-
Fernwirksystem, insbesondere Warnsystem für den Zivil-
-
bevölkerungsschutz Die Erfindung betrifft ein Fernwirksystem, insbesondere
Warnsystem für den Bevölkerungsschutz, mit Fernwirkleitstellen, von denen aus über
ein Fernwirknetz mit Durchgangsknotenstellen, Endknotenstellen und Ortsknotenstellen
Endstellen mit Endgeräten erreichbar sind, und mit abschnittsweiser Übermittlung
von Rückwärtszeichen.
-
Ein derartiges öffentliches Fernwirksystem ist in Form eines Warnsystems
bekannt, dessen Netz ein dem Aufbau des öffentlichen Fernsprechrietzes äußerlich
ähnliches Fernsteuer- und Rundsprechnetz darstellt und in Katastrophenfällen zur
Übertragung von Sirenensteuersignalen und Warndurchsagen dient.
-
Leitstellen des Warnsystems sind die Warnämter, in denen sich Einrichtungen
zur Erzeugung von Fernsteuersignalen und zur Besprechung des jedem Warnamt zugeordneten
Netzes befinden. In den Knoten des Netzes stehen Geräte, in denen sich das Netz
verzweigt. Diese Geräte enthalten Einrichtungen für die Weitergabe der Fernsteuersignale
und für die Verstärkung der vom Warnamt auf das Netz gegebenen Rundsprüche.
-
Endstellen des Warnnetzes sind Sirenen, die entweder von den Warnämtern
oder von örtlichen Zivilschutzleitern ausgelöste Warnsignale abgeben, und Warnstellen,
über die die mit dem passiven Schutz der Bevölkerung beauftragten Stellen Informationen
über die jeweilige Lage erhalten. Die zur Herstellung eines bestimmten Betriebszustandes
des Warnnetzes, wie An- und Abschaltung der Warnstellen, oder zur Ingangsetzung
der Sirenen erforderlichen Fernsteuersignale werden über das Fernnetz tonfrequent
und im örtlichen Bereich durch Gleichspannungssignale übertragen.
-
Das von einem Warnamt erreichte Warngebiet entspricht in der Bundesrepublik
Deutschland etwa der Cröße von einigen Regierungsbezirken. Das Warngebiet ist in
Warngruppen eingeteilt, die jeweils etwa dem Gebiet eines Regierungsbezirkes entsprechen.
Jede Warngruppe ist aus einer Fernebene mit ersten Netzknoten (Durchgangsknotenstellen
und an diese sternförmig angeschlossenen weiteren Netzknoten der Fernebene (z.B.
Endknotenstellen) und aus einer Ortsebene mit an die Netzknoten der Fernebene angeschlossenen
Netzknoten der Ortsebene (Ortsknoten) gebildet. Es können mehrere Netzknoten der
Fernebene hintereinanderliegen. Die Fernsteuersignale bestehen aus einem fünfschrittigen
Codezeichen, wobei jeder Zeichenschritt aus den Frequenzen 1700 Hz und 2040 Hz bzw.
-
aus einer dieser Frequenzen gebildet wird. Ein solches Codezeichen
wird abs(hnittsweise in der Fernebene wcitergr'eh(n.
-
Eine Quittungssignalisierung in Rückwärtsrichtung erfolgt jeweils
mittels eines am Ende einer Fern leitung anschaltbaren Quittungsgenerators und eines
auf diese Frequenz abgestimmten, am Fernleitungsanrang angeschlossenen Quittungsempfängers.
Das Quittungszeichen selbst besteht aus einem langen Ton der Frequenz 2040 Hz. Die
Quittung wird nur abschnittsweise ausgewertet; bei einer nicht eingehenden
Quittung
wird örtlich ein Quittungsalarm gegeben. Bleibt das Quittungszeichen aus, so ist
das ein Kriterium für eine Unterbrechung in dem betreffenden Leitungsabschnitt.
-
Dieses Quittungsverfahren dient also der Leitungsüberwachung. Lediglich
bei dem Leitungsabschnitt zwischen dem Warnamt und der ersten Durchgangsknotenstelle
stellt die Quittung für das Warnamt auch eine wirkliche Rückmeldung dar.
