DE2732064A1 - Reinigungsfilm zum entfernen von ausgehaerteten phenoplastharzrueckstaenden von pressblechen oder pressformen sowie verfahren hierzu - Google Patents

Reinigungsfilm zum entfernen von ausgehaerteten phenoplastharzrueckstaenden von pressblechen oder pressformen sowie verfahren hierzu

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Description

  • Reinigungsfilm zum Entfernen von ausge-
  • härteten Phenoplastharzrückständen von Preßblechen oder Preßformen sowie Verfahren hierzu Patentansprüche: Seite 2 bis 3 Beschreibung: Seite 4 bis 14 Die Erfindung betrifft einen Reinigungsfilm sowie ein Verfahren zum Entfernen von ausgehärteten Phenoplastharzrückständen von Preßblechen oder Preßformen, welches insbesondere bei den Anlagen von Interesse ist, bei denen ein Ausbau der Preßbleche oder Preßformen nicht ohne weiteres möglich ist.
  • Es ist bekannt, daß man beim Aufpressen von mit Phenoplastharzvorkondensaten getränkten und/oder beschichteten Papieren zur Oberflächenvergütung mit Preßformen arbeitet oder zwischen Preßwerkzeug und beharzter Trägerbahn ein Preßblech einlegt, welches seine Oberflächenbeschaffenheit, insbesondere seinen Glanzgrad, der Oberfläche der ausgehärteten äußeren Schutzschicht vermittelt. Als Preßformen oder Preßbleche werden dabei solche aus Aluminium, Stahl, Edelstahl oder verchromtem Messing verwendet, wobei die Oberflächen gegebenenfalls je nach Verwendungszweck der Verfahrensprodukte matt oder glänzend mit verschiedenem Glanzgrad poliert sind.
  • Es hat sich nun als störend erwiesen, daß trotz Verwendung von Trennmitteln sich häufig nach einer Mehrzahl von Preßzyklen auf der Oberfläche des Preßbleches oder der Preßform Rückstände aufbauen, welche die Oberflächengüte des beschichteten Werkstoffes beeinträchtigen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß derartige Rückstände ein einwandfreies Ablösen des Preßbleches oder der Preßform von dem Preßgut nach dem Preßvorgang verhindern können, so daß das Preßgut am Preßblech mehr oder weniger stark haftet. Insbesondere in Kurztaktpressen, die in letzter Zeit auch bei der Oberflächenvergütung mit phenolharzgetränkten Trägerbahnen verwendet werden, bedeutet der Aufbau eines Rückstandes auf dem Preßblech und das nicht einwandfreie Lösen des Preßgutes eine schwerwiegende Betriebsstörung. Kurztaktpressen arbeiten ohne Rückkühlung. Zur Entfernung der Rückstände auf den Preßblechen ist man aber gezwungen, die Presse abzukühlen, die Preßbleche auszubauen und mit speziellen Reinigungsmitteln die Rückstände zu entfernen. In Kurztaktpressen bereitet die Abkühlung der Preßbleche aber Schwierigkeiten, da diese Pressen normalerweise nicht über Rückkühlvorrichtungen verfügen.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, mit dem es gelingt, die Rückstände auf Preßblechen oder Preßformen zu entfernen, insbesondere ohne die Preßbleche oder Preßformen abkühlen und ausbauen zu müssen. Dabei soll die ursprüngliche Oberfläche des Preßbleches oder der Preßform wiederhergestellt werden.
  • Erfindungsgemäß gelingt die Reinigung durch einen Reinigungsfilm, bestehend aus einer Trägerbahn aus Papier mit einem Flächengewicht von 40 bis 300 g/m², welche, bezogen auf Papiergewicht, 70 bis 150 Gew.-% eines Gemisches aus 30 bis 90 Gew.-% N-Methylpyrrolidon, 0,5 bis 15 Gew.-% nichtionische Netzmittel, 0 bis 10 Gew.-% Trennmittel und 0 bis 60 Gew.-% Dimethylsulfoxid enthält.
