaptane in die Polymeren nach
verschiedenen Methoden, während gemäß der DE-OS 20 25 336 nur ein Einbau von Amiden, welche den antioxidierend
wirkenden Anteil enthalten, nach einer über freie Radikale ablaufenden Polymerisationsmethode
möglich ist.
Wie bereits erwähnt, können die erfindungsgemäß eingesetzten Aminomercaptane in geringen Mengen in ein
auf die Polymerisation von 1,3-Butadien oder Isopren zurückgehendes Polymeres nach drei Methoden eingebracht
werden, und zwar (a) als Kettenübertragungsreagens, das sowohl mit dem Monomeren als auch mit
wachsenden Polymerradikaien während des Verlaufes einer über freie Radikale ablaufenden Polymerisation
reagiert, (b) in einem Additionsverfahren, bei welchem es mit einem vorgeformten Polymeren reagiert, das
wenigstens eine Doppelbindung enthält, oder (c) in einer Reaktion mit einem Polybutadienhomopolymeren
oder -copolymeren während des Vermahlens und Härtens. Alle derartigen Reaktionen können entweder in
Emulsion, Lösung, Dispersion oder in Masse durchgeführt werden.
Beispiele für Produkte, die aus den Polymeren hergestellt werden können, welche erfindungsgemäß alterungsbeständig
gemacht worden sind, sind kautschukartikel, wie Auskleidungen, Dichtungen, Schläuche und Sander,
die der Einwirkung erhöhter Temperaturen ausgesetzt sind und/oder in Kontakt mit Ölen oder Lösungsmitteln
stehen, ferner Schaumkautschukunterlagen für Teppiche, die chemisch gereinigt werden, usw.
Die Produkte, die unter Einsatz der erfindungsgemäß spezifizierten Aminomercaptane alterungsbeständig
gemacht worden sind, können flüssig oder elastomere Feststoffe sein. Es kann sich um Elastomere oder mehr
harzartige Materialien handeln, und zwar je nach der Art des eingesetzten Monomeren, dem Molekulargewicht
usw., wobei bezüglich des Molekulargewichts keine Einschränkungen gegeben sind. Diejenigen Materialien,
die Elastomere sind, können, wenn sie mit Vulkanisationsbestandteilen vermischt werden, vulkanisiert und für
alle Zwecke, für die Kautschuke eingesetzt werden, verwendet werden. Einige dieser Materialien können als
Gums in nichtvulkanisiertem Zustand eingesetzt werden. Je nach der Art des Polymeren kann es zum Überziehen
von Holz, Geweben, Metallen usw., zur Herstellung von Dichtungen, Formungen usw. verwendet werden.
Vorzugsweise liegt die Menge des erfindungsgemäß eingesetzten Mercaptans zwischen 0,5 und 5 Gew.-Teilen
pro 100 Gew.-Teilen des Polymeren.
Die Menge kann je nach dem verwendeten Aminomercaptan, der Art des Polymeren sowie der Verwendung,
welcher das Produkt zugeführt wird, schwanken. Beispielsweise erfordert eine Verwendung in den Tropen eine
größere Menge als eine Verwendung in einem kalten Klima.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Aminomercaptane können mitteis einer Kettenübertragungsreaktion eingebaut
werden, bei der sie mit einem polymerisierenden Monomersystem unter Gewinnung von Polymeren
reagieren, welche diese Substanzen als Diaminosubstituenten aufweisen, und zwar in Verknüpfung über eine
Monosulfidbindung. Auf diese Weise können Polymere durch Polymerisation von Monomeren oder Monomermischungen
hergestellt werden, welche für eine Homopolymerisation, Copolymerisation oder Zwischonpolymerisation
über einen über freie Radikale ablaufenden Mechanismus in G egenwart der erfindungsgemäß eingesetzten
Aminomercaptane befähigt sind und aus Butadien-1,3 oder Isopren bestehen, gegebenenfalls in
Mischung mit kleineren Mengen Styrol, Acrylnitril oder Methyl(meth)acrylat.
Die zweite Methode, nach der die erfindungsgemäß eingesetzten Aminomercaptane in ein Polymeres eingebracht
werden können, ist eine über freie Radikale ablaufende Reaktion mit einer reaktionsfähigen Doppelbindung
pro Polymermolekül. Es handelt sich demgemäß um eine Additionsreaktion, bei welcher das Aminomercaptan
mit dieser Doppelbindung reagiert.
Die dritte Methode besteht in einem Einbringen der erfindungsgemäß eingesetzten Aminomercaptane in die
Polymeren während des Vermahlens und Härtens in Gegenwart von Kautschukchemikalien, wie Verstärkungsmitteln,
Pigmenten usw. Da die Reaktion während des Vermahlens und Härtens stattfindet, ist die genaue Natur
der Reaktion noch nicht aufgeklärt, man erhält jedoch ein vulkanisiertes Produkt, das alterungsbeständig ist. Das
Vermählen kann bei wechselnden Temperaturen durchgeführt werden. Erfolgt es bei einer ausreichend hohen
Temperatur, dann kann die ganze Reaktion oder ein Teil derselben vor dem Härten beendet sein. Das Härten
wird bei jeder herkömmlichen Temperatur durchgeführt. Die erforderliche Zeit hängt von dem Polymersystem,
der Temperatur sowie von dem Härtungssystem ab.
Die Aminomercaptane können nach verschiedenen Methoden hergestellt werden. Ein p-Phenylendiamin,
das an einem Stickstoffatom mit den gewünschten Aryl- oder Alkylsubstituenten, RNH · C6H4 · NH2, substituiert
ist, kann in ein N-Mercaptoalkylacylderivat, RNH ■ Q1H4 ■ NHC = O(CH,)„SH, durch direkte Amidierung
mit einer Mercaptosäure, wie Thioglykolsäure oder_/?-Mercaptopropionsäure, umgewandelt werden. Im
Beispiel 1 wird eine derartige Herstellungsmethode beschrieben. N-Mercaptoalkylderivate ähnlich substituierter
p-Phenylendiamine (gemäß der Formel I, wobei η = 0) können aus der zuletzt genannten Verbindung durch
die Behandlung mit Äthylensulfid oder Propylensulfid oder nach einem Zweistufenverfahren hergestellt
werden, wobei eine Behandlung eines N-substituierten Phenylendiamine mit einem halben Moläquivalent
eines Dithiodialdehyds, wie «,a'-Dithioisobutyraldehyd, unter Bildung eines Dithiodiimins vorgesehen ist (vgl.
J. J. D'Amico und W. E. Dahl, J. Org. Chem. 40,1224, (1975), worauf sich eine anschließende Reduktion des
Diamins zu einem Aminomercaptan mit Lithiumaluminiumhydrid in unter Rückfluß stehendem Tetrahydro-
furan anschließt (vgl. J. L. Corbin und D. E. Work, J. Org. Chem. 41,489 (1976)), wobei auch ein anderes ReduK-tionssystem
angewendet werden kann. Eine derartige Methode wird im Beispiel 3 erläutert.
Die Methode zur Herstellung der Aminomercaptane, die zur Durchführung der Erfindung geeignet sind, ist
nicht kritisch.
