DE2734884A1

DE2734884A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung gestempelter rohrbogen, insbesondere stahlrohr-schweissbogen

Info

Publication number: DE2734884A1
Application number: DE19772734884
Authority: DE
Inventors: Helmut Korth; Friedrich W Schmidt
Original assignee: SCHMIDT HERMANN FA
Current assignee: SCHMIDT HERMANN FA
Priority date: 1977-08-03
Filing date: 1977-08-03
Publication date: 1979-02-08
Also published as: GB2001882B; IT1097676B; AT358366B; DE2734884C2; FR2399291B1; FR2399291A1; CH631095A5; GB2001882A; IE47222B1; BE869396A; ES471884A1; IT7826421A0; IE781575L; ATA555378A; JPS5428260A

Description

Firma Hermann Schmidt, Essen

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung gestempelter Rohrbogen, insbesondere Stahlrohr-Schweißbogen.

Zur Herstellung von Rohrbogen, insbesondere Stahlrohr-Schweißbogen, ist folgendes Verfahren bekannt. Von handelsüblichen, stangenförmigen geraden Rohren werden Rohrstücke abgeschnitten und auf einer Biegepresse zu Rohrbogen verformt. Hierzu sind Biegepressen bekannt, die eine Führungsstange zur Aufnahme der Rohrstücke, einen sich an die Führungsstange anschließenden Biegedorn, eine die Rohrstücke über die Führungsstange und den Biegedorn schiebende Vorschubeinrichtung und ein die Führungsstange tragendes Gestell aufweisen. Entsprechend der Hubhöhe der Vorschubeinrichtung und der Länge der Rohrstücke werden nach jedem Hub der Vorschubeinrichtung ein oder mehrere Rohrstücke auf das hintere Ende der Führungsstange aufgeschoben. Die gleiche Anzahl von Rohrstücken wird bei jedem Hub am vorderen Ende der Führungsstange über den Biegedorn gepreßt und fällt von diesem als geformte Rohrbogen herunter. Die Formgebung, vie Länge, Durchmesser und Krümmungsradius des Biegedoms, der auswechselbar am vorderen Ende der Führungsstange befestigt ist, sowie Durchmesser, Wandstärke und Länge der geraden Rohrstücke sind derart aufeinander abgestimmt, daß bei der Verformung Rohrbogen mit dem gewünschten Durchmesser, Krümmungsradius, Länge und Wandstärke entstehen. Üblicher-

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weise, beispielsweise bei der Herstellung von Rohrbogen aus Stahlrohr, sind das vordere Ende der F'ührungsstange und der Biegedorn innerhalb eines Ofens angeordnet, in dem die Rohrstücke auf die für die Verformung erforderliche Temperatur erhitzt werden.

Es ist üblich, Rohrbogen mit Kennzeichnungen und Angaben zu versehen, wie zum Beispiel dem Zeichen des Herstellers, der Materialbezeichnung oder Werkstoff-Nummer, den Abmessungen des Rohrbogens wie Nennweite, Krümmungsradius und Winkelmaß des Bogens, bei genormten Rohrbogen die Angabe der Norm etc. Bei verschiedenen Rohrbogen, wie zum Beispiel bei bestimmten Stahlrohr-Schweißbogen, ist die Angabe des Materials vorgeschrieben. Diese Kennzeichnungen und Angaben werden mittels eines Stempels in die Oberfläche eingeprägt.

Hierzu werden Stempelmaschinen verwendet, die entweder» mit einem sich hin und her bewegenden Flachstempel versehen sind, welcher senkrecht gegen die Rohroberfläche gepreßt wird, oder mit einem Rund- oder Rollstempel versehen sind, welcher sich auf der Rohroberl lache abrollt. Eine Stempelung der fertigen Rohrbogen wird nur in Ausnahmefällen bei teueren Einzelstücken, beispielsweise bei Rohrbogen aus nichtrostendem Stahl, angewendet und erfolgt nicht maschinell, da die gekrümmten Rohrbogen unhandlich sind und keine sichere Auflagefläche bieten, so daß diese Methode einen extrem hohen Arbeits- und Kostenaufwand erfordert. Üblicherweise erfolgt daher die Stempelung an den Rohren, bevor

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diese zersägt werden, oder nach dem Zersägen an den geraden Rohrstücken.

Die bisher bekannte Stempelung der Rohre oder Rohrstücke besitzt den Nachteil, daß die Herstellungskosten für die Rohrbogen durch die Stempelung mit erheblichen Mehrkosten belastet werden. Die Stempelmaschine verursacht zusätzliche Energiekosten und zusätzliche Lohnkosten für das Bedienungspersonal. Kleinere und einfachere Stempelmaschinen für Rohrstücke erfordern ca. DM 30.000,— bis DM 50.000,— An-Schaffungskosten, größere Maschinen für Rohre mindestens DM 50.000,— AnSchaffungskosten und mehr, und die Anschaffungskosten von weitgehend automatisch arbeitenden Stempelautomaten belaufen sich um etwa DM 100.000,—· Beim Zersägen gestempelter Rohre besteht die Gefahr, daß die Stempelung durchtrennt wird und die Rohrstücke nicht mehr _#den vollen Stempel tragen. Beim Aufsetzen der Rohrstücke auf die Führungsstange der Biegepresse kann die gestempelte Fläche oben, unten oder zu irgendeiner anderen Seite hin liegen, die beim Biegen des Rohrbogens auf dem Biegedorn in der Streckzone oder Stauchzone des Materials liegen kann, wodurch die Stempelung verzerrt oder sogar unkenntlich werden kann.

