DE2724216B2 - Ventileinrichtung für eine hydraulische Zweikreisbremsanlage für Fahrzeuge - Google Patents
Ventileinrichtung für eine hydraulische Zweikreisbremsanlage für FahrzeugeInfo
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Description
S2 > (S3 - S4)
> Sf
Die Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung für eine hydraulische Zweikreisbremsanlage für Fahrzeuge der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
!5 Eine derartige Ventileinrichtung ist durch die DE-OS
2065 575 bekannt Dort ragt durch den Ventilsitz hindurch ein mit einem Kolben verbundener Stift Der
Kolben ist vom Vorderradbremskreis beaufschlagt und bewegt den Stift entgegen der Kraft einer Feder so, daß
er die Anlage der Ventilkugel an den Ventilsitz nicht behindert Fällt der Vorderradbremskreis aus, so hindert
der Stift unter der Wirkung der Feder die Kugel auch oberhalb der vorbestimmten Fahrzeugverzögerung an
einer Anlage am Ventilsitz, so daß dann in den Hinterradbremsen der unverminderte Bremsdruck
wirksam wird. Bei einem Leck in einem der beiden Bremskreise kann dort jedoch ein Bremsdruck im
anderen Bremsdruck erst aufgebaut werden, wenn die vom Hauptzylinder in den ausgefallenen Bremskreis
so geförderte Flüssigkeit über das Leck ausgetreten ist, das
heißt, wenn im Tandemhauptzylinder der dem ausgefallenen Kreis zugeordnete Kolben seinen maximalen Hub
erreicht hat Die Zeitspanne, die für den Gesamthub des Bremspedals benötigt wird, ist also wesentlich langer als
bei der intakten Anlage, außerdem erfolgt der
des Pedalhubes, was den Fahrer zusätzlich verunsichern kann.
bekannt (US-PS 33 83 333), dem Hauptzylinder ein
gesondertes Ventil nachzuschalten, das einen beidseits vom Druck je eines Bremskreises beaufschlagten
Doppelventilkolben enthält und das bei einem Leck in einem der beiden Kreise diesen vom Hauptzylinder
trennt. Dieses bekannte Ventil übt jedoch keine Drucksteuerfunktion aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ventileinrichtung der angegebenen Gattung so auszu-
bilden, daß bei einem Defekt in den von der
Ventileinrichtung zu den Radbremsen fahrenden Leitungen einer der beiden Bremskreise mit dem intakt
gebliebenen Bremskreis ohne wesentliche PedalwegvergröBening
gebremst werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst
Die mit der Erfindung erzielten Vorteils beruhen insbesondere darauf, daß diese Ventileinrichtung nicht
nur als verzögerungsabhängig arbeitendes Steuerventil, das oberhalb einer vorbestimmten Fahrzeugverzögerung
die Verbindung zwischen dem Hauptzylinder und den Hinterradbremsen sperrt, sondern auch als
Absperrventil dient, das bei einem unzulässigen Druckabfall in einem der beiden Kreise diesen vom
Hauptzylinder trennt Die Doppelfunktion wird mit nur wenigen zusätzlichen Teilen erreicht Durch die.
Doppelfunktion werden im Vergleich mit einer getrennten Anordnung beider Ventile Dichtungen eingespart
An die erfindungsgemäße Ventileinrichtung kann ohne großen Aufwand ein Schalter für eine Warneinrichtung
angeschlossen werden, die dem Fahrer den Ausfall eines Bremskreises anzeigt
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert Es
zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Ventileinrichtung nach der Erfindung zusammen mit einem
schematisch angedeuteten Bremssystem,
Fig.2 einen Längsschnitt durch einen Teil der Ventileinrichtung,
Fig.3 einen Längsschnitt durch einen Teil einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung,
Fig.4 einen Längsschnitt durch einen Teil einer
dritten Ausfühnuigsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung,
F i g. 5 eine elektrische Schaltungsanordnung für die in F i g. 4 gezeigte Einrichtung,
Fig.6 einen Längsschnitt durch einen Teil einer
vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung,
Fig.7 einen Längsschnitt durch einen Teil einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
und
Fig.8 eine Schaltungsanordnung für die in Fig.7
gezeigte Einrichtung.
Wie sich aus F i g. 1 ergibt, sind eine auf die Fahrzeugverzögerung ansprechende Ventilkugel 2 und
ein Kolben 3 in einem Ventilgehäuse 1 aufgenommen. Die Ventilkugel 2 ist in einer Ventilkamnvsr 5 mit
größerem Durchmesser angeordnet, die axial von einem Ende des Ventilgehäuses 1 eingebohrt ist; die Ventilkammer
5 ist mit axialen Rippen 5a zur Führung der Kugel versehen, von denen wenigstens drei in gleichen
Abständen auf ihrer inneren Oberfläche ausgebildet sind. Die Ventilkugel 2 wird durch die Rippen 5a in der
Ventilkammer 5 so fixiert, daß sie längs ihrer Achse rollen kann. In der Endöffnung der Ventilkammer 5 ist
über ein Gewinde ein Stopfen 4 eingesetzt, der in seinem mittleren Bereich mit einer durchgehenden
öffnung 19 versehen ist Ein Ventilsitz 6 ist starr in einer Aussparung angebracht, die auf der der Ventilkugel
zugewandten Seite des Stopfens 4 ausgebildet ist Die Ventilkammer 5 steht auf einer Seite mit einer öffnung
18 in Verbindung. Ein Dichtungsring 20 sorgt für die notwendige Dichtigkeit zwischen dem Stopfen 4 und
dem Ventilgehäuse 1.