Repräsentative Aminomercaptane.dieerfindungsgemäß eingesetzt werden können, sind nachlttlgeiul /iisaui-
Repräsentative Aminomercaptane.dieerfindungsgemäß eingesetzt werden können, sind nachlttlgeiul /iisaui-
mengefaßt, wobei die ihnen zugeordneten Nummern sich auf die Nummern in der Tabelle 1 bezichci:.
Nr. Bezeichnung
I N-(4-Anilino-phenyl)-fl-mercapto-aceiamid
II N-(4-Anilino-phenyl)-jS-mercapto-propionamid
N-(4-Anisidino-phenyl)- oder N-^-Phentidino-phenylJ-a-mercapto-acetamid
N-(4-Anisidino-phenyl)- oder N-^-Phentidino-phenylJ-a-mercapto-acetamid
V N-i4-Anisidino-«henyl)-/j-mercapto-propionamid
N-(2-ToIuidino-phenyl)-ff-mercapto-acetamid
N-(2-ToIuidino-phenyl)-ff-mercapto-acetamid
IV N-(2-Toluidino-phenyl)-j8-mercapto-propionamid
III N-^-Toluidino-phenylJ-a-mercapto-acetamid
VI N-^-iff'.y'-Dimethyl-butyraminoJ-phenylJ-a-mercapto-acetamid
VII N^-itf'y-Dimethyl-butylaminoJ-phenylj-jJ-mercapto-propionarnid
N-(4-Anisidino-phenyl)-mercapto-propionamid
N-(4-Anisidino-phenyl)-mercapto-propionamid
N-(4-Phentidino-phenyl )-j8-mercapto-propionamid
Ein anderes Aminomercaptan, das im Beispiel 3 als Verbindung XIV beschrieben wird, besteht aus
XIV N-i/J-Mercapto-A/S-dimethyl-äthyl),
N'-Phenyl-p-phenylendiamin.
Beispiele für Diamine, die zur Herstellung von Aminomercaptanen, welche erfindungsgemäß geeignet sind,
verwendet werden können, wobei diese Verbindungen in der Tabelle 11 enthalten sind, sind folgende:
Nr. Bezeichnung
VIII N-Phenyl-p-phenylendiamin
X N-2'-Tolyl-p-phenylendiamin
XlII Bis-[/M4-anilinophenyl-imino)-tf,ff-dimethyläthyl]-disulfid
N-4'-Phenälhyl-p-phenylendiamin
IX N-4'-Tolyl-p-phenylendiamin
XI N-4'-Anisyl-p-phenylendiamin
XII N-(ff,/-Dimethyl-butyl)-p-phenylendiamin
N-(4'-Dimethylamino-phenyl)-p-phenylendiamin
Bevorzugt werden erfindungsgemäß solche Verbindungen verwendet, in denen wenigstens eines der Stickstoffatome
der p-Phenylendiamingruppe durch eine Alkylgruppe über ein sekundäres oder tertiäres Kohlenstoffatom
verknüpft ist, während das andere Stickstoffatom dieser Diamingruppe entweder mit einer Alkyl-,
so Phenyl- oder substituierten Phenylgruppe über ein sekundäres oder tertiäres Kohlenstoffatom verbunden ist
(ein Kohlenstoffatom mit nicht mehr als einem Wasserstoffatomsubstituenten). Diese Untergruppe der erfindungsgemäß
eingesetzten Aminomercaptane liefert Polymere mit einer ausgeprägten Widerstandsfähigkeit
gegenüber einer Ozonrißbildung zusätzlich zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Angriff
anderer Formen von SauerstolT.
Nachfolgend wird die Kettenübertragungsreaktion näher erläutert, durch welche die erfindungsgemäß eingesetzten
Aminomercaptane mit den Polymeren verbunden werden.
Gemäß einer Reaktion wird ein Mercaptoalkylderivat eines Ν,Ν'-disubstituierten Diamins chemisch in das
Polymere über eine Monosulfidbir.dung mittels einer Kettenübertragungsreaktion eingebaut. Die Stufen der
Reaktion lassen sich durch die folgenden Gleichungen wiedergeben:
Γ +M < ► IM' Gleichung 1
Gleichung 2
Gleichung 3
Gleichung 3
ZS' + M < >
ZSM' Gleichung 4
ZSM+ qNs < >
ZSMy+1 = Py' Gleichung 5
Py' + ZSH < ► PyH + ZS' Gleichung 6
In diesen Gleichungen bedeuten:
Γ = aktivierendes Initiatorradikal,
M = reagierendes Monomeres (wie vorstehend im Zusammenhang mit dem Kettenübertragungsverfahren
definiert),
η und q = Zahlen der Monomermoleküle, die mit dem anfänglich vorliegenden Monomerradikal reagieren,
Pj. bedeutet die relativ kleine Anzahl der anfänglich erzeugten Polymerradikale,
Py bedeutet die Hauptmenge der gebildeten Polymerradikale, die ehe misch mit der Aminogruppe über
einer Sulfidverknüpfung gebunden sind,
ZSH = ein Glied der Familie der eingesetzten Aminomercaptane, wobei die Struktur ZS näher durch die
Aminosulfidgruppe definiert wird, die in der Formel I wiedergegeben wird.
Ein Beispiel für eine derartige Kettenübertragungsreaktion als Methode zum Einbauen einer Aralkylsulfidgruppe
in Polymere wird an Hand der Umsetzung von 2-Mercaptometb.vlnanhthalin mit einem Polystyrol- !5
radikal erläutert und wird in einem Artikel von Pierson, Costanza und Weinstein in ».'. Polymer Science«, 17,221
(1955) beschrieben.
Bei der Anwendung der Kettenübertragungsmethode zum chemischen Einbau von Aminoantioxidationsfunktionen
in Polymere können eines oder mehrere Monomere, die dafür bekannt sind, daß sie unter freie Radikale
liefernden Bedingungen polymerisieren, in Gegenwart einer geringen Menge eines der Aminomercaptane
polymerisiert werden, die erfindungsgemäß geeignet sind. Die Polymerisationen können in Emulsion, Suspension,
in Masse oder in Lösung durchgeführt werden. Einige Anpassungen des Polymerisationsansatzes und/oder
der Polymerisationsbedingungen sind notwendig, um zu gewährleisten, daß eine zufriedenstellende Polymerbildungsgeschwindigkeit
erzielt und ein gewünschtes Polymermolekulargewicht erreicht wird. Von den Parametern,
die zur Durchführung des Verfahrens kritisch sind, seien die zugesetzte Aminomercaptanmenge, die
eine Wirkung aufdas Ausmaß der Hemmung der Polymerisation sowie eine sehr deutliche Wirkung sowohl auf
das Ausmaß deralterungsbeständigmachenden Funktion, die in das Polymere eingebaut wird, als auch aufdas
durchschnittliche Molekulargewicht des erhaltenen Polymeren ausübt, erwähnt. Andere Anpassungen, die zur
Erreichung dieser Ziele erforderlich sind, sind die Auswahl eines freie Radikale liefernden Initiatorsystems,
durch welches das Aminomercaptan nicht zu einer Substanz voroxidiert wird, welche merklich die Polymerisation
hemmt oder verhindert, sowie die mögliche Verwendung eines Lösungsmittels oder Verdünnungsmittels
als Additiv sowie der Einsatz eines Comonomeren, das in der Weise ausgewählt wird, daß die Löslichkeit des
Aminomercaptans in dem Polymerisationssystem gewährleistet wird. In Emulsionssystemen können einige
Lösungsmittel, wie Pyridin oder Toluol, oder kleine Mengen an derartigen Comonomeren, wie Styrol, Acrylnitril
oder Acrylestern, mit Vorteil für diesen letzteren Zweck eingesetzt weiden.