-
In der Ortsebene werden Gleichspannungssignale zur Umschaltung von
Fernsprechanschlußleitungen des öffentlichen Fernsprechnetzes, die von den Netzknoten
der Ortsebene zu Fernsprechteilnehmerstellen führen, auf Warnbetrieb gesendet.
-
Dies gilt sowohl für die Ansteuerung der Sirenen als auch der Warnstellen.
-
Die Fernleitungen zwischen den Netzknoten der Fernebene und die Ortsknotenleitungen
zwischen je einem Netzknoten der Fernebene und einem Netzknoten der Ortsebene sind
gemietete Standleitungen des öffentlichen Fernsprechnetzes.
-
An sich wäre es für das Führungspersonal im Warnamt schon recht interessant,
immer gleich zu erfahren, ob die angesteuerten Warnstellen oder Sirenenstellen auch
tatsächlich erreicttworden sind. Eine so weitgehende Rückmeldeprozedur ist jedoch
allein wegen der dar notwendigen Übermittlungsdauer offensichtlich nicht tragbar.
Selbst bei der im vorgegebenen Frequenzband technisch möglichen Höchstgeschwindigkeit
würde es mehrere Minuten dauern, bis die letzte Rückmeldung aus einem Bereich mit
beispielsweise mehreren hundert Sirenenstellen beim Warnamt eintrifft. Während dieser
Zeit wärepedoch das Warnamt praktisch blockiert.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einem Fernwirksystem
der eingangs genannten Art ein Rückmeldeverfahren anzugeben, das einerseits nicht
zu einer längeren Blockierung der Fernwirkleitstelle führt und andererseits doch
dem Führungspersonal in der Fernwirkleitstele zu einem guten Überblick über den
tatsächlichen Informationszustand im Fernwirknetz verhilft.
-
Die Erfindung erreicht dies durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten
Maßnahmen.
-
Durch diese Kette von Rückmeldevorgängen erhält die Fernwirkleitstelle
schon eine Grobinformation über den Netzzustand. Im Bestfall weiß sie, daß alle
angesteuerten Ortsknotenstellen den für diese bestimmten Signalblock empfangen haben.
-
Sollte die Fernwirkleitstelle jedoch mindestens eine negative Rückmeldung
empfangen haben, so soll die Fernwirkleitstelle in die Lage versetzt werden, zu
einem geeigneten Zeitpunkt eine feinere Information über den Netzzustand zu gewinnen.
Zu diesem Zweck wird die Erfindung durch die Maßnahmen des Anspruchs 2 weitergebildet.
-
Ein bevorzugtes Verfahren für die Abfrage der Knotenstellen durch
die Fernwirkleitstelle und für die Meldung der Nummern von mit keiner oder einer
negativen Rückmeldung behafteten Knotenleitungen an die Fernwirkleitstelle ist im
Anspruch 3 angegeben.
-
Um für das Personal in der Fernwirkleitstelle die Kategorie der Leitungen,
deren Nummern zurückgemeldet werden, sofort kendXich zu machen, wird die Erfindung
durch die Maßnahme des Anspruchs 4 weitergebildet.
-
Bei besonders ausgedehnten Störungen des Fernwirkleitungsnetzes könnte
das Abfrageverfahren verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nehmen, so daß von der
Fernwirkleitstelle wichtigere Informationen nicht abgesetzt werden könnten.
-
Um dies zu verhindern, werden die Maßnahmen des Anspruchs 5 vorgeschlagen.
-
Sofern nicht gerade Rückmeldungen zur Fernwirkleitstelle zu übertragen
sind, kann eine Mitbenutzung des Schmalbandkanals in der im Anspruch 7 gekennzeichneten
Weise in vorteilhafter Weise erfolgen.
-
Wenn in Rückwärtsrichtung im Fernwirknetz zu gewissen Betriebszeiten
viele Informationen möglichst schnell zu übertragen sind, so ist es möglich, daß
die Bandbreite des Schmalbandkanals hierfür nicht ausreicht. Um hier eine Abhilfe
zu schaffen, wird die Erfindung gemäß Anspruch 8 weitergebildet.
-
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels für ein Warnsystem
als Fernwirksystem näher erläutert. Es zeigen: Fig.1 einen Warnnetzplan für Nordwürttemberg,
Fig.2 die Netzstruktur eines Warnnetzteils und Fig.3 die Struktur des an eine erste
Durchgangsknotenstelle angeschlossenen Netzteiles.
