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Verfahren einer Flüssigfütterung und
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liventil f@r den Dosierbehälter einer Flüssigfütterungsanlage Die
Erfindung betrifft ein Füllventil für den Dosierbehälter einer Flüssigfütterungsanlage,
dem abgabeseitig eine Futterstelle zugeordnet ist und welcher über eine mehreren
Dosierbehältern gemeinsame Flüssigfutter-Ringleitung gefüllt wird.
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Das Futter fiir Masttiere wird in geeigneten Mischvorrichtungen angerahrt
und in die im Bereich der Futterstellen installierten ixingleitungen gedrückt. Von
diesen Ringleitungen zweigen Steiseleitungen ab, die in jeweils einen Dosierbehälter
münden, der einen kolbenartigen Teller zum Einstellen des 3ehälterinhalts hat. Dadurch
ist jeder Dosierbehälter mit der auf die Bedürfnisse der Tiere an der zugeordneten
Futterstelle ab5estellten l.enge Flüssigfutter zu füllen. Nachteilig ist dabei,
daß der Fütterungsvorgang selbst verhältnismäßig viel Zeit erfordert, da jede Futterstelle
mit dem zugeordneten Dosierbehälter einzeln bedient werden muß.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, in äede Speiseleitung ein Dreiwegeventil
einzusetzen, welches je nach Schaltstellung den Durchfluß des Flüssigfutters von
der Ringleitung in den Dosierbehälter oder den Abfluß des Flüssigfutters aus dem
Dosierbehälter zur Futterstelle ermöglicht.
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Zwar können die Dreiwegeventile mehrerer Dosierbehälter gleichzeitig
über eine Zentralbetätigung verstellt werden, so daß z.B. gleichzeitig alle Dosierbehälter
zu den zugeordneten Futterstellen hin auslaufen. Bei solchen Anlagen ist aber immer
noch der Einsatz einer Bedienungsperson erforderlich, die eine Zentralbetätigung
auslöst, nachdem vorher die Füllzustände aller Dosierbehälter überwacht bzw. überprüft
wurden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein selbsttätig ablaufendes
Fütterungsverfahren zu finden sowie die entsprechend arbeitende Vorrichtung zu schaffen,
wodurch die vorgesehene vollständige Fullung eines jeden Dosierbehälters gewährleistet
ist, bevor der eigentliche Fütterungsvorgang durch Abgabe des Inhalts der Dosierbehälter
an die Futterstellen einsetzt.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst worden, daß
durch den Fülldruck in der Ringleitung ein jedem Dosierbehälter zugeordnetes Füllventil
geöffnet'und gleichzeitig mit dem gleichen Ventil eine zu der Futterstelle führende
Auslauföffnung des Dosierbehälters geschlossen wird, wobei die Luft im Dosierbehälter
durch das einströmende Naßfutter komprimiert wird, daß bei Druckausgleich zwischen
Fülldruck und Luftdruck im Dosierbehälter bei einem einstellbaren Wert ein Ventil
der Ringleitung geöffnet wird und daß durch den danach verbleibenden VberdruckXim,D,o4eehälter
das zugeordnete Fü11-ventil
geschlossen und gleichzeitig mit dem
gleichen Ventil die Auslauföffnung geöffnet wird, wobei die komprimierte Luft das
Naßfutter aus dem Dosierbehälter drückt. Füllung und Entleerung der Dosierbehälter
verläuft damit automatisch. Eine Überwachung der Anlage ist nicht erforderlich,
weil mit Sicherheit alle Dosierbehälter bis zum vorbestimmten Fassungsvermögen gefüllt
werden; denn erst dann, wenn auch der letzte Dosierbehälter gefüllt ist, wird in
der Ringleitung der Druck soweit ansteigen, bis der vorbestimmte Sollwert erreicht
ist. Bei diesem Sollwert wird eine Pumpe selbsttätig abgeschaltet und außerdem ein
Ventil in der Ringleitung geöffnet, durch welches der Überdruck in der Ringleitung
schnell abgebaut wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kommt ein vorteilhaftes Füllventil
zur Anwendung, welches sich dadurch auszeichnet, daß der von der Hingleitung abzweigende,
mit dem Dosierbehälter verbundene Speiseleitungs-Rohrstutzen einen innen längsverschiebbaren
hohlen Kolben aufweist, der ein den Durchfluß des Kolbens von der Ringleitung zum
Dosierbehälter selbsttätig freigebendes rückschlagventilartiges Sperrelement hat,
und daß der Rohrstutzen ein zur Futterstelle führendes Abzweigrohr hat, welches
in der unteren Ruhestellung des Kolbens mit dem Innenraum des Dosierbehälters in
Verbindung steht.
