DE2728596A1 - Antibiotikum bl580 delta und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Antibiotikum bl580 delta und verfahren zu seiner herstellungInfo
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- C07H19/00—Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
- C07H19/01—Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing oxygen
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- A61P33/02—Antiprotozoals, e.g. for leishmaniasis, trichomoniasis, toxoplasmosis
Description
eCHLEISSHEIMERSTR. 299
§000 MÜNCHEN 40
Antibiotikum BL58O/\ und Verfahren zu seiner Herstellung
709882/0801
-S-
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Antibiotikum mit der Bezeichnung BL58O/\ , seine Herstellung durch Fermentation,
Verfahren zu seiner Gewinnung und Anreicherung aus Rohlösungen sowie Verfahren zu seiner Reinigung. Im Rahmen der Erfindung
liegen auch eine verdünnte Form des Antibiotikums BLSeo/N^ , sowie
ein Rohkonzentrat und seine reine kristalline Form. Die Wirkungen dieses neuen Antibiotikums als anticoccidiales Mittel sowie
seine chemischen und physikalischen Eigenschaften unterscheiden dieses von früher beschriebenen Antibiotika.
Das Antibiotikum BL58O^ läßt sich durch die im folgenden angegebene
Strukturformel beschreiben. Ein alpha-Substituent liegt hiernach hinter der Papierebene und wird durch eine gestrichelte
Linie ( Bindung) bezeichnet, während ein ß-Substituent aus
der Papierebene herausragt und durch eine keilartige Bindung (•^^Bindung) bezeichnet wird.
70988270801
O*
709882708Of
272B596
Das neue erfindungsgemäße Antibiotikum ist eine organische
Carbonsäure und kann daher mit nichttoxischen pharmazeutisch unbedenklichen Kationen Salze bilden. Die Herstellung solcher
Salze erfolgt durch Vermischen der freien Säure des Antibiotikums mit stöchiometrischen Mengen entsprechender Kationen,
zweckmäßigerweise in einem neutralen Lösungsmittel. Hierzu geeignete Kationen sind die Natrium-, Kalium-, Calcium-,
Magnesium- oder Ammoniumionen sowie Kationen organischer Amine, wie Tri(niederalkyl)aminkationen (beispielsweise Triäthylamin,
Triäthanolamin) oder Procain. Die kationischen Salze des Antibiotikums BL58O /S^ sind im allgemeinen kristalline
Feststoffe, die sich in Wasser verhältnismäßig schlecht lösen, in den meisten üblichen organischen Lösungsmitteln, wie
Methanol, Äthylacetat, Aceton, Chloroform, Heptan, Äther oder Benzol, jedoch löslich sind.
Das neue Antibiotikum, dem die Bezeichnung BL58O/S,, zugeordnet
worden ist, entsteht während der Züchtung eines neuen Stamms von Streptomyces hygroscopicus unter gesteuerten Bedingungen,
und dieser Stamm produziert ferner auch die bekannten Antibiotika BL58Oalpha und BL58Oß (US-PS 3 812 249). Dieser neue Stamm ist
eine durch Behandlung von S. hygroscopicus NRRL 5647 mit N-Methyl-N'-nitro-N"-nitrosoguanidin
abgeleitete Mutante. Eine lebende Kultur des neuen Mikroorganismus wurde bei dem Culture Collection
Laboratory, Northern utilization Research and Development Division, United States Department of Agriculture, Peoria,
Illinois, hinterlegt und in die dortige ständige Kultursammlung aufgenommen. Sie ist von dort unter der Hinterlegungsnummer
NRRL 8180 frei erhältlich.
Eine Bestimmung der physiologischen, morphologischen und Kulturmerkmale von NRRL 8180 nach Dr. H. D. Tresner, Lederle
Laboratories Division, American Cyanamid Company, Pearl River, New York, ergibt, daß diese Merkmale im wesentlichen die
gleichen sind wie diejenigen von NRRL 5647. Die allgemeine Beschreibung des Mikroorganismus aufgrund beobachteter diagnostischer
Eigenschaften ist die gleiche wie sie für den
709882/0808
-X-
Mikroorganismus NRRL 5647 in US-PS 3 812 249 veröffentlicht
ist, wobei diese Beschreibung jedoch im folgenden der Einfachheit halber wiederholt wird.
Die Ermittlung der KuIturmerkmaIe, physiologischen Merkmale
und morphologischen Merkmale des Mikroorganismus NRRL 8180 erfolgt hier nach den Methoden wie sie von Shirling und Gottlieb
in Internat. Journ. of Syst. Bacteriol. ^6 , 313-340
(1966) näher beschrieben sind. Die unterstrichenen beschreibenden Farbangaben und die Farbplättchenbezeichnungen wurden
nach Jacobsen et al. aus Color Harmony Manual, 3. Auflage (1948), Container Corp. of America, Chicago, Illinois, ermittelt. Die
Beschreibungsexnzelheiten finden sich in den folgenden Tabellen I bis IV.
Gutes Wachstum auf Hefeextrakt-, Kuster-Haferflocken-, Tomatenpaste-,
Hafermehl- und Kartoffel-Dextrose-Agar, mäßiges Wachstum auf Asparagin-Dextrose-Agar, Hickey und Tresner-Agar,
anorganische Salze-Stärke-Agar sowie Bennett-Agar, schwaches
Wachstum auf Czapek-Lösung-Agar.
Luftmycel·
Das Luftmycel ist gelblich und wird in den Sporulationszonen gräulich, wobei seine Farbe von rehfarben (4 ig) zu biberfarben
(4 Ii) zu aschfarben (5 fe) reicht, die Sporulationszonen
werden bei älteren Kulturen schwarz und hygroskopisch.
Auf den meisten Medien keine löslichen Pigmente, auf Hefeextrakt-Bennett-
und Kartoffel-Dextrose-Agar gelbliche lösliche Pigmente, die nur in geringen Mengen vorhanden sind.
708882/0808
Unterseitenfarbe
Im allgemeinen gelbliche Schattierungen auf den meisten Medien.
Nitrate werden zu Nitriten reduziert, vollständige Gelatineverflüssigung,
keine Bildung melanoider Pigmente auf Pepton-Eisen-Agar, völlige Peptonisierung auf Purpurmilch innerhalb
von 7 Tagen, Natriumchloridtoleranz im Wachstumsmedium = 7 %, jedoch
<10 %, Kohlenstoffverwertung nach Pridhain und Gottlieb,
J. Bacteriol. ]56_ , 107-114 (1948): Gute Verwertung
von Adonit, d-Galactose, d-Fructose, d-Raffinose, Salicin, d-Xylose und Dextrose, schlechte oder keine Verwertung von
d-Melezitose, d-Melibiose, 1-Arabinose, i-Inosit, Lactose,
d-Mannit, 1-Rhamnose, Saccharose und d-Trehalose.