-
In Fig.1 ist ein Warnnetzplan für das Gebiet des Regierungsbezirks
Nordwürttemberg dargestellt. Dieses Gebiet
ist stark umrandet gezeigt,
während die Grenzen der Landkreise durch gestrichelte Linien angedeutet sind. Dieses
Gebiet ist von einem Warnamt WA aus über nur drei Fernleitungen dkll, dkl2, dkl3
erreichbar, die als erste Durchgangsknotenleitungen bezeichnet werden. Die Durchgangsknotenleitung
dkll führt zu einer sogenannten Durchgangsknotenstelle D1 und über weitere Durchgangsknotenleitungen
zu Durchgangsknotenstellen D2, D3 und D4. Von jeder solchen Durchgangsknotenstelle
führen mehrere sogenannte Endknotenleitungen sternförmig zu Endknotenstellen. Eine
solche Endknotenleitung ist exemplarisch mit dkl bezeichnet, die zu einer Endknotenstelle
E führt. Ein solcher an einer ersten Durchgangsknotenleitung hängender Warnnetzteil
hat ersichtlicherweise eine Baumstruktur, bei der also in der Art eines Baumes von
der Leitstelle, dem Warnamt WA, eine Leitung ausgeht, die sich in der Regel in mehreren
Ebenen verästelt urid verzweigt. Ähnlich wie der Netzbaum mit der ersten Durchgangsknotenleitung
dkll sind auch die anderen beiden Netzbäume mit den Durchgangsknotenleitungen dkl2
und dkl3 aufgebaut. Die Durchgangsknotenleitung dkl2 führt zu maximal fünf Durchgangsknotenstellen,
während die Durchgangsknotenleitung dkl3 drei Durchgangsknotenstellen hintereinander
erfaßt. Wie weiter zu erkennen ist, decken sich die Versorgungsgebiete der drei
Netzbäume nur sehr grob mit den Verwaltungsbereichen, die jeweils aus mehreren Landkreisen
bestehen. An das Warnamt WA können weitere Regierungsbezirke in entsprechrier Weise
angeschlossen sein. Das gesamte Bundesgebiet Westdeutschlands kann zum Beispiel
von etwa 10 Warnämtern versorgt werden.
-
In Fig.l ist der Übersichtlichkeit halber nur die Fernebene des auf
einen Regierungsbezirk beschränkten Teils des Warnnetzes gezeigt worden. Die weitere
Verzweigung von den Endknotenstellen aus geht aus Fig.2 hervor. An das Warnamt
WA
ist wieder über eine Durchgangsknotenleitung dkll eine Durchgangsknotenstelle D1
angeschlossen, die über eine weitere Durchgangsknotenleitung dkll2 mit einer weiteren
Durchgangsknotenstelle D2 verbunden ist. Diese Durchgangsknotenstellen sind jeweils
mit einer verdeckten Endknotenstelle (Symbol: Quadrat) und einer verdeckten Ortsknotenstelle
(Symbol: kleiner Kreis) versehen. An die Durchgangsknotenstelle D2 ist über eine
Endknotenleitung dkl, die eine umschaltbare Fernmeldeleitung sein kann, eine offene
Endknotenstelle E eingeschlossen, die eine verdeckte Ortsknotenstelle umfaßt und
die an der unteren Grenze der Fernebene liegt, wie durch die gestrichelte Kreislinie
angedeutet ist. An die Endknotenstelle E ist eine (offene) Ortsknotenstelle 0 mittels
einer Ortsknotenleitung okl angeschlossen, während mit dieser Ortsknotenstelle Endstellen
W, S, B des Warnnetzes über Anschlußleitungen all, al2, al3 verbindbar sind. Die
Ortsebene ist durch eine strichpunktierte Kreislinie angedeutet. Die Endstelle W
stellt eine für Durchsagen eingerichtete Warnstelle dar, während die Endstelle S
eine Sirenenstelle ist. Die Endstelle B ist eine Stelle für besondere Zwecke, z.B.
eine ABC-Meßstelle. Weitere Verzweigungen in den Knotenstellen sind durch Striche
angedeutet. Eine Eingriffsmöglichkeit in die Durchgangsknotenstelle D2 kann ein
für einen Landkreis zuständiger Hauptverwaltungsbeamter HVB haben, während in die
Endknotenstelle E oder in mehrere solcher Endknotenstellen ein örtlicher Zivilschutzleiter
ÖZL eingreifen kann.
