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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Datenkommunikation
vorzugsweise über
Stromnetze auf Nieder-, Mittel- und Hochspannungsebene. Sie geht
aus von einem Verfahren zur Datenübertragung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
Solches Verfahren ist aus der
EP 0 388 672 B1 bekannt. Dort wird ein Verfahren
zur Übermittlung
von Datenpaketen oder Telegrammen in einem Netzwerk mit einer Masterstation,
mindestens einer Teilnehmerstation und einem gemeinsamen Datenkanal
offengelegt. Jede Teilnehmerstation hört den Datenverkehr ab, bestimmt
die Übertragungsqualitäten und
teilt sie der Masterstation mit. Die Masterstation berechnet zentral
aus den Übertragungsqualitäten das
Datenrouting, d. h. die für
ein Datenpaket zuständigen
Relais- oder Verstärkerstationen,
und gibt dieses dem Telegram mit. Neue Teilnehmerstationen werden
durch einen Spezialaufruf der Masterstation oder ihrer Stellvertreterstation
ins bestehende Netzwerk aufgenommen. Ein solches zentral gesteuertes
Netzwerk hat den wesentlichen Nachteil, dass der Kommunikationsbedarf
zwischen Master, Stellvertretern und Teilnehmern gross und die Nutzdatenrate
entsprechend eingeschränkt
ist. Zudem ist das Netzwerk unflexibel, da die Teilnehmer keinen
Einfluss auf seine Konfigurierung und Steuerung haben.
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Gemäß der
EP 0 524 909 A1 ist
es darüberhinaus
Stand der Technik, Datenpakete nicht auf einem vorgegebenen Kommuni kationspfad,
sondern durch Mehrfachrepetition in Relaisstationen baumartig verzweigt
auszusenden. Hierfür
enthält
jedes Datenpaket eine Repetitionszahl, durch welche die Anzahl noch
auszuführender
Repetierungen durch Relaisstationen festgelegt ist. Eine derartige
Flutung kann besonders bei grossen Datenraten partielle Signalauslöschungen
verursachen, die Bitfehlerrate erhöhen und die Gesamtverfügbarkeit
beeinträchtigen.
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Aus
der Patentanmeldung EP-A 0 852 419 ist bekannt, eine von einem Sender
an eine Zentraleinheit gerichtete Nachricht ohne fest vorgegebenen Pfad
von Wiederholknoten dynamisch weiterleiten zu lassen. Andererseits
werden von der Zentraleinheit ausgehenden Nachrichten über tageszeitenabhängige, aber
fest vorgegebene Pfade an Empfänger übermittelt.
Eine Aktualisierung der Pfade geschieht nur aufgrund von sogenannten
Polling-Meldungen,
welche von der Zentraleinheit an alle Teilnehmer gesandt werden.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur
Datenübermittlung anzugeben,
bei welchem Kommunikationspfade ohne zentrale Routing-Station bestimmt
werden und eine Flutung des Netzes durch redundante Mehrfachrepetition
von Telegrammen vermieden wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung besteht darin, dass in einem Netzwerk mit mindestens je
einer Masterstation, Aussenstation und gegebenenfalls verstärkenden
Relaisstation in jeder Station Listen zur Verwaltung des Netzwerks
geführt
werden und Telegramme anhand der Listen und einer Adressierung selektiv
zu ihrer Zielstation weitergeleitet werden. Die Listen enthalten
Informationen über
die im Netzwerk angemeldeten Stationen und werden von jeder Station
selbständig
angelegt und aktualisiert. Durch die verteilt gespeicherten Listen
sind eine einfache Adressierung und Versendung von Telegrammen und
eine dezentrale, flexible Verwaltung der Netzwerkstationen realisierbar.
