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Verfahren zur Naßbehandlung textiler
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Flächengebilde und Vorrichtung zur Durchführung desselben
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Naßbehandlung textiler Flächengebilde und eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Es dient insbesonders der Intensiv-Naßbehandlung textiler Flä -chengebilde
aus Wollfasern oder mit Beimischung von Wollfasern, nachstehend kurz Behandlungsgut
genannt, bei dessen Naß- oder Feuchtbehandlung gleichzeitig eine gewisse, qualitätsbildende
Veränderung des gesamten textilen Flächenverbands bis hin zur Einzelfaser gefordert
wird. Dies sind z.B. Walk- oder Walk-Waschvorgänge, bei denen eine vorteilhafte
Verkürzung des Behandlungsguts in Länge und/oder Breite erreicht werden soll, die
ausserdem noch eine vorteilhafte Volumensvergrößerung der einzelnen Faser bewirkt.
Es sind dies aber auch Walkvorgänge, bei denen eine bestimmte Dichte des textilen
Flächenverbands erreicht werden soll. Ferner können zu diesen Intensiv-Naßbehandlungen
noch die Waschvorgänge textiler Flächengebilde gerechnet werden, die über eine reine
Lösungswäsche hinausgehen.
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Während der Stand der Technik auf den anderen Gebieten als be -kannt
vorausgesetzt werden kann, soll nachstehend kurz der Stand der Technik der Naßbehandlung
textiler Flächengebilde zur Erzielung einer bestimmten Dichte umrissen werden.
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Nach der Art der Formation des textilen Behandlungsguts lassen sich
diese grob einteilen in: 01 Strangbehandlung 02 Breitbehandlung Zur ersten Gruppe
zählt die früher weitverbreitete Zylinderwalk maschine, bei der das strangförmige
Behandlungsgut durch zwei grosse Zylinder transportiert und in eine Stauchkammer
überge -führt wird, in der es dem mechanischen oder pneumatischen Druck des beweglich
an das Behandlungsgut angepressten oberen Deckels der Stauchkammer unterliegt. Das
zu Beginn der Behandlung in ei ne endlose Form gebrachte Behandlungsgut durchläuft
diese Stauchkammer bei jedem Uta! ßt iese re3mad8iese Maschine bietet den
Vorteil
einer sehr intensiven Bearbeitung des Behandlungsguts verbunden mit einer guten
Kernfilzbildung desselben. Die hohe Umlaufgeschwindigkeit der Zylinderwalke führt
jedoch auch zu einer unerwünschten Längung des Behandlungsguts in der Anfangsphase
durch den hohen Zug. Dies wirkt sich in der Praxis so gra vierend aus, daß nur Behandlungsgüter,
die bereits eine gewisse Mindest-Zugfestigkeit aufweisen, hierauf erfolgreich behandelt
werden können. Ein weiterer gravierender Nachteil sind die in Laufrichtung entstehenden,
stabilen Faltenlagen, die durch Entstehung sog. Walkschwielen zu einem ungleichmässigen,
später schlecht korrigierbaren Arbeitsergebnis führen.
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In diesen Fällen muß das Behandlungsgut von Hand entladen, ausgebreitet
und neu vorgelegt werden, was die Produktionskosten stark erhöht, zumal dieser Vorgang
in der Regel mehrmals während eines Walkvorgangs ausgeführt werden muss.
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Oberdies steht diese Maschine den Bemühungen der Industrie ent -gegen,
kontinuierlich arbeitende Fertigungsstrassen zu installie ren und die derzeit vorwiegend
lohnintensive Fertigung zu rationalisieren. Hierdurch hat sich das Einsatzgebiet
in den letzten Jahren bei der Zylinderwalke immer weiter verringert.
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Die weiter bekannten und auch heute noch im industriellen Prozeß benutzen
Maschinen zur Verdichtung textiler Flächengebilde gehören alle der zweiten Hauptgruppe
an, da man bereits früh von Sei ten der Maschinenhersteller erkannte, daß die Strangbehandlung
durch Verfahren abgelöst werden müsse, bei denen das Behandlungs gut in breiter
Bahn vorliegt.