Beispiele für freie Radikale liefernde Initiatorsysteme, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Kettenübertagungsverfahrens
geeignet sind, sind die Systeme, die als »Redoxsysteme« bekannt sind. Ein Beispiel sind
solche Initiatoren, die aus einer Kombination bestehen, beispielsweise einem chelierten Eisen(II)-saIz,
Natriumformaldehydsulfoxylat sowie einem organischen Hydroperoxid, wie Cumol- oder p-Menthanhydroperoxid.
Thermisch dissoziierbare Verbindungen können ebenfalls als Polymerisationsinitiatoren zur Durchführung
dieses Verfahrens eingesetzt werden. Solche dissoziativen Initiatoren, die nicht die Aminomercaptane zu oxidieren
vermögen, wie beispielsweise Azoverbindungen, ff,<z'-Azobisisobutyronitri! oder ff,ff'-Azobis-(ff,)>-dimethyl-valeronitril),
sind gegenüber dissoziativen Peroxyinitiatoren, wie Ammoniumpersulfat oder tert.-Butylperoxyisobutyrat,
die weniger wirksam sind, vorzuziehen. as
Die Reaktion kann in Lösung durchgeführt werden. Wird ein Emulgiermittel verwendet, dann wird ein
geeignetes Emulgiermittel ausgewählt. Andere Komponenten, wie Puffer (zur Steuerung des pH), können eingesetzt
werden. Suspendiermittel werden ebenfalls gegebenenfalls verwendet. Diese und andere Komonenten,
wie Färbemittel usw., können in den gewünschten Mengen eingesetzt werden.
Die Temperatur hängt von dem eingesetzten Initiator usw. ab. In dem »Redoxsystem« schwankt die Temperatür
im allgemeinen zwischen 0 und 50°C. Bei Verwendung von thermisch dissozierbaren Initiatoren schwankt
die Temperatur von ungefähr 30 bis 100 oder I20°C oder liegt höher oder tiefer, und zwar je nach der Halbwertszeit
des Initiators sowie dem jeweiligen Monomersystem.
Nachfolgend wird die über freie Radikale ablaufende Additionsreaktion näher erläutert.
Diese Methode ist eine Additionsreaktion zur Einführung der alterungsbeständigmachenden Gruppe in ein
Polymeres. Sie sieht die Wechselwirkung eines Arylaminoalkyimercaptans mit einem Polymeren vor, das wenigstens
eine vinylische Doppelbindung oder eine innere Doppelbindung pro Polymermolekül aufweist. Diese
Wechselwirkung ähnelt der bekannten Addition von Methylmercaptomolckülen an die Olefineinheiten von
Po'ydienen unter Bildung vollständig oder teilweise gesättigter Additionsprodukte, die Methylsulfidsubstituenten
enthalten (vgl. den Artikel von Meyer, Tewksbury und Pierson in »High Polymers«, Band XIX, E, M. Fettes-Verlag,
Interscience, New York, 1964, Kapitel 2, beginnend auf Seite 133, wobei auch Patentschriften, welche
sich mit der Reaktion befassen, erwähnt sind).
Die Umsetzung eines Aminomercaptans mit einer in dem zu schützenden Polymeren vorliegenden Doppelbindung
kann nach verschiedenen Methoden ausgeführt werden. Das polymere Substrat kann in einer Emulsion,
Suspension oder Lösung verteilt werden. Die Additionsreaktion wird durch freie Radikale liefernde Initiatoren
entweder des thermisch dissoziierten Typs oder des »Redox«-Typs, vorzugsweise durch Katalysatoren des
ersteren Typs, katalysiert, wobei man Azoverbindungen, wie Bisazoisobutyronitril, sowie Hydroperoxide, wie
Cumolhydroperoxid oder p-Menthanhydroperoxid, verwenden kann. Die Temperaturen, die für wirksame
Additionen der erfindungsgemäßen Aminomercaptane an polymere Substrate notwendig sind, sind die Temperaturen,
die für eine kontinuierliche Dissoziation des jeweils eingesetzten Katalysators erforderlich sind und
schwanken zwischen ungefähr 0 und ungefähr 1000C. Die erforderliche Reaktionszeit hängt von vielen Faktoren
ab, beispielsweise dem eingesetzten Katalysator, seiner Konzentration, dem erforderlichen Ausmaß der Mercaptanaddition
sowie im Falle der Addition an stereospezifische Polydiene von dem annehmbaren Ausmaß der
Isomerisation der Polymerkonfiguration.
Bei der Durchführung der Additionsreaktion kann die Menge des zugeführten Aminomercaptans von 0,1 bis
10,0 Teilen oder vorzugsweise von 0,5 bis 5 Teilen pro 100 Teile des Polymeren (p. h. p.) schwanken, wobei die
Katalysatormenge, falls der Katalysator thermisch dissoziierbar ist, zwischen 0,05 und 5 und vorzugsweise
ίο zwischen 0,05 und 1,0 p. h. p. variieren kann. Die Reaktionstemperatur kann bei Verwendung eines thermisch
dissoziierbaren Katalysators bei 20 bis 12O0C und vorzugsweise von 30 bis 8O0C schwanken. Das Polymersystem
sollte frei von merklichen Mengen an reaktionsfähigen olefinischen Monomeren sowie von freie Radikale
liefernden Inhibitoren sein, um ein gewünschtes Ausmaß an Mercaptanaddition in einer vernünftigen Zeitspanne
zu erzielen. Derartige Reaktionen können in Emulsion, Suspension oder Lösung durchgeführt werden.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird das Aminomercaptan mit einem mahlbaren Polymeren in einer
Kautschukmühle, beispielsweise einem Banbury, in Gegenwart von chemischen Additiven vermischt, die in
herkömmlicher Weise zum Härten oder Vulkanisieren von Kautschuk in Gegenwart von Luft sowie bei herkömmlichen
Kautschukmahltemperatuen sowie in Gegenwart oder Abwesenheit von Verstärkungspigmenten
verwendet werden. Ein derartiges Kautschukmaterial wird dann in einem Ofen oder in einer Presse bei einer
Tempeatur gehärtet, wie sie normalerweise bei der Herstellung eines Vulkanisats eingehalten wird, beispielsweise
bei einer Temperatur zwischen 120 und 1800C.
