-
Mehrteiliges Profilschleifuerkzeug an einer Bandschleifmaschine
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrteiliges Profilschleifwerkzeug
an einer Bandschleifmaschine zum Schleifen von Fälzen oder anderen scharfkantigen
Profilabschnitten, deren Formgebung bereits durch spanabhebende Bearbeitung erfolgt
ist.
-
Es ist bereits bekannt, daß derartige Bandschleifmaschinen mit Profilschleifschuhen
ausgerüstet werden, die an einem senkrecht zur Schleifbandebene verschiebbaren Werkzeugträger
befestigt sind und sich durch Anordnung von Federelementen quer zur Bandlaufrichtung
und parallel zur Schleifbandebene auslenken lassen.
-
Die aus imprägniertem Filz, Stahl o.ä. hergestellten Profilschleifschuhe,
die das Schleifband an das zu bearbeitende Werkstück drücken, müssen für das Schleifen
von scharfkantigen Profilformen und Fälzen ebenfalls scharfkantig geformt sein.
Das umlaufende Schleifband unterliegt, auf Grund der großen Reibung auf den scharfen
Kanten, einem sehr großen Verschleiß. Die entstehenden Temperaturen lösen die Kornbindung
und zerstören das Schleifband und den Profilschleifschuh.
-
Zur Herabsetzung des Verschleißes werden die scharfen Kanten am Profilschleifschuh
abgerundet; ein exaktes Nachschleifen der Profilkonturen ist nicht mehr möglich.
-
Eine rollende Reibung zwischen Andruckelement und Schleifband ist
grundsätzlich aus der USA-Patentschrift 1 227 051 bekannt.
-
Hierbei handelt es sich jedoch um mehrere in Bandlaufrichtung hintereinander
angeordnete Rollen zum Schleifen von Flächen und nicht um kombinierte Flächendruck-
und Rollendruckwirkung für den Profilschliff.
-
Ein derartiger Profilschleifschuh ist gem. DP 1 275 402 vorgeschlagen,
wobei im Profilschleifschuh eine Profilschleifscheibe integriert ist, die in einem
Teilbereich die gleitende Reibung zwischen Profilschleifschuh und Schleifband in
eine rollende verwandelt.
-
Gegenüber dem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
ein Profilschleifwerkzeug zu schaffen, bei dem a) durch das hintereinander Anordnen
von profilierten Druckschuhen und Profilscheiben das Zentrieren des Profilschleifwerkzeugs
im Werkstückprofil durch einen Druckschuh erfolgt, bevor die scharfkantige(n) Profilscheibe(n)
zum Angriff kommt bzw.
-
kommen, b) der ruhend, flächige Andruck des Schleifbandes im Bereich
der mit geraden Flächen oder Radien ausgestatteten Abschnitte des Profilschleifwerkzeugs
bestehen bleibt, c) die gleitende Reibung zwischen den scharfen Kanten des Druckschuh-Profils
und dem umlaufenden Schleifband durch Anordnung von einer oder mehrerer profilierter
und rotierender Scheiben umgesetzt wird in rollende Reibung, d) eine Uberschneidung
der Schleifbereiche der einzelnen Andruckelemente (Vor- und Nachschleif-Druckschuhe,
Profilschleifscheiben) auf dem Werkstück bewirkt wird, e) durch den Einsatz eines
Nachschleif-Druckschuhes störende Schleifspuren vom Vorschleif-Druckschuh und Profilscheibe(n)
beseitigt werden.
-
Gemäß der Erfindung besteht das Profilschleifwerkzeug einer Bandschleifmaschine
aus zwei flächigen, nicht durchbrochenen Druckschuhen und einer oder mehrerer profilierter
Scheiben, die zwischen den Druckschuhen angeordnet und unabhängig von ihnen in Andruckstärke
und -richtung verstellbar ist bzw. sind.
-
Das Verstellen der Andruckstärke erfolgt durch entsprechendes Drehen
eines als Exzenter ausgebildeten Kugellagerbolzens um seine Achse, auf dem die Profilscheibe
rotierbar gelagert ist.
