DE2725840A1

DE2725840A1 - Vorrichtung und verfahren zum pressen oder entwaessern von schlaemmen

Info

Publication number: DE2725840A1
Application number: DE19772725840
Authority: DE
Inventors: Christoph Rudolph
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-06-08
Filing date: 1977-06-08
Publication date: 1978-12-14
Also published as: DE2725840B2; DE2725840C3

Description

Vorrichtung und Verfahren zul Pressen oder Entwässern von Sch1a-en
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Pressen oder Entwässern von Schlä men unter Verwendung einer solchen Vorrichtung.
Bisher erfolgt die Entwässerung von Schllnaen durch Anwendung kowplizierter Zentrifugen, Filterpressen oder Bandfilter.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine preisgunstige Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels der das Pressen bzw. Entwässern schneller als bisher durchgefUkrt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden merkmale des Anbruchs 1 vorgesehen. Das Verfahren zum Pressen oder Entwässern von Schlämmen ist durch die Merkmale des Anspruchs 5 gekennzeichnet.
i itere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
in Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindtmgsgeiäßen Vorrichtung; und Fig. 2 bis 5 schematische Seitenansichten der Vorrichtung nach Fig. 1 während verschiedener Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gemäß Fig. 1 enthält ein Kessel 1 eine normalerweise an der Kesselwand anliegende Innenhülle 2, die durch einen oberen, hinteren Einfüllstutzen 3 befüllt werden kann. Ein Druck- und Saugstutzen 4 dient dazu, die Innenhülle 2 mittels Druckluft aus dem Kessel 1 auszustoßen oder durch Erzeugung eines Vakuums an die Kesselvand anzulegen.
Vor einer flachen, durch Scharniere schwenkbar gelagerten Bodenklappe 5 ist eine ebenfalls durch Scharniere schwenkbar gelagerte Filterplatte 6 angeordnet. Zwischen der Bodenklappe 5 und der Filterplatte 6 ist eine Deckelkammer 7 gebildet, die mit einer Sa elzone 8 in Verbindung steht. Im unteren Teil der Bodenklappe 5 ist eine leichte Erhöhung vorgesehen, damit das gefilterte Filtrat entnommen werden kann.
Zum Pressen oder Entwässern von Schlämmen unter Verwendung der beschriebenen Vorrichtung sind folgende Verfahrensstufen vorgesehen: Gemäß Fig. 2 wird zunächst die Innenhülle 2 durch den Einfüllstutzen 3 mit Schlamm beschickt, der aus einem Behälter 9 abgezogen wird. Danach wird der Einfüllstutzen 3 mittels eines Schiebers verschlossen.
Die im Schlamm befindliche Flüssigkeit tritt nun im normalen Gefälle durch die Filterplatte 6 und gelangt in die schmale Deckelkammer 7, von wo aus sie in die Sammelzone 8 abfließt.
Durch Absaugen der Flüssigkeit aus der Sammelzone 8 wird Jetzt das Volumen der Innenhülle 2 verringert, wodurch der Anpreßvorgang beginnt, wie Fig. 3 deutlich zeigt. Der Anpreßvorgang kann mehrere Male wiederholt werden. Die abgesaugte Flüssigkeit kann einem Klarwasserbecken 10 zugeführt werden.
Ist genügend gepreßtes Material vorhanden, wird die Bodenklappe 5 mittels eines Handrades 11 geöffnet und die Filterplatte 6 abgeschwenkt (Fig. 4). Die Innenhülle 2 kann nun entleert werden, indem durch ein Ventil 12 und den Druck- und Saugstutzen 4 mittels eines Kompressors Druckluft gepumpt wird durct hweztche die Innenhülle 2 samt Inhalt nach auBen gedrückt und eispielsweise auf einen Container 13 abgeladen wird.
Im letzten Verfahrensschritt wird die Innenhülle 2 eingefahren, indem der Kessel 1 mittels einer Vakuumpumpe 14 durch den Druck- und Saugstutzen 4 und das Ventil 12 hindurch evakuiert wird, bis die Innenhülle 2 wieder an der Kesselwand anliegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich schnell und preisgünstig durchführen. Der Anwendungsbereich sowohl der Vorrichtung als auch des Verfahrens erstreckt sich in erster Linie auf den kommunalen und industriellen Bereich und dort insbesondere auf das Pressen und Entwässern von Klärschlamnen, Schlägen aus industriellen Kläranlagen, Steinschlänen, Karbidschläarmen, Schlanfängen von Benzinabscheidern und olemulsionen.
Der Kessel 1 und die Filterplatte 2 können aus Stahl, Kunststoff oder Aluminium bestehen Die Innenhülle 2 besteht aus einem flexiblen Material wie Gummi mit Gewebeeinlage, PVC-Folie oder dergleichen.
Der Kessel 1 und die Innenhülle 2 können als Zylinder oder als Kegel ausgebildet und stationär oder fahrbar montiert sein.
Zur Filtrierung wird ein den Verhältnissen entsprechendes Filterpapier oder Vlies an die Filterplatte 6 geklemmt.

Claims

Pat entansprüche 1) Vorrichtung zum Pressen oder Entwässern von Schlämmen mit einem eine Bodenklappe, einen oberen, hinteren Einfüllstutzen und einen Druck- und Saugstutzen aufweisenden Kessel, in dem eine flexible, durch den Einfüllstutzen befüllbare Innenhülle und ein Filter angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter aus einer vor der Bodenklappe (5) angeordneten, verschwenkbaren Filterplatte (6) besteht und der Raum zwischen der Filterplatte (6) und der Bodenklappe (5) als Sammelraum (7) für die beim Pressen oder bei der Entwässerung erhaltene Flüssigkeit ausgebildet ist.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenklappe (5) in ihrem unteren Teil eine leichte Erhöhung hat,
3) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterplatte (6) auswechselbar montiert ist.
4) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die Filterplatte (6) ein den Verhältnissen entsprechendes Filterpapier oder Vlies klemmbar ist.
5) Verfahren zum Pressen oder Entwässern von Schlämmen unter Verwendung einer Vorrichtung nach wenigstens einem der Anspruche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Befüllen der Innenhülle mit Schleim durch die Filterplatte in den Sammelraum strömende Flüssigkeit zwecks Verkleinerung des Volumens der Innenhülle und Verpressens des in ihr befindlichen Schlamms abgesaugt wird, anschließend die Bodenplatte geöffnet und die Filterplatte abgeschwenkt wird, dann die Hülle mittels durch den Druck- und Saugstutzen zugeführter Druckluft nach außen gedrückt und dadurch das in der Innenhülle befindliche Material aus dem Kessel ausgestoßen wird, und daß anschlie-Bend der Kessel durch die Druck- und Saugöffnung evakuiert wird, um die Innenhülle wieder an die Kesselwand anzulegen.