DE2713566A1 - Anaerobisch aushaertendes isolationsharzsystem - Google Patents
Anaerobisch aushaertendes isolationsharzsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein anaerobisch aushärtendes Isolationsharzsystem,
bestehend aus entweder einem Verfahren zur Beschichtung eines Gegenstandes mit einem derartigen Harz wie auch ein
mit einem derartigen Harz isolierten Gegenstand.
Leiter, die in Generatoren und Motoren als Spulen verwendet werden sollen, werden mittels eines VPI-Verfahrens (Vakuum-Druck-Imprägnierung)
isoliert, indem der Leiter zunächst mit Glimmerband umwickelt, dann mit einem Glasbindeband, um das
spröde Glimmerband an Ort und Stelle festzuhalten. Der umwickelte Leiter wird dann in ein Vakuum und dann unter Druck in ein Harz
gebracht. Dann wird der getränkte umwickelte Leiter herausgenommen und in einem Ofen erhitzt, um das Harz auszuhärten.
Dieses System wird bereits kommerziell angewendet, es erfordert jedoch ziemlich viel Energie für das Aushärten in dem Ofen, weil
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Telefon (0211) 32O8 58 Telegramme Custopat
.,. 2 7 1 3 b 6 6
zusammen mit dem Harz auch das Kupfer in den Spulen erhitzt werden muß. Es kann ein Abtropfen von Harz während der Aushärtung
auftretenjund durch die Ausdehnung des Kupfers während der Aushärtung
und der nachfolgenden Kontraktion während der Abkühlung können in dem Harz mechanische Beanspruchungen auftreten.
Anaerobische Harze sind solche Harze, die bei Anwesenheit von Sauerstoff nicht aushärten, aber dann aushärten, wenn sie zwischen
zwei sauerstoffundurchlässige Oberflächen angeordnet werden.
Diese anaerobischen Harze werden daher allgemein als Klebstoffe verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Harzsystem zu schaffen, das
eine Isolierung ermöglicht, ohne daß dabei übermäßige Energieverluste
auftreten und bei dem auch mechanische Beanspruchungen des Harzes möglichst klein bleiben.
Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst,
also durch ein Verfahren zur Bildung einer ausgehärteten Harzbeschichtung auf einem Gegenstand, das aus Aufbringen eines anaerobischen Harzes auf den Gegenstand in Anwesenheit von Sauerstoff und anschließendem Anordnen des Gegenstandes in einer gasförmigen Atmosphäre, die keinen Sauerstoff enthält, besteht.
Die Erfindung umfaßt auch einen Gegenstand, der einen Leiter umfaßt, der mit einer Isolierung bedeckt ist, die mit einem ausgehärteten anaerobischen Harz imprägniert ist.
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Es wurde gefunden, daß mit anaerobischen Harzen imprägnierte isolierte Leiter in einem Vakuum nicht aushärten, was beim VPI-Verfahren ein Vorteil ist, daß die Harze jedoch durch Kontakt
mit einer gasförmigen Atmosphäre ausgehärtet werden können, die Sauerstoff nicht enthält. Das bedeutet, daß die Harze bei Raumtemperatur ausgehärtet werden können, wodurch die weiter oben
in Verbindung mit den wärmeaushärtenden Harzen verbundenen Probleme vermieden werden. Die elektrischen Eigenschaften sind mit
denen von wärmeaushärtenden Harzen, die gegenwärtig verwendet werden, vergleichbar, mit der Ausnahme von Hochspannungsanwendungen. Im Gegensatz zu durch Elektronenstrahlen oder durch
UV-Licht ausgehärteten Harzen härten sich anaerobische Harze unter einer Gasaushärtung bis in wesentliche Tiefen, die 25 cm
oder mehr erreichen können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestelt sind.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische, geschnittene Ansicht eines mit einem anaerobischen Harz imprägnierten isolierten
Leiters;
Fig. 2 ein Diagramm eines Gerätes zur fortlaufenden Beschichtung eines Drahtes unter Anwendung des erfindungsgemäßen Aushärtesystems.