-
Zum Verstellen der Andruckrichtung der Profilscheibe dient ein La-Lagerbock,
in dem der Kugellagerbolzen axial verschiebbar und festklemmbar ist, wobei der Lagerbock
mittels eines feststellbaren Gelenks o. dgl. schwenkbar ist.
-
Da die Profilscheibe(n) zwischen den Druckschuhen angeordnet ist bzw.
sind, besteht der Vorteil, daß mit dem in Vorschubrichtung gesehen ersten Druckschuh
ein Vorschliff erfolgt und sich der Profilschleifschuh im Profil, z.B. Falz, des
Werkstücks zentriert, bevor die scharfkantige Profilscheibe zum Angriff kommt.
-
Dieser Zentrier- bzw. Anlaufvorteil ist bei herkömmlichen Schleifschuhen
gemäß DP 1 275 402 nicht vorhanden, weil Druckschuh und Profilscheibe in einer Ebene
quer zur Laufrichtung des Schleifbandes liegen.
-
Die scharfkantige Profilscheibe, die durch die Reibwirkung des Schleifbandes
die gleiche Umfangsgeschuindigkeit wie das Schleifband erhält, sorgt für ein scharfkantiges
Ausschleifen des Werkstücks, ohne das Schleifband an dieser Stelle übermäßig zu
beanspruchen. mit dem in Vorschubrichtung gesehen zweiten Druckschuh, erfolgt ungeachtet
der gleichen Körnung, ein Nachschliff und zwar dadurch, daß er die Schleifspuren
von dem ersten Druckschuh (Vorzentrieren) und der Profilscheibe (Ausschleifen der
scharfkantigen Sohle) elerniniert.
-
Da die einzelnen Andruckelemente (flächige, profilierte Druckschuhe
und rotierende Profilscheiben) in Laufrichtung des Schleifbandes hintereinander
angeordnet sind, ist bei entsprechender Formgebung dieser Andruckelemente gewährleistet,
daß sich die einzelnen Bereiche der Schleifwirkung auf dem Werkstück überschneiden.
-
Das ist nicht möglich bei einem Profilschuh gem. DP 1 275 402.
-
Durch das Anordnen einzelner Andruckelemente gem. Erfindung lasssn
sich erstmals die Eckbereiche von rechtwinklig zueinander verlauwender Fälze oder
auf Gehrung verleimter Profilkanten mit hoher Qualität fertigschleifen.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einer
Bandschleifmaschine mit einem dreiteiligen Profilschleifwerkzeug für den Falzschliff
dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Bandschleifmaschine mit
zwei Druckschuhen und einer dazwischen angeordneten Profilscheibe, Fig. 2 eine Teilseitenansicht
der Maschine Fig. 3 eine Draufsicht auf das dreiteilige Profilschleifwerkzeug Fig.
4 einen Querschnitt durch das Profilschleifwerkzeug gem. der Schnittlinie I - I
in Fig. 3.
-
Das endlose Schleifband 1 einer Bandschleifmaschine läuft über eine
von einem Motor 2 angetriebene Antriebsbandscheibe 3 und zwei Umlenkbandscheiben
4 und 4a, die auf einer Grundplatte 5 der Maschine gelagert sind. Die Grundplatte
5 ist auf eine Schwenkachse 6 geschraubt, die mittels eines Schneckengetriebes im
Schwenkkopf 7 um 1800 gedreht und mit einer Arretiervorrichtung in jeder Stellung
festgelegt werden kann.
-
Zwischen den beiden Umlenkbandscheiben 4 und 4a ist in einer Winkelführung
8, die ihrerseits mit zwei parallel zueinander in einem Führungsgehäuse 9 verschiebbar
gelagerten Rundführungen 10 und 10a verschraubt ist, das Profilschleifwerkzeug mit
zwei Druckschuhen 11 und 11a und einer Profilscheibe 12 derart angeordnet, daß es
in den Pfeilrichtungen 8 - B1" (Fig. 2) beweglich ist.