Aus dem Luftmycel wachsen sporentragende Elemente heraus, die in enggewickelten Spiralen mit mehreren Windungen enden.
Die Sporen sind meistens isodiometrisch, zylindrisch und phalangiform und haben Abmessungen von 0,6 - 0,7 μΐη χ 0,7 0,8
μΐη. Die Sporen sind aufgrund einer elektronenmikroskopischen
Untersuchung glatt. Die Sporenscheiden sind fein gerunzelt.
Auf Basis der beobachteten allgemeinen Eigenschaften handelt es sich bei dem Mikroorganismus NRRL 8180 um einen Vertreter
aus einer großen Gruppe von Streptomyceten, dessen charakteristische
Merkmale graue Sporen, spiralenförmige Sporenketten, glattwandige Sporen und das Fehlen von Melaninpigmenten sind.
709882/0808
-H-
Die hygroskopische Natur der Kultur zusammen mit allen ihren morphologischen und physiologischen Eigenschaften macht sie zu
einem typischen Stamm von Streptomyces hygroscopicus, wie entsprechende Bestimmungen nach H. D. Tresner und E. J. Backus,
"A Broadened Concept of the Characteristics of Streptomyces hygroscopicus", Appl. Microbiol. £ , 243-250 (1956) und
H. D. Tresner, E. J. Backus und J. A. Hayes, "Morphological
Spore Types in the Streptomyces hygroscopicus-like Complex", Appl. Microbiol. 15, 637-639 (1967) zeigen.
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Inkubationszeit: 14 Tage
Temperatur: 28 0C
Medium
Ausmaß des
Wachstums
Wachstums
Luftmyzel und/oder Sporen
lösliches Pigment
Unterseitenfarbe
Bemerkungen
Czapek-Lösi mgs-Agar
gering Spur eines weißlichen Luftmyzels, keine Sporulation
keines
farblos bis
weißlich
weißlich
Hefeextrakt-Agar
gut
GO
OO
N>
OO
N>
weißliches Luftmyzel, das in Sporulationszonen rehfarben (4 ig) bis
biberfarben (4 Ii) wird; starke Sporulation
gelblich, gering
bambusfarben
(2 fb)
(2 fb)
schwärzliche hygroskopische Flächen in zentralen Koloniezonen
Kuster-Haferflocken-Agar
gut
weißliches Luftmyzel, das in Sporulationszonen
rehfarben (4 ig) bis biberfarben (4 Ii) wird; starke Sporulation
keines
hellsenffarben
schwärzliche hygroskopische Flächen in zentralen Koloniezonen; gelbliches
Exudat in Randzonen
Asparagin-Dextrose-Agar
mittelmäßig
weißliches Luftmyzel, das in Sporulationszonen aschfarben (5 fe) bis rehfarben
(4 ig) wird; mittelmäßige Sporulation
keines
bambusfarben
(2 fb)
(2 fb)
schwärzliche hygroskopische Flächen in zentralen Kolonie-
zonen
C1O OO
CO
cn
K) 00
cn co
Medium
Ausmaß des
Wachstums
Luftmyzel
und/oder Sporen
lösliches Pigment
Unterseitenfarbe
Hickey- und Tresner
Agar
mittelmäßig weißliches bis gelbliches Luftmyzel, das in Sporulationszonen rehfarben (4 ig)
bis biberfarben (4 Ii) wird; starke Sporulation
keines
bambusfarben
(2 fb)
ausgedehnte hygroskopische Flächen in zentralen Koloniezonen
anorganische Salze-Stärke-Agar
mittelmäßig weißliches bis gelbliches Luftmyzel, das in Sporulationszonen rehfarben ( 4 ig)
bis biberfarben (4 Ii) wird; starke Sporulation
keines
pastellgelb
(1 db)
schwärzliche hygroskopische Flächen in zentralen Kolonie
zonen
Tomatenpaste-Hafermehl-Agar
gut
weißliches bis gelbliches Luftmyzel, das in Sporulationszonen rehfarben (4 ig)
bis biberfarben (4 Ii) wird; sehr starke Sporulation
keines
gelb-
ahornfarben
(3 ng)
ausgedehnte hygroskopische Flächen in zentralen Koloniezonen, gelbliches
Exudat in Randzonen
mittelmäßig weißliches Luftmyzel, das gelblich, in Sporulationszonen biber- gering
farben (4 Ii) wird; starke Sporulation
bambusfarben
(2 fb)
schwärzlich« hygroskopische Flächen in
zentralen KoLo eu«-
zonen
Inkubationszeit: 14 Tage
Temperatur: 28 0C
Medium
Ausmaß des Wachstums
Luftmyzel und/oder Sporen
lösliches
Pigment
Pigment
Unterseitenfarbe
Bemerkungen
Kartoffel-Dextrose-Agar
gut weißliches bis gelbliches Luftmycel, das in Sporulationszonen
aschfarben (5 fe) bis rehfarben (4 ig) wird; mittelmäßige Sporulation
gelblich, | gelb- | schwärzliche hygro |
gering | ahornfarben | skopische Flächen |
(3 ng) | in zentralen Kolo | |
niezonen |
ro
-j
co
cn
CD
Tabelle II Mikromorphologie von Streptomyces hygroscopicus NRRL 8180
Medium Luftmyzel und/oder Sporenstrukturen Sporenaussehen Sporengröße Sporenoberfläche
Kuster-Hafer- aus dem Luftmyzel wachsen Sporen die Sporen sind groß- 0,6 bis 0,7 μυ χ aufgrund einer
flocken-Agar heraus, die Verzweigungen tragen, teils isodiametrisch, 0,7 bis 0,8 μΐη elektronenmikro-
^_ welche in dicht gewundenen Spiralen zylindrisch, phalanx- skopischen Bestim-
o mit mehreren Gängen enden artig mungen glatt; die
(Ο Sporenscheiden
oat . sind fein gerun-
CO zelt
III
Verschiedene physiologische Reaktionen von Streptomyces hygroscopicus NRRL 8180
O OO O
Medium
organische Nitrat-Brühe organische Nitrat-Brühe Gelatine Pepton-Eisen-Agar
Purpurmilch
Hefeextrakt-Agar plus (4, 7, 10 und 13 %) NaCl
Inkubation (28 0C) | Wachs tumsmenge |
7 Tage | gut |
14 Tage | gut |
7 Tage | gut |
24 bis 48 Stunden | gut |
7 Tage | gut |
10 Tage | gut |
physilogische Reaktionen Nitrate werden zu Nitriten reduziert
Nitrate werden zu Nitriten reduziert vollständige Verflüssigung
es werden keine melanoide Pigmente gebildet
vollständige Peptonisierung
NaCl-Toleranz gleich oder über 7 %,
jedoch unter 10 %
ro
-j to
CJO
cn
CD
- 11 -
Tabelle IV
Kohlenstoffverwertungsverhalten von Streptomyces hygroscopicus
NRRL 8180
Inkubation: 10 Tage
Temperatur: 28 0C
Adonit
1-Arabinose
Dextran
d-Fruktose
i-Inosit
Lactose
d-Mannit
d-Melezitose
d-Melibiose
d-Raffinose
1-Rhamnose
Salicin
Sacharose
d-Trehalose
d-Xylose
Dextrose
Negative Kontrolle
3 O 3 3 0 0 0 1 1 3 0 3 0 0 3 3 O
*3 = gute Verwertung
2 = ausreichende Verwertung 1 = schlechte Verwertung 0 = keine Verwertung
2 = ausreichende Verwertung 1 = schlechte Verwertung 0 = keine Verwertung
709882/OBOI
- yi -
Mo
Die Produktion des Antibiotikums ΒΙι58θ^ ist selbstverständlich
nicht auf diesen besonderen Mikroorganismus oder die Organismen beschränkt, die völlig dem oben beschriebenen Wachstumsverhalten
und den angeführten mikroskopischen Eigenschaften für NRRL 8180 genügen. Zur Erfindung gehört daher auch der Einsatz
von Mutanten, die aus dem Mikroorganismus NRRL 8180 durch verschiedene
Mittel gebildet werden, wie beispielsweise durch Röntgenbestrahlung, Ultraviolettbestrahlung, Stickstofflost,
Aktinophage oder dergleichen.