-
In den Ortsknotenstellen O sind in nicht dargestellter Weise Empfänger
und Auswerteorgane für Selektivrufzeichen vorhanden, während solche Auswerteorgane
in der Regel in den übrigen Knotenstellen fehlen. Von den Ortsknotenstellen 0 aus
werden in der Regel die an eine solche Ortsknotenstelle angeschlossenen Endstellen
gemeinsam gerufen.
-
In Fig.3 sind eine erste Durchgangsknotenstelle (D1) und ihre Leitungsverbindungen
näher dargestellt. Anhand der Figuren 2 und 3 soll das Rückmeldeverfahren näher
erläutert werden.
-
Mit der ersten Durchgangsknotenstelle D1 in Fig.3 befinden sich am
selben Ort SD1 eine verdeckte Endknotenstelle El, die mittels einer Leitung el an
diese Durchgangsknotenstelle angeschlossen ist, und eine verdeckte Ortsknotenstelle
011, die über eine Leitung oll mit dieser Endknotenstelle verbunden ist. An die
Endknotenstelle El seien noch außenliegende Ortsknotenstellen 012, 013, 014 über
ihnen zugehörige Ortsknotenleitungen 012, oil3, ol4 angeschlossen. Die Durchgangsknotenleitung
dkll führt zum Warnamt WA, während eine Durchgangsknotenleitung dk112 zur Durchgangsknotenstelle
D2 läuft. Ferner sind von den an die Durchgangsknotenstelle D1 weiter angeschlossenen
Endknotenstellen diejenigen mit den Bezeichnungen E2 und E3 mit den ihnen zugehörigen
Endknotenleitungen e2 und e3 gezeigt. Von den an die Endknotenstelle E2 angeschlossenen
Ortsknotenstellen sind die Ortsknotenstellen 022 und 023 und die ihnen zugehörigen
Ortsknotenleitungen o22 und 033 dargestellt. An der Endknotenstelle E3 sind Ortsknotenleitungen
nur angedeutet.
-
Das Warnsystem ist nun so eingerichtet, daß die Ortsknotenstelle im
Netzbaum das letzte Glied bildet, von dem aus noch Rückmeldungen abgegeben werden.
Die Anschlußleitungen zu den Endstellen und diese selbst werden also nicht miterfaßt;
dies erscheint aber durchaus vertretbar, denn es handelt sich dabei in weitaus überwiegendem
Maße um Einzelanschlüsse, die auch noch zum größten Teil über getrennte Trassen
erreicht werden und übrigens auch noch eine eigene Leitungsüberwachung aufweisen.
Der Rückmeldevorgang beginnt in der
Ortsknotenstelle O (Fig.2).
Sobald dort ein Signalblock in Abwärtsrichtung eingetroffen ist, wird eine Rückmeldung
zur Endknotenstelle E gegeben. Trifft sie innerhalb einer vorgegebenen Zeit hier
nicht ein, so gilt die betreffende Ortsknotenstelle O als nicht erreichbar. Die
Rückmeldung wird grundsätzlich von allen Ortsknotenstellen abgegeben, auch von denen,
die bei der Selektivsteuerung gerade nicht adressiert sind.
-
In der Endknotenstelle E werden alle Rückmeldungen "notiert" (gespeichert),
und nach Verstreichen einer Zeitvorgabe wird das Ergebnis als Rückmeldung zur übergeordneten
Durchgangsknotenstelle D2 weitergereicht, und zwar in der pauschalen Form: eine
Rückmeldung "P" (positiv) mit der Bedeutung, daß alle Ortsknotenstellen erreicht
wurden, also eine Rückmeldung abgegeben hauben, bzw.
-
eine Rückmeldung "N" (negativ), wenn nicht alle Ortsknotenstellen
erreicht worden sind.
