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Vorrichtung zur Aufbereitung und Hygienisierung von Müll
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bzw. Müll-Klärschlammgemischen mittels Kompostierung Zusa-z zu Patent
..., Az. P 25 47 134.5 Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufbereitung
und Hygienisierung von Müll, wie Hausmüll, Gewerbemüll u.dgl., vornehmlich von Müll-Klärschlammgemischen
mittels Kompostierung, vornehmlich durch thermische Rotte.
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Bei der Bildung einer Miete aus Müll bzw. Müll-Klärschlammgemischen
in zerkleinerter und aufbereiteter Form für die Kompostierung ist ein Aufbau der
Miete in der Weise vorgeschlagen, daß im Innern derselben längsverlaufende, tunnelartige
Hohlräume am Boden, darüber gegebenenfalls längsverlaufende, kanalartige Hohlräume
und in Abständen senkrechte, kaminartige Abzugsräume vorgesehen sind, um eine Selbstbelüftung
der Miete und eine ständige Versorgung mit Sauerstoff zu erreichen, wobei der permanente
Sauerstoffbedarf des Rottegutes durch
die großen Innenflächen der
Tunnel od.dgl. über den thermischen Auftrieb gedeckt wird. Dies führt zu einer einwandfreien
und zuverlässigen Verrottung und Hygienisierung des Mietengutes.
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Für die Herstellung der längsverlaufenden, tunnelartigen Hohlräume
am Boden der Miete dienen tunnelartig gestaltete Schablonen von vorbestimmter Länge,
deren Seitenwände Lochungen aufweisen bzw. siebartig gelocht sind. Die längsverlaufenden
tunnelartigen Hohlräume sollen in der Höhe bis zu etwa der Hälfte bzw. zu etwa zwei
Dritteln der Mietenhöhe reichen. Insbesondere kann die Tunnelschablone im Querschnitt
etwa spitzbogenförmig gestaltet sein. Die Tunnelschablonen können mit dem in Beladungsrichtung
wachsenden Kompostkörper aus der Miete nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder herausgezogen
werden, da die innere Kanalstruktur der Miete selbsttragend geworden ist und ohne
Stützen während des gesamten Rottevorganges erhalten bleibt. Für die Verfahrbarkeit
der Tunnelschablonen bedarf es besonderer Aufwendungen an der Tunnelschablone selbst.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kompost-Belüftungsgerüst einfacherer
Bauart zu schaffen, dessen Verwendung auch stationär sein kann. Die Tunnelschablonen
für die die Miete durchsetzenden tunnel artigen Hohlräume zeichnen sich gemäß der
Erfindung dadurch aus, daß die Seitenwände der Tunnelschablone einwärts klappbar
angeordnet und durch außerhalb der Tunnelschablone vorgesehene Böcke abgestützt
sind.
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Durch eine solche Ausbildung der Tunnel schablone erhält man einen
Schablonenkörper, der einfach im Aufbau gehalten werden kann. Er besteht praktisch
nur aus den Seitenwänden, die zur Längsmittenebene einwärts geklappt werden können.
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Durch die Abstützung dieser klappbaren Seitenwände durch auf dem Boden
des Lagerplatzes aufgestellte Böcke ergibt sich beim Zusammenklappen der Seitenwände
ein Freiwerden dieser von den Stützböcken, so daß die Tunnelschablone während des
Klappvorganges und durch diesen gegenüber dem selbsttragend gewordenen Mietenkörper
abgesenkt wird. Es läßt sich auf diese Weise die aus der Spreizstellung demontierte
Schablone aus den Hohlräumen der Miete herausholen. Die Stützböcke zur Aufnahme
der gespreizten Seitenwände der Tunnelschablone können vorzugsweise in Form einer
Palette gehalten werden, wobei die obere Fläche des Stützbockes gelocht ist. Aq
jeder Seite eines solchen palettenförmigen Stützbockes kann eine klappbare Seitenwand
der spreizbaren Tunnelschablone aufgesetzt werden.
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Dadurch wird zugleich ein weiterer wesentlicher Vorteil erreicht,
daß die Zwischenräume des Mietenkörpers zwischen den im Abstand aneinander angeordneten
Tunnelschablonen einen hohlen Boden erhalten, durch den eine ständige Versorgung
der zwischen den Tunnelschablonen befindlichen Mietenkörper mit Luft bzw. Sauerstoff
auch von unten gewährleistet ist. Das Entstehen von sogenannten schwarzen Füßen
des Mietenkörpers, bei denen das Gut in Fäulnis übergehen kann, wird mit Sicherheit
ausgeschlossen. Zugleich ergibt sich ein Belüftungsgerüst, das handlich ist und
leicht gehandhabt werden kann und bei dem die Gerüstteile ohne maschinelle Hilfe
transportiert werden können.
