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Verfahren zur Herstellung von Amlnoanthrachinonen
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aminoanthrachinonen
aus Nitroanthrachinonen insbesondere 1-Aminoanthrachinon aus 1-Nitroanthrachinon.
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Bisher wurde 1 -Aminoanthrachinon durch Sulfonierung von Anthrachinon
und anschließender Aminierung hergestellt.
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Dieses Verfahren ist Jedoch mit den verschiedensten Nachteilen (z.B.
Toxizität der als Katalysatoren verwendeten Quecksilberverbindungen, verschiedene
Schwierigkeiten bei der Behandlung des hierbei anfallenden Abwassers, niedrige Ausbeute
und niedriger Umwandlungsgrad) behaftet.
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Es hat nun nicht an Versuchen gefehlt, 1-Aminoanthrachinon nach anderen
als dem geschilderten Syntheseverfahren herzustellen. So erhält man beispielsweise
Aminoanthrachinone durch Nitrieren von Anthrachinon und Aminierung der erhaltenen
Nitroanthrachinone, durch Entfernen von
Wassermolekülen aus Nitronaphthochinon/Butadien-Addukten
und Reduktion der gebildeten Hydroxylaminoanthrachinone oder durch Umlagerung von
N-Phenylphthalimiden. Von den genannten Verfahren wird das zuerst genannte derzeit
als das großtechnisch am günstigsten durchführbare angesehen.
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Es gibt eine Reihe bekannter Verfahren zum Reduzieren von Nitroanthrachinonen,
die durch Nitrieren von Anthrachinon mit Salpetersäure oder einem Säuregemisch aus
Schwefelsäure und Salpetersäure erhalten wurden. Bekannte Verfahren sind beispielsweise
die Reduktion von Nitroanthrachinonen mit einem Metallpulver, z.B. Eisenpulver,
in einem sauren Medium, z.B. in Schwefelsäure, die Reduktion von Nitroanthrachinonen
mit Alkalimetallsulfiden oder -hydrosulfiten, mit Hydrazin oder Glukose, die Aminierung
von Nitroanthrachinonen mit Ammoniak, die katalytische Hydrierung von Nitroanthrachinonen
und dergleichen. Da bei der Durchführung der ersten drei genannten Verfahren eine
große Menge Abwasser und Abfallstoffe anfällt, werden sie als nicht wirtschaftlich
durchführbar angesehen. Letzteres Verfahren ist, da es nicht mit diesen Nachteilen
behaftet ist, recht attraktiv.
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In der Regel kommt es Jedoch bei der Hydrierung von Nitroanthrachinonen
mit einem Hydrierungskatalysator nicht nur zu einer stufenweisen Reduktion der Nitrogruppen,
beispielsweise Nitrogruppe ) Nitrosogruppe --+ Hydroxylaminogruppe " Aminogruppe,
sondern auch zu einer Hydrierung der aromatischen Kerne oder einer Desoxidation
der Carbonylgruppen des Anthrachinonkerns. Dies führt zur Bildung verschiedener
unerwünschter Nebenprodukte, wodurch die Qualität des gewiirischten
Endprodukts
erniedrigt wird. Dies geht beispielsweise aus E.H. Rodd in "Chemistry of Carbon
Coapounds", Band IIIB, Seiten 1380 bis 1388 hervor. AaO ist beschrieben, daß selbst
unsubstituiertes Anthrachinon unter den angegebenen Reaktionsbedingungen stufenweise
unter Bildung von Semichinon, Anthrahydrochinon, Oxanthron, Anthron, Anthranol,
Dihydroanthranol und Anthracen katalytisch hydriert wird.
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Im Prinzip werden aus Nitroanthrachinonen durch katalytische Hydrierung
in der Regel Aminoanthrachinone gebildet.
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Ein Teil der gebildeten Aminoanthrachinone wird Jedoch in deren Uberreduktionsprodukte,
z.B. Semichinone, Anthrahydrochinone, Oxanthrone, Anthrone, Anthranole und dergleichen,
überführt. Hierdurch sinkt die Ausbeute an den gewünschten Aminoanthrachinonen stark.
Wenn andererseits die katalytische Hydrierung vor der Bildung von Uberreduktionsprodukten
eingestellt wird,enthalten die gebildeten Aminoanthrachinone eine beträchtliche
Menge Hydroxylaminoderivate, die ein bei der Bildung der Aminoanthrachinone auftretendes
Zwischenreduktionsprodukt bilden. Diese Derivate werden ohne Schwierigkeiten oxidiert
oder zu Nitrosoderivaten oder unerwünschten Verunreinigungen zersetzt, wodurch die
Ausbeute an Aminoanthrachinonen ebenfalls sinkt. Folglich besteht ein großer Bedarf
nach einem nicht mit den geschilderten Nachteilen behafteten katalytischen Hydrierungsverfahren
für Nitroanthrachinone.
