DE4328540C2 - Vorrichtung zur Bestimmung von Verformungskennziffern von Bau- und Deponiestoffen - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung von Verformungskennziffern von Bau- und DeponiestoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung von Verformungskennziffern von Bau-
und Deponiestoffen wie Lockergesteine, Festgesteine und Schüttungen durch Messung der
Aufweitung eines in diese Stoffe eingelassenen Bohrloches unter Einwirkung einer in radiale
Bohrlochrichtung wirkenden definierten Kraft.
Derartige Vorrichtungen sind bereits bekannt. In der Druckschrift US 3 446 062 ist eine
gattungsgemäße Vorrichtung beschrieben, welche im wesentlichen zwei Lastplatten mit mehreren
dazwischen in Richtung des Bohrlochquerschnittes wirksam angeordnete Druckzylinder aufweist,
welche über eine zentrale, in Richtung der Bohrlochlängsachse verlaufende Hydraulikleitung
ansteuerbar sind. Die Meßergebnisse werden durch direkte Messung der Abstandsänderung der
Lastplatten erhalten. Als nachteilig hat sich hierbei herausgestellt, daß die Druckzylinder lediglich
punktuell auf die Lastplatten einwirken, wobei diese wegen individueller baulicher Unterschiede
der Druckzylinder sowie allfälliger Inhomogenität des Prüfstoffes ungleichmäßig aufgeweitet
werden. Dies führt neben einer Verfälschung der Meßergebnisse zu Zwängungen innerhalb der
Vorrichtung, welche eine hohe Abnutzung derselben zur Folge hat. Die Lastplatten werden aus
ihrer Parallelstellung zueinander ausgelenkt und verkanten, so daß eine Bergung der Vorrichtung
nach einer Messung erschwert oder unmöglich wird.
In der Druckschrift US 4 557 147 wird ein Schertester zur Bestimmung von
Festigkeitskennziffern fester Prüfstoffe beschrieben. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
einem in Richtung der Bohrlochlängsachse wirksamen Zugzylinder, dessen Kolbenstange mit einer
Schieberstange verbunden ist, sowie mehreren Krallen zum Verkanten der Vorrichtung in einem
in einen Prüfstoff eingelassenen Bohrloch, welche mittels einer Spiralfeder zusammengehalten
werden. Auf die Schieberstange ist an ihrem unteren Ende ein im Längsschnitt kegelförmiger
Kolben aufgeschoben, auf dem die Krallen mit paßgenauen Ausbuchtungen aufliegen. Zu Beginn
einer Messung wird die Schieberstange mit relativ geringem Zug angehoben, wobei die Krallen
auf dem kegelförmigen Kolben der Schieberstange nach außen laufen und somit die Vorrichtung
in dem Bohrloch fest verankern. Sodann wird der Zug kontinuierlich erhöht, bis der Prüfstoff
nachgibt und die entsprechende Zugkraft abgelesen. Eine derartige Vorrichtung ist lediglich für
Prüfstoffe hoher Festigkeit geeignet, auch lassen sich keinerlei Verformungskennziffern sondern
lediglich Festigkeitskennziffern bestimmen.