Der Kolben 3 wird in einer Kammer 7 aufgenommen, die axial mit Stufen durch das Ventilgehäuse 1 gebohrt
ist und mit der die Kugel enthaltenden Kammer 5 in Verbindung steht Die Ventilkammer 5 besteht im
wesentlichen aus einer ersten Kolbenkammer Ta, einer Nockenkammer Tb, einer Auslaßkammer Tc und einer
ι ο Einlaßkammer Td; alle diese Kammern sind tandemartig
in dieser Reihenfolge von der Kugelseite aus gesehen angeordnet Der Kolben 3 hat auch einen Tandemaufbau
und besteht in dieser Reihenfolge von der Kugelseite aus gesehen aus einem ersten Kolbenbereich
is 3a, einem Flanschbereich 3b, einem Nockenbereich 3c,
einem zweiten Kolbenbereich 3d, einem Absperrventil 3e und einem Ventilstößelbereich 3/
An dem ersten Kolbenbereich 3a, der in der ersten
Kolbenkammer Ta aufgenommen wird, sind ein beweglicher Ring 8 und ein Dichtungsring 9 angebracht
Obwohl der bewegliche Ring 8 axial relativ sowohl zu dem Kolben 3 als auch zu dem Ventilgehäuse 1
verschoben werden kann, wird eine Bewegung gemäß der Darstellung in F i g. 1 nach rechts relativ zu dem
Kolben 3 durch dessen Flanschbereich 36 begrenzt, während eine Bewegung nach rechts relativ zu dem
Ventilgehäuse 1 ebenfalls durch seinen radial abgestuften Bereich Xa begrenzt wird. Der Dichtungsring 9 wird
aufgebracht nachdem der bewegliche Ring 8 auf den ersten Kolbenbereich 3a aufgeschoben worden ist um
die erforderliche Dichtigkeit zwischen dem ersten Kolbenbereich 3a und dem Ventilgehäuse 1 aufrechtzuerhalten.
Der in der Nähe des Flanschbereichs 36 angeordnete und in der Nockenkammer Tb aufgenommene Nockenbereich 3c besteht aus einem mittleren Bereich mit größerem Durchmesser, zwei Bereichen mit kleinerem Durchmesser an den gegenüberliegenden Enden und zwei konisch bzw. spitz zulaufenden Bereichen, die den Bereich mit größerem Durchmesser mit den Bereichen mit kleinerem Durchmesser verbinden. An dem Nockenbereich 3c erfolgt eine Berührung eines Kolbens 10a eines Schalters 10 für eine Alarmeinrichtung. In Abhängigkeit von einer axialen Bewegung des Kolbens 3 wird der Schalter 10 EIN-AUS betätigt; dieser Schalter hat einen herkömmlichen Aufbau, so daß er nicht näher erläutert wird.
Der in der Nähe des Flanschbereichs 36 angeordnete und in der Nockenkammer Tb aufgenommene Nockenbereich 3c besteht aus einem mittleren Bereich mit größerem Durchmesser, zwei Bereichen mit kleinerem Durchmesser an den gegenüberliegenden Enden und zwei konisch bzw. spitz zulaufenden Bereichen, die den Bereich mit größerem Durchmesser mit den Bereichen mit kleinerem Durchmesser verbinden. An dem Nockenbereich 3c erfolgt eine Berührung eines Kolbens 10a eines Schalters 10 für eine Alarmeinrichtung. In Abhängigkeit von einer axialen Bewegung des Kolbens 3 wird der Schalter 10 EIN-AUS betätigt; dieser Schalter hat einen herkömmlichen Aufbau, so daß er nicht näher erläutert wird.
An dem äußeren Umfang des zweiten, in der zweiten Kolbenkammer Tc aufgenommenen Kolbenbereichs 3d
ist eine Umfangsnut 3g ausgebildet; in dieser Nut 3g wird ein Dichtungsring 11 eingelegt um die erforderliche
Dichtigkeit zwischen dem zweiten Kolbenbereich 3c/und dem Ventilgehäuse 1 aufrechtzuerhalten.
An dem äußeren Umfang des Absperrventilbereichs 3e, der in der Nähe des zweiten Kolbenbereichs 3d angeordnet ist und einen kleineren Durchmesser als dieser hat, ist eine Umfangsnut 3h ausgebildet in die ein Dichtungsring 12 eingelegt wird. Das Absperrventil 3e befindet sich in der Auslaßkammer Tc, wenn das
An dem äußeren Umfang des Absperrventilbereichs 3e, der in der Nähe des zweiten Kolbenbereichs 3d angeordnet ist und einen kleineren Durchmesser als dieser hat, ist eine Umfangsnut 3h ausgebildet in die ein Dichtungsring 12 eingelegt wird. Das Absperrventil 3e befindet sich in der Auslaßkammer Tc, wenn das
eo Bremssystem normal arbeitet Bei einer Verschiebung des Kolbens 3 gemäß der Darstellung in F i g. 1 nach
rechts auf Grund einer Störung im Vorderradbremskreis dringt das Absperrventil 3e in die Einlaßkammer
Td, 1ie einen kleineren Durchmesser als die der
Ausiaßkammer Tc hat, wobei die von einer öffnung 14
über die Einlaßkammer Td und die Auslaßkammer 7c zu einer öffnung 15 führende Verbindung unterbrochen
wird.
Der Ventilstößelbereich 3f, der in der Nähe des
Absperrventils 3e angeordnet ist, steht durch eine Stirnwand des Ventilgehäuses 1 auf der rechten Seite
von F i g. 1 in eine Bohrung Ic vor, die an dem Ende des Ventilgehäuses 1 ausgebildet ist Die Dichtigkeit
zwischen dem Ventilgehäuse 1 und dem Ventilstangenbereich 3/ wird durch einen Dichtungsring 13 aufrechterhalten.
In die Bohrung Ic ist aber ein Gewinde ein Bolzen 16 eingesetzt, in dessen Mitte ein Hohlraum
16a für die Aufnahme des Ventilstößelbereichs 3/ ausgebildet ist Eine Basis 166 dient als Anschlag, um die
Bewegung des Kolbens 3 nach rechts zu begrenzen. Außerdem ist eine Arretierplatte 17 für den Dichtungsring
13 vorgesehen.
Der Kolben 3 muß in der in F i g. 1 gezeigten neutralen Stellung gehalten werden, wenn das Bremssystem
normal arbeitet Bei der Festlegung der in F i g. 2 gezeigten Querschnittsflächen eines jeden Bereiches
sollte deshalb die folgende Formel beachtet werden, wobei die einzelnen Symbole bedeuten:
51 die Querschnittsfläche des ersten Kolbenbereichs
3a,
52 die Querschnittsfläche der ersten Kolbenkammer
Ta,
53 die Querschnittsfläche der Auslaßkammer 7c,
S* die Querschnittsfläche des Ventilstößelbereichs
S* die Querschnittsfläche des Ventilstößelbereichs
P\ der Druck in der ersten Kolbenkammer Ta, und
P2 der Druck in der Auslaßkammer Tc.