Wird das Vulkanisat mit einem Lösungsmittel, wie Aceton oder Methyläthylketon, zur Befreiung von Nichtkautschukadditiven extrahiert, dann besitzt es eine Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Oxidation oder einem
Altern, die wesentlich ausgeprägter ist als diejenige eines Vulkanisats, das in Gegenwart eines herkömmlichen
Antioxidationsmittels, wie 2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol, das aus dem Vulkanisat durch Extraktion entfernt worden
ist, hergestellt worden ist. Der Einbau von allerungsbeständigmachenden Funktionen nach diesem Verfahren
geht aus dem Beispiel 11 hervor. Es ist ersichtlich, daß das verwendete Aminomercaptan in ein derartiges PoIymervulkanisat
während eines kombiniertes Mahl- und Härtungsverfahrens eingebaut wird.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand der Beispiele näher erläutert.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand der Beispiele näher erläutert.
Beispiele für die Herstellung von alterungsbeständigen Polymeren durch die Kettenübertragungsreaktion
sind die Beispiele 4, 5, 6 und 7.
Beispiele für die Herstellung von alterungsbeständigen Polymeren durch die Additionsreaktion sind die
Beispiele 8 und 9.
Das Beispiel 10 erläutert den Einbau von alterungsbeständigen Aminosulfidgruppen in die Polymeren durch
Vermählen und Härten.
Das Beispiel 11 zeigt die Verwendung von Aminomercaptanen gemäß vorliegender Erfindung als herkömmliche
alterungsbeständigmachende Mittel.
Beispiele für die Herstellung einiger erfindungsgemäß geeigneter Aminomercaptane sowie für die Zwischenprodukte,
die zu ihrer Herstellung eingesetzt werden, sind die Beispiele 1, 2 und 3.
Beispiel 1
N-(4-Anilino-phenyl)-jS-mercapto-propionamid
N-(4-Anilino-phenyl)-jS-mercapto-propionamid
Eine Mischung aus 18,4 g N-Phenyl-p-phenylendiamin, 10,6 g ^S-Mercaptopropionsäure und 120 ml Xylol
(technisch) wird zum Rückfluß (ungefähr 1400C) unter einer Stickstoffatmosphäre unter Rühren erhitzt. Eine
1,6-mI-Menge Wasser (90% der Theorie) wird aus dieser Mischung durch azeotrope Destillation durch eine
Vigreux-Säule mittels einer Dean-Stark-Falle während einer Zeitspanne von 13 Stunden entfernt. Ein festes Produkt
wird in einer Menge von 18,7 g aus der Reaktionsmischung durch Abkühlen der letzteren, Eingießen in
Hexan, Sammeln des erhaltenen kristallinen Produktes durch Filtration, Waschen des zerstoßenen kristallinen
Produktes mit weiterem Hexan und Verdampfen ?ur Trockne erhalten. Das Produkt wird 3US heißem Toluol
unter Gewinnung von 17,6 g (64,5%) weißer Plättchen mit einem Schmelzpunkt von 98,3 bis 99,50C umkristallisiert.
Die erhaltene neue Verbindung N-(4-Anilino-phenyl)-jß-mercaptopropionamid, die nachfolgend manchmal
als NPDA bezeichnet wird, zeigt einen Mercaptanwert von 93,8% der Theorie, ermittelt an Hand einer
potentiometrischen Titration unter Verwendung einer Isopropylalkohollösung von Silbernitrat nach der
Methode von R. M. Pierson, A. J. Costanza und A. H. Weinstein in »J. Polymer Science«, 17, 234 (1955).
In ähnlicher Weise wie vorstehend beschrieben wird eine Reihe von Aminomercaptanen durch Verwendung
des entsprechenden Diamins sowie der Mercaptosäuresubstrate hergestellt. Sie sind in der Tabelle I charakterisiert.
Diejenigen Produkte, die nicht leicht kristallisieren, werden von dem Mercaptosäuresubstrat durch Extrahieren
ihrer Benzollösungen mit wäßrigem Natriumcarbonat und dann mit Wasser vor der Isolation befreit.
Aminomercaptan | Struktur | .SH | Farbe | Zustand oder | Eigenschaften | gel'. | Stickstoff, % | gef. | RSH, % |
Nr. | RNH NHC=(D(CH2) | η | Schmelzpunkt | Schwele!, % | ber. | ||||
R | 1 | ber. | 12,3 | 10,8 | |||||
Phenyl | 2 | 0C | 11,8 | 10,8 | 10,3 | 90,1 | |||
I | Phenyl | 1 | weiß | 135,5-136,5 | 12,4 | 20,5 | 10,3 | 9,62 | 93,8 |
II | p-Tolyl | 2 | silber | 98,3- 99,5 | 11,8 | 9,72 | |||
III | o-Tolyl | 2 | braun | 229,0-230,0 | 11,2 | 71,6 | |||
IV | p-Anisyl | 1 | braun | Sirup | 73,9 | ||||
V | 1,3-Dimethylbutyl | 2 | blaugrau | 124 -126 | 69,6 | ||||
VI | 1.3-Dimethvlhutvl | bernsteinfarben | Glas | 6! 7 | |||||
VTI | schwarz | Glas | |||||||
Beispiel 2
Alkyl- oder arylsubstituierte p-Phenylendiaminsubstrate
Alkyl- oder arylsubstituierte p-Phenylendiaminsubstrate
Die Diaminsubstrate, welche für die Herstellung der Aminomercaptane gemäß Tabelle I sowie das Aminomercaptan
XJV, dessen Herstellung im Beispiel 3 beschrieben wird, eingesetzt werden, sind in der Tabelle II
charakterisiert. Was die Beispiele der Tabelle II betrifft, so sind sie entweder als freies Amin (VIII) oder als
Hydrochlorid (XI) verfügbar. Die Verbindungen IX und X werden aus p-Nitrochlorbenzol sowie dem entsprechenden
Toluiclin gemäß einer Methode hergestellt, die von R. H. Kline in »Rubber Chem. Technol.«, 46,
96 (1973), beschrieben wird. Die Verbindung XJI wird durch reduktive Alkylierung von p-Aminoacetanilid
mit Methylisobutylketon gemäß einer allgemeinen Methode hergestellt, die von Morris Freifelder in »Practical
Catalytic Hydrogenation«, Wiley-Interscience, New York, 1971, Kapitel 17 auf Seite 346, beschrieben wird.
Tabelle II | Struktur | Schmelz | Verwendet für die |
Diaminsubstrate | RNH NH, | punkt | Herstellung des |
Nr. | in der R = | 0C |
Aminomercaplans
mit der Nr. |
Phenyl | 76- 77 | I; II; XIV | |
P-Tolyl | 115-116 | III | |
VIII | o-Tolyl | 58,5 | IV |
IX | p-Aniso! | 102-103 | V |
X | 1,3-Dimethylbutyl 43- 44 | VJ, VII | |
XI | |||
XII | Beispiel 3 | ||
N-OS-Mercapto-jß^-dimethyl-äthyD.N'-phenyl-p-phenylendiamin
Eine Zwischenverbindung, und zwar Bis[yß-(4-anilinophenyl-imino)-ff,a-dimethyläthyl]disulfid, wird zuerst
wie folgt hergestellt:
Nach der von J. J. D'Amico und W. E. Dahl in »J. Org. Chem.«, 40,1224 (1975), beschriebenen Herstellungsmethode wird σ,σ'-Dithiobis-isobutyraldehyd, das frisch in der beschriebenen Weise als Isobutyraldehyd und
Sch.wefelrnonochlorid hergestellt worden ist, mit 2 Moläquivalenter. N-Phenyl-p-phenylendiarriin (VIH) bei
Umgebungstemperaturen einem Methanollösungsmittel zur Umsetzung gebracht. Das Produkt, das in 89%iger
Ausbeute aus einem mit Wasser gewaschenen Benzolextrakt der Reaktionsmischung erhalten wird, ist eine
dunkelbraune nichtkristallisierbare halbfeste Form von Bis-[/H4-AnilinophenyI-amino)-<r,ff-dimethyIäthyl]-disulfid.
