DE2713196C3 - Zinnlegierung für Zinngerät sowie Verfahren zur Herstellung der Legierung - Google Patents
Zinnlegierung für Zinngerät sowie Verfahren zur Herstellung der LegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zinnlegierung für Zinngerät mit verbesserten Verarbeitungseigenschaften sowie
ein Verfahren zur Herstellung der Zinnlegierung.
Bekanntlich werden Zinngeräte aus der oben beschriebenen nach DIN 17 810 genormten Zinnlegierung
entweder gegossen, z. B. über die Verfahren des Kokillen-, Sturz-, Schleuder- oder Druckgusses oder aus
gewalzten und gestanzten Blechronden maschinell oder manuell gedrückt oder tiefgezogen.
Zu den entscheidenden Forderungen von Seiten der
Verarbeitung an die Zinnlegierung zählen für die Herstellung gegossenen Zinngerätes ein gutes Formfüllungs-
und Fließverhalten, ein gutes Nachspeisungsverhalten, eine Reduzierung der Mikrolunkcrbildung sowie
glatte und porenfreie Oberflächen der gegossenen Teile. Für die Herstellung von gedrücktem oder tiefgezogenem
Zinngerät sind eine gute Verformbarkeit als Folge hoher Bruchdehnung bei ausreichender festigkeit, ein
hohes Grenzziehverhältnis, eine geringe Zipfligkeit und eine fehlerfreie Oberfläche der erzeugten Formteile von
Bedeutung. Besonders störende Oberflächenfchler sind Ticfziehparabeln in Form von Materialtrennungen und
Mikrorissen in Fließ- und D.ückriehtung. Das mehr oder
weniger starke Auftreten einer oder mehrerer Fehler dieser Art kann einerseits aus der Vorgabe nichtopiimaler
Gieß-, Walz- oder Weiterverarbcitungsbedingungen
hergeleitet werden, ist andererseits latent durch die Legierungszusammenlegung bedingt. So kann es je nach
Vorgabe der Gicßbedingungcn und der Legierungsziisammcnsct/img
zu starken Seigerungen der intermetallischen C'UhSrii-Phase kommen, die sich in langen
0,1 bis 7,0% | Antimon |
0,1 bis 8,0% | Kupfer |
bis zu 0,5% | Blei |
bis zu 4,0% | Silber |
0,0045 bis 0,45% | Zink |
0,0005 bis 0,05% | Aluminium |
0,0001 bis 0,01% | Magnesium |
Rest Zinn. |
Vorzugsweise kommen Gehalte an Zink von 0,015 bis 0,05 Gew.-%, Aluminium von 0,001 bis 0,005 Gew.-%
und Magnesium von 0,0005 bis 0,0025 Gew.-% in Betracht.
Zur Herstellung dieser Zinn-Antimon-Kupfer-I.egierung
werden 0,005 bis 0,5 Gew.-% einer Zink-Aluminium-Magnesium-Legierung
in die Zinnlegierungsschmelzc einlegiert.
im Rahmen der besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Maßnahme weiden der Schmelze
Zink, Aluminium, Magnesium in Form einer an sich bekannten (AT-PS 2 94 440) Vorlegierung, bestehend
aus 0,5 bis 10 Gew.-% Aluminium, 0,1 bis 8 Gew.-% Magnesium, Rest Feinzink, zugesetzt.
Durch den Zusatz der Zink-Aluminium-Magnesium-Legierung
zu der Zinnlegierung wird eine Kornfeinung dergestalt erreicht, daß die CubSnr Phase feindispers in
Richtung globulitischer Erstarrung verteilt ist.