P2 der Druck in der Auslaßkammer Tc.
Mit anderen Worten ist die Kraft, mit welcher der Kolben 3 nach rechts verschoben wird, also S, χ P1,
kleiner als die Kraft, mit der dieser nach links verschoben wird, also (S3-St) x P2; als Folge hiervon
wird der Kolben 3 zu einer Bewegung nach links vorgespannt damit der Flanschbereich 3b an dein
beweglichen Ring 8 anliegt Damit eine Bewegung nach links in Fig.2 aus der Ruhelage des Kolbens 3
durchgeführt werden kann, muß dieser selbstverständlich zusammen mit dem beweglichen Ring 8 bewegt
werden, der durch den Dichtungsring 9 unter dem Druck P\ in der ersten Kolbenkammer Ta gegen den
abgestuften Bereich Xa auf der rechten Seite gedruckt
wird. Die Kraft, mit welcher der Kolben 3 nach links gedrückt wird, d h, (S3-S*) χ P2 ist in diesem Beispiel
kleiner als die Kraft d. h, S2 χ P\, die Summe der den
beweglichen Ring 8 nach rechts verschiebenden Kräfte, die für die Bewegung des Kolbens 3 nach rechts
erforderlich ist Als Folge hiervon wird der Kolben 3 in seiner Ruhelage gehalten, in welcher der bewegliche
Ring 8 sowohl an der Schulter la als auch an dem Flanschbereich 36 anliegt, wie in F i g. 2 dargestellt ist
Die Kolben und zwei Druckfedern 36, 37 in einem Tandemhauptzylinder 30 haben im allgemeinen einen
identischen Aufbau; der in dem hinteren Zylinder 31 erzeugte Druck des Bremsfluides ist gleich dem in dem
vorderen Zylinder 32 erzeugten Druck. Als Ergebnis hiervon ist der Druck P\ in der ersten Kolbenkammer Ta
näherungsweise gleich dem Druck ."2 in der Auslaßkammer
Tc, wenn das Bremssystem normal arbeitet Zu diesem Zweck sollte die Querschnittsfläche eines jeden
Bereiches so bestimmt werden, daß sie die folgende Formel erfüllt
Sz > (S3-S^)
> S1
In der obigen Beschreibung werden die Gleitwiderstände der Dichtungsringe und anderer Teile vernachlässigt
um das Problem zu vereinfachen; in der Praxis besteht jedoch in gewissem Maße ein bestimmter
Gleitwiderstand, der den Kolben 3 in seiner Ruhestellung halten will, wenn die Bremse nicht betätigt wird.
Das gesamte Ventil wird am Fahrzeug so installiert, daß es von vorne nach hinten nach unten geneigt ist Die
öffnung 18 steht über eine Leitung 38 durch ein Restdruckventil 42 mit dem den Hinterradbremsen
zugeordneten Druckraum 31 in dem Tandemhauptzylin-
der 30 in Verbindung; die öffnung 14 steht über eine
Leitung 39 mit dem den Vorderradbremsen zugeordneten Druckraum 32 in Verbindung; die öffnung 19 steht
über eine Leitung 40 mit den Radbremszylindern 35 der Hinterachse in Verbindung; und die öffnung 15 steht
über eine Leitung 41 mit den Radbremszylindern 34 der Vorderachse in Verbindung. Das Restdruckventil 42,
eine Kombination aus dem Absperr- bzw. Rückschlagventil und einer Drossel ist eingesetzt um einen
gewissen Druck in dem Bremssystem für eine kurze Zeitspanne auch nach der Rückführung des Bremspedals
33 aufrechtzuerhalten. Wenn das gesamte Bremssystem normal arbeitet, bleibt der Kolben 3 in seiner
Ruhestellung, wie sie in Fi g. 1 dargestellt ist, und auch die Kugel 2 befindet sich an der untersten Stelle in
Wenn das Bremspedal 33 heruntergedrückt wird, wird das Bremsfluid aus dem Druckraum 31 des über die
Leitung 38, die öffnung 18, die Ventilkammer 5, die öffnung 19 und die Leitung 40 zu den Hinterradbremszylindern
35 geleitet; gleichzeitig wird das Bremsfluid aus dem Druckraum 32 über die Leitung 39, die öffnung
14, die Einlaßkammer Td, die Auslaßkammer Tc, die
öffnung 15 und die Leitung 41 zu den Vorderradbremszylindern 34 geleitet Dadurch werden die Vorderrad-
und die Hinterradbremsen betätigt
Wenn die Verzögerung des Fahrzeugs relativ gering ist, bleibt die Ventilkugel 2 in ihrer in F i g. 1 gezeigten
Stellung und das Bremsfluid kann frei zu den Radbremszylindern 35 der Hinterräder fließen. Wenn
jedoch die Verzögerung des Fahrzeuges den vorherbestimmten Wert übersteigt rollt die Ventilkugel 2 auf
Grund ihrer Trägheit längs der Neigung der Rippen 5a nach oben, wobei sie in Anlage an den Ventilsitz 6
gelangt und die öffnung 19 sperrt Anschließend kann der Druck in den Hinterradbremszylindern 35 nicht
mehr ansteigen, und zwar ohne jede Beeinflussung durch den Anstieg des Drucks in der Ventilkammer 5.
Ein Blockieren der Hinterräder wird dadurch vermieden. Der Druck in den Vorderradbremszylindern wird
hierbei beeinflußt weil der Kolben 3 in seiner Ruhestellung gehalten wird.