Das Antibiotikum BL58O/S^ ist ein äußerst wirksamer Wirkstoff zur
Bekämpfung von Coccidieninfektionen bei warmblütigen Tieren. Das Antibiotikum BL58O £\^ ist darüber hinaus auch wesentlich weniger
toxisch als das Antibiotikum BL58Oalpha (dessen Struktur in NL-PS 74 02 938 angegeben ist. Die Wirksamkeit des Antibiotikums
BLSeo/N^ als Mittel gegen Coccidiosis wird anhand der folgenden
in-vivo-Untersuchungen gezeigt, für die das im folgenden genannte Geflügelfutter verwendet wird:
Vitamin-Aminosäure-Vorgemisch O,5 %
Spurenmineralien 0,1 %
Natriumchlorid 0,3 %
Dicalciumphosphat 1,2 %
gemahlener Kalkstein O,5 %
stabilisiertes Fett 4,0 %
entwässerte Luzerne (17 % Protein) 2,O %
Maisglutenmehl (41 % Protein) 5,0 %
Menhadenfischmehl (60 % Protein) 5,0 %
Sojabohnenmehl (44 % Protein) 30,0 %
gemahlener gelber Mais, Feinstoffe auf 100 %
Das in obiger Geflügelfuttermischung angegebene Vitamin-Aminosäure-Vorgemisch
wird aus folgender Formulierung hergestellt. Die Mengenangaben beziehen sich auf Einheiten pro Kilogramm Geflügelfutter.
709882/1)801
-M-
Butyliertes Hydroxytoluol 125 mg
dl-Methionin 500 mg
Vitamin A 3300 I.E.
Vitamin D3 1100 I.C.E.
Riboflavin 4,4 mg
Vitamin E 2,2 I.E.
Niacin 27,5 mg Pantothensäure 8,8 mg
Cholinchlorid 500 mg
Folsäure 1,43 mg Menadionnatriumbxsulfat 1,1 mg
Vitamin B..- 11 mcg
gemahlener gelber Mais, Feinstoffe auf 5 gm
Mischcoccidienxnfektionen von Eimeria tenella und Eimeria acervulina
Ein Mischinokulum aus 5000 sporulierten Oozyten von Eimeria
acervulina und einer ausreichenden Anzahl Oozyten von Eimeria tenella, so daß sich bei unbehandelten Kontrollen eine Mortalität
von 85 bis 100 % ergibt, gibt man Gruppen aus sieben Tage alten Küken durch direkte Inokulation in den Kropf. Während der
gesamten Versuchsdauer können die Küken nach Belieben Geflügelfutter fressen und Wasser trinken. 2 Tage nach erfolgter Inoku- j
lation bietet man den verschiedenen Kükengruppen des Versuchs ί ein wirkstoffhaltiges Futter an, das aus dem Geflügelfutter und i
mehreren Dosen des Antibiotikums BLSeOA1 zusammengesetzt ist.
10 Tage nach erfolgter Inokulation werden die Untersuchungen !
beendet. Die Tiere werden gewogen und getötet, worauf man ihren !
Intestinaltrakt auf Schädigungen untersucht. Die bei diesem Ver- ;
such erhaltenen Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle V j
hervor. Die Ergebnisse zeigen, daß die Verabreichung von 125 ppm !■
oder 250 ppm Antibiotikum BL58O/^ zusammen mit dem Futter an j
infizierte Küken ein 100-prozentiges Oberleben dieser infizier- ;
ten Küken ergibt. Ferner geht aus den Versuchsdaten hervor, daß |
709882/08Oi ORIGINAL INSPECTED
man durch Verabreichung von 30 ρρτη oder 60 ppm Antibiotikum
BL 5 8 O^ an infizierte Küken iusammen mit dem Futter eine ganz
starke Unterdrückung der durch Eimeria tenella und Eimeria acervulina hervorgerufenen Schädigungen erhält.
709882/0808
ppm Versuchstiere Tiere
250 | |
«0
de α» |
125 |
α» | 60 |
• | 30 |
60 5 5
24 25
17 100 100
91,6
60 % Tiere mit verringerten Schädigungen Eimeria tenella Eimeria acervulina
0 100 100 100 64
ro
ISJ
CO
- vT -
Mischcoccidieninfektion von Eimeria tenella, Eimeria acervulina,
Eimeria necatrix, Eimeria brunetti und Eimeria maxima
Ein handelsübliches Vaccin (Coccivac D, Sterwin Laboratories,
Opalika, Alabama), das ein Gemisch aus wenigstens fünf Arten von Eimeria coccidia enthält, verabreicht man Küken in einer gegenüber
der normalen Immunisierungsdosis 70-fachen Menge. Das Vaccin gibt man Gruppen aus sieben Tage alten Küken durch direkte Inokulation
in den Kropf aller Tiere. Die Tiere haben während der gesamten Versuchsdauer freien Zugang zu Wasser und dem oben genannten Geflügelfutter.