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In Jüngster Zeit sind weitere Versuche zur Reduktion von 1-Nitroanthrachinon
zu 1-Aminoanthrachinon durch katalytische Hydrierung bekannt geworden. In "Izvest.
Akad. Nauk",
UdSSR, Ser. Chim., 1969, 11, 2550, ist beispielsweise
die Hydrierung mit einem Palladiumkatalysator in 7o,'iger Schwefelsäure beschrieben.
Aus der Japanischen Patentanmeldung 45 943/1974 ist die Hydrierung in zum Auflösen
von Aminoanthrachinonen in naszierendem Zustand fähigen organischen Lösungsmitteln
bekannt geworden. Schließlich ist in der 3apanischen Patentanmeldung 93 959/1975
die katalytische Hydrierung in wäßrigen Suspensionsmedien beschrieben.
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Es hat sich Jedoch gezeigt, daß sämtliche zuletzt genannten Verfahren
hinsichtlich Ausbeute und Qualität des gewünschen Endprodukts erheblich zu wünschen
übrig lassen.
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Obwohl beispielsweise in der Japanischen Patentanmeldung 45 943/1974
darauf hingewiesen wird, daß sich die Überhydrierungsprodukte ohne Schwierigkeit
zu Aminoanthrachinonen reoxidieren lassen, z.B. erforderlichenfalls durch Zugabe
von weiterem Nitroanthrachinon, hat es sich Jedoch aufgrund umfangreicher Untersuchungen
dieses Verfahrens gezeigt, daß zwar ein Teil der Uberreduktionsprodukte zu Aminoanthrachinon
oxidiert wird, daß Jedoch der Hauptteil der Überreduktionsprodukte anstatt zu Aminoanthrachinon
umgewandelt zu werden, ohne weiteres in unerwünschte Verunreinigungen und teerartige
Substanzen übergeht. Hierbei sinkt die Ausbeute an Aminoanthrachinon stark.
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Erfindungsgemäß hat es sich nun überraschenderweise gezeigt, daß bei
der katalytischen Reduktion von Nitroanthrachinonen in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators
in einem Reaktionssystem mit einem tertiären Amin und/oder einer anorganischen basischen
Verbindung die Hydrierungsreaktion
genau dann vollständig abbricht,
wenn sich eben leicht zu Aminoanthrachinonen oxidierbare Überreduktionsprodukte
gebildet haben. Auf diese Weise wird eine weitere Uberreduktion wirksam gehemmt.
Folglich erhält man also durch bloße Oxidationsnachbehandlung hochreine Aminoanthrachinone
in hoher Ausbeute, d.h. die erfindungsgemäß durchgeführte katalytische Hydrierung
von Nitroanthrachinonen ist nicht von der Bildung unerwünschter Nebenprodukte begleitet.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von
Aminoanthrachinonen durch Hydrierung von Nitroanthrachinonen in Gegenwart eines
Hydrierungskatalysators, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Hydrierung
in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart mindestens eines tertiären Amins
und/oder einer anorganischen basischen Verbindung zusammen mit dem Hydrierungskatalysator
durchführt und daß man anschließend das erhaltene Hydrierungsprodukt zur Umwandlung
von überreduzierten Reaktionsprodukten in Aminoanthrachinone oxidiert.
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Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Hydrierung bricht die Wasserstoffabsorption
dann vollständig ab, wenn eben, bezogen auf die zur Reduktion der Nitrogruppen erforderliche
theoretische Menge, gerade 105 bis 130 Mol-% Wasserstoff absorbiert sind. Folglich
läßt sich eine Überreduktion verhindern, wobei dann das gebildete Reaktionsprodukt,
wenn überhaupt, höchstens Aminoanthrahydrochinone und Aminooxanthrone als Uberreduktionsprodukte
enthält. Andere Überreduktionsprodukte werden entweder überhaupt nicht gebildet
oder sind; sofern sie gebildet wurden, nur in Spuren
enthalten.
Diese Aminoanthrahydrochinone und Aminooxanthrone werden Jedoch sehr leicht, beispielsweise
durch bloßen Luftsauerstoff, zu Aminoanthrachinonen oxidiert.
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Wenn man also die erfindungsgemäße Hydrierung bis zum Auftreten unerwünschter
Zwischenprodukte vorantreibt, lassen sich Hydroxylaminoanthrachinone kaum nachweisen.
Dagegen werden nur ohne weiteres zu Aminoanthrachinonen oxidierbare Uberreduktionsprodukte
gebildet. Da bei der DurchfUhrung des Verfahrens gemäß der Erfindung die Uberreduktionsprodukte
ohne weiteres zu Aminoanthrachinonen oxidiert werden, fallen folglich vollständig
von Hydroxylaminoanthrachinonen und Überreduktionsprodukten freie hochreine Aminoanthrachinone
an.
