DE2721325A1

DE2721325A1 - Vorrichtung zum zurueckhalten von bei bohrinseln u.dgl. unkontrolliert austretendem oel

Info

Publication number: DE2721325A1
Application number: DE19772721325
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Dr Med Hambrock
Original assignee: HAMBROCK HANS JOACHIM DR MED D
Current assignee: HAMBROCK HANS JOACHIM DR MED D
Priority date: 1977-05-12
Filing date: 1977-05-12
Publication date: 1978-11-23

Description

Vorrichtung zum Zurückhalten von bei
Bohrinseln und dergleichen unkontrolliert austretendem öl Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zurückhalten von bei Bohrinseln und dergleichen unkontrolliert austretendem Ö1.
Insbesondere bei der Off-Shore-Förderung von öl ist eine Wasserverschmutzung durch unkontrolliert austretendes O1, sei es ständig anfallendes Lecköl, seien es bei Defekten an der Förderanlage austretende größere Olmengen, praktisch unvermeidlich. Die daraus resultierenden Probleme sind allgemein bekannt. Eine begrenzte Wasserverschmutzung wird zur Zeit noch in Kauf genommen. Treten größere ölmengen aus, etwa bei Gestängebrüchen, wird versucht, von dem unkontrolliert austretenden öl so viel als möglich abzusaugen, das öl gegebenenfalls auch durch den Zusatz geeignet erscheinender Chemikalien zu neutralisieren. Das Absaugen des sich zumal bei starker Strömung und heftigem Wind schnell ausbreitenden Öls erfordert einen erheblichen Aufwand an Gerät und führt bei stärkerer Verteilung des bls nicht zu einem vollen Erfolg. Der Einsatz chemischer Mittel zur Neutralisierung des Öls ist umstritten.
Der Erfindung liegt das Bedürfnis nach einer besseren Beherrschung unkontrolliert austretenden Öls insbesondere bei der Off-Shore-Fö.rderung zugrunde.
Dem Bedürfnis wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung zum Zurückhalten von bei Bohrinseln und dergleichen unkontrolliert austretendem Öl Rechnung getragen, die aus einem die Bohrinsel im Abstand umgebenden, in seiner Lage zur Bohrinsel fixierbaren ringförmigen Schwimmkörper besteht.
Die erfindungsgemäße ständig beispielsweise einer Bohrinsel zugeordnete Vorrichtung hält unkontrolliert austretendes Öl in dem von ihr abgegrenzten Bereich zurück, aus dem das Öl leicht und praktisch vollständig abgesaugt werden kann, wobei die Absaugung in vorteilhaeter Weise sogar von der Bohrinsel selbst her erfolgen kann.
Der Durchmesser des die Bohrinsel umgebenden Schwimmkörpers ist so zu wählen, daß auch etwa bei Gestängebruch austretendes Öl abgefangen wird.
Der Schwimmkörper besteht zweckmäßigerweise aus einem aufblasbaren Schlauch, der gegebenenfalls auch mit einer FU1-lung aus geschäumten Kunststoff versehen sein kann. Ein in gegeneinander abgeschottete, individuell befüllbare Segmente unterteilter Schlauch ermöglicht es, den Schwimmkörper den Strömungs- und Windverhältnissen anzupassen.
Um ein Unterlaufen des schlauchartigen Schwimmkörpers durch das unkontrolliert austretende Öl mit Sicherheit auszuschließen, kann dem Schwimmkörper eine gewichtsbelastete Schürze zugeordnet sein. Sinngemäß kann dem Schwimmkörper ein ein Uberschwappen von Öl mit Sicherheit auszuschließender Kragen zugeordnet sein.
Einer bevorzugten Ausftlhrungsform gemäß sind Schürze und Kragen außer Eingriff bringbar, etwa die Schürze durch Raffen und der beispielsweise aufblasbare Kragen durch Entlüftung zusammenlegbar. Insbesondere bei der Schürze kann eine Veränderbarkeit der wirksamen Höhe vorgesehen sein.
