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Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen Polyhydroxyl-
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verbindungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eineslGemisches verschiedener Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone sowie
gegebenenfalls mehrwertiger Alkohole durch Selbstkondensation von Formaldehyd in
Polyhydroxylverbindungen als Reaktionsmedium.
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Polyhydroxylverbindungen haben auf den verschiedensten Gebieten große
technische Bedeutung erlangt. Sie werden beispielsweise für die Herstellung von
nichtionischen oberflächenaktiven Verbindungen, als Gefrierschutzmittel, Feucht-
und Weichhaltemittel sowie als Ausgangskomponenten für Kunststoffe, wie z.B. Polyester-
und Polyätherharze großtechnisch eingesetzt.
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Mehrwertige Alkohole werden derzeit aus Naturstoffen, wie Zucker oder
Cellulosematerialien, gewonnen oder durch Oxydation von Erdölderivaten synthetisiert.
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Im Hinblick auf die Welternährungssituation erscheint es aber wenig
sinnvoll, Naturstoffe, die als Kohlenhydratspender für Nahrungsmittel verwendet
werden können, als Rohmaterialien für technische Produkte einzusetzen. Bedingt durch
die Knappheit der Erdölressourcen; haben sich auf der anderen Seite die Preise der
vom Erdöl abhängigen Produkte ständig erhöht. Außerdem ist die Versorgung mit Erdölprodukten
auf lange Sicht nicht sichergestellt. Es ist daher wünschenswert, Herstellungsverfahren
für Polyhydroxylverbindungen zu finden, deren Rohstoffbasis von den Naturstoffvorkommen
und von Erdöl unabhängig ist.
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Seit den Arbeiten von Butlerow und Loew (Ann. 120, 295 (1861) und
J. pr. Chem. 33, 321 (1886)) im vorigen Jahrhundert ist es bekannt, daß sich bei
der Selbstkondensation des Formaldehydhydrates (im folgenden soll unter "Selbstkondensation
des Formaldehyds" immer "Selbstkondensation des Formaldehydhydrats" verstanden werden.)
unter dem Einfluß von basischen Verbindungen, wie z.B. Calcium-oder Bleihydroxid,
Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone bilden.
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Da Formaldehyd über Methanol aus Steinkohle oder Erdgas gewonnen werden
kann, wäre dies im Prinzip ein vom Erdöl unabhängiger Weg zu hydroxylgruppenhaltigen
Verbindungen, aus denen durch elektrolytische Reduktion oder katalytische sowie
chemische Hydrierung mehrwertige Alkohole synthetisiert werden können.
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Trotz vieler Vorschläge zur Synthese von Polyhydroxylverbindungen
durch Selbstkondensation von Formaldehyd ist aber bis zur Gegenwart kein technisch
brauchbares Verfahren
hierfür entwickelt worden, weil es bisher
nicht gelungen war, Gemische von Polyhydroxylverbindungen mit definierter und reproduzierbarer
Hydroxylfunktionalität und niedriger Viskosität zu synthetisieren. Bei den bekannten
Verfahren werden außerdem Hydroxyaldehyd- und Hydroxyketongemische erhalten, die
sich nur schwer und mit sehr großen Katalysatormengen hydrieren lassen.
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Infolge der gleichzeitig ablaufenden Disproportionierung des Formaldehyds
zu Methanol und Ameisensäure konnten mit den bisher bekannten Verfahren meist nur
mäßige Ausbeuten erzielt werden, so dan die Aufarbeitung der entstehenden wäßrigen
bzw. wäßrig/alkoholischen Lösungen erhebliche wirtschaftliche Kosten verursacht.
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Bekanntlich wird die Disproportionierung von Formaldehyd in Methanol
und Ameisensäure durch basische Verbindungen sehr stark katalysiert. Wie Pfeil,
Chemische Berichte 84.
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229 (1951), feststellte, hängt die Reaktionsgeschwindigkeit dieser
sogenannten "Cannizzaro-Reaktion" vom Quadrat der Formaldehydkonzentration ab, während
die Reaktionsgeschwindigkeit der Formaldehydpolyaddition (C-C-Verknüpfung) linear
von der Formaldehydkonzentration abhängt (Pfeil und Schroth, Chemische Berichte
85, 303 (1952)). Mit steigender Aldehydkonzentration wird daher das Mengenverhältnis
von gewünschten Polyhydroxylverbindungen zu Methanol und Ameisensäure zu Ungunsten
der gesuchten Verbindungen verschoben. Daher wird in den meisten zum Stand der Technik
gehörenden Verfahren vorgeschlagen, die Kondensation des Formaldehyds zu Hydroxyaldehyden
und
Hydroxyketonen in Lösungen mit niedrigen Formaldehydkonzentrationen
durchzuführen, um die Menge an Nebenprodukten so niedrig wie möglich zu halten.
Zur Gewinnung der gebildeten Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone ist es jedoch notwendig,
das als Lösungsmittel verwendete Wasse; wieder destillativ zu entfernen. Bedingt
durch die hohe Verdampfungswärme des Wassers entstehen dadurch erhebliche Energiekosten.
Verfahren zur Kondensation des Formaldehyds aus verdünnten wäßrigen Lösungen sind
aus diesem Grunde unwirtschaftlich. Außerdem treten bei längeren Destillationszeiten
in erheblichem Maß Zersetzungs- und Verfärbungsreaktionen der gebildeten Hydroxyaldehyde
und Hydroxyketone auf.
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Es ist daher wünschenswert, die Kondensation des Formaldehyds aus
handelsüblichen konzentrierten Formalinlösungen oder Lösungen von Formaldehyd in
später mitverwendbaren Polyhydroxylverbindungen durchzuführen, ohne daß dabei störende
Nebenreaktionen auftreten.
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In der deutschen Patentschrift 822 385 wird ein Verfahren zur Herstellung
aliphatischer Oxyaldehyde beschrieben, bei dem eine 40 %ige Formalinlösung mit Thallium
oder Thalliumhydroxyd umgesetzt wird.Das Verfahren ist jedoch auf Grund der Toxizität
des Thalliums bedenklich, außerdem ist Thalliumhydroxid nur schwer zugänglich. Zudem
sind die Ausbeuten dieses Verfahrens mit 70-80 % relativ gering.
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Zur Vermeidung der Cannizzaro-Reaktion wurde weiter vorgeschlagen,
Formaldehydlösungen in Gegenwart von Methanol, Äthanol oder anderen polaren organischen
Lösungsmitteln
mit Calcium- oder Bleihydroxid umzusetzen (Deutsche
Patentschrift 830 951 sowie Gorr und Wagner, Biochemische Zeitschrift, 262, 361
(1933)).
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Durch Zugabe von organischen Lösungsmitteln wird jedoch der Formaldehydgehalt
der Lösung wiederum verringert.
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Die zusätzlich erforderlichen Energiekosten zur Verdampfung des zugesetzten
Lösungsmittels bei der Aufarbeitung der gebildeten Hydroxyaldehyde und -ketone lassen
daher auch diese Verfahren unwirtschaftlich erscheinen.
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Zudem bilden sich aus Formaldehyd und niedrigen Alkoholen wenig stabile
Halbacetale, die sich während der Kondensation unter spontaner Freisetzung der Alkohole
zersetzen.
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Im Verlaufe von Kondensationsreaktionen, die bei Reaktionstemperaturen
über dem Siedepunkt des betreffenden Alkohols durchgeführt werden, kommt es aus
diesem Grund zu heftigen Siedeverzügen, insbesondere bei größeren Ansätzen, so daß
die Kondensationsverfahren unter diesen Bedingungen technisch nicht gefahrlos durchgeführt
werden können.
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In der deutschen Patentschrift 884 794 wird ein Verfahren zur Herstellung
von Oxy-Oxoverbindungen beschrieben, bei dem bis zu 30 %ige wäßrige Formaldehydlösungen
mit Bleioxyd oder Blei zucker und anorganischen Basen zu zuckerartigen, Fehling'sche
Lösung in der Kälte reduzierenden Verbindungen umgesetzt werden. Bei diesem Verfahren
ist es jedoch notwendig, die Formaldehydlösung sieben bis acht Stunden lang zu erhitzen.
Die so erreichte Raum-Zeit-Ausbeute ist aus diesem Grund nicht befriedigend. Auch
befriedigen die relativ schlechten Ausbeuten (ca. 80 %, bezogen auf eingesetzten
Formaldehyd) keineswegs.
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Aus der US-Patentschrift 2 224 910 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen bekannt geworden, bei dem die exotherme
Selbstkondensation des Formaldehyds durch kontrollierte Zugabe von anorganischen
oder organischen Basen zu einer Formaldehydlösung, die Blei-, Zinn-, Calcium-, Barium-,
Magnesium-, Cer- oder Thoriumverbindungen sowie eine zur Endiolbildung befähigte
Verbindung, wie Glucose, Ascorbinsäure, Fruktose, Benzoin, Glykolaldehyd, Erythrose,
Reduktose, Invert-Zucker oder Kondensationsprodukte des Formaldehyds, enthält, geregelt
wird. Man erhält bei diesem Verfahren zwar ein Gemisch von Hydroxyaldehyden und
Hydroxyketonen aus Formaldehyd lösungen höherer Konzentration ohne Zusatz von organischen
Lösungsmitteln, muß jedoch verschiedene Nachteile in Kauf nehmen. So werden, wenn
man die Umsetzung bei niedrigen pH-Werten ablaufen läßt, vor allem Hydroxyaldehyd-
und Hydroxyketongemische mit niedriger Hydroxylfunktionalität erhalten. Außerdem
werden bei niedrigen pH-Werten nur mäßige Reaktionsgeschwindigkeiten erzielt, so
daß die Raum-Zeit-Ausbeuten dieser Verfahrensvarianten nicht befriedigen. Um diese
Nachteile zu umgehen, wird in der zitierten Patentschrift empfohlen, die Formaldehydkondensation
bei niedrigen pH-Werten zu starten und dann bei höheren pH-Werten zu Ende zu führen.
Bei pH-Werten > 7 läuft die Blei-katalysierte Formaldehydselbstkondensation aber
dann so rasch, spontan und unkontrolliert ab, daß es nach dieser Verfahrensvariante
nicht möglich ist, Gemische von Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen mit reproduzierbarer
Komponentenverteilung zu erhalten, weil die Reaktionszeiten und -bedingungen nicht
mehr exakt kontrollierbar sind. Es ist darüber hinaus bekannt, daß sich Hydroxyaldehyde,
Hydroxyketone und Monosaccharide
im alkalischen Milieu und bei
erhöhter Temperatur zu dunkel gefärbten, teilweise carboxylgruppenhaltigen Verbindungen
zersetzen.
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Diese Zersetzungsreaktionen treten insbesondere bei den als bevorzugt
vorgeschlagenen Verfahrensweisen von US 2 224 910 auf, vor allem, nachdem die Hauptmenge
des Formaldehyds umgesetzt ist. Hydroxyaldehyd- und Hydroxyketongemische, wie sie
nach dem Verfahren der US-Patentschrift 2 224 910 hergestellt worden sind, enthalten
somit Zersetzungsprodukte mit sauren Gruppen, sind braun gefärbt und können nicht
reproduzierbar hergestellt werden. Die Hydrierung dieser Gemische gelingt darüber
hinaus nur mit unwirtschaftlich hohen Mengen an Raney-Nickel-Katalysator. So werden
zur Hydrierung einer zu 100 g Formaldehyd äquivalenten Menge an Hydroxyaldehyd-
und Hydroxyketongemisch 30 g Raney-Nickel benötigt.
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Die Produktgemische, die nach der eben beschriebenen Verfahrensweise
erhalten worden sind, müssen zur Reinigung und zur Gewinnung von Hydroxylverbindungen
mit niedrigem Molekulargewicht in jedem Fall destillativ aufgearbeitet werden. Es
wäre jedoch wünschenswert, die destillative Aufarbeitung des Gemisches, die zusätzliche
Energie- und Apparatekosten verursacht, einzusparen und die Produktgemische so herzustellen,
daß sie direkt nach Entfernung des Lösungswassers ohne zusätzliche Destillation
weiterverwendet werden können. Solche farblosen, von Nebenprodukten weitgehend freien
Reaktionsgemische sind nach den Verfahren des Standes der Technik aber nicht zu
erhalten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bereitzustellen, nach welchem Gemische von Polyhydroxylverbindungen synthetisiert
werden können, die
möglichst frei von Zersetzungsprodukten sind,
die auf einfache Weise mit geringen Mengen an Hydrierkatalysatoren zu mehrwertigen
Alkoholen hydriert oder sofort als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Polyurethankunststoffen
weiterverwendet werden können. Die erhaltenen Gemische von Polyhydroxylverbindungen
sollen farblos und möglichst niedrig viskos sein und keiner weiteren Reinigung bedürfen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es ferner, die Formaldehydselbstkondensation
so zu steuern, daß sich die Produktverteilung der entstehenden Gemische von niedermolekularen
Polyhydroxylverbindungen je nach Anwendungswunsch variieren und reproduzierbar einstellen
läßt.