Zwei Tage nach erfolgter Inokulation bietet man den verschiedenen Kükengruppen des Versuchs wirkstoffhaltiges Futter
an, das aus dem Geflügelfutter und mehreren Dosen Antibiotikum BL58O/^ besteht. 10 Tage nach Inokulation werden die Untersuchungen
beendet, wobei man die Tiere wiegt, tötet und ihre Intestinaltrakte auf Schädigungen bzw. Verletzungen hin untersucht. Die
hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt. Die Ergebnisse zeigen, daß eine Verabreichung von 120 ppm Antibiotikum
ΒΙι580/Ν^ an infizierte Küken zusammen mit dem Futter zu einem
100-prozentigen Überleben der infizierten Küken führt. Ferner ergibt sich bei dieser Wirkstoffkonzentration auch eine ziemlich
starke Unterdrückung von Schädigungen oder Verletzungen, die durch Eimeria tenella, Eimeria acervulina, Eimeria necatrix, Eimeria
brunetti und Eimeria maxima hervorgerufen werden.
709882/08G8
Konzentration an
BLSeo/N^ im Futter, Anzahl der % überlebende % Tiere mit verringerten Schädigungen
ppm Versuchstiere Tiere tenella acervulina necatrix brünettι maxima
0 15 0 0 0 60 0 20
120 15 100 100 100 100 100 100
O
£ 60 15 100 40 93 100 48 80
£ 60 15 100 40 93 100 48 80
^ 30 15 100 7 7 86 0 21
O ISJ CO
Die Züchtung des Mikroorganismus Streptomyces hygroscopicus
NRRL 8180 kann in einer großen Zahl verschiedener flüssiger Kulturmedien durchgeführt werden. Zur Bildung dieses Antiotikums
BL58O/\ geeignete Medien enthalten eine assimilierbare Kohlenstoff
quelle, z.B. Stärke, Zucker, Melasse oder Glycerin, eine assimilierbar Stickstoffquelle, z.B. Protein, Proteinhydrolysat,
Polypeptide, Aminosäuren oder Maisquellwasser, sowie anorganische Anionen und Kationen, wie Kalium, Magnesium, Calcium,
Ammoniumsulfat, Carbonat, Phosphat und Chlorid. Spurenelemente, wie Bor, Molybdän und Kupfer, liegen als Verunreinigungen anderer
Bestandteile des Mediums vor. Die Belüftung in Tanks und Kolben erfolgt durch Durchleiten steriler Luft durch das gärende
Medium oder Aufblasen von steriler Luft auf die Oberfläche des Mediums. Außerdem wird in Tanks durch mechanische Mittel für
Bewegung gesorgt. Je nach Bedarf kann ein Entschäumer zugesetzt werden, beispielsweise 1 % Octadecanol in Lardöl.
Ein Schüttelkolbeninokulum von Streptomyces hygroscopicus NRRL 8180
wird durch Beimpfen von 100 ml sterilem flüssigem Medium in 500 ml Kolben mit abgeschabten oder abgewaschenen Sporen einer Schrägagarkultur
hergestellt. Ein geeignetes Medium ist beispielsweise folgendes:
Soj abohnenmehl | 1,0 % |
Glucose | 2,0 % |
Maisquellwasser | 0,5 % |
CaCO3 | 0,3 % |
Wasser | auf 1OO % |
Die Kolben werden bei einer Temperatur von 25 bis 29 0C, vorzugsweise
28 0C, unter kräftiger Bewegung auf einem Rotationsschüttler 48 bis 96 Stunden inkubiert.
70988 2/0801
Xi
Zwei Mengen von jeweils 1OO ml dieses Inokulums verwendet man dann zur Beimpfung von 12 Liter des gleichen sterilen Mediums in
einem 20 Liter fassenden Kolben. Dieses Inokulum wird unter Bewegung und Belüftung mit steriler Luft 36 bis 64 Stunden bei
25 bis 29 0C, vorzugsweise 28 0C, inkubiert.
Mit dem in dieser Weise erhaltenen Inokulum beimpft man dann 300 Liter des gleichen sterilen Mediums in einem Fermentationstank.
Dieses Inokulum inkubiert man unter Bewegung und Belüftung mit steriler Luft 36 bis 64 Stunden bei 25 bis 29 0C, vorzugsweise
28 0C.
Mit dem dabei erhaltenen Inokulum beimpft man dann einen 40OO Liter
fassenden Fermentationstank, der 3000 Liter eines sterilen Mediums folgender Zusammensetzung enthält: «
Maisquellwasser 0,5 %
Sojabohnenmehl 1,0 %
Maisstärke 4,0 %
CaCO3 0,1 %
Wasser auf 100 %
Das obige'Medium fermentiert man 100 bis 200 Stunden bei einer
Temperatur von 27 bis 32 0C unter Bewegung mit einem Rührer und
Belüftung mit einer Geschwindigkeit von 0,4 bis 0,8 Liter Luft pro Liter Medium pro Minute. Normalerweise setzt man auch einen
Entschäumer zu, beispielsweise Hodag FD82, und zwar in einer Menge von etwa 1,3. Liter pro 1000 Liter Medium.
Nach beendeter Fermentation vereinigt man die das Antibiotikum BL58O/\ enthaltende Fermentationsmaische mit etwa der Hälfte
ihres Volumens an Äthylacetat und rührt das Ganze dann 2 bis
709882/080«
3 Stunden. Sodann gibt man etwa 8 % Diatomeenerde zu und filtriert
das Gemisch durch eine Platten- und Rahmen-Filterpresse. Der Filterkuchen
wird auf der Presse mit Äthylacet-'i gewaschen. Die
Äthylacetatextxakte werden gesammelt und in einer lestillationsvorrichtung
zu einem Sirup konzentriert.
Der auf diese Weise erhaltene Sirup wird mit einer gegenüber seinem Volumen zweifachen Menge Heptan gewaschen und dam über
Nacht bei 4 0C aufgehoben. Die überstehende Flüssigkeit wird
dekantiert und zu einem guiraniartigen Rückstand eingeengt.
Das gumraiartige Konzentrat behandelt man mit 10 Liter Methanol,
worauf man das Ganze mehrere Stunden unter Verwendung von Trockeneis kühlt. Anschließend filtriert man das Gemisch durch eine
Sinterglasnutsche, auf der sich eine Schicht Diatomeenerde befindet, wobei man mit kaltem Methanol wäscht. Die Methanollösung
wird unter Vakuum zur Trockne eingedampft.
