DE2731230B1 - Numerisch gesteuerte Flachglas-Schneidemaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine numerisch gesteuerte Flachglas-Schneidemaschine mit einem Schneidetisch, einer darauf verfahrbaren Schneidbrücke und einem Schneidvorgang, der einem in einen Lochstreifen eingegebenem Schnittfolge-Optimierungsprogramm folgt

Es ist bekannt die großformatigen Float-Glastafeln mit Hilfe von selbsttätig arbeitenden numerisch gesteuerten Schneidemaschinen in die gewünschten kleineren Formate zu zerschneiden. Die bekannten Schneidemaschinen bestehen aus einem Schneidetisch, auf dem «ine Glastafel flach aufliegt und über dem eine den Schneidetisch überbrückende Schneidbrücke geradlinig verfahrbar ist auf welcher acht Schneidgeräte für die Längsschnitte und ein neuntes Schneidgerät für die Querschnitte angeordnet ist Die acht Schneidgeräte für die Längsschnitte sind auf der Schneidbrücke gleichmäßig verteilt angeordnet und innerhalb einer gewissen Strecke auf der Schneidbrücke verschiebbar. Die Schneidbrücke mit den Schneidgeräten ist über entsprechende Kabel mit einem Rechengerät verbunden, in welchem ein Lochstreifen eingelegt ist das ein Sehnittfolge-Optimierungsprogramm enthält Letzteres wird in einem gesonderten Rechenprogramm erstellt und dient dazu die verschiedenen kleinen Schnittformate derart auf der großformatigen noch ungeschnittenen Float-Glastafel zu verteilen, daß möglichst wenig Schnittverlust entsteht Mit Hilfe dieser Optimierungsprogramme ist es möglich, die bislang im Handverfahren üblichen Schnittverluste von 15 bis 20% auf 3 bis 4% herunterzudrücken. Der Lochstreifen des Optimierungsprogramms legt die Reihenfolge der einzelnen Schneidvorgänge fest Er veranlaßt daß jedes der acht Schneidgeräte nacheinander eine Wegstrecke auf der Schneidbrücke verfährt und diejenige Position einnimmt in welcher dann der Längsschnitt nach Absenkung des Schneidgeräts durchzuführen ist In gleicher Weise ist auch hinsichtlich der zeitlichen Reihenfolge und der Länge der Einsatz des neunten den Querschnitt bewirkenden Schneidgeräts festgelegt

Eine derartig ausgerüstete und in der geschilderten Weise arbeitende Schneidemaschine hat den Nachteil, daß der Gestehungspreis wegen der zahlreichen Schneidegeräte und der damit verbundenen Antriebe

ίο unverhältnismäßig hoch ist Dem hohen Gestehungspreis steht eine hohe Störanfälligkeit zur Seite. Nachteilig tritt die verhältnismäßig langsame Arbeitsweise hinzu, da die einzelnen Antriebe aus langsam fahrenden Schrittmotoren bestehen und viel Zeit dadurch verloren geht daß ein Schneidgerät nach dem anderen vor jedem Schneidvorgang erst in seine eigene Position auf dem Schneidbalken gebracht werden HMiB. Eine weitere nicht unwesentliche Beschränkung der bekannten Schneidmaschine besteht darin, daß mit ihr nur rechtwinklig zueinander verlaufende geradlinige Schnitte hergestellt werden können. Die Qualität des Schnitts ist wegen der geringen Schnittgeschwindigkeit ebenfalls nicht die Beste, da sich gezeigt hat, daß eine höhere Schnittgeschwindigkeit, die etwa derjenigen entspricht die ein Glasschneider von Hand erreicht die optimale Schnittqualität erbringt die die nachfolgende Bfecharbeit auf dem nachgeordneten Brechtisch am besten ablaufen läßt und die wenigsten absplitternden Glasteile verursacht

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für den gleichen Zweck verwertbare numerisch gesteuerte Flachglas-Schneidemaschine vorzuschlagen, welche die vorgenannten Nachteile nicht aufweist und die noch zusätzliche Vorteile besitzt.

Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß auf der Schneidbrücke ein über die gesamte Schneidbrückenlänge verfahrbares Schneidgerät mit einem um eine senkrecht verlaufende Drehachse verschwenkbaren Schneidkopf angeordnet ist, der mitteis eines Scheibenläufermotors angetrieben ist

Zweckmäßig ist auf die Schneidbrücke durch einen oder zwei Scheibenläufermotore angetrieben.

Die Scheibenläufermotore sind vorteilhaft mit einem Tachogenerator (Leistungsservorverstärker) als Dreh-

zahlregelgerät und einem Winkelkodierer zur Drehzahlerkennung und Rückmeldung der tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke zum Rechengerät ausgerüstet
Auf der Schneidbrücke können auch zwei oder mehrere Schneidgeräte angeordnet sein.

Nachfolgend wird anhand der Zeichnung eine Ausführungsform der Erfindung näher erläutert

Die Zeichnung zeigt in Draufsicht die wesentlichen Teile der gesamten Anlage. Das in dem Magazin 3 nahezu senkrecht stehende Paket 4' von großformatigen Glastafeln 4, 4, 4,... gestattet es einer im Auflegetisch 1 eingebauten Schwenkvorrichtung 6, 7 und 27, jeweils eine Glastafel 4 mit Hilfe des mit Saugtellern 7 ausgerüsteten, um die Drehachse 27 schwenkbaren Schwenkarms 6 eine Glasplatte 4 zu erfassen und in Richtung des Pfeils 8 in die waagrechte Lage auf den Auflegetisch 1 abzusenken. Das Schwenkgestänge 6 mit den Saugscheiben 7 Findet dabei unterhalb der waagrecht liegenden Glastafel in entsprechend bemessenen Ausnehmungen 5 des Auflegetisches 1 Platz.