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Vorteilhaft sind die Seitenwände der Tunnelschablone am Scheitel derselben
scharnierartig miteinander verbunden.
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Dabei erhalten die Seitenwände im Innern der Tunnelschablone Querversteifungen,
die lösbar angebracht sind. Weiterhin ist es möglich, daß in besonderen Fällen im
wesentlichen
nur der untere Teil der Seitenwände mittels längsverlaufender
Scharniere nach innen schwenkbar vorgesehen ist. Die Tunnelschablone der Erfindung
stellt vorzugsweise - im Querschnitt gesehen - ein sehr spitzes Dreieck dar, wobei
die Seitenwände über die ganze Höhe ebenflächig gestaltet sein können.
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Die lösbare Querversteifung der nach innen klappbaren Seitenwände
der Tunnel schablone kann aus einem Schwenkgestänge bestehen. Vorteilhaft ist das
Schwenkgestänge als Kniehebelgestänge ausgebildet, so daß die Seitenwände der Schablone
in der gestreckten Stellung des Kniehebelgestänges sicher arretiert sind. Da auf
die Tunnelschablone bzw. die klappbaren Seitenwände derselben durch den Mietenkörper,
der eine Höhe von etwa 5 m und darüber erreichen kann, erhebliche Drücke wirksam
werden, können die Seitenwände im gespreizten Zustand gegebenenfalls zusätzlich
mittels Paßstücke u.dgl. ausgesteift werden.
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Die Fußteile der Schablonen-Seitenwände können zur Fläche der Seitenwand
senkrecht abgesetzt sein. Durch die Spreizstellung der Seitenwände zueinander ergibt
sich eine Schrägstellung der unteren Stirnfläche der Seitenwände zu den Stützböcken,
auf denen die Seitenwände aufliegen. Vorteilhaft erhalten die Fußteile der Schablonen-Seitenwände
- im Querschnitt gesehen - eine nach innen mehr oder weniger abfallende Schrägfläche.
Dadurch wird das Zusammenklappen der gespreizten Seitenwände durch Abgleiten von
den Stützblöcken erleichtert. Eine bevorzugte Ausführungsform kann darin bestehen,
daß die Fußteile der Schablonen-Seitenwände - im Querschnitt gesehen - mit einer
winkelförmigen Ausnehmung versehen sind, wobei die Querfläche der
Winkelausnehmung
schräg abfallend vorgesehen ist. Auf diese Weise ergibt sich einerseits eine sichere
Abstützung der gespreizten Seitenwände der Tunnelschablone an den Stützböcken. Andererseits
ist ein Zusammenklappen der Seitenwände der Schablone aus der Spreizstellung ohne
wesentlichen Kraftaufwand ermöglicht.
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Zum Einklappen der klappbaren Seitenwände der Tunnelschablone dient
vorteilhaft ein einfaches Fahrgestell mit nur einer Laufradachse. Um die Achse der
Laufräder kann ein Winkelhebel schwenkbar gelagert sein, dessen einer Arm als Deichsel
benutzbar ist und dessen anderer Arm zum Untergreifen unter das Schwenkgestänge
der lösbaren Querversteifung der Tunnelschablone dient.
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Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
nachstehend erläutert.
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Fig. 1 und 2 zeigen ein Kompost-Belüftungsgerüst aus spreizbaren Tunnelschablonen
und Abstützböcken gemäß der Erfindung in Ansicht und in Draufsicht sowie im Schema.
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Fig. 3 und 4 stellen ein Schablonenteil in Ansicht und in Seitenansicht
der Tunnelschablone schematisch dar.
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Fig. 5 und 6 veranschaulichen ein Beispiel der Scharnierung der Schablonen-Seitenwände
an ihrem Scheitel, im Schema.
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Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform einer zusätzlichen Versteifung der
gespreizten Seitenwände der Tunnelschablone in Ansicht.
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Fig. 8 und 9 zeigen eine Ausführungsform eines Schwenkgestänges zwischen
den klappbaren Seitenwänden der Tunnelschablone in Ansicht und in Draufsicht.
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Fig. 10 veranschaulicht die Abstützung der klappbaren Seitenwände
der Tunnelschablone auf den Stützböcken im Schema.
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Fig. 11 zeigt eine weitere Ausführungsform einer spreizbaren Tunnelschablone
gemäß der Erfindung mit einer Scharnierung eines Teils der Seitenwände unterhalb
des Kopfes der Tunnelschablone, schematisch.