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In Fig. 1 ist ein Leiter 1 mit zahlreichen Schichten aus Glimmerbandisolation 2 und einer Schicht einer gewebten organischen
Bandisolation 3 bedeckt/ die die Glimmerisolation an Ort und
Stelle festhält. Ein anaerobisches Harz 4 imprägniert die Isolation und bildet eine äußere Beschichtung.
In Fig. 2 läuft ein Leiter 5 von einer Rolle 6 in ein Bad 7 mit
einem anaerobischen Harz 8. Der Draht läuft dann über eine Scheibe 9 in einen geschlossenen Tank IO. Ein inertes Gas fließt
von einer Leitung 11 in den Tank. Während der Draht über in dem Tank angeordnete Scheiben 12 läuft, wird er ausgehärtet. Der
Draht verläßt dann den Tank und wird auf einer Rolle 13 aufgewickelt.
Ein anaerobisches Harz ist ein Harz, das bei Anwesenheit von Sauerstoff nicht aushärtet, aber bei Raumtemperatur aushärtet,
wenn es zwischen sauerstoffundurchlässige Oberflächen gebracht wird. Lösungsmittelfreie anaerobische Harze werden für das VPI-Verfahren benötigt. Die meisten anaerobischen Harze sind Acryle,
die durch Hinzufügung durch eine Doppelbindung polymerisieren. Allgemein verwendete anaerobische Acrylharze umfassen Tetraäthy lenglykoldimethacrylat und Tetraäthylenglykoldiacrylat. Ein
anaerobisches Acrylharz kann ein reaktives Comonomer enthalten, wie Äthylmethacrylat, Styrol oder 2-Äthylhexylacrylat. Ein
organischer Peroxidinitiator für freie Radikale, wie Cumenhydroperoxid oder T-butylperbenzoat wird oft verwendet, um die Aushärtung einzuleiten. Ein Beschleuniger, im allgemeinen ein
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tertiäres AmIn wie N,N-dimethyl-p-toluidin und ein Coaccelerator,
gewöhnlich ein organisches Sulfimid wie benzoisches Sulfiraid kann
vorhanden sein, um die Aushärtezeit zu vermindern. Der Auslöser für freie Radikale kann mit einem Stabilisator für freie Radikale
wie Hydrochinon stabilisiert werden. Es gibt viele US-Patentschriften, die sich mit anaerobischen Harzen befassen und viele
der dort beschriebenen anaerobischen Harze können gemäß der Erfindung verwendet werden. Es sei in diesem Zusammenhang auf die
US-Patentschriften 3 616 040, 3 634 379, 3 775 385, 3 855 040, 3 880 956, 3 041 322, 3 125 480, 3 203 941, 3 300 547, 3 419 512,
2 895 950, 3 043 820, 3 046 262, 3 218 305, 3 435 012 und
3 720 656 verwiesen.
Der Leiter besteht vorzugsweise aus Kupfer. Dieses Material wird
am häufigsten mit einer elektrischen Isolation versehen und es ist bekannt, daß Kupfer die Aushärtung von anaerobischen Harzen
beschleunigt. Doch können auch andere Metalle verwendet werden.
Die Hauptisolation ist vorzugsweise Glimmer, insbesondere für Hochspannungsanwendungen, da Glimmer ausgezeichnete elektrische
Eigenschaften besitzt. Glas, Asbest, Nomex (ein Polyamid, das von der Firma Dupont verkauft wird und wahrscheinlich aus Metaphenyldiamin und Isophthalylchlorid besteht) und andere Isolationsarten könnten in gleicher Weise verwendet werden, entweder
allein oder gemischt oder in Mischungen mit Glimmer. Die Glimmerisolation wird gewöhnlich mit einer Polyesterrückenschicht hergestellt, um das Glimmermaterial zusammenzuhalten. Die Isolation
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■5·
kann in Form eines Bandes vorliegen, das um den Leiter herumgewickelt wird, wobei die Menge der Isolation vom Spannungsabfall über der Isolation abhängt. Glimmerisolation wird vorzugsweise mit etwa 3 - 30 % (besonders günstig ist ein Gew%-
imprägniert,
eines Polymers/ das mit dem anaerobischen Harz zusammen reagiert,
um eine bessere Bindung sicherzustellen. Polyester, Acryle,
Polybutadiene oder andere ungesättigte Monomere können ebenfalls als coreaktive Harze verwendet werden.
