DE2725213A1 - Verfahren zur elektrochemischen fluorierung organischer substanzen - Google Patents

Verfahren zur elektrochemischen fluorierung organischer substanzen

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DE2725213A1 DE19772725213 DE2725213A DE2725213A1 DE 2725213 A1 DE2725213 A1 DE 2725213A1 DE 19772725213 DE19772725213 DE 19772725213 DE 2725213 A DE2725213 A DE 2725213A DE 2725213 A1 DE2725213 A1 DE 2725213A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B3/00Electrolytic production of organic compounds
    • C25B3/20Processes
    • C25B3/27Halogenation
    • C25B3/28Fluorination

Description

  • Verfahren zur elektrochemischen Fluorierung organischer
  • Substanzen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von perfluorierten organischen Verbindungen, insbesondere Perfluoralkansulfonsäurefluoriden, das es erlaubt, während der Elektrolyse optimale Elektrolysebedingungen hinsichtlich der Elektrolysespannung einzustellen, so daß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens erheblich verbessert wird.
  • Die elektrochemische Fluorierung ist ein großtechnisch genutztes Verfahren, durch das fluororganische Zwischenprodukte herstellbar sind, die zu anwendungstechnisch wertvollen Produkten wie Phobiermittel, grenzflächenaktive Stoffe oder Flammschutzmittel verarbeitet werden (vgl. A.J. Rudge in A. Kuhn, Industrial Electrochemical Processes, Elsevier 1971, S. 71-88 sowie H.G. Klein, J.N.
  • Meußdoerffer und H. Niederprüm, Metalloberfläche 11 (1975) 1-9, oder DT-OS 1 930 257).
  • Trotz der großtechnischen Nutzung dieses Verfahrens besitzt es immmer noch eine Reihe von Nachteilen. Es sind zwar schon Verbesserungen vorgeschlagen worden, um das Verfahren, insbesondere im Hinblick auf längerkettige Moleküle mit 4 und mehr Kohlenstoff-Atomen pro Molekül, zu optimieren und die relativ niedrigen Ausbeuten zu erhöhen.
  • Dies ist jedoch nur unvollständig gelungen.
  • So sollen gemäß DT-OS 2 442 106 erhöhte Ausbeuten bei der Elektrofluorierung von Octansulfonsäurefluorid dadurch erzielt werden, daß bei erhöhten Elektrolysespannungen bis zu 15 Volt elektrolysiert wird, obwohl in der einschlägigen Literatur die Ansicht vorherrscht, daß die Elektrofluorierung unter möglichst milden Bedingungen, also unterhalb der Abscheidungsspannung von elementarem Fluor zu betreiben ist. In der Regel werden daher bei der elektrochemischen Fluorierung Spannungen unter 10 Volt verwendet und als optimal angesehen.
  • (Vgl. J. Burdon und J.C. Tatlow in Adv. in Fluorine Chemistry, Bd. 1 (1960) 129-165). In bestimmten Fällen wurden sogar starke Ausbeute-Einbußen beobachtet, sobald die Elektrolysespannung bereits über einen Wert von 5,1 Volt anstieg (R.D. Dresdner und J.A. Young, J.Amer.
  • Chem.Soc., 81 (1959) 574 sowie 80 (1958) 1889).
  • Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Elektrofluorierung zur Verfügung zu stellen.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur elektrochemischen Fluorierung organischer Substanzen in wasserfreier Flußsäure bei Elektrolysespannungen zwischen 4 und 14 Volt, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolysespannung innerhalb des genannten Bereichs so gewählt wird, daß die Konzentration des elementaren Fluors im Abgas der Elektrolysezelle einen Wert von etwa 0,1 Vol-% nicht überschreitet.
  • Überraschenderweise ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Bestimmung des emittierten Fluors im Abgas, die Elektrolysespannung im Hinblick auf hohe Ausbeuten und hinsichtlich einer ökonomischen Betriebsweise zu optimieren. Durch gezielte Variation der Spannung kann während der Elektrolyse die Produktivität der einzelnen Elektrolysezellen zu jedem Zeitpunkt auf dem günstigten Wert gehalten werden.
