DE2717062A1 - Arzneimittel mit antitussiver wirkung - Google Patents

Arzneimittel mit antitussiver wirkung

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DE2717062A1 DE19772717062 DE2717062A DE2717062A1 DE 2717062 A1 DE2717062 A1 DE 2717062A1 DE 19772717062 DE19772717062 DE 19772717062 DE 2717062 A DE2717062 A DE 2717062A DE 2717062 A1 DE2717062 A1 DE 2717062A1
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Description

Dipl.-CHEM. dr. HARALD STACH
PATENTANWALT 2 7 1 7 O ß '?
2HAMHUHGIAQbNAUtKALtIt 3OTtLEHOr
Aktenzeichen : Neuanriie I g
Anrnelderiri : Firm« Kai'l O. Helm
Arzneimittel mit antitussiver Wirkung
Die Unterdrückung dos bei brunch i a J en und pulmoiuiien Erkrankungen ZUi" Befreiung des Λ tiiiungs traktes von niechuiiischen oder pathologischen Irritationen auftretenden Husteriref/lexes ist angezeigt, wenn ein trockner Reizhusten wie bei Asthma, Keuchhusten, Tbc, Lungenkrebs etc. vorliegt. Die hustendänipfende Wirkung kann an sensorischen Nerven, am Ilustenzentrum oder im autonomen Nervensystem angreifen. Bevorzugt finden Substanzen Verwendung, die eine Dämpfung des Hustenzentrums bewirken.
Die bekannteste Imstendämpfende Substanz ist das zentral wirkende Codein, daß jedoch bei peroraler Gabe geringfügig suchtbildend wirkt, da durcJi Kn tine thylierung im Organismus Morphin entstellt. Dieser Effekt fällt bei Codein-In j ok t ionen bereits stark in Gewicht. Die wichtigsten Nebenwirkungen bei der Therapie mit Codein sind Obstipation und Ateindopression, wodurch die Anwendung in vielen Fällen kontraindiziert oder zumindest mit Nachteilen verbunden ist„ Unerwünscht" ist ferner, daß die Herste Llung von Codein einen plant agenm:if.iigen Anbau von Opiuin-Mohnp f lanzen erfordert.
Es ist auch bekannt, das dem Codein strukturell, verwandte, aus den Blüten des gelben Mohns isolierbare Alkaloid d-Glaucin in der Hus t en t.herapi ο einzusetzen. Glaucin hat die chemische Formel 1:
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Die Pflanze enthält jedoch noch mindestens vier weitere Alkaloide, deren Trennung vom d-Glaucin größte Schwierigkeiten bereitet.
Nach Franck und Tietze, "Angewandte Chemie", (1967), Seiten 815 und 816 kann d, 1-Glaucin ausgehend von Papaverin durch oxidative Ringschlußreaktion von Laudanosolin synthetisch hergestellt werden. Das nach diesem Verfahren synthetisierte Glaucin enthält jedoch erhebliche Mengen nicht identifizierter Verunreinigungen, die bisher nicht abgetrennt werden konnten. Eigene Untersuchungen ergaben, daß es sich dabei
offenbar
hauptsächlich um dasYciurch Hof mann-Abbau entstandene 1-(N,N-Dimethyla<lniinoäthyl )-3 » ^ » 6 , 7- tetramethoxy-phenanthren handelt, das mit dem Glaucinsalz auskristallisiert und wegen seiner Phenanthren-Struktur und der häufig sympathomimetlsch
für therapeutische Zwecke wirksamen Dimethylatnino.:ithyl-Gruppe^r5edenklich erscheint.
Aufgabe der Erfindung war es daher, Arzneimittel mit antitussiver Wirkung sowie verbesserte antitussive Wirkstoffe zu schaffen, die ohne suchtbildende-Wirkung auch bei oraler Verabreichung eine starke und möglichst langdauernde zentrale Hustendäjtipfung ergeben und die unerwünschten gastro-inteatinalen Nebenwirkungen der bekannten Produkte weitgehend vermeiden .
Es wurde nun gefunden, daß das 1-Glaucin eine dem d-Glaucin in verschiedener Hinsicht überlegene antitussive Wirksamkeit besitzt und die kombinierte Verwendung von 1-Glaucin und d-Glaucin in bestimmten Gewichtsverhältnissen zu einer unerwarteten Verbesserung der antitussiven Wirksamkeit führt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Arzneimittel mit antitusslver Wirkung erfindungsgemäß gekennzeichnet durch einen therapeutisch wirksamen Gehalt an 1-Glaucin oder dessen physiologisch unbedenklichen Salzen anorganischer oder organischer Säuren.
Diese neuen Arzneimittel zeichnen sich gegenüber den bekannten, Codein oder d-Glaucin enthaltenden antitussiven Arzneimitteln durch das Fehlen spasmogener Nebenwirkungen im Intestinalbereich und gegenüber den d-Glaucin enthaltenden Präparaten darüber hinaus durch eine unerwartet vergrößerte antitussive Wirksamkeit aus.
