DE2725093B2 - Druckverfahren und Anordnung zu dessen Durchführung - Google Patents
Druckverfahren und Anordnung zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Druckverfahren und eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei dem allgemein bekannten Flachdruckverfahren (Offsetdruck) wird eine Druckform oder eine Druckplatte verwendet, in der die zu bedruckenden Bildelemente und die nichtdruckenden Stellen in etwa der
gleichen Ebene liegen. Die bildtragenden Stellen werden wasserabstoßend und damit farbannahmefähig,
die bildfreien Stellen hingegen wasseraufnahmefähig und damit bei Anwesenheit von Wasser farbabstoßend
gemacht In der Druckmaschine wird die Druckform durch eine Feuchtwalze zunächst angefeuchtet, wobei
die bildfreien Stellen Wasser oder ein anderes Feuchtmittel, meist Alkohol mit Wasser -erdünnt,
annehmen. Anschließend wird die Druckform durch
eine Farbauftragswalze mit Farbe eingefärbt, wobei nur
die nichtbefeuchteten Bildstellen Farbe annehmen, die befeuchteten jedoch abstoßen. Das auf der Druckform
liegende Farbbild wird auf eine Gummiwalze übertragen und von dieser Gummiwalze auf den zu
bedruckenden Stoff, meist Papier, übertragen. Der Druck ist also ein indirekter Druck. Voraussetzung ist
die farbaufnehmende bzw. farbabstoßende Druckform, die sozusagen den Speicher für den immer wiederkehrenden Abdruck bildet Es sind zwar schon Druckver-
fahren bekannt die ohne mechanische Speicher, d.h. ohne Druckform arbeiten. Diese Verfahren bedienen
sich jedoch mechanisch gesteuerter Elemente, wie beispielsweise das Farbstrahlverfahren (DE-OS
19 41 680), bei dem mit Farbstrahldüsen die einzelnen
Punkte der Bildoberfläche eingefärbt werden. Die
Qualität und die Arbeitsgeschwindigkeit dieser Verfahren ist jedoch beschränkt, sie sind als hochwertige
Druckverfahren nicht geeignet. Ebenso können auch andere aus der Faksimiletechnik bekannte unmittelbare
Aufzeichnungsverfahren die Qualitätsansprüche eines hochwertigen Flachdruckes nicht erfüllen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Druckverfahren und eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens anzugeben, das mit hoher
Qualität arbeitet und die genannten Nachteile vermeidet. Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 und gemäß Anspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in. den Unteransprüchen 2 bis 4 und 6 bis 10 beschrieben.
Ein großer Vorteil des neuen Druckverfahrens besteht riarin, daß es jeden materialien Speicher
vermeidet und mit einem rein elektronischen Speicher arbeitet und somit keine vorbereitete Druckform
benötigt. Damit wird das gesamte Verfahren wesentlich
vereinfacht und vor allem beschleunigt sin Wechsel des
Drucktextes oder Bildes läßt sich mühelos ohne mechanische Tätigkeit, wie Abnehmen der alten
Druckform und Aufspannen einer neuen Druckform, durchführen. Trotzdem bleibt die Qualität des Flach
druckes erhalten.
Das neue Verfahren bietet außerdem den Vorteil, daß die Länge des zu druckenden Bildes willkürlich gewählt
werden kann ohne einen Verlust des zu bedruckenden Stoffes, zum Beispiel einer Papierbahn, zu haben und
ohne eine Längenbegrenzung durch einen materialien Speicher, wie zum Beispiel beim Offsetdruck durch den
Umfang des Plattenzylinders.
Erfindungsgemäß wird der zu druckende Stoff (Bedruckstoff), beispielsweise eine Papierbahn, unmit
telbar ohne Zwischenträger der Einwirkung eines
Feuchtigkeitsmittels und der Druckfarbe ausgesetzt. Um die zum Bedrucken notwendige Änderung der
Aufnahmefähigkeit für das Feuchtmittel und für die Farbe zu erzielen, wird der zu bedruckende Stoff von
einer elektronischen Energiequelle beeinflußt. Diese Energiequelle wird von einem elektronischen Speicher
gesteuert. Bei mehrfachem Abdruck des gleichen Textes wird der Inhalt des elektronischen Speichers bei iedem
Druckvorgang erneut entnommen.