-
Die betreffende Durchgangsknotenstellen D2 "notiert" ebenfalls alle
eintreffenden Rückmeldungen und gibt nach Verstreichen einer Zeitvorgabe das Resultat
zur nächsthöheren Durchgangsknotenstelle D1 zurück, und zwar als Rückmeldung "P"
mit der Bedeutung, daß von allen Endknotenstellen Rückmeldungen der Form "P" eingegangen
sind, oder als Rückmeldung "N", wenn von einer oder mehreren Endknotenstellen keine
Rückmeldung eingetroffen ist oder mindestens eine Rückmeldung der Form "N" empfangen
worden ist.
-
Dieses Spiel setzt sich in Richtung Warnamt über die Durchgangsknotenstelle
D1 fort, so daß dort schließlich entweder die Rückmeldung "P" eintrifft, die besagt,
daß sämtliche über den betreffenden Netzbaum angeschlossenen Ortsknotenstellen erreicht
worden sind, oder die Rückmeldung "IJ" ankommt, die bedeutet, daß nicht alle Ortsknotenstellen
erreicht wurden, oder keine Rückmeldung empfangen wird, wenn bereits die Leitung
zur ersten Durchgangsknotenstelle D1 unterbrochen ist.
-
Durch diese Kette von Rückmeldevorgängen erhält das Warnamt WA schon
eine Grobinformation über den Netzzustand; die beteiligten Knotenstellen enthalten
aber in ihren Speichern alle Rückmeldungsprüfergebnisse, die mindestens bis zum
Eintreffen des nächsten regulären, in Abwärtsrichtung laufenden Signalblocks aufrechterhalten
werden und die nun im Bedalfsfalle - wenn nämlich das Wariiamt vom ersten Durchgangsknoten
eine Rückmeldung "N" aufgenommen hat - von hier aus systematisch abgefragt werden
können, und zwar wiederum schrittweise. Bei dieser Abfrage teilt jede Knotenstelle
dem Warnamt WA die Nummern derjenigen von dieser Knotenstelle abgehenden rernleitungen
mit, über die keine bzw. die Rückmeldung "N" eingetroffen ist.
-
Dies geschieht folgendermaßen. Zunächst wird die erste Durchgangsknotenstelle
D1 (Fig.5) daraufhirl abgefragt, welche der dort angeschlossenen weiterführenden
Knotenleitungen keine Rückmeldung bzw. die Rückmeldung "N" gebracht hat. Diejenigen
Knotenstellen, die keine Rückmeldung
oder die Rückmeldung "N"
gebracht hatten, sind in Fig.3 durch eine Schraffur deutlich gemacht. Die Abfrage
vom Warnamt WA geht mit der Kennzeichnung "Rückmeldeabfrage", aber ohne Adresse
heraus; die Durchgangsknotenstelle D1 erkennt dies und ersieht daraus, daß diese
Abfrage nur an sie gerichtet ist, also nicht weitergeleitet werden darf. Die Durchgangsknotenstelle
D1 antwortet in einem Signalblock mit den folgenden Bestandteilen: Nummer der bei
dieser Durchgangsknotenstelle befindlichen verdeckten Ortsknotenstelle 011 (diese
Nummer dient hier als"Hilfsnummer" zur Identifizierung der Durchgangsknotenstelle
im Verlauf der weiteren Abfragevorgänge); Nummern derjenigen Ortsknotenleitungen
(012, ol3, o14), die von der verdeckten Endknotenstelle El am Ort der Durchgangsknotenstelle
D1 ausgehen und keine Rückmeldungen gebracht hatten; im Beispiel der Fig.3 ist dies
nur die Nummer der Ortsknotenleitung o14. Die Ortsknotenleitungen werden dabei einfach
fortlaufend numeriert; Nummern derjenigen Endknotenleitungen (e2 und e3), die von
der Durchgangaknotenstelle D1 direkt zu den offenen Endknotenstellen (E2 und E3)
führen und keine Rückmeldung oder die Rückmeldung "N" geliefert hatten; im Beispiel
der Fig.3 ist dies nur die Nummer der Endknotenleitung e2. Die Numerierung der Leitungen
kann wieder fortlaufend sein; Nummern der von der Durchgangsknotenstelle pl weiterführenden
Durchgangsknotenleitung (dkli2), soweit sie keine Rückmeldung oder die Rückmeldung
"N" gebracht hatten.