Nach einer weiteren Ausgestaltung können die erfindungsgemäßen Arzneimittel zusätzlich noch eine dem Gesamtgehalt an 1-Glaucin und 1-Glaucinsalz höchstens äquimolare Menge an d-Glaucin und/oder dessen physiologisch unbedenklichen Salzen anorganischer oder organischer Säuren enthalten.
Die kombinierte Verwendung von 1-Glaucin und d-Glaucin und deren Salzen ergibt innerhalb der genannten molaren Verhältnisse überraschenderweise noch eine Verbesserung der antitussiven Wirkung sowohl gegenüber der alleinigen Verwendung von gleichen Mengen 1-Glaucin, als auch erst recht gegenüber dem erheblich weniger wirksamen d-Glaucin.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform können die erfindungegemäßen Arzneimittel Embonsäuresalze von 1-Glaucin und gegebenenfalls d-Glaucin enthalten. Hierdurch wird die antitussive Wirkungsdauer ohne Verzögerung des Wirkungsbeginnes signifikant verlängert.
Beansprucht wird ferner das bisher unbekannte Glaucinembonat sowohl in seiner razemischen Form, als auch in Form der getrennten optischen Isomeren.
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"*> 2717Of. 2
Das für die neuen Arzneimittel benötigte 1-Glaucin kann nach dem eingangs beschrinbenun Verfahren durch oxidative Ringschlußreaktion von Laudanosolin synthetisch hergestellt werden. Wie die Anmelderin festgestellt hat, enthält das auf diese Weise synthetisierte Glaucin jedoch größere Mengen bisher nicht als Verunreinigung erkannter Nebenprodukte, die mit dem Glaucinsalz auskristallisieren. Nach den Untersuchungen der Anmelderin handelt es sich dabei im wesentlichen um das 1-(N,N-Dime thylamino— äthy.l)- 3, '■· #6,7- te tr ame thoxyphenanthren, dessen Mi t ve rwendung in Arzneimitteln wegen soiner Phenanthren—Struktur und dor Dimethylaminoäthyl-Grupne ausgeschlossen werden mußte. Es mußten daher Verfahren zur Herstellung von gereinigtem Glaucin geschaffen werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von gereinigtem Glaucin, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Laudanosolin synthetisch hergestelltes, unreines Glaucin durch fraktionierte Kristallisation der freien Hase aus einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Äthylalkohol oder Essigsäureäthylester von dem begleitenden 1-(N , N-Di mn thylaminoäthyl )-3, ** , 6 , 7-tetramethoxyphenanthren abtrennt und das gereinigte Glaucin gegebenenfalls in seine optischen Isomeren auftrennt.
Beansprucht wird schließlich noch ein Verfahren zur Herstellung von gereinigtem Glaucin, bei welchem man aus Laudanosolin hergestelltes Tetrahydroxyaporphin zu Glaucin methyliert, dadurch gekennzeichnet, daß man das Glaucin aus der Reaktionsmischung der Methylierungsstufe mit verdünnter Schwefelsäure extrahiert und aus der schwefelsauren Phase nach Abtrennung von den ausfallenden Feststoffen isoliert.
Nach diesen Verfahren kann auf einfache Weise ohne merkliche Beeinträchtigung der Ausbeute ein von dem genannten, unerwünschten Nebenprodukt befreites Glaucin hergestellt werden.
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Im folgenden wird die Herstellung von gereinigtem 1-Glaucin und Glaucinsalzen sowie die therapeutische Wirksamkeit anhand von Beispielen und Vergleichsversuchen weiter erläutert:
Beispiel 1
Herstellung von gereinigtem 1-Glaucin Zu 225 g (0,6 Mol) Papaverin-hydrochlorid in 2 1 50%igem wässrigem Methylalkohol wurde eine Lösung von JO g Natriumhydroxid in 3OO ml Wasser langsam zugegeben, der entstandene Niederschlag abfiltriert und bei 6O0C für ZO Stunden getrocknet. Es wurden 201 g Papaverin-Base vom Schmelzpunkt \hk bis 146°C erhalten (Ausbeute 98%).
Es wurden 200 g (0,6 Mol) Papaverin-Base in 2OO ml Methylalkohol gelöst, mit 120 ml Methyljodid versetzt und die Mischung 6 Stunden zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das kristalline Produkt abfiltriert und getrocknet. Dabei wurden 28Ο g Papaverin-meth:
erhalten (Ausbeute 97%).
den 28Ο g Papaverin-methiodid vom Schmelzpunkt 127 bis 129 C
200 g (0,4 Mol) Papaverin-methiodid wurden in 2 1 10%igem wässrigen Methylalkohol suspendiert und langsam bis zur völligen Auflösung und dem Verschwinden der gelborangen Färbung mit Natriumborhydrid versetzt. Die Lösung wurde in 12 1 Wasser eingegossen und der entstehende weiße Niederschlag abfiltriert und getrocknet. Es wurden 230 g Laudanosin vom Schmelzpunkt 113 bis 115°C erhalten (Ausbeute 78%).
Es wurden 121 g (θ,3*ί Mol) Laudanosin in 6OO ml 40%iger Bromwasserstoffsäure etwa 10 Stunden bis zur vollständigen Abgabe von Methylbromid erhitzt. Das nach Kühlen der Lösung auskristallisierende Produkt wurde abgetrennt. Es wurden 100 g Laudanosolin-hydrobromid vom Schmelzpunkt 230 C erhaltei (Ausbeute 77%).