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Als wichtigstes Verfahren, das wohl auch das älteste Walkverfah ren
ist, das heute noch industriell genutzt wird, ist die Hammer walke zu bezeichnen,
öfters auch Kurbelwalke genannt, bei der das Behandlungsgut in einen Trog eingebracht
und der stampfenden Wirkung von ein bis vier Walkhämmern ausgesetzt wird. Diese
Be -handlung ist zwar äusserst intensiv und führt auch bei sehr ho -hen Dichten
zu einer hervorragenden Kernfilzbildung. Sehr nach teilig ist aber die bereits nach
kurzer Behandlungsdauer eintretende, völlige Verwirrung der einzelnen Faltenlagen
des Behand -lungsguts,
die die weitere Verlegung der Faltenlagen
verhindert und zu einer starken Bildung von Walkschwielen führt. Da das Verfahren
aber für die Herstellung zur Zeit noch nicht ersetzt werden kann, begegnet man diesem
Nachteil dadurch, daß das Be -handlungsgut nach kurzer Behandlungsdauer erneut entladen,
ausgebreitet und wieder neu eingelegt wird, was in der Regel mehrmais geschieht.
Ein weiterer Nachteil ist die Schwierigkeit der Messung der Länge des Behandlungsguts
während der Behandlung.
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Auch hierzu muß es entladen und wieder ausgebreitet werden. Der beschriebene
Fertigungsablauf zeigt bereits klar, daß auch dieses Verfahren den Bestrebungen
der Industrie zur rationellen Herstellung nicht gerecht wird.
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Eine gewisse Verbesserung stellt die sog. Rollenwalke dar, bei der
das Behandlungsgut durch Walzenpaare transportiert wird, die hintereinander angeordnet
sind und mit abnehmender Geschwindigkeit laufen. Hierdurch erfährt das Behandlungsgut
eine gewisse Stauchung in Längsrichtung. Nachteilig ist die Bildung einer ausgeprägten
Walkhaut, die eine starke Oberflächenverfestigung darstellt, und der hohe Zug, der
wie bei der Zylinderwalke zu einer Längung des Behandlungsguts in der Anfangsphase
führt.
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Der größte Nachteil dieses, weit verbreiteten Arbeitssystems ist jedoch
der, daß der erzielte Effekt ungleichmässig ist und keine Kernverfilzung stattfindet.
So ist ein zufriedenstellen -des Ergebnis allenfalls bis zu einer Materialstärke
von 2 bis 3 mm gegeben. Ausserdem erreicht dieses System nur niedrige Dichten des
Behandlungsguts.
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Eine gewisse Verbreitung hat auch die sog. Pilgerschrittwalke ge funden,
bei der das Behandlungsgut ebenfalls hintereinander an -geordnete Walzenpaare mit
profilierter Oberfläche durchläuft und die ebenfalls mit in Durchlaufrichtung abnehmender
Geschwindig -keit angetrieben werden. Kennzeichnendes Merkmal dieser Maschine ist
jedoch die fortlaufende Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Walzen. Das Arbeitssystem
der Pilgerschritt-Walke vermeidet zwar die Anfangslängung des Behandlungsguts und
vervielfacht auch die Zahl der Stauchungen zwischen den Walzen, aber auch'sie zeigt
ein
deutige Schwächen der Kernfilzbildung, auch wenn durch den
ho -hen Druck und die Vielzahl der Stauchungen bedingt, mittlere bis höhere Dichten
realisiert werden können. Ihre Grenze ist je doch ebenfalls durch die Materialstärke
gegeben. Ausserdem ist die effektive Arbeitsgeschwindigkeit, die sich aus der Differenz
zwischen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung ergibt, gering.
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Bekannt wurde in den letzten Jahren eine Variante dieser Maschi ne,
bei der die Walzen zusätzlich quer zur Durchlaufrichtung os ziellierenden Bewegungen
ausgesetzt sind, was das Arbeitsergebnis zwar verbesserte, aber keine grundlegende
Beseitung der vor handenen Mängel darstellte.
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Die weiter bekanntgewordenen sog. Multiroller, die in den USA aus
dem Papiermaschinenbau weiterentwickelt wurden, und auch die verschiedensten Varianten
der Rollenwalkmaschine haben heute keine wirtschaftliche Bedeutung mehr.
