DE2725840B2

DE2725840B2 - Vorrichtung zum Pressen oder Entwässern von Schlämmen

Info

Publication number: DE2725840B2
Application number: DE19772725840
Authority: DE
Inventors: Christoph 34314 Espenau Rudolph
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-06-08
Filing date: 1977-06-08
Publication date: 1981-03-26
Also published as: DE2725840C3; DE2725840A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definierten Gattung zum Pressen oder Entwässern von Schlämmen.

Bei bekannten Vorrichtungen der genannten Gattung (DE-Gbm 75 34 789) besteht der Filter aus einem röhrenförmigen, nahezu koaxial im Kessel angeordneten Filterelement und die Innenhülle aus einer flexiblen, das Filterelement nahezu auf seiner gesamten Länge umgebenden Membran. Zwecks Ausstoßens des beim Pressen oder Entwässern entstehenden Filterkuchens wird die Membran mittels Druckluft vom Filterkuchen abgehoben und nach außen umgestülpt, bis der Filterkuchen frei liegt und manuell oder mittels Eingabe von Druckluft in das Filterelement entfernt werden kann. Aufgrund dieser Konstruktion ist einerseits insbesondere bei größeren Baueinheiten die Baulänge relativ groß zu wählen. Andererseits sind zusätzliche Mittel zur Entfernung des Filterkuchens aus dem Kessel erforderlich, wenn auf eine rein manuelle Entfernung des Filterkuchens verzichtet werden soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Baulänge auch bei größeren Einheiten gering zu hallen.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 vorgesehen.

Dadurch daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Filier nicht als röhrenförmiges Filterelement ausgebildet ist. sondern aus einer an einem Kcssclcnde, vor der Bodenplatte angeordneten Filterplatte besteht, ergeben sich die wesentlichen Vorteile, daß auch bei großen Baueinheiten die Baulänge, bc/.ogcn auf die Atifnahmckapazität des Kessels, klein gehalten werden kann und die Innenhüllc unmittelbar /um Ausstoßen des

Filterkuchens aus dem Kessel verwendbar ist.

Es ist zwar bereits bekannt (DE-AS Il 18 757), ein Filterelement in Form von gelochten Blechen und Metallgewebe auf einem verschwenkbaren Deckel anzuordnen. Die sonstigen technischen Verhältnisse sind bei dieser bekannten Vorrichtung jedoch ganz anders als bei der Erfindung, so daß diese aus dem Stand der Technik nicht herleitbar ist.

Weitere vorteilhafte Merkmale sind in den Unteransprächen gekennzeichnet

Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematischc Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, und

Fig.2 bis 5 schematische Seitenansichten der Vorrichtung nach Fig. 1 während verschiedener Arbeitsstufen.

Gemäß F i g. 1 enthält ein Kessel 1 eine normalerweise an der Kesselwand anliegende Innenhülle 2, die durch einen oberen, hinteren Einfüllstutzen 3 befüllt werden kann. Ein Druck- und Saugstutzen 4 dient dazu, die Innenhülle 2 mittels Druckluft aus dem Kessel 1 auszustoßen oder durch Erzeugung eines Vakuums an die Kesselwand anzulegen.

Vor einer flachen, durch Scharniere schwenkbar gelagerten Bodenplatte 5 ist eine ebenfalls durch Scharniere schwenkbar gelagerte Filterplatte 6 angeordnet Zwischen der Bodenplatte 5 und der JO Filterplatte 6 ist eine Deckelkammer 7 gebildet, die mit einer Sammelzone 8 in Verbindung steht. Im unteren Teil der Bodenplatte 5 ist eine leichte Erhöhung vorgesehen, damit das gefilterte Ritrat entnommen werden kann.