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Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden die
als Ausgangsmaterialien eingesetzten Nitroanthrachinone nahezu quantitativ zu Aminoanthrachinonen
reduziert.
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Im folgenden werden die erfindungsgemäßen Merkmale näher erläutert.
Bei der katalytischen Hydrierung von 1-Nitroanthrachinon mit einem Palladium/Kohle-Katalysator
wird durch die Anwesenheit eines Zusatzes (z.B. von Triäthylamin) die Wasserstoffabsorptionskurve
in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise beeinflußt. Die Kurve 9 erhält man
bei Anwesenheit des Zusatzes, die Kurve O erhält man bei Abwesenheit des Zusatzes.
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Wenn kein Zusatz mitverwendet wird, enthält das Reaktionsprodukt beim
Abbrechen der Reaktion in Stufe a, in der gerade
100 Mol-% Wasserstoff
absorbiert worden sind, ein Hydroxylaminoderivat, d.h. ein Zwi schenreduktionsprodukt,
und Uberreduktionsprodukte. Wenn ferner in Abwesenheit oder in Anwesenheit des Zusatzes
die Jeweilige Reaktion in den Stufen b (Abwesenheit eines Zusatzes) bzw. c (Anwesenheit
des Zusatzes), in denen eben 105 Mol-%Wasserstoff absorbiert worden sind, abgebrochen
wird, enthält das Reaktionsprodukt bei ersterer Umsetzung (in Abwesenheit des Zusatzes)
zahlreiche verschiedene Uberreduktionsprodukte, dagegen in letzterem Falle (Anwesenheit
des Zusatzes) keine anderen Überreduktionsprodukte als Aminoanthrahydrochinon und
Aminooxanthron. In letzterem Falle wird die Wasserstoffabsorption vollständig gestoppt,
wobei ein weiteres Fortschreiten der Uberreduktion selbst bei Fortsetzung der Hydrierung
in Stufe d vollständig gehemmt wird.
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Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung können als Nitroanthrachinone
beispielsweise 1-Nitroanthrachinon, 2-Nitroanthrachinon, 1,5-, 1,8-, 1,6-, 1,7-,
2,6- oder 2,7-Dinitroanthrachinone, 1 -Nitro-2-methylanthrachinon, 1 -Nitroanthrachinon-2-carbonsäure,
1-Nitro-2-chloranthrachinon, 4-Hydroxy-1 -nitroanthrachinon, 5-Hydroxy-1 -nitroanthrachinon,
4,8-Dihydroxy-1,5-dinitroanthrachinon und dergleichen verwendet werden. Insbesondere
gelangen erfindungsgemäß solche Nitroanthrachinone zum Einsatz, die durch Nitrierung
von Anthrachinon mit Salpetersäure oder einem Säuregemisch aus Schwefelsäure und
Salpetersäure erhalten wurden. Vorzugsweise sollten diese Nitroanthrachinone in
geeigneter Weise, beispielsweise nach dem aus der US-PS 2 302 729 bekannten Verfahren,
gereinigt worden sein.
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Die katalytische Hydrierung dieser Nitroanthrachinone entsprechend
dem Verfahren gemäß der Erfindung erfolgt unter Atmosphärendruck oder Wasserstoffdruck
in Gegenwart eines tertiären Amins und/oder einer anorganischen basischen Verbindung.
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Die Nitroanthrachinone werden mit einem geeigneten Lösungsmittel gemischt.
Für die Umsetzung ist es nicht immer zwingend erforderlich, daß die Nitroanthrachinone
vollständig in Lösung gegangen sind. Die Mitverwendung von zum Auflösen der gebildeten
Aminoanthrachinone fähigen Lösungsmitteln ist im Hinblick auf die spätere Nachbehandlung,
z.B.
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Entfernung des Katalysators und dergleichen, von Vorteil.
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Als Lösungsmittel können sämtliche unter den eingehaltenen Reaktionsbedingungen
inerten Lösungsmittel zum Einsatz gelangen. Beispiele für solche inerte Lösungsmittel
sind aliphatische oder alicyclische Kohlenwasserstoffe, einwertige oder mehrwertige
aliphatische oder alicyclische Alkohole, aliphatische oder cyclische Äther, Fettsäureester,
Carbonsäureester und aromatische Kohlenwasserstoffe, die durch Alkyl-, Aryl- oder
Alkoxygruppen oder Halogenatome und dergleichen substituiert sein können. Besonders
bevorzugte LösungsmitteQiind solche, die die Reaktionsprodukte in heißem Zustand
vollständig lösen. Typische derartige Lösungsmittel sind Butanol, Cyclohexanol,
Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Methylglykol, Diglykoldimethyläther, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Butylacetat, Äthyl encarbonat, Xylol, Cymol, tert.-Butylbenzol, Anisol,
Phenäthol, Resorcindimethyläther, Dichlorbenzole und dergleichen.