  • Als nichtionisches Netzmittel verwendet man insbesondere Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an Verbindungen mit einem aktiven Wasserstoffatom, z.B. Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an langkettige Fettalkohole oder Alkohole der Oxosynthese. Beispiele solcher Alkohole sind insbesondere der Laurylalkohol und der Tridecylalkohol. Geeignet sind ferner Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids an Alkylphenole, z.B. an Octyl- oder Nonylphenol sowie Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids an partielle Fettsäureester mehrwertiger Alkohole sowie Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids an Glycerinmonofettsäureester oder Sorbitanfettsäureester. Entscheidend ist dabei, daß diese Produkte so viel Äthylenoxid enthalten, daß sie im Wasser gut löslich sind und Netzmittelwirkung entfalten können. Der sogenannte HLB-Wert dieser Produkte liegt bei Werten über 10, insbesondere 12 bis 16.
  • (Die Ermittlung des HLB-Wertes kann nach den in der Broschüre "Das Atlas-HLB-System", erhältlich bei Atlas-Chemie in 4300 Essen, gemachten Angaben durchgeführt werden).
  • Als Trennmittel verwendet man die an sich bekannten Trennmittel, die üblicherweise aus einer dünnflüssigen Mineralölfraktion entstehen. Andere Trennmittel enthalten als Wirkstoff Türkischrotöl. In den Trennmitteln gelöst können natürliche oder synthetische Wachse enthalten sein. Gelegentlich werden als Trennmittel synthetische Öle, wie z.B.
  • Silikonöl, verwendet.
  • Der erfindungsgemäße Reinigungsfilm kann gegebenenfalls Dimethylsulfoxid enthalten. Dimethylsulfoxid unterstützt die ablösende Wirkung. Jedoch ist dessen Anwesenheit nicht zwingend vorgeschrieben.
  • Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsfilms werden die Inhaltstoffe ineinander gelöst bzw. miteinander vermischt.
  • Mit dieser Zubereitung wird eine saugfähige Trägerbahn aus Papier getränkt. Das Papiergewicht der Trägerbahn kann zwischen 40 und 300 g/m² liegen. Die Menge des aufzubringenden Reinigungsmittels ergibt sich aus der Bedingung, daß dieses in einer Menge von 70 bis 150 % des Papiergewichtes auf die Trägerbahn aufgebracht werden soll. Der so erhaltene Abpreßfilm ist trotz des relativ hohen Flüssigkeitsgehaltes noch gut handhabbar.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Preßblech oder die Preßform mit einer Trägerbahn, welche 30 bis 90 Gew.-% N-Methylpyrrclidon, 0,5 bis 15 Gew.-% nichtionische Netzmittel, 0 bis 10 Gew.-% Trennmittel und O bis 60 Gew.-% Dimethylsulfoxid in Mengen von 70 bis 150 %, bezogen auf Papiergewicht, welches 40 bis 300 g/m2 beträgt, enthält, bei Temperaturen von 100 bis 170°C 2 bis 15 Minuten bei einem Druck von 0,5 bis 10 kp/cm² gegen eine dichte, dem Preßblech oder der Preßform entsprechende Platte verpreßt, die Presse öffnet, den Abpreßfilm entfernt und das so behandelte Preßblech anschließend mit üblichen phenolharzgetränkten Trägerbahnen einmal oder mehrmals gegen eine Holzwerkstoffplatte abpreßt.
  • Es wird vorzugsweise in der Art durchgeführt, daß man in eine Presse, auf deren Preßblech sich Phenolharzrückstände aufgebaut haben, eine dichte Platte bzw. bei Verwendung einer Preßform einen entsprechend geformten dichten Formkörper einbringt und auf diese Platte bzw. die Form den Abpreßfilm auflegt. Die Presse wird nun zugefahren. Es erfolgt nun eine Verpressung im üblichen Temperaturbereich von 100 bis 1700C während 2 bis 15 Minuten bei einem Druck von 0,5 bis 10 kp/cm2. Die Temperatur und die Preßzeit werden dabei so gewählt, daß sich die Rückstände auf dem Preßblech an- bzw.
  • ablösen.
  • In einem zweiten Verfahrensschritt wird nun eine mit Phenolharzvorkondensat getränkte Trägerbahn in die Presse eingelegt und gegen eine Holzwerkstoffplatte bzw. einen Holzwerkstoff-Formkörper verpreßt, wobei man zweckmäßig länger als normal aushärtet. Dieser Verpressungsvorgang kann einmal oder mehrmals durchgeführt werden. Bei dieser Verpressung wird der im ersten Verfahrensschritt angelöste Rückstand von dem Preßblech oder der Preßform vollständig entfernt.
  • Das Preßblech oder die Preßform hat nun wieder die ursprüngliche Oberflächenbeschaffenheit und kann erneut zu Verpressungen eingesetzt werden.