Dieses Diamindisulfid wird in der folgenden Weise zu einem Mercaptan reduziert: Eine Lösung aus 39,2 g der
Verbindung (hergestellt in der vorstehend beschriebenen Weise) in 150 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran wird
tropfenweise unter Rühren sowie unter einer Inertatmosphäre einer unter Rückfluß stehenden Lösung von 5,0 g
Lithiumaluminiumhydrid in 200 weiteren ml des gleichen Lösungsmittels während einer Zeitspanne von
40 Minuten zugesetzt. Die Reaktionsmischung wird während einer Zeitspanne von einigen weiteren Stunden
am Rückfluß gehalten. Die für diese Reaktion sowie für die anschließende Produktaufarbeitung eingehaltenen
Bedingungen entsprechen den Bedingungen, die für die Herstellung analoger Verbindungen von Corbin und
Work in »J. Org. Chem.« 41. 489 (1976), beschrieben werden. Der Überschuß an LiAlH4 wird mit wäßrigem
Natriumkaliumtartrat zersetzt, worauf das Produkt aus einem mit Wasser gewaschenen Diäthylätherextrakt
durch Vakuumeindampfen isoliert wird. Auf diese Weise werden 37,2 g eines dicken dunkelbraunen Sirups, der
47% Mercaptan, und zwar N-OS-Mercapto-jß^-dimethyläthyl),N'-phenyi-p-phenylendiamin, Verbindung XIV
der Tabelle II, mit einem theoretischen Molekulargewicht von 272 enthält, isoliert.
Beispiel 4
Einbau von Aminomercaptanen in Polystyrol über eine Kettenübertragungsreaktion
Einbau von Aminomercaptanen in Polystyrol über eine Kettenübertragungsreaktion
Bei der Durchführung von zwei getrennten Versuchen wird 1,00 Gew.-Teil der Verbindungen 1 und Il der
Tabelle I, korrigiert auf den aktiven Mercaptangehalt, in Phiolen eingefüllt, die jeweils 100 Teile Styrol,
0,10 Teile Bisazobisisobutyronitril und 5,0 Teile Pyridin enthalten. In eine dritte Phiole werden die gleichen
Mengen aller Bestandteile mit Ausnahme des Aminomercaptans eingefüllt. Die Phiolen werden unter einer
StickstofTatmosphäre verschlossen und während einer Zeitspanne von 16 Stunden in einem Wasserbad mit einer
Temperatur von 500C gedreht. Es werden geringe Umsätze der Polystyrollösungen durch Koagulierung in Isopropylalkohol
festgestellt.
Auf der Grundlage von Bestimmungen der logarithmischen Viskositätszahl unter Einsatz von Benzollösungen
getrockneter Polystyrolproben werden die Zahlenmittel der Molekulargewichte einer jeden Probe
unter Verwendung einer Gleichung ermittelt, die von F. R. Mayo ermittelt wurde (vgl. »J. Am. Chem. Soc.« 65,
2324 (1943). I
!5 Auf diese Weise wird ermittelt, daß das in Gegenwart der Verbindung Il (MPDA) hergestellte Polymere ein ■
Molekulargewicht von 17 100 besitzt, und zwar im Vergleich zu einem Wert von 266 000 im Falle des Vergleichspolymeren. Setzt man diese Molekulargewichtswerte in eine Gleichung ein, die von dem erwähnten Autor aufgestellt
worden ist, dann wird eine Kettenübertragungskonstante (T. C), die ein Verhältnis der Reaktivität der
Verbindung II gegenüber derjenigen eines Styrolmonomermoleküls mit einem Polystyrolradikal darstellt,
M berechnet. Die Tatsache, daß der T. C.-Wert für die Verbindung II bei 500C, der auf diese Weise erhalten wird,
ein bemerkenswerter Wert, und zwar 1,40, darstellt, zeigt, daß die Verbindung II merklich mit dem Polymeren
aufgund eines Einbaumechanismus reagiert hat. In ähnlicher Weise wird ermittelt, daß die Verbindung I
(MADA) mit einem T. C.-Wert von 0,27 merklich, jedoch in einem etwas geringeren Ausmaß, zu einem Einbau
in das Polystyrol neigt.
Einbau von MPDA in Isopren/Styrol-Copolymere durch Kettenübertragungsreaktion
Es werden Emulsionscopolyrnerisationen A bis E in mit Schrauben verschließbaren 100-ml-Flaschen unter
Verwendung von 20-g-Monomerchargen, welche gemeinsam die folgenden Bestandteile enthalten, jeweils
angegeben in Teilen pro 100 Teile Monomeres, durchgeführt:
Isopren | - 75,0 |
Styrol | - 25,0 |
Pyridin | - 5,00 |
Kaliumstearat | - 5,00 |
Destilliertes Wasser | -200 |
Wechselnde Bestandteile werden in diese Flaschen eingefüllt, wie aus der Tabelle III hervorgeht, und zwar auf
der Basis von Teilen pro 100 Teile des Monomeren. Die erhaltenen Umsatzgrade werden ebenfalls in dieser
Tabelle angegeben, und zwar dann, nachdem die Flaschen mit Stickstoff gespült, verschlossen und während
einer Zeitspanne von 17 Stunden in einem Wasserbad bei den angegebenen Temperaturen gedreht worden sind.
A | B | C | D | E | |
Variablen | |||||
Ammoniumpersulfat | - | 0,40 | 0,40 | - | - |
Azo-bisisobutyronitril | 0,40 | - | - | 0,40 | 0,40 |
MPDA") | - | 2,00 | 2,00 | - | 2,00 |
Reaktionstemperatur, 0C | 50 | 50 | 70 | 70 | 70 |
Umsatz zu dem Polymeren, % | 76 | 0 | 26 | 97 | 80 |
*) Auf der Basis einer 100%igen | Mercaptanaktivität. |
Wirkungsgrad des Einbaus von MPDA in Isopren/Styrol-Copolymere
Es werden einige Copolymere, die im wesentlichen aus 75% Isopren und 25% Styrol bestehen, wie im
Beispiel 5, Ansatz D, mit den in der Tabelle IV angegebenen Variablen einschließlich der zugeführten MPDA-Mengen
hergestellt. Die Polymeren werden in Isopropylalkohol koaguliert, von nichtpolymeren Substanzen
durch wiederholte Extraktionen mit heißem Isopropylalkohol befreit und im Vakuum eingedampft.
Die Mengen der 4-Anilinophenyl-carbamyleinheiten, die in die Polymeren eingebaut werden, und zwar auf
der Basis von Teilen pro 100-Teile (p. h. r.), werden auf der Basis einer kolorimetrischen Untersuchung der
Intensität des blaugefärbten Chinon-Imin-Chromophoren bestimmt, das durch Oxidation von Chloroformlösungen
von Polymeren mit Benzoylperoxid entwickelt wird.