Sodann bereitet man eine Chromatographiesäule vor, die Aktivkohle
in einer Menge von etwa 1 Liter Kohle pro 50 g Beschickung enthält. Der getrocknete Rückstand wird in Methylenchlorid in einer
Menge von 40 g pro Liter gelöst und auf die Säule gegeben. Das Methylenchlorideluat wird als eine einzige Fraktion gesammelt
und zur Trockne eingedampft. Den dabei erhaltenen Rückstand vermischt man dann mit Methanol und lagert das Ganze anschließend
in einem Kühlraum mit Trockeneis, um die Temperatur 15 Minuten auf -10 0C zu reduzieren. Nach 15 Minuten filtriert man das verfestigte
öl ab und engt das methanollösliche Material unter Vakuum zur Trockne ein, wodurch man zu einem öl gelangt.
Dieses öl löst man dann in einer minimalen Menge Metyhlenchlorid,
worauf man Silicagel zugibt, das Ganze zur Trockne einengt und schließlich auf eine Trockensilicagelsäule aufgibt. Die Entwicklung
der Säule erfolgt zuerst mit 10 % Äthylacetat in Benzol und anschließend mit 20 % Äthylacetat in Benzol. Anschließend
läßt man die Säule ablaufen. Die Säule wird in
709882/089« ORIGINAL INSPECTED
4IS
1O gleiche Teile (einschließlich der Beschickung) eingeteilt.
Kernproben werden über die Länge der gesamten Säule bei Rf-Werten von 0,05, 0,15, 0,25, 0,35 usw. entfernt und mit einem entsprechenden
Volumen eines Gemisches aus Äthylacetat, Methylenchlorid und Methanol (2:2:1) eluiert. An Stellen, an denen das
Antibiotikum überlappt, sammelt man an jedem 1/8 einer Rf-Einheit eine Kernprobe. Die Stelle, an der das Antibiotikum kommt,
ermittelt man durch dünnschichtchromatographisehe Untersuchung
der Kerneluate unter Verwendung handelsüblicher Dünnschichtchromatogrammplatten (Silplate-22 von Brinkmann Instrument Co.,
Westbury, New York 11590). Die Detektion der jeweiligen Zonen erfolgt durch Verkohlung in Gegenwart von Schwefelsäure.
Diejenige Sektion der Säule, die ein Material mit Rf-Werten von
0,11 bis O,35 enthält, wird aus der Säule herausgeschnitten und in einem Gemisch aus Äthylacetat, Methylenchlorid und Methanol
(2:2:1, auf Volumen bezogen) aufgeschlämmt. Das dabei erhaltene
Gemisch wird filtriert, mit weiterem Lösungsmittelgemisch gewaschen und dann unter Vakuum zur Trockne eingeengt. Der hierbei
anfallende Rückstand wird in tert.-Butanol gelöst, worauf man das Ganze filtriert und gefriertrocknet. Auf diese Weise gelangt man
zu einem flockigen Feststoff.
Durch Vermischen von n-Heptan, Methanol, Äthylacetat und Wasser (3000:1500:75:37, auf Volumen bezogen) stellt man ein Zweiphasensystem
her. Mit der unteren Phase dieses Systems vermischt man dann eine bestimmte Sorte Diatomeenerde (Celatom von Eagle-Picher
Industries, Cincinnati, Ohio) in einer Menge von 800 g auf 6OO ml untere Phase und bepackt mit diesem Gemisch anschließend in gewissen
Anteilen eine Säule (Durchmesser 7,5 cm). Als Säulenbeschickung verwendet man ein Gemisch aus Diatomeenerde, unterer
Phase und lyophilisiertem Produkt (40 g:3O ml:13,8 g). Die Ent-
709882/0801
idung von
wicklung der beschickten Säule erfolgt unter Verwendung
unterer Phase, wobei man Fraktionen von 25 ml auffängt. Zur Detektion der wirkstoffhaltigen Fraktionen unterzieht man ausgewählte
Fraktionen einer dünnschichtchromatographischen Untersuchung unter Verwendung von GeIp]atten, wobei man mit einem
Gemisch aus Chloroform und Äthylacetat (1:1) als Entwicklungsmittel arbeitet und die eigentliche Detaktion durch Verkohlung
vornimmt. Die Fraktionen 90 bis 150 werden vereinigt und eingedampft, wodurch man das Antibiotikum EL58O/\ erhält.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert.
Beispiel 1 Herstellung des Inokulums
Ein beispielhaftes Medium, das zur Züchtung des Inokulums der
ersten Stufe verwendet wird, wird aus folgenden Bestandteilen
hergestellt:
Sojabohnenmehl 1,0 g
Glucose 2,0 g
Maisquellwasser 0,5 g
CaCO3 0,3 g
Wasser auf 100 ml
Unter Verwendung abgewaschener oder abgekratzter Sporen aus einer Agarschräge von Streptomyces hygroscopicus NRRL 8180 beimpft man
dann zwei 500 ml Kolben, die jeweils 100 ml des obigen Mediums in sterilisierter Form enthalten. Die Kolben werden anschließend
auf einen Rotationsschüttler gegeben und kräftig 72 Stunden bei einer Temperatur von 28 0C durchmischt.
Das in obiger Weise gebildete Kolbeninokulum überträgt man dann in
einen 19 Liter Glaskolben, der 12 Liter des gleichen sterilen Mediums enthält. Dieses zweite Inokulum wird mit steriler Luft belüftet,
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während man es 48 Stunden bei einer Temperatur von 28 ^C wachsen
läßt.
Das in obiger Weise hergestellte zweite Inokulum überträgt man hierauf in einen 380 Liter fassenden Fermentationstank, der
300 Liter des gleichen sterilen Mediums enthält. Die Belüftung dieses dritten Inokulums erfolgt mit steriler Luft in einer
Menge von 1 Liter Luft pro Liter Medium pro Minute, wobei man das Ganze mit einem Rührer unter einer Geschwindigkeit von
173 Umdrehungen pro Minute rührt. Man läßt den Ansatz 48 Stunden bei 28 0C wachsen. Der pH-Wert beträgt zu dieser Zeit 6,9
bis 7,0.