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Zu erwähnen ist noch die sog. Gatterwalke, die auch heute noch ihr
Einsatzgebiet hat bei der Weiterverdichtung von bereits vorverdichteten Behandlungsgütern
bis zu hoher Dichte, wobei diese aber bereits in der Regel nicht mehr als bahnförmiges
Behandlungsgut vorliegen, sondern als Formstücke, wie z.B. Plat -ten oder Ronden.
Oberdies ist die effektive Arbeitsleistung der Maschine sehr gering. Hingegen befriedigt
das Arbeitsresultat hinsichtlich der Kernfilzbildung, der Gleichmässigkeit und der
Dichte.
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Das erfindungsgemäße Verfahren stellt sich hingegen die Aufgabe Behandlungsgüter
bis zu mittleren Dichten zu verdichten bei einer gleichzeitigen Kernfilzbildung
und einer Vermeidung der Nachteilteile der bislang bekannten Verfahren. Es soll
ferner die Voraussetzung für eine rationelle Fertigung schaffen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Behand lungsgut
in ein- oder mehrflächiger Form in einen Behandlungska nal eingebracht wird, den
es in Richtung auf den Auslauf durchwandert, wobei es einer Vielzahl von in Durchlaufrichtung
pha -senverschoben
aufeinanderfolgenden Druck- und Entspannungsphasen
ausgesetzt ist, die sich wellenförmig vom Eingang des Behand -lungskanals zum Ausgang
desselben fortpflanzen und die Ver -dichtung des Behandlungsguts bewirken, das zusätzlich
durch Reibschluß in der Druckphase in Richtung auf den Ausgang des Behandlungskanals
weitertransportiert wird, wodurch es die phasenverschoben auf die Druckphase folgende
Entspannungsphase erreicht und die inneren, elastischen Rückstellkräfte des Behandlungsguts
wirksam werden können. Während in der Druckphase eine Verringerung des vom Behandlungsgut
eingenommenen Volumens er -folgt, führen die inneren, elastischen Rückstellkräfte
des Be -handlungsguts in der Entspannungsphase zu einer Rückbildung des Volumens,
die sich durch den Schwammeffekt in einem Nachsaugen von Luft und einer Veränderung
der Formation auswirkt, die eine vorteilhafte Lockerung und Verlegung des Behandlungsguts
bewirkt.
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Durch die sich wellenförmig fortpflanzenden Druck- und Entspan -nungszonen
wird das entspannte und verlegte Behandlungsgut von der darauf folgenden neuen Druckphase
erneut verdichtet und wei tertransportiert.
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Der ständige Wechsel zwischen der Ausübung äusserer Kräfte auf das
in elastischer Formation vorliegende Behandlungsgut mit einer damit verbundenen
Volumensvemngerung desselben und das anschliessende Wirksamwerden der inneren, elastischen
Rückstell -kräfte des Behandlungsguts, das zu einer Rückvergrößerung des eingenommenen
Volumens und zu einer Lockerung des Behandlungs -guts führt, bewirkt ein fortlaufendes
Ineinanderschieben der Einzel fasern des Behandlungsguts und ein Stauchen derselben.
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Bei den Wolifasern wird durch diese pulsierende Bewegung in äus serst
vorteilhafter Weise ein Schwingen der Einzelschuppeerzielt, wodurch diese Faser
eine Verkürzung ihrer Länge erfährt.
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Werden z.B. Gewebe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt,
tritt durch den pulsierenden Wechsel der Kräfte ein Aneinanderschieben der Garnlagen
in Kett- und Schußrichtung ein, das einen vorteilhaften Schluß des Gewebes bewirkt.
Dieser wird wei ter begünstigt durch die gleichzeitig auftretende Volumensver -größerung
der Einzelfaser im Garnverband und der eintretenden
Volumensvergrößerung
der Garne im textilen Flächenverband, da die Quellung der Einzelfaser und die Veränderung
des Schuppenwinkels durch die pulsierende Wirkung beschleunigt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dann gegeben, wenn die äusseren Kräfte gleichzeitig von mindestens zwei, einander
gegenüberliegenden Seiten auf das Behandlungsgut einwirken, wodurch sowohl die Druck-
als auch die Entspannungsphase intensiviert werden.