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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung gestempelter Rohrbogen, insbesondere Stahlrohr-Schweißbogen, aus geraden Rohrstücken zu schaffen, bei dem die vorgenannten Nachteile der bekannten Verfahren und Maschinen vermieden werden.

Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß die geraden Rohrstücke, die auf einer an sich bekannten Biegepresse von einer Vorschubeinrichtung über eine Führungsstange und einen sich an die Führungsstange anschließenden Biegedorn geschoben werden, von der Vorschubeinrichtung auf der Führungsstange unter wenigstens einem Rollstempel hindurchgeschoben werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Biegepresse, die eine Führungsstange zur Aufnahme der Rohrstücke, einen sich an die Führungsstange anschließenden Biegedorn, eine die Rohrstücke über die Führungsstange und den Biegedorn schiebende Vorschubeinrichtung und ein die Führungsstange tragendes Gestell . aufweist, mit wenigstens einem an dem Gestell angeordneten Rollstempel-Halter versehen ist, in dem ein Rollstempel gelagert ist und gegen die Rohrstücke gepreßt wird.

Auf diese Weise wird mit denkbar einfachen und billigen Mitteln erreicht, daß zusätzliche Arbeits- und Lohnkosten für die Zuführung und den Abtransport von Rohren oder Rohrstücken zu und von einer Stempelmaschine sowie zusätzliche Energie-

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kosten für den Betrieb einer Stempelmaschine völlig vermieden werden. Anstelle der hohen Anschafiungskosten für eine Stempelmaschine sind nur noch die relativ geringen Kosten für die Stempel erforderlich. Die Herstellungskosten der Rohri> bogen verden daher durch die Stempelung nur mit einem unwesentlichen Minimum an Mehrkosten belastet. Darüber hinaus können die geraden Rohrstücke an einer solchen Stelle gestempelt werden, daß bei der anschließenden Verformung zu Rohrbogen die Lesbarkeit der Stempelung erhalten bleibt und mit Sicherheit vermieden wird, daß die Stempelung durch Reckung oder Stauchung des Materials unkenntlich wird.

Die vorgenannten und weiteren Merkmale der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführung sbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt ist, und zwar zeigt

Figur 1 die Vorrichtung in Aufsicht, Figur 2 einen Querschnitt nach der Linie Il-II in Figur 1, Figur 3 einen Längsschnitt nach der Linie III-III in Figur

Die Zeichnung zeigt einen Ausschnitt einer an sich bekannten Biegepresse. Zur Aufnahme und Führung der Rohrstücke 1 dient eine Führungsstange 2, auf die die Rohrstücke 1 - in Figur und 3 von rechts - aufgeschoben werden. An dem anderen Ende der Führungsstange 2 schließt sich an diese ein nicht dargestellter Biegedom an, der auswechselbar am Ende der Führungsstange 2 befestigt ist. Die Führungsstange 2 wird von einem

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Maschinengestell 3 getragen, welches Stützen 35 und eine V-förmige Rinne 34 aufweist, in der die Führungsstange 2 ruht und durch die die Rohrstücke 1 hindurchgleiten. Zur Verminderung der Reibung der Rohrstücke 1 in der Rinne 34 und auf der Führungsstange 2 kann ein Gleitmittel vervendet werden. Die Rohrstücke 1 werden von einer Vorschubeinrichtung 6 über die Führungsstange 2 geschoben und über den Biegedom gepreßt. Die Vorschubeinrichtung 6 besitzt eine über die Führungsstange 2 gleitende Schubbacke 61, an der hydraulische Zylinder 62 angeordnet sind, deren Kolbenstangen 63 an Stützen 35 des Gestells 3 der Biegepresse befestigt sind. Die Schubbacke 61 ist in bekannter Weise derart ausgebildet, daß ihre Öffnung, durch die die Führungsstange 2 hindurchführt, vergrößert werden kann, um Rohrstücke 1 hindurchschieben zu können, und wieder verkleinert werden kann, so

daß die Öffnung beim Preßhub der Zylinder 62 die Führungsstange 2 eng umgreift und die Schubbacke 61 sich vor die hintere Stirnfläche des zuletzt aufgeschobenen Rohrstücks 1 legen kann.