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Bei der erfindungsgemäßen katalytischen Hydrierung beträgt die Lösungsmittelmenge
das 1- bis 100-, vorzugsweise
2- bis 20-fache des Gewichts der
eingesetzten Nitroanthrachinone. Zweckmäßigerweise wird die Umsetzung in der zur
Aufschlämmung der Nitroanthrachinone erforderlichen geringstmöglichen Lösungsmittelmenge
durchgeführt, wobei dann nach beendeter Umsetzung zur vollständigen Auflösung des
Reaktionsprodukts und gleichzeitiger Abtrennung des Katalysators etwas mehr desselben
Lösungsmittels zugesetzt wird.
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Geeignete Hydrierungskatalysatoren sind beispielsweise Edelmetallkatalysatoren,
z.B. Palladium, Platin, Ruthenium, Rhodium oder Iridium, Metallkatalysatoren, beispielsweise
Nikkel, Kobalt oder Kupfer, und sonstige Katalysatoren, z.B.
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Chromsäure und Molybdänsulfid. Ferner eignen sich Mischkatalysatoren,
z.B. Nickelchromit, Nickel/Kupfer und Kupferchromit. Bei Verwendung dieser Metallkatalysatoren
können diese gegebenenfalls auf Trägern, z.B. Kohle, Aluminiumtrioxid, Diatomeenerde
und dergleichen, niedergeschlagen sein.
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Bei Verwendung von Nickel, Kobalt oder Kupfer ist es üblich, diese
in Katalysatoren vom Raney-Typ zu überführen. Besonders geeignete Katalysatoren
sind Raney-Nickel, Nickel auf Diatomeenerde, Raney-Kobalt, Raney-Kupfer, Kupferchromit,
Palladium auf Kohle und Platinoxid.
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Bezogen auf das Gewicht der eingesetzten Nitroanthrachinone wird (werden)
zweckmäßigerweise 0,1 bis 5 Gew.-% Katalysator zum Einsatz gebracht. Bei Edelmetallkatalysatoren
reichen (auf Metallbasis) 0,001 bis 0,5 Gew.-% Katalysator aus.
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Erfindungsgemäß verwendbare tertiäre Amine sind aliphatische, alicyclische
oder aromatische tertiäre Amine oder stickstoffhaltige heterocyclische tertiäre
Amine, beispielsweise Trimethylamin, Triäthylamin, Tributylamin, Triäthanolamin,
N,N-Dimethyläthanolamin, N, N-Diäthyläthanolamin, N,N-Diisopropyläthanolamin, N,N-Dibutyläthanolamin,
N-Methyldiäthanolamin, Tri (2-chloräthyl )amin, N-Methylpiperidin, N-Äthylpiperidin,
N-Äthylpyrrolidin, N-Äthylmorpholin, Pyridin, Picolin, Lutidin, Chinolin, Isochinolin,
N-Äthylpyrrol, N-Äthylindol, N-Athylcarbazol, N,N-Dimethylanilin, N,N-Diäthylanilin,
N-Äthyldiphenylamin, Triphenylamin und dergleichen.
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Geeignete anorganische basische Verbindungen sind beispielsweise schwach
alkalische Salze, wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Trinatriumphosphat, Trikaliumphosphat, Borax, Natriumacetat und dergleichen.
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Bezogen auf die eingesetzten Nitroanthrachinone beträgt die Menge
an tertiärem Amin oder/und anorganischer basischer Verbindung zweckmäßigerweise
das 0,001- bis 0,5-, vorzugsweise das 0,001- bis 0,1-fache. Das tertiäre Amin kann
auch in einer Menge außerhalb des angegebenen Bereichs, beispielsweise in der 0,5-
bis 20-fachen Gewichtsmenge der eingesetzten Nitroanthrachinone zum Einsatz gelangen.
Da die tertiären Amine die Katalysatoraktivität erniedrigen, werden Jedoch größere
Mengen an tertiären Aminen nicht bevorzugt.
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Selbstverständlich können die genannten tertiären Amine und basischen
Verbindungen auch in Mischung aus zwei oder mehreren zum Einsatz gelangen.
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Die erfindungsgemäße katalytische Hydrierung läuft beispielsweise
wie folgt ab: Bei der Umsetzung unter Atmosphärendruck wird zunächst ein Nitroanthrachinon
in einem Lösungsmittel aufgeschlämmt, worauf ein mit einem Wasserstoffeinlaßrohr
ausgestattetes Reaktionsgefäß mit einem Hydrierungskatalysator und einem tertiären
Amin und/oder einer anorganischen basischen Verbindung (im folgenden als "Zusatz,
z.B. ein tertiäres Amin bezeichnet) beschickt wird. Die Reduktion erfolgt unter
Einleiten von Wasserstoff bei Raumtemperatur (etwa 200C) bis etwa 1800 C, vorzugsweise
bei einer Temperatur zwischen 500 und 1500C.
