DE2733164C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Windel gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE-PS 22 23 359 ist eine Windel mit dem üblichen dreischichtigen Aufbau mit Innenschicht, Außenschicht und dazwischenliegender saugfähiger Einlage bekannt, die außerdem einen Windelverschluß in Form von Klebstreifen aufweist. Der Klebstreifen besteht dabei gänzlich aus einem dehnbaren, elastischen Material.

Aus der DE-OS 25 51 481 ist eine Windel bekannt, bei der die rückwärtige Schicht des saugfähigen Grundkörpers eine geprägte Polyethylenfolie ist, die eine maximale Dehnung von etwa 25% hat. Damit läßt sich zwar die wasserundurchlässige Außenschicht einer Wegwerfwindel bilden, für einen Windelverschluß reicht eine derartige Dehnung jedoch nicht aus.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Windel mit verbessertem Windelverschluß zu schaffen, bei dem die dehnbare Außenschicht des Klebstreifens einen Großteil der ausgeübten Zugkraft aufnimmt, so daß nur eine kleinere Zugkraft vom Windelverschluß auf die Windel übertragen wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß dehnbare Windelverschlüsse beim Anlegen seltener zerreißen.

Außerdem wird ein zu lockerer Sitz der Windel unterbunden, da die Außenschicht nur begrenzt dehnbar ist.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Außenschicht des Klebstreifens aus einem Stück und damit wirtschaftlich herstellbar ist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert; es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Windel mit einem Windelverschluß gemäß der Erfindung;

Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht der kellerfaltenartig zusammengelegten Windel aus Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 aus Fig. 1;

Fig. 4 einen vergrößerten perspektivischen Teilschnitt der Windel gemäß Fig. 2;

Fig. 5 eine Teilansicht der Rückseite der Windel gemäß Fig. 1 mit gedehntem Windelverschluß;

Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Klebstreifenrolle;

Fig. 7 ein die Dehnungseigenschaften des Außenschichtmaterials angebendes Diagramm; und

Fig. 8 eine Ansicht des Klebstreifens.

Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine Windel 10 mit einem saugfähigen Grundkörper 12. Der Grundkörper 12 besitzt eine wasserundurchlässige Außenschicht 14, beispielsweise aus Polyethylen, die eine Außenseite 16 des Grundkörpers 12 bildet. Eine wasserdurchlässige Deck- oder Innenschicht 18, beispielsweise aus einem Vliesstoff, bildet einen wesentlichen Teil der Innenseite 20 des Grundkörpers 12. Zwischen der Innenschicht 18 und der Außenschicht 14 liegt eine saugfähige Einlage 22. Die Einlage 22 weist eine innere und äußere Hüllschicht 24 bzw. 26 auf, die gegenüberliegende Flächen eines beispielsweise aus zerkleinertem Zellstoff in Form eines Flauschmaterials gebildeten Einlagekörpers 28 überdecken, um diesen in einer bestimmten Form zu halten. Der Grundkörper 12 besitzt ein Paar Seitenränder 30 sowie je eine die Seitenränder 30 verbindende Endkante 32. Die Außenschicht 14 ist mit ihren Seitenstreifen 34 über die Innenschicht 18 gefaltet und an dieser befestigt, so daß die Seitenstreifen 34 die Seitenränder 30 der saugfähigen Einlage 22 überlappen.

Die Fig. 2 bis 4 zeigen den kellerfaltenartig zusammengelegten Grundkörper 12, der entlang von zwei ersten Längsfalten 25 einen in Längsrichtung verlaufenden Mittelstreifen 27 bildend gefaltet ist. Zwischen den ersten Faltlinien 25 und zwischen parallel zu diesen verlaufenden zweiten Faltlinien 29 erstreckt sich je ein erster Streifen 31, der den Mittelstreifen 27 überlappt. An jede der Faltlinien 29 schließt ein Außenstreifen 33 an, der den jeweils darunter liegenden ersten Streifen 31 überdeckt.

