DE2730225B2 - Zündeinrichtung für eine Metalldampf-Entladungsröhre - Google Patents
Zündeinrichtung für eine Metalldampf-EntladungsröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündeinrichtung für eine Metalldampf-Entladungsröhre, die in einem Kolben eine
Flüssigmetall-Kathode, eine Anode und einen Kondensator umfaßt, so daß zwischen der Flüssigmetall-Kathode und der Anode eine Niederdruck-Bogenentladung
stattfinden kann, wobei die Flüssigmetall-Kathode eine Wand zur Begrenzung eines Flüssigmetall-Bades
aufweist
Zündeinrichtung für Metalldampf-Entladungsröhren, insbesondere für Quecksilber-Gleichrichter und -Wechselrichter, sind beispielsweise aus der DE-PS 22 39 526
und den US-PSen 36 38 061, 36 62 205, 36 68453, 35 86 904,35 38 375,35 79 011 und 36 99 384 in verschiedenen Ausführungsformen bekannt Beim Gleichrich-
ter-Betrieb muß die Röhre jedesmal gezündet werden, wenn ein Potential in Durchlaßrichtung angelegt wird.
Da ein Gleichrichter in der Vorwärtsrichtung nickt spannungsfest ist kann eine ständige Zündentladung
zwischen der Kathode und der Zündanode aufrechter-
is halten werden, solange sich das Plasma der Zündentladung nicht bis in den Anodenbereich der Entladungsröhre erstreckt Daher finden im Gleichrichterbetrieb
ständig brennende Zündentladungen verbreitet Anwendung und es stehen hierfür geeignete, hochentwickelte
im Gegensatz dazu muß beim Wechseirichierbetrieb
die Metalldampf-Entladungsröhre der Betriebsspannung standhalten, bis der richtige Phasenwinkel ereicht
ist Erst dann wird das Plasma gezündet, um eine
Stromleitung in Durchlaßrichtung zu bewirken. Da die in Durchlaßrichtung wirkende Spannung ständig anliegt, kann eine ständige Zündentladung nicht angewendet werden, weil die Anwesenheit von Plasma im
Kathodenbereich ein Leiten der Röhre zu ungewünsch
ten Zeiten auslösen könnte. Als Zündeinrichtung für
Metalldampf-Entladungsröhren, die als Schalter oder Wechselrichter arbeiten, werden gegenwärtig nur
Borcarbid-Zündeinrichtungen benutzt Bei diesen Zündeinrichtungen muß der Kontaktdruck zwischen einer
Zündelektrode aus Borcarbid und der Flüssigmetall-Kathode mechanisch einstellbar sein. Daher wird für diese
Einstellung eine mechanische Verbindung und eine Steuerschaltung benötigt Weiterhin muß eine Möglichkeit zur Steuerung der Temperatir, d'.'r Borcarbid-Zünd-
elektrode unabhängig von der Kathodentemperatur vorhanden sein. Auch hierfür sind Steuerschaltungen
erforderlich, da die erdorderliche Temperatur der Zündelektrode von den Betriebsparametern der Metalldampf-Entladungsröhre abhängt. Weiterhin ist die
Borcarbid-Zündeinrichtung sehr kompliziert. Viele zusätzliche Teile und infolgedessen zusätzliche Kosten
sind mit der Anwendung einer Borcarbid-Zündeinrichtung verbunden. Der komplizierte Aufbau ergibt sich
vorwiegend aus den mechanisch beweglichen Teilen
so und es entstehen zusätzliche Kosten durch die Steuereinrichtungen.
Es ist auch bekannt, gewissen Formen von Oberflächen-Spannungsdurchbrüchen auszunützen, jedoch
nicht zum Zünden von Metalldampf-Entladungsröhren.