-
Auch hier kann die Numerierung sinngemäß wie beschrieben erfolgen.
-
Jeder Leitungsnummer wird jeweils noch ein Kennzeichen hinzugefügt,
das die Leitungskategorie angibt (Orts-, End-, Durchgangsknotenleitung). Dieses
Kategorie-Kennzeichen ermöglicht es dem Personal im Warnamt, sofort die Kategorie
der Leitungen, deren Nummern zurückgemeldet werden, zu erkennen. Dies ist besser
als ein Numerierungsverfahren, bei dem beispielsweise alle von der Durchgangsknotenstelle
D1 abgehenden Knotenleitungen durchgehend numeriert würden.
-
Dieser erste Abfrageschritt bringt dem Warnamt bereits die volle Information
über eventuelle Ausfälle im Bereich der vom Durchgangsknoten D1 unmittelbar erreichbaren
Endknotenstellen.
-
Beim nächsten Schritt wird aufgrund der vom Durchgangsknoten D1 eingetroffenen
Antwort gezielt diejenige Endknotenleitung e2 angesteuert, die beispielsweise von
den in der Antwort genannten Endknotenleitungen (mit Rückmeldung "N") die niedrigste
Nummer hat. Die oben beschriebene Hilfsnummer der Durchgangsknotenstelle D1 weist
dabei den Weg. Die betreffende Endknotenstelle E2 gibt dann als Antwort einen Signalblock
an das Warnamt zurück, der ganz analog zu dem oben ausführlich erläuterten Fall
alle Angaben über die in der Endknotenstelle E2 festgestellten Ausfälle bei den
Ortsknotenleitungen mitteilt. Im Fall der Fig.3 wird die Nummer der Ortsknotenleitung
023 mitgeteilt.
-
Alle weiteren Schritte laufen nach sinngemäß gleicher Prozedur ab,
bis auch die letzte Endknotenstelle des Netzbaumes, die eine Rückmeldung "N" abgegeben
hatte, dem Warnamt
WA mitgeteilt hat, bei welchen der dort angeschlossenen
Ortsknotenleitungen die Rückmeldung ausgeblieben war.
-
Dieses Rückmeldeverfahren hat viele gewichtige Vorteile.
-
Der eigentliche Rückmeldevorgang (pauschale Rückmeldung) läuft immer
selbsttätig und sehr schnell ab und stellt alle relevanten Informationen in den
Speichern der Knotenstellen bereit. Das Abfragen vom Warnamt aus kann wahlweise
ohne jeden Eingriff des Führungspersonals automatisch gestartet werden, wenn eine
Rückmeldung "N" von der ersten Durchgangsknotenstelle her eintrifft, oder auch erst
durch ein vom Führungspersonal gegebenes Startsignal in Gang gesetzt werden. Eine
laufende Abfrageprozedur kann jederzeit vom Warnamt her abgebrochen werden, wenn
zum Beispiel dringende andere Verbindungen herzustellen sind. Dies ist insofern
wichtig, als der betreffende Netzbaum von dem Abfragevorgang voll in Anspruch genommen
wird. Die Dauer des gesamten Abfrageablaufs paßt sich ganz von selbst der Anzahl
der zu meldenden Schäden an. Je weniger Rückmeldungen zu zu behandeln sind, um so
rascher ist der Abfragevorgang beendet; wenn von der ersten Durchgangsknotenleitung
die Rückmeldung "P" eintrifft, liegt sogar schon die volle Antwort vor, und die
Abfrageprozedur entfällt ganz. Die Fernknotenstellen können hinsichtlich der Selektivsteuerung
von Ortsknotenstellen nummernneutral bleiben. Die einfache, rein lokale Numerierung
der von einer Fernknotenstelle ausgehenden Knotenleitung hat mit dem Nummernplan
für die Selektivsteuerung nichts zu tun; sie ist völlig unabhängig und denkbar einfach
zu handhaben. Das Rückmeldeverfahren kann nebenbei die gleichen Kriterien für die
Leitungsüberwachung liefern, wie sie beim bestehenden Warnsystem mit dem Quittungsverfahren
gewonnen wurden.
