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Frontmähwerk
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Die Erfindung betrifft ein Frontmähwerk, insbesondere für selbstfahrende
Iieuernt (insc i nen, mit einem quer zur Fahrtrichtung angeordneter Mähbalken, der
zwei Mäschube aufweist, und einem den Mähbalken mit dem Hubwerk der Heuerntemaschine
verbindenden Tragwerk, (ias als vorne offener, trapezförmixer Rahmen mit zwei Holmen
und einem Querträger ausgebildet ist.
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In der CH-PS 477 806 ist ein Frontm.Nhwerk dargestellt, welches iiber
einen mittigen Ausleger mit dem vorderen Fahrzeugteil eines landwirtschaftlichen
Zweiachs-Motorfahrzeuges starr verbunden ist. Der Antrieb des Mähmessern erfolgt
mittels Schwinghebel und ist durch ein im mittiqen Ausleger gelagertes Schwingblech
abgedeckt. Durch eine hydraulische Hubeinrichtung kann das Mähwerk gemeinsam mit
dem vorderen Fahrzeugteil um eine vor der Vorderachse quer zur Fahrtrichtung verlaufende
horizontale Achse verschwenkt werden.
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Eine andere, in der Cll-PS 531 3 Ol beschriebene Felbstfahrende Mähmaschine
weist einen Frontmähbalken auf, welcher mittels je zweier Streben beidseits gleichachsig
mit der Vorderachse der Mähmaschine verschwenkbar gelagert ist. Zur besseren Bodenanpassung
infolge Verwindung ist die Rückseite der Mähschuhe über gummielastische Büchsen
mit den Streben verbunden. Der Messerantrieb erfolgt seitlich von einem Vorgelege
der Vorderachse über Schubstangen und Winkelhebel. Das Heben und Senken des Mähwerkes
geschieht mittels eines an der Mähmaschine gelagerten handbetätigten Hebels, welcher
über ein Hubgestänge und Zugelemente auf die Mähschuhe wirkt.
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Nachteilig an beiden bekannten Ausfilhrungen ist das Schwenken des
Mähwerkes um eine mit geringem A-bstand vom Mähbalken angeordnete, quer zur Fahrtrichtung
verlaufende Horizontalachse zur Bodenanpassung. Dies bewirkt besonders im unebenen
Gelände eine ständige Änderung des Anstellwinkels des Mähbalkens zum Boden, was
die Leistungsfähigkeit und einen sauberen Schnitt des Mähwerkes beeinträchtigt bzw.
die GraXnarbe beschädigt.
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Auch können beide Frontmähwerke wegen ihrer festen Anbringung am Motorfahrzeug
nicht gegen andere Arbeitsgeräte ausgewechselt werden. Dies bedeutet, daß mit dem
Mähwerk ausgerüstete Fahrzeuge an ihrer Frontseite nur zum Mähen eingesetzt werden
können. Weiters nachteilig ist bei der erstgenannten Ausführung die mittige Lagerung
und der mittige Antrieb
des Mähwerkes. flldurch wirl einerseits
der Abfluß des gemähten C,utes gestört, was zu Verstopfungen fiihren kann, andererseits
gelangt das im beiden Seiten des Schwingbleches abfließende Mähgut unter im Räder
des Fahrzeuges und wird hie-!irc! verschmutzt und in seiner Wei terbehandlung und
Qualität beeinrträchtigt.
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Aufqabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten busffihrungen
zu beseitigen und ein Frontmähwerk zu schaffen, welches mit einfachen Mitteln an
das Hubwerk, vorzugsweise von selbstfahrenden Heuerntemaschinen, auswechselhar angebracht
werder kann und so ausgebildet ist, daß damit ein schnelles und verstopfungsfreies
Mähen auch unter schwierigsten Bedingungen bei großer Flächenleistung möglich ist.
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Izie Aufqabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberseiten
der Mähschuhe unter einem flachen, spitzen Winkel und ihre Vorderseiten unter einem
steileren Winkel R gegen die ;chleifsohlenebene angestellt sind, wobei ie Spitzen
der Mähschuhe ein Mehrfaches der Stoppelhöhe x, vorzugsweise das 6 bis 8-Fache,
über der Schleifsohlenebene liegen und die Oberseiten der Mähschuhe in die Oberseiten
der an der Rückseite der Mäheschuhe starr befestigten Holme stetig übergeben.
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Die Ausfihrung des Mähwerkes als selbsttragende Einheit mit Finrichtungen
z<- Anlenkung an das Hubwerk ermöglicht deren Ausbildung als wechselbares Arbeitsgerät.