Dünne Filme von Polymeren mit bekanntem Gewicht zwischen 1 und 1,5 g werden durch Eindampfen von
Benzolzementen der Polymeren auf tarierten Aluminiumfolien mit einer Oberfläche von 1500 cm2 hergestellt.
Diese Folien werden in die Kammern einer typischen Sauerstoffabsorptionsvorrichtung eingesetzt. Die Oxidationswiderstandswerte
(O. R.-Werte) dieser Polymeren werden als die Anzahl von Stunden bestimmt, die für die
Absorption von 1 Gew.-% Sauerstoff durch eine Polymerprobe aus einer Sauerstoffatmosphäre bei einer gegebenen
Temperatur, in diesem Falle 900C, erforderlich sind.
Die Werte, welche den Wirkungsgrad des Einbaus der Aminogruppen sowie die Oxidationsbeständigkeit
dieser Polymeren betreffen, sind ebenfalls in der Tabelle IV zusammengefaßt. Die Werte zeigen die ausgeprägte
verbesserte Wirkung des eingebauten MPDA auf die Polymeroxidationsbeständigkeit.
Tabelle IV | Teile, bezogen | 1,0 | auf das | 2,00 | Gewicht, in | 3,0 | J | 2,00 | K | l,5a) | 10 | S |
F | - | G | - | H | _ | _ | 5,0 | f*< | ||||
5,0 | 5,0 | 5,0 | - | - | >ii | |||||||
Ansatzvariablen | 92 | 15 | 9- | |||||||||
MPDA | 87 | 80 | 18 | 94 | 7 |
V,
f |
||||||
n-Dodecylmercaptan | 17 | 17 | 17 | 17 | — | 1 | ||||||
Pyridin | 0,52 | 0,76 | 1,06 | - | ||||||||
Polymerisationsergebnisse: | 20 | |||||||||||
Umsatz, % | 52 | 38 | 35 | 8.6 | ||||||||
Polymerisationszeit, Std. bei 700C | 92 | 520 | 405 | 500 | ||||||||
eingebaute 4-Anilinophenyl-carbamyl- | ||||||||||||
Einheiten, p. h. r. | ||||||||||||
Wirkungsgrad des MPDA-EinbauEb), % | ||||||||||||
O.R.-Werte bei 900C | ||||||||||||
") Zugesetzt, um eine Polymerlöslichkeit in Benzol zu gewährleisten.
b) Auf der Basis der zugeführten M PDA-Teile.
Beispiel 6
Einbau anderer Aminomercaptane in Isopren/Styrol-Copolymere durch Kettenübertragungsreaktion
Einbau anderer Aminomercaptane in Isopren/Styrol-Copolymere durch Kettenübertragungsreaktion
Unter Einhaltung der im Beispiel 5 beschriebenen allgemeinen Arbeitsweise, wobei jedoch anstelle von
MPDA 2,00 Teile anderer Aminomercaptane, die in der Tabelle I charakterisiert sind, verwendet werden, sowie
unter Anpassung an die Mercaptanaktivität werden einige 75,0 Isopren/25,0 Styrol-Mischungt. während einer
Zeitspanne von 17 Stunden bei 700C polymerisiert. Die Polymeren werden nach der im Beispiel 5 beschriebenen
Methode isoliert, aufgearbeitet und getestet. Parameter, welche die Polymerisation sowie die Polymereigenschäften
betreffen, gehen aus der Tabelle V hervor.
LMNPQR40
Aminomercaptan Nr. (vgl. Tabelle I oder II) Umsatz, %
Polymerisationszeit, Stunden bei 700C 22 16 21 17 17 16
O.R.-Werte") bei 900C
a) Es wird nur 1,00 Teil Aminomercaptan zugeführt.
OR = Oxidationsbeständigkeit: bestimmt wie im Beispiel 6.
OR = Oxidationsbeständigkeit: bestimmt wie im Beispiel 6.
Einbau von Aminomercaptanen I und Il in Butadiencopolymere über eine Kettenübertragungsreaktion
N*U;\>tn>mm\vl\\»>\)><'n \\\\\ »«lUwovWi \v»vlmlnlovW>
MothUmcthacnl.u nut einem Gewicht \on jeweils 20 g
werden in IOO-ml-1 Uischen mit Schraubverschlüssen m Gegenwart von LoO Teilen Aminomercaptanen gemäß
Tabelle Vl zusammen mit Vergleichspolynieren polymerisiert. Die verwendeten Ansätze enthalten die Reduktions-Oxidiilions-lnitiatorsystemc
(»Redoxinitiatorsystem«), die in der Tabelle VI angegeben sind. In dieser
Tabelle sind ferne, die Umsatzgrade der erhaltenen Polymeren sowie ihre Oxidationsbestandigkeitswerte nach
der Entfernung von nichtpolymeren Substanzen durch Extraktion angegeben.
I | IV | V | VI | VlI | XIV) |
56 | 53 | 75 | 29 | 99 | 27 |
22 | 16 | 21 | 17 | 17 | 16 |
95 | 420 | 515 | 380 | 245 | 220 |
Teile, bezogen auf das Gewicht, in TUVWX
'
Bestandteile: „ __ .
Butadien 67,0 67,0 67,0 80,0 80,0
Acrylnitril 33,0 33,0 33,0
Teile, bezogen | 1,60 | - | 5,00 | - | auf das Gewicht, in | 1,60 | - | V | 0,8 | - | 5,00 | - | W | 1,60 | - | 5,00 | X | — | 5,00 | |
T | 0,20 | 200 | U | 5,00 | 200 | - | 0,20 | 200 | - | 200 | - | 200 | ||||||||
Bestandteile: | 0,042 | 0,20 | 0,042 | - | 0,042 | 20,0 | 01,042 | 20,0 | - | 0,042 | ||||||||||
Methylmethacrylat | - | 0.17 | - | 0.17 | 0.17 | — | 0.Γ | 0,5 | - | 0.P | ||||||||||
tert.-Dodecylmercaptan | — | 0,04 | - | 0,04 | 0,04 | - | 0,04 | 0,04 | ||||||||||||
MADA (l)a) | 0,24 | - | 0,24 | 0,24 | 0,24 | 0,24 | ||||||||||||||
MPDA (II)a) | 99 | 95 | 99 | 61 | 99 | |||||||||||||||
Kaliumstearat | 390 | 385 | 1 | 695 | 5,9 | |||||||||||||||
Trinatriumphosphat | ') Eingestellt nach oben auf eine IOO%igc Mercaptanaktivität | |||||||||||||||||||
lineares Natriumalkylsulfonat | b) Aktive Teile einer 34%igen wäßrigen I | .ösung einer 90/10-Mischung aus einem Tetranatriumsalz von | Äthylendiamin- | |||||||||||||||||
Wasser | tetraessigsäure und dem Mononatriumsalz von N,N-Di(a-hydroxyäthyl)-glycin, verkauft als »Versene Fe III«. | |||||||||||||||||||
FeSO4 · 7 H2O | ||||||||||||||||||||
Eisenchelierungsmiuelb) | ||||||||||||||||||||
Natriumformaldehyd-sulfoxylat | ||||||||||||||||||||
Cumolhydroperoxid | ||||||||||||||||||||
Umsatz, % | ||||||||||||||||||||
O.R.-Werte bei 10O0C, Stunden |
Die letzten zwei Bestandteile, die in jede Flasche eingefüllt werden, sind das Butadien sowie das Cumolhydroperoxid. Die Flaschen werden auf 00C vor der Zugabe des Butadiens vorgekühlt, frei von Luft mittels eines
Überschusses dieses Monomeren freigespült und jeweils mit einer Schraubkappe verschlossen, die mit einem
selbstdichtenden Kautschuk und Teflondichtungen ausgekleidet ist. Das Hydroperoxid wird dann durch den
Verschluß mittels einer Spritze zugeführt. Die Flaschen werden anschließend in ein Wasserbad bei 100C
während einer Zeitspanne von 16 Stunden gedreht. Polymerlatices werden in Isopropylalkohol koaguliert. Die
erhaltenen Koagula werden von nichtpolymerem Material durch wiederholte Extraktionen mit heißem Isopropylalkohol befreit. Die Copolymeren werden zur Trockne im Vakuum eingedampft und auf ihre Widerstands-
fähigkeit gegenüber Oxidation wie im Beispiel 7 getestet, wobei Nitrilcopolymerfilme aus Methylethylketon
und Acrylestercopolymerfilme aus Benzol gegossen werden. In diesem Fall erfolgt die Bestimmung des Oxidationswiderstandswertes bei 1000C.