J5 Das Pressen oder Entwässern von Schlämmen mit der beschriebenen Vorrichtung verläuft folgendermaßen:

Gemäß F i g. 2 wird zunächst die Innenhülle 2 durch den Einfüllstutzen 3 mit Schlamm beschickt, der aus einem Behälter 9 abgezogen wird Danach wird der ■to Einfüllstutzen 3 mittels eines Schiebers verschlossen.

Die im Schlamm befindliche Flüssigkeit tritt nun im normalen Gefälle durch die Filterplatte 6 und gelangt in die schmale Deckelkammer 7. von wo aus sie in die Sammelzone 8 abfließt.

Durch Absaugen der Flüssigkeit aus der Sammclzonc 8 wird jetzt das Volumen der Innenhüllc 2 verringert, wodurch der Anpreßvorgang beginnt, wie F i g. 3 deutlich zeigt. Der Anpreßvorgang kann mehrere Male wiederholt werden. Die abgesaugte Flüssigkeit kann einem Klarwasserbecken 10 zugeführt werden.

Ist genügend gepreßtes Material vorhanden, wird die Bodenplatte 5 mittels eines Handrades 11 gcöffnel und die Filterplatte 6 abgeschwenkt (Fig. 4). Die Innenhüllc 2 kann nun entleert werden, indem durch ein Ventil 12 und den Druck- und Saugstutzen 4 mittels eines Kompressors Druckluft gepumpt wird, durch welche die Innenhülle 2 samt Inhalt nach außen gedrückt und der Inhalt beispielsweise auf einen Container 13 abgeladen wird.

f>o Zum Schluß wird die Inncnhülle 2 eingefahren, indem der Kessel f mittels einer Vakuumpumpe /4 durch den Druck- und Saugstutzen 4 und das Ventil 12 hindurch evakuiert wird, bis die Innenhüllc 2 wieder an der Kesselwand anliegt

^ft5 Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet schnell und preisgünstig. Ihr Anwendungsbereich erstreckt sich in erster Linie auf den kommunalen und industriellen Bereich und dort auf das Pressen und Entwässern von

Klärschlämmen, Schlämmen aus industriellen Kläranlagen, Steinschlämmen, Karbidschlämmen, Schlammfängen von Benzinabscheidern und öiemulsionen.

Der Kessel 1 und die Filterplatte 6 können aus Stahl, Kunststoff oder Aluminium bestehen- Die Innenhülle 2 besteht aus einem flexiblen Material wie Gummi mit Gewebeeinlage, PVC-Folie oder dergleichen.

Der Kessel I und die . nnenhülle 2 können als Zylinder oder als Kegel ausgebildet und stationär oder fahrbar montiert sein.

Zur Filtrierung wird ein den Verhältnissen entsprechendes Filterpapier oder Vlies an die Filterplatte 6 geklemmt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche;

1. Vorrichtung zum Pressen oder Entwässern von Schlämmen mit einem, eine Bodenplatte, einen oberen, hinteren Einfüllstutzen und einem Druck- und Saugstutzen aufweisenden Kessel, in dem eine flexible, undurchlässige, durch einen Einfüllstutzen befüllbare Innenhülle und ein Filter angeordnet sind, wobei die Innenhülle durch Druck zwecks Ausstoßen des Filterkuchens nach außen gedruckt und anschließend mittels Vakuum wieder einfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (5) als Klappe ausgebildet ist, der Filter aus einer vor der Bodenplatte (5) angeordneten, mit dieser verschwenkbaren Filterplatte (6) besteht und der Raum zwischen der Filterplatte (6) und der Bodenplatte (5) als Sammelraum (7) für die beim Pressen oder bei der Entwässerung mittels einer Saugpumpe (10) unter Zuhilfenahme des atmosphärischen Druckes erhaltene Flüssigkeit ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (5) in ihrem unteren Teil eine leichte Erhöhung hat.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterplatte (6) auswechselbar montiert ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die Filterplatte (6) ein den Verhältnissen entsprechendes Filterpapier oder Vlies kleinmbar ist.