Der VPI-Prozeß ist das vorzugsweise Verfahren zur Isolation
eines Leiters, da dieser Prozeß sehr wenige Luftspalte in der Isolation zurückläßt, jedoch können auch andere Verfahren angewendet werden. Der umwickelte Leiter wird in einem Tank angeordnet, der dann evakuiert wird. Das anaerobisehe Harz wird
unter Druck zugeführt, gewöhnlich unter einem Druck von zumindest etwa 3,23 kg/cnr, obwohl Drücke von etwa 6,3 - etwa 7,0
2
kg/cm vorzuziehen sind. Das Harz sollte die Isolierung sättigen.
Typischerweise wird die Isolierung etwa 5 - etwa 35 % (Gew% basierend auf dem Gewicht der Isolation) an anaerobisehern Harz
enthalten, obwohl ein Anteil von etwa 20 - etwa 30 % vorzuziehen ist. Dem Harz wird ermöglicht, von dem umwickelten Leiter
abzulaufen und dann ausgehärtet, indem es mit einem Gas in Kontakt
gebracht wird, das keinerlei wesentliche Mengen an Sauerstoff enthält. Dies kann in dem gleichen Tank erreicht werden, jedoch
kann auch der umwickelte Leiter in einem anderen Tank ausgehärtet werden. Stickstoff, Ko&lendioxid, oder auch Mischungen
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• 46-
dieser zwei Gase werden besonders vorgezogen, da sie billig, sicher und leicht zu handhaben sind, jedoch sind auch andere
inerte Gase (ausgenommen Sauerstoff) anwendbar. Es wurde gefunden,
daß bei Anwendung von Stickstoff zum Aushärten eines Acrylharzes die Aushärteraten optimal sind bei einer Stickstoffstrumungsrate
von etwa 6-20 1/itiin.
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert:
erläutert:
Die folgende Tabelle gibt verschiedene Zusammensetzungen für
anaerobische Harze, die hergestellt und dann hinsichtlich ihrer Gelzeit und Lagerstabilität getestet wurden.
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Harz-
Nr. |
Difunktionales
Acrylraonomer (75 Teile) |
Vinyl-
monomer (25 Teile) |
Katalysator,
Cumen-Hydro- peroxid (Teile) |
Beschleuniger,
Ν,Ν-Dimethyl- p-Toluidin (Teile) |
Co-Beschleuniger,
benzoisches Sulfimid (Teile) |
|
1 |
Tetraäthylen-
Glykol- Dimethaeryaat |
Styrol | 2,0 | 0,4 | 0,30 | |
2 | dto. | Styrol | 2,0 | 0,4 | 1,00 | |
3 | dto. | Styrol | 2,0 | 0,4 | 3,00 | |
4 | dto. | Styrol | 2,0 | 1,0 | 0,30 | |
09841 | 5 |
Tetraäthylen-
Glykol- Diacrylat |
Styrol | 2,0 | 0,4 | 0,30 |
ο | 6 | dto. |
2-Äthyhexyl-
Acrylat |
2,0 | 0,4 | 0,30 |
7 | dto. | 0,4 | 0,30 | |||
8 | dto. |
Äthyl-
Methacrylat |
2,0 | 0,4 | 0,30 | |
9 | dto. | Styrol | 2,0 | 0,4 | 0,30 | |
10 | dto. |
Äthyl-
Methacrylat |
2,0 | 0,4 | 0,30 | |
11 | dto. |
äthyl-
Methacrylat |
2,0 | 0,4 | 0,30 |
Harz- Nr. |
Inhibitor, Hydrochinon (Teile) |
Viskosität bei 25° C (cps) |
Gelzeit in M7 bei 25°cr (Stunden) |
- 16 | Speicher- itabilität in Luft bei 25° C (Tage) |