  • Es hat sich als sehr günstig erwiesen, als dichte Platte eine Holzwerkstoffplatte bzw. einen Holzwerkstoff-Formkörper zu verwenden, der mit Phenoplast- oder Aminoplastharz beschichtet ist. Zur besseren Entfernung des das Reinigungsmittel enthaltenden Abpreßfilmes nach dem ersten Verfahrensschritt ist es vorteilhaft, zwischen den Abpreßfilm und die mit Phenolharz oder Aminoplastharz beschichtete Platte oder Form einen an sich bekannten Klebfilm einzulegen. Beim ersten Verfahrensschritt verbindet sich der Abpreßfilm mittels des Leimfilmes mit der Holzwerkstoffplatte bzw. der Form und kann so leicht aus der Presse entnommen werden.
  • Aus der DT-PS 23 62 995 ist ein Verfahren zum Entfernen von ausgehärteten Aminoplastharzrückständen von Preßblechen oder Preßformen, ohne deren Ausbau aus Heizpressen durch Inkontaktbringen der Preßbleche oder Preßformen mit einer Trägerbahn bekannt, wobei als saure Substanz eine komplexbildende Säure verwendet wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dieses Verfahren zur Entfernung von Rückständen, die bei der Verpressung von Phenoplastvorkondensat getränkten Trägerbahnen auf Preßblechen oder Preßformen aufgebaut werden, wirkungslos ist. Dagegen gelingt die Entfernung in einfacher, sicherer und wirtschaftlicher Weise durch das erfindungsgemäße Verfahren. Dieses soll anhand der folgenden Beispiele noch näher erläutert werden.
  • Beispiel 1 Herstellung von Abpreßfilmen Zur Herstellung der Abpreßfilme werden folgende Papiere als Träger eingesetzt: 2 a) Natronkraftpapier - saugfähig, 80 g/m , umgefüllt, gebleicht b) Natronkraftpapier - saugfähig, 150 g/m2, ungefüllt, ungebleicht.
  • Die Papiere werden mit den Gemischen aus N-Methylpyrrolidon, gegebenenfalls Dimethylsulfoxid, einem Netzmittel und einem Trennmittel getränkt. Die genaue Zusammensetzung ist der Tabelle zu entnehmen. Der Überschuß an Flüssigkeit wird abgestreift und die getränkte Papierbahn dann aufgewickelt oder auf Format geschnitten.
  • Das Flächengewicht der getränkten Trägerbahnen beträgt im Falle des 80 g/m²-Papieres ca. 150 g/m², im Falle des 150 g/m2-Papieres ca. 280 g/m2.
    Nr. Papier Zusammensetzung des
    Reinigungsmittels in Gew.-%
    N-Methyl- Dimethyl- Netzmittel Trennmittel
    pyrrolidon sulfoxid
    1 a 87 % 0 10 % N1 3 % T1
    2 a 80 % 10 % 7 % N1 3 % T1
    3 a 60 % 25 % 10 % N1 5 % T1
    4 a 85 % 0 10 % N2 5 % T2
    5 b 85 % 0 10 % N2 5 % T2
    6 b 80 % 10 % 7 % N1 3 % T2
    7 b 90 % 0 10 % N2 0
    8 b 85 % 0 10 % N1 5 % T1
    Netzmittel N1 = Polyxyäthylen-nonylephenoläther HLB-Wert 13.3 Netzmittel N2 = Polyxyäthylen-sorbitan-monopalmitat HLB-Wert 15.6 Trennmittel T1 = Türkischrotöl (sulfoniertes Rizinusöl) Trennmittel T2 = Gemisch verschiedener Mineralöle und eines niedrigschmelzenden Paraffinwachses Entfernung von Preßblechbelägen Für den Abpreßvorgang verunreinigter Edelstahlbleche wird folgender Aufbau gewählt: Abpreßfilm Klebfilm auf Phenolharzbasis 60 g/m2 Sperrholzplatte, beidseitig phenolharzbeschichtet Klebfilm auf Phenolharzbasis 60 g/m2 Abpreßfilm Man preßt mit einem Preßdruck von 6 kp/cm² und einer Preßblechtemperatur von 1350C während einer Zeit von 10 Minuten und entformt dann heiß, Anschließend führt man bei einem Preßdurck voin 15 kp/cm² und gleicher Temperatur eine beidseitige Beschichtung einer Sperrholzplatte mit einem üblichen Phenolharzfilm durch und entformt nach 15 Minuten heiß.