Die bevorzugte Ausführungsform ermöglicht es, Schürze und Kragen unter normalen Verhältnissen außer Eingriff zu lassen und nur im Gefahrenfall zum Einsatz zu bringen, so daß die Vorrichtung unter normalen Verhältnissen die geringst mögliche Angriffsfläche für Wasser- und Windkräfte bietet.
Es kann auch vorgesehen sein, die Vorrichtung nur im Katastrophenfall zum Einsatz zu bringen, d.h. aufzublasen und zu Wasser zu lassen, im übrigen aber im unaufgeblasenen Zustand an der Bohrinsel aufgehängt bereit zu halten.
Die Anpassung des Schwimmkörpers an die Strömungs- und Windverhältnisse läßt sich auch durch eine unterschiedliche Gewichtsverteilung über den Umfang des Schwimmkörpers herbeiführen.
Zur Fixierung des Schwimmkörpers gegenüber der Bohrinsel kann eine Mehrzahl von regelmäßig über den Umfang des Schwimmkörpers verteilten, an der Bohrinsel befestigbaren Spannseilen bzw. Trossen vorgesehen sein. Abspannungen veränderbarer Lange ermöglichen eine Anpassung an Strömungs- und/ oder Windrichtung, wobei die erforderlich werdende Längsänderung der einzelnen Seile von vornherein aufeinander abgestimmt sein kann, etwa durch synchron gesteuerte Seilwinden oder dergleichen. Diese Ausgestaltung ermöglicht darüberhinaus die gewollte Verlagerung des Schwimmkörpers, etwa wenn ein Versorgungsschiff längs der Bohrinsel gehen muß.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nicht beschränkt auf Bohrinseln, im freien Wasser stehende Bohrtürme und dergleichen, sie kann gleichermaßen Anwendung finden zur Abschirmung von im freien Wasser befindlichen Aufladestationen für Tanker.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in ganz schematischer Weise dargestellt. Es zeigen: Figur 1 die Draufsicht auf die einer Bohrinsel zugeordneten Vorrichtung, Figur 2 einen Schnitt nach Linie II - II in Figur 1.
Die Bohrinsel 11 ist von dem Schwimmkörper 21 umgeben, der der Bohrinsel 11 gegenüber durch Spannseile 31 fixiert ist.
Der Schwimmkörper 21 ist einerseits mit einer gewichtsbelasteten (212) Schürze 211 versehen und andererseits mit einem Kragen 213.
An der Bohrstelle (11) unkontrolliert austretendes Öl wird vom Schwimmkörper 21 zurückgehalten und kann mit vergleichsweise geringem Aufwand entweder unmittelbar von der Bohrinsel 11 oder von einem längsgehenden Schiff abgesaugt werden.

Claims

Ansprüche 1. Vorrichtung zum Zurückhalten von bei Bohrinseln und dergleichen unkontrolliert austretendem Ö1, gekennzeichnet durch einen die Bohrinsel (11) im Abstand umgebenden, in seiner Lage zur Bohrinsel (11) fixierbaren, ringförmigen Schwimmkörper (21).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (21) aus einem aufblasbaren Schlauch besteht.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen mit einer FUllung aus geschäumten Kunststoff versehenen Schlauch.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen in gegeneinander abgeschottete, individuell befüllbare Segmente unterteilten Schlauch.

5. Vorrichtung nach den Ansprechen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (21) mit einer gewichtsbelasteten Schürze (211) versehen ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine zusammenraffbare Schürze (211).

7. Vorrichtung nach den Ansprechen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (21) mit einem Kragen (215) versehen ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen aufblasbaren Kragen (212).

9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (21) mit einer Mehrzahl von regelmäßig über seinen Umfang verteilten, an dem zu umgebenden Objekt (11) befestigbaren Spannseilen (31) versehen ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch Spannseile (31) veränderbarer Länge.