Im folgenden soll zunächst der Fall I untersucht werden, bei dem eine Störung oder ein Defekt in dem
hinteren Bremskreis einschließlich der Leitung 40 auftritt
Wenn eine Störung in dem hinteren Bremskreis auftritt, wird der Druck P\ in der ersten Kolbenkammer
Ta niedriger als der Druck P2 in der Auslaßkammer Tc,
wenn das Bremspedal heruntergedrückt wird; dies läßt
sich aus folgenden Überlegungen ableiten: Trotz des Herunterdrückens des Bremspedals 33 kann der Druck
in dem Druckraum 31, der mit dem defekten Kreis in Verbindung steht, nicht ansteigen, während der in dem
Druckraum 32 erzeugte Druck, welcher die Differenz zwischen der Rückstoßkraft der Druckfeder 36 und der
Kraft der Druckfeder 37 entspricht, der Auslaßkammer 7c über die Leitung 39 zugeführt wird. Als Ergebnis
dieses Effektes, das heißt, des Anstiegs des Drucks in der
Auslaßkammer Tc ohne Anstieg des Drucks in der
ersten Kolbenkammer Ta, überwindet die den Kolben 3 nach links vorspannende Kraft (S3—Sa) χ Pi die
Summe des Reibungswiderstandes und der axialen Komponente des Gewichtes der Ventilkugel 2 und des
Kolbens 3, wodurch der Kolben 3 nach links gedrückt wird, um die Kugel 2 gegen den Ventilsitz 6 zu pressen.
Das Aussströmen des Bremsfluides aus dem Druckraum 31 wird dadurch beendet, weil die mit dem defekten
hinteren Bremskreis in Verbindung stehende öffnung 19 gesperrt worden ist Dadurch läßt sich vermeiden,
daß die Bremse erst dann wirkt, wenn das Bremsfluid aus dem Druckraum 31 vollkommen verdrängt worden
ist, d. h, daß sich erst in der letzten Stufe des Pedalhubs eine Bremswirkung ergibt Bei einem Druckabfall in
einem der Bremskreise wird der Fahrer durch eine Alarmeinrichtung gewarnt Die Alarmeinrichtung wird
durch den Schalter 10 und dieser durch den Kolben 10a betätigt Der Kolben 10a bewegt sich, nachdem er von
dem Bereich mit größerem Durchmesser des Nockenbereichs 3c freigegeben worden ist Die Alarmeinrichtung
kann den herkömmlichen Aufbau haben und eine Warnlampe, einen Warnsummer oder ein anderes
Element enthalten. Wenn das Bremspedal 33 weiter tief heruntergedrückt wird, nachdem die öffnung 19 durch
die Kugel 2 versperrt worden ist, steigt der Druck P\ in
der ersten Kolbenkammer Ta auf nahezu den gleichen Wert wie der Druck Pt in der Auslaßkammer Tb an, um
den Kolben 3 in die Ruhelage zurückzubringen. Die Kugel 2 wird jedoch kontinuierlich auf Grund des
Drucks P\ in der Ventilkammer 5 gegen den Ventilsitz 6 gedruckt Wenn die Bremse in den obenerwähnten
Zustand betätigt wird, nachdem das Bremspedal 33 einmal zurückbewegt worden ist läßt sich ein
ausreichender Druck des Bremsfluides in dem Druckraum 32 mit einem Hub des Pedals 33 erzeugen, der
kürzer als üblich ist Der Grund hierfür ist, daß (a) die Einführung des Restdruckventils 42 zwischen die
Leitung 38 und den hinteren Zylinder 31 verhindert, daß der Druck in der die Kugel enthaltenden Kammer 5
sogar dann rasch abfallen kann, wenn das Bremspedal
33 zurückbewegt worden ist um die Sperrung der öffnung 19 beizubehalten, indem die Kugel 22 mit Hilfe
des Restdrucks in der Ventilkammer 5 weiter gegen den Ventilsitz 6 gedrückt wird, bis die zweite Bremsbetätigung
beginnt, und (b) das Bremsfluid in dem Drnckraum 31 während der zweiten Bremsbetätigung nicht
ausströmen oder austreten kann, so daß das Bremsfluid in dem Druckraum 32 gemeinsam von den beiden
Kolben verdrängt wird, die so zusammenwirken, als wenn sie eine starr verbundene Einheit wären. Der
Druck in der Ventilkammer 5 sinkt in einer bestimmten Zeitspanne nach der Freigabe des Bremspedals 33 ab,
um die Kugel 2, die von dem Ventilsitz 6 getrennt wird,
zu der Ausgangslage zurückzubringen.
Im folgenden soll der Fall II erläutert werden, bei dem
eine Störung oder ein Defekt in dem vorderen Bremskreis einschließlich der Leitung 41 auftritt
Bei einem Defekt in dem vorderen Bremskreis wird der Druck Pi in der Auslaßkammer 7c aus demselben
Grunde wie bei einem Defekt im hinteren Bremskreis niedriger als der Druck P1 in der ersten Kolbenkammer
Ta, um den Kolben 3 nach rechts zu verschieben; diese Verschiebung bewirkt, daß das in die EinlaBkammer Td
eingepaßte Absperrventil 3e die Verbindung von der öffnung 14 über die Ventilkammer 7t/zu der öffnung 15
unterbricht Damit wird die weitere Strömung des Bremsfluides zu dem defekten Bremskreis unterbunden.
Gleichzeitig wird der Schalter 10 für die Alarmeinrichtung eingeschaltet, um die Alarmeinrichtung zu
betätigen und damit den Fahrer über den Defekt zu unterrichten.
s Obwohl bei einem weiteren Herunterdrücken des Bremspedals 33 nach der Blockierung der Strömung des
Bremsfluides zu dem vorderen Bremskreis der Druck in der Einlaßkammer Td ansteigt bleibt der Kolben 3 nach
rechts vorgespannt weil die druckempfangende Fläche des Kolbens 3 (die Fläche des ringförmigen Zwischenraums
zwischen der Einlaßkammer Td und dem Ventilstößelbereich 3f) in der Einlaßkammer Td viel
kleiner als die Querschnittsfläche St des ersten Kolbenbereichs 3a ist Selbstverständlich bleibt der
Ventilstößel 3/* in Anlage an der Basis 166 des Hohlraums 16a im Bolzen 16.
Bei der ersten Bremsbetätigung nach dem Auftreten eines Defektes in dem vorderen Bremskreis läßt sich
also eine extreme Ausdehnung bzw. Verlängerung des effektiven Pedalhubs vermeiden; bei den folgenden
zweiten und weiteren Bremsbetätigungen kann der Hub des Bremspedals 33 kürzer als der Hub im Normalzustand
gehalten werden, weil die Strömung des Bremsfluides zu dem vorderen Bremskreis vollständig
unterbrochen ist und das Bremsfluid aus dem Druckraum 32 nicht verdrängt wird.