Solche Bemühungen haben vielmehr ihren Niederschlag in handelsüblichen Zündeinrichtungen für Luft-Brennstoff-Gemische in Strahltriebwerken und dgl. gefunden.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Zündeinrichtung der eingangs beschrie
benen Art zu schaffen, die auch bei einem Betrieb der
Metalldampf-Entladungsröhre als Schalter oder Wechselrichter geeignet ist, jedoch ohne die komplizierten
Steuereinrichtungen auskommt, wie sie bei Borcarbid-Zündeinrichtungen benötigt werden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kathode in der das Flüssigmetall-Bad
begrenzenden Wand eine Öffnung aufweist, wobei die die öffnung begrenzende Wand eine Zündkathode
bildet, daß in die öffnung ein Block aus Halbleitermaterial eingesetzt ist, dessen Vorderfläche an der
Zündkathode anliegt und sich unterhalb der Oberfläche der badbegrenzenden Wand befindet, und daß an der
Vorderfläche des Blockes aus Halbleitermaterial eine Zündanode anliegt, die im Abstand von der Zündkathode angeordnet ist
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprachen.
Bei der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung, die insbesondere für Quecksilberdampf-Entladungsröhren
geeignet ist, dient also die Kathode der Entladungsröhre zugleich als eine Elektrode der Zündeinrichtung und
steht in direktem Kontakt mit der Oberfläche eines Halbleitermaterials mit vorzugsweise mittlerem spezifischem Widerstand Mit der gleichen Oberfläche des
Halbleitermaterials steht auch eine Zündelektrode in Kontakt, so daß beim Anlegen einer Spannung zwischen
diese Elektroden ein Spannungsdurchbruch längs der Oberfläche des Halbleitermaterials stattfindet Auf diese M
Weise entsteht ein Funken, der dazu gezwungen wird, sich von der Oberfläche des Halbleitemraterials zu
entfernen und in den aktiven Bereich der Entladungsröhre einzutreten.
Der Spannungsdurchbruch an der Oberfläche eines Halbleiters mit mittlerem spezifischem Widerstand ist
mit großer Zuverlässigkeit reproduzierbar, so daß durch die Erfindung eine Zündeinrichtung mit sehr einfachem
Aufbau geschaffen wird, welche die gewünschte Zündung der Entladungsröhre mit hoher Zuverlässigkeit bewirkt Dabei kann die Oberfläche des Halbleitermaterial so angeordnet werden, daß sie gegen den
Lichtbogen der Hauptentladung geschützt ist Sie ist auch vor einer Zerstäubung geschützt und kann so
ausgebildet werden, daß der Zündfunke von der J5
Oberfläche des Halbleitermaterials entfernt wird, um eine Erosion des Halbleitermaterials zu vermindern.
Es ist auch von besonderem Vorteil, daß die Kathode der Zündeinrichtung einen Teil der Flüssigmetall-Kathode der entladungsröhre bildet so daß die Schicht
flüssigen Metalls, welche den aktiven Bereich der Flüssigmetall-Kathode der Entladungsröhre bedeckt,
sich bis zu der Stelle erstreckt, an welcher das Halbleitermaterial der Zündeinrichtung an deren
Kathode angrenzt 4S
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Metalldampf-Entladungsröhre, J0
Fig.2 teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt
die Kathodenanordnung der Entladungsröhre nach F i g. 1 in vergrößertem Maßstab und
Fig.3 einen Schnitt durch die Zündeinrichtung der
Kathode nach Fig.2 in nochmals vergrößertem Maßstab.
Die in F i g. 1 schematisch dargestellte Metalldampf-Entladungsröhre 10 umfaßt eine Kathode 12 und eine
Anode 14 sowie eine Kondensorfläche 16. Diese Bauteile sind in einem Gehäuse oder Kolben 18 6Ö
vereinigt Der Kondensor 16 bildet einen Teil des Gehäuses, der von einer Kühlschlange 20 umgeben ist,
die mit dem metallischen Mittelteil des Gehäuses in Wärmekontakt steht Eine Rinne 22 fängt das flüssige
Metall auf, das aus dem Raum zwischen den Elektroden durch Kondensation entfernt worden ist.
Wie aus Fig.2 ersicutlich, weist die Kathode 12 der
Metalldampf-Entladungsröhre 10 nach F i g. 1 einen
äußeren Körper 24 auf der mit seinem unteren Ende an
einer Platte 26 befestigt ist und sich nach oben bis zu einer äußeren Struktur 28 erstreckt, die in Fig.3
nochmals vergrößert dargestellt ist Im Bereich dieser äußeren Struktur definieren die badbegrenzenden
Wände 30 und 32 einen ringförmigen Raum zwischen der äußeren Struktur und einem zentralen Stempel 34.