Die in der Tabelle Vl zusammengefaßten Ergebnisse zeigen, daß die Widerstandsfähigkeit gegenüber einer
Oxidation von Butadien/Acrylnitril-Copolymeren wesentlich gegenüber einer Vergleichsprobe durch Einbau
von Antioxidationsmittelgruppen unter Verwendung entweder des Aminomercaptans I (MADA) oder II
(MPDA) verbessert wird. Ferner zeigen die Ergebnisse, daß die Oxidationsbeständigkeit eines Butadien/
Methylmethacrylat-Copolymeren wesentlich gegenüber der Oxidationsbeständigkeit einer Vergleichsprobe
durch ähnlichen Einbau von MPDA verbessert ist.
« Beispiel 8
Ein Polybutadienlatcx wird durch Polymerisation von Butadien in einer 250-ml-Flasche mit Schraubverschluß während einer Zeitspanne von 16 Stunden bei 500C unter Anwendung des in der Tabelle VII beschriebenen Ansatzes hergestellt.
I
Butadien 100 |
tert.-Dodecylmercaptan 0,50 S
K2S2O8 0,10 δ
Wasser 200 |,
stofiatmosphäre, bis kein Schäumen mehr auftritt und einige Tröpfchen Wasser kondensieren, freigestrippt. ψ
Zwei 250-ml-Flaschen mit Schraubverschlüssen werden jeweils mit 72,7 g Mengen dieses Latex (23,9% Fest- J-stoffe), der 20,0 g Kautschuk enthält, gefüllt. Dann werden jeweils 0,25 Teile Azobis-isobutyronitril pro 100 Teile
(p. h. r.) zugesetzt. Eine Flasche wird mit 2,00 Teilen MADA, die andere mit 2,00 Teilen MPDA, jeweils ein- ,;'
gestellt auf eine 100%ige Mercaptanaktivität, gefüllt. Die Flaschen werden mit Stickstoff gespült, verschlossen cQ
und während einer Zeitspanne von 16 Stunden in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 5O0C gedreht. '^'
10 S
Dieses Latices sowie eine Probe aus einem nichtbehandelten Polybutadienlatex werden in Isopropylalkohol
koaguliert, frei von nichtpolymeren Additiven extrahiert, getrocknet und auf ihre Oxidationsbeständigkeit bei
900C nach der im Beispiel 6 beschriebenen Weise getestet. Aus den in der Tabelle VIII angegebenen Ergebnissen ist zu ersehen, daB ein beträchtliches Ausmaß an Oxidationsbeständigkeit in das Polybutadien durch
Verwendung von entweder MADA oder MPDA bei der Durchführung dieses Verfahrens eingebaut worden ist.
Polymere
O.R.-Werte bei 9O0C,
Stunden
Stunden
3eispiel 9
Addition von Aminornercaptanen
an ungesättigte Kohlenwasserstoffpolymere in Lösung
Proben aus cis-l,4-Polybutadien, cis-l,4-Polyisopren und 1,5-Polypentenylen, die alle frei von Antioxidationsmitteln und Inhibitoren für freie Radikale sind, werden in Benzol aufgelöst und mit 2,00 Teilen eines Aminomercaptans in Gegenwart von Azobisisobutyronitril (AIBN) als Katalysator unter einer Stickstoffatmosphäre
bei 70°C unter den in der Tabelle IX angegebenen Bedingungen behandelt. Die Polymeren werden in Isopropylalkohol koaguliert, von nichtpolymeren Materialien befreit und auf ihre Oxidationsbeständigkeit bei 900C
zusammen mit Vergleichspolymeren nach der im Beispiel 7 beschriebenen Methode mit verschiedenen, in den
Tabellen I und II angegebenen Aminomercaptanen, getestet.
Tabelle IX | Amino- | Reaktionsbedingungen | Zeit, | O.R-Werte |
Substratlösung | mercaptan | AIBN, | Stunden | bei 900C |
p. h. r. | Stunden | |||
_ | 41 | 9 | ||
cis-l,4-Polybutadiena) | MADA | 0,40 | 64 | 445 |
cis-l,4-Polybutadien | MPDA | 0,20 | 64 | 435 |
cis-l,4-Polybutadien | IV | 0,25 | 64 | 380 |
cis-l,4-Polybutadienb) | V | 0,25 | 64 | 60 |
cis-l,4-Polybutadien | VI | 0,25 | 64 | 62 |
cis-l,4-Polybutadien | VII | 0,25 | 64 | 62 |
cis-l,4-Polybutadien | XIVf) | 0,25 | - | 380 |
cis-l,4-Polybutadien | - | - | 46 | 0,25 |
cis-l,4-Polyisopren | MPDA") | 0,25 | - | 18 |
cis-l,4-Polyisopren | - | - | 64 | 63 |
1,5-Polypentenylencj | MPDA | 0,40 | 81 | |
1,5-Polypentenylenc) | ||||
Eine 5,00%ige Benzollösung eines Polymeren mit 97% cis-l,4-Struktur.
Eine Lösung von 100 Teilen des gleichen Polymeren in einer Mischung aus 295 Teilen Hexan
und 585 Teilen Benzol.
Eine 5,00%ige Benzollösung eines Polymeren mit 96% cis-l,4-Struktur.
Verwendung von 4,00 Teilen dieser Verbindung.
Eine 5,00%ige Benzollösung eines Polymeren, hergestellt durch Polymerisation von Cyclo-
penten mit einem typischen Katalysator für eine doppelte Umsetzung.
Beschrieben im Beispiel 3.
Die Ergebnisse in der Tabelle IX zeigen, daß die Widerstandsfähigkeit der polymeren Substrate beträchtlich
durch die Umsetzung mit einem Aminomercaptan erhöht wird.