Zwischen dem Fall, bei dem der hintere Bremskreis defekt ist und dem Fall, bei dem der vordere Bremskreis
defekt ist ergibt sich also der einzige Unterschied, daß der Kolben 3 in dem zuerst erwähnten Fall automatisch
in seine Ruhelage zurückgeführt wird, während dies im letzteren Fall nicht gegeben ist. Als Folge hiervon muß
der Kolben 3 nicht in seine ursprüngliche neutrale Stellung zurückgebracht werden, nachdem die Reparatür
des Defektes im zuerst erwähnten Fall beendet worden ist In dem zweiten Fall muß jedoch der Kolben
3 von Hand zurück in seine Ruhelage gebracht werden, indem nach Entfernung des Bolzens 16 auf sein rechtes
Ende ein Druck ausgeübt worden ist nachdem die Reparatur des Defektes beendet worden ist
Bei der in F i g. 3 gezeigten zweiten Ausführungsform hat der Nockenbereich 3c eine scharf abgestufte Form,
so daß der Kolben 10a des Schalters 10 für die Alarmeinrichtung den Stufenkolben 3 in dem nach links
verschobenen Zustand arretiert Dadurch kann der Kolben 3 nicht in seine Ruhestellung zurückkehren und
die Ventilkugel 2 bleibt in Anlage am Ventilsitz 6. Auf diese Weise läßt sich sicher verhindern, daß das
Bremsfluid zu dem defekten Kreis strömen kann. Nach der Reparatur des Defektes kann der Kolben 3 in seine
Ruhestellung zurückgebracht werden, indem die Arretierung durch den Kolben 10a aufgehoben wird. Zu
diesem Zweck kann der Schalter 10 für die Alarmeinrichtung eine gewisse Strecke gelöst oder entfernt und
das Bremspedal 33 heruntergedrückt werden. Wenn
auch der Schalter 10 für die Alanneinrichtung wieder in seine Ruhestellung zurückgeführt ist ist die Reparatur
beendet Dabei dieser Ausfühningsform die öffnung 19
vollkommen verschlossen werden soll, indem die Rückführung des Kolbens 3 durch den Kolben 10a
verhindert wird, sollte der Ventilsitz 6 aus einem Material mit großem Elastizitätskoeffizienten bestehen;
als Alternative hierzu kann ein elastisches Material an derjenigen Stirnfläche des Kolbens angebracht werden,
die der Kugel 2 zugewandt ist In jedem Fall wird dadurch die Kugel 2 im engen Kontakt mit dem
Ventilsitz 6 auch dann gehalten, wenn sich der Kolben 3
etwas nach hinten bewegt
Bei diesen Ausführungsformen wird also ein bewegliches Element verwendet, mit dem die Rückführung des
Stufenkoibens 3 in seine Ruhestellung durch den Eingriff mit seinem abgestuften Bereich verhindert werden soll.
Dieses bewegliche Element braucht jedoch nicht der Kolben 10a des Schalters 10 für die Alarmeinrichtung
sein, es ist selbstverständlich auch möglich, ein bewegliches Element zu verwenden, das nur zu diesem
Zweck dient
Eine dritte Ausführungsform ist in F i g. 4 dargestellt Diese Ausführungsform unterscheidet sich von den
obigen Ausführungsformen dadurch, daß
(a) die Kugel 2 und der in die Endöffnung der
Ventilkammer 5 eingeschraubte Stopfen 4 aus einem magnetischen Material bestehen;
(b) der Stopfen 4 als Elektromagnet ausgestaltet wird,
indem er mit einer Wicklung umgeben wird; und
(c) der Nockenbereich ic eine allmählich expandierende, dreistufige Form erhält
Ein Beispiel für eine elektrische Schaltung zur Regulierung des der Wicklung 50 zugeleiteten Stroms
ist in F i g. 5 dargestellt Zwei Kontakte des Schalters 10 für die Alarmeinrichtung werden durch 106 und 10c
dargestellt die durch den Nockenbereich 3c des Kolbens 3 ein- und ausgeschaltet werden.
Parallel zu einer Batterie fsind ein erster Warnkreis
und ein zweiter Warnkreis geschaltet; in dem ersten Warnkreis sind der Kontakt 106, eine Relaisspule 51A"
und eine Warnlampe WL in Reihe geschaltet; in dem zweiten Warnkreis sind der Kontakt 10c und die
Warnlampe WL in Reihe geschaltet Eine Reihenschaltung aus dem Zündschalter KS des Fahrzeugs und
einem normalen, offenen Kontakt 51a des Relais liegt parallel zu dem Kontakt 106. Mit der Warnlampe WL
des ersten Warnkreises ist die Wicklung 50 zur Erzeugung eines Magnetfeldes am Stopfen 4 parallel
geschaltet Die eingefügte Diode Oi dient dazu, den leitenden Zustand der Wicklung 50 zu verhindern, wenn
der zweite Warnkreis geschlossen ist
Die Funktionsweise dieser Ausführungsform ist im folgenden erläutert
Wenn das Bremssystem normal arbeitet, befinden sich die beiden Kontakte 106 und 10c des Schalters 10
für die Alarmeinrichtung im Zustand »AUS«, weil der Kolben 3 in der in F i g. 4 gezeigten Stellung stationär
gehalten wird; als Folge hiervon leuchtet die Warnlampe IVL nicht auf, und auch der Stopfen 4 wird nicht
magnetisiert Auch wenn die Verzögerung des Fahrzeugs den vorherbestimmten Wert übersteigt so daß
die Kugel 3 in engen Kontakt mit dem Ventilsitz 6 kommt und dadurch die öffnung 19 einmal verschlossen
wird, wird die Kugel 2 anschließend wieder in ihre
Ausgangslage zurückgebracht
Wenn die Kugei 2 auf Grund eines Defektes des Bremskreises durch eine Verschiebung des Kolbens 3
gemäß der Darstellung in Fig. 4 nach links fest auf den Ventilsitz 6 gedrückt wird, wird die Kugel 2 auch nach
der Rückführung des Kolbens 3 in seine Ausgangsstellung im engen Berührungszustand mit dem Ventilsitz 6
gehalten. Dies ergibt sich aus folgendem: Wenn der
Kolben 3 nach links bewegt wird, wird der Kontakt 106
des Schalters 10 für die Alarmeinrichtung durch den Nockenbereich 3c eingeschaltet, wobei nicht nur die
Alarmlampe WL erregt wird, sondern auch der Stopfen
4 durch den Strom in der Wicklung; magnetisiert wird.