Es wurden 98 g (0,26 Mol) Laudanosolin-hydrobromid in 1,2 1
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- ir-
5O#igem wässrigen Methylalkohol bei 8O°C gelöst. Nach vollständiger Lösung wurde durch Zugabe von Eis auf 6 C abgekühlt und dann eine auf 6 C gekühlte, filtrierte Lösung von 100 g (0,62 Mol) Eisen-(lll)-chlorid in 500 ml 50%igem wässrigem Methylalkohol zugegeben. Nach einer Minute wurden 1,5 1 konzentrierter Salzsäure hinzugefügt und die Lösung bei Zimmertemperatur stehengelassen. Die dabei ausfallenden graubraunen Kristalle wurde abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet. Es wurden 43 g Tetrahydroxyaporphin-Hydrochlorid vom Schmelzpunkt 242 bis 2U4°C erhalten (Ausbeute
Es wurden 6 g (O,O18 Mol) Tetrahydroxyaporphin-hydrochlorld unter Erwärmen in 840 ml Methylalkohol gelöst. Getrennt davon wurden 21,6 g (0,126 Mol) Trimethylphenylamoniumchlorid in Methylalkohol mit einer Lösung von 8,5 g (0f15 Mol) KOH in Methylalkohol versetzt. Nach Abfiltrieren vom ausgeschiedenen Kaliumchlorid wurde das Filtrat mit Methylalkohol auf 8Uo ml aufgefüllt. Nachfolgend wurden beide Lösungen langsam unter Schutzgas gemischt und dann innerhalb von 6 Stunden langsam zu auf 110 C erhitztem Anisol zugefügt, wobei der Methylalkohol abdestillierte. Nach vollständiger Zugabe wurde die Lösung gekühlt und von einem schwarzen, amorphen Rückstand abfiltriert. Das dunkelgrüne Piltrat wurde im Vakuum bis zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde mit 5 ml Äthylalkohol und 15 ml Bromwasserstoffsäure sowie 20 ml Äthylacetat versetzt. Das aus der erhaltenen Mischung auskristallisierte Produkt wurde abfiltriert und getrocknet· Es wurden 5,5 g d,1-Glaucin-Uydrobromid vom Schmelzpunkt 235°C (unter Zersetzung) erhalten (Ausbeute
Es wurden 60 g d,l-Glaucin-hydrobromid, das durch die vorstehend beschriebenen Verfahrensstufen erhalten wurde und gemäß DUnnschichtchromatogramm etwa 10# !-(Ν,N-Dirnethylaminoäthyl)-3,4,6,7-tetramethoxyphenanthren enthielt, in 200 ml 50^igem wässrigem Äthanol gelöst und mit einem Überschuß von 8,5 g Kaiiumhydroxid in 50 ml Wasser versetzt,
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Aus der erhaltenen Mischung wurde durch Ausschütteln mit etwa 5OO ml Chloroform die freie d,l-Glaucinbase extrahiert. Die abgetrennte organische Phase wurde über wasserfreiem Natriuinsulphat getrocknet und filtriert. Nach Verdampfen des Lösungsmittels wurden 50 g eines öligen Rückstandes erhalten, der aus 75 ml Äthylacetat umkristallisiert wurde. Nach dem Abfiltrieren und Trocknen wurden 30,4 g d,1-Glaucinbase vom Schmelzpunkt 128 bis 1300C erhalten. Nach wiederholter Kristallisation aus weiteren Mengen 100 ml Äthylacetat wurden 25,15 g d,l-Glaucinbase vom Schmelzpunkt 138 bis 14O°C erhalten, die gemäß Dünnschichtchroraatogramm weniger als 0,1$ Verunreinigungen enthielt.
Nach Kristallisation der vereinigten Rückstände aus Äthylalkohol wurden etwa 5 g 1-(N,N-Dimethylaminoäthyl)-3,4,6,7-tetramethoxyphenanthren mit einem Schmelzpunkt von 248 bis 25Ο C und einem massenspektrometrisch ermittelten Molekulargewicht von 369 erhalten.
NMR-Spektrum: 9.13 (s,l), 7.88 (d,l), 7.66 (d,l), 7,46 (s,2),
3.97 (s,3), 3.93 (s,6), 3.86 (s,3), 3.44-3.14 (m,4 2.73 (s,3), 2.52 (s,3).
Zur Trennung der Isomeren wurden 5,09 g (O,O14 Mol) d,l-Glaucin in 70 ml Äthylalkohol gelöst und mit einer Lösung von 2,2 g (0,014 Mol) d-Veinsäure in 70 ml Äthylalkohol (500C) versetzt. Das sich beim langsamen Abkühlen ausscheidende, feinkristalline Produkt wurde abfiltriert, mit Äther gewaschen und getrocknet. Es wurden 3,6 g 1-Glaucin-d-bitatrat mit einem Schmelzpunkt von 210 bis 212 C und einer spezifischen Drehung in Wasser von -26° erhalten (Ausbeute 93^).