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Hierbei werden die Elemente, die die äusseren Kräfte auf das Be handlungsgut
übertragen, dadurch vorteilhaft unterstützt, daß ihre, dem Behandlungsgut zugewandte
Seite eine Ausbildung er -fährt, die geeignet ist, ein tieferes Eindringen in die
elastische Formation des Behandlungsguts während der Druckphase zu gewährleisten.
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Besonders vorteilhaft werden hierbei die Elemente auf der ei -nen
Seite des Behandlungskanals auf ihrer, dem Behandlungsgut zugewandten Seite so ausgebildet,
daß sie den Weitertransport des Behandlungsguts fördern, während die, dem Behandlungsgut
zugewandte Seite der gegenüberliegenden Elemente eine Ausbil -dung erfährt, die
eine gewisse Hemmung der Weitertransports des Behandlungsguts bewirkt.
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Wird nun den Elementen auf der einen Seite des Behandlungskanals die
vorzugsweise an ihrer, dem Behandlungsgut zugewandten Seite in Durchlaufrichtung
des Behandlungsguts eine auf den Ausgang des Behandlungskanals gerichtete Bewegung
während der Druck -phase ausführen, wobei die Elemente der gegenüberliegenden Seite
des Behandlungskanals an der, dem Behandlungsgut zugewandten Seite eine gleichgerichtete
Bewegung vollziehen und beide zu gleicher Zeit den höchsten bzw. tiefsten Punkt
ihrer Bewegungskurve erreichen, eine größere Bewegung und/oder ein anderer Bewegungsverlauf
zugeordnet, tritt in der Druckphase eine Relativbewegung der beiden, einander gegenüberliegenden,
die äusseren Kräfte auf das dazwischen befindliche Behandlungsgut applizieren den
Elemente auf.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der, dem Behandlungsgut zu gewandten
Seite der Elemente entsteht über die Relativbewegung während der Druckphase zusätzlich
zwischen den, durch geeignete Ausbildung ihrer, dem Behandlungsgut zugewandten Seite
den Vortrieb desselben während der Druckphase fördernden Elementen und den durch
geeignete Ausbildung ihrer, dem Behandlungsgut zuge -wandten Seite den Vortrieb
desselben hemmenden Elemente trotz der gleichgerichteten Bewegung derselben eine
Zone höchsten Drucks auf, die ein äusserst intensives Ineinanderschieben der Einzelfasern
des Behandlungsguts und ein Stauchen derselben bewirkt.
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Die erfindungsgemäße Oberlagerung einer Zusatzbewegung zur Grundbewegung
der einander gegenüberliegenden Elemente bewirkt eine Veränderung der räumlichen
Lage der Bewegung und/oder eine Veränderung der Bewegungsform, so daß durch Phasenverschiebung
der Zusatzbewegung zur Grundbewegung einers oder auch beider einander gegenüberliegender
Elemente die Druckphase optimiert werden kann, wobei auch die gleichgerichtete Bewegung
durch die Grundbewegung von ihrem Grundverlauf abweichen kann.
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Da die, dem Behandlungsgut zugewandte Seite der die Kräfte auf das
Behandlungsgut ausübenden Elemente erfindungsgemäß einen hohen Reibungsbeiwert gegenüber
dem Behandlungsgut aufweist, ist trotz der hemmenden Wirkung der dem Behandlungsgut
zugewandten Seite der Elemente auf der gegenüberliegenden Seite des Behandlungskanals
der Weitertransport des Behandlungsguts über die Form der Bewegung der Elemente
sichergestellt. Ausserdem kann die hemmende Wirkung durch Wahl und Kombination geeigneter
Bewegungsformen der die Kräfte übertragenden Elemente so begrenzt werden, daß sie
nur während der Intensiv-Phase der Druckphase auftritt.
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Vorteilhaft werden bei einem vorzugsweise horizontalen oder in spitzem
Winkel zur Horizontalen verlaufenden Linie des Be -handlungskanals, der aber auch
einen kurvenförmigen Verlauf aufweisen kann, die an ihrer Berührungsfläche mit dem
Behand -lungsgut hemmend ausgebildeten Elemente auf der Seite des Behandlungskanals
angeordnet,
die das Behandlungsgut während der Entspannungsphase aufgrund seines Gewichts nicht
oder nur ge -ringfügig berührt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist gegeben, wenn die, die äusseren Kräfte übertragen -den Elemente so ausgebildet
und in ihrem Bewegungsablauf phasen verschoben so synchronisiert werden, daß nicht
nur in Durchlauf richtung innerhalb des Behandlungskanals eine wellenförmig auf
den Ausgang des Behandlungskanals gerichtete Folge wechselnder Druck- und Entlastungszonen
entsteht, sondern auch in 900 dazu versetzter Richtung.