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Überraschend und völlig unerwartet wurde nun gefunden, daß sich Gemische
von Hydroxyaldehyden, Hydroxyketonen und von reduzierenden Gruppen freien mehrwertigen
Alkoholen, wobei der Anteil an (durch gekreuzte Cannizzaro-Reaktion entstandenen)
mehrwertigen Alkoholen vorteilhafterweise 30-75 Gew.-E beträgt, mit vorzüglichen
Raum-Zeit-Ausbeuten herstellen lassen, wenn man die Kondensation des Formaldehydhydrats
(vorzugsweise ohne Mitverwendung von organischem Lösungsmitteln), in Gegenwart von
(1) löslichen oder unlöslichen Verbindungen von Metallen der 1. Nebengruppe oder
der 2. bis 4. Haupt- oder Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente, vorzugsweise
Blei-, Zinn-, Calcium-, Barium-, Magnesium-, Cer- oder Thoriumverbindungen,
welche
gegebenenfalls an hochmolekulare Träger gebunden sind, als Katalysator, (2) eines
oder mehrerer ein- oder vorzugsweise mehrwertiger niedermolekularer Alkohole und/oder
höhermolekularer Polyhydroxylverbindungen und gegebenenfalls (3) von zur Endiolbildung
befähigten Verbindungen als Co-Katalysator ablaufen läßt. Die als Reaktionsmedium
verwendeten Polyhydroxylverbindungen brauchen hierbei anschließend vorteilhafterweise
nicht entfernt zu werden.
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Außerdem sind die entstehenden Produkte nicht verfärbt und es treten
auch keine Siedeverzüge auf.
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Die Reaktionstemperatur während der Formaldehyd-Kondensation liegt
im allgemeinen zwischen 70 und 1200C, bevorzugt zwischen 90 und 1100C, und der pH-Wert
wird durch kontrollierte Zugabe von Base so gesteuert, daß er bis zu einem Umsatz
von 5 - 40 %, vorzugsweise 10 - 20 %, zwischen 5,5 und 9,0, vorzugsweise 6,5 - 8,5,
liegt, und wird anschließend bis zum Abbruch der Kondensationsreaktion auf 4,0 -
8,5, bevorzugt 5,5 - 7,5, eingestellt, so daß er um 0,5 bis 2, vorzugsweise 1 -
2, Einheiten tiefer liegt als in der ersten Reaktionsphase.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung von Gemischen aus niedermolekularen Polyhydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls
Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen durch Kondensation von Formaldehyd in Gegenwart
von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Formaldehyd, an Metallverbindungen als Katalysator,
sowie
von 0 - 10 Gew.-%, bezogen auf Formaldehyd, an Co-Katalysatoren
auf Basis von zur Endiolbildung befähigten Verbindungen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man 20 - 65 Gew.-% Formaldehyd enthaltende wäßrige Formalinlösungen und/oder
Paraformaldehyd-Dispersionen bei einer Reaktionstemperatur von 70 - 120 C, vorzugsweise
90 - 1100C, in Gegenwart von (I) einer löslichen oder unlöslichen Verbindung eines
Metalls der 1. Nebengruppe oder der 2. bis 4. Haupt-oder Nebengruppe des Periodischen
Systems der Elemente, gegebenenfalls gebunden an hochmolekulare Träger, und (II)
mehr als 10 Gew.-%, bezogen auf Formaldehyd,eines oder mehrerer ein- oder mehrwertiger
niedermolekularer Alkohole und/oder höhermolekularer Polyhydroxylverbindungen kondensiert,
wobei man den pH-Wert der Reaktionslösung durch gesteuerte Zufuhr einer oder mehrerer
anorganischer und/ oder organischer Basen bis zu einem Umsatz von 5 - 40 %, vorzugsweise
10 - 20 %,zwischen 5,5 und 9,0, vorzugsweise 6,5 bis 8,5, hält und anschließend
bis zum Abbruch der Kondensationsreaktion auf 4,0 - 8,5, vorzugsweise 5,5 bis 7,5,
einstellt, so daß er nun 0,5 bis 2,0 Einheiten tiefer liegt als in der ersten Reaktionsphase,
dann die Reaktion bei einem Restgehalt von 0 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 - 6,0
Gew.-%, Formaldehyd abbricht, indem man den Katalysator in an sich bekannter Weise,
z.B. durch Säurezugabe, desaktiviert und, vorzugsweise entweder durch Fällungsreaktionen
oder durch kathodische elektrochemische Abscheidung, entfernt
und
anschließend gegebenenfalls die im Reaktionsprodukt enthaltenden Aldehyd- und Ketogruppen
zu Hydroxylgruppen reduziert.
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Es ist bekannt, Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone mit Formaldehyd
zu reduzieren. So gelingt beispielsweise die Synthese des Pentaerythrits aus Acetaldehyd
und Formaldehyd, wobei zunächst Acetaldehyd zur Pentaerythrose methyloliert und
dann durch überschüssigen Formaldehyd reduziert wird. Solche gekreuzten Cannizzaro-Reaktionen
können jedoch nur in stark alkalischem Milieu durchgeführt werden.
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Es war daher äußerst überraschend, daß bei der neuen Verfahrensweise
diese Reduktion in Ausbeuten von 30 - 75 % sowohl im schwach alkalischen als auch
im schwach sauren pH-Bereich durchgeführt werden kann. Vorteilhafterweise wird auf
diese Weise bereits ein großer Teil der Carbonylgruppen reduziert, wodurch die spätere
Entfernung der restlichen Carbonylgruppen durch Hydrierung oder Reduktion beträchtlich
vereinfacht wird.
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Es ist weiterhin überraschend, daß bei der erfindungsgemäßen Reaktionsführung
hochkonzentrierte wäßrige Lösungen von Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen erhalten
werden, die hell oder farblos sind und keiner Reinigung bedürfen, wohingegen bei
den Verfahren des Standes der Technik aufgrund von Zersetzungsreaktionen stark gefärbte,
störende Nebenprodukte gebildet werden, deren Entfernung nicht oder nur mühsam mit
großem zusätzlichem Aufwand gelingt. Abgesehen davon lassen sich diese stark gefärbten
Lösungen gemäß Stand der Technik nicht oder nur mühsam und mit geringen Ausbeuten
zu mehrwertigen Alkoholen
hydrieren, während die katalytische
Hydrierung der erfindungsgemäßen Reaktionsmischungen, nach Entfernung des bleihaltigen
Katalysators durch einfache Fällungsreaktionen oder elektrochemische Abscheidung,
unter milden Bedingungen gelingt, wie sie allgemein für die katalytische Hydrierung
von Zuckern angewandt werden.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst in einem Primärschritt
aus zwei Molekülen Formaldehyd Glykolaldehyd gebildet. Durch weitere Anlagerung
von Formaldehyd entsteht daraus nach folgendem Schema Glycerinaldehyd:
In einer Vielzahl von Folgereaktionen, von denen nur einige wenige beispielhaft
genannt sind, entstehen daraus die erfindungsgemäß zugänglichen Gemische von Hydroxyaldehyden
und -ketonen:
Wie die gaschromatographische Analyse verschiedener erfindungsgemäß hergestellter
Produktgemische zeigt, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens einerseits
die Produktverteilung variiert werden, wenn man die Reaktion bei verschieden hohen
Restformaldehydgehalten abbricht, andererseits ist die Produktverteilung sowohl
im Bereich der Verbindungen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, als auch im Bereich mit
5 und mehr Kohlenstoffatomen vollkommen reproduzierbar einzustellen. Dies war aufgrund
der Vielzahl der oben nur teilweise genannten Reaktionen, die gleichzeitig und nebeneinander
beim erfindungsgemäßen Verfahren ablaufen können, nicht zu erwarten.
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Die Kondensation des Formaldehyds erfolgt beim erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise aus wäßrigen Formaldehydlösungen handelsüblicher Konzentration (30-50
Gew.-b Formaldehyd), die durch Methanol oder andere bekannte Stabilisierungsmittel
stabilisiert sind. Es ist jedoch auch möglich, nicht stabilisierte Formaldehydlösungen,
die Anteile von festem, polymerisiertem Formaldehyd enthalten, und/oder Paraformaldehyddispersionen
zu verwenden, da im Laufe des erfindungsgemäßen Verfahrens diese Feststoffe durch
Depolymerisation
aufgelöst und ebenfalls zu Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen kondensiert werden.
Die Kondensation aus noch höher konzentrierten Formaldehydlösungen, die beispielsweise
durch Depolymerisation von Paraformaldehyd oder durch Einengen von Formaldehydlösungen
niedriger Konzentration im Vakuum hergestellt werden können, ist ebenfalls möglich.
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So können beispielsweise Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone in sehr
guten Ausbeuten durch Kondensation einer 65 %igen Formaldehydlösung, die durch Einengen
einer 37 %igen Formaldehydlösung im Vakuum erhalten wurde, gewonnen werden.
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Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch auf weniger
konzentrierte Formaldehydlösungen angewendet werden, doch ist der Einsatz dieser
niedrigkonzentrierten Formaldehydlösungen wegen der zusätzlich erforderlichen Energiekosten
für die Verdampfung des Lösungsmittels aus wirtschaftlicher Sicht weniger bevorzugt.
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Die Bildung von Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen im erfindungsgemäßen
Verfahren verläuft äußerst rasch. So sind z.B. nach 15 Minuten Reaktionsdauer im
allgemeinen bereits ca. 80 % des vorgelegten Formaldehyds umgesetzt und nach 20
Minuten beträgt der Formaldehydgehalt der Lösung nur noch etwa 1-1,5 %,was einem
Umsatz von 96-97 % entspricht. Die Raum-Zeit-Ausbeuten des erfindunsgemäßen Verfahrens
sind dementsprechend allen bekannten Verfahren zur Herstellung von Hydroxyaldehyden
und Hydroxyketonen durch Selbstkondensation des Formaldehyds überlegen.
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Gegenüber den Verfahren, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentschrift
884 794 genannt werden, ist die Raum-Zeit-Ausbeute um den Faktor 25-50 verbessert.
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Die Selbstkondensation des Formaldehyds unter Bildung von Hydroxyaldehyden
und Hydroxyketonen wird erfindungsgemäß durch in Wasser lösliche Verbindungen des
Bleis gefördert.
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Dies sind insbesondere Blei(II)-acetat, Blei(II)-formiat
und
Blei(II)-nitrat. Da die handelsüblichen Formaldehydlösungen normalerweise leicht
sauer reagieren, ist es jedoch auch möglich, in Wasser unlösliche Blei-Verbindungen,
wie Blei(II)-carbonat, Blei(II)-oxid und Blei(II)-hydroxid, sowie Pb(II)-Salze von
Oxalsäure, Phenol, Thiophenol oder Salicylsäure als Katalysator zu verwenden. Andere
als Katalysatoren in Frage kommenden Verbindungen sind z. B. AgN03, Ca(N03)2, Ca(OH)2,
Mg(OH)2, Ng(N03)2, Ba(N03)2, Sec12, Sn(OH)2, Hg(NO3)2, CeCl3 und Th(NO3)3. Erfindungsgemäß
werden ca.
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0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%,Katalysator, bezogen
auf eingesetzten Formaldehyd, verwendet. Bevorzugt sind, wie schon erwähnt, Verbindungen
des zweiwertigen oder auch vierwertigen Bleis.
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Im allgemeinen werden beim erfindungsgemäßen Verfahren vor der Aufarbeitung
bzw. Hydrierung der Reaktionsprodukte die Blei(II)-ioner durch Fällung mit Carbonationen
entfernt.