-
Zwischen den beiden Rundführungen 10 und 10a ist parallel zu ihnen
ein Preßluftzylinder 13 angeordnet, dessen Kolbenstange 14 mit der Winkel führung
8 verbunden ist.
-
Der Preßluftzylinder 13 ist über Schläuchen mit einem 5/2 Wegeventil
15 verbunden, daß bei Betätigung durch das Werkstück 15a die über einem Kolben 16
des Preßluftzylinders 13 gelegene Luftkammer 17 mit Luft füllt und das Werkzeug
in Richtung 81 bewegt und beim Freiwerden die Luftkammer 17 ent- und die unter dem
Kolben 16 gelegene Luftkammer 18 belüftet und das Werkzeug in Richtung B bewegt.
-
Die beiden Rundführungen 10 und 10a sind an ihrem anderen Ende mit
einer Lasche 20 verbunden, die in der Mitte zwischen den Führungen eine Anschlagschraube
21 mit Kontermutter 22 aufnimmt, die zur Hubbegrenzung des Preßluftzylinders 13
dient.
-
In die unten geschlossene WinKel rührung 8 wird eine entsprechend
gestaltete Werkzeugträgerplatte 23 geschoben und mit einer Rändelschraube 23a befestigt.
-
Zwischen der Werkzeugträgerplatte 23 und einer mit einer Aussparung
24a versehenen Halteschiene 24 sind zwei Federelemente z.8.
-
Schwingmetalle 25 und 25a angeordnet und zwar gegenüber den auf der
anderen Seite der Halteschiene verschraubten Druckschuhen 11 und 11a.
-
Die Schwingmetalle 25 und 25a geben dem Profilschleifschuh neben einer
dämpfenden Wirkung die Möglichkeit, sich parallel zur Ebene des Schleifbandes 1
und senkrecht zu dessen Laufrichtung zu verschieben.
-
Damit kann sich das Profilschleifwerkzeug bei Werkstück- oder Einstelltoleranzen
dem zu schleifenden Profil genau anpassen. Auf der Halteschiene 24 zwischen den
beiden Schwinqmetallen 25 und 25a ist einseitig versetzt ein geteilter Lagerbock
26 zur Aufnahme eines exzentrisch ausgebildeten Kugellagerbolzens 27 angeordnet,
neben dem die Halteschiene 24 mit der Aussparung 24a versehen ist.
-
Während der exzentrisch ausgebildete Kugellagerbolzen 27 auf der einen
Seite in dem Lagerbock 26 mittels zwei Schrauben 28 und 28a geklemmt wird, werden
auf der anderen Seite zwei Kugellager 29 und 29a für die Lagerung der durch die
Aussparung 24a hindurchreichende Profilscheibe 12 angeordnet.
-
Nach Lösen der beiden Schrauben 28 und 2Ba kann der Kugellagerbolzen
27 sowohl radial als auch axial verschoben werden.
-
Es besteht somit die Möglichkeit, durch radiales und axiales Verschieben
des exzentrisch ausgebildeten Kugellagerbolzens 27 die Profilscheibe 12 zu den Gleitflächen
der Druckschuhe 11 und 11a in die gewünschte Lage zu bringen.
-
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das hiervor beschriebene Ausführungsbeispiel.
-
Das erfindungsgemäße Profilschleifwerkzeug liefert durch seinen technischen
Aufbau die Möglichkeiten zum Schleifen der verschiedenartigsten Kantenprofile, weil
Anzahl, Ausbildung, Anordnung sowie Andruckstärke und -richtung der einzelnen Andruckelemente
immer speziell auf die gestellten Schleifaufgaben abgestimmt werden können.
-
Dabei ist das Zusammenwirken des Profilschleifwerkzeugs mit einem
umlaufenden Schleifband wesentlich, weil dabei bedeutend höhere Schleifqualitäten
gewahrleitet sind als sie bekanntlich mit profilierten Schleifscheiben erzielbar
sind, bei deren Einsatz sogenannte Pattermarken unvermeidbar sind.
-
l e e r s e i t e