DE2723087B2 - Gerat zur Bestimmung der Scherfestigkeit von körnigen und kohäsiven Materialien z.B. Böden - Google Patents
Gerat zur Bestimmung der Scherfestigkeit von körnigen und kohäsiven Materialien z.B. BödenInfo
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Description
— für den maximalen Reibungswinkel Φρ' eines
Mittelsandes ergaben sich 38,0°, während das parallelgeführte Schergerät einen Winkel von 44,2°
nachweist (Zeile 4). Dies bedeutet eine Steigerung in der Ausnutzung der Scherfestigkeit von
Die Erfindung betrifft ein Gerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wobsi für die Unieransprüche
2 bis 4 Patentschutz nur in Verbindung mit Patentanspruch 1 begehrt wird.
Direkte Schergeräte (Grundbau-Taschenbuch, Band 1, 2. Auflage 1966, Verlag Wilhelm Ernst u. Sohn)
erlauben die Bestimmung der Scherfestigkeit von Materialien (vorzugsweise Böden) bei der Entstehung
von Scherfugen.
Scherfugen entstehen häufig in der Natur und werden im Grundbau bei sehr vielen gebräuchlichen rechnerischen
Standsicherheitsnachweisen angesetzt, z. B. bei Grundbüchern, Böschungsrutschungen, Zugankern,
Baugrubenwänden (siehe z. B. Wernick, E.: Zusammenhänge zwischen der Mantelreibung von zylindrischen
Ankern und Ergebnissen von direkten Scherversuchen, Die Bautechnik, 1977, H. 8, S. 263-267). Die Materialkennwerte
für derartige Scherfugen werden durch bekannte direkte Rahmenschergeräte ermittelt, bei
denen eine Bodenprobe in einer erzwungenen Scherfuge abgeschert wird.
Bei den bekannten direkten Rahmenschergeräten tritt während des Scherversuchs ein Kippen der
Kopfplatte ein. Dieses Kippen wird durch ein genügend großes »Spiel« zwischen oberem Rahmen und Kopfplatte
ermöglicht und zugelassen. Aus vielen Querschnittszeichnungen konventioneller direkter Schergeräte
geht dieses »Spiel« nicht hervor, es ist jedoch immer vorhanden, da sich sonst die Kopfplatte im
oberen Rahmen verklemmen und die tatsächlich in der »Scherfuge« wirkende Auflast verfälscht würde; weiterhin
würde sich ohne ein »Spiel« die Kopfplatte zusammen mit dem gesamten oberen Rahmen schiefstellen.
Diese bekannten Geräte erzeugen infolge der Rippmöglichkeit der Kopfplatte keine Scherfuge
lan 44,2 - tan 38.0
tan 38.0
tan 38.0
= 24%!
— für den residuellen Reibungswinkel Φ*' (nach
größerem Verschiebungsweg) ergab sich für den geprüften Mittelsand eine Steigerung von
lan 34,1 - tan 31.0
tun 3 1.0
tun 3 1.0
= 13%.
Die bessere Ausnutzung der Scherfestigkeit von Böden ist von großem volkswirtschaftlichem Interesse:
Sie ist sowohl für Behörden (Ersparnisse bei öffentlichen Investitionen) wie auch insbesondere für Tiefbaufirmen
(niedrigere Angebotspreise) interessant, da es sich bei Erdbauwerken im weitesten Sinne immer um
5(i große Investitionen handelt und sich der Standsicherheitsbeiwert
meist proportional zu tan Φ' errechnet.
Beschreibung des parallelgeführten Rahmenschergerätes anhand der Zeichnung:
Eine Materialprobe (z. B. Bodenprobe, gestört oder ungestört) wird in den Rahmen des Gerätes (bestehend aus oberem und unterem Rahmen) eingebaut und durch Erzeugung einer Relativverschiebung zwischen oberem und unterem Rahmen abgeschert. Dabei wird die dazu erforderliche Scherkraft über ein Dynamometer gemes-
Eine Materialprobe (z. B. Bodenprobe, gestört oder ungestört) wird in den Rahmen des Gerätes (bestehend aus oberem und unterem Rahmen) eingebaut und durch Erzeugung einer Relativverschiebung zwischen oberem und unterem Rahmen abgeschert. Dabei wird die dazu erforderliche Scherkraft über ein Dynamometer gemes-
w) sen. Die Scherfestigkeit des zu prüfenden Materials wird
i. a. unter verschiedenen Auflasten (P) bestimmt, mit denen die Probe über die Kopfplatte belastet wird.
Die Kopfplatte wird im oberen Rahmen durch Walzen-, Kugellager oder ähnlichem so geführt, daß sie
b5 — relativ zum oberen Rahmen — nur eine eindimensionale
Bewegung (in senkrechter Richtung) ausführen kann (infolge Dilatanz oder Kontraktanz der Probe
während des Schervorgangs). Der obere Rahmen ist —
ebenfalls durch Walzen- oder Kugellager — gegen ein Widerlager so geführt, daß nur eine Bewegung in
Seherrichtung möglich ist, andere Bewegungen (Schiefstellung)
aber ausgeschlossen sind.
Der Probenquerschniti (in der Scherebene) kann eine beliebige Form haben (z. B. rechteckig oder quadratisch
für gestörte, kreisrund für ungestörte Proben).