Danach wird die auf dem Auflegetisch flachgelegte Glastafel mit Hilfe von in der Zeichnung nicht

dargestellten kleinen Laufrollen in Richtung des Pfeils 9 auf den Schneidetisch 2 geschoben. Dieser besitzt beiderseits die Führungsschienen 21,21, auf welchen die beiden Enden einer den Schneidetisch überspannenden Schneidbrücke 10 mittels Lauf- oder Zahnrädern 22 abgestützt sind. Die Schneidbrücke 10 ist mit entsprechenden Antriebsmotoren 16 ausgestattet, die über die Kabel 17 mit dem Rechengerät 18 verbunden sind und welche ermöglichen, daß die Schneidbrücke 10 in den beiden durch den Doppelpfeil 11 charakterisierten to Richtungen verfahrbar ist.

Auf der Schneidbrücke 10 ist wiederum ein mit einem Antriebsmotor 16 ausgerüstetes Schneidgerät 12 in Richtung des Doppelpfeils 13 verfahrbar angeordnet, welches einen um eine senkrecht verlaufende Drehachse verschwenkbaren Schneidkopf 14 aufweist Mit diesem in Richtung des Doppelpfeils 15 verschwenkbaren Schneidkopf 14, der an seiner Unterseite vorzugsweise ein Stahlrädchen zum Glasschneiden trägt, können also nicht nur die senkrecht aufeinanderstellenden Längs- und Querschnitte, sondern in beliebigem Winkel zueinanderstehende geradlinige und auch gebogene Schnittlinien hergestellt werden.

Der dem Schneidetisch 2 nachgeordnete Brechtisch 3 besitzt Ausnehmungen 19, in denen senkrecht verschiebbare waagrechte Leisten 20 untergebracht sind, durch deren Anheben die gemäß dem Optimierungsprogramm angeritzte Glastafel in ihre einzelnen Teile bricht

Da bei der beschriebenen Schneidemaschine nur ein Schneidgerät anstelle von neun Schneidgeräten vorhanden ist, verringern sich hierdurch wesentlich der Gestehungspreis und die Störanfälligkeit.

Wegen der Verwendung von schnellaufenden Scheibenläufermotoren anstelle von langsamlaufenden w Schrittmotoren wird nicht nur die optimale Schnittgeschwindigkeit erzielt die derjenigen im Handschneideverfahren gleichkommt, sondern die gesamte Arbeitszeit verringert. Die Arbeitszeit verringert sich wegen der Schnelläufigkeit des verwendeten Scheibenläufermotors und wegen des Fortfalls der einzelnen Positionierzeiten für die acht Schneidgeräte bei der vorbekannten Schneidemaschine. Bei der beschriebenen Schneidemaschine ist das einzige Schneidgerät pausenlos im Schneideinsatz und dies mit einer etwa sechs- bis neunfach höheren Schnittgeschwindigkeit. Dies führt zu einer Verringerung der gesamten Arbeitszeit, obwohl bei der vorbekannten Schneidemaschine zeitweilig mehrere oder alle Schneidgeräte gleichzeitig arbeiten, wenn diese in ihre Position gebracht worden sind.

Neben den genannten Vorteilen der beschriebenen Schneidemaschine ergibt sich noch ein zusätzlicher Vorteil dadurch, daß das einzige Schneidgerät der beschriebenen Schneidemaschine mit einer Stempeleinrichtung ausgerüstet werden kann, die jeweils nach Beendigung des Zuschneiden einer Kleinicheibe in Tätigkeit tritt und diese mit einem besonderen Kundenzeichen versieht Eine derartige Kennzeichnung der zahlreich anfallenden kleinen Scheiben, die aus einer Großtafel herausgeschnitten werden, ist für das am Brechtisch arbeitende Personal von höchstem Wert da alle mit dem gleichen Kundenzeichen gekennzeichneten kleinen Scheiben mühelos zu entsprechenden Paketen zusammengestellt werden können. Bislang ist es eine recht zeitraubende und mühevolle Arbeit die ungekennzeichneten kleinen Scheiben den jeweiligen Kunden zuzuordnen und zu entsprechenden Paketen zusammenzustellen. Bei einer mit mehreren Schneidgeräten arbeitenden Schneidemaschine ist die Anbringung einer derartigen Stempeleinrichtung nicht möglich, da die Schneidegeräte nur innerhalb eines eng begrenzten Längenabschnitts der Schneidbrücke verschiebbar sind und daher die gesamte Breite der Glastafel nicht überstreichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Numerisch gesteuerte Flachglas-Schneidemaschine mit einem Schneidetisch, einer darauf verfahrbaren Schneidbrücke und einem Schneidvorgang, der einem in einen Lochstreifen eingegebenen Schnittfolge-Optimierungsprogramm folgt, d a durch gekennzeichnet, daß auf der Schneidbrücke (10) ein über die gesamte Schneidbrückenlänge verfahrbares Schneidgerät (12) mit einem um eine senkrecht verlaufende Drehachse verschwenkbaren Schneidkopf (14) angeordnet ist, der mittels eines Scheibenläufermotors (16) angetrieben ist

2. Flachglas-Schneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidbrücke (10) durch einen oder zwei Scheibenläufermotore (16) angetrieben ist

3. Flachglas-Schneidmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenläufermotore (16) mit einem Tachogenerator (Leistungsservoverstärker) als Drehzahlregelgerät und einem Winkelkodierer zur Drehzahlerkennung und Rückmeldung der tatsächlich zurückgelegten Wegestrekke zum Rechengerät (18) ausgerüstet sind

4. Flachglas-Schneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schneidbrücke (10) zwei oder mehrere Schneidgeräte (12) angeordnet sind.