Das noch unreine 1-Glaucin-d-bitatrat wurde mit einer wässrigen Natriumhydroxidlösung versetzt und mit Äther extrahiert. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels wurde der Rückstand in 50 ml Äthylalkohol gelöst und mit einer Losung von 1 ,15 <S d-Weinsäure in 50 ml Äthylalkohol versetzt. Nach dem Abtrennen wurden 3»39 g
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l-Glaucin-d-bitatrat mit einem Schmelzpunkt von .'-'12 bis 215 C und einer spezifischen Drehung in Wasser von -32 erhalten. Die spezifische Drehung der 1-Gluucinbase in Äthylalkohol betrug -101° {9ki> optische Reinheit).
2,U8 g 1-Glaucin wurden in 15 ml Äthylalkohol mit einem kleinen Überschuß an 48%iber Bromwasserstoffsäure versetzt* Nach der Abtrennung wurden 2,78 S 1-Glaucin-hydrobromid vom Schmelzpunkt 235 C (unter Zersetzung) erhalten (Ausbeute 98,596).
Aus den Mutterlaugen der ersten und zweiten d-Bitatrat-Kristallisation wurde nach dem Eindampfen ein grünlicher Rückstand erhalten, der in 20 ml Wasser gelöst, mit wässrigem Natriumhydroxid behandelt und dann mit 250 ml Äther extrahiert wurde. Nach dem Trocknen wurde Abfiltriert und das Lösungsmittel abgedampft. Dabei wurden 1,67 g d-Glaucin vom Schmelzpunkt 120 C erhalten. Die spezifische Drehung betrug in Äthylalkohol 104,6 . Das hieraus durch Umsetzung mit Bromwasserstoff säure erhaltene d-Glaucin-hydrobromid zeigte •inen Schmelzpunkt von 235 C (unter Zersetzung)„ Das durch Methylierung aus d-Boldine erhaltene d-Glaucin zeigt eine spezifische Drehung in Äthylalkohol von +115 ·
Beispiel 2
Zur Herstellung von 1-Glaucin-hydrochlorid wurde 1-Glaucin in wenig Methylalkohol gelöst und ein geringer Überschuß an konzentrierter Salzsäure zugegeben. Aus dem erhaltenen, voluminösen Niederschlag wurden durch Zugabe von Äthylacetat veißlich bis rosa gefärbte Kristalle erhalten. Nach dem Abfilfcrieren, Vaschen mit Aceton und Trocknen wurde weißlich bis rosa gefärbtes, feinkristallines 1-Glaucin-hydrochlorid vom Schmelzpunkt 232 bis 233°C erhalten.
Beispiel 3
Zur Herstellung von 1-Glaucin-hydrojodid wurde 1-Glaucin in
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ι ·.·- ■ ·=·.·■: .■■■ ■■■ .·: - 9 - ■
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2 η Salzsäure gelöst und mit gesättigter Kaiiumjodidlösung versetzt. Der erhaltene kristalline Niederschlag wurde aus einer Mischung von Methylalkohol und Äther umkristallisiert. Das dabei auskristallisierende, gelbliche Glaucin-hydrojodid zeigte einen Schmelzpunkt von 238 C.
Beispiel h
Zur Herstellung von 1-Glaucin-embonat wurden 8^1 rag 1-Glaucin in 10 ml Dimethylformamid mit U59 mg Embonsäure versetzt. Nach Erwärmen bis zur vollständigen Lösung wurde die Mischung in 100 ml Wasser eingegossen und das ausgefallene Produkt abfiltriert und getrocknet. Es wurden 1,32 g pulveriges, schwach bräunliches l-Glaucin-embonat vom Schmelzpunkt 189 bis 192 C erhalten (Ausbeute 100%).
Beispiel 5
Zur Herstellung von d.l-Glaucin-embonat wurde eine Mischung von 1,^2 g d,l-Glaucin und 0,78 g Embonsäure in 20 ml Dimethylformamid gelöst und die erhaltene braune Lösung in UOO ml Wasser eingebracht. Der schwach bräunlich gefärbte Niederschlag wurde Abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Dabei wurden 1,75 g d,l~Glaucin-embonat vom Schmelzpunkt 188 bis 190°C erhalten (Ausbeute 80%).
Analyse:
berechnet: C 71.02% H 6.05% N 2.55% gefunden: C 69.36% H 5.98% N 2.52%.
Beispiel 6
Zur Herstellung von d,l-Glaucin-tartrat wurde 355 mg (1 mMol) d,l-Glaucin in 10 ml Äthylalkohol mit 150 mg d,l-Weinsäure in 10 ml Äthylalkohol bei 5O0C versetzt. Nach Kühlung der Lösung wurden 220 mg optisch inaktives d,l-Glaucin-d,l-tartrat vom Schmelzpunkt 2150C erhalten (Ausbeute 97%).