Bei gleichen Herstellungs- und Veraibeitungsbedingungcn
für die Guß- und Knetlegierungen werden durch die erfindungsgemäß behandelte Legierung im Vergleich
zu einer herkömmlichen Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung folgende Eigenschaften verbessert:
a) Desoxidative Wirkung auf die Schmelze in der Form, daß die Biunkicilcn erhöht werden und kein
Anlaufen durch Oxidation von aus diesen geimpften Legierungen hergestellten Halbzeuge beim
Glühen erfolgt,
b) Verbesserung des Guß- und Erstarrungsvcrhaltcns bezüglich verbesserter Nachspeisung, Reduzierung
der Mikrolunkerbildung und Innenporosität und glatterer Oberflächen der gegossenen Teile,
c) Anhebung der Verformbarkeit von GuU- und Kncllcgierungcn in Form geringerer Stauchwiderstände,
höherer Bruchdehnung, höherer Gren/.-zichvcrhällnissc
beim Näpfchentiefzug und besserem Flicßverhalien beim manuellen und maschinellen
Drücken bei gleichzeitig unveränderter Festig-
keit und Härte der hergestellten Bleche und Bänder,
d) geringere Zipfligkeit tiefgezogener und gedrückter Näpfchen und Formteile,
e) Vermeidung von Tiefziehparabeln und damit Erzielung von fehlerfreien Oberflächen auf tiefgezogenen
und gedrückten Formteüen,
f) schnelleres Aufziehen von Oberflächenschichten beim Beizen von gegossenen und gedrückten
Formteüen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile werden im folgenden an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert:
!. Ausführungsbeispiel
Eine Zinnlegierung der Zusammensetzung 5,71 Gew.-% Antimon, 2,20 Gew.-% Kupfer, Rest Zinn,
wurde erschmolzen. Ein Teil der Schmelze wurde in einen Tiegel umgegossen, während in den jnderen Teil
der Schmelze eine Zinklegierung mit Gehalten an 4,9 Gew.-% Aluminium, 3,7 Gew.-% Magnesium, Rest
Feinzink, einlegiert und anschließend die Schmelze in einen weiteren Tiegel umgegossen wurde. Nach dem
Erstarren wurden die beiden Tiegelproben durchgesägt, geschliffen, poliert und im Interferenzlicht mit einer
Vergrößerung von 180 χ fotografiert.
Wie die vergleichende Gegenüberstellung von Abb. 1 und A bb. 2 zeigt, ergibt sich durch den Zusatz einer
Zink-Aluminium-Magnesium-Legierung zu einer Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung eine kornfeinende Wirkung
auf die gleichmäßige und feine Verteilung der mehr in Richtung globulitischer Erstarrung sich ausscheidenden
CUbSn5-Phase im Gefüge.
2. Ausführungsbeispiel
Aus einem Teil der Zinnlegierungsschmelze der Zusammensetzung 5,38 Gew.■% Antimon. 1,75 Gew.-"/o
Kupfer, 0,1! Gew.-°/o Blei, Rest Zinn, wurden zunächst
mehrere Gußblöcke hergestellt. Dem verbleibenden Schinelzeteil wurden eine Zinklegierung mit Gehalten
an 5,0 Gew.-% Aluminium, 3,5 Gew.-% Magnesium, Rest Feinzink, zugesetzt und die Schmelze zu mehreren
Gußblöcken vergossen.
Unter gleichen Herstellungsbedingungen wurden aus den Gußblöcken Blechronden in Dicken von 1,2 und
1,3 mm für manuelle und maschinelle Drückversuche hergestellt Dabei wurde darauf besonders geachtet, daß
die Drückversuche an solchen Formen durchgeführt wurden, bei denen einerseits die Ziehparabelbildung
besonders deutlich wird, andererseits der Werkstoff im Hinblick auf die Verformbarkeit extrem beansprucht
wurde. Vor Aufnahme der Druckversuche wurden die Blechronden im Hinblick auf ihre mechanischen
Kurzzeiteigenschaften und Zipfligkeit geprüft. Dabei besitzt die Zinnlegierung mit geringeren Gehalten an
Zink, Aluminium und Magnesium gegenüber der herkömmlichen Zinnlegierung eine geringere Zipflig-
!5 keit und eine um etwa 30% höhere Bruchdehnung parallel zur Walzrichtung. Die Blechronden wurden zu
Kannen und Bechern mit einer Höhe von 300 mm und mit einem Durchmesser von 240 mm verformt.