Die günstigen
Kommunikationspfade werden nicht durch eine Zentralstation berechnet
und im Telegramm abgespeichert, sondern streckenweise durch die
lokalen Stationen bestimmt und zur Weiterleitung verwendet. Das
Verfahren ist besonders zur Informationsübermittlung über veränderliche
und verrauschte Leitungen in Stromversorgungsnetzen geeignet.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden
in jeder Station eine Hörbarkeitsliste
der nächsten
Nachbarstationen, in jeder Relaisstation eine Relaisliste der zu
verstärkenden
Aussenstationen und in jeder Masterstation eine Verbundenmitliste
der ihrem Teilnetz oder Kommunikationsfeld zugeordneten Stationen
geführt.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
werden in den Listen die Übertragungsqualität zu den nächsten Nachbarstationen
und für
jede Station eines Kommunikationsfeldes der Abstand zur Masterstation
oder die Kommunikationsebene aufgeführt, um in jeder Relais- und
Aussenstation Angaben über die
optimalen Kommunikationspfade für
den Telegrammversand zur Verfügung
zu stellen.
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In
anderen Ausführungsbeispielen
umfasst die Netzwerkverwaltung neben dem Telegrammversand die Aufnahme
neuer Stationen, die Umgruppierung bestehender Stationen innerhalb
eines Kommunikationsfeldes und den Wechsel einer Station zwischen
zwei Kommunikationsfeldern.
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Weitere
Ausführungen,
Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie
aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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Es
zeigen beispielhaft:
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1 ein
erfindungsgemässes
Kommunikationsnetzwerk mit zwei überlappenden
Kommunikationsfeldern;
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2 die
Aufnahme neuer Stationen in ein Kommunikationsfeld und den Wechsel
einer Aussenstation zu einer neuen Relaisstation; und
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3 den
Wechsel einer Station zwischen zwei Kommunikationsfeldern.
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In
den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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1 zeigt
ein Beispielnetzwerk mit Masterstationen MS, Relaisstationen RS1, ..., RS6 und Aussenstationen
AS1, ..., AS3, die
typischerweise in einem als Datenkanal wirksamen Stromverteilnetz über aktuell
beste (linierte) oder redundante (gestrichelte) Kommunikationspfade
miteinander verbunden sind. Das vorgeschlagene Verfahren dient zur Übermittlung
von Telegrammen zwischen einer Masterstation MS und einer Aussenstation
AS gegebenenfalls über
Relaisstationen RS, wobei jede direkte Verbindung durch ihre Übertragungsqualität charakterisiert
wird und die Telegramme eine Adresse mit Angaben über die
Zielstation AS, MS aufweisen. Die Kommunikation kann dadurch etabliert
werden, dass eine Aussenstation AS auf eine Anfrage der Masterstation
MS antwortet oder selber spontan sendet. In den Relaisstationen
RS werden die Telegramme durch Wiederaussenden repetiert, um grosse Übertragungsdistanzen
und/oder stark verrauschte Datenkanäle zu überbrücken. Für den Datenaustausch kann jede
zwischengeschaltete Relaisstation RS auch selbst Aussenstation AS
sein. Die Masterstationen MS stellen über beliebige Telekommunikationskanäle die Verbindung
zu einer Leitstelle LS oder zur Aussenwelt her.
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Jede
Station MS, RS, AS kennt ihre eigene eindeutige Stationsnummer.
Das Routing oder der Telegrammversand werden von einem für die Stationen
MS, RS, AS im Prinzip einheitlichen Regelsatz kontrolliert. Eine
Masterstation MS kann auch Relaisstation RS oder Aussenstation AS
sein. Eine Relaisstation RS benötigt
eine hierarchisch tiefere Aussenstation AS.