8 09842/0498 ORIGINAL INSPECTED
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Beispiel 7
Es wurden Dragees mit antitussiver Wirkung und folgender Zusammensetzung hergestellt:
Kern:
1 - Gl auc in- hydro br ο in id 20 mg
Lactose 60 mg
Stärke kO mg
Talkum 10 mg
130 lug
Gummi arabicum ^,5 mg
Talkum 35 mg
Kristallzucker 80 mg
weißes Wachs 0.1 mg
roter Farbstoff 0. h mp:
120 mg
Beispiel 8
Zur Herstellung von Kapseln mit antitussiver Langzeitwirkung wurden Hartgelatine-Steckkapseln mit jeweils 16O mg einer Mischung der folgenden Bestandteile gefüllt:
d,1-Glaucin-hydrochlorid 10 mg
d,1-Glaucin-embonat 25 mg
Lactose 60 mg
Stärke 60 mg
Magnesiumstearat 5 mg
16O mg
Beispiel 9
Zur Herstellung eines Sirups mit antitussiver Wirkung wurden
die folgenden Bestandteile vermischt:
1-Glaucin-hydrobromid 133 mg
Saccharose 20 g
Sorbit k5 g
Zitronensäure 125 mg
p-IIydroxybenzoesäuremethylester 100 mg
Aroma (Essenz aus süßen Orangen) 1,5 g
Aqua dest. ad 100 g
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Ver|gleichsversuch 1
Zum Vergleich der antitussiven Wirksamkeit von Codeinphosphat und den verschiedenen Isomeren des Glaucin-hydrobromids wurden nach einer Versuchsanordnung von Friebel und Reichle 60 Meerschweinchen mit einem Gewicht zwischen 200 und 3OO g in zehn Gruppen verschiedener Größe aufgeteilt. Jedes Tier wurde am Versuchstag vor der Verabreichung der Wirksubstanz für eine Zeitdauer von 8 Minuten in oiner Kammer bei konstantem Luftdruck der Einwirkung eines Aerosols von 2O^iger Citronensäure ausgesetzt und während der Versuchsdauer die Anzahl der Hustenstöße durch einen Drucküberträger gezählt. Aufgrund dieser Daten wurde von jeder Gruppe ein durchschnittlicher Kontrollwert ermittelt. Danach wurde den zu einer Gruppe gehörenden Tieren eine Suspension des Wirkstoffes in I^iger Natriumcarboxymethylcellulose verabreicht. Jeweils 30 Minuten danach wurden die Tiere dann in der Kammer der Versuchsapparatur wieder für einen Zeitraum von 8 Minuten dem Aerosol von 20^iger Citronensäure ausgesetzt und die Anzahl der Hustenstöße in diesen 8 Minuten registriert. Dabei wurden die verschiedenen Wirkstoffe in steigender Dosierung von 3 mg/kg bis 100 mg/kg Körpergewicht eingesetzt. Insgesamt wurden acht verschiedene Dosierungen benutzt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse wurden als prozentuale Abweichung vom durchschnittlichen Kontrollwert der gleichen Gruppe und des gleichen Versuchstages ausgedrückt und in einem Diagramm gegen den Logarithmus der Dosis aufgetragen. Aus der dabei erhaltenen Wirkungskurve für den Logarithmus der Dosis läßt sich mittels Regressionsanalyse nach Downie und Heath (1965) der Korrelationskoeffizient und die EDe0 fur Jede der aktiven Substanzen ermitteln. Die dabei für Codeinphosphat, d-Glaucin-hydxobromid, d,l-Glaucinhydrobromid und 1-Glaucin-hydrobromid jeweils i/2 Stunde nach Dosierung des Wirkstoffes erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
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ORIGINAL INSPECTED
Tabelle I
Wirkstoff
Anzahl Korrela-
(ί(3Γ t i ο η s Tiere kooffi-
zinnt *'
50
Anstieg ED
der
Kurve mg/kg
Codeinphosphat d-Glaucin-hydrobroraid 1-Glaucin-hydrobromid d,1-Glaucin-hydrobromid
-O.395<> -0.53'tO -0.0867
■67. ^ ■ 60.8 ■70.9b
•57.«
0.6
31.2
*) statistisch signifikant (ρ <£ 0.0i) für jeden Wirkstoff
Die vorstehendai Daten zeilen, daß das 1-Glaucin-hydrobrotnid einen im Vergleich zum d-GlaucLn-hydrobromid wesentlich geringeren Wert für die effektive Dosis ED . besitzt und das d,l-Glaucin-hydrobromid überraschenderweise eine EI) aufweist, die noch niedriger liegt, als beim 1-Glaucin-hydrobroraid.
Vergleichsversuch 2
Eine der unangenehmsten Nebenwirkungen der Codain enthaltenden, antitussiven Arzneimittel ist riio Konstipation und die Bildung von Spasmen im Intestinalbereich. In einem Modellversuch zur Bestimmung der Auswirkung antitussiver Wirkstoffe auf die In tes tinalmo tilität wird die Evsikuations tätigkeit des Magen-Darmtraktes von Mäusen untersucht, die nach subcutaner Verabreichung des Wirkstoffes eine 10^bige Suspension von Kohle in einem ^'jiigen wässrigen Brei von Gummi arabicum mittels Schlundsonde verabreicht bekoinmon. Jeweils zwei Stunden später wird nach Sektion des Darmes die Entfernung Magen-Coecum gemessen und die von der Kohle durchwanderte Strecke in Prozent der Darinlänge angegegen.