Die Druckschrift DE-PS 5 66 059 beschreibt einen Bodensäureprüfer, welcher im wesentlichen aus
zwei gegeneinander beweglichen Halbrundstäben, über welche Rohre aus Indikatorpapier
gezogen werden können, besteht. Die Halbrundstäbe sind mittels zweier beweglicher Hebel
miteinander verbunden, mittels derer ein Öffnen und Schließen des Prüfers ermöglicht wird. Die
Vorrichtung dient lediglich der Messung der Bodenreaktion. Ihr Einsatz ist somit auf Ackerböden
oder ähnlich weiche Prüfstoffe beschränkt. Kennziffern härterer Prüfstoffe lassen sich nicht
gewinnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels derer
unabhängig vom Reaktionswiderstand des Prüfstoffes ohne größere Vorarbeiten und
Bergungsaufwand genaue, ohne aufwendige Korrekturen direkt verwertbare Meßergebnisse
erhalten werden.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe gelingt mittels einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art, welche aufweist: einen Druck- oder Zugzylinder sowie eine Schieberstange, wobei
mit dem Druck- oder Zugzylinder eine definierte Kraft wirksam in Richtung der
Bohrlochlängsachse gerichtet, erzeugbar ist und die Schieberstange mit der Kolbenstange des
Druck- oder Zugzylinders verbunden ist; wenigstens zwei diametral entgegengesetzt angeordnete
Lastplatten sowie gelenkig gelagerte Hebel, wobei die gelenkig gelagerten Hebel mit ihrem einen
Ende jeweils um eine Befestigungsachse drehbar an einer der Lastplatten und mit ihrem anderen
Ende jeweils um eine Befestigungsachse drehbar an der Schieberstange befestigt sind; einen
Wegaufnehmer, womit eine Änderung der Auslenkung der Kolbenstange des Druck- oder
Zugzylinders anzeigbar ist.
In vorteilhafter Weise ist mittels der gelenkig gelagerten Hebel eine mittels lediglich eines Druck-
oder Zugzylinders erzeugbare definierte Kraft homogen auf die gesamte Lastplattenoberfläche
übertragbar, so daß diese auch bie inhomogenen Prüfstoffen ihre zueinander parallele Ausrichtung
beibehalten. Ein Verkanten mit nachfolgender aufwendiger Bergung der Vorrichtung entfällt. Die
Verfälschung von Meßergebnissen durch seitliche Auslenkungen wird vermieden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird im folgenden anhand einer
Zeichnung beschrieben.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine
Vorrichtung im Längsschnitt.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung die gleiche Vorrichtung
im Querschnitt in aufgeweitetem Zustand.
Fig. 3
zeigt die Vorrichtung in schematischer
Darstellung im Längsschnitt in aufgeweitetem Zustand.
Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung
die Vorrichtung aus Fig. 1 um 90° gedreht.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen aus einem Druck-
oder Zugzylinder 1, wenigstens zwei diametral entgegengesetzt angeordneten Lastplatten 2,
einem Schlußstück 3 und gelenkig gelagerten Hebeln 4. Jeder der gelenkig gelagerten Hebel 4
ist mit seinem einen Ende jeweils um die Befestigungsachse drehbar an einer der Lastplatten 2
befestigt. Mit seinem anderen Ende ist jeder gelenkig gelagerten Hebel 4 jeweils um eine
Befestigungsachse drehbar an einer Schieberstange 6 befestigt.
Die Schieberstange 6 ist mit der Kolbenstange 5 des
Druck- oder Zugzylinders 1 verbunden. Eine von dem Druck- oder
Zugzylinder 1 über die Schieberstange 6 auf die gelenkig
gelagerten Hebel 4 ausgeübte definierte Kraft ist gleichmäßig
auf die gesamte Oberfläche der Lastplatten 2 übertragbar. Diese
Situation zeigt Fig. 3.
Die beiden in Fig. 4 dargestellten Führungsstangen 12 neben
der Schieberstange 6 sind als Widerlager der gelenkig
gelagerten Hebel 4 ausgebildet und verhindern Stauchungs- und
Dehnungseffekte der Vorrichtung bei Belastung. Die
Führungsstangen 12 sind mit ihrem einen Ende mittels
Verschraubung oder einer anderen lösbaren Verbindung mit dem
Schlußstück 3 fest verbunden. Das entgegengesetzte Ende der
Führungsstangen 12 ist mittels Verschraubung oder einer anderen
lösbaren Verbindung fest mit dem Gehäuse 13 des Druck- oder
Zugzylinders 1 verbunden.