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Es ist dabei besonders vorteilhaft und aus Gründen des Umweltschutzes
besonders erwünscht, daß diese ausgefällten Blei salz entweder direkt oder über
das Acetat wieder als Katalysatoren verwendet werden können. Die bei den Verfahren
des Standes der Technik anfallenden, ökologisch nicht unbedenklichen Abfallprodukte
werden somit beim erfindungsgemäßen Verfahren vermieden. Das Verfahren ist daher
im Hinblick auf die Kreisführung des bleihaltigen Katalysators den Verfahren des
Standes der Technik aus ökologischen und aus ökonomischen Gründen überlegen.
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Die als Katalysator eingesetzten Blei(II)-ionen können auch durch
elektrolytische kathodische Abscheidung als elementares
Blei entfernt
werden. Auch in diesem Fall ist es möglich, das Blei - z.B. durch Überführung in
das Acetat oder durch anodische Oxidation und gleichzeitige Wiederauflösung - wieder
als Katalysator in den Produktionsprozeß zurückzuführen.
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Die Blei(II)-ionen können aus der Reaktionslösung auf einfache Weise
auch dadurch entfernt werden, daß die Reaktionslösung über kationenaktive Ionenaustauscher
gepumpt wird.
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Wie die Analyse mit Hilfe der Atomabsorption zeigt, kann in der so
behandelten Reaktionslösung kein Blei mehr nachgewiesen werden.
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Die Ionenaustauscher, die bei der Reinigung bzw. Entbleiung der Reaktionslösungen
nach einiger Zeit ganz oder teilweise mit Blei beladen sind, bzw. Ionenaustauscher
auf die gezielt durch Überleiten einer Bleisalzlösung Blei ionen aufgebracht wurden,
können ebenfalls als Katalysatoren für die Selbstkondensation des Formaldehyds unter
den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden. Es wurde gefunden,
daß diese mit Blei beladenen Ionenaustauscherharze, beispielsweise an sich bekannte
sulfonierte Polystyrolharze, die mit Divinylbenzol vernetzt sind, vernetzte Acrylsäureharze
oder modifizierte Formaldehydharnstoffderivate, die Formaldehydkondensation mit
ähnlich gutem Erfolg katalysieren, wie die löslichen Bleisalze selbst.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß die hierbei zur Anwendung
kommenden Bleimengen gegenüber den Verfahren des Standes der Technik erheblich vermindert
werden
können. Ebenso ist es vorteilhaft, daß diese mit Blei beladenen
Ionenaustauscher bei der Entsalzung der Reaktionslösung direkt gewonnen und nach
ihrem Einsatz als Katalysator auch wieder für die Entsalzung verwendet werden können.
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Man verfährt dabei gemäß einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besonders vorteilhaft in folgender Weise: Je nach Größe des Ansatzes
wird eine bestimmte Menge an mit Blei beladenem Ionenaustauscherharz als fester
Katalysator der Reaktionslösung zugegeben.
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Während der Reaktion werden Bleiionen an die Reaktionslösung abgegeben,
wodurch der feste Katalysator an Bleiionen allmählich verarmt. Nach Beendigung der
Reaktion wird vom Ionenaustauscher abgesaugt und die Reaktionslösung durch Überleiten
über nicht oder nur teilweise mit Blei beladene Ionenaustauscher von Blei befreit.
Nach mehrmaliger Verwendung ist der Teil des Ionenaustauscherharzes, der als fester
Katalysator eingesetzt wurde, dann so stark an Bleiionen verarmt,daß seine katalytische
Wirkung etwas nachläßt, Dagegen ist der andere Teil des Ionenaustauscherharzes,
der zur Entfernung des in der Lösung vorhandenen Bleis verwendet wurde, nun sehr
stark mit Bleiionen beladen.
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Nachdem beide Partien mit Wasser gespült worden sind, wird nun der
Teil, der für die Entfernung des Bleis aus der Reaktionslösung verwendet wurde,
als Katalysator eingesetzt und der andere, inzwischen nicht mehr vollständig mit
Blei beladene Teil zur Aufnahme der in der Reaktionsmischung vorhandenen Bleiionen
verwendet.
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Auf diese Weise ist eine vollkommene Ausnützung des zur Katalyse benötigten
Bleis möglich, ohne daß fortwährend neue Mengen an Bleisalzen gebraucht und schädliche
Abfallprodukte gebildet werden. Diese Verfahrensvariante ist daher aus ökonomischen
sowie aus ökologischen Gründen von besonderem Interesse.
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Selbstverständlich gilt das oben für Bleiverbindungen Gesagte in analoger
Weise auch, wenn mit Verbindungen anderer Metalle als Katalysator gearbeitet wird.
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Eine weitere besonders einfache Möglichkeit, das benötigte Katalysatormetall,
insbesondere Blei, mehrfach für den Kondensationsprozeß einzusetzen, besteht darin,
daß man nach Abstoppen der Formaldehydkondensation durch Zugabe von Säuren die Metallionen
elektrolytisch auf einer metallisierten Kathode abscheidet, die Reaktionskammer
entleert, anschließend frische, eventuell mit Cokatalysator versetzte Formalinlösung
einfüllt, die Stromquelle umpolt, so daß die vorher als Kathode geschaltete Elektrode
nun zur Anode wird, und so das metallisch auf der nun als Anode geschalteten Elektrode
befindliche Metall durch anodische Oxidation wieder in Metallionen überführt, welche
in Lösung gehen. Dieser Prozeß läßt sich beliebig oft wiederholen, da bei dieser
Verfahrensweise kein Metall verloren geht.
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Ein besonderes Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Mitverwendung
von relativ großen Mengen an ein-oder mehrwertigen niedermolekularen Alkoholen und/oder
höhermolekularen
Polyhydroxylverbindungen. Diese Verfahrensweise bringt wesentliche Vorteile. Einmal
wird die vollständige Entwässerung des Produktgemisches durch Vakuumverdampfung
wesentlich erleichtert. Weiterhin lassen sich höhere Reaktionstemperaturen als 1000C
erzielen, wodurch die Raum-Zeit-Ausbeute verbessert wird.
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Überraschenderweise ist auch die Viskosität der Produkte bedeutend
kleiner als die von Formaldehydkondensationsprodukten ohne den erfindungsgemäßen
Zusatz, wodurch die Verarbeitbarkeit verbessert wird. Die erfindungsgemäß erhältlichen
Produkte sind mit vielen anderen für die Polyurethankunststoff-, insbesondere für
die Schaumstoffherstellung verwendeten Ausgangskomponenten, wie z.B. Polyäthern,
Polyestern und Treibmitteln verträglich. Dies ist besonders überraschend, da bei
der Abmischung bisher bekannter, durch Formaldehydkondensationsreaktionen hergestellter
Polyole mit Treibmitteln Ausflockungen und Trübungen beobachtet werden. Um die Mischbarkeit
der einzelnen Komponenten noch weiter zu verbessern, können im erfindungsgemäßen
Verfahren gegebenenfalls auch an sich bekannte Emulgatoren, Antikoagulantien und
Stabilisatoren für Emulsionen, Dispersionen und Suspensionen mitverwendet werden.
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Die Menge an erfindungsgemäß als Reaktionsmedium einzusetzendem ein-
oder mehrwertigem Alkohol bzw. höhermolekularer Polyhydroxylverbindung ist in weiten
Grenzen - je nach Anwendungszweck des Endproduktes - variierbar.
Vorteilhafterweise
werden mehr als ca. 10 Gew.-% oder 0,1 OH-Äquivalente, bezogen jeweils auf Formaldehyd,
angewandt; die Obergrenze ist an sich beliebig, sie wird bestimmt durch die für
die Polyurethanrezeptur gewünschte Menge an zusätzlicher Polyhydroxylverbindung.
Bevorzugt werden zwischen 20 Gew.-% und 500 OH-Äquivalenten, jeweils bezogen auf
Formaldehyd, eingesetzt. Bei mehr als 500 OH-Äquivalenten, bezogen auf 1 Mol Formaldehyd,
an Polyhydroxylverbindung läßt sich im allgemeinen der Formaldehydumsatz nicht mehr
genau verfolgen.
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Niedermolekulare Alkohole im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
solche mit einem Molekulargewicht zwischen 62 und 400 und 1 bis 8, vorzugsweise
2 bis 6, Hydroxylgruppen. Bevorzugt sind bei Raumtemperatur flüssige Alkohole bzw.
solche, die im Gemisch mit der Formalinlösung bei Raumtemperatur flüssig sind. Bevorzugt
sind auch Alkohole mit mindestens zwei benachbarten Hydroxylgruppen, da sie sich,
wie unten näher erläutert wird, leicht durch teilweise Oxidation in co-katalytisch
wirkende Verbindungen überführen lassen.
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Niedermolekulare Alkohole, in denen sich die Selbstkondensation des
Formaldehyds gut durchführen läßt, sind z.B. 2-Xthoxyäthanol, 2-Propoxyäthanol,
2-Isopropoxyäthanol, 2-Butoxyäthanol, 2-(2-Methoxyäthoxy)-äthanol, 2-(2-Äthoxyäthoxy)-äthano1,
1 ,2-Bis-(2-hydroxyäthoxy)-äthan, Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Tetraäthylenglykol, 1,2-Propandiol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, 1,3-Propandiol,
1,2-Butandiol, 1 , 3-Butandiol,
2-Methoxy-1-butanol, 2,3-Butandiol,
1,5-Pentandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, 1,6-Hexandiol, 2,5-Hexandiol, 2-Methyl-2,4-pentandiol,
3-Methyl-1,5-pentandiol, 3-Methyl-2,4-pentandiol, 2,3-Dimethyl-2,3-butandiol, 2-Methyl-2-propyl-1,3-propandiol,
2,2-Diäthyl-1,3-propandiol, 2-0thyl-1,3-hexandiol, 2,5-Dimethyl-2,5-hexandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol,
1,3-Diäthoxy-2-propanol, 2-Hydroxymethyl-2-methyl-1,3-propandiol, 1,2,6-Hexantriol,
2-Äthyl-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol, 2,2-Bis-hydroxymethyl-1,3-propandiol, Erythrit,
Chinit, Mannit, Sorbit und Methylglykosid, sowie Äthoxylierungs- und Propoxylierungsprodukte
dieser Alkohole mit einem Molekulargewicht bis ca. 400 und selbstverständlich auch
Gemische dieser Alkohole. Besonders bevorzugt sind Äthylenglykol, Glycerin und 1,4-Butandiol
sowie die bei der Formaldehydkondensation durch gekreuzte Cannizzaro-Reaktion entstehenden
Zuckeralkoholgemische.
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Erfindungsgemäß können bei der Formaldehydkondensation - gegebenenfalls
im Gemisch mit den obengenannten Alkoholen - jedoch auch Polyhydroxylverbindungen
mit einem Molekulargewicht von 400 bis 10 000, vorzugsweise 500 bis 6000,mitverwendet
werden, welche zweckmäßigerweise ebenfalls bei Raumtemperatur flüssig bzw. in der
wäßrigen Formaldehydlösung löslich sind, z.B. mindestens zwei, in der Regel 2 bis
8, vorzugsweise aber 2 bis 4, Hydroxylgruppen aufweisende Polyester, Polyäther,
Polythioäther, Polyacetale, Polycarbonate und Polyesteramide, wie sie für die Herstellung
von homogenen und von zellförmigen Polyurethanen an sich bekannt sind.
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Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester sind
z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebenenfalls
zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren.
Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride
oder entsprechende Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische
zur Herstellung der Polyester verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischer,
cycloaliphatischer, aromatischer und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls,
z.B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein.
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Als Beispiele hierfür seien genannt: Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure,
Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimere und trimere Fettsäuren wie
Ölsäure, gegebenenfalls in Mischung mit monomeren Fettsäuren, Terephthalsäuredimethylester
und Terephthalsäure-bis-glykolester.
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Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2)
und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol,
Cyclohexandimethanol (1, 4-Bis-hydroxymethylcyclohexan), 2-Methyl-1,3-propandiol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4), Trimethyloläthan,
Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Methylglykosid, ferner Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol
Tetraäthylenglykol, Polyäthylenglykole, Dipropylenglykol
Polypropylenglykole, Dibutylenglykol und Polybutylenglykole in Frage. Die Polyester
können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen. Auch Polyester aus Lactonen,
z.B. &-Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z.B. W-Hydroxycapronsäure, sind
einsetzbar.