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Fig. 12 und 13 veranschaulichen einen Stützbock zum Aufsetzen der
Tunnelschablone in Ansicht und in Draufsicht sowie im Schema.
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Fig. 14 und 15 zeigen ein Fahrgestell in Ansicht und in Draufsicht,
das zugleich zum Lösen des Schwenkgestänges für den Ausschalvorgang der Tunnelschablone
aus dem Mietenkörper dient, schematisch.
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Die Tunnelschablonen 1 zur Bildung von tunnelartigen Hohlräumen in
einer Miete aus einem kompostierbaren Müll bzw.
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einem Müll-Klärschlammgemisch weisen Wandteile 3 und 4 auf, die mit
Lochungen versehen, vorzugsweise siebartig ausgebildet sind. Die Wandteile 3 und
4 sind vorzugsweise ebenflächig gehalten und sind mindestens mittels eines Scharnieres
5 spreizbar zueinander vorgesehen. Zur Durchführung der Spreizbewegung der Wandteile
3 und 4 dient vorteilhaft mindestens ein Schwenkgestänge 6, das zugleich die Querversteifung
der gespreizten Wandteile zueinander übernimmt.
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Die gespreizte Tunnelschablone 1 ist auf Böcken 7 abge-
stützt.
Diese Böcke 7 sind bevorzugt in Palettenform ausgebildet, wobei die obere Fläche
der Böcke gelocht bzw.
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siebartig ausgebildet ist. Die Tunnelschablonen 1 und die Stützböcke
7 bilden ein Belüftungsgerüst für den Mietenkörper 2 in der Höhe und auch zugleich
an der Bodenfläche, so daß der Mietenkörper durch die durch die Tunnelschablonen
1 gebildeten Hohlräume und auch unterhalb der gesamten Bodenfläche mit der Luft
der Atmosphäre in Beührung kommen kann. Dadurch findet eine ständige Versorgung
des Mietenkörpers im Innern und von unten sowie auch von den Seiten mit Luft bzw.
Sauerstoff statt. Während der gesamten Reife- und Lagerzeit des Mietenkörpers 2
übt der von allen Seiten durch die Luft zugeführte Sauerstoff Stoffwechselvorgänge
in den zerkleinerten Müll-Abwassergemischen aus. Es ist die Gewähr geschaffen, daß
in dem Mietenkörper der Sauerstoffbedarf für die Stoffwechselvorgänge so reichlich
zur Verfügung steht, daß eine vollständige Kompostierung des Mietenkörpers ohne
Geruchsbelästigung stattfindet, wobei Umsetzungen des Mietenkörpers während der
Rotte- und Lagerzeit nicht erforderlich sind.
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Die Wandteile 3 bzw. 4 bestehen vorteilhaft aus einem Rahmenwerk 8,
dessen Schalungsfläche 9 siebartig gelocht ist.
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Es kann eine Bespannung mit Siebmatten, Lochblechen oder Wellengitterdraht
vorgesehen sein. Das Rahmenwerk 8 kann ein Versteifungskreuz 10 aufweisen. Die Wandteile
3 und 4 sind durch die Scharniere 5 miteinander gelenkig verbunden.
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Auf der oberen Stirnseite des Rahmenwerks 8 können Scharnierlappen
11, 12 befestigt sein, deren miteinander zusammengreifende Scharnieraugen 13, 14
durch einen Scharnierzapfen 15 miteinander verbunden sind. Man kann auch jedes andere
geeignete Scharnier verwenden.
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Die spreizbaren Wandteile 3 und 4 der Tunnel schablone 1 werden durch
mindestens ein Schwenkgestänge 6 in der Spreizstellung gesichert. Vorteilhaft ist
das Schwenkgestänge als Kniehebelgestänge 16 ausgebildet. Hierzu sind an Ansätzen
17 und 18, die mit dem Rahmenwerk 8 der Wandteile 3, 4 fest verbunden sind, Hebelarme
19 und 20 an den Bolzen 21 und 22 drehbar gelagert und durch einen gemeinsamen Bolzen
23 miteinander verbunden. Die Enden der Hebelarme 19, 20 weisen vorstehende Ansätze
19a, 20a auf, durch die das Gelenkgestänge 16 in der gestreckten Lage gesichert
wird. Durch eine an dem Gelenkgestänge 16 nach oben wirkende Kraft werden die Arme
19 und 20 im spitzen Winkel zueinander verschwenkt, wodurch die Wandteile 3 und
4 aus der Spreizstellung in die zusammengeklappte Stellung geschwenkt werden. Zur
Sicherung der Spreizstellung der Wandteile 3 und 4 können zusätzlich Paßstücke 24,
25 vorgesehen sein. Diese können aus starren Laschen bestehen, welche mit an den
Wandteilen 3, 4 befestigten Winkeleisen 26, 27 durch Steckbolzen 28 od.dgl. festgehalten
werden.