Dadurch wird die Kugel ständig abgezogen. Da der
erste Warnkreis als ein sogenannter selbsterhaltender Kreis ausgebildet ist, wird der Kontakt 106, wenn er
einmal eingeschaltet worden ist, unabhängig von der Rückführung des Kontaktes 106 in den Zustand »AUS«
den Kreis geschlossen halten. Die Rückführung des Kolbens 3 in die Ruhestellung beeinflußt nicht die
Anziehung der Kugel 2 durch den Kolben 4. Die Strömung des Bremsfluides zu dem defekten Kreis wird
dadurch vollständig unterbrochen, so daß kein Bremsfluid aus dem Hauptzylinder 30 verlorengeht und der
Hub des Bremspedals kurzer als normal wird. Trotz
to eines Defektes in einem der Bremssysteme kann also das Fahrzeug sicher gefahren werden. Bei dieser
Ausführungsform ist kein zusätzlicher, spezieller Arbeitsgang erforderlich, um den Kolben 3 oder die Kugel
2 nach der Reparatur des Defektes in die Ausgangslage
is zurückzuführen, weil der Kolben 3 automatisch in die
Ausgangslage zurückgebracht wird; die Kugel 2 wird nur dann selbsttätig von dem Ventilsitz 6 getrennt, wenn
der Zündschalter KS des Fahrzeugs abgeschaltet wird, wobei der Strom für die Wicklung 50 unterbrochen
wird.
Wenn die Leitung des vorderen Bremssystems defekt ist, wodurch der Kolben 3 gemäß der Darstellung in
Fig.4 nach rechts verschoben wird, so wird der
Kontakt 10c des Schalters 10 für die Alarmeinrichtung durch den Nockenbereich 3c eingeschaltet, um die
Warnlampe IVL zu erregen, so daß der Fahrer über den Defekt unterrichtet wird. In diesem Fall kann der
Kolben 3 nicht automatisch in seine Ruhelage zurückkehren; er muß, ähnlich wie bei der vorigen
Ausführungsform, nach der Beendigung der Reparatur des Defektes von Hand in die Ausgangslage zurückgebracht
werden. Ein weiteres Merkmal dieser Ausführungsform ist, daß der erste Warnkreis in dieser
Situation offen ist und als Folge hiervon die Wicklung 50 stromlos ist Wird das Fahrzeug nur unter Verwendung
des hinteren Bremssystems gefahren, so wird die Kugel nicht durch das Magnetfeld des Stopfens 4 angezogen,
sondern bei einer Verringerung der Verzögerung zu der Ausgangslage zurückkehren. Bei dieser Ausführungsform
sollten alle Teile, mit Ausnahme des Stopfens 4 und der Kugel 2, aus nichtmagnetischem Material gefertigt
sein. Ein weiteres Merkmal dieser Ausführungsform ist,
daß die Einfügung des Restdruckventils 42 in den Kreis, der die Ventilkammer 5 und den Hauptzylinder 30
verbindet, nicht unbedingt erforderlich ist weil die Kugel 2 durch den Elektromagneten am Stopfen 4
zurückgehalten wird.
Eine vierte Ausführungsform der Erfindung ist in F i g. 6 dargestellt Dort wird ebenfalls der Kolben 3 bei
so einem Defekt in dem vorderen Bremskreis nach rechts verschoben, um die Strömung des Bremsfluides zu
unterbinden. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von den anderen Ausführungsformen durch die
Einrichtung, mit welcher der Kolben 3 in seine Ausgangslage zurückgebracht wird. Auch bei dieser
Ausführungsform wird der Kolben 3 bei einem Defekt in dem vorderen, mit der öffnung 15 verbundenen
Bremskreis nach rechts verschoben, so daß das
Absperrventil 3e In die Steuerkammer Td eingeführt
wird, um die Verbindung von der öffnung 15 über die
EMaßkammer Td und die Auslaßkammer Tc zu der
öffnung 15 zu unterbrechen. Das wesentliche Merkmal dieser Ausführungsform ist, daß sie mit einer Umgehung
53 versehen ist, welche die öffnung 14 und die öffnung
15 auch dann verbinden kann, wenn durch das Absperrventil 3e die Einlaßkammer Td geschlossen ist
Die Umgehung 53 wird normalerweise durch einen Schraubverschluß 54 verschlossen; wenn jedoch der
Schraubverschluß 54 nach der Reparatur des Defektes in der Leitung geöffnet und dann die Bremse betätigt
wird, so wird der Druck des Bremsfluides nicht nur auf die Einlaßkammer Td, sondern auch durch die
Umgehung 53 auf die Auslaßkammer 7c übertragen, um zur Verschiebung des Kolbens 3 nach links in der
Auslaßkammer 7c eine Kraft (das Produkt der Querschnittsfläche S3 der Auslaßkammer 7c und des
Drucks Pi in der Auslaßkammei Tc) zu erzeugen, die
größer als die Kraft ist, die den Kolben 3 nach rechts vorspannt (das Produkt der Querschnittsfläche S\ des
ersten Kolbenbereichs 3a und des Drucks P\ in der ersten Kolbenkamnier Ta); dadurch wird also der
Kolben in seine Ruhelage zurückgebracht Wenn der Schraubverschluß 54 dann wieder verschlossen wird, ist
die Reparatur beendet
Eine fünfte Ausführungsform ist in F i g. 7 dargestellt
Die linke Seite dieser Ausführungsform hat eine ähnliche Konstruktion wie die oben erwähnte Ausführungsform,
so daß sie nicht näher erläutert werden muß. Nur die rechte Hälfte dieser Ausführungsform, d. h. die
Seite des Absperrventils im Vorderradbremskreis, soll im folgenden erläutert werden.