Als besonders iinstig für den Abfluß des Mähgutes und damit für ein schnelles und
verstopfungsfreies Mähen hat sich die erfindungsgemäße Gestaltung der Mähschuhe
und Holme im praktischen Einsatz des Mähwerkes gezeigt.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung wird erreicht, wenn die
die Mähschuhe tragenden Holme gerade ausgebildet sind und mit einem über ihnen liegenden
geraden Rohrträger den trapezförmigen Rahmen bilden, wobei die Holme mit dem Querträger
durch Konsolenbleche starr verbunden sind. Vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen,
daß die Spitzen der Mähschuhe annähernd in der Ebene liegen, die durch die sich
schneidenden Achsen bzw.
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Mittellinien der Holme bestimmt ist. Von Nutzen ist es dabei auch,
wenn die Holme mit den Mähschuhen fest, jedoch mittels der
Zapfen-
verschlüsse lösbar verbunden sind.
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Die Erfindung sieht weiter vor, daß an der Unterseite des Querträgers
zwei vorzugtsweise in Fahrtrichtung gschlossene Konsolen zum Anschluss von Unterlenkern
und an seiner ()berseite eine Konsole zum Anschluß eines Oberlenkers eines Dreipunkt-Hubwerkes
vorgesehen sind. Der Aschluß des Mähwerkes an ein Dreipunkt-Hubwerk bringt einerseits
den Vorteil des einfachen und raschen An- und Ahbaues und damit der Möglichkeit
des Gerätewechsels, anderseits wird durch die Dreipunktanlenkllng der Ansteilwinkel
des Nähbalkens zum Boden annähernd konstant gehalten, was sich auf die Leistungsfähigkeit
des Mähwerke günstig auswirkt.
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Um ein Überfahren des Mähgutes durch die Räder der Heuerntemaschine
zu vermeiden, ist es giinstig, das Mähgut zwischen den Rädern abzulegen. Dies geschieht
zweckmäßigerweise dadurch, daß an der Rückseite der Mähschuhe unter den Holmen Schwadenbleche
gelenkifT befestigt sind, die vorzugsweise annahernd innerhalb der Vertikal-Projektionsfläche
der Holme liegen. Diese Anordnung begünstigt den Abfluß des Mähgutes und ermöglicht
daher eine hohe Fahrgeschwindigkeit beim Mähen.
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Schließlich ist nach einem weiteren Merkmal der Frfindung vorgehen,
daß an einem der beiden Mähschuhe der Motor und die antriebselemente eines an sich
bekannten hydraulischen Messerantriehes fir den Mähbalken gelagert sind, wobei Motor
und Antriebselemente durch einen Abweisbügel, der an dem Mähschuh fest ist, gegen
Beschädigungen und Verstofungen beim Mähen geschützt sind. Der seitlich angeordnete
hydraulische Mähmesserantrieb bietet einerseits den Vorteil der schnellen uid einfachen
Trennung des Antriebes durch Schnellkupplungen an den Schlauchleitungen beim Wechsel
des Mähwerkes gegen ein anderes Arbeitsgerät, anderseits wird durch die geringen
Abmessungen der am Mähschuh befestigten Antriebselemente der Abfluß des Mähgutes
in keiner Weise gestört.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnungen.
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Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Antriebsseite
des Frontmähwerkes, Fig. 2 eine Draufsicht zu rig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach
der Linie I-I in Fig. 2, und Fig. 4 einen Schnitt durch den Zapfenverschluß nach
der linie II-II in Fig. 1.
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Das Frontmähwerk 1 hesteht, wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht,
aus einem nach vorne offenen Rahmen 2, daran angeschlossenen Mähschuhen 3, 4 und
einem beidseits an den Mähschuhen 3, 4 befestigten Mähbalken 5. Der Rahmen 2 weist
an der Rückseite einen Querträger 7 und seitlich je einen vorzugsweise rohrförmigen
Holm 6 auf, welche untereinander mittels der Konsolenbleche 8 verbunden sind. Der
über den Holmen 6 angeordnete und bevorzugt aus einem Rohr gefertigte Querträger
7 trägt an der Unterseite zwei für den Abfluß des Mähgutes qiinstig in Fahrtrichtung
geschlossene KOnsolen 9 zum Anschluß der Unterlenker 10 und an seiner Oberseite
eine Konsole 11 zum Anschluß des Oberlenkers 12 eines (nicht dargestellten) Dreipunkt-Hubwerkes.