-
Im bestehenden Warn- und Alarmsystem kann der zur Verfügung stehende
Übertragungskanal (Bandbreite 300...3400 Hz) jeweils
nur in einer
Richtung benutzt werden. Wenn er also in Abwärtsrichtung benötigt wird (Ubertragung
von Steuersignalen bzw. Warnmeldungen), ist die Aufwärtsrichtung gesperrt; und wird
beim Durchgeben der Quittungssignale die Aufwärtsrichtung in Anspruch genommen,
so ist zwangsläufig die Abwärtsrifhtung blockiert. Das bestehende System erlaubt
also prinzipiell nur Wechselbetrieb.
-
Wenn bei dem oben beschriebenen Rückmelde- und Abfrageverfahren ein
solcher Wechselbetrieb vorgesehen würde, so könnten die Rückmeldungen verhältnismäßig
viel Zeit in Anspruch nehmen, so daß u.U. vom Warnamt WA wichtigere Informationen
nicht abgesetzt werden könnten. Die Erfindung schlägt daher zur Beschleunigung des
Rückmeldeverfahrens einen Gleichzeitigkeitsbetrieb vor. Der verfügbare Übertragungskanal
von 300 bis 3400 Hz wird so unterteilt, daß für die eine Richtung (Hauptübertragungsrichtung)
ein nur geringfügig beschnittenes Frequenzband (600...3400 Hz) verbleibt, dafür
aber ein für die Gegenrichtung nutzbarer Schmalbandkanal (300... 500 Hz) gewonnen
wird. Diese beiden Kanäle können gleichzeitig und ohne jede gegenseitige Beeinflussung
für die Übertragung von Signalen benutzt werden, der schmale Kanal allerdings nur
für geringere Signalisierungsgeschwindigkeiten und natürlich nicht für Sprache.
-
Damit kommt man zu den folgenden Betriebsmöglichkeiten: der Breitbandkanal
wird für die Abwärtsrichtung benutzt, also für die Durchgabe von Sirenensteuersignalen,
Warnmeldungen usw.; mit dem Schmalbandkanal wird die Aufwärtsrichtung bedient, die
- unabhängig von den Vorgängen in der Abwärtsrichtung - jederzeit in Anspruch genommen
werden kann.
-
Wenn gerade keiner der beschriebenen Rückmeldevorgänge erfolgt, dann
kann der Schmalbandkanal für andere Zwecke
ausgenutzt werden. Beispielsweise
kann dann der Schmalbandkanal von den in Fig.2 gezeigten Hilfsleitstellen, die entweder
mit einem Hauptverwaltungsbeamten HVB oder mit einem örtlichen Zivilschutzleiter
ÖZL besetzt sind, in Anspruch genommen werden. Beispielsweise kann der Hilfsleitstelle
HVB ein Signalisierungszugriff zu ihrer Verwaltungseinheit in der Weise gegeben
werden, daß sie einen die ganze Verwaitungseinheit oder einen Teil der Verwaltungseinheit
betreffenden Signalisierungsauftrag in Aufwärtsrichtung zum Warnamt gibt, das anschließend
dann diesen Auftrag selektiv ausführt. Auch die Hilfsleitstelle ÖZL kann den Schmalbandkanal
dazu ausnutzen, um sich beispielsweise die Zustimmung des Warnamtes zu einer von
ihr beabsichtigten Warnung des ihr unterstellten Knotenbereichs zu holen.
-
Der Schmalbandkanal kann so für Signalisierungsaufträge und Mitteilungen
der Hilfsleitstellen HVB und ÖZL an das Warnamt WA mitbenutzt werden.
-
Im Bedarfsfalle können die beiden Teilkanäle auch in Umkehrlage gebracht
werden, so daß jetzt der breite Teilkanal in Aufwärtsrichtung weist. In diesem Fall
können bestimmte, in Aufwärtsrichtung zu übertragende Informationen schnell zum
Warnamt übermittelt werden. Ein solcher Fall liegt vor, wenn Meßdaten von einer
ABC-Meßstelle gesendet werden sollen. Damit die Warn- und Alarmbereitschaft nicht
beeinträchtigt wird, darf diese Umkehrlage stets nur für relativ kurze Zeit (zum
Beispiel bis zu 5 oder 10 Sekunden) bestehen bleiben, und sie soll außerdem nur
auf Veranlassung durch das Warnamt herbeigeführt werden.