Gemäß den Fig. 1 bis 4 und 8 weist die Windel 10 zwei Windelverschlüsse 40 auf, die an den Seitenrändern 30 des Grundkörpers 12 verankert sind und zur Befestigung der angelegten Windel dienen. Jeder der beiden Windelverschlüsse 40 besitzt einen länglichen, durch Andrücken haftenden Klebstreifen 42 mit einer Außenschicht 54, die die Außenfläche 56 des Klebstreifens 42 bildet. Die Innenseite 58 der Außenschicht 54 ist mit Klebstoff 50 beschichtet. Mit einem Verankerungsbereich 44 ist die Außenschicht 54 in der Nähe des Seitenrandes 30 des Grundkörpers 12 mittels des Klebstoffs 50 verankert. Jeder Windelverschluß 40 weist eine Schutzfolie 46 auf, die an der Innenseite 20 des Grundkörpers 12 in der Nähe des Seitenrandes 30 haftet. Jeder Klebstreifen 42 ist mit einem Befestigungsbereich 48 über die Innenseite 20 des Grundkörpers 12 gefaltet und durch den Klebstoff 50 lösbar an der Außenfläche der Schutzfolie 46 angeheftet. Die Klebstreifen 42 weisen jeweils ein umgeschlagenes freies Ende 52 zum leichteren Erfassen und Abziehen des Befestigungsbereichs 48 von der Schutzfolie 46 auf. Beim Anlegen der Windel erfaßt man die freien Ende 52, zieht die Klebstreifen 42 von der jeweiligen Schutzfolie 46 ab und drückt die Befestigungsbereiche 48 in anderen Bereichen der Außenschicht 14 an.

Gemäß Erfindung besteht die Außenschicht 54 des Klebstreifens 42 aus einer unverstärkten, dehnbaren Polymerfolie, beispielsweise aus eine Polyethylenfolie von geringer Dichte. Die Folie hat eine maximale Dehnbarkeit von mehr als 50%, vorzugsweise von 300 bis 750% in Längsrichtung des Klebstreifens 42 gemessen in dem zwischen den Verankerungs- und Befestigungsbereich 44 bzw. 48 liegenden Teil. Der Dehnungskoeffizient der Außenschicht gestattet vorzugsweise eine Dehnung von 50% bei 8,8-17,6 N/cm Kraftansatzbreite von im Befestigungsbereich 48 des Klebstreifens 42 in dessen Längsrichtung ansetzender Kraft. Die Außenschicht besitzt eine Zerreißfestigkeit in Längsrichtung von 12,26 bis 21 N/cm Kraftansatzbreite bei einer bevorzugten Stärke von 0,1 bis 0,25 mm.

Fig. 7 zeigt ein Dehnungsdiagramm mit in Prozent aufgetragener Dehnung gegenüber aufgewendeter Zugkraft in N/cm Kraftansatzbreite. Die Zugkraft wirkt dabei in Längsrichtung der Proben. Die Kurve A zeigt die Dehnungseigenschaften einer Polymerfolie gemäß Erfindung, vorzugsweise Polyethylenfolie von geringer Dichte und einer Stärke von etwa 0,184 mm. Die Kurve B zeigt die Dehnungseigenschaften von einer dickeren Gummi- oder Kautschukfolie mit einer Stärke von 0,23 mm. Man erkennt, daß die Polymerfolie A einen Wendepunkt (a) bei etwa 13,7 N/cm, eine maximale Dehnung (b) von etwa 585% und eine Zerreißfestigkeit (c) von etwa 17 N/cm besitzt. Die Polymerfolie erreicht ihren Wendepunkt (a) bei einer verhältnismäßig geringen Dehnung von etwa 15% abhängig von in Längsrichtung des Klebstreifens wirkender Zugkraft, worauf verhältnismäßig konstante Zugkräfte von etwa 12,26-14 N/cm eine Dehnung der Folie bis zu etwa 400% hervorrufen. Nach der Dehnung von etwa 400% steigt die zur weiteren Dehnung der Folie erforderliche Zugkraft allmählich an, bis die Zerreißfestigkeit (c) bei etwa 585% Dehnung erreicht ist. Demgegenüber erfährt die Kautschukfolie B aufgrund ihrer größeren Elastizität eine Dehnung von 585% durch eine relativ geringe Zugkraft von 3,92 N/cm. Man erkennt, daß die zum Dehnen der Kautschukfolie erforderliche Zugkraft allmählich ansteigt, bis eine maximale Dehnung (d) von etwa 1190% bei einer Zerreißfestigkeit (e) von etwa 42 N/cm erreicht ist Die einzelnen Zugkräfte für verschiedene Dehnungen der Polymerfolie und der Kautschukfolie sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.