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Erfindungsgemäß werden die entstehenden Bewegungen so synchro -nisiert,
daß die um 90" zur Durchlaufrichtung verlaufende Folge von Druck- und Entspannungszonen
wellenförmig in der einen Phase z.B. von links nach rechts verläuft, während sie
in der folgenden Phase umgekehrt verläuft.
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Eine weitere, vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Ver fahrens
ist dann gegeben, wenn mind. zwei Behandlungskanäle hin tereinander so angeordnet
werden, daß das Behandlungsgut sie nacheinander durchläuft, wobei es zwischen den
einzelnenBehandlungs kanälen vollständig ausgebreitet wird, wobei auch mit gleichfalls
bekannten Mittel seine Verdichtung festgestellt werden kann.
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Hierbei sind zusätzlich in gleichfalls bekannter Weise zwischen den
einzelnen Behandlungskanälen Transportmittel für das Behand lungsgut vorgesehen.
Vorteilhaft können zwischen den einzelnen Behandlungskanälen in an sich bekannter
Weise Speicherzonen vorgesehen werden, wodurch das Behandlungsgut zwischen je zwei
Behandlungskanälen eine vorteilhafte Ruhephase erfährt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Ver -fahrens
ist dann gegeben, wenn während der jeweiligen Entspan -nungsphase Behandlungsflüssigkeit
in die sich entspannende Forma tion des Behandlungsguts eingebracht wird. Dadurch
ist das erfin dungsgemäße Verfahren ebenso geeignet zur Intensiv-Waschbehand -lung
der Behandlungsgüter mit stark anhaftenden Verschmutzungen.
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Die Anordnung mehrerer Behandlungskanäle hintereinander, die das Behandlungsgut
hintereinander durchläuft, bietet die Mög -lichkeit des Aufbaus kontinuierlich arbeitender
Naßbehandlungs strassen für textile Flächengebilde, wodurch ein beachtlicher Rationalisierungseffekt
gegeben ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer Vorricht ung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens darge -stellt.
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Abb. 1 zeigt den Querschnitt einer beispielhaften Vorrichtung.
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Abb. 2 zeigt die beispielhafte Ausbildung der dem Behandlungsgut zugewandten
Seite der die äusseren Kräfte auf das Behand -lungsgut ausübenden Elemente.
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In Abb. 1 wird das Behandlungsgut 1 über die Leitwalze 2 und die beiden
Transportwalzen 3 und 4 in an sich bekannter Weise in einem, sich an die Transportwalzen
anschliessenden Kanal, der durch die quer über die ganze Breite des Behandlungsguts
reichenden Begrenzungen 5 und 6 gebildet wird, in einen mehrflächigen Zustand überführt
und durch das Nachdrücken von Behandlungsgut in Richtung auf den folgenden Behandlungskanal
vorgeschoben.
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Dieser Behandlungskanal wird gebildet aus einer in Durchlaufrichtung
des Behandlungsguts hintereinander angeordneten, quer zur Durchlaufrichtung über
die ganze Breite des Behandlungskanals reichenden Reihe von Elementen 22 bzw. 23,
die die obere bzw. untere Begrenzung des Behandlungskanals bilden. Diese Elemente
werden durch die Exzenter 11 bzw. 16 gegenläufig so bewegt, daß sie an ihrer, dem
Behandlungsgut jeweils zugewandten Seite 10 bzw. 14 eine mehr oder weniger gleichgerichtete
Bewegung aufweisen, die sie während der Druckphase dem zwischen den beiden Reihen
von Elementen befindlichen Behandlungsgut mit teilen.
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Durch den phasenverschobenen Bewegungsablauf der Elementreihen
22
bzw. 23 entstehen in Durchlaufrichtung des Behandlungsguts 1 aufeinander folgende
Druck- und Entspannungszonen 12 bzw. 13.
