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Schnitzhandwerkzeug
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Die Erfindung betrifft ein insbesondere für Hobby- oder Heimwerker
geeignetes Schnitzhandwerkzeug zur Ausführung von Holzschnitzarbeiten.
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Es sind Schnitzhandwerkzeuge wie Schnitzmesser, Stemmeisen oder Beitel
in zahlreichen Ausführungsformen bekannt, die teils zum groben Vorhauen, teils zum
feinen Ausarbeiten eingesetzt werden. Beim Vorhauen werden die Stemmeisen oder dgl.
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mit Hammerschlägen vorgetrieben, was jedoch vornehmlich bei umfangreichem
Grobbehau anstrengend und zeitraubend ist. Zudem wird im allgemeinen ein ganzer
Satz unterschiedlich großer und in der Schneidklingenform unterschiedlich gestalteter
Stemmeisen benötigt, was entsprechend hohe Anschaffungskosten bedingt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein preiswertes Schnitzhandwerkzeug
fiir Hobbywerker zu schaffen, mit welchem Vorbehauarbeiten rasch und einfach ausgeführt
werden können und welches ebenfalls eingesetzt werden kann, um zO B. gesägten Holzbalken
das Aussehen von mit einem Beil geschlagenen Balken zu verleihen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Schnitzhandwerkzeug
vor, das gekennzeichnet ist durch einen Hammer, der an einem Ende seines Hammerkopfes
eine Sacklochbohrung aufweist, und durch ein oder mehrere, mit einem Halterungsschaft
versehene, in die Sacklochbohrung auswechselbar einsteckbare Schnitzklingen.
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Das Schnitzwerkzeug nach der Erfindung wird als Hammer oder Beil gehandhabt,
wodurch ein rasches Arbeiten ermöglicht wird. Ein Führen und Halten des Schnitzwerkzeuges
mit der zweiten Hand wie beim Stemmeisen und die damit verbundene Verwrchslungsgefahr
entfallen. Durch Auswechseln der gegenüber Stemmeisen preiswerteren Schnitzklingen
können unterschiedliche Formgebungsanforderungen oder unterschiedliche Holzhärten
berücksichtigt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Achse
der Sacklochbohrung und die Achse des Hammerstieles einen Winkel von 80 bis 900,
vorzugsweise von 850, zwischen sich einschließen. Durch diese Maßnahme wird ein
Abschlagen einzelner Späne begünstigt und einem zu tiefen, zu einem Festsitzen der
Schnitzklinge führenden Eindringen der Schneide vorgebeugt.
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Der Erfindung zufolge ist zweckmäßigerweise die Rückenfläche des Hammerkopfes
konvex gekrümmt und die Sacklochbohrung außermittig zur Rückenfläche hin versetzt,
wobei die Schnitzklingenschneide und die Vorder- und Hinterkante der Hammerkopf-Rückenfläche
auf einem Kreisbogen liegen, dessen Radius etwa doppelte Hammerstiellänge besitzt.
Hierdurch ist die Borm des Hammerkopfes samt behnitzklinge der üblichen kreisbogenförmigen
Bewegungsbahn bei einem Hammerschlagen derart angepaßt, daß nur die Schneide, nicht
aber der Hammerkopf selbst, das Werkstück trifft.
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Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann vorgesehen werden, daß
der im Querschnitt runde Halterungsschaft an seinem Einsteckende mit einer oder
mit mehreren über den Umfang verteilten Abflachungen versehen und mittels einer
in einer Gewindebohrung des Hammerkopfes sich führenden Schraube arretierbar ist.
Durch diese Maßnahmen sind ein drehfester Sitz der
Schnitzklinge
und eine bequeme Auswechselbarkeit erreicht.
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Bei mehreren Abflachungen können die Schnitzklingen in verschiedenen
Arbeitsebenen angeordnet und ein und dieselbe Schnitzklinge kann für verschiedenartige
Formgebungsarbeiten verwendet werden0 In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann
dem Schnitzhandwerkzeug ein Meißel zugeordnet sein, der an einem Ende eine dem Halterungsschaft
der Schnitzklingen angepaßte Sacklochbohrung und eine Schraube zur Arretierung einer
eingesteckten Schnitzklinge aufweist. Die Schnitzklingen können infolgedessen wahlweise
in den Hammerkopf oder in den Meißelschaft eingesteckt werden, wobei im letzteren
Falle das hammerartige Schnitzwerkzeug, dessen hammerkopf an seinem der Sacklochbohrung
gegenüberliegenden Ende eine Schlagfläche aufweist, als Hammer zum Vortreiben des
Meißels verwendet wird. Man hat folglich einen aus wenigen preiswerten Einzelteilen,
nämlich Hammerteil, Meißelschaft und mehreren chnitzklingen bestehenden Satz von
variablen Schnitzwerkzeugen erreicht, mit dem zahlreiche grobe und auch feinere
Schnitzarbeiten ausgeführt werden könnens Das Schnitzhandwerkzeug wird im folgenden
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigen
Figo 1 das Schnitzhandwerkzeug in Seitenansicht,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1 durch den Halterungsschaft
der Schnitzklinge und Fig. 3 in Draufsicht einen zugeordneten Meißelschaft, in welchen
die Schnitzklinge nach Fig0 1 ebenfalls einsetzbar ist.
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Fig. 1 zeigt einen Hammer 1 mit Hammerstiel 2 und Hammerkopf 3, der
an einem Ende eine Schlagfläche 4 aufweist. An dem der Schlagfläche 4 gegenüberliegenden
Ende ist der Hammerkopf 3 mit einer Sacklochbohrung 5 versehen, in welche der Halterungsschaft
6 einer Schnitzklinge 7 auswechselbar eingesteckt ist.
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Der im Querschnitt runde halterungsschaft 6 ist an seinem Einsteckende
mit drei Abflachungen 8, 9, 10 versehen und mittels einer in einer Gewindebohrung
11 des Hammerkopfes 3 sich führenden Schraube 12 drehfest arretiert.
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Die Achse A der Sacklochbohrung 5 und die Achse B des Hammer stieles
2 schließen einen Winkel z von etwa 450 zwischen sich ein. Die Rückenfläche 13 des
Hammerkopfes ist konvex gekrümmt, und die Sacklochbohrung 5 ist außermittig zur
Rückenfläche 13 hin versetzt. Die Schnitzklingenschneide 14 und die Vorder-und Hinterkante
15, 16 der Hammerkopf-Rückenfläche13 liegen
auf einem Kreisbogen,
dessen Radius etwa das Doppelte der Hammerstiellänge beträgt.
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während in der Zeichnung nur eine Schnitzklinge 7 dargestellt ist,
ist dem Hammer 1 üblicherweise ein ganzer Satz von chnitzklingen mit Jeweils unterschiedlich
geformten Schneiden zugeordnet, die Jedoch alle einen gleich bemessenen Halterungsschaft
6 aufweisen. Diese Schnitzklingen können, falls feinere Schnitzarbeiten auszuführen
sind, ebenfalls in Verbindung mit einem in Fig. 3 gezeigten eißelschaft 17 verwendet
werden, der mit einer der Sacklochbohrung 5 gleichartigen Sacklochbohrung 18 an
einem stirnende versehen ist. Die Schnitzklinge 7 wird mittels einer Schraube 19
in analoger Weise am eißelsehaft 17 arretiert.