Erfindungsgemäß ist die Biegepresse mit wenigstens einem an ihrem Gestell 3 angeordneten Rollstempel-Halter 7 versehen, in dem ein Käfig 8 verschiebbar gelagert ist. In dem Käfig 8 ist auf einer Achse 9 ein Rollstempel 10 gelagert. Mittels einer Andrückspindel 11, die in dem Rollstempel-Halter 7 gelagert ist und auf den Käfig 8 wirkt, kann der Rollstempel 10 mit dem erforderlichen Druck gegen die Rohrstücke 1 ge-

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preßt verden, um die zum Einprägen der Stempelung nötige Eindringtiefe zu erreichen.

Wenn auf der Biegepresse gestempelte Rohrbogen hergestellt werden sollen, sind hierzu nur zwei einfache Handgriffe erforderlich, nämlich das Einlegen des jeweils richtigen Roll stempels 10 mit den aufzustempelnden Kennzeichnungen in den Rollstempel-Halter 7 und das Einstellen des erforderlichen Druckes an der Spindel 11« Beim Vorschub der Rohrstücke 1 auf der Führungsstange 2 durch die Vorschubeinrichtung 6 werden dann die Rohrstücke 1 automatisch unter dem Rollstempel 10 hindurchgeschoben, der sich auf den Rohrstücken 1 abrollt und diese stempelt, wobei der Prägedruck von der Rinne 34 des Gestells 3 aufgenommen wird, gegen die sich die Rohrstücke 1 abstützen.

Durch diese denkbar einfache, unkomplizierte und billige

Stempelvorrichtung werden auf überraschend einfache Weise die enormen Anschaffungskosten für die oben genannten Stempelmaschinen vermieden. Durch die Anordnung dieser Stempelvorrichtung unmittelbar an der Biegepresse erfolgt die Stempe- lung der Rohrstücke 1 während des eigentlichen Fertigungsprozesses der Rohrbogen unter Ausnutzung der Vorschubeinrichtung 6 der Biegepresse» und durch diese Durchführung der Stempelung auf der Biegepresse statt in einem separaten Arbeitsgang mittels einer separaten Stempelmaschine werden in überraschender Weise sowohl zusätzliche Arbeits- und Lohnkosten als auch zusätzliche Energiekosten für die Stempelung

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vermieden. Die Anordnung der Stempelvorrichtung unmittelbar an der Biegepresse ermöglicht ferner eine technisch einwandfreie Stempelung der Rohrbogen, da der Rollstempel-Halter derart an dem Gestell 3 angeordnet werden kann, daß die Kennzeichnungen an einer Stelle in die Rohrstücke 1 eingeprägt werden, an der die Stempelung bei der anschließenden Verformung der Rohrstücke auf dem Biegedorn nicht unkenntlich gemacht wird.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Gestell 3 zwei in Umfangsrichtung der Rohrstücke 1 um etwa 90 gegeneinander versetzte Rollstempel-Halter 7 angeordnet, so daß die Rohrstücke 1 mit zwei in Umfangsrichtung um etwa 90 gegeneinander versetzten Stempelungen versehen werden, und zwar vorzugsweise derart, daß die Stempelungen an Stellen der Rohrstücke 1 erfolgen, die auf dem Biegedorn keiner oder einer möglichst geringen Verformung unterliegen, so daß mit Sicherheit eine der beiden Stempelungen einwandfrei lesbar bleibt.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird weiterhin der zusätzliche Platzbedarf für eine Stempelmaschine sowie für die Zuführung und Abnahme von Rohren oder Rohrstücken zu dieser Maschine eingespart.

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Claims

Firma Hermann Schmidt, Essen Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung gestempelter Rohrbogen, insbesondere Stahl, rohr-Schweißbog en. Patentansprüche

1.)Verfahren zur Herstellung gestempelter Rohrbogen, insbesondere Stahl rohr-Schweißbogen, aus geraden Rohrstücken, dadurch gekennzeichnet, daß die geraden Rohrstücke (1), die auf einer an sich bekannten Biegepresse von einer Vorschubeinrichtung (6) über eine Führungsstange (2) und einen sich an die Führungsstange (2) anschließenden Biegedorn geschoben werden, von der Vorschubeinrichtung (6)auf der Führungsstange (2) unter wenigstens einem Rollstempel (10) hindurchgeschoben werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (1) mit zwei in Umfangsrichtung um etwa 90° gegeneinander versetzten Stempelungen versehen werden.

3· Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Biegepresse, die eine Führungsstange (2) zur Aufnahme der Rohrstücke (i)_t einen sich an die Führungsstange (2) anschließenden Biegedorn, eine die Rohrstücke (1) über die Führungsstange (2) und den Biegedorn schiebende Vorschubeinrichtung (6) und ein die Führungsstange (2) tragendes Gestell (3) aufweist, mit wenigstens einem an dem Gestell (3) angeordneten Rollstempel-Halter (7)

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versehen ist, in dem ein Rollstempel (10) gelagert ist und gegen die Rohrstücke (1) gepreßt wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gestell (3) zwei in Umfangsrichtung der Rohrstücke (1) um etwa 90 gegeneinander versetzte Rollstempel-Halter (7) angeordnet sind.

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