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Auch die erfindungsgemäß in Frage kommenden, mindestens zwei, in der
Regel zwei bis acht, vorzugsweise zwei bis drei, Hydroxylgruppen aufweisenden Polyäther
sind solche der an sich bekannten Art und werden z.B. durch Polymerisation von Epoxiden
wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran, Styroloxid oder Epichlorhydrin
mit sich selbst, z.B. in Gegenwart von BF3, oder durch Anlagerung dieser Epoxide,
gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen wie Wasser, Alkohole, Ammoniak oder Amine, z.B. Äthylenglykol,
Propylenglykol-(1,3) oder -(1,2), Trimethylolpropan, 4,4'-Dihydroxy-diphenylpropan,
Anilin, Äthanolamin oder Äthylendiamin hergestellt. Auch Sucrosepolyäther, wie sie
z.B. in den deutschen Auslegeschriften 1 176 358 und 1 064 938 beschrieben werden,
kommen erfindungsgemäß in Frage. Vielfach sind solche Polyäther bevorzugt, die überwiegend
(bis zu 90 Gew.-%, bezogen auf alle vorhandenen OH-Gruppen im Polyäther) primäre
OH-Gruppen aufweisen. Auch durch Vinylpolymerisate modifizierte Polyäther, wie sie
z.B. durch Polymerisation von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart von Polyäthern
entstehen (amerikanische Patentschriften 3 383 351, 3 304 273, 3 523 093, 3 110
695, deutsche Patentschrift 1 152 536), sind geeignet, ebenso OH-Gruppen aufweisende
Polybutadiene.
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Unter den Polythioäthern seien insbesondere die Kondensationsprodukte
von Thiodiglykol mit sich selbst und/ oder mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren,
Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder Aminoalkoholen angeführt. Je nach den Co-Komponenten
handelt es sich bei den Produkten um Polythiomischäther, Polythioätherester oder
Polythioätheresteramide.
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Als Polyacetale kommen z.B. die aus Glykolen, wie Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol 4,4 S 4,4'-Dioxäthoxydiphenyldimethylmethan, Hexandiol und Formaldehyd
herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale
lassen sich erfindungsgemäß geeignete Polyacetale herstellen.
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Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an
sich bekannten Art in Betracht, die z.B.
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durch Umsetzung von Diolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder
Hexandiol-(1,6), Diäthylenglykol, Triäthylenglykol oder Tetraäthylenglykol mit Diarylcarbonaten,
z.B. Diphenylcarbonatsoder Phosgen hergestellt werden können.
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Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z.B. die aus mehrwertigen
gesättigten und ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen
gesättigten und ungesättigten Aminoalkoholen, Diaminen, Polyaminen und ihren Mischungen
gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
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Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxylverbindungen
sowie gegebenenfalls modifizierte natürliche Polyole' wie Rizinusöl, Kohlenhydrate
oder Stärke, sind verwendbar. Auch Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden an Phenol-Formaldehyd-Harze
oder auch an Harnstoff-Formaldehydharze sind erfindungsgemäß einsetzbar.
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Vertreter dieser erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sind
z.B. in High Polymers, Vol. XVI, "Polyurethanes, Chemistry and Technology", verfaßt
von Saunders-Frisch, Interscience Publishers, New York, London, Band I, 1962, Seiten
32-42 und Seiten 44-54 und Band II, 1964, Seiten 5-6 und 198-199, sowie im Kunststoff-Handbuch,
Band VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z.B. auf den Seiten
45-71, beschrieben.
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Selbstverständlich können Mischungen der obengenannten Verbindungen
mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit
einem Molekulargewicht von 400 - 10 000, z.B. Mischungen von Polyäthern und Polyestern,
eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß können jedoch auch Polyhydroxylverbindungen eingesetzt
werden, in welchen hochmolekulare Polyaddukte bzw. Polykondensate in feindisperser
oder gelöster Form enthalten sind. Derartige modifizierte Polyhydroxylverbindungen
werden erhalten, wenn man Polyadditionsreaktionen (z.B. Umsetzungen zwischen
Polyisocyanaten
und aminofunktionellen Verbindungen) bzw. Polykondensationsreaktionen (z.B. zwischen
Formaldehyd und Phenolen und/oder Aminen) direkt in situ in den oben genannten,
Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen ablaufen läßt. Derartige Verfahren sind
beispielsweise in den Deutschen Auslegeschriften 1 168 075 und 1 260 142, sowie
den Deutschen Offenlegungsschriften 2 324 134, 2 423 984, 2 512 385, 2 513 815,
2 550 796, 2 550 797, 2 550 833 und 2 550 862 beschrieben. Es ist aber auch möglich,
gemäß US-Patent 3 869 413 bzw.
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Deutscher Offenlegungsschrift 2 550 860 eine fertige wäßrige Polymerdispersion
mit einer Polyhydroxylverbindung zu vermischen und anschließend aus dem Gemisch
das Wasser zu entfernen.
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Bei der Verwendung von modifizierten Polyhydroxylverbindungen der
oben genannten Art als Ausgangskomponente im Polyisocyanat-Polyadditionsverfahren
entstehen in vielen Fällen Polyurethankunststoffe mit wesentlich verbesserten mechanischen
Eigenschaften.
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Es ist erfindungsgemäß nicht erforderlich, zum Zwecke der Beschleunigung
der Reaktion aber oft bevorzugt,bei der Kondensationsreaktion des Formaldehyds Verbindungen
mitzuverwenden, die zur Endiolbildung befähigt sind und daher cokatalytisch wirken.
Hierfür kommen beispielsweise die oben erwähnten Co-Katalysatoen gemäß US-Patent
2 224 910 wie Glykolaldehyd, Glycerinaldehyd, Erythrose oder Glucose in Frage. Erfindungsgemäß
bevorzugte Co-Katalysatoren sind jedoch Gemische von Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen,
wie sie bei der Kondensation von Formaldehyd entstehen,
welche
mindestens 75 Gew.-t an C3-C6-Verbindungen enthalten und welche durch folgende Molverhältnisse
charakterisiert sind: Verbindungen mit 3 C-Atomen/Verbindungen mit 4 C-Atomen: 0,5
- 2,0 Verbindungen mit 4 C-Atomen/Verbindungen mit 5 C-Atomen: 0,2 - 2,0 Verbindungen
mit 5 C-Atomen/Verbindungen mit 6 C-Atomen: 0,5 - 5,0 Co-Katalysatoren dieses Typs
und ihre Herstellung werden in der DOS 2 639 084 beschrieben. Vorzugsweise werden
erfindungsgemäß 0,1 bis 10, besonders bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-% an Co-Katalysator,
bezogen auf eingesetzten Formaldehyd , mitverwendet.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind auch Co-Katalysatoren, wie sie durch
teilweise Oxidation von Alkoholen mit mindestens zwei benachbarten Hydroxylgruppen
erhalten werden können. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die Selbstkondensation
des Formaldehydhydrates ohne Inhibierung zu Anfang der Reaktion sowohl bei pH-Werten
unter 7 als auch oberhalb von 7 unter weitgehender Vermeidung der Cannizzaro-Reaktion
erfolgt, wenn man derartige durch teilweise Oxidation von zwei- oder mehrwertigen
Alkoholen oder Alkoholgemischen, welche mindestens 2 OH-Gruppen an benachbarten
C-Atomen aufweisen, hergestellte Produktgemische als Co-Katalysator einsetzt, welche
neben nicht oxidierten (katalytisch nicht aktiven) mehrwertigen Alkoholen
unter
anderem Hydroxyaldehyde'Hydroxyketone und Hydroxysäuren enthalten.
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Es ist dabei unerheblich, ob die Oxidation der mehrwertigen Alkohole
in einem völlig getrennten Reaktionsschritt oder unmittelbar vor der erfindungsgemäßen
Kondensationsreaktion oder aber erst im Reaktionsansatz selbst erfolgt. Aus praktischen
Gründen ist es aber bevorzugt, diese Oxidationsreaktion im Verlauf der Zumischstrecke
zum Reaktionsgefäß für die Formaldehyd-Kondensation oder - besonders bevorzugt -
direkt in situ in der wäßrigen Formaldehydlösung ablaufen zu lassen. Es ist als
äußerst überraschend anzusehen, daß bei dieser letzteren, erfindungsgemäß besonders
bevorzugten, Verfahrensvariante überhaupt ausreichende Mengen an Co-Katalysator
entstehen. Infolge der leichten Oxidierbarkeit von Formaldehyd (es sei hier auf
die bekannte Bestimmungsmethode für Formaldehyd durch H202 hingewiesen: 2 HCHO +
H202 + 2 NaOH = H2 + 2 HCOONa + 2 H20) war nämlich anzunehmen, daß das Oxidationsmittel
- wenn überhaupt - nur in ganz untergeordnetem Maße mit dem mehrwertigen Alkohol
unter Bildung von Hydroxyaldehyden, -ketonen, -carbonsäuren etc. reagieren, überwiegend
jedoch den in konzentrierter Form vorliegenden Formaldehyd angreifen würde.
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Der Reaktionsmechanismus bei dieser Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens und die Wirkungsweise des Co-Katalysators sind noch weitgehend unbekannt.
Insbesondere gilt dies für die Angangsphase der Kondensationsreaktion, in
welcher
die beschleunigende Wirkung des Katalysator/Co-Katalysator-Systems besonders deutlich
wird. Man kann jedoch annehmen - ohne daß hierdurch der Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung eingeschränkt werden soll -, daß der in erster Stufe aus einem mehrwertigen
Alkohol gebildete Hydroxyaldehyd (bzw. das Hydroxyketon) nicht allein für den katalytischen
Effekt verantwortlich ist.
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Dies folgt einerseits aus der Tatsache, daß Aldehydfunktionen wesentlich
leichter oxidiert werden als Hydroxylgruppen (so daß bei der teilweisen Oxidation
von mehrwertigen Alkoholen immer nur sehr geringe Mengen an Hydroxyaldehyden neben
dem Hauptprodukt Hydroxycarbonsäuren gebildet werden) und andererseits aus der Beobachtung,
daß ein Hydroxyaldehyd (z.B. Glykolaldehyd oder Glycerinaldehyd) allein oder auch
im Gemisch mit dem entsprechenden Polyalkohol weniger wirksam ist, wenn er als Co-Katalysator
bei der Selbstkondensation von Formaldehyd eingesetzt wird. Es ist vielmehr zu vermuten,
daß überraschenderweise die Hydroxycarbonsäuren als solche bzw. als synergistische
Kombination mit den in Spuren vorliegenden Hydroxyaldehyden und/oder -ketonen bzw.
möglicherweise auch dem noch vorhandenen nichtoxidierten Polyol als Co-Katalysator
wirken.
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Bei der eben beschriebenen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
sollten im Reaktionsgemisch mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise 2 - 20 Gew.-% (bezogen
auf Formaldehyd) an mehrwertigem Alkohol mit mindestens 2 benachbarten Hydroxylgruppen
vorliegen, damit eine ausreichende Mengen an cokatalytisch wirkenden Verbindungen
erzeugt werden kann.
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Die Menge an einzusetzendem Oxidationsmittel ist nach oben hin begrenzt
durch die Menge an vorliegendem mehrwertigen Alkohol oder Alkoholgemisch mit mindestens
2 benachbarten Hydroxylgruppen, da als Co-Katalysator (siehe oben) nur die teilweise
(zu Hydroxyaldehyden, -ketonen und -carbonsäuren) oxidierten Alkohole wirken.
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"Teilweise oxidiert" im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet,
daß nicht mehr als 85 %, vorzugsweise weniger als 70 %, besonders bevorzugt weniger
als 50 %, aller Hydroxylgruppen des mehrwertigen Alkohols oxidiert sind.
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Natürlich kann erfindungsgemäß etwas mehr als die aus diesen Zahlen
theoretisch berechnete Maximalmenge an Oxidationsmittel eingesetzt werden, da ein
Teil des Oxidationsmittels durch Reaktion mit dem Formaldehyd - insbesondere bei
der bevorzugten in situ-Bildung des Co-Katalysators - verloren geht. Allerdings
sollte nicht mehr an Oxidationsmittel eingesetzt werden, als der theoretisch für
die Oxidation sämtlicher Hydroxylgruppen des mehrwertigen Alkohols zu Keto- bzw.