  • Bislang wurden in der Literatur über die elektrochemische Fluorierung lediglich klassische Einflußfaktoren wie Spannung, Stromdichte oder Temperatur genannt und erörtet. Andere, mittelbar für die Elektrofluorierung ebenso wichtige Parameter, wie die gebildete Menge an gasförmigem Fluor, wurden jedoch in keiner Weise bei der Durchführung bzw. Beschreibung von Elektrofluorierungsversuchen gewürdigt.
  • Nur im Zusammenhang mit theoretischen Erwägungen hinsichtlich des Mechanismus der Elektrofluorierung wurde dem gebildeten gasförmigen Fluor hin und wieder Aufmerksamkeit geschenkt (N. Watanabe und B. Chang, Denki Kagaku 37, (1969) 198), im übrigen aber, außer noch im Zusammenhang mit der Explosionsgefährdung von Elektrofluorierungsanlagen, keinerlei Bedeutung zugemessen.
  • Umso unerwarteter war es daher, daß man über die Elektrolysespannung und den Wert an elementarem Fluor im Abgas -und damit der Menge an anodisch erzeugtem gasförmigen Fluor die Produktivität einer Fluorierungszelle in Bezug auf Stoffausbeuten an gewünschtem Perfluorprodukt günstig beeinflussen kann.
  • Der Zusammenhang zwischen gebildetem gasförmigen Fluor und der Produktivität einer Elektrolyse zelle hinsichtlich gewünschten Perfluorproduktes ist für das Betreiben einer technischen Elektrofluorierungsanlage von großer Bedeutung.
  • So wird es dadurch möglich, die Spannung für jeden Zeitraum und Anlagezustand weitgehend optimal zu wählen, d.h.
  • so hoch oder so niedrig, daß der Fluorwert im Abgas einen Grenzwert möglichst nicht überschreitet.
  • Bisweilen sind niedrige Elektrolyse-Spannungen erforderlich, vor allem beim Anfahren neuer Zellen, da sonst Fluorwerte weit über 0,1 Vol.-% im Abgas erreicht werden und in dieser Phase der hohen Fluorwerte kaum Ausbeuten zu erzielen sind. Es zeigte sich, daß Ausbeuteminderungen immer dann sehr stark ins Gewicht fielen, sobald der Fluorwert die 0,1 %-Marke wesentlich überschritt.
  • Besonders bei längerkettigen Verbindungen sind diese Werte von Bedeutung. Solange die Fluoremission die 0,1 %-Marke nicht wesentlich überschreitet, ist im Bereich zwischen 0,1 und 0,001 Vol.-% Fluor im Abgas mit etwa gleich guten Stoffausbeuten zu rechnen.
  • Neben den erhöhten Stoffausbeuten an gewünschtem Perfluorprodukt zeichnet sich das Verfahren durch verbesserte Raum-Zeit-Ausbeuten aus, da auch Spannungen bis zu 14 Volt und mehr möglich sind und die Stromdichte dadurch entsprechend vergrößert werden kann.
  • Durch Minimierung der emittierten Fluormenge wird außerdem die Stromausbeute verbessert, vor allem aber wird die Sicherheit einer technischen Elektrofluorierungsanlage im Hinblick auf die Bildung von Fluor-Knallgas-Gemischen erheblich erhöht und eine evtl. Umweltbelastung kann weitgehend ausgeschlossen werden.
  • Es ist bemerkenswert, daß auch während der Elektrolyse zugesetzte Salze wie z.B. Kaliumfluorid zur Verbesserung der Leitfähigkeitseigenschaften des Elektrolyten keine erhöhten Fluorgehalte im Abgas oder Ausbeuteminderungen zur Folge haben. Zugaben an Kaliumfluorid erhöhten die Leitfähigkeit und damit bei gleicher Spannung die Stromdichte, was zu günstigeren Raum-Zeit- bzw. Stromausbeuten führt.
  • Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden keine speziellen Anforderungen an den apparativen Aufbau der Elektrofluorierungsanlagen gestellt. Geeignet sind z.B. Eintopfzellen, wie sie von J.H. Simons beschrieben wurden oder Zellen nach dem Durchflußprinzip (H.J. Simons, J. Electrochem. Soc. 95 (1949) 47, bzw. P.Voss, H. Niederprüm, Kaule, Trupp, DOS Die Elektroden bestehen im allgemeinen aus Nickel oder Monel. Als Kathodenmaterial eignen sich jedoch auch andere Metalle wie Eisen, Kupfer oder Messing. Anoden und Kathoden werden vorteilhaft wegen der gegenüber anderen elektrochemischen Verfahren, beispielsweise der Chloralkalielektrolyse, notwendigen, relativ niedrigen Stromdichten vorteilhaft im Abstand von 3 mm alternierend zu Elektrodenpaketen zusammengefaßt, bei großen Kapazitäten vorteilhaft unter Verwendung von Distanzstücken aus Polytetrafluoräthylen.
  • Bezüglich der Temperatur oder der Elektrolytzusammensetzung sind keine Einschränkungen oder Bedingungen gegenüber der herkömmlichen Arbeitsweise zu beachten. Es kann bei Temperaturen im Bereich zwischen -20 und +500C elektrolysiert werden, doch werden Temperaturen zwischen +5 und +200C beVorzugt, da der Zellenwiderstand mit fallender Temperatur stark zunimmt und man bei Temperaturen über 200C mit erhöhtem Druck elektrolysieren müßte. Sobald die Fluoremission unter 0,1 Vol.-% gesunken ist, wird dem Elektrolyten zur Leitfähigkeitsverbesserung vorteilhaft Kaliumfluorid zugesetzt, da dadurch die Stoffausbeuten nicht berührt werden.
  • Die Stromdichten bewegen sich im allgemeinen zwischen 1 2 und 20 mAmpère pro cm und können, da kein unmittelbarer Einfluß auf die Stoffausbeuten besteht, durch Einbau der entsprechenden Anodenfläche in die Elektrolysezellen beliebig variiert werden. Es ist jedoch günstig, eine große Anodenfläche zur Verfügung zu stellen, weil höhere Stromdichten wegen des schnell ansteigenden Zellenwiderstandes mit höheren Klemmen spannungen erkauft werden müssen.
  • Die Bestimmung der Konzentration von elementarem Fluor im Abgas erfolgt nach an sich bekannten Methoden. Bevorzugt wird ein Teilstrom der Elektrolyseabgase nach dem Passieren des Tieftemperatur-Rückflußkühlers durch eine wäßrige Kaliumjodid-Lösung geleitet und das ausgeschiedene Jod maßanalytisch bestimmt wird. Eine zusätzliche Bestimmung der Fluorid-Konzentration in der Absorptionslösung ist im allgemeinen nicht notwendig, da die Jod-Ausscheidung praktisch nur auf elementares Fluor zurückgeht und andere Oxidatoren nur eine untergeordnete Rolle spielen.
  • Die Elektrolysespannung entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in Zeitabständen wie die jeweilige Bestimmung von Fluor erfolgt so eingestellt, daß 0,1 Vol.-% Fluor im Abgas nicht überschritten werden. Vorteilhaft wird so verfahren, daß die Spannung allmählich, beginnend mit 4 Volt beim Anfahren einer Zelle, erhöht wird. Zu Beginn einer Elektrolyse liegen die Spannungen wegen der anfänglich relativ hohen Fluorentwicklung ziemlich niedrig, doch fallen erfahrungsgemäß die Fluorwerte schnell ab.
  • Die Zugaben an organischem Substrat bzw. Fluorwasserstoff erfolgen kontinuierlich oder in entsprechenden Zeitabständen. Enthält der Elektrolyt zu wenig organisches Substrat, wird das Fehlen des Depolarisators durch ein Ansteigen des Fluorwertes im Abgas angezeigt.