Ein Kolben 56 wird in einer Kammer 57 aufgenommen, die in Verbindung mit der Ventilkammer 5 steht
Der Kolben 56 besteht — in der folgenden Reihenfolge, von rechts nach links; gesehen — aus einem Druckstangenbereich
56a für die Kugel, einem ersten Kolbenbereich 566, einem Nockenbereich 56c und einem zweiten
Kolbenbereich 564 wobei die beiden Kolbenbereiche
den gleichen Durchmesser haben und jeweils an ihrem äußeren Umfang mit einem Dichtungsring 64 versehen
sind, um die Dichtigkeit zwischen ihnen und dem Ventilgehäuse 70 aufrechtzuerhalten. In einer Bohrung,
die in der Stirnfläche des Kolbens 56 auf der rechten Seite in F i g. 7 ausgebildet ist ist verschiebbar ein Stift
58a eines auf- und zugehenden Tellerventils 58 eingepaßt
Ein Teil des äußeren Umfangs dieses Stiftes ist parallel in axialer Richtung weggeschnitten, so daß ein
Strömungsweg für das Bremsfluid entsteht, das ein- und
ausfließt, wenn der Stift 58a axial darin gleitet Das Tellerventil 58 besteht aus magnetischem Material.
In der Endöffnung des Ventilgehäuses 70 auf der Seite des Absperrventils im Vorderradbremskreis ist ein
Bolzen 59 über ein Gewinde eingeschraubt, der aus magnetischem Material besteht und eine öffnung 60 in
Form einer abgestuften Bohrung aufweist, die durch seinen mittleren TeQ verläuft Zusätzlich ist auf den
Umfang des Bolzens 59 eine Wicklung 55 gewickelt Um den Teil mit größerem Durchmesser der öffnung 60 ist
eine Druckfeder 61 angebracht, die ständig das durch den Kolben 56 zurückgehaltene Tellerventil 58 zu
diesem drückt
Zwischen dem ersten K.oft>enbereich 566 des Kolbens
56 und einer radialen Schulter 70a des Ventilgehäuses 70 sowie zwischen dem zweiten Kolbenbereich 56<J und
dem Bolzen 59 sind jeweils Druckfedern 62 bzw. 63 angeordnet, die den Kolben 56 in seiner Ruhelage
halten.
In ähnlicher Weise wie bei der obigen Ausfühnmgsform
liegt der Kolben 10a des Schalters 10 für die AJarmeinrichtung an dem Nockenbereich 56c des
Kolbens 56 an.
Eine elektrische Schaltung, die den Schalter 10 für die
AJarmeinrichtung, die Wicklung 50, die Wicklung 55 usw. enthält ist in F ig. 8 dargestellt Der Schaltungsaufbau
des ersten Warnkreises, der den Kontakt 106 des Schalters 10 für die Alarmeinrichtung, die Relaisspule
S\X, die Warnlampe WL usw. enthält, und die Wicklung
50 sind identisch zu dem Aufbau der obigen Ausführungsform, im Vergleich mit der obigen Ausführungsform ergeben sich folgende Unterschiede: Der zweite
Warnkreis, der den Kontakt 10c, die Warnlampe WX
usw. enthält, ist als selbsthaltende Schaltung ausgebildet; außerdem ist die Wicklung 55 parallel zu der
Warnlampe WL geschaltet; und wenn der erste Warnkreis geschlossen wird, kann die Wicklung 55
mittels einer eingeführten Diode L\ nicht leiten.
Wenn bei einer Einrichtung mit dem oben beschriebenen Aufbau der hintere, mit der öffnung 19 verbundene
Bremskreis defekt ist, wird der Kolben 56 auf Grund der Druckdifferenz zwischen der ersten Kolbenkammer
und der Einlaßkammer nach links verschoben, um die Kugei 2 gegen den Ventilsitz 6 zu drücken, so daß die
Strömung des Bremsfluides zu dem defekten hinteren Bremskreis unterbrochen wird. Der Kontakt iOb wird
gleichzeitig eingeschaltet, um den ersten Warnkreis zu schließen; dadurch leuchtet die Warnlampe WL auf, und
es fließt Strom zu der Wicklung 50, um den Stopfen 4 zu magnetisieren; dadurch wird die Kugel 2 von dem
Stopfen 4 angezogen, so daß sie von ihm gehalten wird Wenn in diesem Zustand das Bremspedal freigegeben
wird, wird der Kolben 56 durch die Druckfeder 62 in seine Ruhelage zurückgebracht und der Kontakt IQb
wird abgeschaltet Der erste Warnkreis soll jedoch im geschlossenen Zustand gehalten werden, und auch der
Stopfen 4 wird im magnetisierten Zustand gehalten, so daß er weiter die Kugel 2 anzieht Sobald der
Zündschalter KS des Fahrzeugs abgeschaltet wird, wird
der erste Warnkreis geöffnet und der Stopfen 4 wird entmagnetisiert, so daß die Kugel 2 zu ihrer
Ausgangslage zurückkehrt
Wenn der mit der öffnung 60 verbundene vordere
Bremskreis defekt ist, wird bei einer Betätigung der
Bremse der Kolben 56 auf Grund der Druckdifferenz nach rechts verschoben, um das Tellerventil 58 gegen
den Ventilsitz 59a zu drücken, der an der Endoberfläche des Bolzens 59 ausgebildet ist; dadurch wird die öffnung
60 verschlossen. Der Kontakt 10c des Schalters 10 für die Alarmeinrichtung wird gleichzeitig eingeschaltet
um den zweiten Warnkreis zu schließen. Als Ergebnis hiervon leuchtet die Warnlampe WL auf, und die
Wicklung 55 wird erregt um den Bolzen 59 zu magnetisieren, und dadurch das Tellerventil 58 anzuziehen, so daß dieses gehalten wird. Durch Lösen des
Bremspedals in dieser Situation wird die Druckdifferenz zwischen den gegenüberliegenden Seiten des Kolbens
56 beseitigt so daß dieser auf Grund der Elastizität der Druckfeder 63 in seine neutrale Lage zurückgebracht
wird. Auf Grund der selbsthaltenden Funktion des zweiten Warnkreises bleibt jedoch der Bolzen 59
magnetisiert, so daß das Tellerventil 58 in diesem Zustand gehalten wird. Sobald der Zündschalter KS des
Fahrzeugs abgeschaltet wird, wird das Tellerventil 58 auf Grund der Elastizität der Druckfeder 61 zurück zu
dem Kolben 56 gedrückt, um die öffnung 60 freizugeben.