Die Unterlenker 10 und der Oberlenker 12 sind mittels der Steckbolzen 13 mit den
Konsolen 9 und 11 gelenkiq verbunden und dienen zur Anlenkung des Frontmähwerkes
1 am Antriebsfahrzeug bzw. zum Heben und Senken des Mähwerkes.
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Am vorderen Ende der Holme 6ist je ein zylindrischer Zapfen 14 (Fig.
4) angebracht, welcher in der Bohrung 15 des linken und rechten Mähschuhes 3, 4
gelagert und durch die Schraube 41 axial festgehalten wird. Die Oberseiten 39, 40
der durch die Zapfenverschlüsse 16 miteinander lösbar verbundenen Mähschuhe 3, 4
und Holme 6 (Fig. 1) sind bündig und liegen annähernd in einer unter einem spitzen
Winkel al zur Schleifsohlenebene 17 geneigten Ebene. Die große Durchbrüche 22 aufweisenden
Mähschuhe 3, 4 sind mit vorne hochgezogener Spitze 19 ausgeführt und liegen beim
Mähen mit ihrer als Schleifsohle 20 ausgebildeten Unterseite am Boden auf. Die Vorderseite
21 der Mähschuhe 3, 4 verbindet die Spitze 19 mit der Schleifsohle 20 und ist unter
dem Winkel ß, wobei ß vorzugsweise größer als Z ist, zur Schleifsohlenebene 17 geneigt.
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An der zur Schleifsohle 20 parallelen Unterseite der Durchbrüche
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ist an beiden filähs~;lhen 3, 4 der Mähbalken 5 befestigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Mähbalken 5 als Doppelmessermähbalken ausgefiihrt. Dieser besteht im wesentlichen
aus einer nalkenschin 23, zwei gegenläufig angetriebenen Mähmessern 24 sowie den
ztlr ührunq der Mähmesser 24 dienenden Schwinghebeln 25. Die Schneiden der Mähmesser
24 gleiten aufeinander und weisen einen vertikalen Abstand x (Fig. 3) von der Schleifsohlenebene
17 auf, welcher die Stoppelhöhe des gemähten Gutes darstellt. Die Spitzen 19 der
Mähschuhe 3, 4 sind vorzugsweise das 6 bis 8-Fache der Stoppelhöhe x über der Schleifsohlenebene
17 angeordnet und liegen annähernd in der durch die Mittellinie bzw. Achsen 38 der
Holme 6 bestimmten Ebene. Sie stellen den Ausgangspunkt der ftir das Ableiten des
Mähgutes wichtigen Innenflächen 18, 26 der Mähschuhe 3, 4 und Holme 6 dar. Die Innenflächen
18, 26 weisen vertikal zur Schleifsohlenebene 17 betrachtet, von den Spitzen 19
der Mähschuhe 3, 4 über die Holme 6 bis zu den Konsolenblechen 8 stetig abnehmende
Abstände von der Längsmittelebene 36 des Mähwerkes auf. An der Rückseite der Mähschuhe
3, 4 ist je ein Schwadenblech 27 an seiner Platte 29 gelenkig und mittels der Druckfedern
28 seitlich federnd befestigt.
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Die Schwadenbleche 27 sind mit ihrem freien Ende zur Längsmittelebene
36 des Mähwerkes geneigt und liegen annähernd innerhalb der Vertikal-Projektionsfläche
der Holme 6.
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Der linke Mähschuh 3 trägt an seiner Außenseite die Einrichtungen
für den hydraulischen Mähmesserantrieb 30. Dieser besteht aus einem.an der rückwärtigen
Außenseite des Mähschuhes 3 angeflanschten Motor 31, welcher über die in der Achse
32 schwenkbar gelagerten Antriebselemente 33 die Mähmesser 24 antreibt.
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Die Antriebselemente 33 sowie der Motor 31 werden durch den am M.7hschuh
9 befestigten Abweisbügel 37 gegen Beschädigung und Verstopfung geschützt. Der Motor
31 ist mittels der Leitungen 34 mit einer (nicht dargestellten) Hydraulikanlage
des Antriebsfahrzeuges verbunden. Die Leitungen 34 können durch Schnellkupplungen
35 einfach und rasch getrennt werden, was besonders für den Gerätewechsel vorteilhaft
ist.
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Im Rahmen der Erfindung sind weitere Abänderungen an dem beschriebenen
Ausführungshispiel möglich. Ebenso ist es möglich, das erfindungsgemäße Frontmähwerk
außer an selbstfahrende Heut'l-nt erltaschinen auch an s-ontigen Antriebsfahrzeugen,
wie Traktoren, Geräteträqer u.dgl., anzubauen.