Carboxylgruppen berechneten Menge entspricht, da sonst zu viele Nebenreaktionen
ablaufen, welche die Gesamtausbeute an Formaldehyd-Kondensationsprodukten vermindern.
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Als untere Grenze sollten 0,001 Äquivalente Oxidationsmittel pro Mol
Formaldehyd nicht unterschritten werden, da sonst der Anteil an co-kataly,tisch
wirksamen Oxidationsprodukten zu gering wird.
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Vorzugsweise sollte die Menge an Oxidationsmittel so gewählt werden,
daß auch bei dieser Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens
0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, an cokatalytisch wirksamen
Verbindungen vorliegen.
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Für die teilweise Oxidation der obengenannten zwei- oder mehrwertigen
Alkohole (bzw. deren Gemische) mit mindestens zwei benachbarten OH-Gruppen kommen
alle an sich bekannten Oxidationsmittel fUr Alkohole in Frage.
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Beispielsweise seien genannt Verbindungen des zweiwertigen Kupfers,z.B.
Kupfer(II)nitrat; Verbindungen des dreiwertigen Eisens,z.B. Eisen(III)chlorid und
Kaliumhexacyanoferrat(III); Verbindungen des einwertigen Silbers, z.B. Silber(I)oxid;
Verbindungen des vier-oder siebenwertigen Mangans, z.B. Braunstein oder Kaliumpermanganat;
Verbindungen des fünfwertigen Vanadiums,z.B. Divanadiumpentoxid; Verbindungen des
sechswertigen Chroms,z.B. Chromtrioxid, Chromsäure, Natrium-oder Kaliumdichromat;
weiterhin Selendloxld, Osmiumtetroxid, Wasserstoffperoxid; Sauerstoffverbindungen
des Stickstoffs, z.B. Alkalihyponitrit, Salpetrige Säure oder deren Salze, Salpetersäure
oder deren Salze; Halogene und deren siebenwertige Sauerstoffverbindungen,z. B.
Natriumperjodat oder Kaliumperchlorat; anorganische oder organische Persäuren oder
deren Salze, z. B. Natriumpyrosulfat, Ammoniumperoxodisulfat, Peressigsäure und
Perbenzoesäure; und schließlich Sauerstoff bzw. Luft. Vorzugsweise verwendet man
leicht zugängliche, Sauerstoff enthaltende Verbindungen wie Salpetersäure, Wasserstoffperoxid
und Chromsäure.
Besonders bevorzugt sind Kaliumpermanganat und
Blei-(IV)-oxid (wirkt gleichzeitig als Oxidationsmittel und als Katalysator). Eine
anodische Oxidation ist ebenfalls möglich.
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Wie bereits oben erwähnt, ist es prinzipiell möglich, den Co-Katalysator
durch teilweise Oxidation der Polyhydroxylverbindung getrennt herzustellen und dann
in der gewünschten Menge dem Reaktionsgemisch zuzusetzen.
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Häufig sind jedoch die teiloxidierten mehrwertigen Alkohole nicht
lagerstabil und neigen zu Verbräunungsreaktionen. Deshalb (und auch aus Gründen
der Einfachheit) ist es zweckmäßiger, mehrwertigen Alkohol und Oxidationsmittel
auf der Zumischstrecke (also unmittelbar vor der Zugabe zur wäßrigen Formaldehydlösung)
miteinander zu vereinigen bzw. das Oxidationsmittel dem fertigen Reaktionsansatz
aus Formaldehydlösung, Polyhydroxylverbindung mit mindestens 2 benachbarten Hydroxylgruppen
und Katalysator zuzusetzen. Auch wenn die Oxidation in einem getrennten Schritt
oder auf der Zumischstrecke ausgeführt wird, ist es bevorzugt, den mehrwertigen
Alkohol in Gegenwart des Metallkatalysators zu oxidieren. Vermutlich werden bei
dieser Arbeitsweise die intermediär entstehenden Endiolverbindungen unter Komplexbildung
von den Metallionen abgefangen und so in eine katalytisch besonders wirksame Form
übergeführt.
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Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Kondensationsreaktion
auch ohne Mitverwendung eines der oben beschriebenen Co-Katalysatoren mit ausreichender
Schnelligkeit abläuft, wenn das Reaktionsgemisch mehr als 10 Gew.-%, vorzugsweise
mehr als 20 Gew.-%,
an mehrwertigen Alkoholen mit mindestens 2
benachbarten OH-Gruppen enthält. Vermutlich enthalten derartige Alkohole - ohne
daß durch diese Erklärung der Umfang der vorliegenden Erfindung eingeschränkt werden
soll -immer Spuren von Oxidationsprodukten als cokatalytisch wirkende Verunreinigung.
Soll also erfindungsgemäß ohne Zusatz von Co-Katalysatoren gearbeitet werden, dann
ist es bevorzugt, solche größeren Mengen an mehrwertigen Alkoholen mit mindestens
2 benachbarten OH-Gruppen im Reaktionsansatz mitzuverwenden.
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Da die Kondensation des Formaldehyds zu Hydroxyaldehyden und Hydroxyketonen
unter den erfindungsgemäßen Bedingungen im Temperaturbereich oberhalb von 950C so
rasch abläuft, daß sich die Reaktionsmischung durch die freigesetzte Wärme von selbst
erwärmt, braucht die Reaktionslösung nur auf 90-1000C erwärmt zu werden, worauf
die externe Heizquelle entfernt werden kann. Die bei der exothermen Reaktion freiwerdenden
Wärmemengen sind dann so groß, daß die Reaktionslösung während der ganzen Reaktionsdauer
am leichten Sieden gehalten wird. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist im angegebenen
pH-Bereich jedoch langsam genug, um zu jeder Zeit eine Unterbrechung der Reaktion
durch externe Kühlung oder Zugabe von Säuren zu ermöglichen, wenn ein entsprechender
Restformaldehydgehalt bzw. die zugehörige Produktverteilung gewünscht wird. Die
erfindungsgemaße pH-tührung ist auch deswegen besonders vorteilhaft, weil in diesem
Bereich die Reaktionsgeschwindigkeit sehr leicht schon durch geringfügige pH-Änderung
gesteuert werden kann. Evtl. trotzdem
auftretende größere Wärmemengen,
die zu heftigerem Sieden führen würden, können sehr leicht durch externe Kühlung
abgeführt werden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete anorganische Basen sind
z.B. NaOH, KOH, CaO, Ca(OH)2, MgO und Mg(OH)2.
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Als organische Basen seien beispielsweise Urotropin, Pyridin, sekundäre
und tertiäre Amine sowie "Kronenäther"-Komplexe von Alkalimetallen genannt.
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Erfindungsgemäß werden höhermolekulare Polyole, Hydroxyaldehyde und
Hydroxyketone (insbesondere mit 5 und mit 6 Kohlenstoffatomen) ohne störende, gefärbte
Nebenprodukte erhalten, wenn man die Reaktion bis zu einem Restformaldehydgehalt
von 0-1,5 Gew.-% ablaufen läßt und dann durch Kühlen und/oder Desaktivieren des
Katalysators unterbricht.
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Die so erhaltenen Produktgemische sind im wesentlichen frei von Formaldehyd.
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Wie die gaschromatographische Analyse der hydrierten und silylierten
Reaktionsprodukte zeigt, werden bei der oben erwähnten erfindungsgemäß bevorzugten
Verfahrensvariante, - zieht man den Anteil des vorher zugesetzten Alkohols oder
Alkoholgemisches von der Gesamtproduktverteilung ab -, bei der die Reaktion bis
zu einem Restformaldehydgehalt von 0 - 1,5 Gew.-% geführt wird, ca. 45 Gew.-% sechswertige
Alkohole, 27 Gew.-% fünfwertige und ca. 7 Gew.-% sieben- und höherwertige Alkohole
gebildet. Dagegen werden zusammen nur ca. 22 % an 2-, 3- und 4-wertigen Alkoholen
erhalten (siehe Beispiel 1). Bei den bekannten Verfahren des Standes der Technik,
wie sie beispielsweise in der amerikanischen Patentschrift 2 224 910 beschrieben
werden, betragen diese niedermolekularen Anteile demgegenüber über 60 %.
Das
erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf die Herstellung von Gemischen aus
Hydroxyaldehyden bzw. Hydroxyketonen und mehrwertigen Alkoholen mit überwiegendem
Anteil an höherfunktionellen Verbindungen beschränkt.
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Die Produktverteilung kann, wie schon erwähnt, erfindungsgemäß dadurch
variiert werden, daß man die Kondensationsreaktion bis zu einem bestimmten Restformaldehydgehalt
führt und dann durch Kühlung und/oder Desaktivierung des Katalysators unterbricht.
Wird beispielsweise die Kondensationsreaktion nur solange durchgeführt, daß sich
in der Lösung noch 8 Gew.-% freier Formaldehyd befinden und dann die Reaktionsmischung
gekühlt, so enthält das entstehende Produktgemisch praktisch keine Verbindungen
mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen.
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Dagegen ist der Anteil an Verbindungen, die nach der Reduktion 2 Hydroxylgruppen
enthalten auf 16 Gew.-%, der Anteil an Verbindungen mit 3 Hydroxylgruppen auf 20
Gew.-% und der Anteil an Verbindungen mit 4 Hydroxylgruppen auf 30 Gew.-% angestiegen.
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Auf diese Weise lassen sich erfindungsgemäß die verschiedensten Produktverteilungen
dadurch erhalten, daß man die Selbstkondensation des Formaldehyds bis zu Restformaldehydgehalten
zwischen 8 % und 1,5 % führt. Es läßt sich so jede gewünschte Produktverteilung,
die für ein bestimmtes Anwendungsgebiet nötig wird, herstellen.
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Die ertindungsgemäße Kondensationsreaktion läßt sich besonders vorteilhaft
in einer kontinuierlichen Rührkesselkaskade durchführen. Durch Variation der Verweilzeit
in den einzelnen Rührkesseln läßt sich bei dieser Verfahrensvariante der Restformaldehydgehalt
exakt einstellen. Die Produktverteilung des Reaktionsgemisches und die mittlere
Hydroxylfunktionalität des daraus durch Reduktion herstellbaren Gemisches aus mehrwertigen
Alkoholen ist auf diese Weise leicht in weiten Grenzen variierbar und reproduzierbar.
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Auf ähnlich günstige Weise gelingt die erfindungsgemäße Herstellung
eines Gemisches hydroxylgruppenhaltiger Verbindungen in einem kontinuierlich betriebenen
Reaktionsrohr. Zur Aufrechterhaltung eines gewünschten pH-Wertes im gesamten ReBktionsvolumen
wird an mehreren Stellen des Rohres kontinuierlich anorganische oder organische
Base in der notwendigen Menge hinzugefügt. Auch in diesem Fall ist es möglich, durch
Variation der Durchflußzeiten die Produktverteilung und Hydroxylfunktionalität der
resultierenden mehrwertigen Alkohole in weiten Grenzen zu verändern.
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Selbstverständlich ist es auch bei dieser Verfahrensweise möglich,
Gemische, die überwiegend höhermolekulare Verbindungen enthalten, frei von gefärbten
Nebenprodukten zu erhalten.
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Gemische mit überwiegenden Anteilen an höhermolekularen Produkten
werden auch dadurch erhalten, daß man Hydroxyaldehyd- und Hydroxyketongemische,
die überwiegend niedermolekulare Anteile enthalten, nachträglich mit überschüssigem
Formaldehyd und in Gegenwart einer anorganischen oder organischen Base bei einem
pH-Wert von 9 bis 13, vorzugsweise von 10 bis 11, ca. 10 Minuten bis 12 Stunden
bei 10-1000C, bevorzugt bei 30-600C, nachbehandelt. Auf diese Weise werden nicht
nur die niedermolekularen Verbindunqen durch eine
alkalisch, katalysierte
Aldolreaktion in höhermolekulare Verbindungen übergeführt, sondern auch durch zusätzliche
Methylolierung an dem der Carbonvlgruppe benachbarten Kohlenstoffatom in erhöhtem
Maße verzweigte Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone gebildet. Diese verzweigten Hydroxyketone
und Hydroxyaldehyde haben gegenüber den geradkettigen wesentlich mehr primäre Hydroxylgruppen.