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Erfindungsgemäss werden
in jeder Station MS, RS, AS Listen HL, RL, VmL zur Verwaltung des Netzwerks
geführt
und Telegramme in das Netzwerk gesandt und durch Vergleich ihrer
Adressen mit den Listen HL, RL, VmL selektiv zu ihrer Zielstation
AS, MS weitergeleitet. Die Netzwerkverwaltung umfasst das Management
des Telegrammversands und die Kon figurierung des Netzwerks. Vorzugsweise
werden folgende Listen angelegt: in jeder Station MS, RS, AS eine
Hörbarkeitsliste
HL, die alle in einem definierten Zeitintervall hörbaren nächsten Nachbarstationen
MS, RS, AS umfasst, in jeder Relaisstation RS eine Relaisliste RL,
die alle untergeordneten Aussen- oder Relaisstationen AS, RS umfasst,
für welche
die Relaisstation RS als Verstärker
fungiert, und in der Masterstation MS eine Verbundenmitliste VmL,
die alle ihrem Kommunikationsfeld M zugeordneten Stationen AS, RS
umfasst. Insbesondere werden die Listen HL, RL, VmL aufgrund des
abgehörten
Telegrammverkehrs permanent nachgeführt.
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Im
Netzwerk können
mehrere Masterstationen MS mit disjunkten, überlappenden oder redundanten
Kommunikationsfeldern KF vorgesehen sein. Ferner liegt für jede Masterstation
MS jede zugeordnete Station RS, AS ihres Kommunikationsfeldes M in
mindestens einer Kommunikationsebene, die durch die Anzahl zwischengeschalteter
Relaisstationen RS gegeben ist.
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Für eine besonders
effiziente Netzwerkverwaltung sollen in den Listen folgende Informationen abgespeichert
werden: in der Hörbarkeitsliste
HL die Übertragungsqualität zu den
nächsten
Nachbarstationen MS, RS, AS, in den Relaislisten RL die Kommunikationsebene
der untergeordneten Stationen AS, RS und in der Verbundenmitliste
VmL für
jede Station AS, RS die Kommunikationsebene und die direkt vorgelagerte
Relaisstation RS. Durch Kenntnis der Übertragungsqualitäten können die
Kommunikationspfade optimiert werden. Durch Kenntnis der Kommunikationsebenen
kann die Anzahl aktuell erforderlicher Repetitionen eines Telegramms
kontrolliert werden. Daraus ergibt sich ein optimaler Telegrammversand
im Netzwerk.
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Im
Detail werden die Stationen MS, RS, AS einander sukzessive ihre Übertragungsqualität zu den
nächsten
Nachbarstationen MS, RS, AS, ihre) Kommunikationsfeld(er) M und
ihre Kommunikationsebene(n) mitteilen. Dann werden sie in ihre Hörbarkeitslisten
HL sukzessive für
jede nächste
Nachbarstation MS, RS, AS deren Kommunikationsfeld(er) M, Kommunikationsebene(n)
und Kommunikationsqualität
zu deren Masterstation(en) MS eintragen. Schliesslich können sie
ihre Kommunikationsqualität(en)
zu mindestens einer Masterstation MS bestimmen, einen optimalen
Kommunikationspfad wählen
und ihren nächsten
Nachbarstationen MS, RS, AS mitteilen. Insbesondere kennt jede Masterstation
MS die aktuell benutzten Kommunikationspfade in ihrem Kommunikationsfeld
M oder kann sie bei Bedarf aus der Verbundenmitliste VmL berechnen.
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Zur
optimalen Nutzung des Netzwerks sollen in der Telegrammadresse eine
Kommunikationsrichtung (einwärts;
auswärts)
und ein Zähler
H für die
Anzahl durchlaufener Kommunikationsebenen und/oder das Kommunikationsfeld
M, die als Empfänger
oder Sender aktive Aussenstation AS und gegebenenfalls Zielapplikationen
angegeben werden. Die Zielapplikationen können z. B. eine Zählerablesung,
Schalterkontrolle und -betätigung,
Motorsteuerung u. ä.
betreffen, die von der Empfangsstation AS oder MS ausgeführt oder
in zugeordneten Apparaten veranlasst werden.