|
1. | 0,04 | 3,0 | 8 | - 6 | > 100 | |
2 | 0,04 | 3,0 | 5 | - 4 | 48 | |
3 | 0,04 | 3,0 | 3 | - 16 | > 100 | |
4 | 0,04 | 3,0 | 8 | - 3 - 4 |
56 | |
CD CO OO *- |
5 6 |
0,04
0,04 |
3,0
0,5 |
2 3 |
- 5 |
15
> 100 |
-* | 7 | 0,04 | 0,5 | 4 | 1,0 | >100 |
O -J ^* |
8 | 0,04 | 0,5 | < | - 5 | > 100 |
*^ | 9 | 0,08 | 3,0 | 4 | 1,0 | > 100 |
10 | 0,08 | 0,5 | < | - 2 | > 100 | |
11 | 0,16 | 0,5 | 1 | >100 |
er cn cn
_9_
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Proben von den obigen Harzen wurden auf ungefähr 50 g begrenzt,
und zwar wegen der während der Aushärtung erzeugten hohen exothermen Wärme. Die Speicherstabilitätsteste, die die Lagerzeit
bis zum Auftreten einer sichtbaren Gelierung feststellen, wurden an Proben durchgeführt, die aus etwa 50 g des Harzes bestanden,
die in Glas- oder Polyäthylenbehältern mit einem Inhalt von 0,12 1 gelagert wurden. Wegen der unsicheren Effekte von fluoreszierender Beleuchtung in dem Laboratorium auf die Harzstabilitäten wurden die Proben in Dunkelheit gelagert. In periodischen
Zeitabständen wurden die Gelzeiten (unter N -Gasströmung) an den Proben festgestellt, um die verbliebene Aushärtereaktivität
während der Lagerung zu überprüfen.
Die Messungen der Gelzeit (das ist die Zeit, die erforderlich ist, damit ein sichtbares Gelieren auftritt) wurden an 10-g-Proben in Aluminiumtellern mit einem Durchmesser von 5 cm durchgeführt. Es wurde festgestellt, daß das gewöhnliche Laboratoriumsvakuum nicht ausreichte, um die Proben innerhalb einer vernünftigen Zeit zu gelieren. Jedoch wurde eine schnelle Gelierung
durch Anordnen der Proben in einem Trockner und durch Hindurchführen von Stickstoff durch den Trockner erreicht. Die folgende
Tabelle gibt die Ergebnisse der Testung des Harzes Nr. 10 wieder.
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Am Ende der 24 Stunden wurde eine sehr geringe Gelierung (ungefähr
7 % des Harzes) am Boden des Aluminiumtellers an der Probe, die im Vakuum angeordnet war, beobachtet.
Die folgende Tabelle gibt die Ergebnisse von ähnlichen Testen
wieder, die an dem Harz Nr. 9 durchgeführt wurden.
CO2 (13 l/min) 20 min
N2 (3,5 kg/cm2, statisch) 7-8 Stunden
Luft (13 l/min) > 2 Tage
O2 (13 l/min) > 2 Tage
Unter Druck stehendes CO2 mit 3,5 kg/cm erzeugte ebenfalls eine
schnelle Aushärtung. Statischer Stickstoff oder Kohlendioxid unter Druck führten zu einer langsameren Aushärtung als sie unter
einer Stickstoffströmung oder bei Kohlendioxid bei atmosphärischem Druck auftritt, erfordert aber geringere Mengen an Gas.
Bei Anwendung ähnlicher Verfahren wurde der Effekt der Stickstoff strömungsrate auf das Harz Nr. 9 festgestellt. Die folgende
Tabelle gibt die Ergebnisse wieder.