Die Reaktivität dieser Gemische gegenüber hydroxylgruppenreaktiven Reaktionspartnern
ist dadurch deutlich erhöht, was für manche Zwecke von Vorteil ist. So werden beispielsweise
bei der Umsetzung der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen mit organischen
Isocyanaten infolge der Anwesenheit primärer OH-Gruppen wesentlich scllneller Urttìlane
gebildet, als dies mit normalen, geradkettigen, sekundäre OH-Gruppen enthaltenden
mehrwertigen Alkoholen der Fall ist.
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Aus den im erfindungsgemäßen Verfahren entstehenden Hydroxyaldehyden
und Hydroxyketonen können gegebenenfalls nach an sich bekannten Verfahren durch
Reduktion in einfacher Weise mehrwertige Alkohole gewonnen werden. So gelingt z.B.
die Reduktion direkt aus der erhaltenen wäßrigen Lösung schon bei Raumtemperatur
mit Natriumborhydrid; sie kann aber z.B.
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auch auf elektrolytischem Weg erfolgen. Auch die katalytische Hydrierung
mit Wasserstoff ist möglich. Hierfür können prinzipiell alle Verfahren, die bei
der Reduktion von Zuckern zu Zuckeralkoholen zum Stand der Technik gehören, angewandt
werden. Besonders günstig ist die Hydrierung mit Raney-Nickel in Mengen von 5-20
Gew.-%, bezogen auf zu reduzierendes Hydroxyaldehyd- und Hydroxyketongemisch, bei
Wasserstoffdrucken von 50-200 kg/cm² und Temperaturen von 20-2000C, jedoch können
mit ähnlich qutem Erfolg auch
Katalysatoren, die Nickel, Kobalt,
Kupfer, Platin, Rhodium oder Palladium auf inerten Trägern enthalten, verwendet
werden.
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Wie beschrieben kann das erfindungsgemäße Verfahren durch geeignete
pEi-Kontrolle so geführt werden, daß ein großer Teil der gebildeten Hydroxyaldehyde
und Hydroxyketone in situ durch den im Reaktionsgemisch vorhandenen Formaldehyd
zu mehrwertigen Alkoholen reduziert wird. Es ist jedoch auch möglich, die (bei einer
von der bevorzugten pH-Führung etwas abweichenden Arbeitsweise il1 erhöhtem Maße
gebildeten) Hydroxyaldehyde u-.d --kxone ketone nachtiäylich mit Formaldehyd zu
reduzieren. Dazu wird die Reaktionslösung mit überschüssigem 'cormdldellyd ud einer
anorganischen Base versetzt und 30 Minuten bis 12 Stunden lang bei 10-1000C, vorzugsweise
30-600C, unter Einhaltung eines pH-Wertes von 9 bis 13, vorzugsweise von 10 bis
11, gerührt. Es ist dabei möglich, nicht nur die Carbonylfunktion zu reduzieren,
sondern gleichzeitig,wie oben erläutert,höhermolekulare und verzweigte Produkte
zu synthetisieren. Bevorzugte anorganische Basen, die die gekreuzte Cannizzaro-Reaktion
beschleunigen, sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calcium- und Bariumhydroxid
sowie "Kronenäther"-Komplexe von Alkaliatomen.
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Die Reduktionsreaktion kann durch Co-Katalysatoren noch weiter beschleunigt
werden. Bevorzugt sind in diesem Zusammenhang Oxalate von Übergangsmetallen, insbesondere
Nickel-, Kobalt-, Eisen-, Cadmium-, Zink-, Chrom- und Manganoxalat sowie Übergangsmetalle
in elementarer Form, z.B. Nickel, Kobalt, Eisen, Kupfer, Cadmium, Zink, Chrom
und
Mangan. Ganz besonders bevorzugt sind aktiviertes Nickel, das in Form von sogenanntem
Raney-Nickel eingesetzt wird, und elementares Zink in Pulverform.
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Als weitere Co-Katalysatoren für die Reduktion mittels Formaldehyd
kommen Amide organischer Säuren, wie Formamid, Dimethylformamid und Acetamid sowie
Tetraalkylammoniumsalze, insbesondere Tetramethylammoniumchlorid und Tetraäthylammoniumchlorid,
in Frage.
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Es kann von besonderem wirtschaftlichem Vorteil sein, das erfindungsgemäße
Verfahren direkt an die Formaldehydproduktion anzuschließen und das vorhandene Wärmereservoir
des Formaldehyddampfes auszunutzen. Ein gängiges technisches Verfahren zur Herstellung
von Formaldehyd arbeitet z.B.
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nach folgender Reaktionsgleichung CH30H (Ag)
1/2 02 H2CO + H2 0 wobei die Reaktionsprodukte durch die exotherme Reaktion sich
so stark erhitzen, daß sie gasförmig anfallen.
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Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß das erfindungsgemüse Verfahren
gegenüber den Verfahren des Standes der Technik folgende wesentliche Vorteile bietet:
1.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Gemische von Hydroxyaldehyden, Hydroxyketonen
und mehrwertigen Alkoholen, wobei der Anteil der (durch gekreuzte Cannizzaro-Reaktion
entstandenen) mehrwertigen Alkohole 30-75 Gew.-% beträgt, ohne störende Zersetzungsprodukte.
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Die Hydrierung oder Reduktion dieser Gemische ist besonders wirtschaftlich
und einfach, da nur noch relativ wenige Carbonylgruppen in Hydroxylfunktionen umgewandelt
werden müssen.
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2. Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Gemische von Polyolen, Hydroxyaldehyden
und Hydroxyketonen mit unterschiedlicher OH-Funktionalität, deren Verteilung je
nach Anwendungszweck gezielt variierbar ist.
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Insbesondere können Gemische hergestellt werden, die über 80 Gew.-%
(bezogen auf eingesetzten Formaldehyd) an Verbindungen mit mehr als 4 Kohlenstoffatomen
enthalten. Auch die hohe Reproduzierbarkeit der Produktverteilung stellt einen wesentlichen
Vorteil gegenüber den Verfahren des Standes der Technik dar.
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3. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden helle oder farblose Produkte
erhalten, die ohne weitere Reinigung direkt hydriert werden können oder für die
anderen unten geschilderten Anwendungszwecke einsetzbar sind. Eine destillative
Aufarbeitung der Produktgemische ist nicht notwendig.
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4. Das erfindungsgemäße Verfahren ist gegenüber den Verfahren des
Standes der Technik besonders wirtschaftlich. Infolge der Verwendung von hochkonzentrierten
Formaldehydlösungen
werden zusätzliche Energiekosten für die Verdampfung
des Lösungsmittels vermieden. Da beim erfindungsgemäßen Verfahren praktisch keine
störenden unerwünschten Nebenreaktionen auftreten, werden Ausbeuten von 95-98 %,
bezogen auf eingesetzten Formaldehyd erreicht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft außerdem im Vergleich zu
den bekannten Verfahren des Standes der Technik äußerst rasch und ermöglicht daher
extrem hohe Raum-Zeit-Ausbeuten.
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5. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten bleihaltigen
Katalysatoren können nach ihrer Verwendung direkt oder nach einem einfachen Aufarbeitungsschritt
wieder verwendet werden, so daß keine ökologisch bedenklichen bleihaltigen Abfälle
anfallen.
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6. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden in Abhängigkeit von der
Art und der Menge der zugesetzten mehrwertigen Alkohole oder Polyhydroxylverbindungen
Produkte mit niedriger Viskosität und verbesserter Verarbeitbarkeit erhalten.
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7. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine besonders
einfache Verfahrensweise aus, da kein Co-Katalysator benötigt wird und auch ein
gegebenenfalls mitverwendeter Co-Katalysator nicht in einem separaten Schritt dargestellt
werden muß, sondern im Verlauf der Zumischstrecke oder in situ, vorzugsweise bereits
in Gegenwart einer Pb-Verbindung, erzeugt werden kann.
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8. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produktgemische
sind mit einer sehr großen Zahl von bei der Yunststoffherstellung notwendigen Verbindungen,
insbesondere der mit den als Treibmitteln für Schäumreaktion verwendeten Fluorkohlenwasserstoffen
weitestgehend verträglich.
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Die erfindungsgemäß zugänglichen Gemische von Hydroxyaldehyden und
Hydroxyketonen bzw. daraus durch gekreuzte Cannizzaro-Reaktion oder Hydrierung entstandenen
mehrwertigen Alkohole sind wertvolle Ausgangsmaterialien für eine Vielzahl anwendungstechnisch
interessanter Produkte.
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Beispielsweise sind die durch Reduktion erhaltenen Polyhydroxylverbindungen
sehr gut als Polyolkomponente bzw. Vernetzer bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen
aus Polyisocyanaten, niedermolekularen Polyhydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls
höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen, weiteren Kettenverlängerungsmitteln,
Treibmitteln, Katalysatoren und weiteren an sich bekannten Zusatzstoffen geeignet.
Als Polyisocyanate kommen in diesem Zusammenhang beispielsweise die aliphatischen,
cycloaliphatischen, araliphatischen, aromatischen und heterocyclischen Polyisocyanate
in Frage, wie sie z.B. von VJ. Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie,562,
Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise Äthylen-diisocyanat, 1,4-Tetramethylendiisocyanat,
1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,12 Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat,
Cyclohexan-1,3- und -1,4-Diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren,l-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(DAS 1 202 785, amerikanische Patentschrift 3 401 190), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder
,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4'- und/oder -4,4' -diphenylmethan-diisocyanat,
1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige
Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'- und/oder -4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat,
Triphenylmethan-4, 4', 4"-triisocyanat, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten
und z.B. in den britischen Patentschriften 874 430 und 848 671 beschrieben werden,
m- und p-Isocyanatophenylsulfonyl-isocyanate gemäß der amerikanischen Patentschrift
3 454 606, perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie z.B. in der deutschen Auslegeschrift
1 157 601 (amerikanische Patentschrift 3 277 138) beschrieben werden, Carbodiimidgruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift 1 092 007 (amerikanische
Patentschrift 3 152 162) beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der amerikanischen
Patentschrift 3 492 330 beschrieben werden Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate,
wie sie z.B. in der britischen Patentschrift 994 890, der belgischen Patentschrift
761 626 und der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben
werden, Isocyanuratgruppen aufweisende l'olyisocyanate, wie sie z.B. in der amerikanischen
Patentschrift 3 001 973, in den deutschen Patentschriften 1 022 789, 1 222 067 und
1 027 394 sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 1 929 034 und 2 004 048 beschrieben
werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie s.B.
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in der belgischen Patentschrift 752 261 oder in der amerikanischen
Patentschrift 3 394 164 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende
Polyisocyanate gemäß der deutschen Patentschrift 1 230 778, Biuretgruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie z.B. in der deutschen Patentschrift
1 101
394 (amerikanische Patentschriften 3 124 605 und 3 201 72) sowie in der britischen
Patentschrift 889 050 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen hergestellte
Polyisocyanate, wie sie z.B. in der amerikanischen Patentschrift 3 654 106 beschrieben
werden, stergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie zum Beispiel in den britischen
Patentschriften 965 474 und 1 072 956, in der amerikanischen Patentschrift 3 567
763 und in der deutschen Patentschrift 1 231 688 genannt werden, Umsetzungsprodukte
der obengenannten Isocyanate mit Acetalen und gemäß der deutschen Patentschrift
1 072 385 polymere Fettsäurereste enthaltende Polyisocyanate gemäß der amerikanischen
Patentschrift 3 455 883.
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Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung
anfallenden,Isocyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls
gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner
ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
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Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen
Polyisocyanate, z.B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren ("TDI"), Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung hergestellt werden (rohes MDI") und Carbodiimidgruppen,
Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen aier Biuretgruppen
aufweisenden Polyisocyanate ("modifizierte Polyisocyanate").
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Als höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen, welche bei der Herstellung
von Polyurethankunststoffen aus den erdindungsgemäß erhaltenen Produkten gegebenenfalls
mitverwendet werden können, kommen alle die oben genannten Polyole mit einem Molekulargewicht
von 400 - 10 000, vorzugsweise 1000 bis 6000, in Betracht.