Wie in Fig. 2 der Zeichnung dargestellt, sind die
Lastplatten 2 als Vollzylinderhälften ausgebildet. Sie weisen
an ihren einander zugewandten Innenflächen 7 wenigstens zwei
sich über die gesamte Länge der Lastplatten 2 erstreckende im
Querschnitt rechteckige und mit der einen Stirnseite zu den
Innenflächen 7 der Lastplatten 2 offene Vertiefungen 8 auf, in
welche zur Verminderung des Durchmessers der Vorrichtung die
Schieberstange 6 mit den gelenkig gelagerten Hebeln 4
eingelagert ist.
In einer weiteren in Fig. 2 dargestellten Ausgestaltung
weisen die Lastplatten 2 der Vorrichtung entlang jeder
Längskante einen die seitliche Verlängerung der
Halbzylinderform der Lastplatten 2 bildenden Steg 9 auf. Die
Lastplatten 2 sind mit ihren Stegen 9 dicht schließend
ineinander verschiebbar angeordnet. Bei einer Änderung des
Abstandes der Lastplatten 2 unter Einwirkung einer definierten
Kraft bleibt der aus den Lastplatten 2 gebildete Vollzylinder
dicht geschlossen. Das Eindringen von Schlamm wird so während
der Messung vermieden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist wenigstens einen
Wegaufnehmer 10 auf, mit dem eine Auslenkung der Kolbenstange 5
des Druck- oder Zugzylinders 1 meßbar ist. Die Änderung des
Abstandes der Lastplatten 2 ist indirekt meßbar.
Vorteilhafterweise ist der Wegaufnehmer 10 ein
Sonar-Wegaufnehmer.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die
erfindungsgemäße Vorrichtung wenigstens einen, in der Zeichnung
nicht dargestellten, zusätzlichen, zwischen den Lastplatten 2
angeordneten Wegaufnehmer zur direkten Messung der Änderung des
Abstandes der Lastplatten 2 als Kontrollmöglichkeit der
Formstabilität der Vorrichtung während einer Messung auf.
Das Schlußstück 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist in
einer vorteilhaften Ausgestaltung eine Siebplatte 11 an seinem
unteren Ende auf, wodurch eventuell während der Messung
eingedrungene Verunreinigungen ausspülbar sind.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Bestimmung von Verformungskennziffern von Bau- und Deponiestoffen wie
Lockergesteine, Felsgesteine und Schüttungen durch Messung der Aufweitung eines in diese
Stoffe eingelassenen Bohrloches unter Einwirkung einer in radiale Bohrlochrichtung wirkenden definierten
Kraft, welche aufweist:
einen Druck- oder Zugzylinder (1) sowie eine Schieberstange (6), wobei mit dem Druck- oder Zugzylinder (1) eine definierte Kraft wirksam in Richtung der Bohrlochlängsachse eines Bohrloches gerichtet erzeugbar ist und die Schieberstange (6) mit der Kolbenstange (5) des Druck- oder Zugzylinders (1) verbunden ist;
wenigstens zwei diametral entgegengesetzt angeordnete Lastplatten (2) sowie gelenkig gelagerte Hebel (4), wobei die gelenkig gelagerten Hebel (4) mit ihrem einen Ende jeweils um eine Befestigungsachse drehbar an einer der Lastplatten (2) und mit ihrem anderen Ende jeweils um eine Befestigungsachse drehbar an der Schieberstange (6) befestigt sind;
einen Wegaufnehmer (10), womit eine Änderung der Auslenkung der Kolbenstange (5) des Druck- oder Zugzylinders (1) anzeigbar ist.