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Durch die exzentrische Bewegung der Elemente 22 bzw. 23 wechseln die
Druck- und Entspannungszonen fortlaufend, wobei die Elemente 22, 23 in der Druckphase
zusätzlich eine auf den Ausgang gerichtete Bewegung vollziehen, währerddie rückläufige
Bewegung in der Entspannungsphase erfolgt, wodurch zusätzlich eine vorteilhafte
Lockerung der Formation des Behandlungsguts 1 eintritt.
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Die Elemente 22 bzw. 23 sind mit fingerartigen Verlängerungen 9 bzw.
15 ausgestattet, die so angeordnet sind, daß die Ver -längerungen zweier einander
benachbarter Elemente kammförmig ineinandergreifen. Hierdurch wird das Behandlungsgut
1 in jeder Bewegungsphase der Elemente 22 bzw. 23 aktiv gestützt und kann nicht
in die sich periodisch erweiternden bzw. verengenden Zwi schenräume zwischen je
zwei einander benachbarte Elemente 22 bzw. 23 ausweichen.
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Eine besonders vorteilhafte, in der Zeichnung nicht näher dargestellte
Ausbildung der Vorrichtung ist dann gegeben, wenn der kreisförmigen Exzenterbewegung
der Exzenter 11 bzw. 16 eine zusätzliche Bewegung so überlagert wird, daß jeder
Punkt der, dem Behandlungsgut 1 zugewandten Seite 10 bzw. 14 der Elemente 22 bzw.
23 eine von der Kreisform abweichende, auf den Ausgang des Behandlungskanals weisende
oder in einem spitzen Winkel zur Durchlaufrichtung verlaufende Bewegung durchführt.
Durch Veränderung der Phasenfolge und Lage der beiden Bewegungen zueinander entstehen
Bewegungen der beiden Elemente 22 bzw. 23 mit vorbestimmbarer Hauptkomponente. Diese
Zusatzbewegung kann sowohl gleichförmig und/oder kurvenförmig als auch intermittierend
sein. Sie kann ebensogut rotatorischer als auch translatorischer Natur sein und
auch jede, dem Stand der Technik ent -sprechend Kombination hieraus.
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Diese Zusatzbewegung kann für die, die beiden Begrenzungen des Behandlungskanals
bildenden Element-Reihen 22 bzw. 23 gleichartig oder voneinander abweichend sein,
wobei sie zusätzlich phasengleich oder phasenverschoben sein kann. Vorzugsweise
erfolgt
die Zusatzbewegung so, daß sie eine Intensivierung der
Druckpha se dadurch bewirkt, daß der einen Reihe von Elementen eine größere, in
Richtung auf den Auslauf gerichtete Bewegungskomponente erteilt, während die Bewegung
der gegenüberliegenden Reihe von Elementen mit ihrer Hauptkomponente hierzu einen
spitzen Winkel zwischen 5 und 850 bildet.
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Zusätzlich kann der Reihe von Elementen, die z.B. die untere Begrenzung
des Behandlungskanals bilden, eine größere Exzentrizität der Exzenter zugeordnet
und/oder durch Veränderung der Phasenfolge zwischen Grund- und Zusatzbewegung für
diese Reihe von Elementen ein geänderter Bewegungsverlauf herbeigeführt werden,
ergibt sich die erfindungsgemäße Relativbewegung der einander gegenüberliegenden
Elemente 22 bzw. 23, die durch geeignete Ausbildung der, dem Behandlungsgut 1 zugewandten
Seite 10 bzw. 10 den Druckeffekt steigert.
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Diese vorteilhafte Ausbildung ist beispielhaft in Abbildung 2 gezeigt.
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Hierbei sind vereinfacht nur je ein Element 22 bzw. 23 darge -stellt.
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Die zu Element 22 gehörende, dem Behandlungsgut 1 zugewandte Seite
10 trägt profilartige Ausbildungen 19, die in Durchlaufrichtung des Behandlungsguts
1 unterschiedliche Winkel zur Durchlauflinie bilden. Hierbei weist die Kante 24
der profilar tigen Ausbildung 19 einen kleineren Winkel auf als die Kante 25. Das
Element 23 trägt auf der, dem Behandlungsgut 1 zugewand ten Seite 14 ebenfalls profilartige
Ausbildungen 20, die gegenüber den profilartigen Ausbildungen 19 des Elements 22
versetzt angeordnet sind.
