DE2714926C3 - Zweikomponenten-Farbspritzpistole - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zweikomponenten-Farbspritzpistole mit einem durch eine Düsennadel gesteuerten Luftkanal und zwei durch Düsennadeln steuerbaren Farbkanälen, die über eine Mischkammer an das hintere Ende eines im Pistolenkörper etwa horizontal angeordneten Mischrohres angeschlossen sind, dessen vordere Austrittsöffnung in einen Düsenkopf einmündet, wobei die in den Farbkanälen längsbeweglich angeordneten Farbdüsennadeln und die Luftdüsennadel durch einen drehbeweglichen Abzugsbügel betätigbar sind.

Eine Farbspritzpistole dieser Bauart ist in der Zeitschrift JOT, Journal Obefflächenlechnik, Juli/ August 1976, Seite 40, abgebildet und kurz beschrieben. Die beiden Komponenten, Lackfarbe und Härter, gelangen zunächst über zwei durch Düsennadeln gesteuerte Farbkanäle von hinten in eine Mischkammer, an die von vorn ein Mischrohr angeschlossen ist, in dem die Komponenten vermischt und zur Austrittsöffnung des Düsenkopfes geleilet werden. Die nach hinten von der Mischkammer abstehenden Farbkanäle ergeben eine unerwünschte Vergrößerung der Baulänge der Spritzpistole.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine solche Spritzpistole mit kürzerer Baulänge und geringerem Gewicht herstellbar zu machen, um ihre Handhabung zu erleichtern und ihre Fertigungskosten zu senken.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich die Farbkanäle längs des Misclvohres erstrecken, von vorn, d. h. von der Seite, an der auch das Ό hintere Ende des Mischrohres angeschlossen ist, an die Mischkammer angeschlossen und von der Farbflüssigkeit in Gegenrichtung zum Mischrohr durchströmt sind.

Dadurch wird die Spritzpistole um das Längenmaß eier die Farbkanäle steuernden Düsennadeln kürzer und wird infolge ihrer eng gedrängten Kompaktbauweise leichter und handlicher.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung liegen die Farbdüsennadeln oberhalb, die Luftdüscnnadeln unterhalb des Mischrohres und werden gemeinsam und gegenläufig zueinander von einem zweiarmigen Abzugsbügel betätigt.

Um das Mengenverhältnis der Farbkanäle steuerbar zu machen oder sie nacheinander, mit vorwählbarer zeitlicher Verzögerung zu öffnen, sind die Farbdüsennadein über verstellbare Anschläge oder auch ausrastbare Mitnehmer betätigt. Zur Vordosierung können in den einen oder in beide Farbkanäle auswechselbare Lochblenden oder stufenlos einstellbare Drosseln eingebaut sein.

JO Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. I eine Farbspritzpistole im Längsschnitt,

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie H-Il der F ig. 1,
*⁵ Fig.3 einen Mitnehmer für Farbdüsennadeln (vergrößert bezeichnet),

Fig.4 einen Längsschnitt wie Fig. 1, jedoch mit zusätzlicher Düsennadel,

F i g. 5 den Ventilsitz der Luftdüsennadel (vergrößert gezeichnet),

F i g. 6 das Rückschlagventil am Mischrohr.

Im Pistolenkörper 1 ist ein Mischrohr 2 ausgebildet, das sich über die ganze Länge des Pistolenkörpers horizontal erstreckt und eine Mischwendel 3 umschließt. 4^r> Das Vorderende des Mischrohres 2 ist mit einer Austrittsöffnung 4 des Düsenkopfes 5, das hintere Ende mit einer Mischkammer 6 verbunden. An die Mischkammer 6 sind von von? der Farbkanal 7, durch den die Lackfarbe zufließt, und der Farbkanal 8, der Härter ■>» enthält, angeschlossen. Beide Farbkanäle 7 und 8 sind längs des Mischrohres 2 angeordnet und verlaufen in einer Ebene oberhalb des Mischrohres. In ihnen sind Farbdüsennadeln 9 bzw. 10 geführt, deren kegelige Spitzen an Ventilsitzen 11 und 12 durch Federn 13 und v> 14 angedrückt sind. Die Ventilsitze 11 und 12 sind an auswechselbaren Buchsen 15 und 16 angebracht, die mit Drosselbohrungen 17 und 18 zur Vordosierung des Volumenstromes versehen sind. An den aus den Farbkanälen 7 und 8 herausragenden Enden sind die Farbdüsennadeln 9 und 10 über verstellbare Anschläge 19 und 20 durch einen Hebelarm eines zweiarmigen Abzugsbügels 21 betätigbar, dessen anderer Hebelarm mit einem Griff versehen ist und die Luftdüscnnadel 22 betätigt. Die Luftdüscnnadel 22 steuert an einem ti^r> Ventilsitz 23 einen längs unterhalb des Mischrohrcs 2 verlaufenden Luftkanal 24.