einen Druck- oder Zugzylinder (1) sowie eine Schieberstange (6), wobei mit dem Druck- oder Zugzylinder (1) eine definierte Kraft wirksam in Richtung der Bohrlochlängsachse eines Bohrloches gerichtet erzeugbar ist und die Schieberstange (6) mit der Kolbenstange (5) des Druck- oder Zugzylinders (1) verbunden ist;
wenigstens zwei diametral entgegengesetzt angeordnete Lastplatten (2) sowie gelenkig gelagerte Hebel (4), wobei die gelenkig gelagerten Hebel (4) mit ihrem einen Ende jeweils um eine Befestigungsachse drehbar an einer der Lastplatten (2) und mit ihrem anderen Ende jeweils um eine Befestigungsachse drehbar an der Schieberstange (6) befestigt sind;
einen Wegaufnehmer (10), womit eine Änderung der Auslenkung der Kolbenstange (5) des Druck- oder Zugzylinders (1) anzeigbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastplatten (2) die Form
von Vollzylinderhälften aufweisen.
3. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lastplatten (2) an ihren einander zugewandten Innenflächen (7) wenigstens zwei sich
über die gesamte Länge der Lastplatten (2) erstreckende im Querschnitt rechteckige und
mit der einen Stirnseite zu der Lastplatteninnenfläche (7) offene Vertiefungen (8)
aufweisen.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lastplatten (2) entlang jeder Längskante einen die seitliche Verlängerung der
Halbzylinderform der Lastplatten bildenden überstehenden Steg (9) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lastplatten (2) mit ihren Stegen (9) seitlich dichtschließend ineinander verschiebbar
angeordnet sind und daß der aus den Lastplatten (2) gebildete Vollzylinder bei Einwirkung
einer definierten Kraft entlang der Längskanten der Lastplatten (2) bei Änderung des
Lastplattenabstandes dicht verschlossen ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung wenigstens einen Wegaufnehmer (10) zwischen den Lastplatten aufweist
(2) und daß mit diesem Wegaufnehmer (10) die Änderung des Abstandes der Lastplatten
(2) direkt meßbar ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wegaufnehmer (10) ein
Sonar-Wegaufnehmer ist.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung ein Schlußstück (3) an seinem dem Bohrlochgrund zugewandten Ende
aufweist.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem unteren Ende des Schlußstückes (3) eine Siebplatte (11) angebracht ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung wenigstens zwei als Widerlager der gelenkig gelagerten Hebel (4)
wirksame Führungsstangen (12) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsstangen (12) mit dem Schlußstück (3) durch Verschraubung oder eine andere
lösbare Verbindung fest verbunden sind.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsstangen (12) parallel zu der Schieberstange (6) in den Vertiefungen (8) der
Lastplatten (2) geführt sind, und daß die Führungsstangen (12) mit ihrem dem Schlußstück
(3) abgewandten Ende fest mittels einer Verschraubung oder einer anderen lösbaren
Verbindung mit dem Gehäuse (13) des Druck- oder Zugzylinders (1) verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934328540 DE4328540C2 (de) | 1993-08-25 | 1993-08-25 | Vorrichtung zur Bestimmung von Verformungskennziffern von Bau- und Deponiestoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934328540 DE4328540C2 (de) | 1993-08-25 | 1993-08-25 | Vorrichtung zur Bestimmung von Verformungskennziffern von Bau- und Deponiestoffen |
Publications (2)
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DE4328540A1 DE4328540A1 (de) | 1994-01-20 |
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DE19934328540 Expired - Fee Related DE4328540C2 (de) | 1993-08-25 | 1993-08-25 | Vorrichtung zur Bestimmung von Verformungskennziffern von Bau- und Deponiestoffen |
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DE566059C (de) * | 1932-12-09 | Alfons Freisleben Dipl Ing | Bodensaeurepruefer | |
US3446062A (en) * | 1966-08-22 | 1969-05-27 | Univ California | Device for testing rock in place |
US4537147A (en) * | 1983-01-19 | 1985-08-27 | American Commercial Barge Line Co. | Plastic sheet barge hatch cover |
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1993
- 1993-08-25 DE DE19934328540 patent/DE4328540C2/de not_active Expired - Fee Related
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