Strömungsrate | (l/min = | lpm) | Gelzeit | (Stunden) |
1,62 | 7, | 5 | ||
3,25 | 4, | 0 | ||
6,50 | 2, | 0 |
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-Ad-' If"
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Strömungsrate (1/mln ■ lpm) Gelzelt (Stunden)
13,0 1,5
20,0 3,0
26,0 4,0
Öle obige Tabelle zeigt, daß eine Strömungsrate von etwa 6 -etwa 20 lpm einen kritischen Wert darstellt, um eine schnelle
Aushärtung bei einem Druck von ungefähr einer Atmosphäre zu erhalten.
Leistungsfaktordaten wurden für Glimmerzusammensetzungen erhalten, die mit den vielversprechendsten anaerobischen Harzen
imprägniert waren, nämlich mit den Harzen Nr. 8 und 9. Zwei Arten von Zusammensetzungen wurden hergestellt, eine (Probe A)
wurde dadurch hergestellt, daß ein anaerobisches Harz auf ein Stück "rohes" Gllmmerpapier ("Cogemica", verkauft von Cogebi Co.)
aufgebürstet wurde, das eine Größe von etwa 20 χ 20 cm und eine
Dicke von 0,5 mm aufwies, während die andere Probe (Probe B) dadurch hergestellt wurde, daß die anaerobischen Harze auf ein
polyesterimprägniertes Glimmerband aufgebürstet wurden, das sechs Schichten dick (d. h., drei haIbüberläppende Umwicklungen)
auf Kupferrohren (20 cm lang, 1,3 cm äußerer Durchmesser) aufgewickelt war. Wegen der sehr flüssigen Eigenschaft (<3,0 cps)
dieser anaerobischen Harze wurde eine schnelle und vollständige Durchdringung dieser Glimmerprodukte beobachtet.
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Die Proben wurden unter einem N„-Strom (13,0 l/min) beim Raumtemperatur
geliert und es wurde bemerkt, daß die Kupferrohrproben schnelle Gelierung unter diesen Umständen zeigten (d. h.
< 30 min). Um das Ausmaß der Aushärtung der anaerobischen Harze in diesen Zusammensetzungen und die bestehende oder nicht bestehende
Notwendigkeit für eine Wärmenachbehandlung dieser Materialien zu ermitteln, wurde beschlossen, einen Satz dieser
Proben vier Stunden lang bei einer Temperatur von 135° C auszuhärten, nachdem die anfängliche Aushärtung bei Raumtemperatur
stattgefunden hatte. Es wurde angenommen, daß ein Vergleich der elektrischen Oaten, die von diesen zwei Probensätzen erhalten
würden, festlegen würden, ob eine zusätzliche Wärmebehandlung notwendig ist, um eine volle Aushärtung dieser anaerobischen
Materialien zu erhalten.
Leistungsfaktormessungen wurden bei 25° C und 150 C durchgefünrt.
Die Kupferrohrproben wurden auch bei 1, 1,5 und 2 kV bei beiden Temperaturen untersucht, um die Einflüsse der Spannung
auf die Leistungsfaktorwerte dieser Glimmerzusammensetzungen zu ermitteln.
Die Leistungsfaktordaten, die bei Kupferrohren erhalten wurden, die mit dem Gliinmerband der Probe B umwickelt und mit zwei der
anaerobischen Harze imprägniert waren, sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
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Harz | Temperatur <* O |
Wärmeaushärtung?
(4 Std. bei 135° C) |
% Leistungsfaktor (luOxtan<$) |
9 | 25 | nein | angelegte Spannung |
U | 15Ü | ja | 1,0 1,5 2»J |
25 | nein | 2.1O 2.16 2,71 | |
150 | Da | 2,3 2,32 2,59 | |
nein | 31,4 32,4 35,8 | ||
ja | 2ö,3 28,9 31,9 | ||
nein | 2,32 2,32 2,5 | ||
ja | 2,48 2,49 2,52 | ||
27.9 28,9 31,1 | |||
34,2 35,7 37,7 |
Die Ergebnisse mit dem Harz Nr. 9 bei 150 C zeigen, daß die Probe, die nach der anfänglichen Aushärtung keinerlei Wärmebehandlung unterworfen wurde, geringfügig höhere Leistungsfaktorwerte aufwies, als die Probe, die einer Wärmebehandlung ausgesetzt worden war. Jedoch zeigten beide Proben ähnliche Leistungsfaktorwerte bei 25° C.