Es ist möglich, den zu bedruckenden Stoff feuchtigkeitsabweisend herzustellen und durch die Bestrahlung
aufnahmefähig für das Feuchtmittel zu machen, es ist jedoch auch möglich, den umgekehrten Weg zu
begehen, das heißt, der zu bedruckende Stoff ist grundsätzlich aufnahmefähig für das Feuchtmittel und
wird durch die Bestrahlung feuchtigkeitsahweisend. Entsprechend muß die Steuerung der Energiequelle
positiv oder negativ in bezug auf den aufzubringenden Text erfolgen.
Zur Bestrahlung des zu bedruckenden Stoffes können Energiequellen verschiedener Art verwendet werden. Je
nach der Beschaffenheit des zu bedruckenden Stoffes ist es möglich, zur Bestrahlung Laserstrahlen oder auch
unmittelbar Anodenstrahlen sowie auch eine Ultraschallquelle zu verwenden.
Bevorzugt wird der zu bedruckende Stoff mit einer Oberflächenbeschichtung versehen, die den gewünschten
Effekt feuchtigkeitsabweisend oder feuchtigkeitsaufnehmend ermöglicht In den einfachsten Fällen kann
eine hochglänzende Oberflächenschicht verwendet werden, deren Oberfläche beispielsweise durch eine
Laserbestrahlung aufgerauht wird.
Es ist jedoch auch möglich, mit chemischen Schichten zu arbeiten, die sich in der gewünschten Weise
verändern. Auch mit wärmeempfindlichen Oberflächenschichten läßt sich der erfindergemäße unmittelbare
Flachdruck durchführen.
Diese Oberflächenschichten können auf die verwendeten Papiere in einem vom eigentlichen Druckprozeß
getrennten Prozeß aufgebracht werden. Es ist jedoch auch möglich, unmittelbar vor dem Druck die
Beschichtung vcrzi'nehmen.
Bei einem Mehrfarbendruck kann die Oberfläche des bereits bedruckten Papiers durch einen neuen Beschichtungsvorgang
wieder die gewünschte Aufnahmefähigkeit für das Ftfüßhtmittel und eine weitere Farbe
erhalten.
Zur Registerht'l'ung bei Mehrfarbendruck wird mit
dem ersten Farbdruck eine Registermarke aufgedruckt, die bei den nachfolgenden Farbdrucken die Impulsentnahme
aus dem Speicher auslöst, so daß die bei den konventionellen Vl^hrfarben-Druckmaschinen notwendige
regiitergerecble Obergabe von einem Druckwerk
zu dem nachfolgenden nicht erforderlich ist.
Ebenso können Registermarken zur Auslösung einer Beschneidernaschine und zur Steuerung der Ablage, die
direkt vom Speicher entnommen wird, mitgedruckt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Fig. 1
und 2 näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens,
F i g. 2 einen Schnitt durch eine Flachdruckmaschine als Ausführungsbeispiel.
In der F i g. 1 ist als zu bedruckender Stoff eine von einer Rolle (1) ablaufende Papierbahn (2) gezeigt, die bei
Stelle (3) von einem Laserstrahl überstrichen wild, Hierzu wird eine Laserquelle (4) durch einen Impulsmodulator
(5) aus einem elektronischen Speicher (6) moduliert. Ein Zeilenmodulator (7) steuert den Laserstrahl
in einzelnen Linien über die Papierbahn. Eine Feuchtigkeitswalze (8) feuchtet das Papier an den
feuchtigkeitsaufnehmenden Stellen ein, eine Farbwalze
(9) trägt die Farbe auf die nichtbefeuchteten Stellen auf. Anstelle der Laserquelle (4) kann bei entsprechender
Variation der Modulatoren (5, 7) eine Anodenstrahlodereine Ultraschallquelle treten.