Man erkennt, daß für die Klebstreifen-Außenschicht eine Dehnung von 50% bei 8,8 bis 17,6 N/cm Kraftansatzbreite in Längsrichtung des Klebstreifens zur Erzielung der gewünschten Dehnung beim Anlegen der Windel erforderlich war. Die obige Tabelle und das Diagramm gemäß Fig. 7 zeigen, daß 50% Dehnung einer Polymerfolie bei 13 N/cm Kraftansatzbreite in Längsrichtung erreicht wird, während eine Kautschukfolie eine 50%ige Dehnung bereits bei einer Zugkraft von 0,53 kg/cm erfährt. Werden andererseits größere Zugkräfte in Längsrichtung des Klebstreifens ausgeübt, dann dreht sich die Außenschicht und verringert somit die möglicherweise ein Zerreißen des Klebstreifens verursachenden Kräfte. Andererseits verhindert die erfindungsgemäße Außenschicht ein Überdehnen des Klebstreifens bei kleineren Zugkräften, die sonst ein lockeres Anliegen der Windel zur Folge haben. Wie erwähnt, besitzt die bevorzugte Polymerfolie eine Dehnung von 50% bei 9 bis 18 N/cm Kraftansatzbreite von im Befestigungsbereich des Klebstreifens in dessen Längsrichtung wirkender Zugkraft bei einer maximalen Dehnung von 300 bis 750% in Längsrichtung, einer Zerreißfestigkeit von 12,5 bis 21,4 N/cm und einer Stärke von 0,1 bis 0,25 mm der unverstärkten, leichten Polyethylenfolie.

Fig. 5 zeigt ein Einschnüren des Klebstreifens 42 an der Stelle 60 bei der Einwirkung von einer Zugkraft F in der Größenordnung von Zerreißkräften, so daß die aus einer Polymerfolie bestehende Außenschicht die auftretenden Zerreißbeanspruchungen auffängt. Dadurch wird die Gefahr eines Abreißens des Windelverschlusses sowie eine übermäßige Dehnung bei kleineren Zugbeanspruchungen verhindert. Demgegenüber sind die Außenschichten bekannter Klebstreifen entweder ziemlich undehnbar oder nur bei über der Zerreißfestigkeit liegenden Kräften dehnbar, so daß ihre Dehnungseigenschaften einen wesentlichen Grund für das Abreißen von Windelverschlüssen bilden.

Manche Polymerfolien, beispielsweise Polyethylenfolien haben beispielsweise durch die Kalandrierung bei der Herstellung in Herstellrichtung und in dazu verlaufender Querrichtung unterschiedliche Dehnungseigenschaften. Dabei werden die gewünschten Dehnungseigenschaften nur in Querrichtung erzielt. Fig. 6 zeigt ein üblicherweise zu Rollen 62 aufgewickeltes Klebeband 61, dessen Außenschicht in Herstellrichtung MD mit der Längsrichtung des Klebebandes 61 fluchtet. Beim Abwickeln des freien Endes des Klebebandes 61 von der Rolle 62 wird das Klebeband 61 bei der Herstellung der Windel zur Bildung von länglichen Klebestreifen 42 in Querrichtung zerschnitten, wobei die Längsrichtung der Klebestreifen 42 mit der Querrichtung CD des Klebebandes 61 zusammenfällt. Somit werden die gewünschten Dehnungseigenschaften für die Längsrichtung des Klebstreifens 42 durch Zusammenlegen der Längsrichtung des Klebstreifens 42 mit der Herstellungs-Querrichtung CD des Klebebandes 61 erzielt.

Claims (3)

1. Windel mit einer wasserdurchlässigen Innenschicht, einer wasserundurchlässigen Außenschicht und einem dazwischen liegenden saugfähigen Grundkörper, sowie mit an den Seitenrändern des Grundkörpers im Hüftbereich der Windel verankerten Windelverschlüssen in Form von je einem Klebstreifen aus einem dehnbaren Material mit einem Verankerungsbereich und einem zum Schließen der Windel dienenden Befestigungsbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstreifen (42) eine getrennte Außenschicht (54) mit einer Dicke von 0,1 bis 0,25 mm aus unverstärkter, dehnbarer Polymerfolie aus Polyethylen mit geringer Dichte aufweist, deren größte Dehnbarkeit in Längsrichtung des Klebstreifens (42) größer als 50% ist und die unter einer im Befestigungsbereich (48) ansetzenden und in Längsrichtung des Klebstreifens (42) wirkenden Zugkraft von 8,8 bis 17,6 N/cm Kraftansatzbreite eine Verlängerung von 50% erfährt.

2. Windel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die größte Dehnbarkeit der Außenschicht (54) in Längsrichtung 300 bis 750% beträgt.

3. Windel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellrichtung der Polymerfolie quer zur Längsrichtung des Klebstreifens (42) verläuft.