Beispiel 2
Fermentation
Fermentation
Zur Herstellung eines Fermentationsmediums geht man von folgenden Bestandteilen aus:
Maisquellwasser 0,5 g
Sojabohnenmehl 1,0g
Maisstärke 4,0 g
CaCO3 . 0,1 g
Wasser auf 100 ml
30OO Liter eines Fermentationsmediums der obigen Formulierung sterilisiert
man in einem 4000 Liter fassenden Tank 60 Minuten bei 120 0C. Nach erfolgter Sterilisation hat das Medium einen pH-Wert
von 6,4 bis 6,5. Im Anschluß daran inokuliert man dieses Medium mit 3OO Liter des nach Beispiel 1 hergestellten dritten Inokulums.
Die Fermentation wird bei 28 bis 30 0C durchgeführt, wobei
man als Entschäumer 4,0 Liter Hodag FD82 verwendet. Der Ansatz wird mit 0,6 Liter steriler Luft pro Liter Maische und pro
Minute belüftet. Die Maische rührt man mit einem unter einer
709882/080·
Geschwindigkeit von 150 Umdrehungen pro Minute laufenden Rührer. Nach insgesamt 138,5 Stunden langer Fermentation wird die Maische
geerntet.
Beispiel 3 Isolierung und Reinigung
2550 Liter der nach Beispiel 2 hergestellten fermentierten Maische,
die einen pH-Wert von 7,4 hat, vereinigt man mit 1275 Liter Äthylacetat und rührt das Ganze dann 2,5 Stunden. Im Anschluß daran
gibt man 8 Gewichtsprozent Diatomeenerde zu. Das so erhaltene Gemisch filtriert man hierauf in mehreren Anteilen unter Rühren
durch ein paar Rahmenpressen. Die Wasser-Äthylacetat-Filtrate werden vereinigt, wodurch man insgesamt 3250 Liter Material erhält,
das man dann zur Schichtentrennung stehen läßt. Auf diese Weise ergeben sich 1000 Liter Äthylacetatextrakt. Nach Filtrieren
einer jeden Teilmenge des Gemisches aus Maische, Äthylacetat und Diatomeenerde durch die entsprechende Presse wäscht man
den auf der Presse vorhandenen Filterkuchen jeweils mit Äthylacetat. Die Äthylacetatwaschflüssigkeiten werden vereinigt und
abgetrennt, wodurch man zu 535 Liter Äthylacetatwaschflüssigkeit gelangt. Die obigen 1000 Liter Äthylacetatextrakt und 535 Liter
Äthylacetatwaschflüssigkeit werden vereinigt und dann in einer 1515 Liter fassenden Destilliervorrichtung auf 225 Liter konzentriert.
Diese 225 Liter Material konzentriert man dann in einer 190 Liter fassenden Destilliervorrichtung weiter auf ein Volumen
von 20 Liter. Im Anschluß daran konzentriert man diese 2O Liter Material in einer Glasdestilliervorrichtung weiter, wodurch man
zu einem Sirup gelangt.
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Der in obiger Weise erhaltene Sirup wird 48 Stunden aufgehoben und anschließend mit der zweifachen Volumenmenge
Heptan gerührt. Das Gemisch läßt man hierauf über Nacht bei 4 0C stehen. Die überstehende Flüssigkeit wird sodann dekantiert
und anschließend zu einem gummiartigen Rückstand konzentriert.
Den gummiartigen Rückstand versetzt man mit 10 Liter Methanol, worauf man das Gemisch unter Verwendung von Trockeneis mehrere
Stunden kühlt. Anschließend wird das Gemisch durch eine Sinterglasnutsche, die eine Schicht aus Diatomeenerde enthält, filtriert,
wobei man mit kaltem Methanol nachwäscht. Die vereinigten Filtrate und Waschflüssigkeiten werden dann unter Vakuum
zur Trockne eingedampft, wodurch man zu 1353,5 g Rückstand gelangt.
Den in obiger Weise erhaltenen Rückstand (1353,5 g) löst man derart in Methylenchlorid, daß sich eine Konzentration von
40 g pro Liter ergibt. Im Anschluß daran bepackt man eine Chromatographiersäule mit 27,07 Liter Kohlegranulat mit einer
Korngröße von 0,83 χ 0,44. Sodann führt man die obige Methylenchloridlösung
unter einer Strömungsgeschwindigkeit von 375 bis 4OO ml pro Minute durch diese Säule. Das Methylenchlorideluat
wird in Form einer einzigen Fraktion aufgefangen und zur Trockne eingedampft, wodurch man 153 g Rückstand erhält. Den Rückstand
vermischt man gründlich mit 8 bis 9 Liter Methanol. Das dabei erhaltene Gemisch kühlt man dann in einem Kühlraum unter Verwendung
von Trockeneis auf -10 0C ab und hält es 15 Minuten bei
-10 0C. Das hierbei anfallende verfestigte öl wird abfiltriert,
und das Methanolfiltrat konzentriert man unter Vakuum zur Trockne,
wodurch man zu 781,4 g eines Öls gelangt.
Zur Herstellung einer trocken bepackten Chromatographiersäule gibt man 4 kg Silicagel in eine Kunststoffsäule mit einem
Umfang von 3O,5 cm. 200 g des obigen Öls löst man anschließend in einer minimalen Menge Methylenchlorid. Sodann gibt man hierzu
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3n
300 g Silicagel, vermischt das Ganze gründlich und engt das so erhaltene Gemisch hierauf unter Vakuum zur Trockne ein. Das
dabei erhaltene getrocknete Gemisch wird auf die Säule aufgegeben, wobei man das obere Ende der Säule mit einer bestimmten
Menge Seesand versieht, um so eine Durchmischung des Betts während der Elution zu unterbinden- Die Kunststoffsäule stellt man
in eine Glasschale als Träger und Unterlage. Die Säule wird mit 12 Liter 10-prozentigem Äthylacetat in Benzol eluiert. Man läßt
die Säule trockenlaufen, worauf man sie mit 7,6 Liter 20-prozentigem Äthylacetat in Benzol eluiert. Nach Auffangen entsprechender
Fraktionen läßt man die Säule trockenlaufen. Die Säule wird dann mit Stickstoff gespült. Die Ermittlung der antibiotischen
Aktivität erfolgt durch Untersuchung entsprechender Fraktionen unter Verwendung von Streptococcus pyogeries NY5.