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Durch den Druck des in der Speiseleitung befindlichen Flüssigfutters
wird der Kolben in dem Speiseleitungs-Rohrstutzen nach oben geschoben, wobei der
Kolbenschaft die Anschlußöffnung des Abzweigrohres, welches zur eigentlichen Futterstelle
führt, verschließt. Sobald der Kolben gegen einen vorgesehenen Anschlag stößt, welcher
seine weitere Hubbewegung begrenzt,
wird das rückschlagventilartige
Sperrelement im Kolben durch den weiter einwirkenden Druck des Flüssigfutters geöffnet,
so daß das Flüssigfutter durch den Kolben hindurch in den Dosierbehälter eintreten
kann. Der Dosierbehälter wird so lange gefüllt, bis das durch den darin befindlichen
Kolbenteller eingestellte Füllvolumen erreicht ist. Durch den damit verbundenen
Druckausgleich beiderseits des Kolbens schließt sich das rückschlagventilartige
Sperrelement. Weil sich auch in der Ringleitung jetzt ein durch das Füllen der vorhandenen
Dosierbehälter aufgetretener Druckabfall wer ausgleicht, kann aber ein geeignetes
Meßinstrument genau festgestellt werden, wann alle Dosierbehälter gefüllt sind;
nämlich dann, wenn der Druck in der Ringleitung einen Sollwert erreicht hat. Nach
Abstellen der den Druck erzeugenden Futterpumpe oder z.B. durch Offnen eines einstellbaren
Solldruckventils, fällt auch der Druck in der Ringleitung ab, so daß jetzt der Kolben
in dem Speiseleitungs-Rohrstutzen wieder in seine untere Ruhestellung absinkt, wobei
der Kolbenschaft das zur Futterstelle führende Abzweigrohr, freigibt. Aus dem Dosierbehälter
kann der darin vorhandene Flüssigfutterinhalt auslaufen und gelangt ohne weiteres
zu den Futterstellen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Füllventil ist es in vorteilhafter Weise
möglich, von einer Zentralstelle aus ohne besonderen schaltungstechnischen Aufwand
eine selbsttätige Gesamtfüllung der Dosierbehälter zu erreichen. Das erfindungsgemäße
Füllventil hat auch noch den Vorteil, daß es in bereits vorhandene Flüssigfutteranlagen
mit Dosierbehältern auf einfache Art und Weise auch nachträglich eingebaut werden
kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Füllventils
zeichnet sich dadurch aus, daß in den hohlen Kolbenschaft unterhalb des Kolbenbodens
ein dazu paralleler Bodeneinsatz eingesetzt ist, der als Dichtsitz für ein Sperrelement
ausgebildet ist und daß im Obergangsbereich von Kolbenschaft und Kolbenboden ein
Futter-Durchtrittsschlitz angeordnet ist.
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Zwischen Bodeneinsatz und Rückseite des Kolbenbodens wird eine Kammer
ausgebildet, in die das von unten nachdrükkende Flüssigfutter zunächst eintritt,
wenn das Sperrelement den Durchflußweg freigibt. Dies ist der Fall, wenn der Kolben
so weit angehoben ist, daß der Futter-Durchtrittsschlitz mit dem Innenraum des Dosierbehälters
in direkter Verbindung steht.
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Weil der Kolbenboden selbst als obere Abschlußfläche des Kolbens
erhalten bleibt, snd in den Ablaufwegen des Flüssigfutters aus dem Dosierbehälter
vorteilhafterweise nur glatte Flächen vorhanden.