  • Die Konzentration an organischem Substrat im Elektrolyten bezogen auf Fluorwasserstoff schwankt zwischen 0,01 und 5 Massen-%. Die Fluorwasserstoff-Zugaben erfolgen in dem Maße, wie die Elektrolytmenge abnimmt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich prinzipiell zur Fluorierung aller organischen Verbindungen, die bisher bei der elektrochemischen Fluorierung eingesetzt worden sind. In erster Linie sind diejenigen Substanzen von Interesse, deren Perfluorprodukte chemisch reaktive Gruppen enthalten. Als zu fluorierende Ausgangsverbindungen sind vor allem zu nennen Butan-, Pentan-, Hexan-, Heptan-, Octan-, Nonan-, und Dekansulfonsäurefluoride bzw. -chloride, Butan-, Pentan-, Hexan-, Heptan-, Octan-, Nonan-, und Dekansäurefluoride bzw. -chloride, Cyclohexan-, Methylcyclohexan-, Äthylcyclohexan-, Dimethylcyclohexansäurefluoride bzw. -chloride, ferner Benzoesäurefluorid bzw. -chlorid, Phenylessigsäurefluorid bzw. chlorid, Phthalsäuredifluorid bzw. -chlorid, außerdem Butadiensulfon, Methyl-, Äthyl- sowie Dimethylbutadiensulfone, weiter Picolinsäurefluorid bzw. -chlorid.
  • Anhand der nachstehend angeführten Beispiele soll die vorliegende Erfindung in näheren Details erläutert werden.
  • Beispiel 1 a) Elektrolyse von Butadiensulfon Der Elektrolyseversuch wurde in einer Elektrolysezelle ohne Zwangsumwälzung durchgeführt. Das Elektrodenpaket, bestehend aus in 3 mm Abstand alternierend angebrachten anodisch bzw. kathodisch geschalteten Nickel-Platten, war an der Unterseite des Deckels befestigt und tauchte vollständig in den Elektrolyten ein. Das Elektrolysegefäß war mit Mantelkühlung und einem Tieftemperatur-Rückflußkühler, der mit einer -800C Kühlsole betrieben wurde, ausgestattet. Aus den Elektrolyseabgasen konnten Proben von bestimmtem Volumsinhalt entnommen und durch eine Gaswaschflasche, die mit wäßriger Kaliumjodid-Lösung (10 g KJ pro Liter) gefüllt war, geleitet werden.
  • Die Zelle wurde mit 27,5 kg wasserfreiem Fluorwasserstoff und 275 g Butadiensulfon gefüllt. Nach dem Anlegen einer Gleichstromspannung von anfänglich 4 Volt wurden jeweils nach 1000 Ah weitere 275 g Butadiensulfon dem Elektrolyten zugegeben. Der Fluorwert im Abgas betrug nach 100 Ah knapp 0,1 Vol.-%. Nach jeweils 1000 Ah wurde eine Fluoremissions-Bestimmung durchgeführt und die Elektrolysespannung um 0,5 Volt erhöht, wenn der Fluor-Wert unter 0,05 Vol.-% zu liegen kam. Die Elektrolyse wurde nach 20.000 Ah abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt lag die Elektrolysespannung bei 9,5 Volt, die Fluoremission betrug ca. 0,02 Vol.-%. Insgesamt hatten sich während des Versuches 6,83 kg Perfluorbutansulfonylfluorid (100 %) am Boden der Zelle gesammelt. Bei einer zugesetzten Gesamtmenge von 4,95 kg Butadiensulfon entspricht dies einer Stoffausbeute von 54 % der Theorie. Die Temperatur des Elektrolyten wurde bei etwa 100C konstant gehalten, die mittlere Stromdichte 2 betrug ca. 6 mA/cm . Das verwendete Butadiensulfon enthielt 0,2 % Wasser.
  • Beispiel 1 b) (Vergleich) Als Vergleichsversuch zu dem Versuch in Beispiel 1 a wurde ein zweiter Elektrolyseversuch in derselben Apparatur durchgeführt. Die Versuchsbedingungen unterschieden sich lediglich darin, daß unter sonst gleichen Bedingungen die Elektrolysespannung ungeachtet der aufgetretenen hohen Fluoremissionswerte von Anfang an bei relativ hohen Werten lag.