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Der Zeitpunkt, zu dem die Wasserstoffabsorption abbricht, wird als
Endpunkt der Umsetzung angesehen. Die bis zu diesem Zeitpunkt absorbierte Wasserstoffmenge
beträgt, bezogen auf die zur Reduktion der Nitrogruppen zu Aminogruppen erforderliche
Wasserstoffmenge (im folgenden als "theoretische Wasserstoffmenge" bezeichnet),
105 bis 130 Mol-%.
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Auch bei der Umsetzung unter erhöhtem Druck werden die genannten Reaktionsteilnehmer
in ein druckfestes Reaktionsgefäß gefüllt, worauf die Reduktion bei derselben Reaktionstemperatur
und bei einem Wasserstoffdruck von zweckmäßigerweise 2 bis 100, vorzugsweise 2 bis
50 kg/cm2 durchgeführt wird. Der Zeitpunkt, an dem, bezogen auf die theoretische
Wasserstoffmenge, 105 bis 130 Mol-% Wasserstoff absorbiert worden sind und die Wasserstoffabsorption
vollständig abbricht, wird als Endpunkt der Umsetzung angesehen.
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Bei der großtechnischen Herstellung von Aminoanthrachinonen ist es
zweckmäßig, die Umsetzung dann abzubrechen, wenn, bezogen auf die theoretische Wasserstoffmenge,
105 bis 110 Mol-% Wasserstoff absorbiert sind. In diesem Falle verschwinden im Reaktionsprodukt
nicht-reduzierte Produkte.
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Dies steht im Gegensatz zu einem Abbruch der Umsetzung zu dem Zeitpunkt,
an dem eben die theoretische Wasserstoffmenge absorbiert ist. Darüber hinaus ist
die Menge der gebildeten Überreduktionsprodukte extrem gering, so daß sich die Oxidationsnachbehandlung
des Reaktionsprodukts vereinfachen läßt. Folglich ist also das Verfahren gemäß der
Erfindung in hohem Maße wirtschaftlich.
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Nach beendeter Hydrierung wird das Reaktionsgemisch gegebenenfalls
erwärmt oder mit einem Lösungsmittel, vorzugsweise demselben Lösungsmittel, das
auch bei der Hydrierung verwendet wurde, zur Auflösung des Reaktionsprodukts gemischt.
Danach wird der unlösliche Katalysator abgetrennt. Hierauf wird die Lösung, je nach
der Menge der darin enthaltenen Überreduktionsprodukte, einer Oxidationsbehandlung
unterworfen. Wenn die Menge an Uberreduktionsprodukten sehr gering ist, werden diese
durch bloßen Luftkontakt bei der anschließenden Abtrennung oxidiert.
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Unter dem Ausdruck "Oxidationsbehandlung" zu i ist hier und im folgenden
die Oxidation von Uberreduktionsprodukten mit einem schwachen Oxidationsmittel,
z.B. Luft, gasförmigem Sauerstoff, Nitrobenzol, Benzochinon oder Nitroanthrachinon
als Ausgangsmaterial, zu verstehen. Weiterhin wird die Reaktionsldsung gegebenenfalls
abgekühlt oder teilweise eingeengt, um das Jeweilige Aminoanthrachinon auszukristallisieren.
Die hierbei gebildeten Kristalle werden abfiltriert,
worauf das
Filtrat, so wie es ist, oder nach weiterem Einengen wiederverwendet werden kann.
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Das in Anwesenheit von Zusätzen, z.B. tertiären Aminen, durchgeführte
Verfahren gemäß der Erfindung unterscheidet sich in folgenden Punkten von einer
ohne Zusätze durchgeführten Reaktion. Bei der Wiederverwendung von Lösungsmitteln
besteht keine Gefahr, daß in das Reaktionsprodukt Substanzen, die in teerartige
Produkte übergehen, eingeschleppt oder in diesem angehäuft werden. Auch bei Wiederverwendung
der Lösungsmittel führt die Hydrierung zu denselben Ergebnissen. Hierdurch lassen
sich mühsame Nachbehandlungsverfahren, z.B. eine Reinigung von Lösungsmittel oder
die Entfernung teerartiger Substanzen oder Produkte, vermeiden, wodurch sich das
Verfahren zur Herstellung von Aminoanthrachinonen insgesamt stark vereinfachen läßt.
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Selbst wenn sämtliche Reaktionsprodukte durch Entfernen des gesamten
Lösungsmittels (durch Verdampfen) aus der Reaktionslösung nach der Oxidationsbehandlung
gesammelt werden, erhält man hochreines Aminoanthrachinon.
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Wie bereits erwähnt, erhält man erfindungsgemäß hochreine Aminoanthrachinone
in hoher Ausbeute. Diese Aminoanthrachinone stellen Zwischenprodukte bei der Herstellung
verschiedener hochwertiger Farbstoffe und Pigmente dar. Darüber hinaus fallen bei
der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung weder Abwasser noch sonstige
Abfälle an, so daß auf eine diesbezügliche Nachbehandlung verzichtet werden kann.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Soweit nicht anders angegeben, bedeuten sämtliche Angaben "Teile" bzw. "Prozente"
- nGewichtsteile" bzw. Gewichtsprozente".