Bei dieser Ausführungsform kann direkt bei der
ersten Betätigung des Bremspedals die Strömung des Bremsfluides zu der defekten Leitung unterbunden
werden, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sich der Defekt in dem hinteren Bremssystem oder in dem
vorderen Bremssystem befindet Bei einer folgenden Betätigung strömt das Bremsfluid aus dem engen
Abschnitt des HauDtzvlinders. der mit dem defekten
Kreis in Verbindung steht, nicht aus, so daß sich im
Vergleich mit dem normalen Zdstand der Bremshub verkürzen läßt; dadurch wird eine sichere Betätigung
der Bremse gewährleistet Nach der Reparatur des Defektes sind keine speziellen Handgriffe erforderlich,
um den Kolben SS, die Kugel 2 und das Tellerventil 58 in
die Ausgangslage zurückzuführen, weil beim Ausschalten der Zündung der Kolben 56 automatisch in seine
Ruhestellung und die Kugel 2 sowie das Tellerventil 58 automatisch in die Ausgangsstellung zurückgebracht
werden.
Bei dieser Ausführungsform sollten die Teile der Einrichtung, insbesondere der Kolben 56, das Ventilgehäuse
70 usw. mit Ausnahme des Stopfens 4, der Kugel 2, des Tellerventils 58 und des Bolzens 59, aus nichtmagnetischem
Material hergestellt werden.
Es ist nicht erforderlich, daß der Stopfen 4 und der
Bolzen 59 als Ganzes magnetisiert werden, es kann auch ein kleiner, getrennter Elektromagnet jeweils in ihrem
mittleren Teil eingebettet werden.
Claims (8)
1. Ventileinrichtung für eine hydraulische Zweikreisbremsanlage
für Fahrzeuge, bei der
a) in einer mit dem dem Hinterradbremskreis zugeordneten Druckraum eines Tandemhauptzylinders
verbundenen Ventilkammer eine mit
vorgegebener Kraft gegen die Fahrtrichtung vorgespannte Ventilkugel angeordnet ist,
b) die Ventilkammer über einen gehäusefesten Ventilsitz mit den Hinterradbremsen verbunden
ist, und
c) die Ventilkugel oberhalb einer vorbestimmten Fahrzeugverzögerung in Anlage an den Ventilsitz
gelangt und die Verbindung Ventilkammer-Kinterradbremsen sperrt,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
gekennzeichnet durch die Merkmale:
<?.) auf der dem Ventilsitz (6) abgewandten Seite
der Ventilkugel (2) ist ein Kolben (3; 56) angeordnet, der in Richtung Ventilkugel (2) vom
Druck im Vorderradbremskreis und in der Gegenrichtung vom Druck in der Ventilkammer
(5) beaufschlagt ist,
e) bei einer durch einen unzulässigen Druckabfall in der Ventilkammer verursachten Verschiebung
des Kolbens (3; 56) ist die Ventilkugel (2) durch den Kolben (3; 56) in Anlage an den
Ventilsitz (6) bewegbar, und
f) der Kolben (3; 56) trägt auf seiner dem Vorderradbremskreis zugekehrten Seite ein
Ventilelement (3e;58), mit dem bei einer durch einen unzulässigen Druckabfall im Vorderradbremskreis
verursachten Verschiebung des Kolbens (3; 56) die Verbindung zwischen einer mit dem Tandemhauptzylinder (30) verbundenen
Einlaßkammer (7d) und einer mit den Vorderradbremsen (34) verbundenen Auslaßkammer
(7c^ absperrbar ist
2. Ventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (56) durch die
Elastizität mindestens eines Federelements in seiner Grundstellung gehalten ist.
3. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine normalerweise
gesperrte Umgehung (53) zwischen der Einlaßkammer (7d) und der Auslaßkammer (Jc).
4. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (3)
zwischen seinen vom Hinterradbremsdruck bzw. vom Vorderradbremsdruck beaufschlagten Seiten in
einer gegenüber beiden Kreisen abgedichteten Nockenkammer (Jb) mit einem Nockenbereich (3c)
versehen ist, mit dem ein im Gehäuse verschiebbares Element (Wa) zusammenwirkt, wobei der Nockenbereich
so ausgebildet ist, daß nach einer Auslenkung des Kolbens die Rückkehr in seine Grundstellung
verhindert ist
5. Ventileinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Nockenbereich (3c)
des Kolbens der Schalter (10) einer Warneinrichtung zur Anzeige eines Bremskreisausfalls betätigbar ist.
6. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die Ventilkugel
(2) und mindestens ein in der Nähe des Ventilsitzes (6) angeordnetes, mit mindestens einer Wicklung
(50) versehenes Element (4) aus magnetischem Material bestehen, und daß der Wicklung (50) nach
der Verschiebung des Kolbens (3) Strom zuführbar ist
7. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement
als abnehmbar an dem Kolben (56) angebrachtes Tellerventil (58) ausgebildet ist, und daß in der
Nähe des Tellerventils (58) mindestens em aus magnetischem Material bestehendes, mit mindestens
einer Wicklung (55) versehenes Element (59)
ίο angeordnet ist, wobei der Wicklung (55) Strom
zugeführt wird, nachdem der Kolben (56) das Tellerventil (58) gegen den Ventilsitz (6) gedrückt
hat
8. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 is bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
Kolbenkammer (7ajl die sich zwischen der Kugel (2) und der Auslaßkammer (7c) befindet ein beweglicher,
einen verjüngten Bereich (3a) des Kolbens (3) umgebender Ring (8) angeordnet ist und daß für die
Querschnittsfläche (S2) der Kolbenkammer (JaX die
Querschnittsfläche (S3) der Auslaßkammer (7c) die
Querschnittsfläche (Si) des verjüngten Kolbenbereichs (3a) und die Querschnittsfläche (Si) eines
weiteren, verjüngten Kolbenbereiches (3$ der sich
in der Auslaßkammer (Jc) befindet die folgende Bedingung gilt:
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Legal Events
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