Soll gleichzeitig mit der Luftdüsennadel 22 nur eine Farbdüsennadel betätigt werden, so wird ein Mitnahme-

hebel 25 an der anderen Farbdüsennadel durch Wegschwenken ausgerastet, wodurch deren Verbindung zum Abzugsbügel 21 unterbrochen wird.

Im Normalfall werden durch Drücken des Abzugsbügels 21 die Luftdüsennadel 22 und gegenläufig zu ihr ϊ beide Farbdüsennadeln 9 und 10 je nach Stellung der Anschläge 19 und 20 evtl. zeitlich verzögert von den Ventilsitzen 11 und 12 abgehoben. Durch die Farbzulaufkanäle 26 und 27, in die Siebe 28 und 29 eingebaut sind, strömen die beiden Komponenten in die in Farbkapäle 7 und 8 und von da über die Drosselbohrungen 17 und 18 in die Mischkammer 6, in der eine Vormischung stattfindet Anschließend gelangt die Farbe in das Mischrohr 2 und wird auf verhältnismäßig langem Strömungsweg durch die Abreiß- und Umlenk- ΐί flächen der Mischwendel 3 kräftig durchmischt, bevor sie in die Austrittsöffnung 4 des Düsenkopfes 5 fließt und durch Druckluft zerstäubt wird.

Um zu vermeiden, daß nach Loslassen des Abzugsbügels 21 weiterhin Farbe aus dem Düsenkopf austropft, ist nach F i g. 4 die Auütrittsöffnung 4 des Düsenkopfs durch eine weitere Düsennadel 30 verschließbar.

Anstelle der Düsennadel 30 kann auch ein Rückschlagventil 31 (Fig.6) treten, dessen Ventilkörper 32 durch eine Feder 33 an die Austrittsöffnung 34 des Mischrohres 2 angedrückt ist und das sich nach Betätigen des Abzugsbügels 21 durch den Druck der FarbfliDssigkeit öffnet.

Bei einer dritten, in F i g. 5 gezeichneten Konstruktion wird das Nachtropfen dadurch verhindert, daß der Ventiliteller 22' der Luftdüsennadel 22 eine kalibrierte Bohrung 35 aufweist, durch die auch bei geschlossenem Ventil ständig so viel Luft durchtritt, um am Düsenkopf 5 die nachfließende Farbe fein zu zerstäuben, bevor sich ein Tropfen gebildet hat.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Zweikomponenten-Farbspritzpistole mit einem durch eine Düsennadel gesteuerten Luftkanal und zwei durch Düsennadeln steuerbaren Farbkanälen, die über eine Mischkammer an das hintere Ende eines im Pistolenkörper etwa horizontal angeordneten Mischrohres angeschlossen sind, dessen vordere Austrittsöffnung in einen Düsenkopf einmündet, wobei die in den Farbkanälen längsbeweglich angeordneten Farbdüsennadeln und die Luftdüsennadel durch einen drehbeweglichen Abzugsbügel betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Farbkanäle (7,8) längs des Mischrohres (2) erstrecken, von vorn, d. h. von der Seite, an der auch das hintere Ende des Mischrohres (2) angeschlossen ist, an die Mischkammer (6) angeschlossen und von der Farbflüssigkeit in Gegenrichtung zum Mjs-hrohr (2) durchströmt sind.

2. Pistole «ach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Abzugsbügel (21) zweiarmig ausgebildet ist, wobei der eine Hebelarm die Luftdüsennadel (22), der andere Hebelarm die Farbdüsennadeln (9, 10) betätigt.

3. Pistole nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbcrüsennadeln (9, 10) oberhalb, die Luftdüsennadel (22) unterhalb des Mischrohres (2) in zum Mischrohr (2) annähernd parallelen Kanälen angeordnet sind.

4. Pistole nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme des Abzugsbügels (21) annähernd senkrecht ^a den Düsennadeln (9,10,22) liegen.

5. Pistole nach Anspruch l.dac.irch gekennzeichnet, daß die Farbdüsennadeln (9, 10) durch verstellbare Anschläge (19,20) an den Nadeln (9,10) oder am Abzugsbügel (21) zueinander zeitlich verzögert betätigbar sind.

6. Pistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Farbdüsennadel über einen durch Schwenken ausrastbaren Mitnehmerhebel (25) betätigbar ist, wobei die Farbdüsennadel bei ausgerastetem Mitnehmerhebel (25) in ihrer Ausgangsschließlage verbleibt.