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Insbesondere
gilt für
den Telegrammversand in Auswärtsrichtung,
dass das Telegramm in einer Relaisstation RS repetiert wird, falls
die Empfängerstation
AS in der Relaisliste RL steht und der um eins inkrementierte Kommunikationsebenenzähler H gleich
der Kommunikationsebene der Relaisstation RS ist, und dass das Telegramm
von der Empfängerstation
AS identifiziert und weiterverarbeitet wird. Beim Telegrammversand
in Einwärtsrichtung
soll gelten, dass das Telegramm in einer Relaisstation RS repetiert
wird, falls die Senderstation AS in der Relaisliste RL steht und
die Summe des um eins inkrementierten Kommunikationsebenenzählers H
und der Kommunikationsebene der Relaisstation RS gleich der Kommunikationsebene
der Senderstation AS ist, und dass das Telegramm von der Mastersta tion
MS empfangen und weiterverarbeitet wird, falls die Senderstation
AS in der Verbundenmitliste VmL steht.
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Das
Telegramm enthält
also in seinem Adressteil ein Telegramm-Kennzeichen, das neben einem
Zielstations-Kennzeichen
(= Zielstation AS, MS und Zielapplikation) ein Richtungs-Flag und
Informationen über
das Kommunikationsfeld und die Kommunikationsebene der sendenden
oder empfangenden Aussenstation AS beinhaltet. Die Telegramme können daher
nach Kommunikationsrichtung, Kommunikationsfeld oder Kommunikationsebene gruppiert
werden. Diese Art der Adressierung ist wesentlich einfacher als
die Vorausberechnung des Kommunikationspfades durch eine zentrale
Routing-Station und die Speicherung des gesamten Pfades in jedem
Telegramm.
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Zur
Vermeidung von Kollisionen wird in einem Kommunikationsfeld M zu
jedem Zeitpunkt höchstens
ein Telegramm verschickt. Statt Kollisionsdetektion kann ein Carrier-Sense-Mechanismus (CSMA
= "carrier sense
multiple access")
in jeder Station MS, RS, AS vorgesehen sein, der darüber informiert, ob
der lokale Abschnitt des Datenkanals frei ist. Dadurch ist auch
gewährleistet,
dass ein Datenpaket zu einem bestimmten Zeitpunkt nur von einer
einzigen Relaisstation RS repetiert wird. Eine Flutung des Datenkanals
durch Mehrfachwiederholung eines Telegramms wird also generell vermieden.
Falls beim Telegrammempfang der Kommunikationsebenenzähler H zu
tief ist, hat das Telegramm Kommunikationsebenen übersprungen.
In diesem Fall wird einer Kollision dadurch vorgebeugt, dass die
Zielstation AS, MS für eine
Zeitspanne Sendeverbot erhält,
welche der regulären Übermittlungszeit
durch die fehlenden Kommunikationsebenen entspricht.
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Durch
die Verwendung dezentral geführter Listen
HL, RL, VmL ist zusätzlich
zur dezentralen, effizienten Steuerung des Telegrammversands eine flexible
Selbstkonfiguration des Netzwerks realisierbar. Die Selbstkonfiguration
betrifft das Anmelden, Abmelden, Ummelden und Ausscheiden einer
Station RS, AS in einem Kommunikationsfeld M einer Masterstation
MS und erfolgt durch Eintrag oder Löschen der Station RS, AS in
den entsprechenden Listen HL, RL, VmL. Die Masterstation MS steuert
die Netzwerkaquisitionsaktivitäten,
insbesondere die Suche nach neuen Stationen RS, AS, oder delegiert
diese Aktivitäten
an eine untergeordnete Station RS, AS. Eine untergeordnete Station
RS, AS kann sich auch selbständig
bei der Masterstation MS abmelden, falls die Übertragungsqualität zu der
oder den direkt vorgelagerten Relaisstation en) RS unter einen vorgebbaren
Wert fällt.
Ferner kann eine untergeordnete Station RS, AS bei einem Unterbruch
oder nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitlimite ohne Telegrammempfang
automatisch aus dem Kommunikationsfeld ausscheiden.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
zur Aufnahme der Stationen S1, ..., S4 in das Kommunikationsfeld M1 der Masterstation
MS1. Die Kommunikationspfade sind mit 1,
..., 5 nummeriert. Die Telegrammadressen werden in einer erfindungsgemässen Form
MHOD angegeben, wobei M = Kommunikationsfeld, H = Kommunikationsebenenzähler, O
= Zielobjekt-Kennzeichen und D = Kommunikationsrichtung. Die Befehle,
Antworten oder Informationen werden im Datenteil übermittelt.