Im vorliegenden Vergleichsversuch wurde die Auswirkung von Codeinphosphat, d-Glaucin-hydrobromid (l-Glaucin-hydrobrouiid)
auf die intestinale Motilität
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bei verschiedener Dosierung gemessen und für jede Dosis der Durchsclinittswert an einer hinreichenden Anzahl von Tieren bestimmt. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt:
Tabelle II
Wirkstoff
Dosie
rung
mg/kg
Anzahl
der
Tiere
Durchwanderte
Darmstrecke
Mittel- Standard
wert Abweichung
* c!"
*) 3.6
(Kontrolle) '♦0 7'+. 3 *) 3.5
3 7 70. h
10 18 74.3 9.5
30 17 3'+.« *) 4.5
100 18 20.6 2.5
10 18 74.6 ·) 2.6
30 18 80. 1 4.9
1OO 18 36.^ *) 6.3
3 8 74.3 2.0
10 8 94.3 4.3
30 8 85.it 10.6
100 8 51.8
Codeinphosphat
d-Glauc in-hydrobromid
1-Glaucin-hydrobromid
*) Vom Kontrollwert signifikant verschieden (p < O.O5)
Die vorstehenden Zahlenwerte zeigen, daß bei Verwendung von 1-Glaucin-hydrobromid im Gegensatz zum d-Glaucin-hydrobromid und zum Codeinphosphat bei einer Dosis von 10 mg/kg eine signifikante Erhöhung der Darmtätigkeit eintrat und die Werte für die intestinale Motilität beim 1-Glaucin-hydrobromid auch bei Dosen von 30 mg/kg und 100 rag/kg jeweils wesentlich über den entsprechenden Werten für d-Glaucin-hydrobroinid und Codeinphosphat lagen.
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-Ti-
Vergleichsversucli 3
Bei in vitro durchgeführten Untersuchungen über die Auswirkung der verschiedenen Wirkstoffe auf die glatte Muskulatur von in ein Bad eingehängten, isolierten Meerschweinchendarinproben wurde deren Kontraktionskraft nach Zugabe bestimmter Dosen der Wirkstoffe zum Bad aufgezeichnet. Dabei wurde festgestellt, daß Codein bei molaren Konzentrationen zwischen 1 χ 10 bis 32 x dosisabhängi^e Kontraktionen verursacht. d-Glaucin zeigte ein dosisabhänpipes Ansteigen von Spontanaktivität und Tonus im Bereich molarer Konzentrationen von 1 χ 10 J bis 8 χ 10 . Beim 1-Glaucin wurde bei einer molaren Konzentration zwischen 1 χ 10~5 bis 8 χ 10~5 eine Verringerung der Spontanaktivität und kein Ansteigen des Tonus bewirkt. Dies zeigt, daß 1-Glaucin im Gegensatz zum d-Glaucin und zum Codein keine spasmogene Aktivität aufweist.
Weiterhin wurde untersucht, in welcher Konzentration die zu vergleichenden Wirkstoffe die am isolierten Meerschweinchendarm durch Carbachol oder Histamin hervorgerufenen Spasmen unterdrücken. Während dabei Codein und d-Glaucin jeweils gegenüber Carbachol oder Histamin bei einer molaren Konzentra-
— 3 — *>
tion von 1 χ 10 bzw. h χ 10 wirksam waren, reichte bei d,1-Glaucin gegenüber Histamin bereits eine molare Konzentration von k χ 1O~ bis Ί ι l0" und gegenüber Cart»achol eine molare Konzentration von k χ 10 aus.