Flüssiges Metall wird durch ein Rohr 35 dem Spalt zwischen den badbegrenzenden Wänden zugeführt.
Wenn zwischen Kathode und Anode eine Spannung angelegt und die Entladungsröhre gezündet wird,
entsteht ein Lichtbogen, der von der Oberfläche des flüssigen Metalles am Obergang zu den badbegrenzenden Wänden ausgeht so daß eine Stromleitung
stattfindet Die Zündeinrichtung 40 ist so ausgebildet und angeordnet daß sie die erforderliche Zündung
bewirkt
Die äußere Struktur 28 erstreckt sich ohne Unterbrechung über die badbegrenzende Wand 30 nach unten
und bildet elektrisch einen Teil d;r Kathode 12 der
Metaiidampi-Entiadungsröhre i0. Sie weist eine Bohrung 42 auf, die dazu dient die Zündeinrichtung 40
aufzunehmen. An der Oberseite der Bohrung 42 befindet sich eine Schulter 44, die als Anschlag für die in
die Bohrung 42 eingesetzte Zündeinrichtung dient. Die badbegrenzende Wand 30 weist eine öffnung auf, die
von der Oberfläche einer Nase 46 begrenzt wird, die eine geschlossene ringförmige Wulst bildet die sich
zwischen der badbegrenzenden Wand 30 und der Schulter 44 erstreckt
In der Bohrung 42 sitzt ein zylindrischer, rohrförmiger Halter 48, der bis zur Schulter 44 reicht Er besteht
aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise aus Kupfer, und ist in die Bohrung 42 eng
eingepaßt Der Halter ist in der Bohrung mittels Spreizschrauben 50 und 52 verkeilt, von denen zwei in
Fig.3 dargestellt sind. Die Spreizschrauben sind in
konischen Gewindebohrungen 54 und 56 eingedreht, um die Außenfläche des Halters 48 zu dehnen und an die
Innenfläche der Bohrung 42 anzupressen, damit ein gu;er Wärmekontakt entsteht. Die Temperatur der
äußeren Struktur 28 ist in geeigneter Weise gesteuert, bei Bedarf durch Kühlen, um die durch den Lichtbogen
erzeugte Wärme abzuführen, so daß durch den beschriebenen Aufbau auch die Zündeinrichtung gekühlt wird, indem die von ihr erzeugte Wärme auf die
temperaturgeregelte äußere Struktur 28 abgeführt wird.
Ein aus Halbleitermaterial bestehender rohrförmiger Block 58 weist eine zylindrische Innenfläche 60 und eine
konische Außenfläche 62 auf. Die Außenfläche 62 liegt an einer in gleicher Weise konischen Fläche am
vorderen Ende des Halters 48 an. Der aus Halbleitermaterir· bestehende Block 58 ist mit dem Halter 48 längs
dieser aneinanderliegenden Flächen verlötet. Der Halbleiterblock besteht aus Siliciumcarbid, während der
Halter 48 aus Kupfer besteht. Die Vorderfläche 64 des Blockes 58 liegt an der Unterseite der äußeren Struktur
28, nämlich an der Schulter 44 an, so daß sie in die
äußere Struktur Ά an der Krümmung der Nase 46 übergeht.
Die ZUndanode 66 wird von einem Kopf gebildet, an den sich ein Schaft 68 anschließt, der sich in die Bohrung
des Etlockes 58 aus Halbleitermaterial hinein erstreckt Er ist mit dem Block 58 durch Löten verbunden. An der
Zündanode 66 ist eine Anodenleitung 70 befestigt, die zur Herstellung eines getrennten Anschlusses aus der
Kathode herausragt, wie es F i g. 2 zeigt Der Kopf der ZUndanode 66 hat eine ebene Stirnfläche und eine
zylindrische Umfangsfläche mit einem Radius am Übergang zwischen Umfangsfläche und Stirnfläche.
Zwischen dem Kopf und der Nase 46 befindet sich ein Spalt. Sowohl die äußere Struktur 28 als auch die
Zündanode 66 bestehen aus einem hochfeuerfesten Metall, beispielsweise aus Molybdän, das einer Erosion
widersteht.