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Beispiel 1 Ein 100 Volumenteile fast endes und mit einem Wasserstoffeinlaßrohr
ausgestattetes Reaktionsgefäß wird mit 10 Teilen 1-Nitroanthrachinon (Reinheit:
99,') beschickt, worauf das 1-Nitroanthrachinon in 50 Teilen Phenäthol aufgeschlämmt
wird. Danach werden 0,5 Teil (auf Metallbasis bezogen) vorher zubereiteten Raney-Nickels
und 0,1 Teil Tributylamin zugesetzt, worauf das Reaktionsgemisch unter Stickstoffatmosphäre
auf eine Reaktionstemperatur von 1200C erhitzt wird. Zu dem Zeitpunkt, an dem die
Temperatur 1200C erreicht hat, wird unter gleichzeitigem Beginn der Umsetzung mit
der Einleitung von Wasserstoff begonnen. (Die absorbierte Wasserstoffmenge errechnet
sich aus dem Unterschied in der Wasserstoffstrommenge zwischen dem Einlaß und Auslaib).
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Nachdem nach 3 h, bezogen auf die theoretische Wasserstoffmenge, 112
Mol-% Wasserstoff absorbiert worden waren, bricht die Reaktion vollständig ab. Nach
beendeter Umsetzung werden zusätzlich 20 Teile Phenäthol zugesetzt, worauf das Reaktionsgemisch
in einem Stickstoffstrom zur vollständigen Auflösung der Reaktionsprodukte auf eine
Temperatur von 1500C erhitzt wird. Dann wird der Katalysator aus der noch heißen
Reaktionslösung entfernt. Nach dem Abkühlen der Reaktionslösung werden sämtliche
Uberreduktionsprodukte
mit Sauerstoff oxidiert, wobei die Sauerstoffkonzentration
in der Atmosphäre außerhalb der Brennbarkeitsgrenzen gehalten wird.
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Aus der Reaktionslösung wird das ausgefallene kristalline 1-Aminoanthrachinon
durch Filtration abgetrennt, worauf das in den Kristallen enthaltene Lösungsmittel
entfernt wird.
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Es werden insgesamt 8,65 Teile 1-Aminoanthrachinon eines Fp.
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von 2520 bis 253 0C erhalten. Durch Gaschromatographie wird ermittelt,
daß das erhaltene 1-Aminoanthrachinon eine Reinheit von 98% besitzt.
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Beim Eindampfen des Filtrats zur Trockene erhält man nochmals 0,14
Teil 1-Aminoanthrachinon einer Reinheit von 92%.
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Ob sich der gebrauchte Katalysator wiederverwenden läßt oder nicht,
wird wie folgt ermittelt: Unmittelbar nach der Abtrennung des Katalysators wird
die geschilderte Umsetzung wiederholt, wobei zusätzlich zu dem gebrauchten Katalysator
noch eine geringe Menge frisch hergestellten Katalysators mitverwendet wird. Hierbei
zeigt es sich, daß dasselbe Ergebnis erhalten wird.
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Beispiel 2 25 Teile 1-Nitroanthrachinon (Reinheit 99%) werden in 250
Teilen Diäthylenglykol aufgeschlämmt, worauf die erhaltene Aufschlämmung in einen
500 Volumenteile fassenden, druckfesten Autoklaven gefüllt wird. Danach werden 0,25
Teil Raney-Nickel und 0,2 Teil Triäthylamin zugesetzt. Nachdem die Atmosphäre im
Reaktionssystem durch Stickstoff ersetzt worden war, wird das Reaktionsgemisch auf
eine Reaktionstemperatur
von 90°C erhitzt. Nachdem die Temperatur
90°C erreicht hat, wird die im Autoklaven vorhandene Atmosphäre durch Wasserstoff
ersetzt, worauf die Reaktion unter einem Wasserstoffdruck von 15 bis 10 kg/cm2 ablaufen
gelassen wird.
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Nachdem nach 4 h etwa 120 Mol-% Wasserstoff, bezogen auf die theoretische
Wasserstoffmenge absorbiert worden waren, bricht die Wasserstoffabsorption vollständig
ab. Nach beendeter Umsetzung wird die im Autoklaven herrschende Atmosphäre durch
Stickstoff ersetzt, worauf das Reaktionsgemisch zur vollständigen Auflösung der
Reaktionsprodukte unter Atmosphärendruck auf eine Temperatur von 1600C erhitzt wird.