Die Säule wird in 10 gleiche Teile (unter Einschluß der Säulenbeschickung) unterteilt. Über die Länge der gesamten Säule werden
Kernproben bei Rf-Werten von 0,05, 0,15, 0,25, O,35 ... etc.
entnommen. An denjenigen Stellen, an denen sich die antibiotischen Banden überlappen, werden Proben bei jedem 1/8 einer
Rf-Einheit gesammelt. Jede Kernprobe verdünnt man mit 10 ml eines Gemischs aus Äthylacetat, Methylenchlorid und Methanol
(2:2:1) und untersucht die Proben dünnschichtchromatographisch unter Verwendung eines Gemisches aus Äthylacetat und Chloroform
(1:1), wobei man jeweils Proben mit 30 ml verwendet und die Detektion unter Verkohlung mit Schwefelsäure durchführt« Die
Sektion der Säule mit Rf-Werten von O,11 bis 0,35 wird entfernt
und in einem Gemisch aus Äthylacetat, Methylenchlorid und Methanol (2:2:1) aufgeschlämmt. Das Gemisch wird filtriert und mit
dem gleichen Lösungsmittelgemisch gewaschen, worauf man das erhaltene Material unter Vakuum zur Trockne eindampft. Der
Rückstand wird in tert.-Butanol gelöst, und durch anschließendes Filtrieren und Lyophilisieren des dabei erhaltenen Materials
gelangt man zu 26,7 g Produkt. Durch Vermischen von n-Heptan, Methanol, Äthylacetat und Wasser (3000:1500:75:37, auf Volumen
bezogen) stellt man ein Zweiphasensystem her. Mit 600 ml der
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- atf -
unteren Phase dieses Lösunsmittelsystems vermischt man hierauf 8OO g säuregewaschene Diatomeenerde und bepackt mit diesem
Gemisch anschließend in Teilmengen eine 125 cm3 Glassäule. Die Beschickung, die 40 g Diatomeenerde, 30 ml untere
Phase und 13,8 g des obigen lyophilisierten Materials enthält,
wird in Form eines Gemisches aufgegeben. Die beschickte Säule entwickelt man mit der oberen Phase des Lösungsmittelsystems,
und es werden 25 ml Fraktionen gesammelt. Die Ermittlung der Lage der gewünschten Verbindung erfolgt durch Untersuchung entsprechender
Fraktionsproben in der oben beschriebenen Weise durch Dünnschichtchromatographie. Die Fraktionen 90 bis 150
werden vereinigt und lyophilisiert, wodurch man als Produkt 2,75 g Antibiotikum BL58O/^ erhält, das vorwiegend als Natriumsalz
vorliegt.
Herstellung und Isolierung des Antibiotikums BL58O^ in Form
der freien Säure
Nach den in den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen Verfahren wird das Natriumteilsalζ des Antibiotikums BL58O/\ hergestellt und
isoliert. Durch Vermischen von Heptan, Methanol, Äthylacetat und Wasser (3000:1500:80:40 Volumenteile) stellt man dann ein
Zweiphasensystem her. Anschließend bepackt man eine Glassäule mit einem Gemisch aus 8OO g Diatomeenerde und 600 ml der unteren
Phase des obigen Systems. Die Aufgabe der Beschickung erfolgt in Form eines Gemisches aus 28 g Diatomeenerde, 21 ml
unterer Phase und 10,9 g Natriumteilsalz des Antibiotikums BL58O^. Die Säule wird unter Verwendung der oberen Phase entwickelt.
Es werden Fraktionen mit einem Volumen von jeweils 90 ml gesammelt. Ausgewählte Fraktionen werden über Silplate F-22
chromatographiert, wobei man als Entwicklungsmittel ein Gemisch
aus Xthylacetat und Chloroform verwendet und die eigentliche Detektion des Antibiotikums BL58O/^ durch Verkohlung durchführt.
Die Fraktionen 29 bis 39, die das Antibiotikum BL58O^ enthalten,
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*S
3%
werden vereinigt und zur Entfernung des Lösungsmittels eingedampft.
Durch Lösen des dabei erhaltenen Rückstands in tert.-Butanol und nachfolgendes Lyophilisieren der auf diese Weise gewonnenen Lösung
gelangt man zu 4,79 g Material.
8OO mg dieses lyophilisierten Materials rührt man in 300 ml eines Zweiphasensystems aus Wasser, Äther und Petroläther (2:1:1).
Der pH-Wert der Lösung wird unter Rühren unter Verwendung von 1normaler Chlorwasserstoffsäure auf 2,5 eingestellt. Die organische·
Phase wird abgetrennt und dreimal mit einem gleichen Volumen Wasser gewaschen. Der Lösungsmittelextrakt wird dann unter
Vakuum zu einem Rückstand eingeengt. Durch anschließendes Lösen des Rückstnads in tert.-Butanol und nachfolgendes Lyophilisieren
der dabei erhaltenen Lösung gelangt man zu 657 mg Antibiotikum in Form der freien Säure.
Die freie Säure des Antibiotikums BL58O/v^ ergibt in einer mikroanalytischen
Untersuchung folgende Analysenwerte: C = 61,10, E = 8,9, Asche = 0. Die freie Säure hat einen spezifischen Drehwert
/alpha/^5 = +21° +1° (c = 0,9 in Methanol).
Die freie Säure des Antibiotikums BLSeo/N^ zeigt im Infrarotbereich
des Spektrums charakteristische Absorptionen bei folgenden Wellenlängen: 2,95; 5,88; 8,35; 8,60; 9,00; 9,12; 9,43; 9,62; 10,05 und
10,47 μ.
Ein Infrarotabsorptionsspektrum der freien Säure des Antibiotikums
BL58O^ in Form eines KBr-Preßlings geht aus Figur 4 der
Zeichnung hervor.
Ein PMR-Spektrum der freien Säure des Antibiotikums BL58O/\
wird in Figur 5 der Zeichnung gezeigt.
Ein C-NMR-Spektrum der freien Säure des Antibiotikums BL58O/\
ist in Figur 6 der Zeichnung angegeben.
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Beispiel 5 Herstellung des Natriumsalzes des Antibiotikums BL58O/\
Die freie Säure von BL58O/\ (1 g) löst man in 3OO ml eines Gemisches
aus Äther und Petroläther (1:1). Diese Lösung gibt man dann zur Bildung eines Zweiphasensystems zu 200 ml Wasser. Anschließend
stellt man den pH-Wert der Lösung unter Rühren durch Zusatz von 0,1 normaler Natriumhydroxidlösung auf 10,0 ein,
worauf man die organische Phase abtrennt und unter Vakuum zu einem Rückstand eindampft. Der Rückstand wird in 10 ml Äther
gelöst, und die Lösung versetzt man mit 20 ml Petroläther (Siedebereich 3O bis 70 0C). Sodann impft man die erhaltene Lösung
mit einem Kristall des Natriumsalzes von BL58O/^ an und läßt
sie hierauf langsam bei einer Temperatur von 4 0C verdampfen,
bis sich ein kristalliner Feststoff bildet. Die Kristalle werden auf einem Filter gesammelt, mit kaltem Petroläther gewaschen
und an der Luft getrocknet, wodurch man zu 323 mg Natriumsalz von BLSeOA1 gelangt.