Die Form der beiden Elektroden, welche den Zündspalt über der Vorderfläche des Blockes aus
Halbleitermaterial begrenzen, bewirkt, daß die Zündentladung von der Oberfläche des Halbleitermaterials
fort und in Richtung auf den aktiven Bereich der Flüssigmetall-Kathode, nämlich in den Kanal oder die
Nut zwischen den badbegrenzenden Wänden 30 und 32 getrieben wird. Hierdurch wird die Gefahr einer
Erosion des Halbleitermaterials vermindert und gleichzeitig die Möglichkeit geboten, den Zündfunken an
einer Stelle auszulösen, der vom Ort der Haupt-Plasma-
ι·η nn*tnfn* ti·»
Ausdehnung der Vorderfläche 64 des Halbleitermaterials erhöht die Lebensdauer der Zündeinrichtung,
soweit sie durch eine Erosion des Halbleitermaterials begrenzt ist, indem eine große Materialmenge zur
Verfügung gestellt wird. Die Vorderfläche 64 ist gegen eine Zerstäubung abgeschirmt, die sonst durch die
Hauptentladung zwischen der Kathode 12 und der Anode 14 hervorgerufen werden könnte. Eine Schicht
aus flüssigem Metall, insbesondere Quecksilber, bedeckt den aktiven Bereich der Kathode, einschließlich der
badbegrenzenden Wände 30 und 32. Diese Metallschicht erstreckt sich bis zum Übergang von der Nase 46
auf die Vorderfläche 64 des Blockes 58. Hierdurch wird die Lebensdauer der Kathode verlängert, da an der
Nase 46 eine Erosion des flüssigen Metalles und nicht des Kathodenmaterials stattfindet. Hierdurch wird
weiterhin verhindert daß Material der Zündkathode auf die Vorderfläche 64 aus Halbleitermaterial durch
Zerstäuben abgeschieden wird.
Versuche haben eine höchst zuverlässige Zündung mit einer Sicherheit von 99,9% und mehr in einem
großen Bereich von Betriebsbedingungen von Metalldampf-Entladungsröhren ergeben. Werden drei Zündeinrichtungen
verwendet und hat jede Zündeinrichtung eine Zuverlässigkeit von 99,9%, dann ist die Wahrscheinlichkeit
einer Fehl-oder Nichtzündung 1 χ 10-', was eine Fehl- oder Nichtzündung innerhalb von sechs
Monaten bei 60 Hz bedeutet. Weiterhin weist die von einem Oberflächen-Spannungsdurchbruch Gebrauch
machende Zündeinrichtung 40 nach der Erfindung eine sehr hohe Zuverlässigkeit auf, die sich aus ihrem
einfachen Aufbau ergibt.
Die Wirkungsweise der Zündeinrichtung mit Oberflächen-Spannungsdurchbruch
beruht auf der empirischen Beobachtung, daß zuverlässige Entladungen bei Spaltbreiten von 0,075 bis 0,125 cm an der Oberfläche von
Halbleitern mit mittlerem spezifischem Widerstand bei Spannungen von etwa 1000 V erzielt werden können. Es
werden die gleichen Resultate unabhängig davon erzielt ob an der Halbleiter-Oberfläche Luft oder
Vakuum vorhanden ist Wenn ein Halbleiter mit hohem spezifischem Widerstand verwendet wird, ist der
Spannungsdurchbruch ähnlich dem, wie er bei einem Isolator beobachtet wird, Ah, daß die Durchbruchsspannung
sehr viel größer ist und die Sicherheit daß beim Anlegen der Spannung ein Durchbruch stattfindet
sehr viei geringer. Wenn dagegen ein Halbleiter mit niedrigem spezifischem Widerstand verwendet wirA
dann wird der Strom einfach durch die Masse des
ίο
Materials geleitet. Die Durchbruchs-Eigenschaften sind
jedoch andere, wenn die Oberflächen-Zündeinrichtung in Gegenwart von Metalldampf, insbesondere Quecksilberdampf,
arbeitet. Ursprünglich ist der Widerstand der Zündeinrichtung hoch und es ist auch die Durchbruchsspannung
hoch und nimmt mit der Spaltbreite zu. Nach der Konditionierung in einer in Betrieb befindlichen
Metalldampf-Entladungsröhre während einer Zeit von einer Stunde bei 60 Hz fällt der Widerstand auf einen
typischen Wert zwischen 1 und 100 Ohm ab, je nach den Arbeitsbedingungen der Metalldampf-Entladungsröhrc.