Die erhaltene Lösung wird noch heiß filtriert, um den Katalysator abzutrennen. Dann
werden das Filtrat auf Raumtemperatur abgekühlt und sämtliche Uberreduktionsprodukte
im Filtrat mit Luft oxidiert. Die hierbei gebildeten Kristalle werden abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet, wobei 21,6 Teile 1-Aminoanthrachinon erhalten
werden. Das erhaltene 1-Aminoanthrachinon besitzt eine Reinheit von 97,8%.
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Beispiel 3 Bei der Durchführung des im Beispiel 2 beschriebenen Verfahrens
enthalten von dem kristallinen 1-Aminoanthrachinon abgetrennte 218 Teile Diäthylenglykollösung
0,16 Teil Triäthylamin. Nachdem diese Lösung mit 30 Teilen frischen Diäthylenglykols
versetzt worden war, werden in dem erhaltenen Lösungsgemisch 25 Teile 1-Nitroanthrachinon
(Reinheit: 99%) aufgeschlämmt. Danach wird unter Verwendung von
0,25
Teil Raney-Nickel in der im Beispiel 2 geschilderten Weise reduziert, wobei letztlich
22,0 Teile 1-Aminoanthrachinon (Reinheit: 97,2%) erhalten werden.
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Beispiele 4 bis 11 In den folgenden acht Beispielen erfolgt die Jeweilige
Hydrierung unter den in der folgenden Tabelle angegebenen Bedingungen. Hierbei werden
die ebenfalls in der Tabelle angegebenen Ergebnisse erhalten.
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Im einzelnen wird ein Reaktionsgefäß mit X-Teilen 1-Nitroanthrachinon
(Reinheit: 99%), einem Lösungsmittel, einem Katalysator und einem Zusatz, z.B. einem
tertiären Amin, beschickt. Die Reduktion erfolgt bei Atmosphärendruck oder Unterdruck.
Nach beendeter Umsetzung wird die Reaktionslösung in der im Beispiel 1 geschilderten
Weise nachbehandelt, wobei y-Teile kristallines 1-Aminoanthrachinon erhalten werden.
Als Rest aus dem Filtrat werden noch z-Teile 1-Aminoanthrachinon gewonnen.
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Wenn als Katalysator ein auf einem Träger niedergeschlagener Metallkatalysator
verwendet wird, ist in der folgenden Tabelle der Metallgehalt als 6ewichtsprozentualer
Anteil angegeben. Die zugesetzte Katalysatormenge umfaßt den eigentlichen Katalysator
und den Träger. Die Reinheit des jeweiligen 1-Aminoanthrachinons wird durch Gaschromatographie
ermittelt.
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T a b e l l e 4 5 6 7 8 9 10 11 x (Teile) 10 10 10 10 10 25 25 25
Lösungsmittel Anisol Cymol Anisol Methyl- Phenäthol n-Butyl- Phen- o-Diglykol acetat
äthol chlorbenzol Menge desselben (Teile) 50 70 50 100 50 200 100 150 Katalysator
Raney- Raney- Raney- Raney- 5% Pd-C 50% Nickel/ Raney- 5% Pd-Nickel Nickel Nickel
Nickel Diatomeen- Nickel C erde Menge desselben (Teil) 0,2 0,5 0,2 0,5 0,1 1 0,5
0,125 tertiäres Amin oder Pyridin N-Methyl- Tributyl Triätha- Tributyl Triäthyl-
Natrium- Sodabasische Verbindung piperidin amin nolamin amin amin acetat asche Menge
des- bzw. derselben (Teil) 0,5 0,5 0,3 0,3 0,3 0,25 0,25 0,1 Reaktionstemperatur
(°C) 130 130 130 120 130 80 120 120 130 Reaktionsdruck Atmosphä- Atmosphä- Atmosphä-
Atmosphä- Atmosphä- 10-5 kg/cm² 20-15 15-@0 rendruck rendruck rendruck rendruck
rendruck kg/cm² kg/cm² Menge an absorbiertem Wasserstoff (Mol-%) 115 110 105 123
106 112 125 121
Fortsetzung Tabelle 4 5 6 7 8 9 10 11 Reaktionsdauer
(h) 2,5 3,5 3,0 4,0 5 2 3,5 4,75 y (Teile) 8,52 8,65 8,48 8,39 8,56 21,52 21,38
21,70 Ausbeute (%) 96,6 98,1 96,2 95,2 97,1 97,7 97,0 98,5 Reinheit des Reaktionsprodukts
y (%) 98,1 97,0 98,2 98,5 97,9 97,6 98,3 97,3 z (Teil) 0,25 0,14 0,27 0,40 0,24
0,43 0,54 0,33 Reinheit des Reaktionsprodukts z (%) 95,0 92,5 94,8 90,3 94,3 95,2
93,8 91,3
Beispiel 12 10 Teile eines durch Dinitrierung von Anthrachinon
erhaltenen Dinitroanthrachinongemischs (1,5-Dinitro: 45%, 1,8-Dinitro: 42%, 1,6-Dinitro
plus 1,7-Dinitro: 11%, Mononitro: 1%, 2,6-Dinitro plus 2,7-Dinitro: 1%) werden in
der im Beispiel 6 geschilderten Weise katalytisch hydriert und nachbehandelt. Hierbei
erhält man 7,86 Teile eines Reaktionsprodukts. Eine Reinheitsanalyse zeigt, daß
das erhaltene Diaminoanthrachinon 44% 1,5-Diamino-, 43% 1,8-Diamino-, 10% 1,6-Diamino-
plus 1,7-Diaminoprodukt und 3% sonstige Substanzen enthält.