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Die Bolzen 28 können durch Splinte od.dgl. gesichert werden.
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Die Laschen 24, 25 sind lösbar anzuordnen, damit das Zusammenklappen
der Wandteile 3, 4 keinen großen Aufwand erfordert.
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Die Wandteile 3, 4 ruhen auf den palettenförmigen Stützböcken 7, vorteilhaft
mittels einer Schrägfläche 30, damit das Zusammenklappen der Wandteile 3, 4 verhältnismäßig
leicht durchgeführt werden kann. Vorteilhaft können die unteren Stirnflächen der
Wandteile 3 und 4 mit einer winkelförmigen Ausnehmung 31 versehen sein, wobei ein
vorstehender Teil 32 sich gegen den Stützbock 7 in Querrichtung zu den Wandteilen
3, 4 anlegen kann. Durch die sich
anschließende Schrägfläche 33
wird ein leichtes Abgleiten der Wandteile 3, 4 von den Stützböcken 7 während des
Zusammenklappens erzielt.
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Die Stützböcke 7 haben vorteilhaft Palettenform und weisen ein Rahmenwerk
34 auf, das durch ein innenliegendes Kreuz 35 versteift sein kann. Das Rahmenwerk
34 ist mit Füßen 36 und 37 versehen. Der palettenförmige Stützbock ist auf der Oberseite
mit einer siebartig gelochten Platte 38 versehen. Es kann eine Bespannung in Form
einer Siebmatte, eines Lochbleches oder eines Wellengitterdrahtes vorgesehen sein.
Auf diese Weise ist die gesamte Grundfläche des palettenförmigen Stützbockes 7 luftdurchlässig
ausgebildet.
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In Fig. 11 ist eine weitere Ausführungsform 1a einer Tunnelschablone
dargestellt, bei der die Wandteile hinsichtlich der Klappbarkeit unterteilt sind.
Die oberen Wandteile 3a, 4a sind in einem festen Spreizwinkel zueinander angeordnet.
Daran schließen sich die unteren Wandteile 3b, 4b an, die um die Scharniere 5a unterhalb
der fest zueinander angeordneten Wandteile 3a, 4a einwärts, z.B. mittels des Schwenkgestänges
16, klappbar sind. Eine solche Anordnung wird man bei sehr großen Höhen der Tunnelschablonen
wählen.
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Die Tunnelschablonen 1, 1a mit den ebenflächig gehaltenen und luftdurchlässigen
Wandteilen 3, 4 können eine Höhe bis zu etwa 3 m erreichen. Im gespreizten Zustand
haben sie am Fußende etwa 0,4 m Breite. Die Länge der Tunnelschablone 1 beträgt
etwa im Durchschnitt 1,5 m. Es kann eine Anzahl von Tunnelschablonen hintereinander
vorgesehen sein.
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Die palettenförmigen Stützböcke 7 können eine Breite von etwa 1,20
m haben. Ihre Länge entspricht vorteilhaft derjenigen der Tunnelschablone mit dem
Maß von etwa 1,50 m.
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Die Höhe der Stützböcke kann etwa 15 bis 20 cm betragen.
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Zum Zusammenklappen der Wandteile 3, 4 um ihre Anscharnierungen ist
vorteilhaft ein Fahrgestell 40 vorgesehen.
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Dieses weist vorteilhaft eine Laufräderachse 41 mit den Laufrädern
42 auf. Auf der Achse 41 kann ein starrer Winkelhebel 43 schwenkbar gelagert sein,
dessen einer Arm 44 als Deichsel dient, während der aufwärts abgewinkelte andere
Arm 45 zum Unterfassen des Schwenkgestänges 16 der Tunnelschablone 1, 1a vorgesehen
ist. Durch Abwärtsdrücken des.Deichsel-Armes 44 greift das Ende des anderen Armes
45 unter das Gelenkgestänge 16, das die beiden einwärts klappbaren Wandteile 3 und
4 gelenkig miteinander verbindet. Dadurch wird das Gelenkgestänge 16 aus der arretierten
Lage nach oben geschwenkt, wodurch die Wandteile 3 und 4 einwärts zusammengeklappt
werden. Dabei ergibt sich ein Abgleiten der Wandteile 3 und 4 von den Stützböcken
7. Die Tunnelschablone kann mittels des Fahrgestells 40 etwas abgesenkt und in der
abgesenkten Lage aus dem Mietenkörper 2 herausgeholt werden. Dieser Vorgang kann
von einem Mann bewerkstelligt werden.
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L e e r s e i t e