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tr
Vergleichsversuch k
In einer weiteren Versuchsreihe vurde die Auswirkung verschiedener Dosen von Codeinphosphat, d-Glaucin-hydrobromid, 1-Glaucin-hydrobromid und d,1-Glaucin-hydrobromid auf die Unterdrückung des durch elektrische Reizung des isolierten Meerschweinchendarms in vitro erzeugte Kontraktion geprüft. Hierzu wurde eine Elektrode in die das Präparat umgebende Lösung eingeführt und eine zweite Elektrode mit der befestigten Seite des Präparates verbunden. Der durch Anlegung eines Wechselstromimpulses mit einer Dauer von 5 Sekunden hervorgerufene Kontraktionereflex kann durch die Zugabe des Wirkstoffes gedämpft werden. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt:
Tabelle III
Wirkstoff k X
,Ο"6
ίο'6 Molare Konzentration 2 χ
10-5
k X 6 χ
10-5
8 χ
ΙΟ"5
- 85 8 χ
.ο"6
1 χ
10-5
36 - - -
Codein 51 - ^9 52 58 _ _
phosphat - - k9 7** kk - -
d-Glaucin- _ _ - 77 79 36 _ _
hydrobromid - - 95 6k 2 k - 7
1-Glaucin- - 71 32 23 _
hydrobromid - - _ 7k k8 8 - -
d,l-Glaucin- 81 - 63 0
hydrobromid 63
Wie die vorstehenden Zahlenwerte zeigen, wird der elektrisch induzierte Kontraltionsref lex durch Codeinphosphat bei einer molaren Konzentration von etwa 10 um etwa 50$ gedämpft wobei Jedoch eine weitere Erhöhung der Codeindosis nicht zu einer weitergehenden Dämpfung führt, sondern wegen der durch Codeinphosphat selbst angeregten Spontanaktivität eine Zunahme der Kontraktionen bewirkt. Bei Verwendung von d-Glaucin-
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hydrobromid vxirde bei einer Dosis von k χ 10 eine deutliche Dämpfung des elektrisch induzierten Kontraktionsreflexes bewirkt. Bei höherer Konzentration läßt jedoch die mit der Dosis zunehmende Spontanaktivität eine Unterscheidung zwischen direkter und elektrischer Reizung nicht mehr zu. Bei Verwendung von 1-Glaucin-hydrobromid werden die elektrisch induzierten Spasmen bei einer Konzentration von 4 χ 10 im Vergleich zum d-Glaucin-hydrobromid wesentlich stärker gedampft. Bei einer Konzentration von 8 χ 10 sind die elektrisch induzierten Kontraktionen noch erheblich weiter zurückgedrängt. Bei Verwendung von d,1-Glaucin-hydrobromid gelingt es, die elektrisch induzierten Spasmen bereits bei Konzentrationen von k χ 1O bis 6 χ 10 praktisch vollständig zu unterdrücken, ohne gleichzeitig eine Spontanaktivität anzuregen. Bei einem Vergleich der Zahlenwerte ist zu beachten, daß bei einer Konzentration von k χ 10 d^-Glaucin-hydrobromid das d-Glaucin-hydrobromid und das 1-Glaucin— hydrobromid jeweils in molaren Konzentrationen von 2 χ 10 nebeneinander vorliegen.
Vergleichsversuch 5
Nach einer Versuchsanordnung von Domenjoz wurde die am Hustenzentrum angreifende Auswirkung der verschiedenen Wirkstoffe durch elektrische Reizung des oberen Laryngealnerven anaesthesierter Katzen untersucht. Der durch elektrische Stimulierung gereizte Nerv ruft einen Hustenreflex hervor, der durch den intravenös verabreichten Wirkstoff unterdrückt werden soll. Durch Erhöhung der Dosis beginnend mit 0,1 mg/kg Körpergewicht auf 0,3 mg/kg, 1,0 mg/kg, 3,0 mg/kg und 6,0 mg/kg wird die für eine vollständige Unterdrückung des Hustenreflexes ausreichende minimale effektive Dosis MED bestimmt.
Bei diesen Versuchen erhielt jedes Tier einerseits Codein und andererseits in hinreichendem zeitlichen Abstand auch Glaucin, so daß sich das Verhältnis der minimalen effektiven
θ Γ
Codein sehen laß
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θ Γ
Dosen von Glaucin und Codein sehen läßt. Die bei diesen Ver-
suchen ermittelten minimalen effektiven Dosen MED und die dabei beobachtete Dauer der Hustendämpfung sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt;
Tabelle IV
Wirkstoff MED Wirkungsdauer
mg/kg min
Codeinphosphat 6 18 - $k
d-Glaucin-hydrobromid 1 5-39
d,1-Glaucin-hydrobromid 1 ^ kk - 62
Die vorstehenden Zahlenwerte zeigen, daß das d-Glaucin-hydrobromid und das d,1-Glaucin-hydrobromid bereits bei einer Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht eine vollständige Unterdrückung des Hustenreflexes bewirken, während hierfür 6 mg/kg Codeinphosphat erforderlich sind. Hinsichtlich der bei der minimalen effektiven Dosis erzielten Wirkungsdauer ist das d,l-Glaucinhydrobromid dem d-Glaucin-hydrobromid eindeutig überlegen.
Vergleichsversuch 6
Zur Ermittlung der äquivalenten effektiven Dosis für Codeinphosphat und d,1-Glaucin-hydrobromid bei peroraler Verabreichung wurden 20 weibliche Meerschweinchen mit einem Körpergewicht zwischen 230 und 600 g in vier Gruppen eingeteilt. Jedes der Tiere wurde dann in der weiter oben beschriebenen Versuchsanordnung für 8 Minuten der Einwirkung eines Aerosols von 20%iger Zitronensäure ausgesetzt und die Anzahl der Hustenstöße in diesem Zeitraum von 8 Minuten registriert. Für Jede Gruppe wurde hieraus der durchschnittliche Kontrollwert er· rechnet. Danach wurden den Tieren jeweils mittels Schlundsonde in einem Volumen von 10 ml/kg entweder 50 oder 1OO mg/kg Codeinphosphat oder 100 bzw. 200 mg/kg d,1-Glaucin-hydrobromid verabreicht. Jeweils eine Stunde nach Verabreichung der Virksubstanz wurden die Tiere wiederum für 8 Minuten dem Zitronen-
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säure-Aerosol ausgesetzt und die Anzahl der Hustenstöße registriert. Die dabei ermittelten Werte wurden mit den Kontrollwerten verglichen und in Prozent des Kontrollwertes ausgedrückt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V zusammengestellt.