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Beispiel 13 10 Teile 1,5-Dinitroanthrachinon (1,5-Dinitro: 96%; 1,8-Dinitro:
4%) werden in der im Beispiel 8 geschilderten Weise katalytisch hydriert. Hierbei
erhält man 7,94 Teile 1,5-Diaminoanthrachinon. Eine Analyse der Reinheit des Reaktionsprodukts
zeigt, daß das erhaltene 1,5-Diaminoanthrachinon 97% 1,5-Diaminoprodukt, 1% l,8-Diaminoprodukt
und 2% sonstige Produkte enthält.
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Vergleichsbeispiel 1 (entsprechend der Japanischen Patentanmeldung
45 943/1974) 25 Teile 1-Nitroanthrachinon (Reinheit: 99%) werden in 150 Teilen Phenäthol
aufgeschlämmt, worauf die erhaltene Aufschlämmung und 0,5 Teil Raney-Nickel in einen
500 Volumenteile fassenden, druckfesten Autoklaven gefüllt werden.
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Nach Anlegen eines Wasserstoffdrucks von 10 kg/cm2 bei
Raumtemperatur
wird die Temperatur des Autoklaveninhalts auf 800C erhöht. Nachdem die Reaktion
bei 80 0C exotherm abzulaufen beginnt, wird mit Rühren begonnen.
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Nach etwa 1,5 h waren, bezogen auf die theoretische Wasserstoffmenge,
130 Mol-% Wasserstoff absorbiert. Dann wird der Wasserstoff zum Abbrechen der Umsetzung
aus dem System ausgespült. Auch zu diesem Zeitpunkt findet noch eine Wasserstoffabsorption
statt. Nach beendeter Umsetzung wird der Katalysator entfernt, worauf eine Oxidationsbehandlung
nachgeschaltet wird. Der Niederschlag aus der Reaktionslösung wird abfiltriert,
wobei 4,18 Teile eines Reaktionsprodukts erhalten werden. Dieses besteht aus 1-Aminoanthrachinon
einer Reinheit von 68%.
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Das von den Kristallen abgetrennte Filtrat wird eingeengt, wobei 4,36
Teile eines teerartigen Reaktionsprodukts erhalten werden. Dieses besitzt einen
1-Aminoanthrachinongehalt von 46%.
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Vergleichsbeispiel 2 (entsprechend der Japanischen Patentanmeldung
45 943/1974) 10 Teile 1-Nitroanthrachinon (Reinheit: 99%), 90 Teile Phenäthol und
0,25 Teil Palladium auf Kohle (Palladiumgehalt: 5,') werden in eine zur Hydrierung
bei Atmosphärendruck geeignete und mit einem Rührwerk ausgestattete Vorrichtung
gefüllt. Die Reduktion erfolgt bei einer Reaktionstemperatur von 1200C. Nach 5,5
h beträgt die Menge an absorbiertem Wasserstoff, bezogen auf die theoretische Wasserstoffmenge,
105 Mol-,'. Zu diesem Zeitpunkt werden die Umsetzung
abgebrochen,
sofort der Katalysator und das Lösungsmittel entfernt, wobei 8,80 Teile Reaktionsprodukt
erhalten werden. Durch Flüssigchromatographie erfährt man, daß das Reaktionsprodukt
85% 1-Aminoanthrachinon, 8% Aminooxanthron und 6% Uberreduktionsprodukte enthält.
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Danach wird das Reaktionsprodukt in 150 Teilen Methylglykol aufgeschlämmt
und bei Raumtemperatur oxidiert. Die Reaktionslösung wird durch Abdestillieren von
100 Teilen Methylglykol eingeengt, wobei sie Kristalle abscheidet.
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Die abgeschiedenen Kristalle werden abfiltriert, wobei man 8,13 Teile
1-Aminoanthrachinon (Reinheit: 96,2%) erhält.
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Die in diesem Vergleichsbeispiel insgesamt erreichte Ausbeute an i-Aminoanthrachinon
beträgt (bezogen auf eine Reinheit von 100%) 89,6. Dieser Wert ist um etwa 7% niedriger
als die im Beispiel 8 bei Mitverwendung eines Zusatzes erreichbare Ausbeute von
96,3% (bezogen auf eine Reinheit von 100%).
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L e e r s e i t e