Die Parallelführungen können aus Flachkäfigen mit Walzen (siehe Zeichnung oben), aus Walzlagern,
Gleitlagern, Zylinderrollenlagern o. ä. bestehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Gerät nach Art eines »direkten Schergerätes« zum Bestimmen der Scherfestigkeit von Böden bzw.
kohäsiven und körnigen Materialien mit einem aus zwei Hälften bestehenden Behälter zum Aufnehmen
der Probe, mit einer Scherkraftmeßeinrichtung und einer Einrichtung zur Belastung der Probe mittels
Kopfplatte, wobei die Belastungsrichtung im wesentlichen senkrecht zur Scherebene verläuft,
gekennzeichnet durch derartige Führungen, daß a) die Kopfplatte nur in Beiastungsrichtung
beweglich gelagert ist und b) die beiden Hälften des Behälters nur eine Relativbewegung zueinander in
Scherrichtung ausführen.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfplatte und die beiden Hälften des
Probenbehälters durch Flachkäfige geführt sind.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfplatte und die Führungen des
Probenbehälters als Bolzen ausgebildet sind, die in einem Hohlzylinder mittels Kugellagern (Kugelhülsen)
geführt werden.
4. Gerät nach Anspruch 1—3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Führungen wechselweise Flachkäfige, Kugellager bzw. Kugelhülsen, Gleitlager
o. ä. verwendet werden.
gleichbleibender Dicke in der Scherebene, so daß Volumenänderungen der Probe in der Scherfuge
(angezeigt durch Höhenänderung der Kopfplatte) nicht auf eine konstante Scherfugendicke bezogen werden
können.
Durch die zusätzliche kinematische Freiheit infolge der nicht verhinderten Drehung der Kopfplatte wird im
Probeninneren ein Dehnungszustsnd erzeugt, der in der
Natur vorkommenden Scherfugen nicht entspricht
Durch die zusätzliche kinematische Freiheit wird deshalb ein niedrigerer Scherwiderstand (z. B. Reibungswinkel)
gemessen als bei parallelgeführten Scherversuchen, wodurch die tatsächliche Maierialfestigkeit
nicht voll ausgenutzt wird. (WERNICK, E.: Vergleich und Bewertung von Reibungswinkeln aus Routinelaboruntersuchungen
mit Meßwerten aus Pfahlzugversuchen.
5. Donau-Europäische Konferenz für Bodenmechanik
und Grundbau, 1977, Bratislava, CSSR, Vol. I, S.
437-448.)
Die Attraktivität des erfindungsgemäßen und in den Patentansprüchen beschriebenen Gerätes liegt daher
auch darin, daß mit diesem Gerät aufgrund der veränderten Kinematik ein höherer Scherwiderstand
nachgewiesen und ausgenutzt werden kann, als mit bisher gebräuchlichen Schergeräten, insbesondere mit
dem konventionellen direkten Schergerät:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772723087 DE2723087C3 (de) | 1977-05-21 | 1977-05-21 | Gerät zur Bestimmung der Scherfestigkeit von körnigen und kohäsiven Materialien z.B. Böden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772723087 DE2723087C3 (de) | 1977-05-21 | 1977-05-21 | Gerät zur Bestimmung der Scherfestigkeit von körnigen und kohäsiven Materialien z.B. Böden |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2723087A1 DE2723087A1 (de) | 1978-11-23 |
DE2723087B2 true DE2723087B2 (de) | 1979-10-04 |
DE2723087C3 DE2723087C3 (de) | 1980-06-26 |
Family
ID=6009593
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772723087 Expired DE2723087C3 (de) | 1977-05-21 | 1977-05-21 | Gerät zur Bestimmung der Scherfestigkeit von körnigen und kohäsiven Materialien z.B. Böden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2723087C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3905409A1 (de) * | 1989-02-22 | 1990-08-23 | Peter Wagner | Anordnung zur laborunabhaengigen bestimmung der normalspannungsabhaengigen scherspannung und des dazugehoerigen scherweges an ungestoerten und gestoerten bodenproben |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3321237A1 (de) * | 1983-06-11 | 1984-12-13 | Rheinische Braunkohlenwerke AG, 5000 Köln | Vorrichtung zur untersuchung von bodenproben auf scherfestigkeit |
JP2636181B2 (ja) * | 1994-09-08 | 1997-07-30 | 工業技術院長 | 押出成形用材料の調製方法 |
AU4926096A (en) * | 1995-02-17 | 1996-09-04 | Stephen J. Trautwein | Methods and apparatus for measuring double-interface shear in geosynthetics and geomaterials |
DE19806903C2 (de) * | 1998-02-19 | 2000-09-14 | Lausitzer Und Mitteldeutsche B | Gerät für montone und zyklische Scherung zur Untersuchung von Bodenproben |
CN104697865B (zh) * | 2015-03-27 | 2016-10-26 | 山西省交通科学研究院 | 沥青混凝土面层材料抗剪性能研究设备 |
-
1977
- 1977-05-21 DE DE19772723087 patent/DE2723087C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3905409A1 (de) * | 1989-02-22 | 1990-08-23 | Peter Wagner | Anordnung zur laborunabhaengigen bestimmung der normalspannungsabhaengigen scherspannung und des dazugehoerigen scherweges an ungestoerten und gestoerten bodenproben |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2723087A1 (de) | 1978-11-23 |
DE2723087C3 (de) | 1980-06-26 |
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