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Es ist jedoch auch möglich, den Kolbenboden selbst als Dicht sitz
für ein Sperrelement auszubilden.
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Um zu gewährleisten, daß der Kolben bei anwachsendem Druck des aus
der Ringleitung herangeführten Flüssigfutters auch angehoben wird, bevor eine freigabe
des Sperrelementes erfolgt, kann dieses eine gegen die Freigabe wirkende Vorspannfeder
aufweisen.
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Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Füllventil eine Kugel
als Sperrelement vorgesehen, da derart ausgebildete Konstruktionselemente besonders
für ein Rückschlagventil vorteilhaft sind.
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Es ist noch zu bemerken, daß der Speiseleitungs-Rohr stutzen auch
beispielsweise waagerecht einbaut sein kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Schnittansicht durch den Speiseleitungs-Rohrstutzen mit Füllventil und Fig. 2 eilen
Schnitt durch den Speiseleitungs-Rohrstutzen mit einer anderen Ausfahrung des Füllventils.
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In Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Speiseleitungs-Rohrstutzen
gezeichnet, der sich aus einem T-Stück 1 und einem Ventilgehäuse 2 zusammensetzt,
wobei das Ventilgehäuse an einem Stutzen 3 einer Ringleitung 4 befestigt ist. Das
T-Stück 1 ist mit seinem dem angeschlossenen Ventilgehäuse 2 entgegengesetzten Stutzenende
in die untere Mündung eines konisch ausgebildeten Bodens 5 eines Dosierbehälters
6 eingesetzt. Mit 7 ist ein zu den Futterstellen führendes Abzweigrohr des T-Stücks
1 bezeichnet. Innerhalb des Ventilgehäuses und dem sich daran anschließenden T-Stück
ist ein hohler Kolben 8 mit Kolbenschaft 9 und Kolbenboden 10 längsverschiebbar.
Unterhalb des Kolbenbodens ist im hohlen Kolbenschaft ein als Dichtsitz für eine
Ventil-Kugel 11 ausgebildeter Bodeneinsatz 12 vorhanden. Mit 13 ist ein Futter-Durchtrittsschlitz
bezeichnet, der sich im Übergangsbereich zwischen Kolbenboden 10 und Kolben schaft
9 befindet. Durch aus der Ringleitung 4 über den Stutzen 3 in du Ventilgehäuse hineingedrücktes
Flüssigfutter wird
der hohle Kolben 8 bis in die durch gestrichelte
Linien dargestellte Stellung angehoben, wobei der Kolbenschaft 9 das zu den Futterstellen
führende Abzweigrohr 7 verschließt. Bei anhaltendem Druck von der Ringleitung 4
her wird die Kugel 11 angehoben, so daß über den Durchtrittsschlitz 13 Flüssigfutter
in den Dosierbehälter 6 eintritt. Nach erfolgter Füllung kann sich der Kolben 8
bei abfallendem Druck in seine untere Ausgangsstellung bewegen. Dabei wird das Abzweigrohr
7 freigegeben, so daß der Inhalt des Dosierbehälters zu den Futterstellen fließt.
Das Ausfließen des Dosierbehälterinhalts sowie die Xückbewegung des Kolbens erfolgt
durch die beim Füllen des Dosierbehälters darin komprimierte Luft.
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In Fig. 2 ist ebenfalls ein Schnitt durch einen Speiseleitungs-Rohrstutzen
gezeigt, wobei gleiche Bauteile mit gleizehen Bezugszahlen wie in Fig. 1 bezeichnet
sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Kolbenboden 10 des Kolbens als Dichtsitz
für die Kugel 11 ausgebildet. Über einen unteren stangenartigen Dorn 14, der mit
einer Druckfeder 15 in Wirkverbindung steht, wird die Kugel 11 gegen den Dichtsitz
gezogen, so daß nach der Anhebung des Kolbens eine Freigabe in Durchflußrichtung
zum Dosierbehälter erst dann erfolgt, wenn durch den anstehenden Druck des Flüssigfutters
die Vorspan -nung der Feder 15 überwunden wird.