  • Die'Elektrolysezelle wurde mit 27,5 kg wasserfreiem Fluorwasserstoff gefüllt und nach Zugabe von 275 g Butadiensulfon mit 6,5 Volt elektrolysiert. Der Fluorwert im Abgas betrug nach den ersten vom Elektrolyten aufgenommenen 100 Ah 4,3 Vol.-%. Nach jeweils 1000 Ah wurde eine Fluoremissions-Bestimmung durchgeführt und die Spannung um 0,5 Volt erhöht, wenn der Fluorwert unter 1,0 Vol.-% zu liegen kam.
  • Nach 20 000 Ah wurde dieser Versuch ebenfalls abgebrochen.
  • Analog zu dem Versuch in Beispiel 1 a wurde die Elektrolysespannung nicht über 9,5 Volt erhöht, der Fluorwert im Abgas betrug gegen Ende der Elektrolyse (bei 19 000 Ah) 0,2 Vol.-%.
  • Die Elektrolyttemperatur wurde bei 100C konstant gehalten, 2 die Stromdichte betrug im Mittel 13,5 Ah/cm Insgesamt waren während der Elektrolyse 3,79 kg Perfluorbutansulfonylfluorid entstanden (100 %), das sind, bezogen auf eingesetztes Butadiensulfon (4,95 kg, 0,2 % Wasser), 29,5 % der Theorie.
  • Beispiel 2 Elektrolyse von Octansulfonsäurefluorid Der Elektrolyseversuch wurde in einer im betriebsbereiten Zustand 30 Liter fassenden Elektrolysezelle durchgeführt.
  • Die im Abstand von 3 mm zu einem Elektrodenpaket zusammenyefaßten Kathoden und Anoden aus Nickel waren am Deckel der Zelle befestigt und tauchten während der Elektrolyse vollständig in den Elektrolyten ein. Der Elektrolyt wurde durch die Elektrolysezelle sowie einen Kühler und Absetzbehälter zwangsumgewälzt. Aus dem Abgasstrom konnten nach Passieren eines Tieftemperatur-Rückflußkühlers (Temperatur der Kühlsole -800C) zu beliebigen Zeitpunkten Abgasproben von bestimmtem Volumsinhalt entnommen werden.
  • Nach dem Einfüllen von 100 kg wasserfreien Fluorwasserstoffs und 0,22 kg Octansulfonsäurefluorid in das System wurde zunächst bei 4 Volt elektrolysiert, wobei der Fluorwert im Abgas bei 0,09 Vol.-% lag. Jeweils nach 1000 Ah wurde ein Fluorwert bestimmt und die Elektrolyse spannung erhöht oder erniedrigt, je nachdem, ob der Fluorwert unter bzw. über 0,1 Vol.-% lag. Die weiteren Zugaben an Octansulfonsäurefluorid in Mengen von jeweils 0,22 kg erfolgten alle 1000 Ah. Wasserfreier Fluorwasserstoff wurde im Maße seines Verbrauches zugegeben, in der Weise, daß das Gesamt-Elektrolyt-Volumen konstant blieb. Das entstandene Perfluoroctansulfonsäurefluorid sammelte sich am Boden des Absetzbehälters und wurde alle 1000 Ah abgezogen.
  • Bei Abbruch des Versuches bei 15 000 Ah war eine Elektrolysespannung von 12,0 Volt erreicht worden. Verbrauch an Octansulfonsäurefluorid 3,3 kg. Gebildetes Perfluoroctansulfonsäurefluorid (100 %ig) 4,56 kg = 53,9 % Stoff-Ausbeute.
  • Elektrolyt-Temperatur während des Versuches rund 100C.
  • Mittlere Stromdichte 3,5 mA/cm .

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verfahren zur elektrochemischen Fluorierung organischer Substanzen in wasserfreier Flußsäure bei Elektrolysespannungen zwischen 3 und 14 Volt, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolysespannung innerhalb des genannten Bereichs so gewählt wird, daß die Konzentration des elementaten Fluors im Abgas der Elektrolysezelle einen Wert von etwa 0,1 Vol.-% nicht überschreitet.
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