F.inbau von MPDA in Butadien/Styrol-Copolymere
wiihrend des Vermahlens und Härtens
wiihrend des Vermahlens und Härtens
Ein im Handel erhältliches Butadien/Styrol-Copolymeres, und zwar SBR 1502 (enthaltend 23,5% gebundenes
Styrol), das mit 1,25 Teilen des nichtverfärbenden phenolischen Antioxidationsmittels Wingstay T(Produkt der
Goodyear Tire & Rubber Company) geschützt ist, wird in einer Mühle mit den in der Tabelle X zusammengefaßten
Bestandteilen vermischt.
SBR 1502 | 100 |
Zinkoxid | 15,0 |
TiO2 | 30,0 |
CaCO3 | 24,0 |
Schwefel | 2,00 |
2-Benzothiazolyl | 1 |
N-Morphol iny ldisulfid | 1,00 |
MPDA | 2,00 |
Das Polymere wird zu einer Folie mit einer Dicke von 0,5 mm verpreßt und während einer Zeitspanne von
45 Minuten bei 1500C oder zur Erzielung einer 90%igen optimalen 1 lärtung auf der Basis von Monsanto-Rhcometerwerten
gehärtet. Ein Vergleichspolymeres, das in ähnlicher Weise in Abwesenheit von MPDA vermischt
worden ist, wird zu einer ähnlichen Folie verpreßt, die während einer Zeitspanne von 30 Minuten be: 1500C zu
dem gleichen Härtungsgrad gehärtet wird.
Eine Reihe von 25-mm-Streifen wird aus jedem weißen Vulkanisat herausgeschnitten. Einige werden wiederholt
mit einer Mischung aus Benzol/Äthanol (80/20) bei Umgebungstemperatur während einer Zeitspanne von
2 Wochen extrahiert und anschließend getrocknet. Die Zeitspannen, die verstreichen, bis die extrahierten Streifen
1 Gew.-% Sauerstoff bei 1000C absorbieren, werden mit den Zeiten verglichen, die von nichtextrahierten
Streifen benötigt werden.
Die Werte in der Tabelle XI zeigen, daß das Vergleichs-SBR-Vulkanisat größtenteils seine Widerstandsfähigkeit
gegenüber einer Oxidation durch Extraktion des Antioxidationsmittels Wings ta y T verliert, und daß das
SBR-Vulkanisat, das in Gegenwart von MPDA vermählen und gehärtet worden ist, einen sehr hohen Prozentsatz
seiner ursprünglichen höheren Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Oxidation nach einer Extraktion infolge
eines chemischen Einbaus eines Teiles des MPDA in das Vulkanisat beibehält.
O.R.-Werte bei 1000C, Stunden
nicht extrahiert extrahiert
SBR 1502, Vergleich
SBR 1502, vermischt mit MPDA
9 170
Beispiel 11
Aminomercaptane als herkömmliche Antioxidationsmittel für Butadien/Styrol-Copolymere
Aminomercaptane als herkömmliche Antioxidationsmittel für Butadien/Styrol-Copolymere
Ein Butadien/Styrol-Copolymeres wird nach der zur Herstellung von SBR-1006 angewendeten Methode
hergestellt. Der Latex wird bei einem 70%igen Umsatz abgestoppt, jedoch nicht mit herkömmlichen Antioxidationsmitteln
geschützt. Der Latex wird mit Isopropylalkohol koaguliert, frei von nichtpolymeren Substanzen
mit heißem Isopropylalkohol extrahiert und im Vakuum eingedampft. Eine 3%ige Lösung des Copolymeren in
Benzol wird hergestellt. Chargen dieses Zements werden mit 2,00-g-Mengen verschiedener Aminomercaptane
versetzt. Die Oxidationsbeständigkeit von aus diesen Zementchargen hergestellten Filmen wird bei 1000C
ermittelt. Die Werte gehen aus der Tabelle XII hervor, wobei Vergleiche mit Vergleichsmaterialien angestellt
werden. Die Strukturen der Aminomercaptane sind in der Tabelle XlI durch römische Ziffern angegeben, die in
der. Tabellen! oder II identifiziert sind.
Aus der Tabelle XII ist zu ersehen, daß alle Aminomercaptane I, II, VII und XIV bei einer gleichmäßigen Verteilung
in einer kleinen Menge SBR, der kein anderes Antioxidationsmittel enthält, beträchtlich die Oxidationsbeständigkeit
dieses Polymeren in der gleichen Weise wie das im Handel erhältliche Antioxidationsmittel
Wingstay-L bei einer Verteilung in der gleichen Weise erhöhen.
Keines
II
VII
XlV
1,00 Teile Wingstay-La)
0,5 415 415 450 180 300-350
') Ein behinderles phenolisches Antioxidationsmittel, das von der Goodyear Tire & Rubber
Company in den Handel gebracht wird.
12
Ein Teil der beschriebenen Aminomercaptane sind neue Verbindungen, wobei die Aminomercaptane als
Antioxidationsmittel zur Stabilisierung von Polymeren gegenüber einem Altern bei einer Verteilung in einem
Polymeren nach herkömmlichen Methoden, beispielsweise durch Zugabe zu einem Polymerzement oder Latex,
durch Einmischen in ein festes Polymeres in einer Mühle oder einem Banbury oder durch Vermischen mit
einem flüssigen Polymeren oder festen Polymerpulver schützen. Derartige Aminomercaptane sind beispiels- 5 weise folgende:
Antioxidationsmittel zur Stabilisierung von Polymeren gegenüber einem Altern bei einer Verteilung in einem
Polymeren nach herkömmlichen Methoden, beispielsweise durch Zugabe zu einem Polymerzement oder Latex,
durch Einmischen in ein festes Polymeres in einer Mühle oder einem Banbury oder durch Vermischen mit
einem flüssigen Polymeren oder festen Polymerpulver schützen. Derartige Aminomercaptane sind beispiels- 5 weise folgende:
N-W-Anilino-phenyO-ff-mercaptoacetamid,
N-(4-Anilino-phenyl)-jff-mercaptopropionamid,
N-^-io'y-Dimethyl-butylaminoJ-phenyn-jS-mercapto-propionamid io
und N-Oe-Mercapto-jJvff-dimethyl-äthyl),
N'-Phenyl-p-phenylendiamin.
Alle Verbindungen, mit Ausnahme der ersten, werden als neue Verbindungen angesehen. Sie weisen Antioxidationseigenschaften
auf. Die letztere der Verbindungen weist ferner Antiozoneigenschaften auf. 15
13
Claims (1)
- Patentansprüche: 1. Verwendung von Aminomercaptanen der FormelR.
R5 :A I \
5T < = O)ra—C-- < —S-HRNHworin R füra) Phenyl sowie Phenyl, das in einer oder mehreren Positionen mit einer Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder mit einem Rest der Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR2540495B1 (fr) * | 1983-02-07 | 1986-02-14 | Roussel Uclaf | Nouveaux derives de o-mercaptopropanamide et de ses homologues, leur procede de preparation, leur application comme medicaments, les compositions les renfermant et les nouveaux intermediaires obtenus |
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