Bei dem Harz Nr. b zeigte die Probe mit der zusätzlichen Wärmebehandlung etwas höhere Leistungsfaktorwerte bei 150° c, als die
Probe, die diese zusätzliche Aushärtung nicht aufwies. Die Raumtemperaturwerte für beide Proben blieben jedoch die gleichen.
Aufgrund dieser Daten ist es schwer, festzustellen, ob eine zusätzliche Wärmenachbehandlung für diese anaerobischen Materialien notwendig ist, um eine volle Aushärtung zu erreichen. Jedoch mag bedeutsam sein, daß bei allen vier Proben sehr ähnliche
Raumtemperatur-Leistungsfaktorwerte sich ergaben.
Obwohl kein Versuch gemacht wurde, das optimale Gliramerband für
diese anaeroüischen Imprägnierungsmittel festzustellen, wurden
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die Leistungsfaktorwerte bei diesen Zusammensetzungen unter Verwendung des Glimmerbandes Probe B nicht als übermäßig hoch angesehen. Obwohl die Werte (d. h. 32 - 37 % bei 150° C und 2 kV) für
Hochspannungsanwendungen unannehmbar hoch wären, wären sie geeignet für die Isolierung von tfiederspannungsanlagen (z. B.
<13,8 kV)
Messungen der dielektrischen Festigkeit wurden für GlimmerZusammensetzungen durchgeführt, die mit der Probe A hergestellt und
mit dem Harz Nr. 8 imprägniert wurden. Die Proben wurden unter einem aliphatischen Kohlenwasserstoff-Transformatoröl getestet,
das von der Westinghouse Electric Corp. unter dem Handelsnamen "WEMCO C" verkauft wird. Die Testungen fanden bei Raumtemperatur
unter Anwendung eines Spannungsanstiegs von 1 kV/β statt. Daten
für Leistungsfaktor und dielektrische Konstante wurden für Zusammensetzungen der Probe A unter Anwendung des Harzes Nr. 10
erhalten und sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Test-Tempe
ratur (0C) |
Aushärte
bedingungen |
Kapazi
tät (pF) |
Leistungs
faktor % (100 χ tanj) |
dielektrische
Konstante (E') |
25 |
16 Std. bei
25°C unter N2 |
36,3 | 0,89 | 3,4 |
150 |
dto. +
4 Std. bei 135°C in Luft |
58,4 | 1,6 | 5,2 |
16 Std. bei
25°C unter N2 |
138,6 | 4,8 | 12,9 | |
dto. +
4 Std. bei 135°C in Luft |
94,2 | 23,0 | 8,4 |
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Wiederum scheint ein interessanter Unterschied zwischen der Probe, die die zusätzliche Wärmebehandlung erhielt, und der ohne
die zusätzliche Wärmebehandlung vorzuliegen. Der Leistungsfaktor der bei Raumtemperatur ausgehärteten Probe, gemessen bei 150° C,
war viel niedriger, als der der anderen Probe. Die Gründe für diese Unterschiede sind z. Z. noch nicht ganz klar. Jedoch besitzen beide Proben ausreichend niedrigen Leistungsfaktor sowie
annehmbare Werte für die dielektrische Konstante für Isolationen bis zu Spannungen von etwa 13,8 kV.
Die folgende Tabelle zeigt die dielektrische Festigkeit für die
zwei Proben, die in der vorstehenden Tabelle verwendet wurden. Die Messungen wurden bei einer N2~Strömungsrate von 13,0 lpm
unter "WEMCO C"-öl bei 25° C bei Anwendung eines Spannungsanstieges von 1 kV/s durchgeführt. Beide Zusammensetzungsproben
wurden für die vorstehenden Leistungsfaktormessungen benutzt und unterlagen vermutlich einer Temperatur von 15O° C während einer
Stunde, bevor sie hinsichtlich ihrer dielektrischen Festigkeit untersucht wurden.