In F i g. 2 wird der zu bedruckende Stoff einer Rolle
(10) entnommen, läuft zu einer Umlenkrolle (12) und wird über einen Andruckzylinder (13) zu einer Rolle (14)
und einem schematisch angedeuteten Schneidegerät (15) geführt Dahinter wird das geschnittene Papier auf
einem Stapel (16) abgelegt Die Rollen (12) und (14) sowie der Andruckzylinder (13) werden durch einen
Motor angetrieben, wobei die Umftfcigsgeschwindigkeit
der beiden Rollen der Umfangsgesciiwindigkeit des Antriebzylinders (13) entspricht, so daß sich der zu
bedruckende Stoff straff gespannt über den Andpjckzylinder
(13) legt Sollte der zu bedruckende Stoff noch nicht die für den Flachdruck geforderten Eigenschaften,
wasserabweisend beziehungsweise wasseraufnehmend, besitzen, so wird durch eine Beschichtungsanordnung
(11) der zu bedruckende Stoff mit der nötigen Oberflächenbeschaffenheit versehen. Die Bestrahlung
des zu bedruckenden Stoffes erfolgt hier von einem Laserstrahl (17) über einen Helligkeitsmodulator (18)
und einem Zeilenmodulator (19), der bei diesem Beispiel zur Erhöhung der Einwirkzeit in fünf nebeneinanderliegende
Punkte aufgeteilt ist, so daß gleichzeitig 5 Zeilen aufgezeichnet werden. Durch eine elektronische Steuerung
wird der Laserstrahl mit der Papiergeschwindigkeit mitgeführt. Das in einem Behälter (20) befindliche
Feuchtmittel wird durch eine Walze (21) zu Verreiberwalzen (22, 23) geführt und feuchtet damit die
Auftragswalze (24) ein. Gleichzeitig wird von einem Farbmittelbehälter (25) über eine Walze (26) und den
Verreibern (27, 28) der Auftragswalze (24) Farbe zugeführt. Diese emulgiert mit dem Feuchtmittel, der zu
bedruckende Stoff wird je nach seiner Oberflächenbeschaffenheit nur das Feuchtmittel oder die Farbe
aufnehmen. Sämtliche Walzen sind zur Regulierung der Menge des Feuchtmittels und der Farbe getrennt
angetrieben. Die Ausgabegeschwindigkeit der Impulse durch einen Computer (30) auf den Modulator (18)
erfolgt abhängig von der Umlaufgeschwindigkeit der
Andruckwalze (13), das heißt abhängig von der Papiertransportgeschwindigkeit, so daß der Anlauf der
gesamten Anordnung gewährleistet ist und auch mit verschiedenen Endgeschwindigkeiten gedruckt werden
kann. Zwischen der Transportrolle (14) und dem Schneidegerät (15) kann noch eine Trockenvorrichtung
(29) vorgesehen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Druckverfahren, bei dem durch Energieeinwirkung eine bildmäßig latente Veränderungen des
Bedruckstoffs bewirkt und mittels eines Entwicklungsvorgangs sichtbar gemacht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Energieeinwirkung die Aufnahmefähigkeit des Bedruckstoffs
für Feuchtmittel und Farbe verändert und die Entwicklung mittels des vom Flachdruck bekannten
Druckformeinfärbeverfahrens durchgeführt wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bedruckstoff für Feuchtmittel
abweisend ist und feuchtmittelaufnahmefähig gemacht wird, bzw. feuchtmittelaufnahmefähig ist und
feuchtmittelabweisend gemacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Veränderung der Oberfläche des Bedruckstoffs Laserstrahlen, Anodenstrahlen oder Ultraschallstrahlen verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des
Bedruckstoffs vor der Energiebeaufschlagung mit einer Beschichtung versehen wird, die durch die
Energieeinwirkung in der Aufnahmefähigkeit für Feuchtmittel und Farbe veränderbar ist.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer
Einrichtung zur bildmäßigen Energiebeaufschlagung des Bedruckstoffs mit einer Vorschubeinrichtung für
den Bedruckstoff, Enrichtb .gen zum Befeuchten bzw. Einfärben und ggf. zur Trocknung des
Bedruckstoffs.
6. Anordnung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Auftragswalze für Feuchtmittel und Farbe.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Beschichtungsvorrichtung vorgesehen ist.
8. Anordnung nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur bildmäßigtn
Energiebeaufschlagung des Bedruckstoffs einen Speicher für die. zu druckende Information und einen
mit dem Speicherausgang verbundenen Laser zur zeilenmäßigen Bestrahlung des Bedruckstoffs aufweist, wobei die Ausgabegeschwindigkeit der
Information aus dem Speicher entsprechend der Laufgeschwindigkeit des Bedruckstoffs steuerbar ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Laser verbundenes
Steuergerät zur Mitführung des Laserstrahls mit dem bewegten Druckstoff vorgesehen ist.
10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mehrere Zeilen der
zu druckenden Information auf dem Bedruckstoff aufbringbar sind.
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