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Als erfindungsgemäß gegebenenfalls einzusetzende Ausgangskomponenten
kommen auch Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen von einem Molekulargewicht 32-400 in Frage. Auch in diesem Fall
versteht man hierunter Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen und/oder Thiolgruppen
und/oder Carboxylgruppen aufweisende Verbindungen, vorzugsweise Hydroxylgruppen
und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen, die als Kettenverlängerungsmittel
oder Vernetzungsmittel dienen. Diese Verbindungen weisen in der Regel 2 bis 8 gegenüber
Isocyanaten reaktionsfähige Wasserstoffatome auf, vorzugsweise 2 oder 3 reaktionsfähige
Wasserstoffatome.
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Als Beispiele für derartige Verbindungen seien genannt: Äthylenglykol,
Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Pentandiol-(1,5),
Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, 1,4-Bishydroxymethyl-cyclohexan,
2-Methyl-1,3-propandiol, Glyzerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(i 2,6), Trimethyloläthan,
Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol,
Polyäthylenglykole
mit einem Molekulargewicht bis 400, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole mit einem
Molekulargewicht bis 400, Dibutylenglykol, Polybutylenglykole mit einem Molekulargewicht
bis 400, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan, Di-hydroxymethyl-hydrochinon, Xthanolamin,
Diäthanolamin, Triäthanolamin, 3-Aminopropanol, Äthylendiamin, 1,3-Diaminopropan,
1-Mercapto-3-aminopropan, 4-Hydroxy- oder -Amino-phthalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Hydrazin, N,N'-Dimethylhydrazin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan, Toluylendiamin, Methylenbis-chloranilin,
Methylen-bis-anthranilsäureester Diaminobenzoesäureester und die isomeren Chlorphenylendiamine.
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Auch in diesem Fall können Mischungen von verschiedenen Verbindungen
mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit
einem Molekulargewicht von 32-400 verwendet werden.
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Die ausschließliche Umsetzung der erfindungsgemäß zugänglichen Polyhydroxylverbindungen
(ohne Mitverwendung anderer gegenüber Isocyanaten reaktiver Komponenten) mit stark
elastifizierenden Polyisocyanaten,wie z.B. Polyisocyanaten mit Biuretstruktur (DAS
1 543 178) führt zu harten, lichtechten, kratz- und lösungsmittelfesten Beschichtungen
und Lacken.
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Durch Propoxylierung und/oder Oxyäthylierung der erfindungsgemäß erhältlichen
Polyole lassen sich ferner Polyätheralkohole hoher Funktionalität gewinnen, die
in hohen OH-Zahl-Bereichen für die Herstellung von harten bzw.
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halbharten zellförmigen Polyurethankunststoffen und bei niedrigen
OH-Zahlen als Ausgangsmaterialien für hochelastische Polyurethanschaumstoffe Verwendung
finden.
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Durch Umsetzung der erfindungsgemäß hergestellten Gemische aus mehrwertigen
Alkoholen mit mehrwertigen Carbonsäuren der oben genannten Art, z.B. Phthalsäure,
Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetra- und Hexahydrophthalsäure, Adipinsäure oder
Maleinsäure nach den üblichen Verfahren der Polyesterkondensation, wie sie beispielsweise
in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. XIV 12, S. 40 beschrieben sind,
lassen sich stark vernetzte Polyester synthetisieren, die als Zusätze zu Alkydharzen
deren Härte verbessern. Die Hydroxylgruppen enthaltende Polyester, die aus den erfindungsgemäß
hergestellten Hydroxylverbindungen synthetisiert werden,sind selbstverständlich
ebenfalls als Ausgangskomponente zur Herstellung von Polyurethankunststoffen brauchbar.
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Die erfindungsgemäß hergestellten mehrwertigen Alkohole sowie die
Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone lassen sich auch sehr leicht mit langkettigen,
aliphatischen Monocarbonsäuren, wie Capryl-, Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-,
Stearin-, Ol-, Linol-, Arachidon-, oder Behensäure, sowie deren Derivaten, wie z.B.
den Methyl- oder Äthylestern oder auch den Anhydriden bzw. gemischten Anhydriden
zu hydroxylgruppenhaltigen Estern umsetzen. Diese stellen ebenso wie Oxäthylierungsprodukte
der Polyole oder auch Umsetzungsprodukte der erfindungsgemäß zugänglichen Polyhydroxylverbindungen
mit
langkettigen Monoisocyanaten, wie n-Octyl-, n-Decyl-, n-Dodecyl-, Myristyl-, Cetyl-
oder Stearylisocyanat zu Carbamidsäureestern(siehe z.B. K. Lindner, Tenside Bd.
III, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1964, S. 2336) nichtionogene,
oberflächenaktive Verbindungen dar, die als wertvolle Emulgatoren, Netzmittel oder
Weichmacher Verwendung finden können.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich auch als Feuchthaltemittel
in Kosmetika und Kunststoffen verwenden.
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Sie können aber z.B. auch als Gefrierschutzmittel dienen.
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Ebenso ist ihr Einsatz als kohlenhydrathaltiges Substrat in Nährböden
von Mikroorganismen möglich. Hierzu haben sich besonders diejenigen Verfahrensprodukte
bewährt, die hauptsächlich aus 5 und 6 Kohlenstoffatome enthaltenden Hydroxyaldehyden
und Hydroxyketonen bestehen.
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Bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen aus den erfindungsgemäß
zugänglichen Polyolgemischen können selbstverständlich alle an sich bekannten Katalysatoren,
Treibmittel und weitere übliche Zusatzstoffe (z.B. Flammschutzmittel, Schaumstabilisatoren,
Füllstoffe, etc.) mitverwendet werden. Derartige Verbindungen werden beispielsweise
im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag,
München 1966, z.B. auf den Seiten 96 - 113, 453 - 455 und 507 bis 510 beschrieben.
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Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
Wenn nicht anders vermerkt, sind Zahlenwerte als Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente
zu verstehen.
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Die Beispiele 1 - 4 erläutern eine Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens, in welcher als Komponente II niedermolekulare Zuckeralkohole verwendet
werden und der Co-Katalysator auf verschiedene Weise erzeugt wurde (Beispiel 1,
2, 4) oder ganz fehlt (Beispiel 3).
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Die Beispiele 5 - 7 erläutern jene Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens, in welcher als Komponente II ein höhermolekulares Polyol (ein auf Saccharose
und Propylenglykol gestarteter, bis zur OH-Zahl 550 propoxylierter Polyäther) verwendet
wird.
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In den Beispielen 8 - 10 dient als Komponente II der auf Saccharose
und Propylenglykol gestartete, bis zur OH-Zahl 550 propoxylierte Polyäther im Gemisch
mit niedermolekularen Zuckeralkoholen und anderen Zusätzen (Lactamen).
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In den Beispielen 11 - 13 wird als Komponente II ein auf Saccarose,
Wasser und Propylenglykol gestarteter, bis zur OH-Zahl 380 propoxylierter Polyäther
im Gemisch mit niedermolekularen Zuckeralkoholen und anderen Zusätzen (Lactamen)
verwendet, in den Beispielen 14 und 15 eine Mischung aus (a) dem auf Saccharose
und Propylenglykol gestarteten und bis zur OH-Zahl 550 propoxylierten Polyäther
und (b) einem auf Trimethylolpropan gestarteten, erst propoxylierten und dann äthoxylierten
Polyäther (OH-Zahl 28).
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Beispiel 1 500 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (6,17
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 5 Teilen (0,013 Mol) Blei-(II)-acetat auf Rückflußtemperatur
erhitzt. In einem anderen Gefäß werden 124 Teile (2,0 Mol) Äthylenglykol mit 1 Teil
(0,006 Mol) Kaliumpermanganat vermischt, wobei die Mischung sich erwärmt. Diese
Mischung wird in die siedende Formalinlösung gegeben, wobei sich ein pH-Wert von
3,9 einstellt. Man entfernt das Heizbad und tropft nun solange eine Mischung aus
gleichen Teilen Kaliumhydroxid und Wasser (ca. 44 %ige Lösung) zu, bis ein pH-Wert
von 8,5 erreicht ist. Hierbei beginnt die Mischung von selbst weiter zu sieden.
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Der Verbrauch an Kalilauge, berechnet auf festes Kaliumhydroxid, beträgt
bis zu diesem Zeitpunkt 6,1 Teile.
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Um die exotherme Reaktion aufrecht zu erhalten, wird laufend weitere
Kalilauge zugetropft. Die Zugabe wird so dosiert, daß sich ein pH-Wert von 6,9 einstellt.
Nach 20 min. ist der Formaldehydrestgehalt der Lösung auf 5,8 % gefallen. Gesamtverbrauch
an Kaliumhydroxid: 12,2 Teile.
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Zur Desaktivierung des Katalysators werden 1,5 Teile Schwefelsäure
in 10 Teilen Wasser zugegeben, wobei Bleisulfat ausfällt und der pH-Wert auf 4,6
absinkt. Man läßt abkühlen und saugt vom Unlöslichen ab. Nach Einengen am Wasserstrahlvakuum
erhält man 302 Teile eines 10 % Wasser enthaltenden Gemisches mehrwertiger Alkohole,
Hydroxyaldeyhde und Hydroxyketone mit einer Viskosität bei 500C von 51 mPa s und
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 33,9 %, berechnet als Glucose.
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Nach katalytischer Hydrierung erhält man daraus ein Gemisch mehrwertiger
Alkohole, dessen gaschromatographische Analyse folgende Komponentenverteilung ergibt:
zweiwertige Alkohole 46,4 Gew.-% dreiwertige Alkohle 4,4 Gew.-% vierwertige Alkohole
6,2 Gew.-% fünfwertige Alkohole 14,8 Gew.-% sechswertige Alkohole 24,8 Gew.-% sieben-
und höherwertige Alkohole 3,4 Gew.-e Beispiel 2 500 Teile einer 37 %igen wäßrigen
Formalinlösung (6,17 Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 124 Teilen (2,0 Mol) Äthylenglykol,
5 Teilen (0,013 Mol) Blei-(II)-acetat und 5 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches
aus Beispiel 1 bis zum Rückfluß erhitzt. Man entfernt nun das Heizbad. Die weitere
Arbeitsweise ist identisch mit Beispiel 1.
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Nach 15 Min. Reaktionszeit, während der der pH-Wert (nach der Startphase
bei pH 8,2) auf 7,2 - 7,5 gehalten wurde, wird die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt
von 0,6 % abgebrochen. Verbrauch an Kaliumhydroxid: 12,8 Teile.
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Man erhält 308 Teile eines 10 % Wasser enthaltenden Gemisches mehrwertiger
Alkohole, Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone mit einer Viskosität bei 500C von 48
mPa s und einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 34,2 %, berechnet als Glucose.
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Beispiel 3 500 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (6,17
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 124 Teilen (2,0 Mol)
Äthylenglykol
und 5 Teilen (0,013 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Rückfluß erhitzt. Man entfernt
nun das Heizbad. Die weitere Arbeitsweise ist identisch mit Beispiel 1.
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Nach 23 Min. Reaktionszeit, während der der pH-Wert (nach der Startphase
bei pH 8,1) auf 6,9 - 7,1 gehalten wurde, wird die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt
von 0,3 % abgebrochen. Verbrauch an Kaliumhydroxid: 14,0 Teile.
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Man erhält 288 Teile eines 10 % Wasser enthaltenden Gemisches mehrwertiger
Alkohole, Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone mit einer Viskosität bei 500C von 46
mPa. s und einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 37,4 %, bezogen auf Glucose.
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Beispiel 4 500 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (6,17
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 5 Teilen (0,013 Mol) Blei-(II)-acetat auf Rückflußtemperatur
erhitzt. Dann wird eine Mischung aus 125 Teilen (1,36 Mol) Glycerin und 1 Teil (0,006
Mol) Kaliumpermanganat zugegeben. Man entfernt das Heizbad. Die weitere Arbeitsweise
ist mit jener von Beispiel 1 identisch.
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Nach 15 Minuten Reaktionszeit, während der der pH-Wert (nach der Startphase
bei 8,5) auf 7,4 - 7,6 gehalten wurde, wird die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt
von 4,5 % abgebrochen. Verbrauch an Kaliumhydroxid: 21,4 Teile.
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Man erhält 324 Teile eines 10 % Wasser enthaltenden Gemisches mehrwertiger
Alkohole, Hydroxyaldehyde und Hydroxyketone mit einer Viskosität bei 500C von 186
mPa. s und einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 26,7 %, bezogen auf Glucose.