Dabei ergab sich ein besseres Verformungsverhalten der Zink, Aluminium und Magnesium enthaltenden
Zinnlegierung gegenüber den Blechronden der zum Stand der Technik gehörenden Zinnlegierung.
Dies zeigt sich insbesondere in einem besseren Anlegen an das Werkzeugmodell sowie völliger
2r> Rißfreiheit in der Einspannkante im Stahlwiderhalter,
der die Ronden vor Beginn des Drückens auf das Modell drückt und leicht vorstreckt. Die aus der erfindungsgemäßen
Zinnlegierung hergestellten Kannen und Becher sind parabelfrei im Unterschied zu Formteüen aus
Blechronden der herkömmlichen Zinnlegierung, bei denen die Parabeln mehr oder weniger latent und kaum
sichtbar erscheinen.
Zwecks Erhärtung dieser Aussagen wurden die gedrückten Formen mit einer starken Ätzlösung
Sj behandelt, wobei die Formen durch Bürsten unter
leichtem Andrücken gesäubert, kurzzeitig in 20%iger (NH^S^OrLösung unter Abreiben mit Plüsch bis zum
Eintritt der Schwärzung geätzt, anschließend in Alkohol gespült und dann getrocknet wurden.
■Ό Aus A b b. 3 ist ersichtlich, daß die Ätzung bei dem
gedrückten Becher aus der herkömmlichen Zinnlegierung die Parabeln stark zum Vorschein bringt, während
bei den aus der erfindungsgemäßen Zinnlegierung bestehenden Bechern keine Ziehparabeln zu sehen sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Zinnlegierung für Zinngeräte mit verbesserten Verarbeitungseigenschaften, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus
besteht.
2.Zinnlegierung nach Anspruch !,gekennzeichnet
durch Gehalte an Zink von 0,015 bis 0,05 Gew.-%, Aluminium von 0,001 bis 0,005 Gew.-% und
Magnesium von 0,0005 bis 0,0025 Gew.-%.
3. Verfahren zur Herstellung der Legierungen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelze Zink, Aluminium und Magnesium in Form einer an sich bekannten Vorlegierung,
bestehend aus 0,5 bis 10Gew.-% Aluminium, 0,1 bis 8 Gew.-% Magnesium, Rest Feinzink, zugesetzt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zinnlegierungsschmelze eine
Zink-Aluminium-Magnesium-Legierung mit Gehalten an 4,8 bis 5,2 Gew.-% Aluminium, 2,5 bis 4
Gew.-% Magnesium, Rest Feinzink, einlegiert werden.
Nadeln und Rhomben ausscheidet. Diese gegenüber dem aus dem zinnreichen Mischkristall bestehenden
Grundgefüge härtere Phase kann zu starken Unterschieden in den Verformungswiderständen im Gefüge
führen und das gleichmäßige Fließen des Werkstoffes beim Drücken und Tiefziehen stören. Ziehparabeln sind
die Folge, insbesondere dann, wenn diese Phase an diskreten Stellen im Gefüge gehäuft in Form von
großen Nadeln und Rhomben auftritt.
ίο Die Aufgabe der vorliegenden Erfindungen besteht
darin, die starken Seigerungen der CubSns-Phase im
Gußgefüge der eingangs beschriebenen Zinnlegierung zu verhindern, ohne dabei die gute Verformbarkeit der
aus der Zinnlegierung durch Walzen hergestellten Bleche bzw. Ronden, die geringe Zipfligkeit, die
ausreichende Festigkeit und das gleichmäßige Beizverhalten des geformten Zinngeräts zu beeinträchtigen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Zinnlegierung der Zusammensetzung
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DE19772713196 DE2713196C3 (de) | 1977-03-25 | 1977-03-25 | Zinnlegierung für Zinngerät sowie Verfahren zur Herstellung der Legierung |
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DE2713196B2 DE2713196B2 (de) | 1979-03-22 |
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