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MS1 sendet einen ConnectRequest-Befehl MIH0O0Dout,
worauf sich S1 mit einer ConnectRequest-Anwort
M1H0O1Din meldet. S1 wird mit der gemessenen Übertragungsqualität in die
Hörbarkeitsliste
HL und Verbundenmitliste VmL von MS1 eingetragen.
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Zur
Suche neuer Stationen delegiert MS1 seine
Aquisitionsbefugnis an S1 mit einem InitConnect-Befehl
M1H0O1Dout. S1 generiert einen ConnectRequest-Befehl
M1H1O0Dout. In diesem Telegramm sind die Identifikation von S1 und die Übertragungsqualität zwischen
S1 und MS1 kodiert. S2 antwortet mit der
ConnectRequest-Antwort M1H0O2Din. S1 braucht
von S2 nicht direkt adressiert zu werden,
weil ein ConnectRequest zu einem Zeitpunkt nur durch genau eine
Masterstation MS oder delegierte Station RS, AS ausführbar ist.
S1 trägt
S2 in die Hörbarkeitsliste HL und in die
Relaisliste RL ein, wandelt die ConnectRequest-Anwort in eine InitConnect-Antwort M1H0O1Din
um und sendet diese an MS1. Im Datenteil
teilt die S1 an MS1 Informationen zur gefundenen
Station S2 mit. MS1 empfängt die Meldung
und trägt
S2 als Aussenstation mit Kommunikationsebene 1 und
direkt vorgelagerter Relaisstation S1 in
seine Verbundenmitliste VmL ein. Nach dem gleichen Prinzip werden
S3 und S4 in das
Kommunikationsfeld M1 der Masterstation MS1 aufgenommen.
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Der
Telegrammversand zwischen MS1 und S2 erfolgt nun in Auswärtsrichtung durch Telegramme mit
Adresse M1H0O2Dout bzw. nach Repetition in S1 M1H1O2Dout
und in Einwärtsrichtung
durch Telegramme mit Adresse M1H0O2Din und nach Repetition in S1 M1H1O2Din.
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Anhand
von 2 wird auch ein Wechsel der Aussenstation S3 zu einer neuen Relaisstation S4 erläuert. Nachdem
S4 mit MS1 verbunden ist, stellt S3 durch Überwachung
der Übertragungsqualitäten fest, dass
die Kommunikation mit S4 viel stabiler ist
als mit S1. MS1 sendet
an S4 einen InitConnect-Befehl M1H0O4Dout.
Daraufhin sendet S4 einen ConnectRequest-Befehl
M1H1O0Dout. S3 verifiziert die bessere Übertragungsqualität bzw. die
niedrigeren Kommunikationskosten mit MS1 über S4 und antwortet mit einer ConnectRequest-Antwort
M1H0O3Din. S4 trägt S3 in
seine Hörbarkeitsliste
HL und Relaisliste RL ein und sendet die InitConnect-Antwort M1H0O4Din
mit Angaben über
S3 an MS1. MS1 stellt in seiner Verbundenmitliste VmL
fest, dass S3 zuvor über die Relaisstation S1 angemeldet war und sendet nun einen DisconnectRequest-Befehl
M1H0O1Dout an S1, welche S3 aus
seiner Relaisliste RL löscht
und dies mit der DisconnectRequest-Antwort M1H0O1Din an MS1 bestätigt.
Somit ist der Kommunikationspfad 2 inaktiv.