Aushärte bedingung |
Dicke der
Zusammen setzung (1/1000") |
/Ui: | Durchbruch- spannung (kV, Effek tivwert) |
dielektrische
Festigkeit (V/l/lOOO") |
über Nacht (16 Std.) bei 25°C in N2-strömung |
21 | 16,0 | 765 | |
dto. + 4 Std. bei 135°C in Luft |
20 | 16,5 | 830 | |
dto. + 4 Std. bei 135°C in Luft |
20 | 18,5 | 935 | |
841/0774 |
2 7 Ί 3 b 6 6 - *β -
• ιο -
Die Probe, die die zusätzliche Aushärtung bei erhöhter Temperatur
aufwies, scheint etwas höhere dielektrische Festigkeit zu besitzen, als die bei Raumtemperatur ausgehärtete Probe. Jedoch scheinen
beide Zusammensetzungen höhere dielektrische Festigkeiten aufzuweisen, als mit Epoxiharz Imprägnierte Glimmerzusammensetzungen
gleichartiger Dicke. Typischerweise zeigen Epoxiglimmerzusamraensetzungen Werte von 400 - 600 V pro 1/1000" verglichen mit
700 - 900 V pro 1/1000" für Proben aus anaerobischem Harz.
Um die Bedeutung der Aushärtung dieser Harze unter einer N2 -Strömung zu illustrieren, wurde das folgende Experiment durchgeführt. Vier Kupferröhren wurden mit Glimmerband der Probe B,
wie vorstehend beschrieben, umwickelt. Ein Satz (zwei) dieser Proben wurde mit Harz Nr. 5 und der andere Satz mit Harz Nr. 8
imprägniert. Jeweils einem Rohr eines jeden Satzes wurde ermöglicht, in einer N -Strömung (Strömungsrate 13 lpm) während
32 Stunden auszuhärten. Danach wurden beide Sätze zwei Wochen lang in Luft belassen. Die Aushärtebedingungen und der Harzrückstand (resin retention) für jede dieser Proben ist in der
folgenden Tabelle dargestellt.
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gewicht Kupferrohres Imprägnie- stand auf Glimmer
(g) (g)
rung (g)
Bl B2
B3
B4
5 58,97
5 56,56
8 57,79
8 56,90
69,38 67,13 67,93 67,23
Luft
N2
N2
Luft
70,25 | 0 | ,87 | 8,35 |
68,18 | 1 | ,05 | 10,00 |
69,06 | 1 | ,13 | 11,15 |
68,36 | 1 | ,13 | 10,92 |
-it
Die Harze waren zwei Monate lang bei Rauetemperatur in Polyäthylenflaschen
gelagert worden, bevor sie benutzt wurden. Das "Ablaufen" des Harzes von den Proben, die unter N„ ausgehärtet
wurden, wurde als vernachlässigbar gefunden.
Leistungsfaktormessungen bei 1 kV wurden dann an diesen vier Proben bei 25° C durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle wiedergegeben.
Leistunc | rsfaktor (100 χ tan | S) bei 60 Hz | |
Probe- | bei 25° C | bei 150° C nach | bei 25° C nach |
Nr. | 3 Tagen | 3 Tagen bei 150 C | |
Bl | 25,6 | 30,2 | 1,4 |
B2 | 3,5 | 23,1 | 1,2 |
B3 | 4,5 | 25,8 | 1,8 |
B4 | 32,8 | 23,9 | 1,8 |
Die Proben B2 und B3, die in einem N2-Strom aushärten konnten,
zeigten viel niedrigere Leistungsfaktorwerte, als die Proben,
die in Luft belassen wurden. Dies ist nicht so überraschend, da die letzten zwei Proben noch sehr klebrig waren, selbst nach
zwei Wochen. Die anderen Proben waren fest und klebfrei nach wenigen Stunden in fcJL·.