Dieses Natriumsalz des Antibiotikums BL58O/j_ schmilzt bei
157 bis 161 0C und hat folgende Elementaranalyse: C = 60,99;
H = 8,47; Na = 1,95: /alpha/^5 = +6° +1° (c = 1,153 in Methanol)
. Das Natriumsalz von BL58O/\_ zeigt im Infrarotbereich des
Spektrums charakteristische Absorptionen bei folgenden Wellenlängen: 6,27, 7,28, 9,0, 9,13, 9,23, 9,48 und 10,60 μ.
Ein Infrarotabsorptionsspektrum des Natriumsalzes von BL58O/\
in Form eines KBr-Preßlings geht aus Figur 1 der Zeichnung hervor.
Ein C-NMR-Spektrum des Natriumsalzes von BL58O/\ ist in
Figur 2 der Zeichnung angegeben.
Ein PMR-Spektrum des Natriumsalzes von BL58O/\ ist in Figur 3
der Zeichnung gezeigt.
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-y-
Beispiel 6 Herstellung und Isolierung des p-Bromphenacylesters von BL58O/\
Das Natriumteilsalz des Antibiotikums BL58O/\^ wird nach dem Verfahren
der Beispiele 1 bis 3 hergestellt und isoliert. 1 g dieses Natriumsalzes von BL58O/X,, 834 mg p-Bromphenacylbromid,
600 mg Lithiumcarbonat und 20 ml trockenes Dimethylformamid gibt man in einen Kolben und läßt das Ganze darin 16 Stunden bei einer
Temperatur von 37 0C reagieren. Sodann gibt man 4 Volumina
Chloroform zu und filtriert die hierdurch entstandene Suspension. Das Filtrat wird zur Entfernung des Lösungsmittels unter
Vakuum eingedampft, wodurch man zu einem sirupartigen Rückstand gelangt. Unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems
aus Heptan, Äthylacetat, Methanol und Wasser (2000:25:1000:17) stellt man hierauf eine Verteilungssäule mit Diatomeenerde her.
Es wird mit 120 g Diatomeenerde und 90 ml unterer Phase des obigen Lösungsmittelsystems für die Säule gearbeitet. Auf die
Säule gibt man dann ein Gemisch aus dem obigen sirupartigen Rückstand, 12 g Diatomeenerde und 9 ml unterer Phase. Die
Säule wird mit der oberen Phase entwickelt. Es werden Fraktionen mit einem Volumen von jeweils 10 ml gesammelt. Die Ermittlung
der Lage der Aktivität in den Fraktionen erfolgt durch Dünnschichtchromatographie. Die Fraktionen 22 bis 41 werden
vereinigt und unter Vakuum zu einem Rückstand eingeengt. Der Rückstand wird in 50 ml Methanol gelöst, worauf man die Lösung
filtriert. Das Filtrat wird auf einem Dampfbad erwärmt und mit 10 ml Wasser versetzt, worauf man das Gemisch langsam auf 4 0C
abkühlen läßt. Die dabei anfallenden Kristalle werden gesammelt, wodurch man zu 566 mg p-Bromphenacylester von BL58O/\ gelangt.
Eine mikroanalytische Untersuchung des p-Bromphenacylesters von
BL58O/\ ergibt folgende Analysenwerte: C = 58,30; H = 7,80;
25 Br = 8,64. Der Ester hat einen spezifischen Drehwert /alpha/
= +63° + 2° (CHCl3 bei 0,51 %).
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Der p-Bromphenacylester von BLSeo^ zeigt im Infrarotbereich
des Spektrums charakteristische Absorptionen bei folgenden Wellenlängen: 2,95; 5,88; 6,30; 8,20; 8,45; 8,60; 9,00; 9,15
(breit); 9,37 (breit); 9,62; 10,06 und 10,37.
Der p-Bromphenacylester von BLSeo^-Monohydrat hat einer Bestimmung
durch Röntgenbeugung zufolge ein Molekulargewicht von 1114 + 0,3 %.
Ein Infrarotabsorptionsspektrum des p-Bromphenacylesters von
BL85O/^ in Form eines KBr-Preßlings geht aus Figur 7 der Zeichnung
hervor.
Ein Ultraviolettabsorptionsspektrum des p-Bromphenacylesters von BL58O^ in Form einer Lösung in Methanol mit einer Konzentration
von 33,84 Mikrogramm pro Milliliter Lösungsmittel ist in Figur 8 der Zeichnung gezeigt.
Ein PMR-Spektrum des p-Bromphenacylesters von BL58O^ ist in
Figur 9 der Zeichnung angegeben.
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Leerseite
Claims (6)
1. / Antibiotikum BL58OA^
der |"prmel
OC--
d*
709882/080·
und die pharmazeutisch unbedenklichen kationischen Salze hiervon.
ORIGINAL INSPECTED
2. Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums BL58O/\r
dadurch gekennzeichnet, daß man Streptomyces hygroscopicus NRRL 8180 in einem wäßrigen Nährmedium, das
assimilierbare Quellen für Kohlenstoff, Stickstoff und anorganische Salze enthält, submers unter aeroben Bedingungen bis zur Bildung
einer wesentlichen antibiotischen Aktivität in diesem Medium züchtet und anschließend aus diesem Medium das Antibiotikum
ΒΙι580/\ gewinnt.
3. Verfahren zur Behandlung und Verhinderung von Coccidiosis bei Geflügel, dadurch gekennzeichnet,
daß man Geflügel oral eine anticoccidial wirksame Menge einer Verbindung aus der Gruppe des Antibiotikums ΒΣ,δδΟ/ν^ oder eines
pharmakologisch unbedenklichen kationischen Salzes hiervon verabreicht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß man das Antibiotikum Geflügel oral in
einer Konzentration von etwa 125 bis 250 ppm Wirkstoff im Futter verabreicht.·
5. Mittel zur Behandlung und Verhinderung von Coccidiosis
bei Geflügel aus einem üblichen Geflügelfutter und einer anticoccidial
wirksamen Menge eines Antibiotikums, dadurch gekennzeichnet , daß es als Antibiotikum das Antibiotikum
ΒΙ,δδΟΑ^ und/oder ein pharmazeutisch unbedenkliches
kationisches Salz hiervon enthält.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekenn zeichnet , daß es das Antibiotikum in dem Futter in
einer Konzentration von 125 bis 25Ο ppm enthält.
709882/060*
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