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Beispiel 5 1800 Teile (18,5 Mol Formaldehyd) einer 37 %igen wäßrigen
Formalinlösung werden zusammen mit 1780 Teilen eines auf Saccharose und Propylenglykol
gestarteten, in Gegenwart von Natriumalkoholat bis zu einer OH-Zahl von 550 propoxylierten
Polyäthers (A) mit dem mittleren Molgewicht 305, 18 Teilen des nicht reduzierten
Produktgemisches aus Beispiel 1 und 18 Teilen (0,047 Mol) Blei-(II)-acetat zum Sieden
erhitzt.
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Man entfernt das Heizbad. Dann tropft man langsam 30 Teile eines organischen
Basengemisches, bestehend aus 75 % Äthyldiäthanolamin, 17 % Athyl-(2-Hydroxyäthyl-oxyäthyl)-äthanolamin
und 7 % Äthyl-Bis-(2-Hydroxyäthyl-oxyäthyl)-amin hinzu, wobei der pH-Wert zuerst
auf 6,4 und dann auf 4,6 eingestellt wird.
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Nach 90 Min. Reaktionszeit wird die Reaktion bei einem Restformaldehydgehalt
von 0,3 % abgebrochen. Man entfernt das Blei durch Fällung mit Schwefelsäure, engt
die Mischung am Wasserstrahlvakuum ein und fügt dann 2700 g eines auf Äthylendiamin
gestarteten und bis zur OH-Zahl 500 propoxylierten Polyäthers (B) hinzu.
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Man erhält 5177 Teile eines nach Zusatz von Stabilisatoren und Treibmitteln
fertigen, z.B. mit rohem Diphenylmethandiisocyanat (MDI) verschäumbaren Polyolgemisches
mit einem Wassergehalt von 4,9 %, einer OH-Zahl von 496 und einer Viskosität bei
25°C von 2,634 Pa s.
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Beispiel 6 3000 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (37 Mol
Formaldehyd) werden zusammen mit 2960 Teilen des in Beispiel 5 angegebenen Polyäthers
(A),150 Teilen 6-Caprolactam, 30 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches aus
Beispiel 1
und 30 Teilen (0,081 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Rückfluß
erhitzt. Dann wird langsam ein organisches Basengemisch, bestehend aus 75 % Äthldiäthanolamin,
17 % Äthyl-(2-Hydroxyäthyloxyäthyl)-äthanolamin und 7 % Äthyl-Bis-(2-Hydroxyäthyloxyäthyl)-amin
zugetropft.
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Verbrauch an Basengemisch: 56 Teile Nach 45 Min. Reaktionszeit, während
der der pH-Wert (nach der Startphase bei 7,1) auf 5,6 - 5,8 gehalten wurde, wird
die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt von 0,3 % abgebrochen.
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Nach dem Abkühlen und Absaugen des ausgefällten Bleisulfates werden
4440 Teile des in Beispiel 5 angegebenen Polyäthers (B) zugesetzt.
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Man erhält 8267 Teile eines nach Zusatz von Stabilisatoren und Treibmitteln
fertigen, z.B. mit rohem MDI direkt verschäumbaren Polyolgemisches mit einem Wassergehalt
von 0,3 % und einer Viskosität bei 25°C von 9,331 Pa. s.
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Beispiel 7 1418 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (17,5
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 2114 Teilen des in Beispiel 5 angegebenen Polyäthers
(A), 423 Teilen ,5-Caprolactam, 180 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches
aus Beispiel 1 und 18 Teilen (0,049 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Rückfluß erhitzt.
Die weitere Arbeitsweise ist identisch mit Beispiel 1.
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Verbrauch an Kaliumhydroxid: 13,2 Teile
Nach 35 Min.
Reaktionszeit, während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 7,3) auf 5,4 - 5,5
eingestellt wurde, wird die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt von 0,3 % abgebrochen.
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Man erhält 2529 Teile eines 3,2 % Wasser enthaltenden Gemisches mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 14,0 %, bezogen auf Glucose, einer Viskosität
bei 500C von 309 mpa.s und einer guten Verträglichkeit mit Fluorkohlenwasserstoffen.
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Beispiel 8 1000 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (12,3
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 2629 Teilen des in Beispiel 5 angegebenen Polyäthers
(A), 526 Teilen -Caprolactam, 100 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches
aus Beispiel 1, 394 Teilen (6,4 Mol) Äthylenglykol und 10 Teilen (0,026 Mol) Blei-(II)-acetat
bis zum Rückfluß erhitzt. Die weitere Arbeitsweise ist identisch mit Beispiel 1.
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Verbrauch an Kaliumhydroxid: 7,2 Teile Nach 15 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 7,2) auf 6,0 eingestellt wurde,
wird die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt von 0,3 % abgebrochen.
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Man erhält 3802 Teile eines 3,2 % Wasser enthaltenden Gemisches mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 6,5 %, bezogen auf Glucose, einer Viskosität
bei 500C von 104,9 mPa.s und einer guten Verträglichkeit mit Fluorkohlenwasserstoffen.
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Beispiel 9 1000 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (12,3
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 2629 Teilen des in Beispiel 5 angegebenen Polyäthers
(A), 526 Teilen £ -Caprolactam, 100 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches
aus Beispiel 1, 200 Teilen (3,22 Mol) Äthylenglykol, 200 Teilen (2,17 Mol) Glycerin
und 10 Teilen (0,026 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Sieden erhitzt. Die weitere Arbeitsweise
ist mit jener von Beispiel 1 identisch.
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Verbrauch an Natriumhydroxid: 28 Teile Nach 15 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 7,1) auf 6,1 - 6,3 eingestellt
wurde, wird die Reaktion bei einem Restformaldehydgehalt von 0,2 % abgebrochen.
-
Man erhält 3492 Teile eines 3,2 Wasser enthaltenden Gemisches, mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 6,9 %, bezogen auf Glucose, einer Viskosität
bei 500C von 208 mPa.s und einer guten Verträglichkeit mit Fluorkohlenwasserstoffen.
-
Beispiel 10 1000 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (12,3
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 2629 Teilen des in Beispiel 5 beschriebenen
Polyäthers (A), 562 Teilen &-Caprolactam 100 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches
aus Beispiel 1, 400 Teilen (4,34 Mol) Glycerin und 10 Teilen (0,026 Mol) Blei-(II)-acetat
bis zum Sieden erhitzt.
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Die weitere Arbeitsweise ist mit Beispiel 1 identisch.
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Verbrauch an Kaliumhydroxid: 7,3 Teile Nach 17 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 6,8) auf 5,3 - 5,8 eingestellt
wurde, wird die Reaktion bei einem Restformaldehydgehalt von 0,4 % abgebrochen.
-
Man erhält 3869 Teile eines 3,2 Wasser enthaltenden Gemisches mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 6,9 %, bezogen auf Glucose, einer Viskosität
bei 500C von 222 mpa.s und einer sehr guten Verträglichkeit mit Fluorkohlenwasserstoffen.
-
Beispiel 11 609 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (7,5
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 1600 Teilen eines auf Saccharose, Propylenglykol
und Wasser gestarteten, in Gegenwart von Natriumalkoholat bis zu einer OH-Zahl von
380 propoxylierten, Polyäthers (C) mit dem mittleren Molgewicht 450, 320 Teilen
-Caprolactam, 60 Teilen des nicht reduzierten Droduktgemisches aus Beispiel 1, 240
Teilen (3,87 Mol) Äthylenglykol und 6 Teilen (0,0156 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum
Sieden erhitzt. Die weitere Arbeitsweise ist identisch mit Beispiel 1.
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Verbrauch an Natriumhydroxid: 6,1 Teile Nach 10 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 7,2) auf 5,9 eingestellt wurde,
wird die Reaktion bei einem Restformaldehydgehalt von 0,1 % abgebrochen.
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Man erhält 2367 Teile eines 3,2 % Wasser enthaltenden Gemisches mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 3,3 %, bezogen
auf Glucose,
einer Viskosität bei 500C von 110 mPa.s und einer guten Verträglichkeit mit Fluorkohlenwasserstoffen.
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Beispiel 12 1000 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (12,3
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 2629 Teilen des in Beispiel 11 beschriebenen
Polyäthers (C), 526 Teilen -CaProlactam, 100 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches
aus Beispiel 1, 200 Teilen (3,22 Mol) Äthylenglykol, 200 Teilen (2,17 Mol) Glycerin
und 10 Teilen (0,026 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Sieden erhitzt. Die weitere Arbeitsweise
ist identisch mit Beispiel 1.
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Verbrauch an Natriumhydroxid: 7,9 Teile Nach 17 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 6,9) auf 5,4 - 5,6 eingestellt
wurde, wird die Reaktion bie einem Restformaldehydgehalt von 0,2 % abgebrochen.
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Man erhält 3880 Teile eines 3,2 % Wasser enthaltenden Gemisches mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 5,6 %, bezogen auf Glucose, einer Viskosität
bei 500C von 95 mPa.s und einer guten Verträglichkeit mit Fluorkohlenwasserstoffen.
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Beispiel 13 1000 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (12,3
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 2629 Teilen des in Beispiel 11 beschriebenen
Polyäthers (C), 526 Teilen £-Caprolactam, 100 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches
aus Beispiel 1, 400 Teilen (4,34 Mol) Glycerin und 10 Teilen
(0,026
Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Sieden erhitzt. Die weitere Arbeitsweise ist identisch
mit Beispiel 1.
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Verbrauch an Natriumhydroxid: 7,3 Teile Nach 15 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 7,1) auf 5,5 - 5,8 eingestellt
wurde, wird die Reaktion bei einem Restformaldehydgehalt von 0,3 % abgebrochen.
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Man erhält 3876 Teile eines 3,2 % Wasser enthaltenden Gemisches mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 6,6 %, bezogen auf Glucose, einer Viskosität
bei 50 C von 136 mPa.s und einer guten Verträglichkeit mit Fluorkohlenwasserstoffen.
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Beispiel 14 1035 Teilen einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (12,8
Mol Formaldehyd) werden zusammen mit 498 Teilen des in Beispiel 5 angegebenen Polyäthers
(A), 1035 Teilen eines auf Trimethylolpropan gestarteten, mit Propylenoxid in Gegenwart
von Kaliumhydroxid bis zu einer OH-Zahl von 50 propoxylierten und anschließend bis
zu einer OH-Zahl von 28 äthoxylierten Polyäthers (D) mit einem mittleren Molgewicht
von 6000, 115 Teilen des nicht reduzierten Produktgemisches aus Beispiel 1, 306
Teilen -Caprolactam und 11,5 Teilen (0,03 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Sieden erhitzt.
Die weitere Arbeitsweise ist mit Beispiel 1 identisch.
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Verbrauch an Kaliumhydroxid: 20,7 Teile Nach 30 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startphase bei 6,4) auf 4,8 - 5,2 eingestellt
wurde,
wird die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt von 0,03
% abgebrochen.
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Man erhält 2154 Teile einer 0,8 % Wasser erhaltenden Emulsion mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 13,4 %, bezogen auf Glucose, und einer
OH-Zahl von 447.
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Beispiel 15 945 Teile einer 37 %igen wäßrigen Formalinlösung (11,7
Mol Formaldehyd) werden mit 1000 Teilen des in Beispiel 5 angegebenen Polyäthers
(A), 667 Teilen des in Beispiel 14 beschriebenen Polyäthers (D), 120 Teilen des
nicht reduzierten Produktgemisches aus Beispiel 1, 282 Teilen (-Caprolatam und 12
Teilen (0,032 Mol) Blei-(II)-acetat bis zum Sieden erhitzt. Die weitere Arbeitsweise
ist identisch mit Beispiel 1.
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Verbrauch an Kaliumhydroxid: 15,9 Teile Nach 15 Min. Reaktionszeit,
während der der pH-Wert (nach der Startpahse bei 6,7) auf 5,5 - 5,6 eingestellt
wurde, wird die Reaktion bei einem Formaldehydrestgehalt von 0,15 % abgebrochen.
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Man erhält 2055 Teile einer 0,8 % Wasser enthaltenden Emulsion mit
einem Gehalt an reduzierenden Anteilen von 12,4 %, bezogen auf Glucose, und einer
OH-Zahl von 521.