Um die »angelnde Aushärtung der Proben Bl und B4 zu erläutern,
wurden alle vier Proben drei Tage lang bei 150° C nachgehärtet und die Leistungsfaktorwerte erneut bei 25° C und auch bei 150° C
gemessen. Diese Daten sind ebenfalls in der obigen Tabelle wiedergegeben.
Bei Raumtemperatur ergaben alle vier Proben ähnliche
70 98A 1 /0774
Werte (zwischenl,2 und 1,8 %), ebenso bei 150° C (23,1 - 30,2 %)
Somit zeigt sich, daß die Proben, die der N„-Strömung ausgesetzt
wurden, vollständiger ausgehärtet waren, als die beiden Proben, die in Luft belassen wurden.
Für einen typischen Motor der Klasse F erschien eine zusätzliche Wärmebehandlung des Materials nicht erforderlich, da eine volle
Aushärtung erreicht werden konnte, nachdem die Spulen in einen Stator gewickelt wurden, da die Betriebstemperatur des Motors
hoch genug liegt, um eine volle Aushärtung zu ermöglichen.
Auch könnte das Wickeln von nur teilweise ausgehärteten Spulen (unter der Voraussetzung, daß das Harz nicht mehr klebt) von
Vorteil sein, da die Glimmerisolation noch ein gewisses Maß an
günstiger Flexibilität behalten würde. Herkömmlicn hergestellte Spulen sind manchmal etwas steif und daher schwierig aufzuwickeln,
ohne daß die Isolierung bricht.
Patentansprüche;
7 0 98A 1 /0774
L e
e r s e 11 e
Claims (19)
1. Verfahren zur Bildung eines ausgehärteten, mit einer Harzbeschichtung versehenen Gegenstandes, gekennzeichnet durch
Aufbringen eines anaerobischen Harzes auf den Gegenstand in der Anwesenheit von Sauerstoff und Anordnen des Gegenstandes in eine gasförmige Atmosphäre, die keinen Sauerstoff enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gasförmige Atmosphäre aus Stickstoff und/oder Kohlendioxid
besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das anaerobische Harz ein Acrylharz ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand ein mit einer Isolierung bedeckter Leiter ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung aus Glimmer und der Leiter aus Kupfer besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der isolierte Leiter in ein Vakuum gebracht und dann
unter Druck in ein anaerobisches Harz eingetaucht wird.
709841/0774
• 24,-
2713bB6
• L-
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druck zwischen 3,2 und 7,0 kg/cm liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand ein Draht ist, der fortlaufend durch das anaerobische Harz und dann durch die gasförmige Atmosphäre,
die keinen Sauerstoff enthält, geleitet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand eine Motor- oder Generatorspule ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das anaerobische Harze lösungsmittelfrei ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß das anaerobische Harz einen Beschleuniger
enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleuniger aus benzoisehern SuIfimid besteht.
13. Gegenstand, bestehend aus einem mit einer Isolierung bedeckten Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung
mit einem ausgehärteten anaerobischen Harz imprägniert ist, insbesondere gemäß einem der Verfahren gemäß der Ansprüche
1 - 12· 709841/0774
-a*- ? 7 1 3 b b B
14. Gegenstand nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Isolierung aus Glimmer, Glas, Asbest und/oder organischen
Harzen besteht.
15. Gegenstand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die glimmerhaltige Isolierung 3 - 30 % (Gew% basierend auf
dem Gewicht der Isolierung) eines organischen Harzes umfaßt, das mit dem anaerobischen Harz koreaktiv ist.
16. Gegenstand nach Anspruch 13, 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das anaerobische Harz ein Acrylharz ist.
17. Gegenstand nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylharz mit Styrol modifiziert ist.
18. Gegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche
13 - 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des anaerobischen Harzes zwischen 5 und 35 % (Gew% basierend
auf dem Gewicht der Isolierung) liegt.
19. Gegenstand nach eiaem der Ansprüche 13 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter aus Kupfer besteht.
ES/jn 5
709841 /07 7
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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