  • Man erhält von Rückständen völlig gereinigte Preßbleche, die erneut eine große Zahl von Verpressungen zulassen.
  • Beispiel 2 Entfernung von Belägen in Preßformen Bei der Reinigung Preßrückstände enthaltender Edelstahlformen wählt man folgenden Aufbau: Abpreßfilm aus Beispiel 1 Aminoplastharzbarrierefilm 160 g/m2 Holzfaserformling, vorgeformt und beidseitig beschichtet mit Phenolharz Aminoplastharzbarrierefilm 160 g/m2 Abpreßfilm aus Beispiel 1 Man preßt mit einem Preßdruck von 4 kp/cm² und einer Temperatur von 1500C während einer Zeit von 5 Minuten und entformt heiß. Anschließend preßt man bei gleicher Temperatur und Zeit zweimal hintereinander mit einem Phenolharzoverlayfilm von 100 g/m2 unter einem Preßdruck von 20 kp/cm2 ab und entformt heiß.
  • Man erhält wie in Beispiel 1 gereinigte Preßformoberflächen.
  • Beispiel 3 Für die Entfernung von Preßrückständen an verchromten Messingblechen wird folgender Aufbau gewählt: Abpreßfilm aus Beispiel 1 Holzspanplatte, beidseitig beschichtet mit Phenolharz Abpreßfilm aus Beispiel 1 Man preßt mit einem Preßdruck von 5 kp/cm² und einer Temperatur von 1650C während einer Zeit von 2,5 Minuten und entformt heiß. Anschließend preßt man bei gleicher Temperatur und einer Zeit von 4 Minuten mit einem Phenolharzfilm 2 2 von 130 g/m unter einem Preßdruck von 18 kp/cm ab und entformt heiß.
  • Man erhält völlig gereinigte Preßbleche.

Claims (4)

  1. Patentansprüche Re Reinigungsfilm zum Entfernen ausgehärteter Phenoplastharzrückstände von Preßblechen oder Preßformen, bestehend aus einer Trägerbahn aus Papier mit einem Flächengewicht von 40 bis 300 g/m2, welche, bezogen auf Papiergewicht, 70 bis 150 Gew.-% eines Gemisches, bestehend aus 30 bis 90 Gew.-% N-Methylpyrrolidon, 0,5 bis 15 Gew.-% nichtionischer Netzmittel, 0 bis 10 Gew.-% Trennmittel und 0 bis 60 Gew.-% Dimethylsulfoxid, enthält.
  2. 2. Verfahren zum Entfernen von ausgehärteten Phenoplastharzrückständen von Preßblechen oder Preßformen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Preßblech oder die Preßform mit einer Trägerbahn, welche 30 bis 90 Gew.-% N-Methylpyrrolidon, 0,5 bis 15 Gew.-% nichtionische Netzmittel, 0 bis 10 Gew.-% Trennmittel und 0 bis 60 Gew.-% Dimethylsulfoxid in Mengen von 70 bis 150 %, bezogen auf Papiergewicht, welches 40 bis 300 g/m2 beträgt, enthält, bei Temperaturen von 100 bis 1700C 2 bis 15 Minuten bei einem Druck von 0,5 bis 10 kp/cm2 gegen eine dichte, dem Preßblech oder der Preßform entsprechende Platte verpreßt, die Presse öffnet, den Abpreßfilm entfernt und das so behandelte Preßblech anschließend mit üblichen phenolharzgetränkten Trägerbahnen einmal oder mehrmals gegen eine Holzwerkstoffplatte abpreßt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit dem Reinigungsmittel getränkte Trägerbahn gegen eine mit Phenoplast- oder Aminoplastharz beschichtete Holzwerkstoffplatte verpreßt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen die mit dem Reinigungsmittel getränkte Trägerbahn und die mit Phenoplast- oder Aminoplastharz beschichtete Holzwerkstoffplatte einen an sich bekannten Klebfilm einlegt und dann den Abpreßfilm zusammen mit der Holzwerkstoffplatte der Presse entnimmt.
DE19772732064 1977-07-15 1977-07-15 Kunstharzrückstände entfernende, gegebenenfalls dimethylsulfoxidhaltige Mittel enthaltende Trägerbahnen aus Papier zum Entfernen ausgehärteter Phenoplastharzrückstände von Preßblechen oder Preßformen Expired DE2732064C2 (de)

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