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Wenn
eine Relaisstation RS den Kommunikationspfad zur Masterstation MS
wechselt, teilt sie im Datenteil des ConnectRequest oder InitConnect allen
Stationen RS, AS auf dem neuen Pfad und der Masterstation MS alle
ihr nachgela gerten Aussenstationen AS mit. Diese werden in die jeweiligen
Relaislisten RL eingetragen. Durch den DisconnectRequest-Befehl
der Masterstation MS werden alle gemeldeten Stationen RS, AS aus
den Relaislisten RL auf dem alten Pfad gelöscht. Sollte eine Relaisstation RS
sowohl auf dem alten als auch auf dem neuen Pfad liegen, werden
dort die Aussenstationen AS nicht gelöscht, sondern lediglich ihre
neue Kommunikationsebene eingetragen.
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In 3 ist
ein Wechsel des Kommunikationsfelds M illustriert. S1 kommuniziert
mit der Masterstation MS1. Nachdem die Masterstation
MS2 in Betrieb genommen wird oder durch
eine Änderung
in der Netzwerkkonfiguration von S1 besser
verstanden wird als MS1, wird S1 den
ConnectRequest-Befehl von MS2 beantworten
und von MS2 in die Hörbarkeitsliste HL und Verbundenmitliste
VmL eingetragen. Nun ist S1 über MS1 und MS2 erreichbar.
Falls dies unerwünscht
ist, beantwortet S1 den nächsten (periodisch
wiederholten) ConnectRequest von MS1 mit
einem DisconnectRequest und wird dadurch aus den Relaislisten RL
und der Verbundenmitliste VmL des Kommunikationsfelds von MS1 ausgetragen.
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Wird
durch eine Änderung
der Netzwerktopologie der Kommunikationspfad 1 gesperrt,
scheidet S1 nach einer Zeitlimite ohne Telegrammempfang aus
dem Kommunikationsfeld von MS1 aus und wird in
allen Listen HL, RL, VmL gelöscht.
Die Zeitlimite wird von der Masterstation MS1 und/oder
der Aussenstation S1 überwacht. Beim nächsten ConnectRequest
von MS2 wird sich S1 in
dessen Feld eingliedern. Gegebenenfalls kann z. B. MS2 den
Wechsel von S1 der Masterstation MS1 durch ein DisconnectRequest bestätigen.
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Das
erfindungsgemässe
Verfahren ist in beliebigen Netzwerken anwendbar. Es ist besonders
für Netzwerke
von Nutzen, die flexibel konfigurierbar sein sollen und eine variable
Kommunikationsqualität haben.
Solche Netzwerke können
draht- oder fasergebundene Leitungen und/oder drahtlose Übertragungsstrecken
als Datenkanal umfassen. Beispiele hierfür sind Stromnetze, aber auch
(Mobil-)Telefon-, Com puter- oder Richtfunknetze. Eine Anwendung des
Verfahrens betrifft den Betrieb eines Netzwerks und die Übermittlung
von Telegrammen in einem Netzwerk, das Stromleitungen umfasst. Insbesondere
umfasst das Netzwerk ein Stromverteilnetz, das zum Datenaustausch
nach aussen und gegebenenfalls zwischen Teilnetzen mit einem Telefonnetz
oder Computernetz verbunden ist.
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Durch
das erfindungsgemässe
Verfahren wird ein dezentral verwaltetes, sich selbst konfigurierendes
Kommunikationsnetzwerk geschaffen, das sich durch eine sehr einfache
Telegrammadressierung auszeichnet und ohne übergeordnete Intelligenz, zentrale
Berechnung oder externe Beeinflussung optimale Kommunikationspfade
zur Verfügung stellt.
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- MS
- Masterstation
- RS
- Relaisstation
- AS
- Aussenstation
- HL
- Hörbarkeitsliste
- RL
- Relaisliste
- VmL
- Verbundenmitliste
- M
- Kommunikationsfeld
- H
- Kommunikationsebenenzähler
- O
- Zielobjekt-Kennzeichen
(Zielstation plus Ziel
-
- applikation)
- D
- Kommunikationsrichtung
- MHOD
- Telegramm-Kennzeichen,
Adresse
- S
- Station