Dieser Wert ist sehr viel geringer als derjenige, der bei anderen Anwendungen angetroffen wird. Weiterhin
fällt die Durchbruchspannung auf einen sehr niedrigen Wert von etwa 150 V ab und scheint von d:r Spaltbreite
unabhängig zu sein. Obwohl eine physikalische Erklärung für dieses Ergebnis noch nicht gefunden worden ist,
scheint es, daß sich auf der Oberfläche des Halbleiter-
ancammpjn
dadurch die Betriebsgrößen beeinflussen, insbesondere den elektrischen Widerstand der Zündeinrichtung
vermindern. Da jedoch die Vorderfläche 64 des Halbleitermaterials von Quecksilber nicht benetzt wird,
wird jedoch keine durchgehende Schicht hoher Leitfähigkeit gebildet, welche die Funktion stören
könnte.
Spezk-Ile Konstruktionsmerkmale machen die ZündeinrichtrriE
für einen Betrieb mit großer Lebensdauer in Metalldampf-Entladungsröhren mit Flüssigmetall-Kathode
besonders gut geeignet. Fig. 3 veranschaulicht insbesondere eine Elektroden-Geometrie, die zu Bedingungen
führt, welche die ursprünglich an der Vorderfläche 64 des Blockes 58 entstehende Ladungen zwingen,
diese Oberfläche zu verlassen und in den Hauptentladungsbereich des Metalldampf-Lichtbogens oberhalb
des von der Flüssigmetall-Kathode gebildeten Bades einzutreten. Dieser Vorgang ist erwünscht, um die
Erosion der Vorderfläche des Halbleitermaterials zu vermindern und eine Kopplung zwischen der geometrisch
isolierten Vorderfläche 64 und der Hauptentladungsstrecke der Metalldampf-Entladungsröhre herzustellen.
Dies erfolgt auf zweierlei Weise. Als erstes sind Anode und Kathode der Zündeinrichtung so geformt,
daß der Elektrodenabstand mit der Entfernung von der Halbleiter-Vorderfläche 64 abnimmt. Die Stabilitätsbedingungen
für eine Entladung fordern, daß sich der Zündlichtbogen in Richtung auf eine Stelle bewegt, bei
dem die Entladespannung ein Minimum annimmt Diese Stelle befindet sich dort wo die Entladungsstrecke die
geringste Länge hat. Als zweites hat die koaxiale Anordnung eine / χ S-Kraft zur Folge, die Jas
Bogenplasma in die Hauptentladungsstrecke der Metalldampf-Entladungsröhre zwingt
Die große Vorderfläche 64 des Halbleitermaterials ist
erwünscht um ein großes Materialvolumen zur Verfugung zu stellen, das durch Erosion abgetragen
werden kann, ohne die Funktion der Zündeinrichtung zu stören, wodurch eine große Lebensdauer erzielt wird.
Weiterhin wird eine gute Abschirmung gegen Zerstäuben und eine geometrische Isolierung von der
Hauptentladung in der Metalldampf-Entladungsröhre erzielt Das Ergebnis ist eine minimale Ablagerung von
Material, das durch die Hauptentladung zerstäubt wurde, und die Sicherheit daß die Hauptentladung
hoher Stromstärke nicht vom Bereich der Zündeinrichtung ausgeht Dies liegt daran, daß der Zugang zur
Entladungsstrecke der Zündeinrichtung nicht der Hauptanode 14 zugewandt ist und daß die Vorderfläche
64 des Halbleitermaterials zwischen den zugeordneten Elektroden vertieft angeordnet ist. Diese vertiefte
Anordnung ergibt bezüglich der Hauptentladung eine sehr hohe, öl lliche Entladungsspannung, so daß sich die
Hauptentladung zu anderen Stellen der Flüssigmetallschicht begibt, welche die Kathodenoberfläche bedeckt.