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Bei einer geeigneten Relativbewegung des Elements 22 gegenüber den
Element 23, die bereits beispielsweise durch eine größere Exzentrizität der Exzenter
11 erreicht werden kann, entsteht zwischen den Seiten 25 und 26 der profilartigen
Ausbildungen 19 und 20 eine Zone höheren Drucks, die ein Verdichten der dazwi -schen
befindlichen,
elastischen Formation des Behandlungsguts 1 bewirkt.
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Diese profilartige Ausbildung kann sich sowohl über die ganze Breite
der Elemente 22 bzw. 23 als auch nur über Teile davon er strecken. Ferner kann sie
auch jede andere, den erfindungsgemäs sen Zweck erfüllende Form erhalten.
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In diesen beiden Ausführungsbeispielen sind nur beispielhafte Vorrichtungen
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Sie sind im Rahmen
des fachlichen Wissens in verschiedener Hinsicht abwandelbar, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen. Alle aus der Beschreibung und/oder Zeichnung für den Fachmann
erkennbaren Merkmale und/oder Einzelheiten sowie alle Kombinationen aus solchen
gelten als erfindungswesentlich.
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Abschliessend seien die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Naßbehandlung textiler Flächengebilde nochmals kurz zusam -mengefasst.
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Die Ausübung äusserer Kräfte auf elastische Formationen eines ein-
oder mehrflächigen Behandlungsguts und die anschliessende Entspannung desselben
durch eine wellenförmig sich fortpflanzende Folge von Druck- und Entspannungsphasen
bewirkt ein fort laufendes Pulsieren der elastischen Formation des Behandlungsguts,
woraus eine Verdichtung desselben resultiert.
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Die erfindungswesentliche Relativbewegung der die äusseren Kräfte
übertragenden Elemente zueinander bewirkt in der Druck -phase eine intensive Weiterverdichtung
eines bereits vorver -dichteten Behandlungsguts, woraus eine echte Kernfilzbildung
resultiert.
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Die erfindungsgemäße Bewegung der,die äusseren Kräfte auf das Behandlungsgut
übertragenden Elemente bewirkt in Zusammenhang mit der Phasenreihenfolge der in
Durchlaufrichtung hintereinan der angeordneten Reihen von Elementen und ihrer Anordnung
in
zwei einander gegenüberliegenden Ebenen ein sich in Durchlaufrichtung
des Behandlungsguts wellenförmig fortpflanzendes Pulsieren des zwischen den beiden
Ebenen befindlichen Behand -lungsguts verbunden mit einem zwangsläufigen Transport
desselben.
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Die die geeignete Form der Zusatzbewegung und ihre Phasenfolge zur
Grundbewegung kann diese Pulsationswelle innerhalb des Behandlungskanals je Reihe
einander gegenüberliegender Elemente so verändert werden, daß sich ein optimaler
Füllungsgrad einstellt.
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Die fortlaufende Änderung der sich einstellenden Formation des Behandlungsguts
in den einzelnen Behandlungsphasen beim Durchlauf durch den erfindungsgemäßen Behandlungskanal
vermeidet die Gefahr von stabilen Formationen der Lage des Behandlungsguts und damit
Walkfalten und Walkschwielen.
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Die Anpassbarkeit der Geschwindigkeiten und der Bewegungsform der,
den Behandlungskanal bildenden Elemente zueinander bietet die Möglichkeit, die unterschiedlichsten
Behandlungsgüter mit reproduzierbarem Arbeitsergebnis zu behandeln. Sie bewirkt
fer ner die materialgerechte Anpassung der Behandlungsintensität innerhalb des Behandlungskanals
an die jeweilige Behandlungsstufe.
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Die Erfassung aller, den Behandlungsausfall beeinflussenden Parameter
und die reproduzierbare Einstellung dieser gestattet die nahtlose Integration des
erfindungsgemäßen Verfahrens in eine rationelle Fertigung.
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Die kontinuierliche Arbeitsweise gestattet den Aufbau von Fertigungsstrassen
durch Aneinanderreihung von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Behandlungskanälen,
die das Be -handlungsgut in einem Durchlauf passiert. Vorteilhaft ist hierbei die
Möglichkeit des Einsatzes übergeordneter Prozeß-Leitsysteme zur Vorgabe aller Verfahrens-Parameter.