Tabelle V
Wirkstoff Dosis Hustenstöße in °/o
mp/kg des Kontrollwertes
Codeinphosphat 5O 37
100 50
d,l-Glaucin-hydrobromid 100 30
200 hh
Hieraus ergibt sich, daß eine Dosis von 75 mS Codeinphosphat pro kg Körpergewicht etwa die gleiche Wirkung hat, wie eine Dosis von 150 mg Glaucin-hydrobromid pro kg Körpergewicht.
In einem weiteren Vergleichsversuch wurden kO weibliche Meerschweinchen mit einem Gewicht zwischen 230 und 600 g in vier Gruppen eingeteilt und wiederum jedes Tier für eine Zeitdauer von 8 Minuten der Einwirkung eines Aerosols aus 20$iger Zitronensäure ausgesetzt. Aus den so ermittelten Kontrollwerten wurde der durchschnittliche Kontrollwert für jede Gruppe errechnet. Anschließend wurde den Tieren der einzelnen Gruppen durch Schlundsonde peroral entweder 75 mg/kg Codeinphosphat oder 135 «ng/kg djl-Glaucin-hydrochlorid oder I50 mg/kg d,l-Glaucin-hydrobromid oder 378 mg/kg d,1-Glaucin-erabonat verabreicht. Die Dosen der einzelnen Glaucinsalze entsprechen äquimolaren Mengen, bezogen auf Glaucin. Jeweils nach 1, 3» 5 und 2k Stunden wurden die Tiere wiederum für eine Zeitdauer von 8 Minuten der Einwirkung des Zitronensäure-Aerosols ausgesetzt und die Anzahl der Hustenstöße während dieses Zeitraums registriert. Die ermittelten Werte wurden mit den
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nach
1 h
Ii <ιc Ji
3 h
nach
5 h
nach
2k h
8k 70 84 95
90 '♦7 59 113
80 72 69 102
80 51 57 81
Kontrollwerten in Beziehung gesetzt und daraus die prozentuale Abweichung der durchschnittlichen Meßwerte jeder Gruppe vom Durchschnittswert der Kontrollmessung errechnet. Die so ermittelten Zahlenwerte sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt:
Tabelle VI
Wirkstoff Hustenstöße in 8 min in % des Kontrollwerts
Codeinphosphat
d,1-Glaucinhydrobromid
d,1-Glaucinhydrochlorid
d,l-Glaucin-
embonat
Die vorstehenden Zahlenwerte zeigen, daß sämtliche untersuchten d,1-Glaucjnsalze eine im Vergleich zu Codeinphosphat stärkere Verringerung der Hustenstöße ergaben und insbesondere das d,1-Glaucin-embonat ohne Verzögerung des Wirkungsbeginnes eine deutlich verlängerte Wirkungsdauer aufweist.
Vergleichsversuch 7
Die an Mäusen nach der Methode von Wilcoxon ermittelten Toxizitätsschwellen von Codeinphosphat, d-Glaucin-hydrobromid und d,1-Glaucin-hydrobromid zeigen, daß das d,l-Glaucin deutlich weniger toxisch ist, als das d-Glaucin, während die Toxizitäten von Codeinphosphat und d,1-Glaucin-hydrobromid etwa vergleichbar sind. Die entsprechenden Werte sind in der folgenden Tabelle VII zusammengestellt:
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9%f
Tabelle VII
Wirkstoff 50 LD50
peroral subcutan
Codeinphosphat bhO 23O
d-Glaucin-hydrobromid 3^.5 125
d,1-Glaucin-hydrobromid 686 320
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Claims (6)

1) Arzneimittel mit antitussiver Wirkung, gekennzeichnet durch einen therapeutisch wirksamen Gehalt an 1-Glaucin und/oder dessen physiologisch unbedenklichen Salzen anorganischer oder organischer Säuren.
2) Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß darin zusätzlich noch eine dem Gehalt an 1-Glaucin und 1-Glaucinsalz höchstens äquimolare Menge an d-Glaucin und/oder dessen physiologisch unbedenklichen Salzen anorganischer oder organischer Säuren enthalten sind.
3) Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß darin Embonsäuresalze von 1-Glaucin und gegebenenfalls d-Glaucin enthalten sind.
4) Glaucin-ernbonat.
5) Verfahren zur Herstellung von gereinigtem Glaucin, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Laudanosolin synthetisch hergestelltes, unreines Glaucin durch fraktionierte Kristallisation der freien Base aus einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Äthylalkohol oder Essigsäureäthylester von dem begleitenden 1-(N,N- Diniethylaminoättvjl)-3, '*» 6 , 7- tetrame thoxyphenanthren abtrennt und das gereinigte Glaucin gegebenenfalls in seine optischen Isomeren auftrennt.
6) Verfahren zur Herstellung von gereinigtem Glaucin, bei welchem man aus Laudanosolin hergestelltes Tetrahydroxy-
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aporphin zu Glaucin methyliert, dadurch gekennzeichnet, daß man das Glaucin aus der lieaktionsinischung der Methylierungsstufe mit verdünnter Schwefelsäure extra hiert und aus der schwefelsauren Phase nach Abtrennung von den ausfallenden Feststoffen isoliert.
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