Die Kontinuität zwischen den Oberflächen der rirJbegrenzenden Wand 30 für die Hauptentladung und
der Nase 46 gestattet es der Quecksilberschicht, welche die badbegrenzenden Wände 30 und 32 der Hauptentladungs-Kathode
12 bedeckt, sich über die Nase 46 bis
zum Übergang an die Vorderfläche 64 des Halbleitermaterials zu erstrecken. Die Kontinuität der Oberflächen
gewährleistet die Konlinuität des Quecksilberfilms. Unter diesen Umständen ist es der Quecksilberfilm
und nicht das Molybdänsubstrat, das durch die Zündung von Lichtbögen erodiert wird. Dies bedeutet,
daß die Nase 46, die als Kathode für die Zündeinrich-
tung dient, aus dem gleichen hochfeuerfesten Metall besteht, beispielsweise aus Molybdän. Die Zündanode
66 besteht aus dem gleichen Material.
Der Block 58 aus Halbleitermaterial besteht aus handelsüblichem Siliciumcarbid. Ein solches Material
hat einen spezifischen Widerstand von 103 bis
IO5 Ohm · cm. Es wurde wegen seiner hohen Beständigkeit gegen Wärmeschocks, seinem spezifischen elektrischen Widerstand und seiner guten Erhältlichkeit
gewählt. Andere Halbleiter mögen zwar geringere Erosionsraten bieten, weisen jedoch bei der Verwendung
in der Zündeinrichtung keine nennenswerten Vorteile auf. Die Form der inaktiven Oberfläche des aus
Halbleitermaterial bestehenden Blockes 58 ist so gewählt, daß ein ausreichend langer Weg zwischen
Elektrode und Anode besteht, der gewährleistet, daß sich längs dieses Weges koine Entladung ausbildet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Zündeinrichtung für eine Metalldampf-Entladungsröhre, die in einem Kolben eine Flüssigmetall-Kathode, eine Anode und einen Kondensator
umfaßt, so daß zwischen der Flüssigmetall-Kathode und der Anode eine Niederdruck-Bogenentladung
stattfinden kann, wobei die Flüssigmetall-Kathode eine Wand zur Begrenzung eines Flüssigmetall-Bades aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathode (12) in der das Flüssigmetall-Bad begrenzenden Wand (30) eine öffnung aufweist,
wobei die die öffnung begrenzende Wand eine Zündkathode (28) bildet, daß in die öffnung ein
Block (58) aus Halbleitermaterial eingesetzt ist, dessen Vorderfläche (64) an der Zündkathode (28)
anliegt und sich unterhalb der Oberfläche der badbegrenzenden Wand (30) befindet, und daß an
der Vorderfläche (64) des Blockes (58) aus Halbleitermaterial eine Zündanode (66) anliegt, die
im Abstand von der Zündkathode (28) angeordnet ist
2. Zündeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündanode (66) in der Mitte
der Vorderfläche (64) des Blockes (58) aus Halbleitermaterial angeordnet ist, so daß die
Zündkathode (28) und die Zündanode (66) einen für den Spannungsdurchbruch freiliegenden, ringförmigen Abschnitt der Vorderfläche (64) des Blockes (58)
begrenzen.
3. Zündeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, d?ß die Zündanode (66) und/oder die Zündkathode (28, 46) eine konvexe
Auswölbung aufweisen, die derart angeordnet ist,
daß der kleinste Abstand zwischen der Zündanode (66) und der Zündkathode (28, 46) sich in einem
Abstand von der Vorderfläche (64) des Blockes (58) aus Halbleitermaterial befindet
4. Zündeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die öffnung in der
badbegrenzenden Wand (30) begrenzende und die Zündkathode (28, 46) bildende Wand wulstarig
konvex gewölbt ist
5. Zündeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Block (58) aus Halbleitermaterial in einen Halter (48) eingesetzt ist.
6. Zündeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (58) aus Halbleitermaterial eine zentrale öffnung aufweist und die
Zündanode (66) in diese öffnung eingesetzt und mit einer den Halter (48) und die zentrale öffnung
durchsetzenden Anodenleitung (70) verbunden ist
7. Zündeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (48) Spreizschrauben (50, 52) aufweist, die seine Ausdehnung
ermöglichen, um einen Wärmekontakt mit dem Körper (24) der Flüssigmetall-Kathode (12) herzustellen.
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